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SAMURAI
18.01.2006, 08:03
Japan

Panikverkäufe an der Tokioter Börse - 250 Milliarden Euro ausradiert

18. Januar 2006 Einbruch an Tokios Börse: Der Nikkei-Index ist am Mittwoch bis zum frühen Nachmittag um mehr als 700 Punkte abgestürzt. Um 13.20 Uhr Ortszeit notierte das Kursbarometer für 225 führende Werte einen deutlichen Verlust von 741,31 Punkten oder 4,69 Prozent beim Zwischenstand von 15.064,64 Punkten. Die Börsenleitung setzte den Handel 20 Minuten vor dem offiziellen Börsenschluß aus, da die steigenden Investorenaufträge das Computersystem zu überlasten drohten. Der Nikkei ging schließlich mit einem Minus von 2,94 Prozent aus dem Handel - dem größten Tagesverlust seit April 2005. Der marktbreite Topix-Index büßte knapp 3,5 Prozent ein.

Innerhalb der vergangenen drei Tage erlebte die Tokioter Börse damit eine Kapitalvernichtung von gut 250 Milliarden Euro, was etwa dem Bruttoinlandsprodukt von Schweden entspricht. Auch alle anderen asiatischen Börsen lagen am Mittwoch im Minus. In Hongkong fiel der Hang-Seng-Index im Handelsverlauf 0,72 Prozent auf 15.465 Zähler. Der Seouler Kospi-Index schloss 2,64 Prozent im Minus bei 1353 Punkten.

Während des Vormittags waren 2,32 Millionen Transaktionen getätigt worden. Sollte die Grenze von vier Millionen überschritten werden, müsse der Handel ausgesetzt werden, hieß es zuvor. Hintergrund für die dramatischen Einbrüche war wie bereits am Vortag der enorme Wirbel um die Internetfirma Livedoor, die ins Visier der Staatsanwaltschaft geraten ist. Die Ermittler gehen inzwischen laut Medien nicht nur dem Verdacht der Kursmanipulation nach, sondern auch dem Verdacht der Bilanzfälschung.

Schwache Vorgaben aus Amerika - Tech-Werte unter Druck

Demnach soll Livedoor illegaler Weise für die Mutter im Geschäftsjahr 2004 einen Gewinn von 1,4 Milliarden Yen (10 Millionen Euro) ausgewiesen haben, obgleich die Firma tatsächlich mit einer Milliarde Yen in den roten Zahlen gesteckt habe. Livedoor habe angeblich 2,4 Milliarden Yen an Gewinnen von mehreren angeschlossenen Unternehmen in die eigene Bilanz übertragen, um die Verluste zu vertuschen.

Zusätzlich setzten sehr schwache Vorgaben aus Wall Street die Technologiewerte unter Druck. Besonders betroffen waren die Aktien des Internet-Unternehmens Softbank, die ihre Verluste vom Vortag ausweiteten und zwölf Prozent abgaben. Toshiba-Aktien notierten knapp sechs Prozent im Minus. In New York waren am Vorabend die Kurse von Yahoo im nachbörslichen Handel um 13 Prozent gefallen, nachdem das Unternehmen die Analystenerwartungen teilweise deutlich verfehlt hatte. Dies hatte auch andere Internet-Werte wie Google (minus 3,3 Prozent), eBay (minus 4,6 Prozent) oder Amazon (minus drei Prozent) in die Tiefe gezogen. Intel hatte die Umsatzprognose verfehlt. Die Aktien verloren nachbörslich 8,8 Prozent.

Investoren versuchen nun Gewinne zu realisieren. Bereits im Dezember hatten erste Spekulationen eingesetzt, daß der japanische Aktienmarkt nach dem starken Ansteigen im vergangenen Jahr reif für eine Korrektur sei. Seit Juni hat der Nikkei rund 45 Prozent zugelegt.

auszug aus
Text: dpa/Reuters
Bildmaterial: dpa/dpaweb
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Virtuelles Geld ?

Wo bleibt spekulatives Geld ?

Megaman
18.01.2006, 12:18
Virtuelles Geld ?

Wo bleibt spekulatives Geld ?Wieso kommen nicht die Roten aus ihren Löchern gekrochen und fordern, dass der Staat die 250 Mia. Verluste den Investoren und Spekulanten deckt?

Kazuya
18.01.2006, 12:50
Wieso kommen nicht die Roten aus ihren Löchern gekrochen und fordern, dass der Staat die 250 Mia. Verluste den Investoren und Spekulanten deckt?Wieso sollten die Roten dass tun? Als Befuerworter eines sozialistisch gepraegten Wirtschaftssystems moechte ich dich darauf hinweisen, dass die Boerse ein kapitalistisches Marktinstrument ist.