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Vollständige Version anzeigen : Röhm-Putsch



Leseratte
27.04.2020, 07:59
Gab es den Röhm-Putsch oder nicht.



Die vor allem auf Betreiben von Hitler und Hermann Göring (https://de.wikipedia.org/wiki/Hermann_G%C3%B6ring)lange vorbereitete „Säuberungswelle“ (https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_S%C3%A4uberung)wurde durch Kommandos der SS (https://de.wikipedia.org/wiki/Schutzstaffel)mit Unterstützung der Gestapo (https://de.wikipedia.org/wiki/Geheime_Staatspolizei)und der Reichswehr (https://de.wikipedia.org/wiki/Reichswehr)durchgeführt. Zugrunde lagen der Mordaktion NS-interne ideologische (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus)Differenzen und machtpolitische Spannungen zwischen der SA und Teilen der NSDAP (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialistische_Deutsche_Arbeiterpartei), auf deren Seite Hitler stand.




https://de.wikipedia.org/wiki/Röhm-Putsch



Am 21. Juni 1934 suchte Hitler Hindenburg auf Gut Neudeck (https://de.wikipedia.org/wiki/Ogrodzieniec_(Kisielice))auf. Die Ereignisse während dieses Besuchs werden unterschiedlich dargestellt. Der britische Historiker John Wheeler-Bennett (https://de.wikipedia.org/wiki/John_Wheeler-Bennett)vertritt die These, dass sowohl der anwesende Blomberg als auch Hindenburg selbst Hitler ultimativ aufgefordert hätten, das für den inneren Frieden Deutschlands Notwendige zu tun. Andernfalls würde der Reichspräsident den Ausnahmezustand verhängen und also Hitler entmachten.


Hitler hat Röhm jahrelang gedeckt, ohne Grund wird er dann doch nicht plötzlich eine völlige Kehrtwende durchführen.



Für Röhm war Hitlers Entscheidung eine bittere Niederlage. Nach der Veranstaltung äußerte er im Kreis der anwesenden SA-Führer: „Was der lächerliche Gefreite erklärte, gilt nicht für uns. Wenn nicht mit, so werden wir die Sache ohne Hitler machen.“[5] (https://de.wikipedia.org/wiki/R%C3%B6hm-Putsch#cite_note-5)Ein Zuhörer, SA-Obergruppenführer (https://de.wikipedia.org/wiki/Sturmabteilung#Dienstränge) Viktor Lutze (https://de.wikipedia.org/wiki/Viktor_Lutze), informierte Heß über diese Äußerung. Anschließend wurde Lutze von Hitler auf dem Berghof (https://de.wikipedia.org/wiki/Berghof_(Obersalzberg))zu einer mehrstündigen Unterredung empfangen.

autochthon
27.04.2020, 08:02
herberger - was sagst du?

Differentialgeometer
27.04.2020, 08:05
Suppenkasper - hilf! :)

Leseratte
27.04.2020, 08:07
Stalin hatte 1934 übrigens seinen eigenen Röhm-Putsch.



Aufgrund des angenommenen Nutzens, den Stalin für die Entfachung des Großen Terrors (https://de.wikipedia.org/wiki/Gro%C3%9Fer_Terror_(Sowjetunion))aus dem Mord zog, gibt es immer wieder Vermutungen, er habe den Mord in Auftrag gegeben. Dafür haben sich allerdings nie Beweise finden lassen.[3] (https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Mironowitsch_Kirow#cite_note-3)Ebenso vermutete Edward Radsinski (https://de.wikipedia.org/wiki/Edward_Stanislawowitsch_Radsinski), Stalin habe den Mordanschlag auf seinen „Rivalen“ befohlen, und untermauert dies mit dem Hinweis darauf, dass der Attentäter bereits zweimal von der örtlichen Polizei beim Herumschleichen um das Smolny-Institut mit einer Waffe erwischt und verhaftet worden und beide Male auf höheren Befehl wieder freigelassen worden war. Schließlich sei er, so vermutet Radsinski, beim dritten Mal ins Gebäude „geführt“ worden.[4] (https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Mironowitsch_Kirow#cite_note-4)


https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Mironowitsch_Kirow

Stellen wir uns mal vor Hitler und Stalin wären getötet worden und Röhm bzw. Kirow führen Deutschland bzw. die Sowjetunion durch den Zweiten Weltkrieg. Wie wäre der Krieg wohl ausgegangen.

Grau
27.04.2020, 08:21
Stalin hatte 1934 übrigens seinen eigenen Röhm-Putsch.


[/LEFT]

https://de.wikipedia.org/wiki/Sergei_Mironowitsch_Kirow

Stellen wir uns mal vor Hitler und Stalin wären getötet worden und Röhm bzw. Kirow führen Deutschland bzw. die Sowjetunion durch den Zweiten Weltkrieg. Wie wäre der Krieg wohl ausgegangen.

Es hätte vielleicht gar keinen gegeben, oder erst viel später.

Hitlers Idee vom "Lebensraum im Osten" wäre wohl nicht zum Tragen gekommen, aber die Sowjets wären weiterhin expansorisch-aggressiv gewesen und hätten auch Polen und Deutschland irgendwann in den 1940er Jahren überfallen.

Grau
27.04.2020, 08:25
Stalin hatte 1934 übrigens seinen eigenen Röhm-Putsch.
...

Dass Autokraten ehemalige Mitstreiter abmurksen ist doch üblich. Entweder sie wollen ihre Macht mit niemandem teilen, oder sie fürchten sich for Reformbewegungen aus den eigenen Reihen.

Lichtblau
27.04.2020, 08:43
Gab es den Röhm-Putsch oder nicht.





https://de.wikipedia.org/wiki/Röhm-Putsch



Hitler hat Röhm jahrelang gedeckt, ohne Grund wird er dann doch nicht plötzlich eine völlige Kehrtwende durchführen.

Wenn die Historiker so vehement abstreiten das es einen gegeben hat, kann man getrost davon ausgehen das es einen gegeben hat.

Dahinter standen Industriekreise u.a. aus den IG Farben, sowie politische- und Militär-Kreise die den Lebensraum in einer deutsch-französischen Verständigung über die gemeinsame Ausbeutung Südosteuropas und der französischen Kolonien verwirklichen wollten.

Grau
27.04.2020, 09:26
Wenn die Historiker so vehement abstreiten das es einen gegeben hat, kann man getrost davon ausgehen das es einen gegeben hat.

Aber nein. Das einzige wovon man dann ausgehen kann ist, dass du keine Historiker magst.

Lichtblau
27.04.2020, 09:38
Aber nein. Das einzige wovon man dann ausgehen kann ist, dass du keine Historiker magst.

Deine Auffassung setzt vollständiges Nichtwissen voraus.

Grau
27.04.2020, 09:47
Deine Auffassung setzt vollständiges Nichtwissen voraus.
Mitnichten; ich kenne mich mit der Denkweise politischer Extremisten sehr gut aus.

Lichtblau
27.04.2020, 10:03
Mitnichten; ich kenne mich mit der Denkweise politischer Extremisten sehr gut aus.

Ich meinte deine Auffassung über Historiker.

Es ist schon eine der merkwürdigsten Erscheinungen unserer Zeit, das Leute denken Historiker wären apolitisch und hätten keine Agenda.

Dabei sind sie genauso politisch wie du, bloss das sie ihrer Meinung einen wissenschaftlichen Anstrich geben können.

herberger
27.04.2020, 10:03
Die Reichswehr soll zu Hitler gesagt haben, er solle das Problem SA lösen, oder wir lösen es.

cornjung
27.04.2020, 10:05
Hitler wusste schon lange vorher von Röhms offener Homosexualität, hatte dies aber zähneknirschend toleriert.
Zähneknirschend ? Goebbells hat jede Frau gefickt, die bis drei nicht auf dem Baum war. Hat es den sexophoben Hitler je gestört ?

Deine Auffassung setzt vollständiges Nichtwissen voraus.

Mitnichten; ich kenne mich mit der Denkweise politischer Extremisten sehr gut aus.
Na ja, behaupten kann man viel, mit Beiträgen auch zu belegen, schon schwieriger. Die SA hatte 1934 fast 4,5 Millionen Mitglieder....keine Luschen und Schnösel, sondern gewaltbereite Rabauken und kampferprobte Schläger. Ihr bewaffneter, kampferprobter und mutiger Chef Röhm hatte zudem eine bestbewaffnete Leibwache. Und dennoch gelang es in einer Nacht allein 50 best geschütze Führungspersonen der SA, ohne jeden Widerstand, zu liquidieren.

Dass Autokraten ehemalige Mitstreiter abmurksen ist doch üblich.
Mitstreiter ? Röhm hat Hitler zur Macht verholfen. Und zum Dank wurde er ermordet. Der Mohr hat seine Schuldigkeit getan, der Mohr soll gehen....

Suppenkasper
27.04.2020, 10:10
Sicherlich gab es die "Nacht der langen Messer". Die linke Fraktion um Strasser und Röhm wollte kompromisslos und so rasch wie möglich fundamentale nationalsozialistische Forderungen durchsetzen. Die gegebene politische und wirtschaftliche Situation des Reiches gab das aber nicht her, "Realpolitik" war gefragt. Man musste überhaupt erst einmal breiten Rückhalt im Volk gewinnen und die marode Wirtschaft konsolidieren. Hätte die Röhm-Fraktion sich durchgesetzt, wären die Folgen fatal gewesen, vom wirtschaftlichen Totalzusammenbruch bis hin zum Bürgerkrieg. Hinzu kam, dass Hitler Gerüchte zugetragen worden waren, Röhm und seine Mitstreiter seien insgeheim von den Franzosen finanziert worden. Dabei war vor allem der Report von Rudolf Diels (Gestapo), der auch das ganze ausmaß des Homosexuellen-Rings um Röhm innerhalb der SA und auch der Hitlerjugend aufdeckte, entscheidend für die "Nacht der langen Messer". Hitler wusste schon lange vorher von Röhms offener Homosexualität, hatte dies aber zähneknirschend toleriert. Entscheidend war der Vorwurf in Diels Report Röhm (im Verein mit Gregor Strasser und anderen) hätten 12 Millionen Mark von den Franzosen erhalten und würden einen Umsturz planen.

Süßer
27.04.2020, 10:31
Wenn die Historiker so vehement abstreiten das es einen gegeben hat, kann man getrost davon ausgehen das es einen gegeben hat.

Dahinter standen Industriekreise u.a. aus den IG Farben, sowie politische- und Militär-Kreise die den Lebensraum in einer deutsch-französischen Verständigung über die gemeinsame Ausbeutung Südosteuropas und der französischen Kolonien verwirklichen wollten.

Unter Putsch versteht man die gewaltsame Übernahme der der Macht im Staat. Da Hitler die Macht schon besaß, kann er schlecht gegen seine sich selbst putschen. Ergo der Begriff Putsch ist falsch. Es handelt sich hier um eine Säuberungsaktion.
Wird auch hier gelistet. https://de.wikipedia.org/wiki/Politische_S%C3%A4uberung

Zu Röhm.

http://volz-fi.de/dap.html
(Die Wertungen und Logikkringel habe ich durch # ersetzt.)

Nach dem Krieg wurde Hitler auf Lehrgängen der Reichswehr zum Spitzel und Agitator weitergebildet. Hier machte man ihn mit den theoretischen # Antisemetismus vertraut. #[1] (http://volz-fi.de/dap.html#thamer). Führungsoffizier Hitlers war der Leiter der Nachrichten- und Aufklärungsabteilung des Münchner Gruppenkommandos der Reichswehr Hauptmann Karl Mayr. Im ##Bayern regierte von März 1920 bis 1923 der rechtsradikale Gustav Ritter von Kahr, der # förderte völkisch nationalistische Vereinigungen, Freikorps und Bürgerwehren. Hier fand Hitler ideale Bedingungen zum Aufbau seiner Partei. [2] (http://volz-fi.de/dap.html#angress). # Gegründet wurde die DAP von Anton Drexler. ## Hitler wurde von Mayr zunächst damit beauftragt diese Partei zu bespitzeln und ihr beizutreten. Ein Brief Mayrs an Kapp im Sept. 1920 [4] (http://volz-fi.de/dap.html#weber) legt die Vermutung nahe, daß Hitler von Mayr, der dessen rednerisches Talent kannte, instruiert #angewiesen# wurde, eine führende Rolle in dieser Partei anzustreben [9] (http://volz-fi.de/dap.html#piper).

So finden sich in der Münchner # DAP vor allem ehemalige Reichswehroffiziere, wie Hauptmann Hermann Göring (Sohn des ehemaligen Gouverneurs von Südwestafrika und späteren Generalkonsuls von Haiti), Hauptmann Ernst Röhm und Oberstleutnant Hermann Kriebel wieder, aber auch Mitgliedern der Thule-Gesellschaft [6] (http://volz-fi.de/dap.html#thamer) d.h. gehobenes Bürgertum und nicht wie Deutsche Arbeiterpartei (DAP) vermuten ließe Arbeiter.




Nach dem kann annehmen, das Röhm über die Zusammenhänge und alle Einzelheiten des Beginns der 'Bewegung' bekannt waren. Deshalb war er eine ständige Bedrohung für AH.
Auch kann man davon ausgehen, das er selber bei Röhm nur eine begrenzte Autorität besaß. Deswegen ist es nur logisch das Hitler um seine unbegrenzte Macht weiter zu festigen, Röhm beseitigen ließ.
Bekannt ist auch das Hitler nch dem Anschluß Österreichs, seine Wiener Akte sicherstellen ließ.
Ich finde es lustig das der Begriff Putsch bei der innerparteilichen Säuberung von Röhm/Sa heißt aber beim Putsch von Staufenberg auf Attentat abgestellt wird. Das sagt viel über die Qualitäten der Nachgeschichtsschreibung aus.
Bestimmt waren inhaltliche Auseinandersetzungen der Anlaß zur Säuberung.