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Vollständige Version anzeigen : Private Pflegeversicherung



schastar
07.04.2020, 12:39
Aus gegebenen Anlas möchte ich hier etwas loswerden was vielleicht auch für andere wichtig ist.
Eine mir Vertraute Person kam vor einige Tage ganz aufgelöst zu mir und legte mir eine Mitteilung ihrer Privaten Pflegeversicherung vor.

Die Dame geboren 1946 schloß 1998, also im Alter von 52 Jahren, eine private Pflegeversicherung bei der Versicherungskammer Bayern ab.
Damals zu rund 20 DM im Monat.
Im Laufe der Jahre stieg diese auf 38,21Euro monatlich.
Anfang März dieses Jahres, also als Rentnerin im Alter von 73 Jahren, kam die nächste Erhöhung.
Und zwar von 38,21 auf jetzt stolze 73,45 Euro.

Wir telefonierten mit der Versicherung und wiesen darauf hin daß aufgrund ihres geringen Renteneinkommens diese Erhöhung fast nicht zu stemmen sei.

Freundlich wurden wir darauf hingewiesen daß man alles versucht habe um die Erhöhung im Rahmen zu halten, diese aber notwendig sei, schon in Voraussicht auf höhere Löhne beim Pflegepersonal.
Es wäre schade wenn sie die Versicherung jetzt kündigen würde, würde sie doch das bisher einbezahlte Geld verlieren.

Ich kann mir auch vorstellen daß die Versicherer zu tiefst unglücklich wären wenn Menschen 30 Jahre lang einzahlen und sich dann die Versicherung nicht mehr leisten können wenn die Zeit näher rückt in welcher sie diese womöglich beanspruchen würden.

Was denkt ihr zu so einem Vorgehen?

Haspelbein
07.04.2020, 12:54
Ich denke, der Begriff "Pflegeversicherung" war hier wahrscheinlich irreführend. Es handelt sich wahrscheinlich um eine reine Risikoversicherung, welche die Beiträge dem Risiko einer Pflege anpasst.

schastar
07.04.2020, 13:10
Ich denke, der Begriff "Pflegeversicherung" war hier wahrscheinlich irreführend. Es handelt sich wahrscheinlich um eine reine Risikoversicherung, welche die Beiträge dem Risiko einer Pflege anpasst.

Es handelt sich um eine Pflegezusatsversicherung, genauer um das Produkt: PflegePREMIUM

Ich habe nochmal nachgesehen, würde sie heute diese Versicherung neu abschließen wären es rund 200 Euro im Monat.

Haspelbein
07.04.2020, 13:19
Es handelt sich um eine Pflegezusatsversicherung, genauer um das Produkt: PflegePREMIUM

Ich habe nochmal nachgesehen, würde sie heute diese Versicherung neu abschließen wären es rund 200 Euro im Monat.

Ich kann die Bedingungen nur z.T. online einsehen, aber es sieht so aus, als wäre es eine Risikoversicherung, die nur ab Pflegestufe 3 beitragsfrei ist. Ich kann nicht erkennen, dass es als eine Altersvorsorge gedacht ist.

schastar
07.04.2020, 13:30
Ich kann die Bedingungen nur z.T. online einsehen, aber es sieht so aus, als wäre es eine Risikoversicherung, die nur ab Pflegestufe 3 beitragsfrei ist. Ich kann nicht erkennen, dass es als eine Altersvorsorge gedacht ist.

Es sollte keine Altervorsorge sein, sondern eine Absicherung im Pfelgefall. Aber wenn sie im Rentenalter, also dann wenn sie um tragen kommen würde, so teuer wird daß man sie sich nicht mehr leisten kann, warum sollte man sich dann in jungen Jahren schon versichern?

Haspelbein
07.04.2020, 13:35
Es sollte keine Altervorsorge sein, sondern eine Absicherung im Pfelgefall. Aber wenn sie im Rentenalter, also dann wenn sie um tragen kommen würde, so teuer wird daß man sie sich nicht mehr leisten kann, warum sollte man sich dann in jungen Jahren schon versichern?

Falls man unerwartet zum Pflegefall wird? Eine Pflegeversicherung ist ja wie die Krankenversicherung keine Versicherung im eigentlichen Sinne. Der "Schadensfall" tritt ja mit einer hohen Sicherheit ein, und die Wahrscheinlichkeit nimmt am Lebensende extrem zu.

Ich würde zu so einer Versicherung auch nicht raten, da sie eben ab einem gewissen Alter kaum bezahlbar sein kann.

Doppelstern
07.04.2020, 13:40
Es sollte keine Altervorsorge sein, sondern eine Absicherung im Pfelgefall. Aber wenn sie im Rentenalter, also dann wenn sie um tragen kommen würde, so teuer wird daß man sie sich nicht mehr leisten kann, warum sollte man sich dann in jungen Jahren schon versichern?


Solche Versicherungen sind nutzlos. Wenn man pflegebedürftig ist, dann schreitet sowieso der Staat ein, wenn niemand in der Familie über ich glaube 70.000 €/Jahr verdient. Dann würde der Familienangehörige anteilmäßig dazu verdonnert.

Ich sehe das an meiner Mutter. Sie ist in einem Pflegeheim. Zur Zt. kann sie es noch aus ihrem Rentenanspruch und Ersparnissen begleichen. Wenn das zur Neige geht, wird automatisch der Staat einspringen.


In deinem Fall würde ich die Pflegeversicherung kündigen, auch wenn sie einen möglichen Verlust erleidet. Kein Mensch weiß doch, ob sie überhaupt jemals in den Genuß der Versicherung kommen wird. Also Furz egal.

Deutschmann
07.04.2020, 14:02
Solche Versicherungen sind nutzlos. Wenn man pflegebedürftig ist, dann schreitet sowieso der Staat ein, wenn niemand in der Familie über ich glaube 70.000 €/Jahr verdient. Dann würde der Familienangehörige anteilmäßig dazu verdonnert.

Ich sehe das an meiner Mutter. Sie ist in einem Pflegeheim. Zur Zt. kann sie es noch aus ihrem Rentenanspruch und Ersparnissen begleichen. Wenn das zur Neige geht, wird automatisch der Staat einspringen.


In deinem Fall würde ich die Pflegeversicherung kündigen, auch wenn sie einen möglichen Verlust erleidet. Kein Mensch weiß doch, ob sie überhaupt jemals in den Genuß der Versicherung kommen wird. Also Furz egal.

Sind jetzt 100.000 / Jahr.

Und man sollte rechtzeitig das Vermögen "verprassen". Weg ist es dann so oder so.

Doppelstern
07.04.2020, 14:25
Sind jetzt 100.000 / Jahr.

Und man sollte rechtzeitig das Vermögen "verprassen". Weg ist es dann so oder so.



Ich habe ja nun einiges geerbt, aber schon im Vorfeld. Das sie aber noch mehr gebunkert hatte, war mir nicht bekannt. Dann hätte ich nämlich noch mehr von Ihr gefordert. Kann doch nicht sein, daß der Staat ca. 50 Milliarden pro Jahr freiwillig für die Kannackenschaft aus dem Fenster schmeißt und meine Mutter nicht dem Staat auf dem Säckle liegen will. Die sollen gefälligst alles bezahlen, auch die gesamten Kosten für meine pflegebedürftige Mutter.

Deutschmann
07.04.2020, 15:21
Ich habe ja nun einiges geerbt, aber schon im Vorfeld. Das sie aber noch mehr gebunkert hatte, war mir nicht bekannt. Dann hätte ich nämlich noch mehr von Ihr gefordert. Kann doch nicht sein, daß der Staat ca. 50 Milliarden pro Jahr freiwillig für die Kannackenschaft aus dem Fenster schmeißt und meine Mutter nicht dem Staat auf dem Säckle liegen will. Die sollen gefälligst alles bezahlen, auch die gesamten Kosten für meine pflegebedürftige Mutter.

Genau meine Meinung.

Alles was sich die Leute teilweise unter enormen Verzicht in Jahrzehnten aufgebaut haben, holt sich dieser gierige Staat wieder.

kiwi
07.04.2020, 15:37
Solche Versicherungen sind nutzlos. Wenn man pflegebedürftig ist, dann schreitet sowieso der Staat ein, wenn niemand in der Familie über ich glaube 70.000 €/Jahr verdient. Dann würde der Familienangehörige anteilmäßig dazu verdonnert.

Ich sehe das an meiner Mutter. Sie ist in einem Pflegeheim. Zur Zt. kann sie es noch aus ihrem Rentenanspruch und Ersparnissen begleichen. Wenn das zur Neige geht, wird automatisch der Staat einspringen.


In deinem Fall würde ich die Pflegeversicherung kündigen, auch wenn sie einen möglichen Verlust erleidet. Kein Mensch weiß doch, ob sie überhaupt jemals in den Genuß der Versicherung kommen wird. Also Furz egal.

Ich sehe das an meiner Mutter. Sie ist in einem Pflegeheim. Zur Zt. kann sie es noch aus ihrem Rentenanspruch und Ersparnissen begleichen. Wenn das zur Neige geht, wird automatisch der Staat einspringen.

Von was träumst Du nachts - sei mir bitte nicht böse aber Du wirst zur Kasse gebittet werden
Gruß Kiwi

erselber
07.04.2020, 15:45
Es sollte sich schon lange herumgesprochen haben, dass eine Versicherung nur dann gut ist solange man die Prämien einbezahlt. Kennen lernt man diese erst dann wenn ein Versicherungsfall eintritt, mit welchen fadenscheinigen, hanebüchenen. unsinnigen, an den Haaren herbeigezogenen Vorwänden eher Ausreden und verweisen auf die seitenlangen in bestem juristendeutsch verfassten AGBs sie sich davor drücken können.

Sie haben ja nichts zu befürchten, Klagen kosten dem Kläger also "Versicherten eher Vera..., viel Geld, Zeit, Nerven und deren Juristen -also die Eh da Kosten, sind froh mal wieder etwas Arbeit zu bekommen. Solange es keine "Sammelklagen" -Rechte, nicht nur gegen Versicherungen, wie in den USA gibt, die sind zwar auch nicht das Beste vom Ei, wird sich hier auch nichts ändern.

Deutschmann
07.04.2020, 15:56
Es sollte sich schon lange herumgesprochen haben, dass eine Versicherung nur dann gut ist solange man die Prämien einbezahlt. Kennen lernt man diese erst dann wenn ein Versicherungsfall eintritt, mit welchen fadenscheinigen, hanebüchenen. unsinnigen, an den Haaren herbeigezogenen Vorwänden eher Ausreden und verweisen auf die seitenlangen in bestem juristendeutsch verfassten AGBs sie sich davor drücken können.
...

Ausgenommen sind Haftpflicht-Versicherungen. Die können sich schon per Gesetz nicht rausreden.

Aber im Grunde sind alle privaten Versicherungen scheiße. Wie alle privaten Unternehmen sind die auf Gewinnoptimierung aus. Und im Schadensfall setzen sich 5 kluge Köpfe zusammen und schauen wie man sich entzieht. Gesetzliche Versicherungen müssen zahlen - ob sie wollen oder nicht.

erselber
07.04.2020, 15:59
Ausgenommen sind Haftpflicht-Versicherungen. Die können sich schon per Gesetz nicht rausreden.

Aber im Grunde sind alle privaten Versicherungen scheiße. Wie alle privaten Unternehmen sind die auf Gewinnoptimierung aus. Und im Schadensfall setzen sich 5 kluge Köpfe zusammen und schauen wie man sich entzieht. Gesetzliche Versicherungen müssen zahlen - ob sie wollen oder nicht.


Schon aber da wird auch um jeden Cent gefeilscht ob KFZ oder eine andere Versicherung. Gutachten, Gegengutachten, wir haben jemanden gefunden der würde es billiger machen, als ihr Handwerker, Werkstatt. Wir zahlen nur das und nicht die andere Reparatur.

Basta, oder sie verklagen uns.

Der letzte Satz in dem Schreiben dürfte bei den Hausjuristen für größte Heiterkeit sorgen.

Deutschmann
07.04.2020, 15:59
Muss noch ergänzen: auch die gesetzliche Pflegeversicherung gehört auf den Prüfstand. Entweder zahlen die alles oder nichts. Aber so ein "zwischendrin" wie jetzt, ist absolute Scheiße. Da wird nur Geld umverteilt. Was bringen einem Pflegebedürftigen 2500 Euro Zuschuss wenn der Heimplatz 5000 kostet? Genau nix. Die Rente und das Vermögen ist trotzdem weg. Ob der jetzt 2500 Zuschuss bekommt oder nicht.

Pflegeversicherung heißt für mich: die zahlen alles wenn ich zum Pflegefall werde. Wenn ich zu Hause den Löffel abgebe, haben die Glück gehabt.

Deutschmann
07.04.2020, 16:01
Schon aber da wird auch um jeden Cent gefeilscht ob KFZ oder eine andere Versicherung. Gutachten, Gegengutachten, wir haben jemanden gefunden der würde es billiger machen, als ihr Handwerker, Werkstatt. Wir zahlen nur das und nicht die andere Reparatur.

Basta, oder sie verklagen uns.

Der letzte Satz in dem Schreiben dürfte bei den Hausjuristen für größte Heiterkeit sorgen.

OK. Da hatte ich noch nie Probleme. Könnte aber auch daran liegen dass ich "treuer" Kunde bin und kein Check24-Fetischist.

erselber
07.04.2020, 16:03
OK. Da hatte ich noch nie Probleme. Könnte aber auch daran liegen dass ich "treuer" Kunde bin und kein Check24-Fetischist.


Bin ich auch, und wie die stolz verwiesen also noch einen hinten rum mitgaben, übernehmen wir aus Kulanzgründen, ohne dazu verpflichtet zu sein, den Betrag X und verzichten auf die uns zustehende Kündigung bzw. Höherstufung. War ja nett von denen nach endlosem Schriftverkehr.

Der Betrag deckte sich annähernd mit dem Schaden.

Doppelstern
07.04.2020, 16:10
Ich sehe das an meiner Mutter. Sie ist in einem Pflegeheim. Zur Zt. kann sie es noch aus ihrem Rentenanspruch und Ersparnissen begleichen. Wenn das zur Neige geht, wird automatisch der Staat einspringen.

Von was träumst Du nachts - sei mir bitte nicht böse aber Du wirst zur Kasse gebittet werden
Gruß Kiwi


Nachts träume ich von schönen Dingen und nicht von Pflegeheimen. :D

Ich oder mein Bruder müßten über 100.000 € /Jahr (lt. Deutschmann) verdienen, damit die uns an die Wäsche können. Ich und mein Bruder sind aber beide schon in Rente, von daher wird das nichts mit einer Kostenbeteiligung. Der Staat darf das alleine bezahlen. Macht ihm doch nichts, wenn er schon freiwillig jedes Jahr für die Kanackenschaft 50 Milliarden aus dem Keller holt.

schastar
07.04.2020, 16:42
Solche Versicherungen sind nutzlos. Wenn man pflegebedürftig ist, dann schreitet sowieso der Staat ein, wenn niemand in der Familie über ich glaube 70.000 €/Jahr verdient. Dann würde der Familienangehörige anteilmäßig dazu verdonnert.

Ich sehe das an meiner Mutter. Sie ist in einem Pflegeheim. Zur Zt. kann sie es noch aus ihrem Rentenanspruch und Ersparnissen begleichen. Wenn das zur Neige geht, wird automatisch der Staat einspringen.


In deinem Fall würde ich die Pflegeversicherung kündigen, auch wenn sie einen möglichen Verlust erleidet. Kein Mensch weiß doch, ob sie überhaupt jemals in den Genuß der Versicherung kommen wird. Also Furz egal.

In diesem Fall ging es darum daß die Dame nicht in ein Pfelgeheim wollte und will. Deshlab schloß sie diese Versicherung ab weil ihr Versprochen wurde daß sie ab Pflegestufe zwei bereits etwas Geld für die häusliche Pflege bekommen würde und ab Pflegestufe 3, ich glaub 1000 Euro pro Monat. So hätte ihre Tochter ihren Geringverdiener-Job aufgeben können und ihre Mutter versorgen.
Das geht natürlich nicht wenn sie sich die Beiträge bis dahin nicht mehr leisten kann.

Doppelstern
07.04.2020, 17:19
In diesem Fall ging es darum daß die Dame nicht in ein Pfelgeheim wollte und will. Deshlab schloß sie diese Versicherung ab weil ihr Versprochen wurde daß sie ab Pflegestufe zwei bereits etwas Geld für die häusliche Pflege bekommen würde und ab Pflegestufe 3, ich glaub 1000 Euro pro Monat. So hätte ihre Tochter ihren Geringverdiener-Job aufgeben können und ihre Mutter versorgen.
Das geht natürlich nicht wenn sie sich die Beiträge bis dahin nicht mehr leisten kann.


Den Versicherungen falsche Beratung nachzuweisen dürfte sehr schwer sein, es sei denn man hat das Gespräch mit der Kamera aufgezeichnet. Nun gut die Versprechungen von den Versicherungen sind jetzt offensichtlich hinfällig geworden. Also was tun.

Häusliche Pflege ist zwar gut, aber nur für die Bettlägrige. Für eine einzelne Person (Tochter) aber sehr schwierig zu managen. Alleine wird die Tochter wohl die Mutter nicht auf die Toilette tragen können. Da ist ein Pflegeheim deutlich entspannter. Und wenn die Mutter die Beiträge nicht mehr bezahlen kann, dann kann sie ja nur noch die Versicherung kündigen, es sei denn sie redet mit der Tochter, damit sie die Beiträge mit ihrem Geringverdienerjob bezahlt. Das wird die Mutter aber sicher auch nicht machen.

Ergo: bleibt nur die Kündigung.