PDA

Vollständige Version anzeigen : Bundesregierung plant Staatsfonds für Renten



Leibniz
24.11.2019, 09:28
Offenbar hat die BRD-Regierung den Plan, einen Staatsfonds einzurichten, der als neues Rentensystem dienen soll. Diese Idee ist ein Plagiat aus dem Kreis der politischen Gegner. Andererseits war bereits zuvor klar, dass die Verantwortlichen nicht imstande sind, eigene Lösungen zu erarbeiten.

Im Augenblick sehen die Fonds und Versicherungen ihre Felle davon schwimmen und sind bemüht, ihr mangelhaftes Riester-Produkt zu retten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gefoerderte-altersvorsorge-riester-reform-statt-staatsfonds-16491393.html

Prinzipiell wäre ein Staatsfonds dringend nötig. Die Frage ist, ob diese Personalbesetzung imstande ist, dieses prinzipiell richtige Konzept funktionsfähig umzusetzen.

Leibniz
24.11.2019, 09:31
https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/rentensicherung-staatsfonds-in-deutschland-16489910.html


Deutschland altert, das Rentensystem stößt an seine Grenzen. Kommt als Lösung nun ein deutscher Staatsfonds? Klarheit könnte der anstehende CDU-Parteitag bringen

Bruddler
24.11.2019, 09:32
Offenbar hat die BRD-Regierung den Plan, einen Staatsfonds einzurichten, der als neues Rentensystem dienen soll. Diese Idee ist ein Plagiat aus dem Kreis der politischen Gegner. Andererseits war bereits zuvor klar, dass die Verantwortlichen nicht imstande sind, eigene Lösungen zu erarbeiten.

Im Augenblick sehen die Fonds und Versicherungen ihre Felle davon schwimmen und sind bemüht, ihr mangelhaftes Riester-Produkt zu retten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gefoerderte-altersvorsorge-riester-reform-statt-staatsfonds-16491393.html

Prinzipiell wäre ein Staatsfonds dringend nötig. Die Frage ist, ob diese Personalbesetzung imstande ist, dieses prinzipiell richtige Konzept funktionsfähig umzusetzen.

Hat das eine Ähnlichkeit mit den "Bundesschatzbriefen" ? :hmm:

Leibniz
24.11.2019, 09:38
Hat das eine Ähnlichkeit mit den "Bundesschatzbriefen" ? :hmm:
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Bruddler
24.11.2019, 09:45
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Sollte man sich damit (noch) zurückhalten, wie ist Deine Empfehlung ?

Leibniz
24.11.2019, 09:56
Sollte man sich damit (noch) zurückhalten, wie ist Deine Empfehlung ?
Es bleibt abzuwarten, was genau am Ende entschieden wird.

Murmillo
24.11.2019, 10:01
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Das ist also eine kapitalgedeckte Rentenversicherung, aus deren Überschüssen dann auch gleich die exorbitanten Pensionsansprüche der Beamten mit abgedeckt werden ?
Warum bin ich jetzt nicht überrascht ?

tosh
24.11.2019, 12:03
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Target-2 betrifft nur Zahlungsverkehr zwischen Banken, hat also nichts mit Warenabfluss aus der BRD zu tun:

TARGET2 ist die zweite Generation des Zahlungsverkehrssystems TARGET (https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET_(Bankwesen)) (Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System). Es ist seit dem 19. November 2007 das gemeinsame Echtzeit-Brutto-Clearingsystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Gross_Settlement) des Eurosystems (https://de.wikipedia.org/wiki/Eurosystem).[1] (https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#cite_note-EZB1-1) Am 19. Mai 2008 wurde mit Target2 ebenso die technische Infrastruktur der Individualzahlungsverkehrssysteme der nationalen Zentralbanken (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_System_der_Zentralbanken) des Eurosystems und der Europäischen Zentralbank (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Zentralbank) (EZB) zusammengeführt.
Brutto-Clearingsysteme dienen dem täglichen Transfer von Zentralbankgeld (https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralbankgeld) zwischen den angeschlossenen Banken (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreditinstitut). „Brutto“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jede einzelne Zahlung aus dem Zentralbankguthaben der auftraggebenden Bank ausgeführt wird. Zentralbankoperationen, Überweisungen aus Großbetragszahlungssystemen im Interbankenverkehr sowie andere Euro-Transfers werden über TARGET2 verrechnet. (wiki)


Unausgeglichene Target-2-Salden entstehen durch vermehrte Refinanzierung der Banken bei der EZB:

Ab 2008 versiegte der europäische Interbankenmarkt und die europäischen Kreditinstitute, insbesondere in der Peripherie, gingen dazu über, sich vermehrt bei der EZB zu refinanzieren.[7] (https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#cite_note-7) Daraus lässt sich ein wesentlicher Grund für die unausgeglichenen TARGET2-Salden ab 2008 ableiten: Da die Refinanzierung der Peripheriebanken nicht weiter aus den Kreditgewährungen der Banken der Überschussländer erfolgte, ging der Geldfluss am Interbankenmarkt nur noch von Defizit- zu Überschussstaaten. Spiegelbildlich dazu bauten sich die TARGET-Salden auf...
https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2

Für die exportierten Waren haben die exportierenden Firmen Geld bekommen, dafür können diese Firmen aber nicht die BRD Vermögenswerte im Ausland ansammeln.

Das Beispiel des norwegischen Staatsfonds greift für uns nicht, der wird aus dem Verkauf von Erdöl gespeist das dem Staat Norwegen gehört - so etwas haben wir nicht.

Target 2 – Das Dilemma der Leistungsbilanzen
Der Streit um die Billionenforderung der Bundesbank an die EZB ist heißgelaufen. Zum Kern der Sache dringen die streitenden Ökonomen aber bisher nicht vor: Deutschlands Unwillen, sein Target-Guthaben einzusetzen, um im (Euro-)Ausland einzukaufen. Letztlich führt alles zu den absurd hohen deutschen Handelsüberschüssen und dem Lohndumping zurück...

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank betrachten die deutschen Target-Forderungen als für sich genommen bedeutungslose Verrechnungssalden, die allenfalls als Fieberthermometer taugen, und das auch nur bedingt. Die meisten ausländischen und viele deutsche Ökonomen teilen diese Gegenansicht zu Sinn....

...Diese Möglichkeiten, die Target-Forderungen in reale Werte zu transformieren, werden bisher nicht genutzt, weil die Bundesbank keine Wertpapiere der Südländer halten möchte, weil die schwarze Null im Staatshaushalt nicht infrage gestellt werden soll und weil die hohe preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter bewahrt werden soll...
http://neuegeldordnung.de/2018/09/13/target-2-das-dilemma-der-leistungsbilanzen/


...

Archivar
24.11.2019, 13:17
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Und diese Gelder sind dann eintreibbar? Da glaube ich nicht dran.

Merkelraute
24.11.2019, 14:14
Offenbar hat die BRD-Regierung den Plan, einen Staatsfonds einzurichten, der als neues Rentensystem dienen soll. Diese Idee ist ein Plagiat aus dem Kreis der politischen Gegner. Andererseits war bereits zuvor klar, dass die Verantwortlichen nicht imstande sind, eigene Lösungen zu erarbeiten.

Im Augenblick sehen die Fonds und Versicherungen ihre Felle davon schwimmen und sind bemüht, ihr mangelhaftes Riester-Produkt zu retten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gefoerderte-altersvorsorge-riester-reform-statt-staatsfonds-16491393.html

Prinzipiell wäre ein Staatsfonds dringend nötig. Die Frage ist, ob diese Personalbesetzung imstande ist, dieses prinzipiell richtige Konzept funktionsfähig umzusetzen.

Das Merkelregime spricht von Staatsfonds, andere sehen darin ein Bail Out von Pleite Unternehmen.
Hier zum nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzmarktstabilisierungsfonds

Kaktus
24.11.2019, 14:28
Ich traue D nicht von 12 bis Mittag. Irgend einen Haken hat die Sache ganz sicherlich.

Leibniz
24.11.2019, 17:14
[...]
...

Betrachten wir einmal den Import von Waren aus Deutschland nach Italien.
Der Käufer in Italien empfängt die deutsche Ware und weist dafür seine Bank an,
den offenen Rechnungsbetrag an die deutsche Bank des Herstellers zu überweisen.

Vor der Finanzkrise wurde diese Überweisung durchgeführt, indem die deutsche Bank der italienischen Bank einen Kredit einräumt und dem deutschen Hersteller auf dessen Konto gut schreibt.
Dieser Vorgang ist solange kein Problem, wie die italienische Bank kreditwürdig ist und zweitens eine weitgehende Symmetrie zwischen dem Warenfluss aus Deutschland nach Italien (Kredit an IT-Bank) und dem Warenfluss IT->DE (Kredit an DE-Bank) herrscht. Die Symmetrie führt dazu, dass die Interbankenkredite neutralisiert werden. ( Genauso wie eine Kontoüberziehung durch eine betragsgleiche Gutschrift neutralisiert wird )

Seitdem diese Symmetrie und die Kreditwürdigkeit der italienischen Banken nicht mehr besteht, sind deutsche Banken nicht mehr bereit, italienischen Banken uneingeschränkt Kredit einzuräumen. (Diese Interbankenkredite enthalten wohlgemerkt keine wirkliche Risikoprämie, insofern können sie hier auch keine signifikanten Risiken eingehen)

Die deutschen Banken verlangen vor diesem Hintergrund das einzig risikolose und (für sie selbst) gesetzliche Zahlungsmittel, nämlich Bargeld/(Guthaben mit der Bundesbank).


Insofern wird die Zahlungsanweisung nach der Warenlieferung bei der italienischen Bank abgewickelt, indem die italienische Bank ihre Notenbank (Äquivalent zu Bundesbank) anweist, eine Target-2 Überweisung auf das Konto der deutschen Bank bei der Bundesbank zu tätigen. Dieser Vorgang wird grundsätzlich ausgeführt, indem die Bundesbank der Banca D'Italia (italienische Bundesbank) einen Kredit gewährt und diesen dem BB-Konto der deutschen Bank gut schreibt.
Als Ergebnis entsteht hierbei eine Forderung der Bundesbank gegen die Banca D'Italia. (Die IT-Notenbank schuldet der DE-Notenbank Geld)
Diese Forderungen der Bundesbank gegen andere Notenbanken im Eurosystem werden als Target-2 Salden bezeichnet.

Es ist zwar richtig, dass die Bundesbank nicht insolvent sein kann (gemäß Gesetz). Dennoch handelt es sich um ein gewöhnliches Schuldverhältnis. Und es flossen echte Waren und Dienstleistungen dafür.
Würde Italien aus dem Euro austreten und eine Währungsreform durchführen, wäre die Banca D'Italia nie mehr imstande, die Schulden bei der Bundesbank zu begleichen. Die Forderung der Bundesbank müsste abgeschrieben werden und der resultierende Verlust würde (wie alle G/V der Bundesbank) direkt oder indirekt auf den BRD-Staat übergehen.

Auch ganz grundsätzlich gilt, dass Leistungsbilanzüberschüsse (mehr Export als Import) zu Auslandsvermögen führen. Das bezeichnet Vermögenswerte in ausländischen Devisen. Und genau das sind die Target2-Salden bereits: Ansprüche auf italienische Euro (Euro der Banca D'Italia). Ein anderes Beispiel war lange Zeit China und die USA. China hatte enorme Leistungsbilanzüberschüsse und sammelte deshalb US-Dollar Reserven an. (Es flossen waren aus China in die USA und im Gegenzug floss Geld aus den USA nach China)


Ein Staatsfonds wie er hier gemeint ist bedeutet nun, dass dieses Auslandsvermögen, das Länder mit Leistungsbilanzüberschuss ansammeln, systematisch und möglichst gewinnbringend angelegt wird.

In unserem Beispiel würde das bedeuten, dass der deutsche Staatsfonds (prinzipiell immer mit der Notenbank verknüpft) beispielsweise in italienische Immobilien investieren würde. Damit würde dieser Staatsfond die Bundesbank anweisen, über T2 der B-IT (genauer: dem B-IT-Konto der italienischen Geschäftsbank) den Kaufpreis zu überweisen. Diesmal würde Die B-IT der Bundesbank Kredit einräumen und damit ihre Schulden bei der Bundesbank neutralisieren.
Damit wurde Auslandsvermögen in Form von T2-Salden in Auslandsvermögen in Form von italienischen Immobilien umgewandelt.
Wenn Italien jetzt austreten sollte, entsteht kein Verlust mehr. Die Immobilien bleiben erhalten.

moishe c
24.11.2019, 17:20
Es bleibt abzuwarten, was genau am Ende entschieden wird.



Klaro, DAS ist DIE Lösung ... ich warte nochmal 70 Jahre ab ...



... daß ich dadrauf nicht selbst gekommen bin ...

Leibniz
24.11.2019, 17:33
Das Merkelregime spricht von Staatsfonds, andere sehen darin ein Bail Out von Pleite Unternehmen.
Hier zum nachlesen: https://de.wikipedia.org/wiki/Finanzmarktstabilisierungsfonds
Das ist kein Staatsfonds in dem Kontext, der hier gemeint ist.

Merkelraute
24.11.2019, 17:43
Das ist kein Staatsfonds in dem Kontext, der hier gemeint ist.

Der "Staatsfonds" wird aber genau diese Aufgabe haben. Es geht darum mit Rentenversicherungsbeiträge Konzerne am Leben zu halten (Bail-out), die sonst Pleite gehen würden.

tosh
24.11.2019, 19:37
Betrachten wir einmal den Import von Waren aus Deutschland nach Italien.
Der Käufer in Italien empfängt die deutsche Ware und weist dafür seine Bank an,
den offenen Rechnungsbetrag an die deutsche Bank des Herstellers zu überweisen.

Vor der Finanzkrise wurde diese Überweisung durchgeführt, indem die deutsche Bank der italienischen Bank einen Kredit einräumt und dem deutschen Hersteller auf dessen Konto gut schreibt.
Dieser Vorgang ist solange kein Problem, wie die italienische Bank kreditwürdig ist und zweitens eine weitgehende Symmetrie zwischen dem Warenfluss aus Deutschland nach Italien (Kredit an IT-Bank) und dem Warenfluss IT->DE (Kredit an DE-Bank) herrscht. Die Symmetrie führt dazu, dass die Interbankenkredite neutralisiert werden. ( Genauso wie eine Kontoüberziehung durch eine betragsgleiche Gutschrift neutralisiert wird )

Seitdem diese Symmetrie und die Kreditwürdigkeit der italienischen Banken nicht mehr besteht, sind deutsche Banken nicht mehr bereit, italienischen Banken uneingeschränkt Kredit einzuräumen. (Diese Interbankenkredite enthalten wohlgemerkt keine wirkliche Risikoprämie, insofern können sie hier auch keine signifikanten Risiken eingehen)

Die deutschen Banken verlangen vor diesem Hintergrund das einzig risikolose und (für sie selbst) gesetzliche Zahlungsmittel, nämlich Bargeld/(Guthaben mit der Bundesbank).

Insofern wird die Zahlungsanweisung nach der Warenlieferung bei der italienischen Bank abgewickelt, indem die italienische Bank ihre Notenbank (Äquivalent zu Bundesbank) anweist, eine Target-2 Überweisung auf das Konto der deutschen Bank bei der Bundesbank zu tätigen. Dieser Vorgang wird grundsätzlich ausgeführt, indem die Bundesbank der Banca D'Italia (italienische Bundesbank) einen Kredit gewährt und diesen dem BB-Konto der deutschen Bank gut schreibt.
Als Ergebnis entsteht hierbei eine Forderung der Bundesbank gegen die Banca D'Italia. (Die IT-Notenbank schuldet der DE-Notenbank Geld)
Diese Forderungen der Bundesbank gegen andere Notenbanken im Eurosystem werden als Target-2 Salden bezeichnet.*

Es ist zwar richtig, dass die Bundesbank nicht insolvent sein kann (gemäß Gesetz). Dennoch handelt es sich um ein gewöhnliches Schuldverhältnis. Und es flossen echte Waren und Dienstleistungen dafür.
Würde Italien aus dem Euro austreten und eine Währungsreform durchführen, wäre die Banca D'Italia nie mehr imstande, die Schulden bei der Bundesbank zu begleichen.** ....

*Ein Teil davon sind die Verbindlichkeiten Italiens gegen die deutsche BB, die der Banca D'Italia den Kredit gab bzw. das Geld der deutschen exportierenden Firma.

Italien ist allerdings mit ca. 2.300 Milliarden € verschuldet.

Glaubst du wirklich dass Italien den Kredit jemals zurückzahlt :? :haha:
**Ich nehme an das Geld ist weg auch ohne Währungsreform.

Wenn die deutsche BB jetzt gutgläubig Geld für Immobilien in Italien ausgibt, verschuldet sie sich also nur. :D
...

navy
24.11.2019, 21:29
Offenbar hat die BRD-Regierung den Plan, einen Staatsfonds einzurichten, der als neues Rentensystem dienen soll. Diese Idee ist ein Plagiat aus dem Kreis der politischen Gegner. Andererseits war bereits zuvor klar, dass die Verantwortlichen nicht imstande sind, eigene Lösungen zu erarbeiten.

Im Augenblick sehen die Fonds und Versicherungen ihre Felle davon schwimmen und sind bemüht, ihr mangelhaftes Riester-Produkt zu retten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gefoerderte-altersvorsorge-riester-reform-statt-staatsfonds-16491393.html

Prinzipiell wäre ein Staatsfonds dringend nötig. Die Frage ist, ob diese Personalbesetzung imstande ist, dieses prinzipiell richtige Konzept funktionsfähig umzusetzen.

Nach 30 Jahren Lügen soll man glauben, das diese korrupte und dumme Regierung etwas Vernünftiges plant


*Ein Teil davon sind die Verbindlichkeiten Italiens gegen die deutsche BB, die der Banca D'Italia den Kredit gab bzw. das Geld der deutschen exportierenden Firma.

Italien ist allerdings mit ca. 2.300 Milliarden € verschuldet.

Glaubst du wirklich dass Italien den Kredit jemals zurückzahlt :? :haha:
**Ich nehme an das Geld ist weg auch ohne Währungsreform.

Wenn die deutsche BB jetzt gutgläubig Geld für Immobilien in Italien ausgibt, verschuldet sie sich also nur. :D
...

Ich schätze das die KfW, über 1 Billiarde € faule Kredite hat, für ausl. Regierungen

Deutschmann
24.11.2019, 21:42
Offenbar hat die BRD-Regierung den Plan, einen Staatsfonds einzurichten, der als neues Rentensystem dienen soll. Diese Idee ist ein Plagiat aus dem Kreis der politischen Gegner. Andererseits war bereits zuvor klar, dass die Verantwortlichen nicht imstande sind, eigene Lösungen zu erarbeiten.

Im Augenblick sehen die Fonds und Versicherungen ihre Felle davon schwimmen und sind bemüht, ihr mangelhaftes Riester-Produkt zu retten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gefoerderte-altersvorsorge-riester-reform-statt-staatsfonds-16491393.html

Prinzipiell wäre ein Staatsfonds dringend nötig. Die Frage ist, ob diese Personalbesetzung imstande ist, dieses prinzipiell richtige Konzept funktionsfähig umzusetzen.

Ich befürchte dass wie alles wieder im Sinne der "Gerechtigkeit" zerpflückt wird.

Hinterfrager
26.11.2019, 18:31
Hat das eine Ähnlichkeit mit den "Bundesschatzbriefen" ? :hmm:

Labere nicht solchen Schei.... !

Hinterfrager
26.11.2019, 18:33
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

In Norwegen wird dies seit Jahrzehnten praktiziert ! UND ! Es Funktioniert !
Seltsam, oder ! ?

Hinterfrager
26.11.2019, 18:35
Target-2 betrifft nur Zahlungsverkehr zwischen Banken, hat also nichts mit Warenabfluss aus der BRD zu tun:

TARGET2 ist die zweite Generation des Zahlungsverkehrssystems TARGET (https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET_(Bankwesen)) (Trans-European Automated Real-time Gross Settlement Express Transfer System). Es ist seit dem 19. November 2007 das gemeinsame Echtzeit-Brutto-Clearingsystem (https://de.wikipedia.org/wiki/Real_Time_Gross_Settlement) des Eurosystems (https://de.wikipedia.org/wiki/Eurosystem).[1] (https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#cite_note-EZB1-1) Am 19. Mai 2008 wurde mit Target2 ebenso die technische Infrastruktur der Individualzahlungsverkehrssysteme der nationalen Zentralbanken (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4isches_System_der_Zentralbanken) des Eurosystems und der Europäischen Zentralbank (https://de.wikipedia.org/wiki/Europ%C3%A4ische_Zentralbank) (EZB) zusammengeführt.
Brutto-Clearingsysteme dienen dem täglichen Transfer von Zentralbankgeld (https://de.wikipedia.org/wiki/Zentralbankgeld) zwischen den angeschlossenen Banken (https://de.wikipedia.org/wiki/Kreditinstitut). „Brutto“ bedeutet in diesem Zusammenhang, dass jede einzelne Zahlung aus dem Zentralbankguthaben der auftraggebenden Bank ausgeführt wird. Zentralbankoperationen, Überweisungen aus Großbetragszahlungssystemen im Interbankenverkehr sowie andere Euro-Transfers werden über TARGET2 verrechnet. (wiki)


Unausgeglichene Target-2-Salden entstehen durch vermehrte Refinanzierung der Banken bei der EZB:

Ab 2008 versiegte der europäische Interbankenmarkt und die europäischen Kreditinstitute, insbesondere in der Peripherie, gingen dazu über, sich vermehrt bei der EZB zu refinanzieren.[7] (https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2#cite_note-7) Daraus lässt sich ein wesentlicher Grund für die unausgeglichenen TARGET2-Salden ab 2008 ableiten: Da die Refinanzierung der Peripheriebanken nicht weiter aus den Kreditgewährungen der Banken der Überschussländer erfolgte, ging der Geldfluss am Interbankenmarkt nur noch von Defizit- zu Überschussstaaten. Spiegelbildlich dazu bauten sich die TARGET-Salden auf...
https://de.wikipedia.org/wiki/TARGET2

Für die exportierten Waren haben die exportierenden Firmen Geld bekommen, dafür können diese Firmen aber nicht die BRD Vermögenswerte im Ausland ansammeln.

Das Beispiel des norwegischen Staatsfonds greift für uns nicht, der wird aus dem Verkauf von Erdöl gespeist das dem Staat Norwegen gehört - so etwas haben wir nicht.

Target 2 – Das Dilemma der Leistungsbilanzen
Der Streit um die Billionenforderung der Bundesbank an die EZB ist heißgelaufen. Zum Kern der Sache dringen die streitenden Ökonomen aber bisher nicht vor: Deutschlands Unwillen, sein Target-Guthaben einzusetzen, um im (Euro-)Ausland einzukaufen. Letztlich führt alles zu den absurd hohen deutschen Handelsüberschüssen und dem Lohndumping zurück...

Auch die Europäische Zentralbank (EZB) und die Bundesbank betrachten die deutschen Target-Forderungen als für sich genommen bedeutungslose Verrechnungssalden, die allenfalls als Fieberthermometer taugen, und das auch nur bedingt. Die meisten ausländischen und viele deutsche Ökonomen teilen diese Gegenansicht zu Sinn....

...Diese Möglichkeiten, die Target-Forderungen in reale Werte zu transformieren, werden bisher nicht genutzt, weil die Bundesbank keine Wertpapiere der Südländer halten möchte, weil die schwarze Null im Staatshaushalt nicht infrage gestellt werden soll und weil die hohe preisliche Wettbewerbsfähigkeit deutscher Anbieter bewahrt werden soll...
http://neuegeldordnung.de/2018/09/13/target-2-das-dilemma-der-leistungsbilanzen/


...

Haste Fein aufgeschlüsselt.

Hinterfrager
26.11.2019, 18:37
Klaro, DAS ist DIE Lösung ... ich warte nochmal 70 Jahre ab ...



... daß ich dadrauf nicht selbst gekommen bin ...

Ob Deine " Urne " das dann noch versteht ! ?

Hinterfrager
26.11.2019, 18:39
Das ist kein Staatsfonds in dem Kontext, der hier gemeint ist.

Warum Nicht diesbezüglich " Staatsfonds " ? Siehe " NORWEGEN " , da klappt es !
Im " Bundiland " bin ich mir da nicht so sicher !

Hinterfrager
26.11.2019, 18:41
Nach 30 Jahren Lügen soll man glauben, das diese korrupte und dumme Regierung etwas Vernünftiges plant



Ich schätze das die KfW, über 1 Billiarde € faule Kredite hat, für ausl. Regierungen

KfW , also unser Bundiland, Super !!

Bruddler
27.11.2019, 15:53
Hat das eine Ähnlichkeit mit den "Bundesschatzbriefen" ? :hmm:
Labere nicht solchen Schei.... !

Arschloch ! :hi:

BlackForrester
30.11.2019, 12:19
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Warunm sollte ein Staatsfiond allgemein das oder ein Auslanfsvermögen Deutschlands sein?

BlackForrester
30.11.2019, 12:24
Der "Staatsfonds" wird aber genau diese Aufgabe haben. Es geht darum mit Rentenversicherungsbeiträge Konzerne am Leben zu halten (Bail-out), die sonst Pleite gehen würden.


Das ist alles eine Frage der Organisation des "Staatsfonds".

Es bestünde ja durchaus die Möglichkeit bei der Deutschen Bundesbank eine Abteilung mit 10, 15 Menschen zu gründen (analog zu Norwegen), welche dann die eingesammelten Gelder vewalten und nutzbringend mehren. Was dabei jedoch zwingend geregelt gehört ist un dgesichert sein MUSS - KEIN Zugriff auf diesen Staatsfond durch Parteien bzw. deren Mitglieder, sprich, man muss dafür dann auch einen eigenen Straftatbestand schaffen, damit diese Damen und Herren auch die Finger davon lassen.

Wenn man es denn will.

BlackForrester
30.11.2019, 12:30
Offenbar hat die BRD-Regierung den Plan, einen Staatsfonds einzurichten, der als neues Rentensystem dienen soll. Diese Idee ist ein Plagiat aus dem Kreis der politischen Gegner. Andererseits war bereits zuvor klar, dass die Verantwortlichen nicht imstande sind, eigene Lösungen zu erarbeiten.

Im Augenblick sehen die Fonds und Versicherungen ihre Felle davon schwimmen und sind bemüht, ihr mangelhaftes Riester-Produkt zu retten.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/gefoerderte-altersvorsorge-riester-reform-statt-staatsfonds-16491393.html

Prinzipiell wäre ein Staatsfonds dringend nötig. Die Frage ist, ob diese Personalbesetzung imstande ist, dieses prinzipiell richtige Konzept funktionsfähig umzusetzen.


Generell nichts gegen einen Staatsfond - wenn dieser richtig organisiert wird und genau daran wird es schlußendlich in Deutschland scheitern - dieser Staatsfond wird sich dann wieder zu einer Selbstbedienungskasse für die handelnden Parteien mutieren, dessen Gelder man zweckentfremden kann und wird.

Dass die Versicherungswirtdschaft kein gesteigertes Interesse an einem Staatsfonmd haben kann (sofern dieser eben richtig organisiert) ist verständlich - wir reden da am Ende immerhin ´mal locker von einem zweistelligen Mrd--Betrag, welche dadurch potential der Versicherungswirtschaft in deren "Vorsorge"produkten verloren geht.

Hay
30.11.2019, 12:50
Generell nichts gegen einen Staatsfond - wenn dieser richtig organisiert wird und genau daran wird es schlußendlich in Deutschland scheitern - dieser Staatsfond wird sich dann wieder zu einer Selbstbedienungskasse für die handelnden Parteien mutieren, dessen Gelder man zweckentfremden kann und wird.

Dass die Versicherungswirtdschaft kein gesteigertes Interesse an einem Staatsfonmd haben kann (sofern dieser eben richtig organisiert) ist verständlich - wir reden da am Ende immerhin ´mal locker von einem zweistelligen Mrd--Betrag, welche dadurch potential der Versicherungswirtschaft in deren "Vorsorge"produkten verloren geht.

Jede Neuerung und jede Reform bringt die schönsten Hochglanzbroschüren und die größtmöglichen Verschlechterungen.

Eigentlich geht die Veräppelung nun schon seit Jahren. Ein gutes Beispiel auch, vor kurzem erst erfahren nämlich bezüglich der immerfort von Politikern bejammerten schlechten Löhne in der Pflege. Die Pflegeberufe werden, soweit tarifvertraglich geregelt, über den öffentlichen Dienst bezahlt. Nun lautete die Propaganda in den letzten Jahren, es sei immer wieder zu guten Lohnabschlüssen und Verbesserungen gekommen. Verschwiegen wurde allerdings, dass ein Großteil der Zulagen wegfiel, so dass die Neuverträge das Pflegepersonal weit schlechter stellen als die Altverträge aus den Zeiten, in denen ja angeblich so schlecht verdient wurde. man sieht, selbst dies ist eine Mogelpackung.

Nur eines funktioniert im Land der Dichter und Denker höchst zuverlässig: Die Märchen der Regierung auf Hochglanzbroschüren. Eine von denen lautet bezogen auf die Hinterbliebenenversorgung von Verwitweten mit kleinen Kindern (von der Rentenversicherung): Ihre Hilfe in der Not. Diese sieht dann tatsächlich so aus, dass der Hinterbliebene als Hilfe ein Jahr lang 10 Prozent der Rente erhält, auf die der verstorbene Versicherte im Zeitpunkt seines Todes Anspruch gehabt hätte. Den unglaublichen Betrag könnte man sich eigentlich auch schenken, er wird sich vermutlich so zwischen 10 und 50 Euro monatlich für ein Jahr bewegen, brutto und vor Abzug der Steuern, Krankenkasse und Pflegeversicherung natürlich.

Leibniz
30.11.2019, 18:45
Warunm sollte ein Staatsfiond allgemein das oder ein Auslanfsvermögen Deutschlands sein?
Weil es ein fester Begriff ist. Noch häufiger auch als sovereign wealth fund (eng.) bezeichnet.

In allen anderen Fällen wäre es übrigens auch sinnlos. Länder mit defizitären Zahlungsbilanzen könnten theoretisch gleichermaßen Staatsfonds betreiben, indem sie diese mithilfe von Schulden/Defiziten finanzieren. Also Länder wie die Türkei, Argentinien, usw.
Diese Länder bezahlen über 8% auf ihre USD-Verbindlichkeiten. Insofern würde die Hürde für einen erfolgreich (also rentabel) betriebenen Staatsfonds sehr hoch liegen.

Leibniz
30.11.2019, 18:53
Generell nichts gegen einen Staatsfond - wenn dieser richtig organisiert wird und genau daran wird es schlußendlich in Deutschland scheitern - dieser Staatsfond wird sich dann wieder zu einer Selbstbedienungskasse für die handelnden Parteien mutieren, dessen Gelder man zweckentfremden kann und wird.
Ist zu befürchten. Andererseits reicht meine Phantasie nicht aus, um zu erkennen, auf welche Weise hier eine signifikante Verschärfung der Lage herzustellen wäre. Die Target-II Salden einerseits und die verpulverten Exportwaren andererseits sind für Deutschland eine Katastrophe.
Zusätzlich sind T2-Salden nicht nur die Konsequenz aus Handelsbilanzüberschüssen, sondern auch aus Kapitalbilanzüberschüssen. Also nicht nur Exportwaren, die das Land verlassen, sondern auch Kapital von Südeuropäern, das in deutsche Investitionsgüter fließt.


Dass die Versicherungswirtdschaft kein gesteigertes Interesse an einem Staatsfonmd haben kann (sofern dieser eben richtig organisiert) ist verständlich - wir reden da am Ende immerhin ´mal locker von einem zweistelligen Mrd--Betrag, welche dadurch potential der Versicherungswirtschaft in deren "Vorsorge"produkten verloren geht.
So ist es.

BlackForrester
30.11.2019, 20:58
Jede Neuerung und jede Reform bringt die schönsten Hochglanzbroschüren und die größtmöglichen Verschlechterungen.

Eigentlich geht die Veräppelung nun schon seit Jahren. Ein gutes Beispiel auch, vor kurzem erst erfahren nämlich bezüglich der immerfort von Politikern bejammerten schlechten Löhne in der Pflege. Die Pflegeberufe werden, soweit tarifvertraglich geregelt, über den öffentlichen Dienst bezahlt. Nun lautete die Propaganda in den letzten Jahren, es sei immer wieder zu guten Lohnabschlüssen und Verbesserungen gekommen. Verschwiegen wurde allerdings, dass ein Großteil der Zulagen wegfiel, so dass die Neuverträge das Pflegepersonal weit schlechter stellen als die Altverträge aus den Zeiten, in denen ja angeblich so schlecht verdient wurde. man sieht, selbst dies ist eine Mogelpackung.

Nur eines funktioniert im Land der Dichter und Denker höchst zuverlässig: Die Märchen der Regierung auf Hochglanzbroschüren. Eine von denen lautet bezogen auf die Hinterbliebenenversorgung von Verwitweten mit kleinen Kindern (von der Rentenversicherung): Ihre Hilfe in der Not. Diese sieht dann tatsächlich so aus, dass der Hinterbliebene als Hilfe ein Jahr lang 10 Prozent der Rente erhält, auf die der verstorbene Versicherte im Zeitpunkt seines Todes Anspruch gehabt hätte. Den unglaublichen Betrag könnte man sich eigentlich auch schenken, er wird sich vermutlich so zwischen 10 und 50 Euro monatlich für ein Jahr bewegen, brutto und vor Abzug der Steuern, Krankenkasse und Pflegeversicherung natürlich.


Die Thematik bei dieser Sache - de facto JEDER, welcher irgendwie von der entsprechenden Partei (also den Parteimitgliedern) in Amt und Würden gehoben wird, schaut sich um - was sichere ich mich ab, wenn es denn mit der Wiederwahl nicht mehr klappt. Dann wird man natürlich - und ich nehme hier nur exemplarsich einen Walrer Riester - für die Zeit nach seinem Mandat Vorsorge treffen.
Wo wäre wohl ein Walter Riester ohne seine "Reform" heute - glaubt irgendwer dass irgend Jemand zehntausende von Euros hingeblättert hätte damit Walter Riester einen Vortrag hält - ups, die Versicherungswirtschaft hat es getan (und tut es wohl noch weiter)....sozusagen ein Zubrot zu der geringen Pension, welche Walter Riester erhält.

Dies will ich den entsprechenden Personen nicht einmal vorwerfen - wahrscheinlich würden sehr Viele in diesem Lande ähnlich handeln (und ich nehme mich nicht aus).

Die Frage ist also - wie könnte man diese Kuh vom Eis bekommen?

BlackForrester
30.11.2019, 21:05
Ist zu befürchten. Andererseits reicht meine Phantasie nicht aus, um zu erkennen, auf welche Weise hier eine signifikante Verschärfung der Lage herzustellen wäre. Die Target-II Salden einerseits und die verpulverten Exportwaren andererseits sind für Deutschland eine Katastrophe.
Zusätzlich sind T2-Salden nicht nur die Konsequenz aus Handelsbilanzüberschüssen, sondern auch aus Kapitalbilanzüberschüssen. Also nicht nur Exportwaren, die das Land verlassen, sondern auch Kapital von Südeuropäern, das in deutsche Investitionsgüter fließt.

So ist es.


WENN man will wäre dies darzustellen kein Thema - das Problem ist das wollen und so lange so manch Einer nach dem "starken" Staat schreit (warum erinnert mich das nur immer wieder an den "starken Führer") kann dies nix werden, denn dann meinen die Angesprochenen (also Parteien und deren Mitglieder) man könne Alles und Jedes besser.

Dabei wäre die Lösung so einfach - wenn man denn wollte - nur, dazu bedarf es erst einmal den Widerstand der "starken Staat"-Gläubigen zu überwinden und dies in in Deutschland eine Unmöglichkeit.

Haspelbein
30.11.2019, 21:10
[...] Also nicht nur Exportwaren, die das Land verlassen, sondern auch Kapital von Südeuropäern, das in deutsche Investitionsgüter fließt.

So ist es.

Letztendlich ist sowas m.E. eine Subventionierung der deutschen Exportindustrie innerhalb des EU Raums, und auch genau deshalb tut man sich damit so schwer.

Leibniz
30.11.2019, 23:30
Letztendlich ist sowas m.E. eine Subventionierung der deutschen Exportindustrie innerhalb des EU Raums, und auch genau deshalb tut man sich damit so schwer.
Genau so ist es.
Die Bundesregierung tut immer so, als seinen diese Umstände Teil eines Diktats, das ihnen wider Willens oktroyiert wurde. Dabei sind die Entwicklungen den Verantwortlichen überhaupt nicht unrecht.
Das war gerade erst zur Verabschiedung Draghis in Frankfurt überdeutlich. Wenn die bedeutendste Volkswirtschaft im Euroraum mit dieser Geldpolitik nicht einverstanden wäre, dann würde sie nicht stattfinden.

hamburger
01.12.2019, 00:08
Das ist alles eine Frage der Organisation des "Staatsfonds".

Es bestünde ja durchaus die Möglichkeit bei der Deutschen Bundesbank eine Abteilung mit 10, 15 Menschen zu gründen (analog zu Norwegen), welche dann die eingesammelten Gelder vewalten und nutzbringend mehren. Was dabei jedoch zwingend geregelt gehört ist un dgesichert sein MUSS - KEIN Zugriff auf diesen Staatsfond durch Parteien bzw. deren Mitglieder, sprich, man muss dafür dann auch einen eigenen Straftatbestand schaffen, damit diese Damen und Herren auch die Finger davon lassen.

Wenn man es denn will.

Mal im Ernst, was soll ein Staatsfond besser machen als die Fonds, die in der freien Wirtschaft angeboten werden? Norwegen ist ein ganz anderer Fall, weil dort noch Öl gefördert wird.
Zinsen wird es nie mehr geben können...internationale Anlagen unterliegen einem Risiko....dazu haben wir bereits ein RV System...in das man das Geld ebenso zahlen könnte, unter der Voraussetzung, das kein Politiker dort mehr etwas zu sagen hätte. Also vollkommen schwachsinnig...eine Ablenkung für die Blöden.

Haspelbein
01.12.2019, 00:18
Genau so ist es.
Die Bundesregierung tut immer so, als seinen diese Umstände Teil eines Diktats, das ihnen wider Willens oktroyiert wurde. Dabei sind die Entwicklungen den Verantwortlichen überhaupt nicht unrecht.
Das war gerade erst zur Verabschiedung Draghis in Frankfurt überdeutlich. Wenn die bedeutendste Volkswirtschaft im Euroraum mit dieser Geldpolitik nicht einverstanden wäre, dann würde sie nicht stattfinden.

Diese Doppelzüngigkeit irritiert mich auch. Deutschland ist nicht Griechenland, es hat eine bedeutende Rolle in der EU, d.h. diese Dinge sind letztendlich gewollt, selbst wenn sie auf Kosten des deutschen Steuerzahlers gehen. Der Verweis auf Brüssel oder die EZB ist niemals mehr als eine Ausrede, wenn man die bedeutendste Wirtschaft des EU Raums ist.

houndstooth
01.12.2019, 05:34
./..
:gp:

Betrachten wir einmal den Import von Waren aus Deutschland nach Italien.
Waere das kein 'Export' von DEU nach ITA?

In unserem Beispiel würde das bedeuten, dass der deutsche Staatsfonds (prinzipiell immer mit der Notenbank verknüpft) beispielsweise in italienische Immobilien investieren würde.
Diese deutsche Immobilien-Anlage in ITA stellt doch eine Ausgleichsdeckung fuer eine andere Deckung dar. Immobilien unterliegen immer Marktschwankungen , verlieren die Immobilien an Wert , schmilzt der Ausgleichsdeckungswert dahin....
Ueber Immobilien und Land auf dem sie sich befinden - nicht immer schnell und mit Profit liquidierbar - hat letzthin auch derjenige Staat - in diesem Fall der Schuldnerstaat ITA - souveraene Macht.. Als Glaeubiger eines Deckungsinvestment verlange ich aus reinem Prinzip her, 100% Macht.

"der deutsche Staatsfonds (prinzipiell immer mit der Notenbank verknüpft) beispielsweise in italienische Immobilien investieren würde." Immobile Immobilienwerte = kein 'working capital'= lahmes Kapital, ausser die nominalen Immobilienwerte werden - wie in den U.S.A. geschehen - in gebuendelte Fonds convertiert.

Auch verstehe ich nicht, - um bei Deinem Beispiel zu bleiben - warum die ITA Zentralbank nicht Gold oder Platinum als Ausgleichszahlung an die deu. Zentralbank in Verrechnung geben kann.


Ein anderes Beispiel war lange Zeit China und die USA. China hatte enorme Leistungsbilanzüberschüsse und sammelte deshalb US-Dollar Reserven an. (Es flossen waren aus China in die USA und im Gegenzug floss Geld aus den USA nach China)
Stimmt. Doch im Gegensatz zu volatilen Immobilienwerten sind amer. treasury bills quasi jederzeit voll liquidierbar.

Don
01.12.2019, 07:28
Nein.
Ein Staatsfonds ist allgemein ein Auslandsvermögen Deutschlands. Durch die hohen Leistungsbilanzüberschüsse Deutschlands findet ein Netto-Warenabfluss aus Deutschland statt, der im Augenblick nur mit wertlosen Target-2 Salden bezahlt wird.
In der richtigen Form würde ein Staatsfonds im Gegenwert der (Netto) exportierten Waren Vermögenswerte im Ausland ansammeln. Das ist prinzipiell ein schlüssiges Konzept, wenn es korrekt umgesetzt wird.

Der Gedanke daß Griechen unsere Renten bezahlen sollen erscheint mir irgendwie abstrus.

Don
01.12.2019, 07:34
Haste Fein aufgeschlüsselt.

Hat er nicht. Er hat nichts verstanden und nur irgendwelche dämlichen Presseartikel zitiert.
Wie immer.

Leibniz
01.12.2019, 07:54
:gp:

Waere das kein 'Export' von DEU nach ITA?
Selbstverständlich.


Diese deutsche Immobilien-Anlage in ITA stellt doch eine Ausgleichsdeckung fuer eine andere Deckung dar. Immobilien unterliegen immer Marktschwankungen , verlieren die Immobilien an Wert , schmilzt der Ausgleichsdeckungswert dahin....
Ueber Immobilien und Land auf dem sie sich befinden - nicht immer schnell und mit Profit liquidierbar - hat letzthin auch derjenige Staat - in diesem Fall der Schuldnerstaat ITA - souveraene Macht.. Als Glaeubiger eines Deckungsinvestment verlange ich aus reinem Prinzip her, 100% Macht.

"der deutsche Staatsfonds (prinzipiell immer mit der Notenbank verknüpft) beispielsweise in italienische Immobilien investieren würde." Immobile Immobilienwerte = kein 'working capital'= lahmes Kapital, ausser die nominalen Immobilienwerte werden - wie in den U.S.A. geschehen - in gebuendelte Fonds convertiert.
Sehr richtig. Spezifische Immobilien-Investments sind auch kein Allheilmittel. Und kurz- bis mittelfristig bestehen erhebliche Bewertungsrisiken. Ein weiteres Problem von Immobilien wäre das benötigte Volumen. Es ist nicht gerade einfach, dreistellige Milliardensummen ad-hoc in Immobilien anzulegen. Stephen Schwarzman wird bis heute noch nach einem Immobilieninvestment in Höhe einer zweistelligen Milliardensumme vor etwa zehn Jahren gefragt. Was verdeutlicht, dass dieses Volumen nicht alltäglich den Besitzer wechselt.
Und Selbst in Fonds und/oder in besicherten Anleihen ist es heute schwer. Nach Dodd-Frank sind die Banken bis heute fast vollständig aus dem Market-Making (stetiges Bieten von An- und Verkaufskursen) in Anleihen ausgestiegen.
Früher war es praktischer. Alle Marktteilnehmer brauchen ohne eigene Clearinglizenz einen Clearingbroker (eine der Großbanken zumeist). Damals haben diese Banken selbst noch hunderte Milliarden an Anleihen-Inventar für Market-Making gehalten. Als Kunde (im Clearing) waren die entsprechenden Institute gewissermaßen gezwungen, vernünftige Kurse zu bieten. (Sofern sie die Kundenbeziehung wertschätzen)
Heute sind es fast ausschließlich kleine und mittelgroße Finanzfirmen und Hedgefonds, die MM betreiben. Die bieten die Kurse, die sie bieten wollen. Zumal auch nicht die Bilanzkapazität besteht, hunderte Milliarden an Anleihen aufzunehmen.
Einzige Ausnahme sind extrem aktive Produkte wie Benchmark-Treasuries, z.T. andere Sovereigns.


Auch verstehe ich nicht, - um bei Deinem Beispiel zu bleiben - warum die ITA Zentralbank nicht Gold oder Platinum als Ausgleichszahlung an die deu. Zentralbank in Verrechnung geben kann.
Könnte sie m.E. theoretisch durchaus. Obwohl es einige Monate beanspruchen würde, diese Mengen zu beschaffen. Es wäre auch ein ziemlicher Preistreiber. Die Fördermenge Gold weltweit binnen eines Jahres liegt meiner Erinnerung nach etwa bei 2-3Tsd. Tonnen. Das wäre nicht einmal ausreichend zu gegenwärtigen Preisen. Es würde sich auch auf die Eurozone->Ausland-Zahlungsbilanz auswirken.

Persönlich und aus der Perspektive Deutschlands wäre mir Gold in vielleicht 20-50% Anteil eine der liebsten Wege, dieses Auslandsvermögen im Wert zu erhalten. Gold schwankt zwar auch, das lässt sich jedoch absichern und es überrascht vor allem niemanden. Zumal mit der Zeit situativ in attraktive Märkte diversifiziert werden könnte. Der norwegische Staatsfonds hat beispielsweise mehrere Prozent an Bayer erworben, als sich die schlechten Nachrichten vor wenigen Monaten häuften.

Die regionalen Federal-Reserve Distrikte müssen innerhalb vorgesehener Fristen alle offenen Außenstände untereinander mit Gold abrechnen. Diese gesetzliche Möglichkeit besteht in der Eurozone meines Wissens nicht.


Stimmt. Doch im Gegensatz zu volatilen Immobilienwerten sind amer. treasury bills quasi jederzeit voll liquidierbar.
Ja. Ich/Wir nutzen UST-Bills exzessiv, weil sie fast das einzige Instrument sind, das im Augenblick einerseits überall uneingeschränkt als Sicherheit höchster Qualität akzeptiert wird und zugleich keine negative Rendite aufweist.
Das kategorische Risiko hierin, was Immobilien wahrscheinlich weniger betrifft, ist das Inflationsrisiko.

Leibniz
01.12.2019, 08:10
Der Gedanke daß Griechen unsere Renten bezahlen sollen erscheint mir irgendwie abstrus.
Die Griechenland-Saga ist auch ein Nebenschauplatz. Griechenland ist viel zu unbedeutend, um eine Rolle zu spielen. Es sind eher Länder wie Italien, Spanien und Frankreich, die signifikant sind.

Zusätzlich sollte ich vielleicht dazu anmerken, dass diese Vorhaben alle auch nicht das sind, was mir als Optimum erscheint. Die Probleme wurden uns nur leider in den Schoß gelegt und es bleibt nicht mehr zu tun, als pragmatisch Schadensbegrenzung zu betreiben.

houndstooth
01.12.2019, 09:42
[...].
:dg:

Danke fuer die ausfuehrliche und hervorragend gute Antwort. Habe wieder viel dazugelernt.

Apropos 'Zahlungen in Gold': liege ich da falsch, dass das Gold nicht physisch von Ort 'A' nach Ort 'B' transportiert wird, sondern stattdessen ein diesentsprechendes Zertifikat ausgestellt wird? ( Wenn ich hier Gold kaufe, steht es mir frei , die Muenze|n oder gold wafer|s kostenlos in der Bank zu lassen oder das Goldzertifikat unterm Kissen zu verstecken) "20-50% Anteil" excellent idea !!

Apropos Dodd-Frank : war es nicht so gewesen , dass - aus rein politischen Gruenden - zig millionen amer. Hypotheken an sub-par borrowers ausgegeben wurden und demzufolge millionenfach in default gerieten? Somit waren jene mortgage bundles keine "besicherten Anleihen" sondern junk bonds bzw, below junk bond. Viele deutsche Investoren wurden bestimmt nicht ueber die wahre Natur des ihnen von der Bank aufgeschwaetzten Investmentfonds aufgeklaert und mussten es deshalb wohl spaeter good bye kissen. Gebranntes Kind scheut Feuer, kein Wunder. Hypotheken werden allerdings noch immer ge- und verkauft.

Apropos: "Die regionalen Federal-Reserve Distrikte müssen innerhalb vorgesehener Fristen alle offenen Außenstände untereinander mit Gold abrechnen." Ahhm, yeah, reconciliating internal balances. On paper. Keine 5-Tonner die in der Nacht ueber Strassen rumpeln :)

Apropos:"Ja. Ich/Wir nutzen UST-Bills exzessiv, weil sie fast das einzige Instrument sind, das im Augenblick einerseits überall uneingeschränkt als Sicherheit höchster Qualität akzeptiert wird und zugleich keine negative Rendite aufweist." In der Tat. Allerdings sind die U.S.A. nicht in der Lage auch nur einen grossen Bruchteil aller matured t-bills einzuloesen. Ich weiss nicht ob China - zur Zeit Amerikas groesster creditor $1.144 trillion - diese Situation sich zum politischen Vorteil macht oder machen kann.

Once again; Danke fuer Deine guten Ausfuehrungen.

https://i.postimg.cc/Zb5MCH8d/amer-foreign-debt.jpg

https://i.postimg.cc/4dj50zFf/amer-foreign-debt.jpg

Hay
01.12.2019, 10:26
Dies will ich den entsprechenden Personen nicht einmal vorwerfen - wahrscheinlich würden sehr Viele in diesem Lande ähnlich handeln (und ich nehme mich nicht aus).



Das will ich den entsprechenden Personen aber schon vorwerfen, denn wer mit dem Schicksal anderer Menschen spielt und ihre Existenz auf das Spiel setzt, muss im Zweifel auch die Konsequenzen tragen. Ein Betrüger bleibt ein Betrüger. Das läßt sich nicht mit der Annahme relativieren, dass es auch noch andere Betrüger in spe gibt.

Don
01.12.2019, 12:36
Die Griechenland-Saga ist auch ein Nebenschauplatz. Griechenland ist viel zu unbedeutend, um eine Rolle zu spielen. Es sind eher Länder wie Italien, Spanien und Frankreich, die signifikant sind.

Zusätzlich sollte ich vielleicht dazu anmerken, dass diese Vorhaben alle auch nicht das sind, was mir als Optimum erscheint. Die Probleme wurden uns nur leider in den Schoß gelegt und es bleibt nicht mehr zu tun, als pragmatisch Schadensbegrenzung zu betreiben.

Das Problem ist doch relativ schlicht.
Früher mußte sich ein Käufer deutscher Waren oder ein Kapitalinvestor Deutschmark bei seiner Bank und weiter seiner Notenbank die die Devisen hielten, besorgen.
Entweder hatten die sich also die Deutschmark mit Feta und Olivenöl schon verdient, oder sie hatten einen Kredit in DM.

Heute kaufen sie sich die Waren mit wertlosen frisch "gepreßten" Eurotzen, ob sie sie selbst machen oder die EZB ihnen Klopapieranleihen abkauft dürfte egal sein, bzw. mit Rettungsgeldern die genau die Deutschen mit ihren Steuern finanzierten die ihnen jetzt zum zweiten Mal dafür waren herstellen müssen. Heruntergebrochen leisten wir unbezahlte Fronarbeit für mediterranes Gesindel.

Daß selbst sogenannte Ökonomen (außer Sinn) nicht kapieren daß die Target 2 Salden nichts weiter sind als ein Bierdeckel mit vielen Strichen der niemals zu realisieren ist, erscheint mir als voller Erfolg der Roßtäuscher.

Am Ende werden wir dafür zum dritten Mal bezahlen. Daraus einen Rentenfonds zu konstruieren wäre das Ponzi Scheme hoch zehn. Dagegen erscheint "Gold gab ich für Eisen" richtig niedlich.

sunbeam
01.12.2019, 12:39
Das Problem ist doch relativ schlicht.
Früher mußte sich ein Käufer deutscher Waren oder ein Kapitalinvestor Deutschmark bei seiner Bank und weiter seiner Notenbank die die Devisen hielten, besorgen.
Entweder hatten die sich also die Deutschmark mit Feta und Olivenöl schon verdient, oder sie hatten einen Kredit in DM.

Heute kaufen sie sich die Waren mit wertlosen frisch "gepreßten" Eurotzen, ob sie sie selbst machen oder die EZB ihnen Klopapieranleihen abkauft dürfte egal sein, bzw. mit Rettungsgeldern die genau die Deutschen mit ihren Steuern finanzierten die ihnen jetzt zum zweiten Mal dafür waren herstellen müssen. Heruntergebrochen leisten wir unbezahlte Fronarbeit für mediterranes Gesindel.

Daß selbst sogenannte Ökonomen (außer Sinn) nicht kapieren daß die Target 2 Salden nichts weiter sind als ein Bierdeckel mit vielen Strichen der niemals zu realisieren ist, erscheint mir als voller Erfolg der Roßtäuscher.

Am Ende werden wir dafür zum dritten Mal bezahlen. Daraus einen Rentenfonds zu konstruieren wäre das Ponzi Scheme hoch zehn. Dagegen erscheint "Gold gab ich für Eisen" richtig niedlich.

Deutsche sind blöd. Ist so!

Don
01.12.2019, 13:56
Deutsche sind blöd. Ist so!

Ich halte Target 2 schlicht für eine Bad Bank, in der der ganze Müll versteckt wird bis der Sack platzt.
Was dann kommt ist halt alternativlos.

Im Grunde das Gleiche wie Staatsanleihen. Funktionieren nur als Ponzi Scheme. Würde das komplett fällig gestellt hätten wir den totalen Staats-, Wirtschafts- und Privatbankrott über Nacht.

sunbeam
01.12.2019, 13:57
Ich halte Target 2 schlicht für eine Bad Bank, in der der ganze Müll versteckt wird bis der Sack platzt.
Was dann kommt ist halt alternativlos.

Im Grunde das Gleiche wie Staatsanleihen. Funktionieren nur als Ponzi Scheme. Würde das komplett fällig gestellt hätten wir den totalen Staats-, Wirtschafts- und Privatbankrott über Nacht.

Du schriebst, wir werden nun zum dritten Mal fertig gemacht. Fertig machen lassen sich nur dumme Idioten!

Don
01.12.2019, 14:12
Du schriebst, wir werden nun zum dritten Mal fertig gemacht. Fertig machen lassen sich nur dumme Idioten!

Ich habe da kein Argument dagegen. Rede doch mal mit deinem Umfeld ob sich jemand bewußt ist welche Damoklesschwerter über ihren Köpfen baumeln.

tosh
01.12.2019, 18:16
Das Problem ist doch relativ schlicht.
Früher mußte sich ein Käufer deutscher Waren oder ein Kapitalinvestor Deutschmark bei seiner Bank und weiter seiner Notenbank die die Devisen hielten, besorgen.
Entweder hatten die sich also die Deutschmark mit Feta und Olivenöl schon verdient, oder sie hatten einen Kredit in DM.

Heute kaufen sie sich die Waren mit wertlosen frisch "gepreßten" Eurotzen, ob sie sie selbst machen oder die EZB ihnen Klopapieranleihen abkauft dürfte egal sein, bzw. mit Rettungsgeldern die genau die Deutschen mit ihren Steuern finanzierten die ihnen jetzt zum zweiten Mal dafür waren herstellen müssen. Heruntergebrochen leisten wir unbezahlte Fronarbeit für mediterranes Gesindel.

Daß selbst sogenannte Ökonomen (außer Sinn) nicht kapieren daß die Target 2 Salden nichts weiter sind als ein Bierdeckel mit vielen Strichen der niemals zu realisieren ist, erscheint mir als voller Erfolg der Roßtäuscher.

Am Ende werden wir dafür zum dritten Mal bezahlen. Daraus einen Rentenfonds zu konstruieren wäre das Ponzi Scheme hoch zehn. Dagegen erscheint "Gold gab ich für Eisen" richtig niedlich.
Zustimmung. siehe auch #16 (https://www.politikforen.net/showthread.php?186111-Bundesregierung-plant-Staatsfonds-für-Renten&p=10055986&viewfull=1#post10055986)
...

Leibniz
01.12.2019, 19:44
:dg:

Danke fuer die ausfuehrliche und hervorragend gute Antwort. Habe wieder viel dazugelernt.

Apropos 'Zahlungen in Gold': liege ich da falsch, dass das Gold nicht physisch von Ort 'A' nach Ort 'B' transportiert wird, sondern stattdessen ein diesentsprechendes Zertifikat ausgestellt wird? ( Wenn ich hier Gold kaufe, steht es mir frei , die Muenze|n oder gold wafer|s kostenlos in der Bank zu lassen oder das Goldzertifikat unterm Kissen zu verstecken) "20-50% Anteil" excellent idea !!
Die Verwahr-Möglichkeiten sind vielfältig. Indem tatsächlich physisches Gold selbst genutzt wird, fallen andererseits viele Risiken weg, die andernfalls oft gegeben sind. Insofern wird auf der Ebene von Nationen und ihren Notenbanken meist auf die physische Form gesetzt, die dementsprechend auch die hohen Logistik-Kosten mit sich bringt.
Das mit größte Problem ist die rechtliche Natur der Zertifikate/Verbriefungen oder sogar eines physischen Depots mit einer der großen Bank-Lagerstellen. Oftmals geht das Eigentum am Gold mit der Inanspruchnahme der Lager/Verbriefung-Dienstleistung in eine Forderung gegen die Finanzinstitution über und schafft damit Kreditrisiko.

Selbst Verbriefungen, die scheinbar ohne Kreditrisiko auskommen, weisen meistens dennoch ähnliche, latente Risiken auf. ETFs beispielsweise. Wertpapiere (inkl. ETFs) werden wie Geld selbst auch ausgeliehen/verliehen. Dabei behält der Eigentümer trotz des Verleihens seines Wertpapiers alle Eigentumsrechte daran. Wenn ich nun dieses Wertpapier ausleihe und verkaufe, was zulässig ist, existieren daraufhin zwei legitime Eigentümer eines einzigen ETF-Anteils (Käufer und ursprünglicher Eigentümer), der nur mit Gold für einen Anteil gedeckt ist.
Banken, die ihren Kunden Gold-Lagerstellen bieten, sichern sich vertraglich oftmals das Recht zu, eingelagertes Gold auszuleihen bzw. anderweitig zu nutzen. Wenn angeboten wird, Gold kostenlos zu Lagern, wäre mein Misstrauen geweckt. Gold zu lagern kostet etwa 0,1-0,2% jährlich. Die Bank könnte mit dem tatsächlich (nur) eingelagerten Gold nichts anfangen und würde diese stetigen Lagerkosten tragen, ohne davon einen direkten wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen.
Extrem attraktiv dagegen ist es für Banken mit Basel III, das Gold in der eigenen Bilanz zu halten, Forwards/Futures in gleicher Menge zu verkaufen und laufend vor ihrer Fälligkeit in die Zukunft (den ferner liegenden Forward/Future) zu rollen. Diese Kombination hat mit Basel-III ein 0% Risikogewicht, es fallen theoretisch also keine Kapitalkosten an und es werden laufende Erträge i.H.v. den Geldmarktzinsen der jeweiligen Währung und Laufzeit generiert (des Futures/Forwards).

In diesem Fall ist auch eine volle Vereinbarkeit mit Dodd-Frank gegeben.


Apropos Dodd-Frank : war es nicht so gewesen , dass - aus rein politischen Gruenden - zig millionen amer. Hypotheken an sub-par borrowers ausgegeben wurden und demzufolge millionenfach in default gerieten? Somit waren jene mortgage bundles keine "besicherten Anleihen" sondern junk bonds bzw, below junk bond. Viele deutsche Investoren wurden bestimmt nicht ueber die wahre Natur des ihnen von der Bank aufgeschwaetzten Investmentfonds aufgeklaert und mussten es deshalb wohl spaeter good bye kissen. Gebranntes Kind scheut Feuer, kein Wunder. Hypotheken werden allerdings noch immer ge- und verkauft.
Ja. Alle diese Instrumente (MBS, ABS, CDO,CLO,CMO, usw.) sind weder inhärent gut noch schlecht. Sie sind so gut oder schlecht wie die zugrunde liegenden Assets und die spezifische Ausgestaltung der Kapitalstruktur.



[...]
Apropos:"Ja. Ich/Wir nutzen UST-Bills exzessiv, weil sie fast das einzige Instrument sind, das im Augenblick einerseits überall uneingeschränkt als Sicherheit höchster Qualität akzeptiert wird und zugleich keine negative Rendite aufweist." In der Tat. Allerdings sind die U.S.A. nicht in der Lage auch nur einen grossen Bruchteil aller matured t-bills einzuloesen. Ich weiss nicht ob China - zur Zeit Amerikas groesster creditor $1.144 trillion - diese Situation sich zum politischen Vorteil macht oder machen kann.
Das Bedienen der Schulden selbst wird meines Erachtens nie zu einem grundsätzlichen Problem werden. Bereits heute kauft die FRB New York systematisch T-Bills und das kann sie prinzipiell völlig unbegrenzt tun.
Das wirkliche, langfristige Risiko ist das der Geldentwertung des US-Dollars. Die hohen Bestände an UST-Anleihen der Chinesen sind wenn überhaupt für sie selbst ein Problem, weil die US-Administration zumindest in der Theorie die rechtliche Möglichkeit hat, diese Vermögenswerte einzufrieren. Diese Anleihen wären also auf einen Schlag wertlos für die chinesische Administration.




Once again; Danke fuer Deine guten Ausfuehrungen.


Gerne. Ich schreibe gerne über diese Angelegenheiten. Bei anderen ist es eben der Fußball.

Leibniz
01.12.2019, 20:14
Das Problem ist doch relativ schlicht.
Früher mußte sich ein Käufer deutscher Waren oder ein Kapitalinvestor Deutschmark bei seiner Bank und weiter seiner Notenbank die die Devisen hielten, besorgen.
Entweder hatten die sich also die Deutschmark mit Feta und Olivenöl schon verdient, oder sie hatten einen Kredit in DM.

Heute kaufen sie sich die Waren mit wertlosen frisch "gepreßten" Eurotzen, ob sie sie selbst machen oder die EZB ihnen Klopapieranleihen abkauft dürfte egal sein, bzw. mit Rettungsgeldern die genau die Deutschen mit ihren Steuern finanzierten die ihnen jetzt zum zweiten Mal dafür waren herstellen müssen. Heruntergebrochen leisten wir unbezahlte Fronarbeit für mediterranes Gesindel.

Daß selbst sogenannte Ökonomen (außer Sinn) nicht kapieren daß die Target 2 Salden nichts weiter sind als ein Bierdeckel mit vielen Strichen der niemals zu realisieren ist, erscheint mir als voller Erfolg der Roßtäuscher.

Am Ende werden wir dafür zum dritten Mal bezahlen. Daraus einen Rentenfonds zu konstruieren wäre das Ponzi Scheme hoch zehn. Dagegen erscheint "Gold gab ich für Eisen" richtig niedlich.
Ist alles richtig. Ein Staatsfonds könnte die offenen T2-Salden allerdings in jedem Fall retten.
Die Bundesbank hätte unter ihren Aktiva statt der T2-Forderungen eben Gold,
Immobilien, usw. aus den jeweiligen Südstaaten.

Ob die dazu notwendigen Entscheidungen getroffen werden ist dagegen eine völlig andere Frage.


Die Ökonomie (besonders hierzulande) hat das Problem, oftmals mit der Wissenschaftlichkeit einer Kaffeesatzleserin zu operieren.
Mir wurde auch nie eine akademische Ausbildung in einem ökonomischen Gebiet zuteil. Vielleicht bin ich deshalb auch kein glaubensfester Euro-Befürworter.


Einer der BRD-Top-Ökonomen teilt seine Expertise in einem Gespräch mit Sarrazin mit der Welt:

https://www.youtube.com/watch?v=CRFTNcDsSJM




Das hat überhaupt nichts mehr mit Wissenschaft zu tun, sondern nur noch mit einem Anbiedern an die Regierung.
Solche Personen beraten die BRD-Regierung dann auch noch.

BlackForrester
01.12.2019, 21:51
Das will ich den entsprechenden Personen aber schon vorwerfen, denn wer mit dem Schicksal anderer Menschen spielt und ihre Existenz auf das Spiel setzt, muss im Zweifel auch die Konsequenzen tragen. Ein Betrüger bleibt ein Betrüger. Das läßt sich nicht mit der Annahme relativieren, dass es auch noch andere Betrüger in spe gibt.


Sprich du wärst so ein "hehrer Held"????

BlackForrester
01.12.2019, 22:09
Mal im Ernst, was soll ein Staatsfond besser machen als die Fonds, die in der freien Wirtschaft angeboten werden? Norwegen ist ein ganz anderer Fall, weil dort noch Öl gefördert wird.
Zinsen wird es nie mehr geben können...internationale Anlagen unterliegen einem Risiko....dazu haben wir bereits ein RV System...in das man das Geld ebenso zahlen könnte, unter der Voraussetzung, das kein Politiker dort mehr etwas zu sagen hätte. Also vollkommen schwachsinnig...eine Ablenkung für die Blöden.


Vorab zu Norwegen - ob du nun Einnahmen aus Ölverkäufen oder Steuern nimmst ist erst einmal bei einem Staatsfond irrelevant.

Zu den Zisnen:
Also ich habe Aktien - und zuletzt hat mir ein Unternehmen, an welchem der Bund auch beteiligt ist, in 2018 0,70 € an Dividende bezahlt (in 2019 werden es dann wohl 0,75 - 0,80 € sein) - ist gemessen am aktuellen Aktienkurs eine "Verzinsung" des eingesetzten Kapitals von 4 - 5%....und dies ist nun nicht das einzige Unternehmen in diesem Lande, welche in 2018 eine auskämmliche Dividende bezahlt hat.
Es gibt also durchaus noch Anlagemöglichkeiten, wo man das eine oder andere Prozent an Zinsen erwirtschaften kann....es ist am Ende nur eine Frage der "Gier".

Jetzt zum Staatsfond:
Wenn ich richtig informiert bin wird der norwegische Staatsfond mit einer "Vermögen" von um die 1 000 Mrd. € von kaum mehr als eine Dutzend Menschen verwaltet. Die Kosten sind also sehr, sehr überschaubar (selbt wenn Du jeden dieser Menschen 10 Mio. € an Gehalt zahlen würdest).
Du bist auch nicht vom sogenannten "Shareholder Value" getrieben, da so ein Staatsfond sich nicht an kurzfristigen Gewinnen orientieren muss, sondern langfristig denken kann (und auch muss) un des nicht darum geht maximalen Gewinn aus einem unternehmen zu pressen...ein entscheidender Vorteil für den Anleger (solche Unternehmen sind auf Dauer renditeträchtiger) wie für die Arbeitnehmer.
Da es nicht um Gewinnmaximierung an sich geht entfällt auch das - ich nenne es jetzt einmal - Risikostreben und man ist dann eben auch mit einer auskömmlichen Verzinsung X zufrieden und muss hier nicht den Faktor 2, 3, 4 oder mehr ansetzen.
Ein auch nicht zu unterschätzender Vorteil - wenn so ein Staatsfond z.B. in deutschen Schlüssel- und / oder Zukunftsindustrien investiert kann man auch dafür Sorge tragen dass Wissen und Know How nicht abfließt, indem ein ausländischer Investor die Firma kauft - ein nicht zu unterschätzender Standortvorteil.

Hay
01.12.2019, 23:04
Sprich du wärst so ein "hehrer Held"????

Ich habe manches in meinem Leben unterlassen, das andere gemacht haben. Und soll ich dir was sagen? Ich kann beruhigt in den Spiegel schauen.

BlackForrester
02.12.2019, 01:50
Ich habe manches in meinem Leben unterlassen, das andere gemacht haben. Und soll ich dir was sagen? Ich kann beruhigt in den Spiegel schauen.


Das wollte ich Dir auch nicht absprechen - ob man aber den "Verlockungen" dauerhaft widerstehen kann? Ja zu sagen ist einfach....

Hay
02.12.2019, 10:29
Das wollte ich Dir auch nicht absprechen - ob man aber den "Verlockungen" dauerhaft widerstehen kann? Ja zu sagen ist einfach....

Natürlich kann "man" das.

Don
02.12.2019, 18:06
Ist alles richtig. Ein Staatsfonds könnte die offenen T2-Salden allerdings in jedem Fall retten.
Die Bundesbank hätte unter ihren Aktiva statt der T2-Forderungen eben Gold,
Immobilien, usw. aus den jeweiligen Südstaaten.

Die Südstaaten werden kaum ihre Immobilien oder Staatsschatz sofern vorhanden an uns übereignen. Das mußte Griechenland mal tun als wir noch über allseits bekannten militärisches Druckpotential verfügten und verübeln uns das heute noch.

marion
02.12.2019, 18:11
Die Südstaaten werden kaum ihre Immobilien oder Staatsschatz sofern vorhanden an uns übereignen. Das mußte Griechenland mal tun als wir noch über allseits bekannten militärisches Druckpotential verfügten und verübeln uns das heute noch.

die Griechen haben mittlerweile zig mal mehr einsatzfähige " Leos" wie wir :hd:

Leibniz
02.12.2019, 18:57
Die Südstaaten werden kaum ihre Immobilien oder Staatsschatz sofern vorhanden an uns übereignen. Das mußte Griechenland mal tun als wir noch über allseits bekannten militärisches Druckpotential verfügten und verübeln uns das heute noch.
Darum geht es auch nicht.

Alle nötigen Schritte sind vollständig durch Deutschland zu tätigen. Die Südstaaten müssen daran in keiner Weise mitwirken.
(Siehe hier (https://www.politikforen.net/showthread.php?186111-Bundesregierung-plant-Staatsfonds-f%C3%BCr-Renten&p=10055835&viewfull=1#post10055835))

Hay
04.12.2019, 09:14
Das wollte ich Dir auch nicht absprechen - ob man aber den "Verlockungen" dauerhaft widerstehen kann? Ja zu sagen ist einfach....

Kann man und als Politiker muss man sogar.

erselber
04.12.2019, 15:22
Die Idee ist nicht einmal so schlecht, kommt aber den „Politclowns“ mindestens 3 Jahrzehnte zu spät und hätte man schon damals u. a. bei den Norwegern abkupfern oder wenigstens das System aus dem Nachbarland Österreich einführen, übernehmen können.


Dieser jetzige Vorschlag geht in die Richtung vom Umlageverfahren wieder auf die Kapitaldeckung umzustellen.

Nur befürchte ich, dass es typisch deutsch werden wird, mit Ausnahmen für bestimmte Berufsgruppen z. B.: Beamte, Selbständige und natürlich Freiberufler mit ihren Pensionskassen. So, dass wieder mal der unselbständig Beschäftigte die Hauptlast zu tragen hat.

Und mit ca. 30 Fondsmanagern wie in Norwegen wird es sicherlich auch nicht gehen. Es wollen ja viele solcher „Manager“ mit hohem Salär, wenig Fachwissen, noch weniger Sachverstand aber um so größerer „Schnauze“, jeder Menge wertloser, nichtssagender Diplome von „fragwürdigen Unitäten“ an der Wand, natürlich dem richtigen Parteibuch ausgestattet beschäftigt sein/werden und kräftig mit verdienen, Vielleicht sogar weil sie ja Staatsaufgaben wahrnehmen sogar verbeamtet werden. Wobei diese Personen je nach Regierungs-zusammensetzung sich jederzeit ändern können und die bisherigen mit dem „goldenen Handschlag, Fallschirm“ verabschiedet bzw. in den vorzeitigen danach endgültigen Ruhestand versetzt, eher umgebettet, werden.

Dann darf man selbstverständlich die „externen Berater“ nicht vergessen denen man bei „Erfolglosigkeit der Investitionen“ dann die „Schuld“ zuweisen/abwälzen kann.

Es müssen hier auch sowohl parlamentarische als auch Anlegerausschüsse gegründet werden, die die Anlagestrategie, -struktur, Unternehmensarchitektur, -hierarchie, das PR Auftreten festlegen, eher zerreden. Also ist schon mal per se für Viele abgehalfterten Parteisoldaten, ehemaligen –granden ein Posten oder Pöstchen aus dem Boden gestampft. Erst wenn nach Jahren einmal die Ausrichtung formuliert, Arbeits-, Dienstanweisungen geschrieben Verordnungen erlassen wurden, kann man daran gehen diese versuchen umzusetzen. Nach dem Motto: „Try und Error, Versuch und Irrtum“. Macht ja nichts ist nicht unser Geld, kommt ja jeden Monat „fresh Money“ oder wie es an Wall Street mal über solche Fonds hieß vielleicht immer noch heißt: „Dummes Geld“. Dann kommt die Stunde der „Abzocker, -kocher“, Provisionen fließen, nahezu wertloses Zeugs wird bevor es verschimmelt teuer weiter verhökert, Umschichtungen, Arrondierungen werden vorgeschlagen, neue Produkte passend auf den Fonds entworfen.

Dann legt sicher die Politik fest in was überhaupt investiert werden darf, vermutlich wie bei der GRV in das Minenfeld, Bazooka „risikolose Staatsanleihen“, Unternehmungen bei denen der „Staat“ die Mehrheit hält (also im Prinzip Sanierung dieser Pleiteunternehmungen) bzw. solche die nach deren Auffassung Schlüsselindustrien sind. Wenig in aussichtsreiche Start-Ups, außer der Sohnemann oder das Töchterchen von einem „Politclown mit richtigem Parteibuch“ sind Gründer oder zumindest beteiligt.

Barliquidität darf nur in begrenztem Umfang gehalten werden.

Und ist der Staatsfonds dann mal gut gefüllt kommen per Gesetz wie bereits bekannt „Entnahmen“ für irgendwelchen Schnickschnack der Regierungen. Vielleicht diesmal etwas dezenter als „Darlehen oder Schuldscheine“ getarnt. Aber de facto ebenfalls uneinbringlich.

Dagegen kann auch ein noch so integerer Fondsvorstand nicht einmal in Gedanken denn in Realität angehen, wenn er zumindest seinen Posten noch länger behalten will.

houndstooth
05.12.2019, 13:49
Die Verwahr-Möglichkeiten sind vielfältig. Indem tatsächlich physisches Gold selbst genutzt wird, fallen andererseits viele Risiken weg, die andernfalls oft gegeben sind. Insofern wird auf der Ebene von Nationen und ihren Notenbanken meist auf die physische Form gesetzt, die dementsprechend auch die hohen Logistik-Kosten mit sich bringt.
Das mit größte Problem ist die rechtliche Natur der Zertifikate/Verbriefungen oder sogar eines physischen Depots mit einer der großen Bank-Lagerstellen. Oftmals geht das Eigentum am Gold mit der Inanspruchnahme der Lager/Verbriefung-Dienstleistung in eine Forderung gegen die Finanzinstitution über und schafft damit Kreditrisiko.

Selbst Verbriefungen, die scheinbar ohne Kreditrisiko auskommen, weisen meistens dennoch ähnliche, latente Risiken auf. ETFs beispielsweise. Wertpapiere (inkl. ETFs) werden wie Geld selbst auch ausgeliehen/verliehen. Dabei behält der Eigentümer trotz des Verleihens seines Wertpapiers alle Eigentumsrechte daran. Wenn ich nun dieses Wertpapier ausleihe und verkaufe, was zulässig ist, existieren daraufhin zwei legitime Eigentümer eines einzigen ETF-Anteils (Käufer und ursprünglicher Eigentümer), der nur mit Gold für einen Anteil gedeckt ist.
Banken, die ihren Kunden Gold-Lagerstellen bieten, sichern sich vertraglich oftmals das Recht zu, eingelagertes Gold auszuleihen bzw. anderweitig zu nutzen. Wenn angeboten wird, Gold kostenlos zu Lagern, wäre mein Misstrauen geweckt. Gold zu lagern kostet etwa 0,1-0,2% jährlich. Die Bank könnte mit dem tatsächlich (nur) eingelagerten Gold nichts anfangen und würde diese stetigen Lagerkosten tragen, ohne davon einen direkten wirtschaftlichen Vorteil zu erlangen.
Extrem attraktiv dagegen ist es für Banken mit Basel III, das Gold in der eigenen Bilanz zu halten, Forwards/Futures in gleicher Menge zu verkaufen und laufend vor ihrer Fälligkeit in die Zukunft (den ferner liegenden Forward/Future) zu rollen. Diese Kombination hat mit Basel-III ein 0% Risikogewicht, es fallen theoretisch also keine Kapitalkosten an und es werden laufende Erträge i.H.v. den Geldmarktzinsen der jeweiligen Währung und Laufzeit generiert (des Futures/Forwards).
Wow; davon war mir Vieles neu und laesst mich erstaunen. z.B. dies : "Selbst Verbriefungen, die scheinbar ohne Kreditrisiko auskommen, weisen meistens dennoch ähnliche, latente Risiken auf. ETFs beispielsweise. Wertpapiere (inkl. ETFs) werden wie Geld selbst auch ausgeliehen/verliehen. Dabei behält der Eigentümer trotz des Verleihens seines Wertpapiers alle Eigentumsrechte daran. Wenn ich nun dieses Wertpapier ausleihe und verkaufe, was zulässig ist, existieren daraufhin zwei legitime Eigentümer eines einzigen ETF-Anteils (Käufer und ursprünglicher Eigentümer), der nur mit Gold für einen Anteil gedeckt ist. Banken, die ihren Kunden Gold-Lagerstellen bieten, sichern sich vertraglich oftmals das Recht zu, eingelagertes Gold auszuleihen bzw. anderweitig zu nutzen. "
.

Ja. Alle diese Instrumente (MBS, ABS, CDO,CLO,CMO, usw.) sind weder inhärent gut noch schlecht. Sie sind so gut oder schlecht wie die zugrunde liegenden Assets und die spezifische Ausgestaltung der Kapitalstruktur.
Dies - zugrunde liegenden Assets - setzt jedoch volle Transparenz voraus, was in der Vergangenheit jedoch oft nicht der Fall gewesen war. Ich darf an mining stocks und MBS (mortgage bundled securities) erinnern...Dahingegen sind Deine oben erwaehnten ETFs wohl erheblich sicherer. (Gebranntes Kind scheut das Feuer).


Das Bedienen der Schulden selbst wird meines Erachtens nie zu einem grundsätzlichen Problem werden. Bereits heute kauft die FRB New York systematisch T-Bills und das kann sie prinzipiell völlig unbegrenzt tun.
Jup. Der Federal Reserve Act diktiert dass die Federal Reserve Treasury securities nur auf dem "open market." , also schon verkaufte t-bills , quasi zurueckkaufen kaufen darf. Die FRB ist also auch den emotionellen Launen von 'Angebot und Nachfrage' ausgesetzt.



Das wirkliche, langfristige Risiko ist das der Geldentwertung des US-Dollars. Die hohen Bestände an UST-Anleihen der Chinesen sind wenn überhaupt für sie selbst ein Problem, weil die US-Administration zumindest in der Theorie die rechtliche Möglichkeit hat, diese Vermögenswerte einzufrieren. Diese Anleihen wären also auf einen Schlag wertlos für die chinesische Administration.
Ja sie werden wohl nicht den Ast absaegen auf dem sie sitzen.

Etwas Anderes: ich sehe dass 10yr Germany Government Bonds nur -0.315% yield geben. Bei 30 Jahren geben sie 0.25% yield , bei zwei Jahren -0.641%.Quelle (http://www.worldgovernmentbonds.com/country/germany/)
Im Gegensatz dazu gibt Canada bei 10 Jahren 1.560% yield , bei 30 Jahren ~1.6% und bei 2 Jahren 1,641% yield. So, der spread zwischen CAN und DEU betraegt bei 10Jahren 187.5 basis points. Quelle (http://www.worldgovernmentbonds.com/spread/canada-10-years-vs-germany-10-years/)
Meine Frage ist: Was kann einen Investor veranlassen in deutsche Staatsanleihen zu investieren wenn andere Laender bessere yields offerieren? Oder braucht DEU kein Geld?


Gerne. Ich schreibe gerne über diese Angelegenheiten. Bei anderen ist es eben der Fußball.
:dg:

Leibniz
05.12.2019, 18:57
[...]
Etwas Anderes: ich sehe dass 10yr Germany Government Bonds nur -0.315% yield geben. Bei 30 Jahren geben sie 0.25% yield , bei zwei Jahren -0.641%.Quelle (http://www.worldgovernmentbonds.com/country/germany/)
Im Gegensatz dazu gibt Canada bei 10 Jahren 1.560% yield , bei 30 Jahren ~1.6% und bei 2 Jahren 1,641% yield. So, der spread zwischen CAN und DEU betraegt bei 10Jahren 187.5 basis points. Quelle (http://www.worldgovernmentbonds.com/spread/canada-10-years-vs-germany-10-years/)
Meine Frage ist: Was kann einen Investor veranlassen in deutsche Staatsanleihen zu investieren wenn andere Laender bessere yields offerieren? Oder braucht DEU kein Geld?

Es kommt immer darauf an, welche Gruppe von Marktteilnehmern involviert ist. Als gewöhnlicher Privatanleger, der auch kein Fremdkapital einsetzt, erscheint die höher verzinste Anleihe attraktiver.
Darüber hinaus existieren zwei Gruppen, die aus gesetzlichen und technischen Gründen Bundesanleihen kaufen müssen. Einerseits Versicherungen und andererseits Finanzinstitutionen, die in Deutschland wesentliche operative Aufgaben ausführen. Mit dem Euro hat die Bedeutung für Finanzinstitutionen etwas abgenommen, weil die Anleihen aller EU-Staaten von den nationalen Notenbanken weitgehend gleichberechtigt behandelt werden.

Innerhalb der Finanzbranche wird die Rendite einer Staatsanleihe meist auch etwas anders betrachtet. Wenn wir beispielsweise annehmen, dass eine fünfjährige Bundesanleihe -0,6% Yield-To-Maturity pro Jahr aufweist und eine zehnjährige Bundesanleihe -0,3% YTM p.a. bietet, beziehen sich diese Renditen wie der Name bereits impliziert immer auf die gesamte Restlaufzeit bis zur Fälligkeit. Wenn die 10Y-Bund. allerdings für fünf Jahre gehalten wird, ist sie keine zehnjährige Anleihe mehr, sondern eine Fünfjährige.
Unter der Annahme einer weitgehend stabilen Zinsstrukturkurve oder entsprechender Absicherungen, können allein die fünf Jahre in denen die 10Y zu einer 5Y wird betrachtet werden. Wenn eine zehnjährige Bundesanleihe heute -0,3% rentiert und nach fünf Jahren -0,6%, beträgt die Rendite während dieser fünf Jahre (10Y->5Y) weder -0,3% noch -0,6%, sondern nahe 0% pro Jahr. Dieser Effekt wird meist als Roll-Down bezeichnet, weil langlaufende Anleihen entlang der Zinskurve herunter "rollen". Je steiler die Zinskurve (Rendite nach Laufzeit) mit steigenden Laufzeiten ansteigt, um so stärker wirkt sich dieser Effekt positiv auf die Rendite aus.

Zusätzlich werden zumeist auch die Finanzierungskosten einberechnet. Staatsanleihen sind allgemein als qualitativ hochwertige Sicherheiten angesehen, deshalb sind gewerbliche Anleger in Staatsanleihen (besonders Finanzinstitutionen) in der Lage, Anleihen zu bzw. nahe den Leitzinsen zu finanzieren. Auch ohne Finanzierung ist diese Überlegung nicht völlig abwegig, um den relativen Rendite-Vorteil einer Anleihe, die abhängig von der Laufzeit erhebliche Zinsrisiken aufweist, relativ zu einer risikolosen Anlage in einem Geldmarktfonds o.ä. abzuwägen.

Im Euroraum betragen die Finanzierungskosten für Bundesanleihen -0,5%. In Kanada betragen die Finanzierungskosten für kanadische Anleihen 1,75%. Die kanadische Zinskurve ist leicht invertiert, wodurch der Effekt des Roll-Down die Rendite in den ersten Jahren sogar senkt (unter o.g. Voraussetzungen). Unter Berücksichtigung dieses Umstands und der Finanzierungskosten, rentiert die kanadische 10Y-Anleihe etwa zu -0,2%, während die Bundesanleihe mit Finanzierungskosten und Roll-Down auf 0,5% Rendite kommt und somit sogar höher liegt.

Diese Überlegungen gelten wohlgemerkt unter der Voraussetzung bestimmter Idealvorstellungen bzw. entsprechender Absicherungen gegen Zinsänderungen. Im Allgemeinen bleibt eine Zinsstrukturkurve über fünf Jahre nicht konstant, sodass entweder Absicherungen oder erhebliche Roll-Down-Effekte wirken müssen, damit es sich trotzdem lohnt.