PDA

Vollständige Version anzeigen : BVerfG: Recht auf Suizid



Schlummifix
26.02.2020, 12:59
Komisch, dass dieses bahnbrechende Urteil hier noch nicht diskutiert wird.
Das BVerfG hat heute festgestellt, dass aus Art.1 und 2 GG resultiert, dass jeder Mensch das Recht auf einen selbstbestimmten Tod hat.
Nicht nur Schwerkranke, sondern jeder.

Das gebietet die Menschenwürde und das allgemeine Selbstbestimmungsrecht.

Ich finde das Urteil vollkommen richtig. Wer keine Lust mehr hat, sollte gehen dürfen. Das Leben als Mensch ist schwer genug.

https://www.bild.de/bild-plus/ratgeber/gesundheit/gesundheit/sterbehilfe-debatte-gibt-es-bald-den-tod-auf-rezept-68978014,view=conversionToLogin.bild.html

Würfelqualle
26.02.2020, 13:02
Also ist jetzt Sterbehilfe wie in Holland und der Schweiz erlaubt ?

Schlummifix
26.02.2020, 13:05
Also ist jetzt Sterbehilfe wie in Holland und der Schweiz erlaubt ?

Ja. Im Grunde geht das BVerfG sogar noch weiter, indem es sagt,
dass jeder sich mit Hilfe anderer umbringen darf, der das ernsthaft will.

Mehr dazu auch hier
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/sterbehilfe-was-das-urteil-des-bundesverfassungsgericht-zum-begleiteten-suizid-besagt-a-6a263d8a-4a64-4539-aa98-333d3f65991f

Pillefiz
26.02.2020, 13:13
Aktive Sterbehilfe ist noch immer verboten.

Cybeth
26.02.2020, 13:15
Aktive Sterbehilfe ist noch immer verboten.
Wen juckt das? Sollte einer in meiner Familie um Sterbehilfe bitten, dann wird das durchgezogen. Kein Gesetz der Welt kann mich davon abhalten :dg:

solg
26.02.2020, 13:19
Das wird ein Mega-Geschäft, ähnlich wie die Abtreibungen... und die Diskussion darüber, ob ein Mediziner einem Lebensmüden (natürlich nur nach vorangegangener Beratung und einer gewissen Überlegungszeit) einen Todescocktail mixen kann, den er dann in einem eigens dafür hergerichteten Suizidraum runterschlucken kann, gibt es ja auch schon ein paar Jährchen.
Mit diesem Urteil ist die juristische Hemmschwelle durchbrochen. Der Rest wird ein Selbstläufer.

Würfelqualle
26.02.2020, 13:20
Aktive Sterbehilfe ist noch immer verboten.

Z.B das Setzen einer Todesspritze, aber erlaubt ist das Reichen eines Breies, oder einer Flüssigkeit, das der Todeswillige dann selbst zu sich nimmt.

Fortuna
26.02.2020, 13:20
Ja. Im Grunde geht das BVerfG sogar noch weiter, indem es sagt,
dass jeder sich mit Hilfe anderer umbringen darf, der das ernsthaft will.

Mehr dazu auch hier
https://www.spiegel.de/panorama/justiz/sterbehilfe-was-das-urteil-des-bundesverfassungsgericht-zum-begleiteten-suizid-besagt-a-6a263d8a-4a64-4539-aa98-333d3f65991f

Ich finde das auch richtig. In dieser Schweinewelt muß man als normaler Mensch doch zwangsläufig auf Fluchtgedanken kommen.

Unprofessionell und ohne Hilfe gerät das dann manchmal zur Katastrophe.

Ein anständiger Staat sollte seinen Bürgern, die ihn satt haben einen humanen Ausstieg gewähren.


https://www.youtube.com/watch?v=yOV8mBjHHYg

Hay
26.02.2020, 14:06
Komisch, dass dieses bahnbrechende Urteil hier noch nicht diskutiert wird.
Das BVerfG hat heute festgestellt, dass aus Art.1 und 2 GG resultiert, dass jeder Mensch das Recht auf einen selbstbestimmten Tod hat.
Nicht nur Schwerkranke, sondern jeder.

Das gebietet die Menschenwürde und das allgemeine Selbstbestimmungsrecht.

Ich finde das Urteil vollkommen richtig. Wer keine Lust mehr hat, sollte gehen dürfen. Das Leben als Mensch ist schwer genug.

https://www.bild.de/bild-plus/ratgeber/gesundheit/gesundheit/sterbehilfe-debatte-gibt-es-bald-den-tod-auf-rezept-68978014,view=conversionToLogin.bild.html

Man stelle sich mal vor: Ein alter Mensch, multimorbid und auf Hilfe angewiesen, Hilfe, die teuer ist und die Angehörigen belastet (ob Pflegeheim oder Pflege daheim). Das Erbe steht auf dem Spiel und der alte Mensch hat krankheitsbedingt und durch die Umstände Depressionen. Und nun kommt der Ausweg der Sterbehilfe, schnell, ohne Belastung der Angehörigen, die mit dem rechtzeitigen Selbstmord ihres Angehörigen ihren Erbteil behalten. Ist das nicht zu schön, um wahr zu sein?
Und das Allerschönste: Auch die Rentenkassen, Krankenkassen und die Pflegekasse jubilieren.

bitchplease
26.02.2020, 14:11
Ist der Kannibale von Rotenburg dann jetzt wieder frei?

autochthon
26.02.2020, 14:15
Reisserischer, irreleitender Strangtitel.

Schlummifix
26.02.2020, 14:29
Reisserischer, irreleitender Strangtitel.

Inwiefern denn? Kannst du das mal erklären?

Das BVerfG hat heute festgestellt, es gibt ein Jedermannrecht auf Selbsttötung.
Das haben sie wirklich so geschrieben.

Dein Leben gehört eben dir.

MANFREDM
26.02.2020, 14:34
Das BVerfG hat heute festgestellt, es gibt ein Jedermannrecht auf Selbsttötung.
Das haben sie wirklich so geschrieben. Dein Leben gehört eben dir.

Unsere Bundesregierung hatte sich das aber anders vorgestellt: kein Recht auf Selbsttötung und kein Recht auf Selbstbestimmung bei Organverwertung. :haha: Und so eine Figur will stellvertretender CDU-Vorsitzender werden.

Finch
26.02.2020, 14:54
Das wird ein Mega-Geschäft, ähnlich wie die Abtreibungen... und die Diskussion darüber, ob ein Mediziner einem Lebensmüden (natürlich nur nach vorangegangener Beratung und einer gewissen Überlegungszeit) einen Todescocktail mixen kann, den er dann in einem eigens dafür hergerichteten Suizidraum runterschlucken kann, gibt es ja auch schon ein paar Jährchen.
Mit diesem Urteil ist die juristische Hemmschwelle durchbrochen. Der Rest wird ein Selbstläufer.

Irgendwie belegen die zahlreichen Länder, in denen das erlaubt ist, das Gegenteil.

Leseratte
26.02.2020, 15:12
Gute Entscheidung.

solg
26.02.2020, 17:48
Irgendwie belegen die zahlreichen Länder, in denen das erlaubt ist, das Gegenteil.
Die "zahlreichen Länder" sind ein Block: UKUSACANAUS und EU (also liberale Demokratien der westlichen Wertegemeinschaft)... und Rom wurde bekanntlich auch nicht an einem Tag erbaut... also nur Geduld...
Bis vor 20 Jahren brachten sich übrigens auch immer diese besonders freigeistig-fortschrittlichen Denker ein, wenn es z.B. um Homorechte ging, ohne in all ihrer Freigeistigkeit und ihrem Fortschrittsdenken zu erkennen, dass Freiheit kein Ziel ist, sondern ein Weg!
Hättest du ihnen z.B. damals gesagt, dass wenn schon diese eine Hemmschwelle durchbrochen wird und diese Krankheit/Persönlichkeitsstörung als "normal" anerkannt wird, garantiert auch die nächsten Generationen durch Politik, Medien, Kultur, also herrschenden Zeitgeist, dazu animiert werden die nächsten Hemmschwellen aufzuweichen (allein schon deshalb weil Freiheitsstillstand ja auch Freiheitsrückschritt bedeutet), dann hätten sie gespottet, es ins Lächerliche gezogen, diffamiert, usw. usf....
Heute sind wir endlich soweit, dass Homos nicht nur heiraten, sondern gleich noch Kinder adoptieren können.Und Kinder sind zwar immer noch nicht geschäftsfähig, dürfen sich aber hier und da schon für ein anderes Geschlecht entscheiden, sofern sie sich im falschen Körper fühlen... Hormonbehandlung inkl...LBGT nennt sich das glaub ich heute.
Ja, diese superintelligenten,"avantgardistischen" und sich elitär vorkommenden Freigeister bzw. deren Väter und Großväter im Geiste, hätten diese Entwicklung, deren Zeuge wir heute werden, seinerzeit noch als "Panikmache" abgetan... so souverän und unaufgeregt, wie sie immer über allen Dingen stehen... :D

Zirrus
26.02.2020, 21:11
Das Recht selbst über sein Lebensende zu entscheiden gab es schon immer und das Volk ist deshalb auch nicht ausgestorben. Eingeschränkt wurde dieses Recht erst, als der Staat sich in seiner penetranten Weise in die privaten Angelegenheiten der Bürger einmischte. Getrieben von jene, die auch noch als Halbtote versuchen, jede Sekunde des Lebens zu leben, auch wenn es nur ein vegetieren ist und die die Güte und die Nächstenliebe der Angehörigen dabei pflegerisch total ausbeuten, mit der Begründung: man dürfe ja nicht selber Hand anlegen, an dem eigene „Leben“!

tosh
26.02.2020, 21:21
Komisch, dass dieses bahnbrechende Urteil hier noch nicht diskutiert wird.
Das BVerfG hat heute festgestellt, dass aus Art.1 und 2 GG resultiert, dass jeder Mensch das Recht auf einen selbstbestimmten Tod hat.
Nicht nur Schwerkranke, sondern jeder.

Das gebietet die Menschenwürde und das allgemeine Selbstbestimmungsrecht.

Ich finde das Urteil vollkommen richtig. Wer keine Lust mehr hat, sollte gehen dürfen. Das Leben als Mensch ist schwer genug.

https://www.bild.de/bild-plus/ratgeber/gesundheit/gesundheit/sterbehilfe-debatte-gibt-es-bald-den-tod-auf-rezept-68978014,view=conversionToLogin.bild.html

Ärzte dürfen nicht helfen (Eid des Hippokrates). Dann wird es eine Domäne für Dilettanten.

Zirrus
26.02.2020, 21:32
Ich finde das auch richtig. In dieser Schweinewelt muß man als normaler Mensch doch zwangsläufig auf Fluchtgedanken kommen.

Unprofessionell und ohne Hilfe gerät das dann manchmal zur Katastrophe.

Ein anständiger Staat sollte seinen Bürgern, die ihn satt haben einen humanen Ausstieg gewähren.


https://www.youtube.com/watch?v=yOV8mBjHHYg

Der Film ist nicht ganz passend. Sucht ein Mensch den Tod, dann kann man das auch in einer würdevollen Umgebung gestalten. Die Atmosphäre eines „Supermarktes“ ist sicherlich nicht der richtige Ort dafür. Wenn man schon einen filmischen Vergleich heranziehen will, dann wäre eine Szene aus Game Of Thrones angemessener, zum Beispiel das „Haus von Schwarz und Weiß“ ein Tempel auf Braavos, der dem „Vielgesichtigen Gott“ geweiht ist.

Zirrus
26.02.2020, 21:37
Man stelle sich mal vor: Ein alter Mensch, multimorbid und auf Hilfe angewiesen, Hilfe, die teuer ist und die Angehörigen belastet (ob Pflegeheim oder Pflege daheim). Das Erbe steht auf dem Spiel und der alte Mensch hat krankheitsbedingt und durch die Umstände Depressionen. Und nun kommt der Ausweg der Sterbehilfe, schnell, ohne Belastung der Angehörigen, die mit dem rechtzeitigen Selbstmord ihres Angehörigen ihren Erbteil behalten. Ist das nicht zu schön, um wahr zu sein?
Und das Allerschönste: Auch die Rentenkassen, Krankenkassen und die Pflegekasse jubilieren.

Das alte Menschen zu Gunsten ihrer Kinder und Engel in Notzeiten den Freitod gewählt haben, war in der Vergangenheit nicht selten. Es war ein Akt der Liebe, um das Überleben der Familie zu sichern. Nur ist das in dieser Gesellschaft weitgehend in Vergessenheit geraten.

Arndt
26.02.2020, 22:09
Ärzte dürfen nicht helfen (Eid des Hippokrates). Dann wird es eine Domäne für Dilettanten.Das ist Quatsch. Der Eid des Hippokrates hat keinerlei juristische Bedeutung. Der Vorwurf eines diesbezüglichen Eidbruches ist absurd und de facto ausgeschlossen. Ärzte gehören eher zu denen, die in erster Linie gefragt sein werden, ggf. passive Hilfe beim Sterben zu leisten. Selbstverständlich müssen sie das nicht. Und selbstverständlich sind sie berechtigterweise nach wie vor nicht berechtigt, aktive Sterbehilfe zu leisten.

Zirrus
26.02.2020, 22:18
Ärzte dürfen nicht helfen (Eid des Hippokrates). Dann wird es eine Domäne für Dilettanten.

Der Eid des Hippokrates wird heutzutage nicht mehr geleistet. Einen Todgeweihten die Scherzen und das Leiden zu nehmen, widerspricht nicht der ärztlichen Ethik, sondern ist ein Akt der Gnade.

Arndt
26.02.2020, 22:24
Der Eid des Hippokrates wird heutzutage nicht mehr geleistet. Einen Todgeweihten die Scherzen und das Leiden zu nehmen, widerspricht nicht der ärztlichen Ethik, sondern ist ein Akt der Gnade.Als Akt der Gnade würde ich es nicht ansehen. Ärzte erweisen keine Gnadenakte. Sie können in konkreten Fällen helfen, den Sterbeprozess weniger qualvoll zu gestalten, auch wenn das den Eintritt des Todes beschleunigt.

Swesda
26.02.2020, 22:27
Die Revision dieses flachbrüstigen Gesetzes war lange überfällig. ich begrüße den Spruch der obersten Richter. Abwarten, was der aktuelle Gesetzgeber wieder zusammenmurkst.

Bei den Berichten ist mir aufgefallen, dass im Bundesverfassungsgericht vier Frauen sitzen. Seit wann denn das?

Zirrus
26.02.2020, 22:29
Als Akt der Gnade würde ich es nicht ansehen. Ärzte erweisen keine Gnadenakte. Sie können in konkreten Fällen helfen, den Sterbeprozess weniger qualvoll zu gestalten, auch wenn das den Eintritt des Todes beschleunigt.

Das ist eine Ansichtssache.

Zirrus
26.02.2020, 22:34
Die Revision dieses flachbrüstigen Gesetzes war lange überfällig. ich begrüße den Spruch der obersten Richter. Abwarten, was der aktuelle Gesetzgeber wieder zusammenmurkst.

Bei den Berichten ist mir aufgefallen, dass im Bundesverfassungsgericht vier Frauen sitzen. Seit wann denn das?

Beachte auch die Begründung, die das BverfG herangezogen hat. Hier wird klar und deutlich gemacht, welch ein Selbstbestimmungsrecht der einzelne Mensch über sich selbst hat. Das wird auch Auswirkungen auf andere Bereiche nach sich ziehen!

Arndt
26.02.2020, 22:49
Das ist eine Ansichtssache.Für mich ist es essentiell.

Zirrus
26.02.2020, 22:52
Für mich ist es essentiell.

Für mich eben nicht und deshalb ist es ja eine Ansichtssache.

Arndt
26.02.2020, 22:52
Beachte auch die Begründung, die das BverfG herangezogen hat. Hier wird klar und deutlich gemacht, welch ein Selbstbestimmungsrecht der einzelne Mensch über sich selbst hat. Das wird auch Auswirkungen auf andere Bereiche nach sich ziehen!
Ja. Zum Glück. Ich kann keine Begeisterung über bisherige Urteile des BverfG empfinden. Über dieses letzte allerdings schon.

Arndt
26.02.2020, 22:53
Für mich eben nicht und deshalb ist es ja eine Ansichtssache.Unbestreitbar.

Affenpriester
26.02.2020, 22:59
Sich selbst umzubringen war schon immer legal ... ich sehe da jetzt nichts bahnbrechend Neues.

Vitalienbruder
26.02.2020, 23:00
Sich selbst umzubringen war schon immer legal ... ich sehe da jetzt nichts bahnbrechend Neues.

Selbstmord ist ja auch schwer zu ahnden. Ein Verbot würde daher keinen Sinn machen.

Zirrus
26.02.2020, 23:02
Sich selbst umzubringen war schon immer legal ... ich sehe da jetzt nichts bahnbrechend Neues.

Ist ja nicht so schlimm, dass du nichts Neues siehst. Es reicht, wenn die „Seher“ es sehen. :D

solg
26.02.2020, 23:02
Sich selbst umzubringen war schon immer legal ... ich sehe da jetzt nichts bahnbrechend Neues.
Sich unter staatlicher Aufsicht und Legitimation umzubringen, unter der Überschrift von Freiheit und Humanismus... obwohl es einfach nur ne kühle, kaufmännische Rechnung ist, um unproduktiven Menschenschrott fachgerecht zu entsorgen, ist aber noch nicht sooo alt.

Affenpriester
26.02.2020, 23:03
Selbstmord ist ja auch schwer zu ahnden. Ein Verbot würde daher keinen Sinn machen.

Man könnte ja die Todesstrafe verhängen über jeden, dessen Selbsttötungsversuch scheitert ... so als Hilfestellung.

Affenpriester
26.02.2020, 23:03
Sich unter staatlicher Aufsicht und Legitimation umzubringen, unter der Überschrift von Freiheit und Humanismus... obwohl es einfach nur ne kühle, kaufmännische Rechnung ist, um unproduktiven Menschenschrott fachgerecht zu entsorgen, ist aber noch nicht sooo alt.

Davon hat das BVerfG aber doch nichts geschrieben, oder?

Zirrus
26.02.2020, 23:05
Selbstmord ist ja auch schwer zu ahnden. Ein Verbot würde daher keinen Sinn machen.

Im Mittelalter schrecke man nicht davor zurück, die Selbstmörder noch aufzuhängen. Aber auf alle Fälle kamen sie nicht in „geweihter Erde“ auf dem Friedhof, sondern wurden auswärtig verscharrt.

Affenpriester
26.02.2020, 23:08
Im Mittelalter schrecke man nicht davor zurück, die Selbstmörder noch aufzuhängen. Aber auf alle Fälle kamen sie nicht in „geweihter Erde“ auf dem Friedhof, sondern wurden auswärtig verscharrt.

Macht das die Kirche mit denen und mit praktizierenden Schwulen heute nicht immernoch so?

solg
26.02.2020, 23:16
Davon hat das BVerfG aber doch nichts geschrieben, oder?
Wenn das BVerfG die gewerbliche Sterbehilfe legalisiert, was für Folgen wird das mittel- bis langfristig wohl haben?
Auch die Abtreibungsbewegung hat mal klein angefangen, wurde mit Freiheit usw. legitimiert und damals konnte man sich auch nicht vorstellen, was für Ausmaße das annehmen wird, zumal noch je unkomplizierter das Prozedere im Laufe der Zeit gestaltet wurde. Abtreibungen hats ja auch schon immer gegeben.

Pillefiz
26.02.2020, 23:17
Sich unter staatlicher Aufsicht und Legitimation umzubringen, unter der Überschrift von Freiheit und Humanismus... obwohl es einfach nur ne kühle, kaufmännische Rechnung ist, um unproduktiven Menschenschrott fachgerecht zu entsorgen, ist aber noch nicht sooo alt.

Die kaufmännische Rechnung sieht eher vor, um jeden Preis einen Sterbenden am Leben zu erhalten, am liebsten jahrelang an Geräten. Das bringt ordentlich was ein.

solg
26.02.2020, 23:18
Die kaufmännische Rechnung sieht eher vor, um jeden Preis einen Sterbenden am Leben zu erhalten, am liebsten jahrelang an Geräten. Das bringt ordentlich was ein.
Schwarz/Weiß

Zirrus
26.02.2020, 23:18
Macht das die Kirche mit denen und mit praktizierenden Schwulen heute nicht immernoch so?

So drastisch wohl nicht. Im Mittelalter waren die Sprache und die Sitten sehr klar und unmissverständlich. In der heutigen Zeit ist vieles hinter irgendwelchen gesellschaftlichen Normen versteht.
In Bremen gab es eine Straße, die hieß in der Arschkimme. Wer wollte heutzutage noch in solch einer Straße wohnen?!

solg
26.02.2020, 23:24
Genau solche Entwicklungen sind es übrigens, die mich Agnostiker vom Atheismus abstoßen. Seelenlos und heuchlerisch bis ins Mark.

Arndt
26.02.2020, 23:32
Genau solche Entwicklungen sind es übrigens, die mich Agnostiker vom Atheismus abstoßen. Seelenlos und heuchlerisch bis ins Mark.Siehste, so verschieden ist das manchmal. Ich halte Agnostiker für Opportunisten, die sich ggf. pro oder kontra Religion entscheiden, wie sie es gerade als opportun empfinden. Deshalb gebe ich das "heuchlerisch bis ins Mark" gerne zurück!

Arndt
26.02.2020, 23:35
Die kaufmännische Rechnung sieht eher vor, um jeden Preis einen Sterbenden am Leben zu erhalten, am liebsten jahrelang an Geräten. Das bringt ordentlich was ein.So schlimm wie real ist das leider.

Schlummifix
26.02.2020, 23:35
Seelenlos und heuchlerisch bis ins Mark.

Was jetzt genau? Was ist heuchlerisch?

Im Endeffekt wird es wohl weiterhin so sein, dass nur Schwerkranke nach intensiver Prüfung an die entsprechenden Mittelchen kommen.
In der alternden BRD dürften das aber einige Tausend sein.

Es geht um die Menschenwürde; sollen die Sterbewilligen sich weiterhin vor die Züge werfen?

In der katholischen Kirche ist Selbstmord allerdings in jedem Fall verboten und Selbstmörder landen in der Hölle.

Arndt
26.02.2020, 23:39
Was jetzt genau? Was ist heuchlerisch?

Im Endeffekt wird es wohl weiterhin so sein, dass nur Schwerkranke nach intensiver Prüfung an die entsprechenden Mittelchen kommen.
... Definitiv nicht. Das Bundesverfassungsgericht hat glücklicherweise keinen Unterschied gemacht zwischen Sterbewilligen aus medizinischen und denen aus anderen Gründen!!

solg
26.02.2020, 23:40
Siehste, so verschieden ist das manchmal. Ich halte Agnostiker für Opportunisten, die sich ggf. pro oder kontra Religion entscheiden, wie sie es gerade als opportun empfinden. Deshalb gebe ich das "heuchlerisch bis ins Mark" gerne zurück!
Also wenn du es genau haben willst: Ich habe mich noch nie und werde mich nach gegenwärtigem Stand der Dinge auch niemals kontra Religion entscheiden. Im Zweifel bin und war ich immer pro Religion. Nicht eine Sekunde müsste ich überlegen, wenn ich vor der Wahl stünde: Konsequente Theokratie oder konsequente atheistische Staatsform. Unter anderem auch wegen solchen, im atheistischen Sinne, konsequenten Entwicklungen.

solg
26.02.2020, 23:41
Im Endeffekt wird es wohl weiterhin so sein, dass nur Schwerkranke nach intensiver Prüfung an die entsprechenden Mittelchen kommen.
....
Am Anfang fängt es immer langsam an.... s. auch Beitrag #16 ... Auch das Beispiel mit der Legalisierung der Abtreibung habe ich genannt.
Und das "wohl" hast du wohl in leiser Vorahnung dazugeschrieben, weil dir wohl selbst Böses schwant... :D

Wer gehen will, soll gehen.
Aber 1.) ist es pervers daraus über kurz oder lang ein Business zu machen und 2.) weicht es die Hemmschwelle langfristig auf, sich für einen Freitod zu entscheiden, auch weil es gesellschaftlich immer mehr akzeptiert werden wird und vor allem weil es dann ja auch "Riskless/Painless Edition" angeboten werden wird und die ganze Sache für Lebensmüde nochmal entkompliziert... und 3.) hängen an einem Leben immer noch andere Menschen dran, die nun wirklich nicht jeden individualistischen Scheiß "Mein Leben, ich mach was ich will" respektieren und akzeptieren müssen....

pixelschubser
26.02.2020, 23:50
Das alte Menschen zu Gunsten ihrer Kinder und Engel in Notzeiten den Freitod gewählt haben, war in der Vergangenheit nicht selten. Es war ein Akt der Liebe, um das Überleben der Familie zu sichern. Nur ist das in dieser Gesellschaft weitgehend in Vergessenheit geraten.

Es gibt noch Menschen, die diesen Weg wählen. Und denen ist dieses "neue Gesetz" völlig egal.

Meine Eltern werden es gemeinsam tun. Ich werde es tun, wenn ich eine Last für meine Lieben und für mich selbst werde. Ich muss nur noch etwas aufräumen und dann kann auch ich beherzt gehen. Allerdings bin ich ne faule Wutz und habs nicht so mit dem Aufräumen. Und dann ist ja noch dieses kleine Leben, dem ich das ich nicht antun kann und will. Ich weiß aber auch, das ich es nicht ändern kann, wenn es mich erwischt.

Vergessen ist so ne Sache. Meine Ahnen kann und will ich nicht vergessen. Die leben in mir...sie sind jeden Tag da. Omas, Opas, Tanten und Onkel, die Elster mit dem kaputten Flügel. Wir leben durch sie und wegen ihnen.

Meine kleine Tochter hat in letzter Zeit extremen Trennungsschmerz, will mich nicht loslassen. Spüren die Kleinen sowas? Ich bin ein alter Sack mit dem Glück, doch noch ein eigenes Kind haben zu dürfen. Manchmal wünsche ich mir, dass ich 20 Jahre jünger wäre...ach was, 10 Jahre würden reichen...um länger leben zu dürfen und dieses wundervolle Menschlein erleben zu können.

Die Kleine ist so herrlich irre im Kopp. Die hat so einen Lebensmut und Lebenswillen. Die ist so ihre Oma, meine Oma, die ist so ich und ihre Mutter....durchgedreht. Das würde ich gerne erleben wollen.

ABER: Wenn es mich erwischen sollte, bin ich weg. Last will ich meinen Lieben nicht sein. Auch wenn sie das anders sehen. Mein Weg! Und den geh ich für mich allein!

Ich könnte jeden Tag heulen, wenn ich in die Augen meines Kindes sehe. Die ist das Allerschönste auf der Welt!

Allerdings hab ich "Stürbverbot", denn mein Weib hat bereits einen Partner verloren. Bauchspeicheldrüsenkrebs...übel! Und ausserdem heiraten wir im August.

Elfriede ist dann Blumenmädchen....:cool:

Kaktus
26.02.2020, 23:53
Ärzte dürfen nicht helfen (Eid des Hippokrates). Dann wird es eine Domäne für Dilettanten.
Bisher war das so geregelt: Wer einen Selbstmordversuch macht, kommt in die Klapse. Nach diesem Urteil gbt es das dann sicher nicht mehr. Herrlich - schafft freie Plätze für Mollaths u.andere unliebsame Zeitgenossen. Schließlich soll das Programm DDR 2.0 doch bald abgeschlossen sein. "Kinderrechte" ins GG, damit man den Eltern die Kinder einfacher wegnehmen kann und wer gegen den Stachel löckt, findet sich wahlweise im Knast oder in der Klapse wieder. Ich kann nur jedem raten, sich mit dem Thema "Zwangseinweisung" zu befassen und Vorsorge zu treffen

Olli
26.02.2020, 23:58
Ich finde das auch richtig. In dieser Schweinewelt muß man als normaler Mensch doch zwangsläufig auf Fluchtgedanken kommen.

Unprofessionell und ohne Hilfe gerät das dann manchmal zur Katastrophe.

Ein anständiger Staat sollte seinen Bürgern, die ihn satt haben einen humanen Ausstieg gewähren.


https://www.youtube.com/watch?v=yOV8mBjHHYg



So geillll....erst geben se dem Alten den Giftcocktail zum süffeln und dann zeigen sie ihm, wie schön die Welt ist.... :appl::D

Kaktus
27.02.2020, 00:01
Ja. Zum Glück. Ich kann keine Begeisterung über bisherige Urteile des BverfG empfinden. Über dieses letzte allerdings schon.
Ich befürchte zwar, daß dieses Urteil ganz und gar nicht aus "menschenfreundlichkeit" gesprochen wurde, aber es kommt halt jetzt darauf an, das Urteil in ein Gesetz zu fassen.
Allerdings wüßte ich nicht, daß Richter mir erlauben oder verbieten könnten, meinem Leben ein Ende zu setzen, wenn ich das so beschlossen habe. Es geht sie einen feuchten Kehricht an. Es ist schließlich MEIN Leben.

Affenpriester
27.02.2020, 00:03
Was jetzt genau? Was ist heuchlerisch?

Im Endeffekt wird es wohl weiterhin so sein, dass nur Schwerkranke nach intensiver Prüfung an die entsprechenden Mittelchen kommen.
In der alternden BRD dürften das aber einige Tausend sein.

Es geht um die Menschenwürde; sollen die Sterbewilligen sich weiterhin vor die Züge werfen?

In der katholischen Kirche ist Selbstmord allerdings in jedem Fall verboten und Selbstmörder landen in der Hölle.

Die kommen vielleicht in den Limbus, so wie uneheliche Kinder und ungetaufte Menschenwesen.

Kaktus
27.02.2020, 00:04
Die kaufmännische Rechnung sieht eher vor, um jeden Preis einen Sterbenden am Leben zu erhalten, am liebsten jahrelang an Geräten. Das bringt ordentlich was ein.
Ja, der Pharmaindustrie, aber den Staat kostet die Person, sofern sie RentnerIn ist, immer noch monatlich eine bestimmt Summe.

Schwabenpower
27.02.2020, 00:10
Ja, der Pharmaindustrie, aber den Staat kosten die Person, sofern sie RentnerIn ist, immer noch monatlich eine bestimmt Summe.
Den Staat kosten sie gar nichts. Nur den Steuergenerierern. Und die sind dem Staat scheißegal

Kaktus
27.02.2020, 00:11
Am Anfang fängt es immer langsam an.... s. auch Beitrag #16 ... Auch das Beispiel mit der Legalisierung der Abtreibung habe ich genannt.
Und das "wohl" hast du wohl in leiser Vorahnung dazugeschrieben, weil dir wohl selbst Böses schwant... :D

Wer gehen will, soll gehen.
Aber 1.) ist es pervers daraus über kurz oder lang ein Business zu machen und 2.) weicht es die Hemmschwelle langfristig auf, sich für einen Freitod zu entscheiden, auch weil es gesellschaftlich immer mehr akzeptiert werden wird und vor allem weil es dann ja auch "Riskless/Painless Edition" angeboten werden wird und die ganze Sache für Lebensmüde nochmal entkompliziert... und 3.) hängen an einem Leben immer noch andere Menschen dran, die nun wirklich nicht jeden individualistischen Scheiß "Mein Leben, ich mach was ich will" respektieren und akzeptieren müssen....
@3. Nö, es gibt genug Alleinstehende. Und selbst wenn da noch andere Menschen sind: es ist und bleit eine individuelle Entscheidung.. Womöglich wird noch eine Beratungspflicht eingeführt, wie vor einer Abtreibung...
Immer schön dran denken: Man will die Bevölkerungszahl reduzieren und in diesem Kontext sehe ich das Urteil. Die "Menschlichkeit" ist nur vorgeschoben

Filofax
27.02.2020, 00:30
Beachte auch die Begründung, die das BverfG herangezogen hat. Hier wird klar und deutlich gemacht, welch ein Selbstbestimmungsrecht der einzelne Mensch über sich selbst hat. Das wird auch Auswirkungen auf andere Bereiche nach sich ziehen!

Genau, Selbstbestimmungsrecht, so ein Schwachsinn!

In ein paar Jahren wird es dann Krankenversicherungen geben, die mit fetten Rabatten werben, wenn der Kunde bei Krankheit x y z sich verpflichtet doch lieber freiwillig den Löffel abzugeben.

Diese Schweinebande in Karlsruhe, das ist wieder auf dem Mist unser Gender - Professorin Susanne Baer gewachsen...
Eine widerliche, ekelhafte Person...

Person ist eigentlich schon zu viel für diesen lesbischen Zellklumpen...

Swesda
27.02.2020, 05:34
Beachte auch die Begründung, die das BverfG herangezogen hat. Hier wird klar und deutlich gemacht, welch ein Selbstbestimmungsrecht der einzelne Mensch über sich selbst hat. Das wird auch Auswirkungen auf andere Bereiche nach sich ziehen!
Stimmt, das wird noch interessant.

Swesda
27.02.2020, 05:36
Genau, Selbstbestimmungsrecht, so ein Schwachsinn!

In ein paar Jahren wird es dann Krankenversicherungen geben, die mit fetten Rabatten werben, wenn der Kunde bei Krankheit x y z sich verpflichtet doch lieber freiwillig den Löffel abzugeben.

Diese Schweinebande in Karlsruhe, das ist wieder auf dem Mist unser Gender - Professorin Susanne Baer gewachsen...
Eine widerliche, ekelhafte Person...

Person ist eigentlich schon zu viel für diesen lesbischen Zellklumpen...
Du und User @Pixelschubser gebt sich ein harmonisches Paar. Die gleiche Sprache zu sprechen ist besonders wichtig. Aber wem sage ich das.

SprecherZwo
27.02.2020, 05:53
Was jetzt genau? Was ist heuchlerisch?

Im Endeffekt wird es wohl weiterhin so sein, dass nur Schwerkranke nach intensiver Prüfung an die entsprechenden Mittelchen kommen.
In der alternden BRD dürften das aber einige Tausend sein.

Es geht um die Menschenwürde; sollen die Sterbewilligen sich weiterhin vor die Züge werfen?

In der katholischen Kirche ist Selbstmord allerdings in jedem Fall verboten und Selbstmörder landen in der Hölle.
Deswegen hat das katholische Bayern die höchste Selbstmordrate in der BRD.

Filofax
27.02.2020, 07:39
Am Anfang fängt es immer langsam an.... s. auch Beitrag #16 ... Auch das Beispiel mit der Legalisierung der Abtreibung habe ich genannt.
Und das "wohl" hast du wohl in leiser Vorahnung dazugeschrieben, weil dir wohl selbst Böses schwant... :D

Wer gehen will, soll gehen.
Aber 1.) ist es pervers daraus über kurz oder lang ein Business zu machen und 2.) weicht es die Hemmschwelle langfristig auf, sich für einen Freitod zu entscheiden, auch weil es gesellschaftlich immer mehr akzeptiert werden wird und vor allem weil es dann ja auch "Riskless/Painless Edition" angeboten werden wird und die ganze Sache für Lebensmüde nochmal entkompliziert... und 3.) hängen an einem Leben immer noch andere Menschen dran, die nun wirklich nicht jeden individualistischen Scheiß "Mein Leben, ich mach was ich will" respektieren und akzeptieren müssen....

Wer gehen will, wird gehen.
Ihm das "Recht" auf seinen eigenen Tod zu geben ist einfach nur pervers.

Der Kinderschänder wird in Zukunft einfach sagen können bei seiner Verhaftung:
Ok Jungs ich sag jetzt nichts mehr, gebt mir den Cocktail, es ist mein Recht, ich mache keine weiteren Angaben...

Für seine Mittäter im Kindervergewaltiger - Club ist dieser Urteilsspruch eine super super Sache!

Hay
27.02.2020, 13:27
Das alte Menschen zu Gunsten ihrer Kinder und Engel in Notzeiten den Freitod gewählt haben, war in der Vergangenheit nicht selten. Es war ein Akt der Liebe, um das Überleben der Familie zu sichern. Nur ist das in dieser Gesellschaft weitgehend in Vergessenheit geraten.

Ich bezweifele, dass ein alter Mensch den Suizid wählen müßte, um das Überleben der Familie zu sichern. Wenn dies in Deutschland - Betonung liegt hier auf Deutschland, denn weder ergeben sich solche Notwendigkeiten in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, Schweden usw., noch liegt das Lebensniveau auf oder unter dem deutschen Wert - der Fall ist, so liegt die Ursache in gewollten politisch-gesellschaftlichen Umstrukturierungen, in den hohen Steuern, der Besteuerung der Renten, der Besteuerung der Arbeit, den hohen Sozialabgaben, der Mißwirtschaft auf dem Wohnungsmarkt bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen, der durch Reformen produzierten Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen, der Abschmelzung der Spareinlagen, der Erhöhung kommunaler Abgaben, neuer Auflagen für das Eigenheim usw. und natürlich auch in der Reform der Renten, die zu Altersarmut als Massenphänomen führt. Diese Rahmenbedingungen hat der Staat geschaffen, d.h. vor allem die Regierungen unter Schröder und Merkel. Wenn dann demnächst noch die Reform der Grundsteuer obendrauf kommt und die Arbeitslosigkeit durch Verlust unserer Schlüsselindustrie steigt, dann schnellen die Altersdepressionen nach oben, garantiert.

Doppelstern
27.02.2020, 13:53
Wer gehen will, wird gehen.
Ihm das "Recht" auf seinen eigenen Tod zu geben ist einfach nur pervers.

Der Kinderschänder wird in Zukunft einfach sagen können bei seiner Verhaftung:
Ok Jungs ich sag jetzt nichts mehr, gebt mir den Cocktail, es ist mein Recht, ich mache keine weiteren Angaben...

Für seine Mittäter im Kindervergewaltiger - Club ist dieser Urteilsspruch eine super super Sache!


Wenn man das mal weiter ausbaut, könnte doch jeder Lebenslängliche, erst Recht die mit Sicherungsverwahrung sagen ich habe das Recht zu sterben. Ich bitte um den Todestrank.

Affenpriester
27.02.2020, 14:33
Wenn man das mal weiter ausbaut, könnte doch jeder Lebenslängliche, erst Recht die mit Sicherungsverwahrung sagen ich habe das Recht zu sterben. Ich bitte um den Todestrank.

Wer wirklich sterben will, der holt sich vorher nicht die Erlaubnis irgendeines Richters. Der "versucht" es auch nicht zweiunddreißig mal erfolglos, um Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Fürsorge zu erhaschen. Der tut es einfach und ist morgen nicht mehr da, wenn die Welt erwacht. Der kündigt es nicht an, droht nicht damit und er wird mit seinem Vorhaben nicht scheitern. Verurteilte Kriminelle wollen nicht sterben, nichtmal in irgendeinem phillipinischen Rattenloch. Dagegen sind das bei uns Hotels und die Sicherungsverwahrung ist sowieso wie Landurlaub ohne Ausgang ... die dürfen da glaube auch alles, was Knackis nicht dürfen. Alles außer raus halt. Der Selbsterhaltungstrieb ist viel zu stark als dass der durch sowas allein überwunden werden könnte.

Heinrich_Kraemer
27.02.2020, 14:46
Komisch, dass dieses bahnbrechende Urteil hier noch nicht diskutiert wird.
Das BVerfG hat heute festgestellt, dass aus Art.1 und 2 GG resultiert, dass jeder Mensch das Recht auf einen selbstbestimmten Tod hat.
Nicht nur Schwerkranke, sondern jeder.

Das gebietet die Menschenwürde und das allgemeine Selbstbestimmungsrecht.

Ich finde das Urteil vollkommen richtig. Wer keine Lust mehr hat, sollte gehen dürfen. Das Leben als Mensch ist schwer genug.

https://www.bild.de/bild-plus/ratgeber/gesundheit/gesundheit/sterbehilfe-debatte-gibt-es-bald-den-tod-auf-rezept-68978014,view=conversionToLogin.bild.html

Naja, das hört sich theoretisch ja erstmal ganz schön an. Die Praxis ist da aber schon viel komplizierter.

Klar, jedem dems gesundheitlich gut geht, kann leicht erstmal davon reden, daß wenn schwerkrank man sich selber wegmacht, wegmachen läßt. Tritt dieser Fall dann ein, siehts womöglich anders aus, weil der Überlebenstrieb durchkommt. Kommen dann Schmerzen dazu, das Leben wird immer schwerer, unerträglicher, kann der Wunsch auf Tod dann schon eintreten. Nur verlaufen schwerste Krankenheiten nicht völlig linear, es gibt immer auch kleine "Verbesserungen" die wieder Hoffnung geben, bevors dann wieder einen Rumpler nach unten gibt. Dazu die Medikation, welche Schmerzen und auch Depressionen lindert.

Es gibt ja bis jetzt die Patientenverfügung, welche lebensverlängernde Maßnahmen ausschließen kann und damit ein Verhungern/ Verdursten bedeuten kann. Nur wie sieht es dann im konkreten Fall aus, wenn dieser dann eintritt? In dem Moment wo der Patient nichtmehr psychisch stabil ist bzw. sich nichtmehr artikulieren kann, aufgrund der Medikation, wird er entmündigt und die Patientverfügung durchgesetzt (im "Idealfall"). Also keine Wahl mehr, kein zurück. Wie es dann beim Suizid auf Verlangen aussieht in diesen Extremsituationen kann man dann nur erahnen.

Ansuz
27.02.2020, 14:51
Wer wirklich sterben will, der holt sich vorher nicht die Erlaubnis irgendeines Richters. Der "versucht" es auch nicht zweiunddreißig mal erfolglos, um Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Fürsorge zu erhaschen. Der tut es einfach und ist morgen nicht mehr da, wenn die Welt erwacht. Der kündigt es nicht an, droht nicht damit und er wird mit seinem Vorhaben nicht scheitern. (...)
Genau so ist es.
Zu dem Thema generell empfehle ich stets dieses (http://www.wolfgang-herrndorf.de/) Blog gründlich zu lesen. Der Mann mußte sich eine illegale Waffe besorgen, um seinen Sterbewillen vollziehen zu können. Sowas kann ganz übel schiefgehen ... ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, überleben manche diese Aktionen. In solchen Fällen müssen Ärzte dann lebenserhaltende Maßnahmen durchführen.
Inwieweit das Urteil in letztgenanntem Falle Auswirkungen hat, würde mich wirklich interessieren.

Doppelstern
27.02.2020, 14:54
Wer wirklich sterben will, der holt sich vorher nicht die Erlaubnis irgendeines Richters. Der "versucht" es auch nicht zweiunddreißig mal erfolglos, um Aufmerksamkeit, Mitgefühl und Fürsorge zu erhaschen. Der tut es einfach und ist morgen nicht mehr da, wenn die Welt erwacht. Der kündigt es nicht an, droht nicht damit und er wird mit seinem Vorhaben nicht scheitern. Verurteilte Kriminelle wollen nicht sterben, nichtmal in irgendeinem phillipinischen Rattenloch. Dagegen sind das bei uns Hotels und die Sicherungsverwahrung ist sowieso wie Landurlaub ohne Ausgang ... die dürfen da glaube auch alles, was Knackis nicht dürfen. Alles außer raus halt. Der Selbsterhaltungstrieb ist viel zu stark als dass der durch sowas allein überwunden werden könnte.



Durch eine Spritze oder einem Todesgesöff geht es aber schneller mit der Garantie, auch wirklich nicht mehr aufzuwachen. Bei allen anderen Suizid Todesarten verbleibt ein Restrisiko mit schweren Schäden, was man lieber nicht erleben möchte. Gut im Gefängnis gibt es quasi nur erhängen, wo bei vorzeitigem Auffinden des Todeskandidaten auch mit schweren Gehirnschäden zu rechnen ist. Suizid ist nicht so einfach, wie es zunächst scheint.

Affenpriester
27.02.2020, 14:58
Genau so ist es.
Zu dem Thema generell empfehle ich stets dieses (http://www.wolfgang-herrndorf.de/) Blog gründlich zu lesen. Der Mann mußte sich eine illegale Waffe besorgen, um seinen Sterbewillen vollziehen zu können. Sowas kann ganz übel schiefgehen ... ohne jetzt ins Detail gehen zu wollen, überleben manche diese Aktionen. In solchen Fällen müssen Ärzte dann lebenserhaltende Maßnahmen durchführen.
Inwieweit das Urteil in letztgenanntem Falle Auswirkungen hat, würde mich wirklich interessieren.

Wenn man in den Kliniken die ganzen emotional instabilen Leute sieht, die sich angeblich umbringen wollten, dann muss man nur lachen. Wenn man das alles ernst nehmen würde, könnte man fast den Eindruck gewinnen, sich selbst zu töten wäre eine überaus komplizierte Aufgabe und nur durch jahrelanges Üben realisierbar.

Ansuz
27.02.2020, 15:11
Wenn man in den Kliniken die ganzen emotional instabilen Leute sieht, die sich angeblich umbringen wollten, dann muss man nur lachen. Wenn man das alles ernst nehmen würde, könnte man fast den Eindruck gewinnen, sich selbst zu töten wäre eine überaus komplizierte Aufgabe und nur durch jahrelanges Üben realisierbar.
Attention whores, das. Bedauerlicherweise prägen die wohl das allgemeine Bild Sterbewilliger. Dazu noch eine gewaltige Prise Hypermoralismus und Paternalismus ergeben die Situation vor dem genannten Urteil.
Was mich stets am meisten ärgert ist, daß die fettgefressenen Bonzen, die dem "Pöbel" unnötiges Leid auferlegen, selber in solchen Fällen fein raus sind. Die haben genug Kohle/sonstige Mittel, um sich notfalls einem qualvollen Verrecken entziehen zu können, welches sie gleichzeitig dem "Pöbel" zumuten.

SprecherZwo
27.02.2020, 16:23
Wenn man in den Kliniken die ganzen emotional instabilen Leute sieht, die sich angeblich umbringen wollten, dann muss man nur lachen. Wenn man das alles ernst nehmen würde, könnte man fast den Eindruck gewinnen, sich selbst zu töten wäre eine überaus komplizierte Aufgabe und nur durch jahrelanges Üben realisierbar.
Mir wäre es ja unendlich peinlich, einen Suizid anzukündigen und dann nachher doch nicht durchzuziehen. Aber genügend Leute haben offenbar weder Würde noch Ehre im Leib.

Aragog
27.02.2020, 16:32
Genau, Selbstbestimmungsrecht, so ein Schwachsinn!

In ein paar Jahren wird es dann Krankenversicherungen geben, die mit fetten Rabatten werben, wenn der Kunde bei Krankheit x y z sich verpflichtet doch lieber freiwillig den Löffel abzugeben.

Diese Schweinebande in Karlsruhe, das ist wieder auf dem Mist unser Gender - Professorin Susanne Baer gewachsen...
Eine widerliche, ekelhafte Person...

Person ist eigentlich schon zu viel für diesen lesbischen Zellklumpen...

Die Baer sitzt im ersten Senat und war an diesem Urteil überhaupt nicht beteiligt.

Filofax
27.02.2020, 17:32
Die Baer sitzt im ersten Senat und war an diesem Urteil überhaupt nicht beteiligt.

Das spielt doch keine Rolle.

Sie verspritzt ihr Gift in diesem Laden und wird "abweichende" Richter nach ganz oben melden...

Alleine dass die anderen Richter so eine unfähige Spinnerin in ihren Reihen dulden, hat doch schon genug Aussagekraft...

Antisozialist
27.02.2020, 18:11
Wenn man in den Kliniken die ganzen emotional instabilen Leute sieht, die sich angeblich umbringen wollten, dann muss man nur lachen. Wenn man das alles ernst nehmen würde, könnte man fast den Eindruck gewinnen, sich selbst zu töten wäre eine überaus komplizierte Aufgabe und nur durch jahrelanges Üben realisierbar.

Das sind bloß Vögel, die Aufmerksamkeit wollen.

Ansuz
27.02.2020, 18:22
Das sind bloß Vögel, die Aufmerksamkeit wollen.
Manchmal kann das allerdings schief gehen, dieses nicht wenig verbreitete Mittel der emotionalen Erpressung.
Letzter mir diesbez. bekannt gewordene Fall war ein Typ, der sich erhängt hat an einer Stelle, wo er auf sicher rechtzeitig genug gefunden würde, um diesen Pseudosuizid zu überleben. Vorzugsweise von seinen eigenen Kindern. :germane:
Nur waren die unvorhergesehen an diesem Zeitpunkt nicht dort vorbeigekommen.

Insofern Glück im Unglück, da den Kindern dieser Anblick somit erspart geblieben ist.

Zirrus
27.02.2020, 22:45
Ich bezweifele, dass ein alter Mensch den Suizid wählen müßte, um das Überleben der Familie zu sichern. Wenn dies in Deutschland - Betonung liegt hier auf Deutschland, denn weder ergeben sich solche Notwendigkeiten in Österreich, der Schweiz, den Niederlanden, Dänemark, Schweden usw., noch liegt das Lebensniveau auf oder unter dem deutschen Wert - der Fall ist, so liegt die Ursache in gewollten politisch-gesellschaftlichen Umstrukturierungen, in den hohen Steuern, der Besteuerung der Renten, der Besteuerung der Arbeit, den hohen Sozialabgaben, der Mißwirtschaft auf dem Wohnungsmarkt bei gleichzeitiger Öffnung der Grenzen, der durch Reformen produzierten Arbeitslosigkeit und Niedriglöhnen, der Abschmelzung der Spareinlagen, der Erhöhung kommunaler Abgaben, neuer Auflagen für das Eigenheim usw. und natürlich auch in der Reform der Renten, die zu Altersarmut als Massenphänomen führt. Diese Rahmenbedingungen hat der Staat geschaffen, d.h. vor allem die Regierungen unter Schröder und Merkel. Wenn dann demnächst noch die Reform der Grundsteuer obendrauf kommt und die Arbeitslosigkeit durch Verlust unserer Schlüsselindustrie steigt, dann schnellen die Altersdepressionen nach oben, garantiert.

Dein Denken ist auf dem Hier und Jetzt gerichtet, wobei du übersiehst, dass der Wohlstand der letzten 70 Jahre hier in Deutschland (und auch in Europa) eine Ausnahme ist und nicht die Regel. Die Regel war, dass das Leben in Deutschland mühselig war und man gerade so überleben konnte. Hungersnöte und erbärmliche Armut waren die Regel. In derartigen Ausnahmesituationen kam es auch zu extremen Handlungen, wie zum besagten Freitod der Alten zum Wohle der eigenen Kinder und der Enkel.


Die heutige Armut in der BRD ist selbst gemacht und kann zu jeder Zeit beendet werden, indem das Volk die jetzigen Vertreter in der Politik abwählt. Wenn das Volk das nicht macht, dann will es wohl den jetzigen Zustand, sowie er in der jetzigen BRD ist.


Liste von Hungersnöten
https://de.wikipedia.org/wiki/Liste_von_Hungersn%C3%B6ten


Erster Weltkrieg 1914–1918: Hunger und Mangel in der Heimat


https://www.aerzteblatt.de/archiv/167694/Erster-Weltkrieg-1914-1918-Hunger-und-Mangel-in-der-Heimat


https://www.aerzteblatt.de/pdf.asp?id=167694

Leberecht
04.03.2020, 06:20
...Wer keine Lust mehr hat, sollte gehen dürfen.
...und wenn Oma und Opa nicht gehen wollen und Pflege ihr Häuschen zu kosten droht, muß halt ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden.

marion
04.03.2020, 06:27
...und wenn Oma und Opa nicht gehen wollen und Pflege ihr Häuschen zu kosten droht, muß halt ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden.

:gp::happy:

Minimalphilosoph
04.03.2020, 17:44
Manchmal kribbelt es mir in den Fingern den Leidensweg meiner 2013 verstorbenen Mutter "beizutragen". Dieser Weg wurde verstärkt durch den Wunsch der Krankenhäuser, Pflegedienste und auch eines Hospizes ( Dort wollte man zum Beispiel Zugang zur Geldbörse meiner Mutter, falls sie mal einen Kaffee aus dem Automaten wolle. Sie lag dort schon im Sterben) nach Profit. Dann finde ich euch zu blöde dafür!

Das Urteil soll keine zur Selbsttötung von zu blöden Individuen, die eigentlich nur Aufmerksamkeit wollen, unterstützen, sondern leidende Menschen erlösen helfen. Daran sollte die denken, auf die der Tod noch zukommt. Und sie dann trotz riesiger Morphiummengen auf der Schmerzskala immer noch die 10 ankreuzen würden. Und nur aller zehn Minuten einen Seufzer von sich geben...

Leberecht
07.03.2020, 17:42
...Wer keine Lust mehr hat, sollte gehen dürfen.

...und wer noch keine hat, aber ein Häuschen, dem sollten Hinterbliebene schonend nahelegen, das diese Lösung die beste wäre.

Antisozialist
07.03.2020, 17:50
...und wenn Oma und Opa nicht gehen wollen und Pflege ihr Häuschen zu kosten droht, muß halt ein wenig Überzeugungsarbeit geleistet werden.

Außerdem kann sich das Krankenhauspersonal stärker um eingerissene Fußnägel von hergelaufenen Südländern kümmern, wenn die intensiv-medizinische Phase von 1 - 2 Jahren vor dem Tod des Einheimischen wegfällt.

Schlummifix
07.03.2020, 18:13
...und wer noch keine hat, aber ein Häuschen, dem sollten Hinterbliebene schonend nahelegen, das diese Lösung die beste wäre.

Wird natürlich interessant, wer am Ende die Pille bekommt und unter welchen Voraussetzungen.