Vollständige Version anzeigen : Stationärer Einzelhandel - ein Auslaufmodell?
Nationalix
05.04.2020, 10:06
Meiner Einschätzung nach ist der stationäre Einzelhandel, also an Ladengeschäfte gebunden, in weiten Teilen ein Auslaufmodell und zum Sterben verurteilt.
Für meine Einschätzung sprechen diese Faktoren:
(1) Handel an sich ist keine produktive oder wertschöpfende Tätigkeit.
(2) Gemeinkosten wie Ladenmiete, Gehälter usw. müssen in die Verkaufspreise reingerechnet werden, was den Preis der Waren unnötig verteuert.
(3) Viele Einzelhändler haben nur das gängige Standardsortiment vorrätig, besondere Artikel müssen erst bestellt werden.
Überleben wird der stationäre Einzelhandel nur in den Bereichen, in denen eine tägliche oder dringende Verfügbarkeit notwendig ist. Also bei Lebensmitteln und Medikamenten, obwohl Apotheken nicht unbedingt zum Einzelhandel gerechnet werden.
Alles andere kann mittlerweile bei Onlinehändlern bestellt werden, die ein sehr breites und tiefes Sortiment anbieten können.
Ich selbst gehöre zu denjenigen, die bis auf Lebensmittel und wenige Drogerieartikel fast alles online kaufen, sogar Bekleidung und Schuhe. Ich habe mitunter sehr genaue Vorstellungen von dem was ich brauche und im stationären EH nicht bekomme.
Derzeit sind wegen Corona die meisten Geschäfte geschlossen und es werden wohl etliche Einzelhändler auf der Strecke bleiben. Aber das Virus wird einer ohnehin obsoleten Branche den tödlichen Stoß versetzen (meine Meinung).
Doppelstern
05.04.2020, 10:15
Ja, daß sehe ich ebenfalls so.
Ich kaufe mittlerweile auch sehr viel im Internet. Ich überlege mir, was würde es kosten, jetzt mit dem Auto in die Stadt zu fahren, Benzin und Parkgebühren zu zahlen. Das läßt mich im Intenet bestellen.
Der einzige Nachteil bei den Bestellungen, ist die Anlieferung. DPD und Hermes absolut grauenhaft. Die Fahrer machen sich noch nicht einmal die Mühe zu klingeln. Alles Kanacken, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Sie werfen, obwohl man zu Hause ist nur den Abholschein in den Briefkasten. DHL macht es genau so, zumindest wenn Aushilfsfahrer die Tour übernehmen. Da könnte ich in die Luft gehen.
Beschwerden ?.................ziemlich aussichtslos ! Die bekommen wahrscheinlich jeden Tag hunderte von Beschwerden und die scheissen sich einen drauf.
Nationalix
05.04.2020, 10:23
Ja, daß sehe ich ebenfalls so.
Ich kaufe mittlerweile auch sehr viel im Internet. Ich überlege mir, was würde es kosten, jetzt mit dem Auto in die Stadt zu fahren, Benzin und Parkgebühren zu zahlen. Das läßt mich im Intenet bestellen.
Der einzige Nachteil bei den Bestellungen, ist die Anlieferung. DPD und Hermes absolut grauenhaft. Die Fahrer machen sich noch nicht einmal die Mühe zu klingeln. Alles Kanacken, ohne ein Wort Deutsch zu sprechen. Sie werfen, obwohl man zu Hause ist nur den Abholschein in den Briefkasten. DHL macht es genau so, zumindest wenn Aushilfsfahrer die Tour übernehmen. Da könnte ich in die Luft gehen.
Beschwerden ?.................ziemlich aussichtslos ! Die bekommen wahrscheinlich jeden Tag hunderte von Beschwerden und die Scheissen sich einen drauf.
Die Zustellung der Waren ist tatsächlich ein Problem. Die Auslieferungsfahrer sprechen oftmals kaum deutsch und sind wegen der wahrscheinlich schlechten Bezahlung untermotiviert.
Deutschmann
05.04.2020, 10:42
Meiner Einschätzung nach ist der stationäre Einzelhandel, also an Ladengeschäfte gebunden, in weiten Teilen ein Auslaufmodell und zum Sterben verurteilt.
Für meine Einschätzung sprechen diese Faktoren:
(1) Handel an sich ist keine produktive oder wertschöpfende Tätigkeit.
(2) Gemeinkosten wie Ladenmiete, Gehälter usw. müssen in die Verkaufspreise reingerechnet werden, was den Preis der Waren unnötig verteuert.
(3) Viele Einzelhändler haben nur das gängige Standardsortiment vorrätig, besondere Artikel müssen erst bestellt werden.
Überleben wird der stationäre Einzelhandel nur in den Bereichen, in denen eine tägliche oder dringende Verfügbarkeit notwendig ist. Also bei Lebensmitteln und Medikamenten, obwohl Apotheken nicht unbedingt zum Einzelhandel gerechnet werden.
Alles andere kann mittlerweile bei Onlinehändlern bestellt werden, die ein sehr breites und tiefes Sortiment anbieten können.
Ich selbst gehöre zu denjenigen, die bis auf Lebensmittel und wenige Drogerieartikel fast alles online kaufen, sogar Bekleidung und Schuhe. Ich habe mitunter sehr genaue Vorstellungen von dem was ich brauche und im stationären EH nicht bekomme.
Derzeit sind wegen Corona die meisten Geschäfte geschlossen und es werden wohl etliche Einzelhändler auf der Strecke bleiben. Aber das Virus wird einer ohnehin obsoleten Branche den tödlichen Stoß versetzen (meine Meinung).
Ich bin eigentlich ein überzeugter Bar-Einkäufer. Auch wenn es teils massiv teurer ist. Aber durch den Corona-Mist habe ich festgestellt wie bequem doch der Einkauf via Internet ist. Stellt sich nun die Frage ob ich wieder zu meinem alten Verhaltensmuster zurück kehre wenn Media-Markt, Schreibwarenläden und Co. wieder ihre Pforten öffnen.
Politikqualle
05.04.2020, 10:51
Ich bin eigentlich ein überzeugter Bar-Einkäufer. Auch wenn es teils massiv teurer ist. Aber durch den Corona-Mist habe ich festgestellt wie bequem doch der Einkauf via Internet ist. Stellt sich nun die Frage ob ich wieder zu meinem alten Verhaltensmuster zurück kehre wenn Media-Markt, Schreibwarenläden und Co. wieder ihre Pforten öffnen.
.. verlockend sind oft die günstigen Preise im Internet , wenn dann aber horrende Versand- und Verpackungskosten dazu kommen , schreckt es mich ab , wenn ich dann aber mit dem Auto in die Stadt fahren muß zum Einkaufen , Kosten und Parkgebühren , dann sind diese anfallenden Kosten für den PKW auch nicht gerade billig ..
Nationalix
05.04.2020, 11:05
Ich bin eigentlich ein überzeugter Bar-Einkäufer. Auch wenn es teils massiv teurer ist. Aber durch den Corona-Mist habe ich festgestellt wie bequem doch der Einkauf via Internet ist. Stellt sich nun die Frage ob ich wieder zu meinem alten Verhaltensmuster zurück kehre wenn Media-Markt, Schreibwarenläden und Co. wieder ihre Pforten öffnen.
Media-Markt/Saturn hatten in den Märkten bereits vor Corona massive Probleme. Deren Mutterkonzern Ceconomy meldet hingegen steigende Umsatzanteile im Onlineverkauf. Das wird sich weiterhin fortsetzen.
https://www.ceconomy.de/de/unternehmen/ceconomy-in-zahlen/
Schreibwarenläden sind naja... Das Sortiment von McPaper und Co. gibt es auch bei Kaufland. Und meinen Kolbenfüller habe ich online gekauft.
Der untergehende Einzelhandel hat auch noch einen ganz anderen Vorteil: ich muss meine Frau nicht mehr zum Shoppen begleiten. :)
Nationalix
05.04.2020, 11:07
.. verlockend sind oft die günstigen Preise im Internet , wenn dann aber horrende Versand- und Verpackungskosten dazu kommen , schreckt es mich ab , wenn ich dann aber mit dem Auto in die Stadt fahren muß zum Einkaufen , Kosten und Parkgebühren , dann sind diese anfallenden Kosten für den PKW auch nicht gerade billig ..
Den Zeitvorteil darfst Du auch nicht vergessen.
Antisozialist
05.04.2020, 11:09
Meiner Einschätzung nach ist der stationäre Einzelhandel, also an Ladengeschäfte gebunden, in weiten Teilen ein Auslaufmodell und zum Sterben verurteilt.
Für meine Einschätzung sprechen diese Faktoren:
(1) Handel an sich ist keine produktive oder wertschöpfende Tätigkeit.
(2) Gemeinkosten wie Ladenmiete, Gehälter usw. müssen in die Verkaufspreise reingerechnet werden, was den Preis der Waren unnötig verteuert.
(3) Viele Einzelhändler haben nur das gängige Standardsortiment vorrätig, besondere Artikel müssen erst bestellt werden.
Überleben wird der stationäre Einzelhandel nur in den Bereichen, in denen eine tägliche oder dringende Verfügbarkeit notwendig ist. Also bei Lebensmitteln und Medikamenten, obwohl Apotheken nicht unbedingt zum Einzelhandel gerechnet werden.
Alles andere kann mittlerweile bei Onlinehändlern bestellt werden, die ein sehr breites und tiefes Sortiment anbieten können.
Ich selbst gehöre zu denjenigen, die bis auf Lebensmittel und wenige Drogerieartikel fast alles online kaufen, sogar Bekleidung und Schuhe. Ich habe mitunter sehr genaue Vorstellungen von dem was ich brauche und im stationären EH nicht bekomme.
Derzeit sind wegen Corona die meisten Geschäfte geschlossen und es werden wohl etliche Einzelhändler auf der Strecke bleiben. Aber das Virus wird einer ohnehin obsoleten Branche den tödlichen Stoß versetzen (meine Meinung).
Das Grundproblem in Deutschland ist, dass es an der Bereitschaft zur Erbringung einfacher Dienstleistungen fehlt. Entweder hat der Laden zu, die Verkäufer verstecken sich im Lager oder das gewünschte Produkt ist nicht vorhanden. Und wenn doch, hätte man das Produkt für viel weniger Geld und ohne lange Anfahrt zum Großmarkt am Stadtrand oder nervige Parkplatzsuche in der Innenstadt online bestellen können.
DHL/Deutsche Post bietet Postfächer/Packstationen/Paketshops/Samstags-Zustellungen an, so dass auch Berufstätige online einkaufen können. Die meisten Zustellfehler werden ehe auf den letzten Metern gemacht, die jetzt für den Postesel wegfallen.
Lebensmittel und Drogerieartikel gibt es vom Rewe-Lieferservice, der einem auch noch das Leergut abnimmt.
Merkelraute
05.04.2020, 11:12
Meiner Einschätzung nach ist der stationäre Einzelhandel, also an Ladengeschäfte gebunden, in weiten Teilen ein Auslaufmodell und zum Sterben verurteilt.
Für meine Einschätzung sprechen diese Faktoren:
(1) Handel an sich ist keine produktive oder wertschöpfende Tätigkeit.
(2) Gemeinkosten wie Ladenmiete, Gehälter usw. müssen in die Verkaufspreise reingerechnet werden, was den Preis der Waren unnötig verteuert.
(3) Viele Einzelhändler haben nur das gängige Standardsortiment vorrätig, besondere Artikel müssen erst bestellt werden.
Überleben wird der stationäre Einzelhandel nur in den Bereichen, in denen eine tägliche oder dringende Verfügbarkeit notwendig ist. Also bei Lebensmitteln und Medikamenten, obwohl Apotheken nicht unbedingt zum Einzelhandel gerechnet werden.
Alles andere kann mittlerweile bei Onlinehändlern bestellt werden, die ein sehr breites und tiefes Sortiment anbieten können.
Ich selbst gehöre zu denjenigen, die bis auf Lebensmittel und wenige Drogerieartikel fast alles online kaufen, sogar Bekleidung und Schuhe. Ich habe mitunter sehr genaue Vorstellungen von dem was ich brauche und im stationären EH nicht bekomme.
Derzeit sind wegen Corona die meisten Geschäfte geschlossen und es werden wohl etliche Einzelhändler auf der Strecke bleiben. Aber das Virus wird einer ohnehin obsoleten Branche den tödlichen Stoß versetzen (meine Meinung).
Ich denke auch, daß gerade Bekleidungsläden obsolet werden und das meiste per Onlineshop verkauft wird. Ich denke auch, daß in der Zukunft Amazon an Umsatz einbüßen wird, weil die Menschen direkt beim Produzenten-Onlineshop kaufen werden. Ich mache das schon jetzt und es wird die Zukunft werden. Davon bin ich überzeugt.
Nationalix
05.04.2020, 11:12
Meine aktuellen Online-Einkäufe, für die ich im Einzelhandel ewig suchen und fahren müsste.
- Haarschneidemaschine (Profigerät), würde nur die Rossmann-Billigvariante bekommen
- Küchenwaage von WMF. Die WMF-Läden haben geschlossen und die bestellte Ausführung wahrscheinlich nicht vorrätig
- Bier- und Weinkrüge aus Ton in Mittelalterausführung
- rundes Bettlaken
Bruddler
05.04.2020, 11:13
Ich bin eigentlich ein überzeugter Bar-Einkäufer. Auch wenn es teils massiv teurer ist. Aber durch den Corona-Mist habe ich festgestellt wie bequem doch der Einkauf via Internet ist. Stellt sich nun die Frage ob ich wieder zu meinem alten Verhaltensmuster zurück kehre wenn Media-Markt, Schreibwarenläden und Co. wieder ihre Pforten öffnen.
Das große Problem ist immer noch die Zustellung.
Die Vorankündigung einer Zustellung ist oftmals nur eine Lüge, sehr zum Ärger all derer, die sich zu besagter Zeit freigenommen haben...
Nationalix
05.04.2020, 11:20
Das Grundproblem in Deutschland ist, dass es an der Bereitschaft zur Erbringung einfacher Dienstleistungen fehlt. Entweder hat der Laden zu, die Verkäufer verstecken sich im Lager oder das gewünschte Produkt ist nicht vorhanden. Und wenn doch, hätte man das Produkt für viel weniger Geld und ohne lange Anfahrt zum Großmarkt am Stadtrand oder nervige Parkplatzsuche in der Innenstadt online bestellen können.
...
Die Verkäufermentalität bei Karstadt, Mediamarkt & Co. kenne ich nur zu gut: "nicht meine Abteilung", "Fachkollege macht gerade Pause" und ähnliche Ausreden.
...
DHL/Deutsche Post bietet Postfächer/Packstationen/Paketshops/Samstags-Zustellungen an, so dass auch Berufstätige online einkaufen können. Die meisten Zustellfehler werden ehe auf den letzten Metern gemacht, die jetzt für den Postesel wegfallen.
...
Ja, die Zusteller sind das schwächste Glied in der Kette.
...
Lebensmittel und Drogerieartikel gibt es vom Rewe-Lieferservice, der einem auch noch das Leergut abnimmt.
Lebensmittel kaufe ich lieber noch selbst ein. Drogerieartikel bestelle ich demnächst auch online, und dann gleich einen Jahresvorrat an Duschzeug usw.
Bruddler
05.04.2020, 11:20
Meine aktuellen Online-Einkäufe, für die ich im Einzelhandel ewig suchen und fahren müsste.
- Haarschneidemaschine (Profigerät), würde nur die Rossmann-Billigvariante bekommen
- Küchenwaage von WMF. Die WMF-Läden haben geschlossen und die bestellte Ausführung wahrscheinlich nicht vorrätig
- Bier- und Weinkrüge aus Ton in Mittelalterausführung
- rundes Bettlaken
WMF kommt ohnehin auf dem Zahnfleisch daher, seit sie von SEB - Frankreich (https://www.groupeseb-careers.com/de/) aufgekauft, und zur Auslagerung freigegeben wurde.
Die Kochgeschirr-Sparte wird nach Frankreich und nach Italien ausgelagert. Was derzeit (noch) bleibt, ist die gewerbl. Kaffeeautomatenproduktion...
Nationalix
05.04.2020, 11:21
WMF kommt ohnehin auf dem Zahnfleisch daher, seit sie von SEB - Frankreich (https://www.groupeseb-careers.com/de/) aufgekauft, und zur Auslagerung freigegeben wurde.
Die Kochgeschirr-Sparte wird nach Frankreich und nach Italien ausgelagert. Was derzeit (noch) bleibt, ist die gewerbl. Kaffeeautomatenproduktion...
Oh, das war mir neu. Wieder was gelernt. :gib5:
Bruddler
05.04.2020, 11:26
Oh, das war mir neu. Wieder was gelernt. :gib5:
Traurig aber wahr. Und wieder wird ein deutsches Traditionsunternehmen langsam aber sicher plattgemacht...
Nationalix
05.04.2020, 11:30
Traurig aber wahr. Und wieder wird ein deutsches Traditionsunternehmen langsam aber sicher plattgemacht...
Und ich habe mich schon über die ständig nachlassende Produktqualität gewundert.
Merkelraute
05.04.2020, 11:31
Meine aktuellen Online-Einkäufe, für die ich im Einzelhandel ewig suchen und fahren müsste.
- Haarschneidemaschine (Profigerät), würde nur die Rossmann-Billigvariante bekommen
- Küchenwaage von WMF. Die WMF-Läden haben geschlossen und die bestellte Ausführung wahrscheinlich nicht vorrätig
- Bier- und Weinkrüge aus Ton in Mittelalterausführung
- rundes Bettlaken
Suche mal Schuhe in einem stationären Einzelhandel ! Da wirst Du verrückt. Überall wird der gleiche Billigschrott angeboten. Die einzigen Stationären in der Bekleidung, die sich noch lohnen, sind die Änderungsschneidereien und die Reparaturwerkstätten. Da bringe ich dann meine Schuhe hin, wenn die Sohle hinüber ist. Gute Schuhe findet man ja nirgendwo mehr, so daß ich meine immer reparieren lasse.
Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Selbst bei Amazon dauert es 2 Tage bis etwas eintrifft. Bei anderen Shops im Web meistens noch länger. Wenn man etwas JETZT braucht, dann ist diese Wartezeit untragbar. Außerdem mehr Lieferungen bedeuten mehr Verkehr, dabei sind unsere Straßen jetzt schon überlastet. Und Kosten für Zwischenhändler fallen überall an, auch in Online Shops. Es sei denn man kauft direkt beim Hersteller ein, aber der streicht das was sonst der Zwischenhändler will einfach für sich ein. Billiger wirds deswegen nicht.
Ich denke daß der Einzelhandel nicht gefährdet ist, auch nicht überholt. Er wird sich allerdings wandeln. Es wird weiterhin die Zentralisierung und Konzentrierung geben. Es wird mehr automatisiert werden. Selbstfüllende Regale, SB Kassen, drive in's, Kombinationen aus Onlinekauf und Abholung usw.
Bruddler
05.04.2020, 11:34
Und ich habe mich schon über die ständig nachlassende Produktqualität gewundert.
Das "Made in Germany" hat sich längst "internationalen Standarts" angepasst.
Das bringt der Globalisierungswahn so mit sich...
Nationalix
05.04.2020, 11:35
Suche mal Schuhe in einem stationären Einzelhandel ! Da wirst Du verrückt. Überall wird der gleiche Billigschrott angeboten. Die einzigen Stationären in der Bekleidung, die sich noch lohnen, sind die Änderungsschneidereien und die Reparaturwerkstätten. Da bringe ich dann meine Schuhe hin, wenn die Sohle hinüber ist. Gute Schuhe findet man ja nirgendwo mehr, so daß ich meine immer reparieren lasse.
Meine letzten Schuhe habe ich direkt beim Hersteller bestellt. Teurer als bei Deichmann, aber dafür solide Qualität Made in Germany.
https://elten.com
Veruschka
05.04.2020, 11:35
Meiner Einschätzung nach ist der stationäre Einzelhandel, also an Ladengeschäfte gebunden, in weiten Teilen ein Auslaufmodell und zum Sterben verurteilt.
...
Ich sehe es so:
Das hat doch schon vor Jahren angefangen, dass kleine Ladengeschäfte mangels Kunden die Segel streichen.
Das kann man gut in Kleinstädten in den Fußgängerzonen sehen. Was gibt es denn da noch: Brillengeschäfte, Tabakläden und irgendwelche Imbiss- Tempel. Nette, kleine Geschäfte gibt es doch da kaum noch.
Man hat das auch vor Jahren schon mal gesehen, als z.B. die E-Book- Reader auf den Markt kamen. Da sind ja auch nach und nach die kleinen Buchläden verschwunden. Heute gibt es doch hauptsächlich Weltbild- Kette.
Was es aber, denke ich persönlich, immer geben wird sind diese Shopping- Malls. Und da gehts gar nicht darum, ob man jetzt ein Schnäppchen macht oder nicht.
Ich fahr z.B. mit Freundinnen regelmäßig in die Pasing-Arcaden in München. Da gehen wir schön bummeln und die haben dort auf oft so Events wie Ladies- Day mit Modenschau ect.
Das ist doch viel schöner, als einsam vorm Rechner sich irgendwelche Schuhe zu kaufen :))
Nationalix
05.04.2020, 11:36
Das "Made in Germany" hat sich längst "internationalen Standarts" angepasst.
Auch so eine Begleiterscheinung des Globalisierungswahns...
Mittlerweile steht "Engineered in Germany" drauf. Produziert wahrscheinlich in Vietnam oder Bangladesch.
Nationalix
05.04.2020, 11:39
Ich sehe es so:
Das hat doch schon vor Jahren angefangen, dass kleine Ladengeschäfte mangels Kunden die Segel streichen.
Das kann man gut in Kleinstädten in den Fußgängerzonen sehen. Was gibt es denn da noch: Brillengeschäfte, Tabakläden und irgendwelche Imbiss- Tempel. Nette, kleine Geschäfte gibt es doch da kaum noch.
Man hat das auch vor Jahren schon mal gesehen, als z.B. die E-Book- Reader auf den Markt kamen. Da sind ja auch nach und nach die kleinen Buchläden verschwunden. Heute gibt es doch hauptsächlich Weltbild- Kette.
Was es aber, denke ich persönlich, immer geben wird sind diese Shopping- Malls. Und da gehts gar nicht darum, ob man jetzt ein Schnäppchen macht oder nicht.
Ich fahr z.B. mit Freundinnen regelmäßig in die Pasing-Arcaden in München. Da gehen wir schön bummeln und die haben dort auf oft so Events wie Ladies- Day mit Modenschau ect.
Das ist doch viel schöner, als einsam vorm Rechner sich irgendwelche Schuhe zu kaufen :))
In der Shopping-Mall würde ich ja auch lieber mit Dir und Deinen Freundinnen ein Eis essen. :))
Aber meine Schuhe kaufe ich trotzdem weiterhin online. Obwohl, ich trage immer nur ein Modell, davon habe ich mehrere Exemplare und die halten ewig. :top:
Veruschka
05.04.2020, 11:40
In der Shopping-Mall würde ich ja auch lieber mit Dir und Deinen Freundinnen ein Eis essen. :))
...
Fein, ich geb Bescheid, falls wir dieses Jahr nochmal losziehen können :))
Nationalix
05.04.2020, 11:41
Fein, ich geb Bescheid, falls wir dieses Jahr nochmal losziehen können :))
Nach München ist es von Berlin aber weit. :(
Veruschka
05.04.2020, 11:43
Nach München ist es von Berlin aber weit. :(
Ach komm, wo ein Wille ist....
Halt dich an Olli, der E- Auto- Connections :D
Merkelraute
05.04.2020, 11:45
Das "Made in Germany" hat sich längst "internationalen Standarts" angepasst.
Das bringt der Globalisierungswahn so mit sich...
Der ganze Schrott kommt jetzt aus Indien und China. Die produzieren dort Anzüge für 1,5€, Schuhe für 20Cent und Hemden für 10Cent. In Indien gibt es Märkte, wo man das ganze Zeug für 2€ bekommt. Sieht aus wie Armani oder sonstwas.
Der ganze Schrott kommt jetzt aus Indien und China. Die produzieren dort Anzüge für 1,5€, Schuhe für 20Cent und Hemden für 10Cent. In Indien gibt es Märkte, wo man das ganze Zeug für 2€ bekommt.
Das habe ich auch schon gehört. Und kurios ist es, wenn manche Hersteller in Indien gleichzeitig Discounter wie KiK oder Edelmarken wie Armani beliefern.
Bruddler
05.04.2020, 11:54
Wer sich immer noch fragt, warum sich die Deutschen keine hochwertigen Markenprodukte mehr leisten können, der sollte sich Auskunft bei diesen beiden Herren einholen !
https://www.fr.de/bilder/2010/02/08/11711543/1486160387-833510-3aa7.jpg
Antisozialist
05.04.2020, 12:01
Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Selbst bei Amazon dauert es 2 Tage bis etwas eintrifft. Bei anderen Shops im Web meistens noch länger. Wenn man etwas JETZT braucht, dann ist diese Wartezeit untragbar. Außerdem mehr Lieferungen bedeuten mehr Verkehr, dabei sind unsere Straßen jetzt schon überlastet. Und Kosten für Zwischenhändler fallen überall an, auch in Online Shops. Es sei denn man kauft direkt beim Hersteller ein, aber der streicht das was sonst der Zwischenhändler will einfach für sich ein. Billiger wirds deswegen nicht.
Ich denke daß der Einzelhandel nicht gefährdet ist, auch nicht überholt. Er wird sich allerdings wandeln. Es wird weiterhin die Zentralisierung und Konzentrierung geben. Es wird mehr automatisiert werden. Selbstfüllende Regale, SB Kassen, drive in's, Kombinationen aus Onlinekauf und Abholung usw.
Der Online-Händler braucht kein teures Geschäft in der Innenstadt oder einen eigenen Großmarkt am Stadtrand, wo sich die Hälfte des Personals im Lager vor den Kunden versteckt, sondern kann seine Waren zu Hause im Keller lagern. Das ist ein gewaltiger Preisvorteil.
Nationalix
05.04.2020, 12:08
Es hat beides seine Vor- und Nachteile. Selbst bei Amazon dauert es 2 Tage bis etwas eintrifft. Bei anderen Shops im Web meistens noch länger. Wenn man etwas JETZT braucht, dann ist diese Wartezeit untragbar. Außerdem mehr Lieferungen bedeuten mehr Verkehr, dabei sind unsere Straßen jetzt schon überlastet. Und Kosten für Zwischenhändler fallen überall an, auch in Online Shops. Es sei denn man kauft direkt beim Hersteller ein, aber der streicht das was sonst der Zwischenhändler will einfach für sich ein. Billiger wirds deswegen nicht.
Ich denke daß der Einzelhandel nicht gefährdet ist, auch nicht überholt. Er wird sich allerdings wandeln. Es wird weiterhin die Zentralisierung und Konzentrierung geben. Es wird mehr automatisiert werden. Selbstfüllende Regale, SB Kassen, drive in's, Kombinationen aus Onlinekauf und Abholung usw.
Es kommt drauf an, was man JETZT und SOFORT braucht. Für dringenden Bedarf wird es den stationären Einzelhandel weiterhin geben, aber nur für Standardware.
Bruddler
05.04.2020, 12:10
Der Online-Händler braucht kein teures Geschäft in der Innenstadt oder einen eigenen Großmarkt am Stadtrand, wo sich die Hälfte des Personals im Lager vor den Kunden versteckt, sondern kann seine Waren zu Hause im Keller lagern. Das ist ein gewaltiger Preisvorteil.
zu Hause im Keller lagern...
Ein solch kleiner Online-Kauder wird wohl kaum bestehen können. :haha:
Antisozialist
05.04.2020, 12:11
zu Hause im Keller lagern...
Ein solch kleiner Online-Kauder wird wohl kaum bestehen können. :haha:
Haben Sie mal den Keller meiner Eltern gesehen?
Bruddler
05.04.2020, 12:12
Haben Sie mal den Keller meiner Eltern gesehen ?
Selbst der ist noch zu klein, um ein wirklich großes Online-Geschäft aufziehen zu können. :hi:
Die Zustellung der Waren ist tatsächlich ein Problem. Die Auslieferungsfahrer sprechen oftmals kaum deutsch und sind wegen der wahrscheinlich schlechten Bezahlung untermotiviert.
Das trifft anscheinend auch für die Leute an den Hotlines und in den Versandabteilungen zu.
Also ich hab bei fast jeder 2. Bestellung irgendwelchen Ärger.
- bei Verivox wechsel zu 1&1 gemacht, jetzt irgendwie 2 Verträge an der Backe
- Fahrradschloss ganz anderer Farbton als abgebildet
- Wandlampe Glas zerbrochen
- Stehlampe anderes Modell geliefert
- 2er Hantelset bestellt, nur 1 Teil bekommen
- Teillieferung Balkonset (4 Stühle da, Tisch fehlt aber nach wie vor)
- DHL versprochen, per Hermes an Packstation geliefert, ergo Retoure
Nationalix
05.04.2020, 12:57
Das trifft anscheinend auch für die Leute an den Hotlines und in den Versandabteilungen zu.
Also ich hab bei fast jeder 2. Bestellung irgendwelchen Ärger.
- bei Verivox wechsel zu 1&1 gemacht, jetzt irgendwie 2 Verträge an der Backe
- Fahrradschloss ganz anderer Farbton als abgebildet
- Wandlampe Glas zerbrochen
- Stehlampe anderes Modell geliefert
- 2er Hantelset bestellt, nur 1 Teil bekommen
- Teillieferung Balkonset (4 Stühle da, Tisch fehlt aber nach wie vor)
- DHL versprochen, per Hermes an Packstation geliefert, ergo Retoure
Man kann immer Pech haben, aber meistens habe ich bei Online-Bestellungen nur gute Erfahrungen gemacht.
Man kann immer Pech haben, aber meistens habe ich bei Online-Bestellungen nur gute Erfahrungen gemacht.
Wieso habe ich "Pech", wenn auf der Gegenseite nur (migrantische) Amateure "arbeiten"?
Ich find den Einzelhandel auch in die Jahre gekommen, aber der Onlinehandel ist für mich eine Servicewüste. Da gibt's noch viel zu tun. Aber solange nur die Technik fehlerfrei läuft und dann im Service geschlampt wird, ...
Nationalix
05.04.2020, 13:53
Wieso habe ich "Pech", wenn auf der Gegenseite nur (migrantische) Amateure "arbeiten"?
Ich find den Einzelhandel auch in die Jahre gekommen, aber der Onlinehandel ist für mich eine Servicewüste. Da gibt's noch viel zu tun. Aber solange nur die Technik fehlerfrei läuft und dann im Service geschlampt wird, ...
Pech insofern, dass Du an die falschen Händler bzw. Mitarbeiter geraten bist.
Der Online-Händler braucht kein teures Geschäft in der Innenstadt oder einen eigenen Großmarkt am Stadtrand, wo sich die Hälfte des Personals im Lager vor den Kunden versteckt, sondern kann seine Waren zu Hause im Keller lagern. Das ist ein gewaltiger Preisvorteil.
Als ich damals mit meinem Geschäft anfing, war das erste was ich gemietet habe Lagerraum. Noch bevor ich ein Büro hatte.... klar kann man Kleinscheiss sporadisch über ebay verkaufen, dann reicht ein Keller. Aber sowas ist naja sagen wir sehr amateurhaft. Ich habe in meinem Lager jeden Tag um die drei- bis viertausend Aus- und Eingänge und das mit weniger als 10 Angestellten. Das kannst du mit einem Keller knicken xD
Merkelraute
05.04.2020, 14:47
Der Online-Händler braucht kein teures Geschäft in der Innenstadt oder einen eigenen Großmarkt am Stadtrand, wo sich die Hälfte des Personals im Lager vor den Kunden versteckt, sondern kann seine Waren zu Hause im Keller lagern. Das ist ein gewaltiger Preisvorteil.
Viele Händler haben auch überhaupt keinen Lagerraum mehr. Just in time, nennt sich das. Man hat vielleicht einen kleinen Lagerraum, bestellt aber sofort nach, wenn verkauft wird.
Fenstergucker
05.04.2020, 14:52
Wieso habe ich "Pech", wenn auf der Gegenseite nur (migrantische) Amateure "arbeiten"?
Ich find den Einzelhandel auch in die Jahre gekommen, aber der Onlinehandel ist für mich eine Servicewüste. Da gibt's noch viel zu tun. Aber solange nur die Technik fehlerfrei läuft und dann im Service geschlampt wird, ...
Nicht nur im Onlinhandel, auch die großen Händler gehen immer mehr dazu über, das Service über sog. "Hotlines" zu bieten. Da findest du fast nur mehr Ahnungslose. Um für unsere Siemens-Telefonanlage ein zum Telefon passendes Headset zu bestellen, war ein 3 Wochen dauernder Telefon-Marathon, von "Gibt's nicht", "Haben wir nicht" über "Da müssen sie die Techniker fragen" bis zu "Den Zubehör-Verkauf haben wir an eine Fremdfirma abgegeben" kamen die Auiskünfte. Dann kam endlich das Angebot ....... doppelt so teuer, als bei Amazon! Exakt das gleiche Produkt! Man hat das Gefühl, Siemens will gar kein Zubehör verkaufen.
John Donne
05.04.2020, 18:30
Es gibt Sachen, die kaufe ich online (bei Bekleidung z.B. Unterwäsche, Hemden, teilweise auch Schuhe) und andere Dinge (z.B. Anzüge, defintiv Jogginschuhe (nein, nicht für die Freizeit, sondern tatsächlich fürs Joggen)), die kaufe ich immer stationär. Ich kenne meine Maße und Größen, aber Anzüge müssen perfekt sitzen und fallen einfach unterschiedlich aus; zudem will ich den Stoff spüren.
In der Stadt einzukaufen macht mir meistens keinen Spaß, vermutlich, weil ich nicht gern "bummeln" gehe und mich die ganzen anderen Leute nerven, die "nur mal gucken" wollen. Ich weiß in der Regel ziemlich gut, was ich will, brauche aber ggf. doch eine kurze Beratung. Die, das ist mir klar, natürlich vergütet werden muß.
Was ich liebe, sind Antiquariate. Da kann ich viel Zeit verbringen und finde häufig - auch hardwerklich - tolle Bücher, oder alte Karten. Wenn ich dagegen die Paperbacks in der Bahnhofsbuchhandlung sehe, dieses Bücher-Fastfood...das ist nichts für mich.
Nationalix
05.04.2020, 18:52
Es gibt Sachen, die kaufe ich online (bei Bekleidung z.B. Unterwäsche, Hemden, teilweise auch Schuhe) und andere Dinge (z.B. Anzüge, defintiv Jogginschuhe (nein, nicht für die Freizeit, sondern tatsächlich fürs Joggen)), die kaufe ich immer stationär. Ich kenne meine Maße und Größen, aber Anzüge müssen perfekt sitzen und fallen einfach unterschiedlich aus; zudem will ich den Stoff spüren.
In der Stadt einzukaufen macht mir meistens keinen Spaß, vermutlich, weil ich nicht gern "bummeln" gehe und mich die ganzen anderen Leute nerven, die "nur mal gucken" wollen. Ich weiß in der Regel ziemlich gut, was ich will, brauche aber ggf. doch eine kurze Beratung. Die, das ist mir klar, natürlich vergütet werden muß.
Was ich liebe, sind Antiquariate. Da kann ich viel Zeit verbringen und finde häufig - auch hardwerklich - tolle Bücher, oder alte Karten. Wenn ich dagegen die Paperbacks in der Bahnhofsbuchhandlung sehe, dieses Bücher-Fastfood...das ist nichts für mich.
Mit den Anzügen gebe ich Dir recht, die müssen sitzen und die Haptik ist auch wichtig. Zum Glück muss ich in meinem Beruf keine Anzüge tragen, da reicht auch Räuberzivil. Und derzeit im Homeoffice auch Jogginghose und Kapuzenpulli.
Und Antiquariate sind schon geil, da kann ich mich endlos verlieren. :)
Smultronstället II.
05.04.2020, 19:04
Die Corona-Krise verschärft und beschleunigt ja diverse Tendenzen, die wir schon vorher beobachtet haben. Dazu gehört auch die "retailer apocalypse", die sich nach Corona zu einem "retailer armageddon" ausgeweitet haben dürfte. Für Amazon, bofrost und Co. z.B. ist die Situation ja wie ein Sechser im Lotto und die Großkonzerne werden ohnehin notfalls via "Bailout" gerettet.
Wie so viele Menschen bin zwar auch ich vom Absterben der Innenstädte nicht gerade begeistert, kaufe aber doch so viel wie möglich online ein. (Oder gucke Filme via Amazon Prime, höre Musik via Youtube ohne überhaupt CDs und DVDs zu kaufen, etc.) Was kleinere Händler anbelangt: das letzte Geschäft, das ich unterstützen wollte, war ein kleines Teegeschäft hier ein Kaff nebenan. Tee ist fast ein bisschen ein Hobby für mich und für einen guten Tee bin ich auch gerne bereit, ein bisschen mehr zu bezahlen, so wie andere Leute vielleicht bereit sind, ein bisschen mehr für einen guten Wein auszugeben. Aber das war eine Katastrophe: zunächst mal muss man in die Innenstadt fahren - einer Kleinstadt zwar, aber die Parkplatzsituation trotzdem sehr ungünstig. Dazu kam, dass die zwei Damen, die das Geschäft leiteten keine regulären Öffnungszeiten hatten! Sie meinten auf Nachfrage nur, dass sie "meistens" offen haben und man am besten einfach vorbeikommen solle, man sehe ja, wann jemand da sei und wann nicht. Gelegentlich stand ich dann einfach vor geschlossenen Türen. Dann habe ich es aufgegeben dort zu kaufen und mittlerweile ist das Geschäft wieder geschlossen. Jetzt bestelle ich Tees wieder bei Amazon.
Prinzipiell muss man natürlich sagen, dass es keine individuellen Lösungen für systemische Probleme gibt. Jedem, der sich ein bisschen kritisch äußert, wird ja schnell entgegengehalten, dass er doch einfach nicht in diesem oder jenem Geschäft einkaufen solle. Aber je mehr sich Monopolsituationen entwickeln und je knapper die Kasse der Einzelnen wird, desto geringer ist der Spielraum. Jemand mag ja zum Beispiel der Ansicht sein, dass es nicht vertretbar ist, bei irgendeinem Riesen ein Produkt zu kaufen, das unter sklavenartigen Bedingungen hergestellt wurde. Möglicherweise ist er aber so arm, dass ihm nichts anderes übrig bleibt, als genau das zu tun. Es gibt also keine individuellen Lösungen für systemische Probleme und Liberale sind dreckige Arschlöcher.
Dass der stationäre Einzelhandel verschwindet muss natürlich nicht zwangsläufig fürchterlich sein. Das Probleme sehe ich nur dann wenn a) Kanacken-Spielos, Wettbüros und Shishabars usw. die leeren Räumlichkeiten füllen und dadurch die Atmosphäre der Stadt vor die Hunde geht; und b) wenn die letzten selbstständigen Kleinhändler von Großkonzernen aufgekauft und geschluckt werden und dass die allgemeine Tendenz befeuert, dass die Großkonzerne alles besitzen und bestimmen und der Rest der Welt nur noch darum konkurriert, für diese Konzerne als Lohnsklaven schuften zu dürfen.
Dass der stationäre Einzelhandel verschwindet muss natürlich nicht zwangsläufig fürchterlich sein. Das Probleme sehe ich nur dann wenn a) Kanacken-Spielos, Wettbüros und Shishabars usw. die leeren Räumlichkeiten füllen und dadurch die Atmosphäre der Stadt vor die Hunde geht; und b) wenn die letzten selbstständigen Kleinhändler von Großkonzernen aufgekauft ...
Naja was soll sich auch sonst dort dann einfinden? Nur mal als Beispiel Nürnberg mit seiner "Breiten Gasse":
"Die Breite Gasse wird mehr und mehr zu einem Mekka der Billig-Händler, immer ramschiger. Die Frequenz in der Straße ist da, aber die Kundschaft die kommt, gehört zu den einkommensschwächeren Menschen in Nürnberg. Entsprechend siedeln sich hier immer mehr Läden an, die deren Nachfrage bedienen können. Hier zählt nur eines: billig, billig, billig."
Weil Alte, Kinder, Leute ohne Auto nicht so weit laufen sollen, wird es den Einzelhandel immer geben. Die Welt beherrschen, auch bei Lebensmittel, wo die Russen, den McDonalds, Starburger Müll schon rauswarfen
Die riessigen Supermärkte braucht Niemand, und Coka Cola Brühe, das US Zuckerzeug und den Plastik Müll braucht niemand. Die Weltklima Konferenz, hat man auch finanziert, Wo Neubauer, Baerbock und Co. es sich gut gehen lässt. Einfach Bestochen
https://i.ds.at/SqYWpg/rs:fill:750:0/plain/2018/10/09/plastik.jpg
Alles Giftzeug, der grösste Umweltverschmutzer der Welt. 25 % des Plastikmülls. Dafür holzen die Banden, die Urwälder in der Welt, in Brasilien ab, für Palmöl und Dreck
https://images.bild.de/63c18bf24eb51a24409224c2/97095e2336b231800e083b9d9f6f1e3d,d7be64c2?w=992
Von: maximilian both und josef forster
13.01.2023 - 23:27 Uhr
Krieg um die Supermarktregale!
Nach Coca-Cola und Mars Wrigley (Schoko-Riegel, Kaugummi) setzt nun Limonaden-Gigant PepsiCo (Marken u.a. Pepsi, Rockstar Energy) den deutschen Einzelhandel unter Druck.
Die Knallhartforderung an Edeka und Rewe: 30 Prozent mehr Geld für Zuckerwasser und Kartoffelchips!
https://www.bild.de/bild-plus/geld/wirtschaft/wirtschaft/pepsico-us-konzerne-erpressen-unsere-supermaerkte-wie-edeka-und-rewe-82548656.bild.html
Raus aus den Supermärkten, von dem Giftmüll auch mit künstlichen Süsstoffen
Coca-Cola und das PlastikproblemEin Konzern in der Kritik
Plastikflaschen sind mittlerweile für ein Viertel der Meeresverschmutzung verantwortlich. Coca-Cola, der weltweit größte Getränkehersteller, hat sich ehrgeizige Ziele gesetzt, um zu verhindern, dass seine Verpackungen die Umwelt verschmutzen. Doch ist es Coca-Cola wirklich ernst damit, das Plastikmüllproblem in den Griff zu bekommen?
Die Getränkeindustrie stellt jedes Jahr 470 Milliarden Plastikflaschen her, von denen die meisten nur einmal verwendet und dann weggeworfen werden.
https://www.arte.tv/de/videos/098824-000-A/coca-cola-und-das-plastikproblem/
https://www.youtube.com/watch?v=1d6r5jHGi3U
und
https://www.youtube.com/watch?v=2IVqINx5R3U
Differentialgeometer
21.01.2023, 09:41
Glaeria Kaufhauf insolvent - Filialen sollen schliessen: https://www.chip.de/news/Insolvenz-bei-Galeria-Diese-Karstadt-und-Kaufhof-Filialen-schliessen-wohl_184621946.html?fbclid=IwAR0JXlt-k0_hdWVozEtdsY4A9mfKzz0B_8GDr6rCkKgJTCF6gtK5PZfaap s
der Karl
24.01.2023, 12:28
Mediamarkt und Saturn: Krasse Neuerung? DAS müssen Kunden wissen
Mediamarkt und Saturn sind zwar eigenständige Handelsketten, gehören aber beide zum selben Konzern. Das mag dem ein oder anderen Kunden bekannt sein – aber beim Einkauf in den Filialen merkt man das eher selten.
Doch jetzt legen Mediamarkt und Saturn zusammen – mit Folgen für alle Kunden. Vor allem beim Online-Shopping wird sich einiges ändern.
Mediamarkt und Saturn legen zusammen
https://www.derwesten.de/panorama/vermischtes/mediamarkt-saturn-onlineshop-kunden-news-b-id300388515.html
antiseptisch
25.01.2023, 23:31
In der Kleinstadt, wo ich zur Schule ging, macht im Mai ein Spielzeugladen zu, der vor 120 Jahren eröffnet wurde. Als der Eigentümer den Laden in 1983 übernahm (vorher war er nur Verkäufer da und die Alteigentümer waren kinderlos), fing ich gerade an, mich da für einige typische Sachen zu interessieren. Das war so ein typisch deutscher Aufpasserverkäufer. Der unterstellte jedem Kind erst mal, irgendwas kaputt machen zu wollen. Umtauschen wegen "kaputt" und Garantie gewähren, war bei dem fast unmöglich. Jetzt, 40 Jahre später, kann er und seine Frau nicht mehr. Seine Kinder wollten den Laden nicht übernehmen.
Und jetzt kommt's: Auf die Frage der Zeitung, ob das Geschäft weiterverkauft wird: "Das halte ich für aussichtslos. Wir haben hier Ware für 1,5 Mio. Euro. Das kann doch kein Kaufinteressent aufbringen". Da musste ich schlucken. Man addiert bei einem Unternehmensverkauf doch nicht die Verkaufspreise des Warenbestandes, womöglich noch mit Mehrwertsteuer! Denn er selbst, war vor 1983 da auch nur Verkäufer, und aus Erzählungen meiner Mutter hatte er sich bei seinen Chefs (Mann und Frau) mehr oder weniger eingeschleimt, denn er bekam den Laden geschenkt, weil die keinen Erben hatten! Er will dann also, was nach dem Schlussverkauf übrig bleibt, seinen Enkeln schenken, und den Rest anderweitig verscherbeln.
Wieso verschenkt er den Laden denn auch nicht einfach? Das ginge auch nach dem Ausverkauf! Er hat auch Verkäuferinnen, aber so viel Großzügigkeit geht ja gar nicht. Was ich damit sagen will: Viele Ladenbesitzer sind bescheuert, und haben keine Ahnung von Unternehmensverkäufen. Sie sind mit ihrem falschen Stolz mit dafür verantwortlich, dass die Innenstädte vor die Hunde gehen. Sie zerstören Werte, die später billig aufgekauft und an Ausländer verramscht werden. Anscheinend will das der Deutsche so. Die Deutschen gelten auch im allgemeinen nicht mehr als besonders geschäftstüchtig.
Peter Lustig
25.01.2023, 23:58
Manche Rechnen halt komisch .
ist zwar nicht ganz beim Thema und eigentlich Privater natur aber das hab Ich mal erlebt.
war damals ne Anzeige wegen Hauskauf in der zeitung , Ich rief an und sprach mit einer Frau , die mir auch grob sagte wo das Haus war (ich kannte die ecke)
Dann fing se an mir zu sagen worum es ihr ging (war zweifamilienhaus)
Ihr Mann war gestorben , ihr die Arbeit zuviel (vor allen der Garten)
Gärtner war Ihr zu teuer.
Sie wollte in der oberen Wohnung bleiben aber Gartennutzung weiter haben , lediglich die arbeiten im Garten wären aufgabe des Mieters , aber so wie es ihr gefällt.(also veränderungen nur mit ihrer zustimmung)
Dann kam der Preis , echt nicht günstig .
Ich frage wieso sie auf den Preis kommt .
Die sagte das haus hat mal summe xxxxx gekostet und se hätte jetzt xx Jahre jeden monat summe xxxx an die bank gezahlt
Das hat se alles zusammengezählt weil auch ihre bekannten meinten das es so richtig wäre
Das sie aber auch in all den Jahren die Miete gespart hatte floss nicht in ihre berechnung mit ein.
und man hätte ja nur das halbe Haus gehabt da sie lebenslanges kostenloses Wohnrecht haben wollte.
Ja und man sollte noch ihr kostenloser Gärtner sein.
Hab der noch viel erfolg gewünscht , weil Ich denke das da nie was vernünftiges raus geworden wäre bei solchen vorstellungen
für mich war das ne Milchmädchenrechnung der Frau
Flüchtling
26.01.2023, 06:55
Stationärer Einzelhandel - ein Auslaufmodell?
Was braucht ihr sogenannten "Stationären Einzelhandel" - :hzu:ihr habt doch Internet!
In der Kleinstadt, wo ich zur Schule ging, macht im Mai ein Spielzeugladen zu, der vor 120 Jahren eröffnet wurde. Als der Eigentümer den Laden in 1983 übernahm (vorher war er nur Verkäufer da und die Alteigentümer waren kinderlos), fing ich gerade an, mich da für einige typische Sachen zu interessieren. Das war so ein typisch deutscher Aufpasserverkäufer. Der unterstellte jedem Kind erst mal, irgendwas kaputt machen zu wollen. Umtauschen wegen "kaputt" und Garantie gewähren, war bei dem fast unmöglich. Jetzt, 40 Jahre später, kann er und seine Frau nicht mehr. Seine Kinder wollten den Laden nicht übernehmen.
Und jetzt kommt's: Auf die Frage der Zeitung, ob das Geschäft weiterverkauft wird: "Das halte ich für aussichtslos. Wir haben hier Ware für 1,5 Mio. Euro. Das kann doch kein Kaufinteressent aufbringen". Da musste ich schlucken. Man addiert bei einem Unternehmensverkauf doch nicht die Verkaufspreise des Warenbestandes, womöglich noch mit Mehrwertsteuer! Denn er selbst, war vor 1983 da auch nur Verkäufer, und aus Erzählungen meiner Mutter hatte er sich bei seinen Chefs (Mann und Frau) mehr oder weniger eingeschleimt, denn er bekam den Laden geschenkt, weil die keinen Erben hatten! Er will dann also, was nach dem Schlussverkauf übrig bleibt, seinen Enkeln schenken, und den Rest anderweitig verscherbeln.
Wieso verschenkt er den Laden denn auch nicht einfach? Das ginge auch nach dem Ausverkauf! Er hat auch Verkäuferinnen, aber so viel Großzügigkeit geht ja gar nicht. Was ich damit sagen will: Viele Ladenbesitzer sind bescheuert, und haben keine Ahnung von Unternehmensverkäufen. Sie sind mit ihrem falschen Stolz mit dafür verantwortlich, dass die Innenstädte vor die Hunde gehen. Sie zerstören Werte, die später billig aufgekauft und an Ausländer verramscht werden. Anscheinend will das der Deutsche so. Die Deutschen gelten auch im allgemeinen nicht mehr als besonders geschäftstüchtig.
Das ist allgemein ein Problem bei Unternehmensverkäufen im KMU-Bereich: Unrealistische Wertvorstellungen. Habe ich in der Zeit, in der wir nach einem Unternehmen suchten, oft genug festgestellt. Sehr üblich ist die Preisvorstellung in Höhe eines Jahresumsatzes bei einer Umsatzrendite im sehr niedrigen einstelligen Bereich... Kann irgendwo nicht funktionieren, aber es geht schließlich um das Lebenswerk... Das wird dann oft noch durch lustige Zusätze ergänzt... Man könne den Umsatz leicht verdoppeln wenn.... Wenn? Wenn es so einfach wäre, warum hat der Alteigentümer es dann nicht getan und damit den Wert des Unternehmens gesteigert?
antiseptisch
26.01.2023, 08:55
Die sagte das haus hat mal summe xxxxx gekostet und se hätte jetzt xx Jahre jeden monat summe xxxx an die bank gezahlt
Das hat se alles zusammengezählt weil auch ihre bekannten meinten das es so richtig wäre
Da zählte sie ja die Ausgaben doppelt. Einmal die Baukosten und dann noch mal die Finanzierungskosten inkl. Zinsen, und will das alles zurückhaben. Wie süß. Völlig laienhafte Vorstellung. Dabei gibt es knallharte Kennzahlen, wie z.B. Preis pro qm Wohnfläche, die in der Praxis nur marginal abweichen. Der Markt duldet da keine großen Ausreißer.
antiseptisch
26.01.2023, 08:59
Das ist allgemein ein Problem bei Unternehmensverkäufen im KMU-Bereich: Unrealistische Wertvorstellungen. Habe ich in der Zeit, in der wir nach einem Unternehmen suchten, oft genug festgestellt. Sehr üblich ist die Preisvorstellung in Höhe eines Jahresumsatzes bei einer Umsatzrendite im sehr niedrigen einstelligen Bereich... Kann irgendwo nicht funktionieren, aber es geht schließlich um das Lebenswerk... Das wird dann oft noch durch lustige Zusätze ergänzt... Man könne den Umsatz leicht verdoppeln wenn.... Wenn? Wenn es so einfach wäre, warum hat der Alteigentümer es dann nicht getan und damit den Wert des Unternehmens gesteigert?
Bspw. in der Wirtschaftswoche liest man regelmäßig, wie stümperhaft Unternehmensverkäufe im Mittelstand ablaufen, und wie viel % der Betriebe einfach geschlossen und stillgelegt werden, obwohl sie bei professioneller Abwicklung durchaus noch profitabel hätten verkauft werden können. Das ist im großen Maßstab viel Volksvermögensvernichtung, aus Stolz, Ignoranz oder mangelnder Kenntnis und Strategie. Ich habe es im eigenen elterlichen Betrieb miterlebt.
Bspw. in der Wirtschaftswoche liest man regelmäßig, wie stümperhaft Unternehmensverkäufe im Mittelstand ablaufen, und wie viel % der Betriebe einfach geschlossen und stillgelegt werden, obwohl sie bei professioneller Abwicklung durchaus noch profitabel hätten verkauft werden können. Das ist im großen Maßstab viel Volksvermögensvernichtung, aus Stolz, Ignoranz oder mangelnder Kenntnis und Strategie. Ich habe es im eigenen elterlichen Betrieb miterlebt.
Ein typischer Werdegang ist meiner Erfahrung nach:
1. Hoffen auf die Kinder, obwohl die bereits früh klar kommunizierten, es nicht zu wollen.
2. Sich im schon sehr fortgeschrittenen Alter zum Verkauf des Unternehmens durchringen, aber besagte völlig unrealistische Vorstellungen haben.
3. Beim typischen Käuferklientel (Konkurrenten, Kunden, Partner) wegen dieser Vorstellungen abblitzen
4. Sich einen potentiellen Käufer innerhalb der Belegschaft suchen. Auf den unrealistischen Vorstellungen beharren.
5. Selbst wenn der Mitarbeiter aus Unwissenheit zur Zahlung des Preises bereit wäre, sagt die Bank nein. Idealerweise ist der Mitarbeiter frustriert und geht.
6. Einen potentiellen Käufer von ausserhalb suchen, der die Vorstellung erfüllen soll. Auch wenn dieser potentielle Käufer bereit wäre, kommen wir wieder bei Punkt 5 an: Die Bank sagt nein.
7. So langsam wird man zu alt, beherrscht das Geschäft nicht mehr voll, es läuft nicht mehr so gut und so ist man bereit, etwas von den Vorstellungen abzugehen. In dem Zuge, wie die Preisvorstellung sinkt, sinkt aber auch der Unternehmenswert mit, weil es nicht mehr rundläuft.
8. Man findet keinen Käufer, resigniert über die böse Welt und es wird der Abdecker bestellt, der das Unternehmen zerschlägt.
Das habe ich in der Form schon ganz oft mit angesehen. Und es ist den Verkäufern durchaus auch bewusst, dass ihre Vorstellungen nicht realistisch sind. Ich trat mal an einen Metallbauer heran, der sein Unternehmen verkaufen wollte. Als der hörte, ich sei bereits selbstständig, wollte er gar nicht weiter darüber reden. Die gehen gern auf Dummenfang. Und wenn das so sorgsam aufgebaute Unternehmen darüber kaputtgeht, ist es halt so.
Volksvermögensvernichtung, wie du schon sagst. Uns bot auch mal einer seine Firma weit unterhalb des Zerschlagungswertes (Schon das Grundstück wäre mehr wert gewesen) an und war ganz betrübt, dass wir den Betrieb nicht mehr wollten: Es hatten alle Mitarbeiter, die für eine Zukunft der Firma sowieso einen zu hohen Altersdurchschnitt hatten, ihre Kündigung bekommen, den Kunden war die Schließung angekündigt worden und in drei Monaten sollte der Geschäftsbetrieb enden. Damit war der Laden für einen Existenzgründer nahezu wertlos. Der Mann hat auch viel zu lange, viel zu hoch gepokert und dabei das Lebenswerk seines Vaters und seiner eigenen Person vernichtet.
Leberecht
26.01.2023, 09:19
Bspw. in der Wirtschaftswoche liest man regelmäßig, wie stümperhaft Unternehmensverkäufe im Mittelstand ablaufen, und wie viel % der Betriebe einfach geschlossen und stillgelegt werden, obwohl sie bei professioneller Abwicklung durchaus noch profitabel hätten verkauft werden können. Das ist im großen Maßstab viel Volksvermögensvernichtung, aus Stolz, Ignoranz oder mangelnder Kenntnis und Strategie. Ich habe es im eigenen elterlichen Betrieb miterlebt.
Deine Äußerungen zum Thema kommt mir vor wie der Versuch, die Schuld für Deutschland logischem Niedergang umzuwidmen.
antiseptisch
26.01.2023, 09:33
Ein typischer Werdegang ist meiner Erfahrung nach:
1. Hoffen auf die Kinder, obwohl die bereits früh klar kommunizierten, es nicht zu wollen.
2. Sich im schon sehr fortgeschrittenen Alter zum Verkauf des Unternehmens durchringen, aber besagte völlig unrealistische Vorstellungen haben.
3. Beim typischen Käuferklientel (Konkurrenten, Kunden, Partner) wegen dieser Vorstellungen abblitzen
4. Sich einen potentiellen Käufer innerhalb der Belegschaft suchen. Auf den unrealistischen Vorstellungen beharren.
5. Selbst wenn der Mitarbeiter aus Unwissenheit zur Zahlung des Preises bereit wäre, sagt die Bank nein. Idealerweise ist der Mitarbeiter frustriert und geht.
6. Einen potentiellen Käufer von ausserhalb suchen, der die Vorstellung erfüllen soll. Auch wenn dieser potentielle Käufer bereit wäre, kommen wir wieder bei Punkt 5 an: Die Bank sagt nein.
7. So langsam wird man zu alt, beherrscht das Geschäft nicht mehr voll, es läuft nicht mehr so gut und so ist man bereit, etwas von den Vorstellungen abzugehen. In dem Zuge, wie die Preisvorstellung sinkt, sinkt aber auch der Unternehmenswert mit, weil es nicht mehr rundläuft.
8. Man findet keinen Käufer, resigniert über die böse Welt und es wird der Abdecker bestellt, der das Unternehmen zerschlägt.
Das habe ich in der Form schon ganz oft mit angesehen. Und es ist den Verkäufern durchaus auch bewusst, dass ihre Vorstellungen nicht realistisch sind. Ich trat mal an einen Metallbauer heran, der sein Unternehmen verkaufen wollte. Als der hörte, ich sei bereits selbstständig, wollte er gar nicht weiter darüber reden. Die gehen gern auf Dummenfang. Und wenn das so sorgsam aufgebaute Unternehmen darüber kaputtgeht, ist es halt so.
Volksvermögensvernichtung, wie du schon sagst. Uns bot auch mal einer seine Firma weit unterhalb des Zerschlagungswertes (Schon das Grundstück wäre mehr wert gewesen) an und war ganz betrübt, dass wir den Betrieb nicht mehr wollten: Es hatten alle Mitarbeiter, die für eine Zukunft der Firma sowieso einen zu hohen Altersdurchschnitt hatten, ihre Kündigung bekommen, den Kunden war die Schließung angekündigt worden und in drei Monaten sollte der Geschäftsbetrieb enden. Damit war der Laden für einen Existenzgründer nahezu wertlos. Der Mann hat auch viel zu lange, viel zu hoch gepokert und dabei das Lebenswerk seines Vaters und seiner eigenen Person vernichtet.
:gp: Besser hätte ich es auch nicht ausdrücken können.
Bei meinem elterlichen Betrieb war es so: Mein Vater verkaufte das Anlagevermögen (zwei Tankwagen), den Kundenstamm und meinen Bruder (in Anführungszeichen) als Angestellten an den Konkurrenzbetrieb B. Mit dem stand er vorher nie in Kontakt. Mit dem Konkurrenzbetrieb A gab es über 40 Jahre schon Gespräche über die Marktentwicklung und evtl. Absteckung von Verkaufsgebieten, so lange wie ich denken kann. Aber mein Vater hielt den für ein Schlitzohr. Der Verkauf der zwei Tankwagen deckte dann die Abriss- und Verschrottungskosten des Tanklagers, was B nicht übernehmen wollte, weil zu viel Investitionsstau. Mein Vater kam schuldenlos aus der Abwicklung heraus. Jahre vorher hatte er wohl schon viele schlaflose Nächte deswegen. Als Kaufbedingung war auch vereinbart, dass für künftige Verkäufe an den übernommenen Kundenstamm sage und schreibe 30% des Rohertrages in Rechnung gestellt werden konnte. Das übernahm meine Schwägerin und verdiente anfangs recht gut damit. Nur leider stand im Provisionsvertrag keine zeitliche Komponente. Nach drei Jahren hatte B keine Lust mehr dazu, akzeptierte die Rechnungen nicht mehr, und stellte die Zahlungen ein. Er kündigte noch nicht mal den Vertrag, weil er wusste, wie blöd meine Schwägerin ist, und sie nicht dagegen klagen würde.
Als Konkurrent A das mitbekam, schimpfte er dann und fragte, warum er nicht an ihn verkauft hätte. Da sind wir wieder bei der Feststellung, dass Verkäufe an die Konkurrenz immer sehr viel Überwindung kosten, denn warum soll jemand davon profitieren, der mit mir jahrzehntelang im Wettbewerb stand? Hier kann oft das Ego nicht überwunden werden, und die Irrationalität gewinnt.
Einige Jahre später verkaufte dann A an C. B und C sind jetzt in der Region die unangefochtenen Spitzenreiter, die weiter alles an sich reißen. Seit Jahrzehnten konzentriert sich der Marktanteil, und die Kleinen kommen unter die Räder.
Uralt und bekannter Boots Zulieferer Insolvent, durch den Online Handel. Praktisch kaufte Jeder dort ein in Europa. Basis aller Boots Shop in Europa
BOOTSAUSRÜSTER AWN MELDET INSOLVENZ AN
Segel-Gigant pleite!
Von: CHARLIE WALTER
24.01.2023 - 13:50 Uhr
Hamburg – Europas größter Fachhändler für Segelsport ist in Seenot!
A. W. Niemeyer (https://www.awn.de/) (awn) musste am Montag Insolvenz anmelden. Betroffen sind 115 Mitarbeiter an zehn Standorten in Deutschland, Österreich und der Schweiz.
Wie steht es um ihre Jobs? Laut einem Sprecher von Insolvenzverwalter Stefan Denkhaus (war bereits für Dat Backhus und BR Spielwaren im Einsatz) sind sie vorerst gesichert, Gehälter werden bis März 2023 ausgezahlt.
Als Gründe für die Pleite nannte Geschäftsführer Christoph Steinkuhl (61) Lieferengpässe und die gestiegene Inflation. Sein Wunsch: „(...) dass unsere Kunden (…) uns die Treue halten werden.“
Nun müssen neue Investoren gefunden werden, um awn zu retten.
278 Jahre altes Unternehmen
Die traditionsreiche Firma mit Hauptsitz in Hamburg-Bahrenfeld wurde bereits 1745 gegründet. Seit dem 19. Jahrhundert verkauft das Unternehmen Bootsbedarf wie Anker und Taue, spezialisierte sich später auch auf Motorboote.
Vor einigen Jahren steuerte awn in schweres Fahrwasser, weil es ausschließlich auf den Online-Handel gesetzte hatte. Im Jahr 2019 stieg der Verlust auf vier Millionen Euro.
https://www.bild.de/regional/hamburg/hamburg-aktuell/bootsausruester-awn-meldet-insolvenz-an-segel-gigant-pleite-82661588.bild.html?dicbo=v2-caccf4b10d42129cadbda807424c4a76&cid=kooperation.article.outbrain.desktop.AR_2.bild
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