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Vollständige Version anzeigen : Digitale Autoschlüssel



BlackForrester
22.10.2019, 12:47
https://www.t-online.de/auto/technik/id_86583340/digitale-autoschluessel-mit-dem-smartphone-das-auto-starten.html

Wenn ich nun mein Kfz mit einen smartphone oder nur mit einem Smartphone öffnenund starten können lassen will (ich schleppe dann ja nicht noch einen Schlüssel mit mir herum) setzt dies ja dann voraus - ich schleppe das Smartphone immer und überall mit mir herum und es muss immer einen gewissen Akkustand aufweisen.

Nun schleppe ich prinzipiell kein Smartphone mit, wenn
- ich in meiner Stammkneipe sitze
- wenn ich gut essen gehe
- wenn sich zwischenmenschliche Kontakte - wo ein Gentleman genießt, aber nicht spricht - anbahnen
- ins Kino, ins Theater, auf ein Konzern gehe
- etc.

Also wäre diese Lösung schon einmal absolut nichts für mich - denn in der Zeit wo ich mich da aufhalte liegt mein Handy abgeschaltete im Handschuhfach meines Kfz.

Auch infolge der Sicherheit bin ich kritisch - diese Lösung wird genau sicher oder unsicher sein wie z.B. die aktuelle Keyless Go-Lösung, welche ja lt. Hersteller auch sicher ist und so Mancher muss feststellen - sicher definiert man im Kfz-Herstellerbereich irgendwie anders :D und dann die Möglichkeit einen "Schlüssel" auf vielen Smartphones zu hinterlegen, hört sich erst einmal nett an - wenn ich aber sehe mit welcher Datennaivität ein nicht geringer Teil der Menschen handelt wäre dies für mich eher ein weiteres No Go-Argument.

Was denkt ihr - Oldschool - Schlüssel oder das neues Keyless-Go namens Smartphone?

Chronos
22.10.2019, 14:26
Um mal mit zwei Vorurteilen aufzuräumen:

1. Es gibt kein drahtloses Verfahren, das ohne ganz enormen Aufwand eine absolute Sicherheit gegen Knacken bietet. Alles, was durch die Luft geht, kann abgefangen werden und der "Lauscher" kann sich in den Signalweg dazwischen quetschen.

Möglich wäre eine zusätzliche Sicherung durch Fingerabdruck oder Iris-Erkennung o.ä., aber auch das kann aufgefangen und modifiziert benutzt werden.

Oder wie Konfuzius angeblich mal gesagt haben soll: "Für jeden Trick gibt es einen Gegentrick." (Kleiner Scherz)

2. Auch ein mechanisches Schloss einer Autotüre kann mit etwas Mühe und Wissen geknackt werden. Es sei denn, man baut so etwas Ähnliches ein wie das Schloss einer Tresor-Türe, aber welcher Hersteller will das schon, mal ganz abgesehen von den Kosten und dem Platzbedarf.

Fazit: Wir werden damit leben müssen, dass ein im öffentlichen Raum abgestelltes Auto von gewieften Dieben geknackt werden kann. Es gibt keine absolute Sicherheit in einem noch vertretbaren technischen Rahmen.

Affenpriester
22.10.2019, 14:33
Um mal mit zwei Vorurteilen aufzuräumen:

1. Es gibt kein drahtloses Verfahren, das ohne ganz enormen Aufwand eine absolute Sicherheit gegen Knacken bietet. Alles, was durch die Luft geht, kann abgefangen werden und der "Lauscher" kann sich in den Signalweg dazwischen quetschen.

Möglich wäre eine zusätzliche Sicherung durch Fingerabdruck oder Iris-Erkennung o.ä., aber auch das kann aufgefangen und modifiziert benutzt werden.

Oder wie Konfuzius angeblich mal gesagt haben soll: "Für jeden Trick gibt es einen Gegentrick." (Kleiner Scherz)

2. Auch ein mechanisches Schloss einer Autotüre kann mit etwas Mühe und Wissen geknackt werden. Es sei denn, man baut so etwas Ähnliches ein wie das Schloss einer Tresor-Türe, aber welcher Hersteller will das schon, mal ganz abgesehen von den Kosten und dem Platzbedarf.

Fazit: Wir werden damit leben müssen, dass ein im öffentlichen Raum abgestelltes Auto von gewieften Dieben geknackt werden kann. Es gibt keine absolute Sicherheit in einem noch vertretbaren technischen Rahmen.

Sicherheit ist nur ein Gefühl, also nicht real.
Man kann nur versuchen, die Wahrscheinlichkeit für Missbrauch so weit, wie vertretbar, zu senken. Man kann es den Verbrechern schwerer machen, das wars auch schon.
Das mit der Sicherheit ist immer son Ding mit Pfiff.

Schlummifix
22.10.2019, 14:35
Die Technikgläubigkeit der Menschen...

Das Ganze wird uns eines Tages noch um die Ohren fliegen. Wenn das Internet zusammenbricht.
Was ist dann? Heutzutage gibts alles nur noch online und digital.

Ach ja, ich kann mich erinnern, dass man das Funksignal der Funkautoschlüssel anfangs mühelos abfangen und kopieren konnte.

Bushmaster
22.10.2019, 14:40
1. Es gibt kein drahtloses Verfahren, das ohne ganz enormen Aufwand eine absolute Sicherheit gegen Knacken bietet. Alles, was durch die Luft geht, kann abgefangen werden und der "Lauscher" kann sich in den Signalweg dazwischen quetschen.

Wenn die Daten verschlüsselt sind, bekommt der Zwischenquetscher nur Datensalat, mit dem er nichts anfangen kann. :)

Desmodrom
22.10.2019, 14:50
Wenn die Daten verschlüsselt sind, bekommt der Zwischenquetscher nur Datensalat, mit dem er nichts anfangen kann. :)

Wie immer bei dir zu kurz gedacht: Wenn es um das Öffnen einer Tür geht, reicht es ja wohl, deinen Datensalat als Kopie an das entsprechende Schloss zu senden. Das erledigt dann nämlich deine "Entschlüsselung" ebenso wie beim originalen Sender...

Chronos
22.10.2019, 14:51
Wenn die Daten verschlüsselt sind, bekommt der Zwischenquetscher nur Datensalat, mit dem er nichts anfangen kann. :)

Er braucht doch gar nichts damit anzufangen!

Es nimmt den Datensalat aus der Luft auf, speichert ihn und sendet ihn danach wieder.

Dann öffnet sich die Autotüre und die Elektronik im Auto meint, der eigentliche Besitzer sei eingestiegen und will losfahren.

Man braucht einen verschlüsselten Code ja nicht verstehen, sondern muss ihn nur "wiederholen".

Das ist doch das eigentliche grundlegende Problem, weshalb die derzeitigen Keyless-Systeme so anfällig sind und die Autohersteller noch nichts verbessern konnten.

Lass deine Idee doch patentieren und schlage sie den Daimlers, den BMWs, den Audis usw. vor. Dann wirst du eventuell richtig reich.....

Bushmaster
22.10.2019, 14:56
Er braucht doch gar nichts damit anzufangen!

Es nimmt den Datensalat aus der Luft auf, speichert ihn und sendet ihn danach wieder.

Dann öffnet sich die Autotüre und die Elektronik im Auto meint, der eigentliche Besitzer sei eingestiegen und will losfahren.

So einfach ist es eben nicht. Jedes Datenpaket ist Teil eines kompletten "Gesprächs". Dazu gehört z.B. auch eine gegenseitige Authentifizierung. Wenn du dem Autochen jetzt einfach ein paar alte Datenschnipsel sendest, die du zuvor aufgefangen hast, passiert gar nichts.

Du solltest die Leute nicht für komplette Idioten halten, die sowas entwickeln. :)

Bushmaster
22.10.2019, 15:00
Wie immer bei dir zu kurz gedacht: Wenn es um das Öffnen einer Tür geht, reicht es ja wohl, deinen Datensalat als Kopie an das entsprechende Schloss zu senden. Das erledigt dann nämlich deine "Entschlüsselung" ebenso wie beim originalen Sender...

Jedes Paket ist mit einem speziellen Key verschlüsselt, der zu Beginn der Kommunikation ausgehandelt wird. Das ist beim nächsten Mal ein komplett anderer. :)

Chronos
22.10.2019, 15:15
Jedes Paket ist mit einem speziellen Key verschlüsselt, der zu Beginn der Kommunikation ausgehandelt wird. Das ist beim nächsten Mal ein komplett anderer. :)

Dann wird eben das "Aushandeln" mitgeschnitten und benutzt.


So einfach ist es eben nicht. Jedes Datenpaket ist Teil eines kompletten "Gesprächs". Dazu gehört z.B. auch eine gegenseitige Authentifizierung. Wenn du dem Autochen jetzt einfach ein paar alte Datenschnipsel sendest, die du zuvor aufgefangen hast, passiert gar nichts.

Du solltest die Leute nicht für komplette Idioten halten, die sowas entwickeln. :)

Man sollte die Leute, die solche Systeme knacken, halt auch nicht für komplette Idioten halten.

Bushmaster
22.10.2019, 15:37
Dann wird eben das "Aushandeln" mitgeschnitten und benutzt.

Ist sinnlos, da das bereits über einen verschlüsselten Kanal erfolgt.

Beispiel für ein Authentifizierungs-Verfahren inklusive Angriffs-Tipps für Hacker: https://de.wikipedia.org/wiki/Wi-Fi_Protected_Access :)

Deutschmann
22.10.2019, 16:10
https://www.t-online.de/auto/technik/id_86583340/digitale-autoschluessel-mit-dem-smartphone-das-auto-starten.html

Wenn ich nun mein Kfz mit einen smartphone oder nur mit einem Smartphone öffnenund starten können lassen will (ich schleppe dann ja nicht noch einen Schlüssel mit mir herum) setzt dies ja dann voraus - ich schleppe das Smartphone immer und überall mit mir herum und es muss immer einen gewissen Akkustand aufweisen.

Nun schleppe ich prinzipiell kein Smartphone mit, wenn
- ich in meiner Stammkneipe sitze
- wenn ich gut essen gehe
- wenn sich zwischenmenschliche Kontakte - wo ein Gentleman genießt, aber nicht spricht - anbahnen
- ins Kino, ins Theater, auf ein Konzern gehe
- etc.

Also wäre diese Lösung schon einmal absolut nichts für mich - denn in der Zeit wo ich mich da aufhalte liegt mein Handy abgeschaltete im Handschuhfach meines Kfz.

Auch infolge der Sicherheit bin ich kritisch - diese Lösung wird genau sicher oder unsicher sein wie z.B. die aktuelle Keyless Go-Lösung, welche ja lt. Hersteller auch sicher ist und so Mancher muss feststellen - sicher definiert man im Kfz-Herstellerbereich irgendwie anders :D und dann die Möglichkeit einen "Schlüssel" auf vielen Smartphones zu hinterlegen, hört sich erst einmal nett an - wenn ich aber sehe mit welcher Datennaivität ein nicht geringer Teil der Menschen handelt wäre dies für mich eher ein weiteres No Go-Argument.

Was denkt ihr - Oldschool - Schlüssel oder das neues Keyless-Go namens Smartphone?

Nix von alledem.

Wenn du in Italien dein Auto abschließt, wird es mit Sicherheit aufgebrochen. Wenn du es offen lässt passiert nichts. :D

Stanley_Beamish
22.10.2019, 18:10
Um mal mit zwei Vorurteilen aufzuräumen:

1. Es gibt kein drahtloses Verfahren, das ohne ganz enormen Aufwand eine absolute Sicherheit gegen Knacken bietet. Alles, was durch die Luft geht, kann abgefangen werden und der "Lauscher" kann sich in den Signalweg dazwischen quetschen.

Möglich wäre eine zusätzliche Sicherung durch Fingerabdruck oder Iris-Erkennung o.ä., aber auch das kann aufgefangen und modifiziert benutzt werden.

Oder wie Konfuzius angeblich mal gesagt haben soll: "Für jeden Trick gibt es einen Gegentrick." (Kleiner Scherz)

2. Auch ein mechanisches Schloss einer Autotüre kann mit etwas Mühe und Wissen geknackt werden. Es sei denn, man baut so etwas Ähnliches ein wie das Schloss einer Tresor-Türe, aber welcher Hersteller will das schon, mal ganz abgesehen von den Kosten und dem Platzbedarf.

Fazit: Wir werden damit leben müssen, dass ein im öffentlichen Raum abgestelltes Auto von gewieften Dieben geknackt werden kann. Es gibt keine absolute Sicherheit in einem noch vertretbaren technischen Rahmen.

Der beste Schutz gegen Autodiebstahl ist immer noch, sich eine verrostete Schrottkarre zuzulegen. :D

Schwabenpower
22.10.2019, 18:21
Der beste Schutz gegen Autodiebstahl ist immer noch, sich eine verrostete Schrottkarre zuzulegen. :D
Das kannst Du auch offen lassen, samt Scheiben und Schiebedach.

Nur besser nichts wertvolles im Innenraum liegen lassen. Obwohl....... auch da wurde mir noch nie was geklaut (2001er verrosteter Benz)

Chronos
22.10.2019, 18:30
Ist sinnlos, da das bereits über einen verschlüsselten Kanal erfolgt.

Beispiel für ein Authentifizierungs-Verfahren inklusive Angriffs-Tipps für Hacker: https://de.wikipedia.org/wiki/Wi-Fi_Protected_Access :)

Alles bekannt.

Aus deinem Link:


Im August 2008 wurde in einem Beitrag im Nvidia-Entwicklerforum ein Programm veröffentlicht,[3] das Brute-Force-Angriffe gegen WPA durch Ausnutzen der Rechenleistung von GPGPU-fähigen Grafikkarten massiv beschleunigen kann. Dabei werden die zwar vergleichsweise niedrig getakteten, aber auf modernen Grafikkarten in hoher Anzahl untergebrachten Shader-Prozessoren genutzt, um mehrere Passwörter gleichzeitig in ihren jeweiligen Schlüssel umzurechnen. Das Programm ist seitdem unter der freien GPL-Lizenz öffentlich verfügbar.[4] Im Oktober 2008 veröffentlichte ein Anbieter auch ein kommerzielles Produkt, das mit ähnlicher Technik WPA unter Ausnutzung von Grafikkarten angreifen kann.[5]

Im November 2008 kam das Gerücht auf, dass WPA1-TKIP teilweise geknackt sei.[6][7] Dabei sei es möglich, mit größerem Aufwand einzelne Pakete zu entschlüsseln und teils manipuliert in die Verbindung zu schleusen. Details stellte der Entdecker Erik Tews[8] am 12. November 2008 in Tokio im Rahmen der Konferenz PacSec vor.[9]
Im August 2009 erläuterten Toshihiro Ohigashi (Universität Hiroshima) und Masakatsu Morii (Universität Kobe) in einem Fachaufsatz, wie der Angriff von Erik Tews zu beschleunigen ist. Im günstigsten Fall erfolgt der Angriff in einer Minute.[10][11]


So, und jetzt die Frage, wie ein derartig aufwendiges System samt ausreichender Stromversorgung in einem kleinen Keyless-Autoschlüssel untergebracht werden kann?

Bushmaster
22.10.2019, 18:53
So, und jetzt die Frage, wie ein derartig aufwendiges System samt ausreichender Stromversorgung in einem kleinen Keyless-Autoschlüssel untergebracht werden kann?

Wieso soll das nicht passen? Sendeleistung ist gering, Rechenleistung auch.

Swesda
23.10.2019, 07:51
Der beste Schutz gegen Autodiebstahl ist immer noch, sich eine verrostete Schrottkarre zuzulegen. :D
Man hat mir gestern von meinem gut abgehangenen und reichlich verbeulten Audi mein Nummernschild vorne geklaut. Innen war nichts wertvolles drin, vielleicht nur aus Frust.

BlackForrester
23.10.2019, 10:44
Fazit: Wir werden damit leben müssen, dass ein im öffentlichen Raum abgestelltes Auto von gewieften Dieben geknackt werden kann. Es gibt keine absolute Sicherheit in einem noch vertretbaren technischen Rahmen.


Absolut Sicherheit gibt es nicht - man kann es Dieben aber einfach oder weniger einfach machen.

Politikqualle
23.10.2019, 10:48
Die Technikgläubigkeit der Menschen...

Das Ganze wird uns eines Tages noch um die Ohren fliegen. Wenn das Internet zusammenbricht.
Was ist dann? .
.. das ist doch schon die neue moderne Art und Weise einen Krieg zu führen .. dann werden alle digitalen Chips in den hochmodernen Kriegswaffen zerstört ..