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Vollständige Version anzeigen : Reparationsleistungen der DDR



basti
15.01.2006, 16:06
Eine der tieferen Ursachen für die wirtschaftlichen Probleme muß in den Reparationsleistungen an die Sowjetunion (1945-1953) gesucht werden. Die SBZ/DDR erbrachte die höchsten im 20. Jahrhundert bekannt gewordenen Reparationsleistungen, nach neueren Berechnungen mindestens 14 Milliarden Dollar (in Preisen von 1938) inklusive Besatzungskosten. Im Vergleich zum Westen Deutschlands hatte der Osten zwar geringere Substanzverluste durch Kriegsschäden, doch die Verluste durch die sowjetischen Beuteaktionen, Demontagen und Reparationsleistungen lagen deutlich über denen der Bundesrepublik. Zwischen 1945 und 1948 entstanden infolge der sowjetischen Demontagen industrielle Strukturschäden, die besonders die spätere Wettbewerbsfähigkeit der DDR negativ beeinflußten. In der SBZ und in Ost-Berlin demontierte die sowjetische Besatzungsmacht mindestens 2000 bis 4000 Betriebe, mehr als die Hälfte davon vollständig. Als die Demontagen 1948 endeten, betrug die Gesamtkapazität der Industrie der SBZ nur noch schätzungsweise 50 bis 70 Prozent des Standes von 1936. Letztlich haben die Demontagen die industrielle Substanz stärker geschädigt als die eigentlichen Kriegszerstörungen.
http://www.bpb.de/publikationen/OY8Z90,1,0,Wirtschaft_in_beiden_deutschen_Staaten_ (Teil_2).html


Verkehrseinrichtungen (z.B. Bahngleise) und ganze Industriebetriebe wurden in die Sowjetunion verlagert sowie massenhaft Erzeugnisse der gerade wieder anlaufenden Produktion geliefert. Auf das wirtschaftlich hoch entwickelte Land Sachsen entfielen dabei die höchsten Reparationsleistungen aller ostdeutschen Länder.

http://www.dresden-und-sachsen.de/geschichte/13_wiederaufbau_ddr.htm


hat jemand noch ein paar genauere daten?

letztens habe ich in einer dokumenation auf dem RBB gesehen, daß die DDR zbsp 11 brikettfabriken an die sowjetunion liefern musste. (als ein beispiel)

aus wikipedia:


1949 bis 1952 Bau von Loggern, Seinern und Schleppern in Wolgast: zusammen 178 Schiffe, die als Reparationslieferungen an die UdSSR geliefert wurden
http://de.wikipedia.org/wiki/DDR

Nibelung
15.01.2006, 17:16
Darf ich daraus verstehen, daß die DDR noch heute bestehen würde, wenn man nicht Reparationszahlung an die UDSSR hätte entrichten müssen?

Dann frage ich mal, wie konnte Deutschland nach dem 1. WK wieder auferstehen?
Damit meine ich nicht die schwächliche Weimarer Republik, damit meine ich die sechs Jahre vor dem 2. WK.
Komisch wie man in sechs Jahren eine Ruine zu einer Weltmacht schmieden kann, ne?

Dürrenmatt
15.01.2006, 17:48
Darf ich daraus verstehen, daß die DDR noch heute bestehen würde, wenn man nicht Reparationszahlung an die UDSSR hätte entrichten müssen?

Dann frage ich mal, wie konnte Deutschland nach dem 1. WK wieder auferstehen?
Damit meine ich nicht die schwächliche Weimarer Republik, damit meine ich die sechs Jahre vor dem 2. WK.
Komisch wie man in sechs Jahren eine Ruine zu einer Weltmacht schmieden kann, ne?Ein Grund könnte sein, dass Deutschland nicht demontiert wurde, wie es die Russen taten, besonders nicht über den Zeitraum. Ein weiterer, dass nach 1933 der Versailler Vertrag einfach nicht mehr ratifiziert wurde.

Apollon7
15.01.2006, 18:22
»Demontiert wurden mehr als 2000 Betriebe, die fast 50% der Produktionskapazitäten von 1936 und das Zehnfache der in Westdeutschland durchgeführten Demontagen ausmachten. Die zweiten Gleise der Eisenbahn, insgesamt 11800 km, wurden abgebaut und in die Sowjetunion verbracht. Aus der laufenden Produktion wurden Erzeugnisse im Wert von 15 Milliarden Mark für Reparationsleistungen aufgebracht - das 25fache der Reparationslieferungen, die die Bundesrepublik erbrachte. 1946 mußten 48% des ostdeutschen Sozialproduktes für Reparationen eingesetzt werden, 1953 waren es immer noch 12,9%. Insgesamt leistete die DDR Reparationen im Werte von 99,1 Milliarden DM (zu Preisen von 1953), das waren 97% der gesamtdeutschen Reparationslast.«

Zit. nach Ralph Hartmann: Mit der DDR ins Jahr 2000, Berlin 1999, S.133

Arbeiterfuehrer
15.01.2006, 18:52
»Demontiert wurden mehr als 2000 Betriebe, die fast 50% der Produktionskapazitäten von 1936 und das Zehnfache der in Westdeutschland durchgeführten Demontagen ausmachten. Die zweiten Gleise der Eisenbahn, insgesamt 11800 km, wurden abgebaut und in die Sowjetunion verbracht. Aus der laufenden Produktion wurden Erzeugnisse im Wert von 15 Milliarden Mark für Reparationsleistungen aufgebracht - das 25fache der Reparationslieferungen, die die Bundesrepublik erbrachte. 1946 mußten 48% des ostdeutschen Sozialproduktes für Reparationen eingesetzt werden, 1953 waren es immer noch 12,9%. Insgesamt leistete die DDR Reparationen im Werte von 99,1 Milliarden DM (zu Preisen von 1953), das waren 97% der gesamtdeutschen Reparationslast.«

Zit. nach Ralph Hartmann: Mit der DDR ins Jahr 2000, Berlin 1999, S.133

Hätten die Sowjets nicht solchen Müll von uns Verlangt hätte es mit der DDR ganz anderes werednn können und wenn man uns den "deutschen Weg zum Sozialismus" hätte Versuchen lassen anstatt uns alles aufzuzwingen. Da sieht man mal wieder wie wit es in der SU mitm angeblichen Sozialismus gekommen ist ab 1956.

Apollon7
15.01.2006, 18:57
Hätten die Sowjets nicht solchen Müll von uns Verlangt hätte es mit der DDR ganz anderes werednn können und wenn man uns den "deutschen Weg zum Sozialismus" hätte Versuchen lassen anstatt uns alles aufzuzwingen. Da sieht man mal wieder wie wit es in der SU mitm angeblichen Sozialismus gekommen ist ab 1956.

Totaler Humbug. Ohne die SU wäre die DDR überhaupt nicht überlebensfähig gewesen.

Würfelqualle
15.01.2006, 19:10
...und nicht zu vergessen, die DDR hatte keinen Marshallplan, wie andere europäische Länder.



Gruss von der Würfelqualle

Neutraler
16.01.2006, 12:13
Nach dem Abkommen von Potsdam erkannten die Amerikaner die neue West-Grenze Polens/Ostgrenze SBZ an und bekamen dafür das sowjetische Versprechen, dass diese ihre Reparationsforderungen nur in der SBZ befriedigen würden. Das kam praktisch einer vollständigen Zerstörung der deutschen Wirtschaft in der späteren DDR gleich.

Golesipe
16.01.2006, 12:21
...und nicht zu vergessen, die DDR hatte keinen Marshallplan, wie andere europäische Länder.



Gruss von der Würfelqualle

Das war das größte Problem für die DDR.

basti
16.01.2006, 18:54
Darf ich daraus verstehen, daß die DDR noch heute bestehen würde, wenn man nicht Reparationszahlung an die UDSSR hätte entrichten müssen?

Dann frage ich mal, wie konnte Deutschland nach dem 1. WK wieder auferstehen?
Damit meine ich nicht die schwächliche Weimarer Republik, damit meine ich die sechs Jahre vor dem 2. WK.
Komisch wie man in sechs Jahren eine Ruine zu einer Weltmacht schmieden kann, ne?

erstmal wollte ich ein paar fakten sammeln, bevor ich irgendwelche thesen aufstelle.
dein gedankengang liegt aber nahe und er ist auch berechtigt. man könnte behaupten, daß die ddr vielleicht 20 jahre länger existiert hätte, hätte sie nicht derart monströse reparationsleistungen bewältigen müssen.

basti
16.01.2006, 18:56
Totaler Humbug. Ohne die SU wäre die DDR überhaupt nicht überlebensfähig gewesen.

also erst wahnsinnige reparationsleistungen verlangen und dann in die wirtschaftliche abhängigkeit führen, weil wirtschaftlich und infrastrukturell ausgebeutet. (?)

Apollon7
16.01.2006, 19:06
also erst wahnsinnige reparationsleistungen verlangen und dann in die wirtschaftliche abhängigkeit führen, weil wirtschaftlich und infrastrukturell ausgebeutet. (?)

Ich sehe es eher so, daß was die Russen nicht bzw. nicht in einer ausreichenden Menge selbst zur Verfügung hatten, wurde sich von der DDR erst einmal genommen, um das eigene Land wieder auf Trab zu bringen.

twoxego
16.01.2006, 19:50
Das war das größte Problem für die DDR.

es war ein problem.

alle weiteren hat sie sich schon selbst geschaffen
unter anderem dadurch, dass sie die noch vorhandene restindustrie verstaatlichte die unternehmer enteignete und alles der nicht so genialen plankomission überließ.

alter ddr witz:

was passierte, wenn man die verwaltung der wüste der staalichen plankommission überträgt ?

der sand wird knapp.



.

Golesipe
16.01.2006, 20:10
es war ein problem.

alle weiteren hat sie sich schon selbst geschaffen
unter anderem dadurch, dass sie die noch vorhandene restindustrie verstaatlichte die unternehmer enteignete und alles der nicht so genialen plankomission überließ.

alter ddr witz:

was passierte, wenn man die verwaltung der wüste der staalichen plankommission überträgt ?

der sand wird knapp.



.

Den Witz kannte ich schon. Ich komme von da.

twoxego
16.01.2006, 20:21
Ich komme von da.

ich auch.

Der Text, den Sie eingegeben haben....( mir doch egal )