herdentrieb
15.01.2006, 13:27
Der italienische Regisseur Michele Sakkara hat ein Buch über Kino im Dienst der Propaganda verfasst. Hier ein lesenswertes Interview, unter anderem Aussagen über kulturelle Leistungen:
„In Hollywood waren die Genies der Lüge am Werk“ (http://www.dsz-verlag.de/Artikel_06/NZ03_4.html)
Frage: Warum hat sich Hollywood so sehr gegen Deutschland ins Zeug gelegt?
Sakkara: Zu dieser Zeit gab es ein europäisches Kino. Die Ufa und die Tobis waren in Paris schon seit 1930 präsent. Die in Deutschland sitzende Europäische Film-Allianz investierte beachtliche Gelder in französische Filme. Nach 1933 verstärkte Goebbels die Zusammenarbeit zwischen dem französischen und dem deutschen Kino weiter. Und noch in den Jahren 1943/44 entstand im besetzten Frankreich unter der Regie von Marcel Carné ein so bedeutender Film wie „Les Enfants du Paradis“, produziert mit deutscher Unterstützung von der italienischen Gesellschaft Scalera Film.
Wenn die Achsenmächte den Krieg gewonnen hätten, wäre Hollywood der überlebenswichtige europäische Markt weggebrochen und vor allem deutschen, italienischen und französischen Filmen vorbehalten gewesen. Die europäische Filmproduktion befand sich in einem unaufhaltsamen Aufstieg. Allein die Ufa beschäftigte 1943, 26 Jahre nach ihrer Gründung, über 8000 Mitarbeiter und besaß mehr als 7000 Lichtspielhäuser in Europa. Die Zahl der Koproduktionen mit Italien, Ungarn, Schweden, Spanien und Frankreich hatte seit 1942 beträchtlich zugenommen und Regisseure, Schauspieler und Techniker dieser Nationen wurden von der Ufa beschäftigt. Die Filme konnten sich mit den amerikanischen Produktionen künstlerisch messen, übertrafen sie manchmal sogar. Also wurde mit der nach wie vor vitalen deutschen Filmindustrie ein Konkurrent aus einem Wirtschaftszweig ausgeschaltet, der bis zum Ende der dreißiger Jahre von Hollywood uneingeschränkt dominiert worden war. Zu den ersten Maßnahmen der Sieger – genaugenommen des Office of Strategic Services – gehörte es daher, etwa 500 der 1700 Filme, die im Dritten Reich gedreht worden waren, sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Außerdem wurden die Anlagen der Agfa in Beschlag genommen, um sich in den Besitz der Patentschriften und Forschungsergebnisse der Agfa – besonders im Bereich der Herstellung von Farbfilmen – zu setzen.Die USA beteiligen sich ja bekanntlich an Kriegen, um für die Verbreitung der Demokratie zu sorgen, nicht etwa um die eigene Wirtschaft zu stärken.
Das ganze Interview ist übrigens lesenswert!
„In Hollywood waren die Genies der Lüge am Werk“ (http://www.dsz-verlag.de/Artikel_06/NZ03_4.html)
Frage: Warum hat sich Hollywood so sehr gegen Deutschland ins Zeug gelegt?
Sakkara: Zu dieser Zeit gab es ein europäisches Kino. Die Ufa und die Tobis waren in Paris schon seit 1930 präsent. Die in Deutschland sitzende Europäische Film-Allianz investierte beachtliche Gelder in französische Filme. Nach 1933 verstärkte Goebbels die Zusammenarbeit zwischen dem französischen und dem deutschen Kino weiter. Und noch in den Jahren 1943/44 entstand im besetzten Frankreich unter der Regie von Marcel Carné ein so bedeutender Film wie „Les Enfants du Paradis“, produziert mit deutscher Unterstützung von der italienischen Gesellschaft Scalera Film.
Wenn die Achsenmächte den Krieg gewonnen hätten, wäre Hollywood der überlebenswichtige europäische Markt weggebrochen und vor allem deutschen, italienischen und französischen Filmen vorbehalten gewesen. Die europäische Filmproduktion befand sich in einem unaufhaltsamen Aufstieg. Allein die Ufa beschäftigte 1943, 26 Jahre nach ihrer Gründung, über 8000 Mitarbeiter und besaß mehr als 7000 Lichtspielhäuser in Europa. Die Zahl der Koproduktionen mit Italien, Ungarn, Schweden, Spanien und Frankreich hatte seit 1942 beträchtlich zugenommen und Regisseure, Schauspieler und Techniker dieser Nationen wurden von der Ufa beschäftigt. Die Filme konnten sich mit den amerikanischen Produktionen künstlerisch messen, übertrafen sie manchmal sogar. Also wurde mit der nach wie vor vitalen deutschen Filmindustrie ein Konkurrent aus einem Wirtschaftszweig ausgeschaltet, der bis zum Ende der dreißiger Jahre von Hollywood uneingeschränkt dominiert worden war. Zu den ersten Maßnahmen der Sieger – genaugenommen des Office of Strategic Services – gehörte es daher, etwa 500 der 1700 Filme, die im Dritten Reich gedreht worden waren, sofort aus dem Verkehr zu ziehen. Außerdem wurden die Anlagen der Agfa in Beschlag genommen, um sich in den Besitz der Patentschriften und Forschungsergebnisse der Agfa – besonders im Bereich der Herstellung von Farbfilmen – zu setzen.Die USA beteiligen sich ja bekanntlich an Kriegen, um für die Verbreitung der Demokratie zu sorgen, nicht etwa um die eigene Wirtschaft zu stärken.
Das ganze Interview ist übrigens lesenswert!