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Vollständige Version anzeigen : Botho Strauß kritisiert „beinah grenzenlose linke Mitte“



Differentialgeometer
02.09.2020, 15:52
„Wir haben es mit der in der Geschichte der Bundesrepublik bisher unbekannten Situation zu tun, dass der Mitte von links kein Widerstand, sondern nur Mitläuferschaft geboten wird. Es handelt sich um die breiteste Majorität, die bei uns je das Sagen hatte (wenn wir von der Mentalität breiter Volksmassen einmal absehen). Eine beinah grenzenlose linke Mitte, die schärfer als früher jeden ausgrenzen möchte, der nicht einstimmt“, schreibt Strauß. Dem Populistischen und Populären liefe immer zuwider der höhere Reflexionsgrad linker Kritik.


„Das Niveau, das sie einst beherrschte, doch seit Langem geräumt hat, sollte nun für die Kritik von rechts verpflichtend sein. Im Gegensatz zur Linken, die noch für ihre verbrecherischen Radikalisierungen offene oder geheime Sympathien bei führenden Intellektuellen fand, gibt es für den traditionalen Rechten einen kategorischen Gegner von Anfang an, nämlich den Rechtsradikalen.“

Ich kannte den Typ bisher nicht, aber ich muss sagen: Spot on! Besser lässt sich diese orwellsche Dystopie von einem Land überhaupt nicht zusammenfassen.

https://www.welt.de/vermischtes/article214852194/Botho-Strauss-Klimaforscher-sollten-sich-weniger-im-Moralisieren-auszeichnen.html

Klopperhorst
02.09.2020, 19:46
Ich kannte den Typ bisher nicht, aber ich muss sagen: Spot on! Besser lässt sich diese orwellsche Dystopie von einem Land überhaupt nicht zusammenfassen.

https://www.welt.de/vermischtes/article214852194/Botho-Strauss-Klimaforscher-sollten-sich-weniger-im-Moralisieren-auszeichnen.html


Merkel würde sagen, dieser Artikel ist nicht hilfreich.
Solange Zeitgeist-Ikonen wie Maas die Politik (ist wegen Auschwitz in die Politik gegangen) beherrschen, wird sich am "linksliberalen Mainstream" auch nichts ändern.
Dieser Zeitgeist ist fest in den Hirnwindungen der BRD'linge verdrahtet und wird täglich durch die Massenmedien neu konditioniert.

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Differentialgeometer
02.09.2020, 20:00
Merkel würde sagen, dieser Artikel ist nicht hilfreich.
Solange Zeitgeist-Ikonen wie Maas die Politik (ist wegen Auschwitz in die Politik gegangen) beherrschen, wird sich am "linksliberalen Mainstream" auch nichts ändern.
Dieser Zeitgeist ist fest in den Hirnwindungen der BRD'linge verdrahtet und wird täglich durch die Massenmedien neu konditioniert.

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deswegen ist dieses Forum so wichtig und selbst die Demo am Wochenende. Damit dieses verdammte Selbstschämen bei den Leuten aufhört, weil sie eigentlich ebenfalls rechte Gedanken haben, sich das aber nicht trauen auszusprechen. Je mehr sie sehen, um so einfacher wird es. Flagge zeigen, im doppelten Wortsinn, ist angesagt.

BrüggeGent
02.09.2020, 20:05
deswegen ist dieses Forum so wichtig und selbst die Demo am Wochenende. Damit dieses verdammte Selbstschämen bei den Leuten aufhört, weil sie eigentlich ebenfalls rechte Gedanken haben, sich das aber nicht trauen auszusprechen. Je mehr sie sehen, um so einfacher wird es. Flagge zeigen, im doppelten Wortsinn, ist angesagt.

Wenn die AfD endlich vernünftig wird und Typen wie Kalbitz und Co weiterhin rausschmeißt, ist 2024 oder spätestens 2028 eine breite Koalition von CDU/CSU, FDP und AfD möglich.:cool:

Differentialgeometer
02.09.2020, 20:29
Wenn die AfD endlich vernünftig wird und Typen wie Kalbitz und Co weiterhin rausschmeißt, ist 2024 oder spätestens 2028 eine breite Koalition von CDU/CSU, FDP und AfD möglich.:cool:
Ist das nicht win bisschen harsch?! Wir hatten einen Street Fighter als Aussenminister, einen Papst aus der HJ und einen Literaturnobelpreisträger aus der SS. Geht es nicht eher danach wie die Leute heute ticken?!

SprecherZwo
02.09.2020, 20:33
Wenn die AfD endlich vernünftig wird und Typen wie Kalbitz und Co weiterhin rausschmeißt, ist 2024 oder spätestens 2028 eine breite Koalition von CDU/CSU, FDP und AfD möglich.:cool:
Die FDP fliegt aus dem nächsten und die AfD spätestens aus dem übernächsten Bundestag. :cool:

BrüggeGent
02.09.2020, 20:39
Ist das nicht win bisschen harsch?! Wir hatten einen Street Fighter als Aussenminister, einen Papst aus der HJ und einen Literaturnobelpreisträger aus der SS. Geht es nicht eher danach wie die Leute heute ticken?!

Politik ist immer harsch...und AfD-Politiker, die nur den geringsten Zweifel an ihrer Loyalität zur bundesdeutschen, schwarz-rot- goldenen Demokratie zulassen, sind eben draußen.Auch Du machst den Fehler, das Du Begriffe wie HJ und SS wieder ins Spiel bringst.Es geht um Deutschlands ZUKUNFT, und nicht um irgendeinen Sch...im Dritten Reich.:cool:

BrüggeGent
02.09.2020, 20:43
Die FDP fliegt aus dem nächsten und die AfD spätestens aus dem übernächsten Bundestag. :cool:

Freut Dich das...oder hast Du eventuell Vorschläge, um diesen Missstand zu beseitigen? :cool:

Merkelraute
02.09.2020, 20:52
Die FDP fliegt aus dem nächsten und die AfD spätestens aus dem übernächsten Bundestag. :cool:
Dann darf Söder endlich seinen Mao-Anzug bei öffentlichen Anlässen tragen.

Differentialgeometer
02.09.2020, 20:59
Dann darf Söder endlich seinen Mao-Anzug bei öffentlichen Anlässen tragen.
Am Anfang werden sie denken, es ist ein Karnevalskostüm :D

Krabat
02.09.2020, 22:10
Ist das nicht win bisschen harsch?! Wir hatten einen Street Fighter als Aussenminister, einen Papst aus der HJ und einen Literaturnobelpreisträger aus der SS. Geht es nicht eher danach wie die Leute heute ticken?!

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"Blieb das Problem der Hitler-Jugend, bis 1939 war kein Seminarist eingetreten. Das NS-Regime verlangte aber ab März eine Pflichtmitgliedschaft. Bis Oktober wehrte sich die Seminarleitung, erst dann meldete sie ihre Zöglinge. Auch Joseph Ratzinger wurde als 14-Jähriger "hineingemeldet", wie er sich erinnert, er habe sich aber gesträubt, an den HJ-Aktivitäten teilzunehmen. Trotz Pflicht-HJ glaubten die Machthaber nicht, dass die Seminaristen nun hinter dem neuen Regime stehen. Die "erzwungen Dienstleistung" bei der HJ, so schrieb das Kultusministerium, "bietet nicht die Gewähr, dass sich die Zöglinge des Seminars nun auch wirklich in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft eingegliedert haben". Adolf Wagner, ein entschiedener Kirchengegner, war inzwischen Chef des Kultusministeriums geworden, 1941 leitete er die Schließung des Seminars ein, die Kardinal Faulhaber zwei Monate später aber rückgängig machen konnte." (ntv)

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Differentialgeometer
02.09.2020, 22:13
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"Blieb das Problem der Hitler-Jugend, bis 1939 war kein Seminarist eingetreten. Das NS-Regime verlangte aber ab März eine Pflichtmitgliedschaft. Bis Oktober wehrte sich die Seminarleitung, erst dann meldete sie ihre Zöglinge. Auch Joseph Ratzinger wurde als 14-Jähriger "hineingemeldet", wie er sich erinnert, er habe sich aber gesträubt, an den HJ-Aktivitäten teilzunehmen. Trotz Pflicht-HJ glaubten die Machthaber nicht, dass die Seminaristen nun hinter dem neuen Regime stehen. Die "erzwungen Dienstleistung" bei der HJ, so schrieb das Kultusministerium, "bietet nicht die Gewähr, dass sich die Zöglinge des Seminars nun auch wirklich in die nationalsozialistische Volksgemeinschaft eingegliedert haben". Adolf Wagner, ein entschiedener Kirchengegner, war inzwischen Chef des Kultusministeriums geworden, 1941 leitete er die Schließung des Seminars ein, die Kardinal Faulhaber zwei Monate später aber rückgängig machen konnte." (ntv)
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Des war eines von drei Beispielen; und dann auch nur um zu verdeutlichen, dass eine wie auch immer geartete Mitgliedschaft in jungen Jahren nicht unbedingt als Lackmustest für das spätere Leben taugt. Was verstehst Du daran nicht?

DUNCAN
02.09.2020, 22:36
Freut Dich das...oder hast Du eventuell Vorschläge, um diesen Missstand zu beseitigen? :cool:Warum sollte es ein Misstand sein, wenn FDP und Neo-Nazis aus dem Bundestag fliegen? Im Gegensatz zu Sprecher 2 glaube ich aber, dass für die Neo-Nazis schon beim nächsten Mal Zapfenstreich ist.

Differentialgeometer
02.09.2020, 22:43
Warum sollte es ein Misstand sein, wenn FDP und Neo-Nazis aus dem Bundestag fliegen? Im Gegensatz zu Sprecher 2 glaube ich aber, dass für die Neo-Nazis schon beim nächsten Mal Zapfenstreich ist.
AfD ist doch eher eine Spiesserpartei, die sich aus ‚Prestigegründen‘ einen (mittlerweile dysfunktionalen) Flügel leistet(e). Ansonsten geht es auch dort um die Maximierung des Profits bei gleichzeitiger Minimierung des Aufwandes. Nachdem jetzt 22 Jahre linke und seit 71 Jahren im wesentlichen durch die Besatzer geprägte Parteien ihr Glück versuchen durften, könnte man doch mal zur Abwechslung rechts-aussen eine Chance geben. Verrückte Idee: vielleicht tut mal jemand was für das deutsche Volk.

Niklas87
02.09.2020, 23:31
Wenn die AfD endlich vernünftig wird und Typen wie Kalbitz und Co weiterhin rausschmeißt, ist 2024 oder spätestens 2028 eine breite Koalition von CDU/CSU, FDP und AfD möglich.:cool:

Und was erhoffst du dir davon?

Statt illegaler eben legale Masseneinwanderung, Abbau der Sozialsysteme, weniger Solidarität in der Gesellschaft, mehr Neoliberalismus / Kapitalismus in angelsächsischer Prägung? Denn darauf liefe es hinaus.

Vertreter des sozialen Flügels wirft man ja gerade in hohem bogen raus (das waren die Leute die 20%+ in Landtagswahlen geholt haben) und man baut eine Brandmauer gegen rechts auf. Gleichzeitig öffnet man die Türen weit für Leute die 40 Jahre in Altparteien waren und uns die Problem eingebrockt haben wie z.B. Erika Steinbach. Übrig bleiben neben einem haufen CDU und SPDler also ein paar "Islamkritiker" zionistischer Prägung und marktradikale USrael Fans wie Meuthen oder Transatlantiker wie Pazderski, die mit ihrem gemäßigtem Kurs im Westen vermutlich bald aus dem Landtag fliegen.

Shahirrim
02.09.2020, 23:55
Warum sollte es ein Misstand sein, wenn FDP und Neo-Nazis aus dem Bundestag fliegen? Im Gegensatz zu Sprecher 2 glaube ich aber, dass für die Neo-Nazis schon beim nächsten Mal Zapfenstreich ist.

Ich auch, Meuthen arbeitet hart daran und grenzt sich sogar schon von den Corona-Demos ab, obwohl da von Storch noch dafür ist, bei den Corona-Demos mit zu machen. Bisher waren die ja sonst immer zusammen und Frau von Storch ein guter Partner, auf die er sich bei der Zerstörung der AfD verlassen konnte.

Shahirrim
02.09.2020, 23:58
Ich kannte den Typ bisher nicht, aber ich muss sagen: Spot on! Besser lässt sich diese orwellsche Dystopie von einem Land überhaupt nicht zusammenfassen.

https://www.welt.de/vermischtes/article214852194/Botho-Strauss-Klimaforscher-sollten-sich-weniger-im-Moralisieren-auszeichnen.html


Eigentlich gilt dieser Zustand nahezu für die ganze Welt. Und wenn ein Land mal ausschert, sieht es sich vom ganzen Globus ausgegrenzt.

OneDownOne2Go
03.09.2020, 00:09
Politik ist immer harsch...und AfD-Politiker, die nur den geringsten Zweifel an ihrer Loyalität zur bundesdeutschen, schwarz-rot- goldenen Demokratie zulassen, sind eben draußen.Auch Du machst den Fehler, das Du Begriffe wie HJ und SS wieder ins Spiel bringst.Es geht um Deutschlands ZUKUNFT, und nicht um irgendeinen Sch...im Dritten Reich.:cool:

Andere Parteien haben keine Probleme mit Leuten in ihren Reihen, die vielleicht nicht so ganz end-begeistert von unserer Supi-Demokratie sind. Bei der SED/PDS/Linken gibt es quasi sogar 'ne eigene interne Fraktion derer, die gerne die BRD beerdigen und die DDR neu beleben würden, bei den Grünen gibt es eine Fuck-Germany-Strömung, inklusive zumindest ehemals prominenter Köpfe der Partei, die sich am Verschwinden Deutschlands freuen, und wie weit viele der Ex-Jusos in den Reihen der SPD ihre AntiFa-Haltung wirklich abgelegt haben, will ich auch nicht direkt wissen.

Es ist also ganz offenbar kein Problem, nicht "fest auf dem Boden des Grundgesetzes zu stehen", wenn man es nur links der Mitte tut. Mir ist durchaus bewusst, dass "andere machen es auch" keine Rechtfertigung ist, die offensichtliche Ungleichbehandlung ist trotzdem "irritierend". Und das hat nichts mit "Scheiße aus dem Dritten Reich" zu tun, das ist die aktuelle politische Gegenwart und wohl leider auch die absehbare Zukunft.

John Donne
03.09.2020, 05:23
Merkel würde sagen, dieser Artikel ist nicht hilfreich.
[...]

Genau diese vermutete Einschätzung Merkels war auch mein Gedanke bei der Lektüre des Artikels. Wobei ich Botho Strauß in seiner Analyse zustimme.

solg
03.09.2020, 06:23
„Das Niveau, das sie einst beherrschte, doch seit Langem geräumt hat, sollte nun für die Kritik von rechts verpflichtend sein. Im Gegensatz zur Linken, die noch für ihre verbrecherischen Radikalisierungen offene oder geheime Sympathien bei führenden Intellektuellen fand, gibt es für den traditionalen Rechten einen kategorischen Gegner von Anfang an, nämlich den Rechtsradikalen.“


Dieses Problem ließe sich eigentlich recht leicht lösen, indem man sich als Anti-International(sozial)ist und Anti-Globalist (heute einfach unter "rechts" bzw. "nazi" zusammengefasst) nicht beleidigt fühlt (also nicht mal die fast schon obligatorische taktische Empörung an den Tag legt), wenn man als "Rechter", "Rechtsradikaler" oder gar "Nationalsozialist/Nazi" bezeichnet wird. Insbesondere und zumal noch dann, wenn man gerade eben noch national(sozial)istische, also antiglobalistische, Ideen vertreten hat.
Objektiv betrachtet ist es ja nun wirklich kein Schimpfwort, es wurde nur vom international(sozial)istischen Meinungsmachern über die Jahrzehnte dazu gemacht und auch von der "neurechten Szene" als Beleidigung anerkannt, um nicht ausgeschlossen zu werden und am demokratischen Kasperletheater partizipieren zu dürfen.
Wenn man Angst hat, dadurch gesellschaftlich Nachteile zu erleiden, wenn man sich gegen vermeintliche Beleidigungen wie "Nazi" usw. nicht wehrt, dann mag das zwar nachzuvollziehen sein, wäre dann aber ziemlich inkonsequent sich weiterhin zu politischen Dingen zu äußern, zumal ja die Gegenseite genau weiß, wie sie jemanden quasi per Knopfdruck mundtot machen kann. Aber - und hier schließt sich wieder der Kreis - klappt das ja auch nur, weil die Gegenseite, in aller Regel die Neurechten um Pi-News und AfD und Konsorten, den Vorwurf "Nazi" niemals stehen lassen wollen und ihn genauso reflexartig und vorhersagbar empört von sich weisen, wie es ein Internationalsozialist (also ein sog. "Linker") heute tun würde.

SprecherZwo
03.09.2020, 06:42
Ich auch, Meuthen arbeitet hart daran und grenzt sich sogar schon von den Corona-Demos ab, obwohl da von Storch noch dafür ist, bei den Corona-Demos mit zu machen. Bisher waren die ja sonst immer zusammen und Frau von Storch ein guter Partner, auf die er sich bei der Zerstörung der AfD verlassen konnte.
Für 6-8 % wird es wohl beim nächsten Mal noch reichen, aber wenn Merkel erstmal weg ist, wird die AfD mit ihrem neoliberalen, Weichspülerkurs keinen Hund mehr hinterm Ofen vorlocken und die unzufriedenen bürgerlichen Warmduscher werden zur CDU zurückgehen.

solg
03.09.2020, 06:59
Für 6-8 % wird es wohl beim nächsten Mal noch reichen, aber wenn Merkel erstmal weg ist, wird die AfD mit ihrem neoliberalen, Weichspülerkurs keinen Hund mehr hinterm Ofen vorlocken und die unzufriedenen bürgerlichen Warmduscher werden zur CDU zurückgehen.
Nach Merkel muss die AfD sich entweder ein stückweit neu erfinden, da sich ja dann der Hauptfeind in Luft aufgelöst hat oder sie muss wieder ein paar Jährchen warten bis sich der neue Kanzler auch wieder als polarisierende Figur anbietet, an der sich eine Wutbürgerpartei im demokratisch-parlamentarischen Rahmen abarbeiten kann.
Merkel war ja auch die ersten Jahre profillos und wurde nicht umsonst als große Zauderin oder "Teflon-Merkel" bezeichnet... erst mit dem Atomausstieg und vor allem wenige Jahre später mit dem Blitz-Import von Humanressourcen zeigte sie klare Kante und wurde zur großen Hassfigur...

SprecherZwo
03.09.2020, 07:01
Dieses Problem ließe sich eigentlich recht leicht lösen, indem man sich als Anti-International(sozial)ist und Anti-Globalist (heute einfach unter "rechts" bzw. "nazi" zusammengefasst) nicht beleidigt fühlt (also nicht mal die fast schon obligatorische taktische Empörung an den Tag legt), wenn man als "Rechter", "Rechtsradikaler" oder gar "Nationalsozialist/Nazi" bezeichnet wird. Insbesondere und zumal noch dann, wenn man gerade eben noch national(sozial)istische, also antiglobalistische, Ideen vertreten hat.
Objektiv betrachtet ist es ja nun wirklich kein Schimpfwort, es wurde nur vom international(sozial)istischen Meinungsmachern über die Jahrzehnte dazu gemacht und auch von der "neurechten Szene" als Beleidigung anerkannt, um nicht ausgeschlossen zu werden und am demokratischen Kasperletheater partizipieren zu dürfen.
Wenn man Angst hat, dadurch gesellschaftlich Nachteile zu erleiden, wenn man sich gegen vermeintliche Beleidigungen wie "Nazi" usw. nicht wehrt, dann mag das zwar nachzuvollziehen sein, wäre dann aber ziemlich inkonsequent sich weiterhin zu politischen Dingen zu äußern, zumal ja die Gegenseite genau weiß, wie sie jemanden quasi per Knopfdruck mundtot machen kann. Aber - und hier schließt sich wieder der Kreis - klappt das ja auch nur, weil die Gegenseite, in aller Regel die Neurechten um Pi-News und AfD und Konsorten, den Vorwurf "Nazi" niemals stehen lassen wollen und ihn genauso reflexartig und vorhersagbar empört von sich weisen, wie es ein Internationalsozialist (also ein sog. "Linker") heute tun würde.
Im Gegenteil, Linke lachen höchstens darüber, wenn neurechte Wutbürger die Nazikeule umzudrehen und gegen Linke einzusetzen versuchen.

SprecherZwo
03.09.2020, 07:05
Nach Merkel muss die AfD sich entweder ein stückweit neu erfinden, da sich ja dann der Hauptfeind in Luft aufgelöst hat oder sie muss wieder ein paar Jährchen warten bis sich der neue Kanzler auch wieder als polarisierende Figur anbietet, an der sich eine Wutbürgerpartei im demokratisch-parlamentarischen Rahmen abarbeiten kann.
Merkel war ja auch die ersten Jahre profillos und wurde nicht umsonst als große Zauderin oder "Teflon-Merkel" bezeichnet... erst mit dem Atomausstieg und vor allem wenige Jahre später mit dem Blitz-Import von Humanressourcen zeigte sie klare Kante und wurde zur großen Hassfigur...
Als Ausweich-Hassfiguren bieten sich ja jetzt Greta oder Professor Drosten an, aber die sind halt nicht nunmal nicht Kanzler. Ebenso wenig wie bei Neurechten so beliebte Hinterbänkler-Sozis wie Sawsan Chebli oder "Pöbel-Ralle" Stegner, die kaum jemand kennt, der nicht regelmäßig PI-News liest.

solg
03.09.2020, 07:07
Im Gegenteil, Linke lachen höchstens darüber, wenn neurechte Wutbürger die Nazikeule umzudrehen und gegen Linke einzusetzen versuchen.
Klar. Ich meinte wenn ein sog. "Linker" unbekannterweise als "Nazi" bezeichnet wird. Bei ihm ist die obligatorische Empörung ja schon aus vermeintlich ideologischen Gründen logisch. Wobei ich die Unterteilung in "links" und "rechts" für völlig überholt halte aber anderes Thema.
Die Nazis waren ja auch links. Wenn du nun heute einem angeblich "linken" Grünen sagst, dass die Nazis ja links waren, dann ist das für ihn genauso empörend als wenn du ihn direkt einen Nazi nennen würdest.

solg
03.09.2020, 07:13
Als Ausweich-Hassfiguren bieten sich ja jetzt Greta oder Professor Drosten an, aber die sind halt nicht nunmal nicht Kanzler. Ebenso wenig wie bei Neurechten so beliebte Hinterbänkler-Sozis wie Sawsan Chebli oder "Pöbel-Ralle" Stegner, die kaum jemand kennt, der nicht regelmäßig PI-News liest.
Eben. Das wird noch ein hartes Stück Arbeit.
Aber lustig mitanzusehen, wie die Neurechten so abhängig von ihrer Hassfigur sind.
Zumal noch: Ohne Merkel hätte man jemanden wie "Merkel" ja erst erfinden müssen, damit wir hier in der BRD uns endlich - und zwar wie jeder andere EU-Staat - auch unsere gemeingefährliche rechtsradikale Wutbürgerpartei im demokratisch-parlamentarischen Rahmen halten können...

Praetorianer
03.09.2020, 09:15
Nach Merkel muss die AfD sich entweder ein stückweit neu erfinden,...

Wieso sollte sie? Auf konkrete Nachfrage, was der "Gegenpol" innerhalb der CDU anders gemacht hätte ... gar nichts.


https://www.youtube.com/watch?v=_6EBgcP5ul0

Ob Merkel oder Merz ... das ist doch austauschbar. Was ich verrückt finde, dass diese paar Corona-Maßnahmen die Regierung erstmalig vor Probleme stellt. 2011 aus einer sicheren Energieversorgung ausgestiegen, da jubelt die Mehrheit; 2013 am Parlament vorbei ihre Kompetenzen überschreitend deutsche Steuergelder an die Südstaaten verpfänden, das juckt niemanden; 2015 die Islamisierung Deutschlands durchboxen wollen ... Jubel bis juckt keinen; 2020 auf nen bislang unbekannten Virus sich Rat vom RKI holen und ne Maskenpflicht in Menschengruppen eingeführt, über die man streiten kann ... plötzlich regt sich Widerstand.

Ich verzweifel langsam an der menschlichen Psyche.

Differentialgeometer
03.09.2020, 09:21
Wieso sollte sie? Auf konkrete Nachfrage, was der "Gegenpol" innerhalb der CDU anders gemacht hätte ... gar nichts.


https://www.youtube.com/watch?v=_6EBgcP5ul0

Ob Merkel oder Merz ... das ist doch austauschbar. Was ich verrückt finde, dass diese paar Corona-Maßnahmen die Regierung erstmalig vor Probleme stellt. 2011 aus einer sicheren Energieversorgung ausgestiegen, da jubelt die Mehrheit; 2013 am Parlament vorbei ihre Kompetenzen überschreitend deutsche Steuergelder an die Südstaaten verpfänden, das juckt niemanden; 2015 die Islamisierung Deutschlands durchboxen wollen ... Jubel bis juckt keinen; 2020 auf nen bislang unbekannten Virus sich Rat vom RKI holen und ne Maskenpflicht in Menschengruppen eingeführt, über die man streiten kann ... plötzlich regt sich Widerstand.

Ich verzweifel langsam an der menschlichen Psyche.

Das ist der Punkt, den ich nicht verstehen kann. Die Franzosen, die ich bspw. kenne, sagen: es gab so viel, die ein Demonstrieren nötig gemacht hätten (s. deine Liste oben), ihr habt nichts gemacht. Jetzt steht ihr vergleichsweise gut da, verglichen mit anderen Ländern, und ihr demonstriert. Warum?!

Jay
03.09.2020, 09:47
Wieso sollte sie? [...]

Anders als Merkel, die auch außerhalb ihrer Partei sehr beliebt ist, bietet Merz nicht das Potenzial, dass die AfD als einzige Partei das Thema einnimmt. Denn sobald Merkel weg ist, werden andere Parteien und vor allem linksliberale Medien wieder mehr Opposition zeigen. Denn auch hier gilt Folgendes: Anders als Merkel, die eine starke und unabhängige Frau ist und vielen Progressiven als Vorbild dient, ist Merz nur ein ,,alter, weißer Mann", der nicht die gleiche Progressivität wie Merkel ausstrahlt. Und ich vermute, dass ein gewisser Prozentsatz der AfD-Wähler, die nur wegen Merkel die AfD wählen, wieder die CDU wählen werden, sobald Merkel nicht mehr da ist.

SprecherZwo
03.09.2020, 10:22
Das ist der Punkt, den ich nicht verstehen kann. Die Franzosen, die ich bspw. kenne, sagen: es gab so viel, die ein Demonstrieren nötig gemacht hätten (s. deine Liste oben), ihr habt nichts gemacht. Jetzt steht ihr vergleichsweise gut da, verglichen mit anderen Ländern, und ihr demonstriert. Warum?!

BRDler demonstrieren eben nur gegen wirklich wichtige Sachen, wie z.B gegen Mundschutz im Supermarkt oder neue Bahnhöfe.

Praetorianer
03.09.2020, 10:24
Anders als Merkel, die auch außerhalb ihrer Partei sehr beliebt ist, bietet Merz nicht das Potenzial, dass die AfD als einzige Partei das Thema einnimmt. Denn sobald Merkel weg ist, werden andere Parteien und vor allem linksliberale Medien wieder mehr Opposition zeigen. Denn auch hier gilt Folgendes: Anders als Merkel, die eine starke und unabhängige Frau ist und vielen Progressiven als Vorbild dient, ist Merz nur ein ,,alter, weißer Mann", der nicht die gleiche Progressivität wie Merkel ausstrahlt. Und ich vermute, dass ein gewisser Prozentsatz der AfD-Wähler, die nur wegen Merkel die AfD wählen, wieder die CDU wählen werden, sobald Merkel nicht mehr da ist.

Grundsätzlich glaube ich, dass sich dieses System nicht an der Person Merkel festmacht. Viele scheinen Merkel für die Initiatorin zu halten. Ich habe Zweifel, ob sie überhaupt auch nur eine Antreiberin oder eher Getriebene war.

Differentialgeometer
03.09.2020, 10:33
Grundsätzlich glaube ich, dass sich dieses System nicht an der Person Merkel festmacht. Viele scheinen Merkel für die Initiatorin zu halten. Ich habe Zweifel, ob sie überhaupt auch nur eine Antreiberin oder eher Getriebene war.

Also sagen wir mal: Merkel hat das ganze durch ihre katastrophalen Entscheidungen zumindest mal zunehmend stabilisiert. Ob sie da federführend war oder unter dem Druck von Beratern, anderen Parteien, anderen Mächten gestanden hat, ist für mich erstmal zweitrangig. Sie hat den ganzen Mist ohne größere Probleme durchgewunken.

Praetorianer
03.09.2020, 13:15
Also sagen wir mal: Merkel hat das ganze durch ihre katastrophalen Entscheidungen zumindest mal zunehmend stabilisiert. Ob sie da federführend war oder unter dem Druck von Beratern, anderen Parteien, anderen Mächten gestanden hat, ist für mich erstmal zweitrangig. Sie hat den ganzen Mist ohne größere Probleme durchgewunken.

Ich denke, der Druck der Medien war sehr groß. Zum Beispiel bei der Atomenergie und der Flüchtlingswelle hat sie sich maßgeblich dem Druck der linksgrünen Presse gebeugt und hat eindeutig ihre politischen Positionen, die sie vorher bezogen hatte, ohne viel Widerstand verlassen und rot-grüne Positionen bezogen.

Daher weiss ich gar nicht, ob sie das teuflische Genie ist, was alle getäuscht hat oder einfach eine Opportunistin, die halt umgekippt ist, wie zum Beispiel Merz oder Seehofer es in ihrer Position genauso getan hätten. Ich tendiere zu Letzterem.

Bruddler
03.09.2020, 13:23
Dann darf Söder endlich seinen Mao-Anzug bei öffentlichen Anlässen tragen.
Am Anfang werden sie denken, es ist ein Karnevalskostüm :D

Ein Narr muss nicht immer ein Karnevalskostüm tragen. An seinen unsinnigen "Späßen" sollt ihr ihn erkennen ! :hzu:

Erik der Rote
03.09.2020, 13:25
jetzt kommt der auch noch aus seiner Mottenkiste raus ...

BrüggeGent
03.09.2020, 14:33
Dann darf Söder endlich seinen Mao-Anzug bei öffentlichen Anlässen tragen.

Ich wette, Söder hat ein paar "Leichen im Keller"...und der SPIEGEL und die SÜDDEUTSCHE werden sie zur passenden Zeit finden.Früher war die BILD in dieser Sparte top.Aber 15 Jahre einer Merkel in den A.... kriechen, macht unkritisch. :sark::sark:

BrüggeGent
03.09.2020, 14:39
Ich denke, der Druck der Medien war sehr groß. Zum Beispiel bei der Atomenergie und der Flüchtlingswelle hat sie sich maßgeblich dem Druck der linksgrünen Presse gebeugt und hat eindeutig ihre politischen Positionen, die sie vorher bezogen hatte, ohne viel Widerstand verlassen und rot-grüne Positionen bezogen.

Daher weiss ich gar nicht, ob sie das teuflische Genie ist, was alle getäuscht hat oder einfach eine Opportunistin, die halt umgekippt ist, wie zum Beispiel Merz oder Seehofer es in ihrer Position genauso getan hätten. Ich tendiere zu Letzterem.

Beim Ausstieg aus der Kernenergie wollte sie den Grünen Stimmen wegnehnen...also eiskalte Machtpolitik...und bei dem Hereinlassen der Flüchtlinge glaubte sie wohl wirklich, die europäischen Nachbarn würden Kontingente an Asylanten abnehmen. :cool:

Shahirrim
03.09.2020, 14:51
Für 6-8 % wird es wohl beim nächsten Mal noch reichen, aber wenn Merkel erstmal weg ist, wird die AfD mit ihrem neoliberalen, Weichspülerkurs keinen Hund mehr hinterm Ofen vorlocken und die unzufriedenen bürgerlichen Warmduscher werden zur CDU zurückgehen.

Mmh, für mich hängt es davon ab, ob Meuthen als Parteivorsitzender bleibt oder ob er gehen muss. Bleibt er, würde ich mir nicht so sicher sein, dass die AfD es schafft, wieder in den Bundestag zu kommen. Zumal er dann sich ja bestätigt sieht und seinen Kreuzzug gegen jeden, der einen Pazderski nicht links überholt, mit voller Härte fortsetzt.

Praetorianer
04.09.2020, 08:29
Beim Ausstieg aus der Kernenergie wollte sie den Grünen Stimmen wegnehnen...also eiskalte Machtpolitik...

Was redet ihr euch da eigentlich die Welt schön? 2011 im Zuge von Fukushima hatten die linken Medien es geschafft, einen Hype für die Grünen auszulösen, der die zur Regierungspartei in Ba-Wü gemacht hat und sie vielleicht zur Kanzlerpartei im Bund gemacht hätten.

Klar, wollte sie den Grünen Stimmen wegnehmen, aber du stellst das irgendwie dar, als sei Merkel da der agierende Part gewesen, real hat sie einfach nur reagieren müssen. Ob das Spielchen nur indirekt lief, weiss ich nicht, ich kann mir durchaus vorstellen, dass es da Telefonate mit Friede Spinger und Co. gab, welche Maßnahmen sie ergreifen müsse, damit sie Kanzlerin bleiben darf.
Ebenso 2015.

Ich habe doch gerade als Beweis das Interview mit Friedrich Merz gezeigt, der offenbar genauso eingeknickt wäre und es bereits ist, wie sie. Null (!!!!) Unterschied. Ausser der Behauptung, dass er alle Maßnahmen handwerklich besser umgesetzt hätte, auf jede Frage "War es richtig von Angelam Merkel, dass sie ...." mit "JA!" geantwortet.

Tutsi
05.09.2020, 23:54
Politik ist immer harsch...und AfD-Politiker, die nur den geringsten Zweifel an ihrer Loyalität zur bundesdeutschen, schwarz-rot- goldenen Demokratie zulassen, sind eben draußen.Auch Du machst den Fehler, das Du Begriffe wie HJ und SS wieder ins Spiel bringst.Es geht um Deutschlands ZUKUNFT, und nicht um irgendeinen Sch...im Dritten Reich.:cool:

Politik muß wie Wendekreis sein - und Diplomatie gehört dazu - auch das Ausland hat Einfluß.

Vorgestern sah ich in der Kaufhalle die Werbetafel für Fachkräfte aller Art - da kam mir der Gedanke: es sind doch so viele in den sozialen Kassen - so viele junge Leute - Ausländer - können die nicht die Berufe erlernen, die hier gefordert und gewünscht werden ?

Wozu kriegen sie ihr Geld - wie wollen sie sich entwickeln - wer soll dann die nächsten sozialen Kassen füllen, wenn die Fachkräfte im Alter in Rente gehen - ich sehe jedenfalls keinen schwarzen U-Bahnfahrer - auch keinen Muslim - den schwarzen Busfahrer, den ich bisher sah, der war in Kreuzberg zu finden - wer erlernt noch die Berufe von der Pieke auf ? Z.B. Facharbeiter im Elektrobereich und mehr - wo bleibt die angebliche Zukunft - die vielbeschworene, die uns das Ausland bringen sollen.