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Vollständige Version anzeigen : Nachrichtenabstinenz



Haspelbein
16.08.2019, 21:06
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?

Affenpriester
16.08.2019, 21:17
Das ist in etwa so, als wenn ein unbegabter, dicker Pole ein italienisches Restaurant eröffnet, dort minderwertigen Tiefkühlfraß serviert, den er als gehoben anpreist, und sich dann wundert, wenn die Leute woanders fressen.

Kaktus
16.08.2019, 21:21
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?
Bei der Autorin von Welt-Online könnte man sagen: Nomen est omen!

Ich lese nur noch im Internet und oft nur alternativ. Meine Nase stecke ich nur in Artikel der MM, wenn dorthin verlinkt wird.

Maitre
16.08.2019, 21:22
Ich höre mir morgens im Auto gern die Radionachrichten an, nicht so sehr aus Interesse, mehr zur Belustigung bzw. zum Gruseln.

Schopenhauer
16.08.2019, 21:23
Ich nenne das Zeug:
Tittytainment.

Leibniz
16.08.2019, 22:10
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?
Damit meint sie vermutlich Personen wie mich. Vor wenigen Wochen kündigte ich mein FT-Abo. Die etablierten deutschen Medien boykottiere ich bereits seit geraumer Zeit durch stringente Meidung aller Seitenaufrufe. Ich gebe Dir jedoch auch vollständig Recht darin, dass die vermittelten Inhalte nicht geringen Wert haben, sondern zu 99% völlig wert- und belanglos sind. Zusätzlich stelle ich immer wieder fest, dass teilweise eine Art von Pornografie des Leids und Schicksals anderer Menschen veröffentlicht wird. Wenn beispielsweise die Kurzmitteilung verbreitet wird, dass mir völlig unbekannte Personen möglicherweise noch besonders tragisch verunglückt sind, fehlt mir auch hier der Nutzen, während zugleich in unangenehmer Weise die Vergänglichkeit und Empfindlichkeit des Lebens der Nächsten beschwört wird.

Zusätzlich ist meine Überzeugung, dass die deutsche Presse das Kunststück vollbracht hat, eine vor Idiotie schreiende Nachricht nach der anderen zu veröffentlichen. Beispielsweise wie sich zwei Politiker darüber streiten, ob der Regionalexpress der Deutschen Bahn eine separate erste Klasse aufweisen sollte. Wenn Mandatsträger ihre bezahlte Arbeitszeit belanglosen Details wie diesen widmen, findet wirklich eine Beleidigung des Souveräns statt. Die resultierende Frage wäre, ob die Diskutanten ihre Audienz für derart unterbelichtet halten oder es selbst sind.

Neben den beschriebenen Belanglosigkeiten kann ein Teil der Inhalte auch als lupenreine Propaganda bezeichnet werden. Dabei wird oftmals derart offensichtliche und primitive Agitation betrieben, dass mir nichts mehr einfällt. Zusätzlich wird gelogen, Fakten werden zugedichtet und ungültige Schlussfolgerungen getätigt, sofern sie der abgezielten Ideologie nutzen.

Insgesamt ist die FT durchaus eine qualitativ hochwertige Zeitung, sofern ein Leser sich eine Zeitung zumuten möchte. Neben spezialisierter, kommerzieller Research-Veröffentlichungen war meine Auffassung ohnehin bereits seit langer Zeit, dass alle relevanten Nachrichten an Zinssätzen, Renditen und Wechselkursen abzulesen sind. Beispielsweise fiel der Kurs einer hundertjährigen Argentinien-Anleihe mit reichhaltigen Coupons vorgestern auf Kurse um die 40 Cent/USD Nennwert. Die Interpretation eines Journalisten, dass die Staatspleite droht, ist zumindest für mich wertlos.

Fernsehen und Radio erscheint mir ohnehin bereits seit längerer Zeit als mittlere Zumutung. Mangels Empfangsgerät erhalte ich nur gelegentlich und kurzzeitig einen Einblick in die ausgestrahlten Inhalte, wenn ich unterwegs bin. Es erscheint mir immer wieder unbegreiflich, wie Menschen ihre Zeit dafür aufwenden können, diesen geistlosen Unsinn zu ertragen.

tabasco
16.08.2019, 22:29
If news is that important, it will find me

Haspelbein
17.08.2019, 01:56
Bei der Autorin von Welt-Online könnte man sagen: Nomen est omen!

Einfach perfekt, oder? :D



Ich lese nur noch im Internet und oft nur alternativ. Meine Nase stecke ich nur in Artikel der MM, wenn dorthin verlinkt wird.

Man kann auch seine Meinung kunstvoll in den Kommentarbereichen der MM umschreiben. Aber ja, ansonsten stimme ich zu.


Ich nenne das Zeug:
Tittytainment.

Dann hat es zumindest teilweise positive Aspekte. :D


Damit meint sie vermutlich Personen wie mich. Vor wenigen Wochen kündigte ich mein FT-Abo. Die etablierten deutschen Medien boykottiere ich bereits seit geraumer Zeit durch stringente Meidung aller Seitenaufrufe. Ich gebe Dir jedoch auch vollständig Recht darin, dass die vermittelten Inhalte nicht geringen Wert haben, sondern zu 99% völlig wert- und belanglos sind. Zusätzlich stelle ich immer wieder fest, dass teilweise eine Art von Pornografie des Leids und Schicksals anderer Menschen veröffentlicht wird. Wenn beispielsweise die Kurzmitteilung verbreitet wird, dass mir völlig unbekannte Personen möglicherweise noch besonders tragisch verunglückt sind, fehlt mir auch hier der Nutzen, während zugleich in unangenehmer Weise die Vergänglichkeit und Empfindlichkeit des Lebens der Nächsten beschwört wird.

Ja, es sind entweder die Meldungen der Presseagenturen, aber immer mehr und mehr unqualifizierte Kommentare, die in Muss-Sätzen geradezu ersticken. (“Wie müssen die amerikanische Trillermeise vor Donald Trump bewahren!”) Dazu kommen noch Artikel, die eigentlich nur Umschreibungen von YouTube-Videos oder ein Kommentar zu Meldungen von Prominenten oder Politikern sind. Also letztendlich vom Informationsgehalt vollkommen wertlos.



Zusätzlich ist meine Überzeugung, dass die deutsche Presse das Kunststück vollbracht hat, eine vor Idiotie schreiende Nachricht nach der anderen zu veröffentlichen. Beispielsweise wie sich zwei Politiker darüber streiten, ob der Regionalexpress der Deutschen Bahn eine separate erste Klasse aufweisen sollte. Wenn Mandatsträger ihre bezahlte Arbeitszeit belanglosen Details wie diesen widmen, findet wirklich eine Beleidigung des Souveräns statt. Die resultierende Frage wäre, ob die Diskutanten ihre Audienz für derart unterbelichtet halten oder es selbst sind.

Mich erinnert sowas wirklich an Loriot, nur halt nicht ganz so lustig.Nein, ich nehme wirklich an, dass die Politiker meinen, sich hiermit profilieren zu können. Sie halten den Wähler tatsächlich für dumm. (Das lässt sich auch aus anderen Dingen ableiten, und ich befürchte, dass sie damit nicht ganz falsch liegen.)



Neben den beschriebenen Belanglosigkeiten kann ein Teil der Inhalte auch als lupenreine Propaganda bezeichnet werden. Dabei wird oftmals derart offensichtliche und primitive Agitation betrieben, dass mir nichts mehr einfällt. Zusätzlich wird gelogen, Fakten werden zugedichtet und ungültige Schlussfolgerungen getätigt, sofern sie der abgezielten Ideologie nutzen.

Stimmt, aber das eher nur bei Reizthemen wie Klimawandel oder der AfD. Trump bildet hier eine Ausnahme, d.h. der Beissreflex der Medien ist einfach überwältigend, also ungefähr so wie eine Bulldogge, die sich in einen Igel verbeisst und nicht loslassen kann, egal wie absurd es wirkt oder schmerzhaft es ist.



Insgesamt ist die FT durchaus eine qualitativ hochwertige Zeitung, sofern ein Leser sich eine Zeitung zumuten möchte. Neben spezialisierter, kommerzieller Research-Veröffentlichungen war meine Auffassung ohnehin bereits seit langer Zeit, dass alle relevanten Nachrichten an Zinssätzen, Renditen und Wechselkursen abzulesen sind. Beispielsweise fiel der Kurs einer hundertjährigen Argentinien-Anleihe mit reichhaltigen Coupons vorgestern auf Kurse um die 40 Cent/USD Nennwert. Die Interpretation eines Journalisten, dass die Staatspleite droht, ist zumindest für mich wertlos.

Ja, wo wir wieder bei der Kommentarfunktion von Journalisten wären. Es gibt im Englischen einen schönen Spruch, der im Deutschen nicht so lustig wirkt: “Opinions are like assholes: Everybody has one.” Das haben Journalisten einfach nicht verstanden. Im WSJ gab es heute eine sehr detaillierte Analyse dazu, wie sich die Politcal Correctness auf unabsehbare Weise auf die Marketingagenturen auswirkt. Für sowas zahle ich hingegen gern, aber nicht für Kommentare, es sei denn sie beleuchten einen völlig neuen Aspekt.



Fernsehen und Radio erscheint mir ohnehin bereits seit längerer Zeit als mittlere Zumutung. Mangels Empfangsgerät erhalte ich nur gelegentlich und kurzzeitig einen Einblick in die ausgestrahlten Inhalte, wenn ich unterwegs bin. Es erscheint mir immer wieder unbegreiflich, wie Menschen ihre Zeit dafür aufwenden können, diesen geistlosen Unsinn zu ertragen.

Vor allen Dingen, da man per Streaming wirklich den schlimmsten Inhalten problemlos entgehen kann.

Mütterchen
17.08.2019, 09:09
Die Autorin redet von Meinungsmache in den sozialen Netzwerken und muss trotzdem in dem kurzen Artikel auch noch unterbringen, ohne die Qualitätsmedien würde man nicht seriös über die Gefahren des Klimawandels informiert oder über einen drohenden Sieg der AfD im "Osten".
Sie führt das natürlich nur beispielhaft an, aber wieso schreibt sie nicht einfach von einer Diskussion über den Klimawandel und/oder über einen evtl. Sieg der AfD? Das wäre neutral und ich hätte nicht den Eindruck, die Autorin versuchte, während sie über einen Vertrauensverlust schreibt, genau das zu tun, was den Vertrauensverlust mit verursacht hat, nämlich diese Meinungsmache, die eben keineswegs nur in sozialen Netzwerken und alternativen Plattformen versucht wird.

Ich mag das HPF auch deswegen, weil hier ein breites Spektrum von verschiedenen Nachrichten aus unterschiedlichen Printmedien zu lesen ist, natürlich liegt hier die Fokussierung auf bestimmten Themenbereichen.

Ich muss zu sagen, dass mir - ähnlich wie dem Themenersteller - bestimmte Informationen, mit denen mich die Medien versorgen, einfach auf den Nerv gehen. Das Schlimme ist, man kann sich dem gar nicht entziehen, obwohl ich niemals Interesse daran hatte wurde ich trotzdem informiert, wer Sarah Lombardi ist, dass Kate und Meghan sich angeblich nicht mögen, ich lese von irgendwelchen Bachloretten und davon, was irgendwelche Influencer irgendwo getwittert haben. Vieles davon verfolgt mich hartnäckig über Schlagzeilen. Wer jetzt behauptet, dem könne nicht so sein, dem rate ich mal dazu, einige Wochen lang alleine den Nachrichtenticker der HPF-Startseite im Auge zu behalten.

Die Medienlandschaft hat sich gravierend verändert. Und ich glaube auch nicht, dass dieser Trend nochmal umkehrbar ist. Auf der einen Seite bin ich froh darüber, aus Gründen, die ich ja eben angeführt habe. Mir tun nur die Arbeitnehmer bei den Printmedien leid, es gibt ja neben Journalisten noch viele andere Jobs.
Im Saarland gibt es die "Saarbrücker Zeitung", die Auflage ging in den letzten 20 Jahren um über 36% zurück und sie wird auch weiter zurückgehen, da nur ältere bis alte Menschen dieser Zeitung wirklich die Treue halten, die Leserschaft stirbt weg, eine neue ist nicht zu gewinnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saarbr%C3%BCcker_Zeitung


Für jüngere Generationen sind Zeitungen und Fernseher einfach nicht mehr interessant.

...Von allen Medien nutzen Jugendliche das Handy bzw. das Smartphone am häufigsten. Laut einer Umfrage zur Mediennutzung von Jugendlichen in Deutschland gaben rund 94 Prozent der Befragten im Alter von 12 bis 19 Jahren an, ihr Smartphone täglich zu verwenden. Beim täglichen Medienkonsum folgen das Internet (91 Prozent) und das Musik hören (84 Prozent). Online-Videos schauen insgesamt 65 Prozent der Jugendlichen täglich. Digitale Spiele nutzen ein knappes Drittel der Befragten jeden Tag. Bücher lesen immerhin noch 19 Prozent der Jugendlichen täglich, Tageszeitungen hingegen deutlich weniger (10 Prozent). Die Internetnutzungsdauer von Jugendlichen lag 2018 bei 214 Minuten pro Tag. Zehn Jahre zuvor lag dieser Wert noch bei 117 Minuten. Die tägliche Sehdauer bei der Fernsehnutzung der 14- bis 19-Jährigen in Deutschland lag 2017 mit 70 Minuten unter dem Vorjahreswert (81 Minuten). ...
https://de.statista.com/themen/2662/mediennutzung-von-jugendlichen/

Meine volljährigen Kinder betrachten auch meine Liebe zum HPF mit leicht nachsichtigem Lächeln. An politischen Diskussionen sind sie trotzdem interessiert. Sie sind auch informiert, ich weiß nur nicht wirklich, wo sie ihre Infos herhaben. Ich weiß nur, dass sie diese nicht den sogenannten Qualitätsmedien entnehmen.

Tutsi
17.08.2019, 09:18
Damit meint sie vermutlich Personen wie mich. Vor wenigen Wochen kündigte ich mein FT-Abo. Die etablierten deutschen Medien boykottiere ich bereits seit geraumer Zeit durch stringente Meidung aller Seitenaufrufe. Ich gebe Dir jedoch auch vollständig Recht darin, dass die vermittelten Inhalte nicht geringen Wert haben, sondern zu 99% völlig wert- und belanglos sind. Zusätzlich stelle ich immer wieder fest, dass teilweise eine Art von Pornografie des Leids und Schicksals anderer Menschen veröffentlicht wird. Wenn beispielsweise die Kurzmitteilung verbreitet wird, dass mir völlig unbekannte Personen möglicherweise noch besonders tragisch verunglückt sind, fehlt mir auch hier der Nutzen, während zugleich in unangenehmer Weise die Vergänglichkeit und Empfindlichkeit des Lebens der Nächsten beschwört wird.

Zusätzlich ist meine Überzeugung, dass die deutsche Presse das Kunststück vollbracht hat, eine vor Idiotie schreiende Nachricht nach der anderen zu veröffentlichen. Beispielsweise wie sich zwei Politiker darüber streiten, ob der Regionalexpress der Deutschen Bahn eine separate erste Klasse aufweisen sollte. Wenn Mandatsträger ihre bezahlte Arbeitszeit belanglosen Details wie diesen widmen, findet wirklich eine Beleidigung des Souveräns statt. Die resultierende Frage wäre, ob die Diskutanten ihre Audienz für derart unterbelichtet halten oder es selbst sind.

Neben den beschriebenen Belanglosigkeiten kann ein Teil der Inhalte auch als lupenreine Propaganda bezeichnet werden. Dabei wird oftmals derart offensichtliche und primitive Agitation betrieben, dass mir nichts mehr einfällt. Zusätzlich wird gelogen, Fakten werden zugedichtet und ungültige Schlussfolgerungen getätigt, sofern sie der abgezielten Ideologie nutzen.

Insgesamt ist die FT durchaus eine qualitativ hochwertige Zeitung, sofern ein Leser sich eine Zeitung zumuten möchte. Neben spezialisierter, kommerzieller Research-Veröffentlichungen war meine Auffassung ohnehin bereits seit langer Zeit, dass alle relevanten Nachrichten an Zinssätzen, Renditen und Wechselkursen abzulesen sind. Beispielsweise fiel der Kurs einer hundertjährigen Argentinien-Anleihe mit reichhaltigen Coupons vorgestern auf Kurse um die 40 Cent/USD Nennwert. Die Interpretation eines Journalisten, dass die Staatspleite droht, ist zumindest für mich wertlos.

Fernsehen und Radio erscheint mir ohnehin bereits seit längerer Zeit als mittlere Zumutung. Mangels Empfangsgerät erhalte ich nur gelegentlich und kurzzeitig einen Einblick in die ausgestrahlten Inhalte, wenn ich unterwegs bin. Es erscheint mir immer wieder unbegreiflich, wie Menschen ihre Zeit dafür aufwenden können, diesen geistlosen Unsinn zu ertragen.

Ich mag Deine Bewertungen, sie gehen immer auf den Kern einer Sache ein.

Tutsi
17.08.2019, 09:19
Die Autorin redet von Meinungsmache in den sozialen Netzwerken und muss trotzdem in dem kurzen Artikel auch noch unterbringen, ohne die Qualitätsmedien würde man nicht seriös über die Gefahren des Klimawandels informiert oder über einen drohenden Sieg der AfD im "Osten".
Sie führt das natürlich nur beispielhaft an, aber wieso schreibt sie nicht einfach von einer Diskussion über den Klimawandel und/oder über einen evtl. Sieg der AfD? Das wäre neutral und ich hätte nicht den Eindruck, die Autorin versuchte, während sie über einen Vertrauensverlust schreibt, genau das zu tun, was den Vertrauensverlust mit verursacht hat, nämlich diese Meinungsmache, die eben keineswegs nur in sozialen Netzwerken und alternativen Plattformen versucht wird.

Ich mag das HPF auch deswegen, weil hier ein breites Spektrum von verschiedenen Nachrichten aus unterschiedlichen Printmedien zu lesen ist, natürlich liegt hier die Fokussierung auf bestimmten Themenbereichen.

Ich muss zu sagen, dass mir - ähnlich wie dem Themenersteller - bestimmte Informationen, mit denen mich die Medien versorgen, einfach auf den Nerv gehen. Das Schlimme ist, man kann sich dem gar nicht entziehen, obwohl ich niemals Interesse daran hatte wurde ich trotzdem informiert, wer Sarah Lombardi ist, dass Kate und Meghan sich angeblich nicht mögen, ich lese von irgendwelchen Bachloretten und davon, was irgendwelche Influencer irgendwo getwittert haben. Vieles davon verfolgt mich hartnäckig über Schlagzeilen. Wer jetzt behauptet, dem könne nicht so sein, dem rate ich mal dazu, einige Wochen lang alleine den Nachrichtenticker der HPF-Startseite im Auge zu behalten.

Die Medienlandschaft hat sich gravierend verändert. Und ich glaube auch nicht, dass dieser Trend nochmal umkehrbar ist. Auf der einen Seite bin ich froh darüber, aus Gründen, die ich ja eben angeführt habe. Mir tun nur die Arbeitnehmer bei den Printmedien leid, es gibt ja neben Journalisten noch viele andere Jobs.
Im Saarland gibt es die "Saarbrücker Zeitung", die Auflage ging in den letzten 20 Jahren um über 36% zurück und sie wird auch weiter zurückgehen, da nur ältere bis alte Menschen dieser Zeitung wirklich die Treue halten, die Leserschaft stirbt weg, eine neue ist nicht zu gewinnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saarbr%C3%BCcker_Zeitung


Für jüngere Generationen sind Zeitungen und Fernseher einfach nicht mehr interessant.

https://de.statista.com/themen/2662/mediennutzung-von-jugendlichen/

Meine volljährigen Kinder betrachten auch meine Liebe zum HPF mit leicht nachsichtigem Lächeln. An politischen Diskussionen sind sie trotzdem interessiert. Sie sind auch informiert, ich weiß nur nicht wirklich, wo sie ihre Infos herhaben. Ich weiß nur, dass sie diese nicht den sogenannten Qualitätsmedien entnehmen.

Das Fazit meiner Kinder: Viele Freunde, die eher links dachten, wurden von der Realität überrollt und verändern zunehmend ihre Meinung. Vor allem, weil sie in den Berufen tätig sind, wo ein großes Manko herrscht.

Tutsi
17.08.2019, 09:21
Einfach perfekt, oder? :D



Man kann auch seine Meinung kunstvoll in den Kommentarbereichen der MM umschreiben. Aber ja, ansonsten stimme ich zu.



Dann hat es zumindest teilweise positive Aspekte. :D



Ja, es sind entweder die Meldungen der Presseagenturen, aber immer mehr und mehr unqualifizierte Kommentare, die in Muss-Sätzen geradezu ersticken. (“Wie müssen die amerikanische Trillermeise vor Donald Trump bewahren!”) Dazu kommen noch Artikel, die eigentlich nur Umschreibungen von YouTube-Videos oder ein Kommentar zu Meldungen von Prominenten oder Politikern sind. Also letztendlich vom Informationsgehalt vollkommen wertlos.



Mich erinnert sowas wirklich an Loriot, nur halt nicht ganz so lustig.Nein, ich nehme wirklich an, dass die Politiker meinen, sich hiermit profilieren zu können. Sie halten den Wähler tatsächlich für dumm. (Das lässt sich auch aus anderen Dingen ableiten, und ich befürchte, dass sie damit nicht ganz falsch liegen.)



Stimmt, aber das eher nur bei Reizthemen wie Klimawandel oder der AfD. Trump bildet hier eine Ausnahme, d.h. der Beissreflex der Medien ist einfach überwältigend, also ungefähr so wie eine Bulldogge, die sich in einen Igel verbeisst und nicht loslassen kann, egal wie absurd es wirkt oder schmerzhaft es ist.



Ja, wo wir wieder bei der Kommentarfunktion von Journalisten wären. Es gibt im Englischen einen schönen Spruch, der im Deutschen nicht so lustig wirkt: “Opinions are like assholes: Everybody has one.” Das haben Journalisten einfach nicht verstanden. Im WSJ gab es heute eine sehr detaillierte Analyse dazu, wie sich die Politcal Correctness auf unabsehbare Weise auf die Marketingagenturen auswirkt. Für sowas zahle ich hingegen gern, aber nicht für Kommentare, es sei denn sie beleuchten einen völlig neuen Aspekt.



Vor allen Dingen, da man per Streaming wirklich den schlimmsten Inhalten problemlos entgehen kann.

Wenn Kommentare nicht mehr neutral sind, sondern Stellung beziehen und das immer auf der linken Seite - würden sie es auf andere Weise auslegen, hätten sie nur einmal einen Kommentar abgeben dürfen und wären dann "weg vom Fenster".

Da komme ich wieder auf die Medienkonzerne zurück - wer leitet sie und weshalb wird die BRD zum DDR2 Staat umfunktioniert ?

Dr Mittendrin
17.08.2019, 09:26
Die Autorin redet von Meinungsmache in den sozialen Netzwerken und muss trotzdem in dem kurzen Artikel auch noch unterbringen, ohne die Qualitätsmedien würde man nicht seriös über die Gefahren des Klimawandels informiert oder über einen drohenden Sieg der AfD im "Osten".
Sie führt das natürlich nur beispielhaft an, aber wieso schreibt sie nicht einfach von einer Diskussion über den Klimawandel und/oder über einen evtl. Sieg der AfD? Das wäre neutral und ich hätte nicht den Eindruck, die Autorin versuchte, während sie über einen Vertrauensverlust schreibt, genau das zu tun, was den Vertrauensverlust mit verursacht hat, nämlich diese Meinungsmache, die eben keineswegs nur in sozialen Netzwerken und alternativen Plattformen versucht wird.

Ich mag das HPF auch deswegen, weil hier ein breites Spektrum von verschiedenen Nachrichten aus unterschiedlichen Printmedien zu lesen ist, natürlich liegt hier die Fokussierung auf bestimmten Themenbereichen.

Ich muss zu sagen, dass mir - ähnlich wie dem Themenersteller - bestimmte Informationen, mit denen mich die Medien versorgen, einfach auf den Nerv gehen. Das Schlimme ist, man kann sich dem gar nicht entziehen, obwohl ich niemals Interesse daran hatte wurde ich trotzdem informiert, wer Sarah Lombardi ist, dass Kate und Meghan sich angeblich nicht mögen, ich lese von irgendwelchen Bachloretten und davon, was irgendwelche Influencer irgendwo getwittert haben. Vieles davon verfolgt mich hartnäckig über Schlagzeilen. Wer jetzt behauptet, dem könne nicht so sein, dem rate ich mal dazu, einige Wochen lang alleine den Nachrichtenticker der HPF-Startseite im Auge zu behalten.

Die Medienlandschaft hat sich gravierend verändert. Und ich glaube auch nicht, dass dieser Trend nochmal umkehrbar ist. Auf der einen Seite bin ich froh darüber, aus Gründen, die ich ja eben angeführt habe. Mir tun nur die Arbeitnehmer bei den Printmedien leid, es gibt ja neben Journalisten noch viele andere Jobs.
Im Saarland gibt es die "Saarbrücker Zeitung", die Auflage ging in den letzten 20 Jahren um über 36% zurück und sie wird auch weiter zurückgehen, da nur ältere bis alte Menschen dieser Zeitung wirklich die Treue halten, die Leserschaft stirbt weg, eine neue ist nicht zu gewinnen.
https://de.wikipedia.org/wiki/Saarbr%C3%BCcker_Zeitung


Für jüngere Generationen sind Zeitungen und Fernseher einfach nicht mehr interessant.

https://de.statista.com/themen/2662/mediennutzung-von-jugendlichen/

Meine volljährigen Kinder betrachten auch meine Liebe zum HPF mit leicht nachsichtigem Lächeln. An politischen Diskussionen sind sie trotzdem interessiert. Sie sind auch informiert, ich weiß nur nicht wirklich, wo sie ihre Infos herhaben. Ich weiß nur, dass sie diese nicht den sogenannten Qualitätsmedien entnehmen.

Die Infos gibt es auf Hartgeld.com mmnews.de usw

MorganLeFay
17.08.2019, 09:29
Ich mache täglich eine kurze Runde über die Homepages der üblichen Verdächtigen und habe morgens Radio an im Hintergund. Das reicht vollkommen. Eine Wochenzeitung im Abo, selten kommt mal eine Sonntagsausgabe einer Zeitung dazu. Fernsehen nur in Hotels und da irgendwelche Nachrichtenkanäle als Hintergundlärm am Morgen.

Generell halte ich mich auch heute noch eher in englischsprachigen Medien auf als in deutschen.

Mütterchen
17.08.2019, 09:31
Die Infos gibt es auf Hartgeld.com mmnews.de usw

Ich weiß gerade nicht auf welchen Teil meines Beitrages du dich mit deiner Antwort beziehen möchtest??

Schopenhauer
17.08.2019, 09:32
Einfach perfekt, oder? :D



Man kann auch seine Meinung kunstvoll in den Kommentarbereichen der MM umschreiben. Aber ja, ansonsten stimme ich zu.



Dann hat es zumindest teilweise positive Aspekte. :D



Ja, es sind entweder die Meldungen der Presseagenturen, aber immer mehr und mehr unqualifizierte Kommentare, die in Muss-Sätzen geradezu ersticken. (“Wie müssen die amerikanische Trillermeise vor Donald Trump bewahren!”) Dazu kommen noch Artikel, die eigentlich nur Umschreibungen von YouTube-Videos oder ein Kommentar zu Meldungen von Prominenten oder Politikern sind. Also letztendlich vom Informationsgehalt vollkommen wertlos.



Mich erinnert sowas wirklich an Loriot, nur halt nicht ganz so lustig.Nein, ich nehme wirklich an, dass die Politiker meinen, sich hiermit profilieren zu können. Sie halten den Wähler tatsächlich für dumm. (Das lässt sich auch aus anderen Dingen ableiten, und ich befürchte, dass sie damit nicht ganz falsch liegen.)



Stimmt, aber das eher nur bei Reizthemen wie Klimawandel oder der AfD. Trump bildet hier eine Ausnahme, d.h. der Beissreflex der Medien ist einfach überwältigend, also ungefähr so wie eine Bulldogge, die sich in einen Igel verbeisst und nicht loslassen kann, egal wie absurd es wirkt oder schmerzhaft es ist.



Ja, wo wir wieder bei der Kommentarfunktion von Journalisten wären. Es gibt im Englischen einen schönen Spruch, der im Deutschen nicht so lustig wirkt: “Opinions are like assholes: Everybody has one.” Das haben Journalisten einfach nicht verstanden. Im WSJ gab es heute eine sehr detaillierte Analyse dazu, wie sich die Politcal Correctness auf unabsehbare Weise auf die Marketingagenturen auswirkt. Für sowas zahle ich hingegen gern, aber nicht für Kommentare, es sei denn sie beleuchten einen völlig neuen Aspekt.



Vor allen Dingen, da man per Streaming wirklich den schlimmsten Inhalten problemlos entgehen kann.

:D

Für diejenigen, die ihre 'Informationen'? (Idiotenlaterne, geklaut von @ Don) daraus beziehen. Bestimmt.
Ich selbst meide seit Jahrzehnten die Glotze. Gedrucktes aus der NZZ. Manchmal. Aber auch nur, weil ein Freund von mir Sach-und Fachbeiträge dort veröffentlicht.
In der Leiste (unten im HPF) sehe ich manchmal Beiträge, die mich interessieren.

Ansonsten haben 'wir' eine gut sortierte Bibliothek. :)

Dr Mittendrin
17.08.2019, 09:36
Ich weiß gerade nicht auf welchen Teil meines Beitrages du dich mit deiner Antwort beziehen möchtest??


Meine volljährigen Kinder betrachten auch meine Liebe zum HPF mit leicht nachsichtigem Lächeln. An politischen Diskussionen sind sie trotzdem interessiert. Sie sind auch informiert, ich weiß nur nicht wirklich, wo sie ihre Infos herhaben. Ich weiß nur, dass sie diese nicht den sogenannten Qualitätsmedien entnehmen.


hier

Mütterchen
17.08.2019, 09:39
hier

Ach so. Aber ich glaube, sie haben andere Quellen. Ich werde später mal fragen, vielleicht bekomme ich ja wenigstens eine vage Auskunft, dann werde ich dir nochmal antworten.

Michael A
17.08.2019, 09:42
Ich weiß gerade nicht auf welchen Teil meines Beitrages du dich mit deiner Antwort beziehen möchtest??

Dr. Mittendrin meint , dass dort alle Informationen enthalten sind. Einfach gestrickte Seiten, aber dennoch alles eingepackt unter baufälliger Substanz. Selbst wie du Foren einen Heiratsantrag machst steht auf Hartgeld.com.

nurmalso2.0
17.08.2019, 09:42
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?

Eigentlich sollte man sich diesen tendenziösen Mist nicht mehr antun, aber ich tu es trotzdem, weil ich meine Pappenheimer ja kenne.
Eine komplette Nachrichtenabstinenz könnte fatale Auswirkungen haben. Eines morgens klingelt es an der Tür und ein paar Uniformierte sagen, "Jetzt bist du dran", du weißt aber nicht worum es geht, hättest es aber wissen können wenn ...
Das war Satire, nicht dass sich wer in seiner Paranoia bestätigt sieht.

Dr Mittendrin
17.08.2019, 09:42
Ach so. Aber ich glaube, sie haben andere Quellen. Ich werde später mal fragen, vielleicht bekomme ich ja wenigstens eine vage Auskunft, dann werde ich dir nochmal antworten.

Ich weiss noch viel mehr. Könnte auch Compact sein, Preussische Allgemeine,

Dr Mittendrin
17.08.2019, 09:43
Dr. Mittendrin meint wohl, dass dort alle Informationen enthalten sind. Einfach gestrickte Seiten, aber dennoch alles eingepackt unter baufälliger Substanz. Selbst wie du Foren einen Heiratsantrag machst steht auf Hartgeld.com.

Ich kann ja Lügen erkennen, du nicht. Ich glaubte denen früher auch.

Auch an die CO2 Lüge glaubte ich, die GEgenargumente sind viel treffender, als das unsubstanzierte Gewäsch.

Buella
17.08.2019, 09:46
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?

Diese "einigen nachrichtenabstinenten Mitbürger" sind eben deutlich näher im realen Leben und der Wahrheit, wie diese Schreib-Tucke sich in ihrer zusammengelogenen Phantasie-Blase auch nur im entferntesten vorstellen könnte!

LOL
17.08.2019, 09:46
Ich habe es nicht so mit der "Tagespolitik" und noch viel weniger mit 1001 Klatsch und Tratsch Geschichten. Langfristige Tendenzen interessieren mich mehr, die kann man aber meist nur mit guten historischen Kenntnissen ausmachen. Wer in die Zukunft gestalten will, muss die Vergangenheit kennen und Tendenzen deuten können.

Um Tendenzen zu deuten lese ich immer wieder die weltweiten Schlagzeilen (meist nur die Schlagzeilen) aus allen möglichen Ländern und Sprachen, so das ich nicht nur weiss was gerade "angesagt" ist und wer von wem darin abschreibt, sondern auch wo und wie das gleiche Thema unterschiedlich interpretiert wird.

u.a. Google News bietet sich dazu wunderbar an...

Desmodrom
17.08.2019, 09:50
Ich nenne das Zeug:
Tittytainment.

Spricht da etwa der Neid einer zur Hagebutte gereiften Rose? :fizeig:

Merkelraute
17.08.2019, 09:51
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?

Sehe das genau so. Die Gutmenschenpropaganda ist reine Zeitverschwendung. Heutzutage ist das Informationsangebot so gross, dass man filtern muss. Da der Wahrheitsanteil bei den meisten Medien, nur bei 0% liegt, sucht man sich eben Medien, wo der Wahrheitsanteil grösser ist. Im Grunde eine wirtschaftliche Entscheidung aufgrund von Effektivität.

Schopenhauer
17.08.2019, 09:53
Dr. Mittendrin meint , dass dort alle Informationen enthalten sind. Einfach gestrickte Seiten, aber dennoch alles eingepackt unter baufälliger Substanz. Selbst wie du Foren einen Heiratsantrag machst steht auf Hartgeld.com.

Foren?

Ich sagte es ja schon und korrigiere mich:
'Man' hat es auch nicht leicht mit Dir. :haha:

Leberecht
17.08.2019, 09:57
If news is that important, it will find me

Afleiðing skilaboða mun örugglega ná þér

Desmodrom
17.08.2019, 12:13
Hier mal einer, der schon vor 40 Jahren die Wahrheit erkannte und sie sogar noch im ÖR sagen durfte:


http://youtu.be/eHLnS-WTcYo

Schopenhauer
17.08.2019, 12:16
Hier mal einer, der schon vor 40 Jahren die Wahrheit erkannte und sie sogar noch im ÖR sagen durfte:


http://youtu.be/eHLnS-WTcYo

Großartig. :D
Er kommt bei mir gleich nach Monty Python.
Meine 'Lieblingstruppe'.

Ansuz
17.08.2019, 12:18
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.
Nomen est Omen? :D
In Zeiten des "Framings" sollten die unsere Meinung pflegschaftlich verwaltenden Volkserzieher doch dafür ausreichend sensibilisiert sein.


Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.)
Guter Journalismus kostet schlicht Geld. In der BRD haben wir die verfilzten Strukturen und Netzwerke der GEZ-und sogen. Leitmedien, deren Obere überproportional verdienen ( insbesondere auf ihre "Leistung" bezogen), wobei diese Gruppe relativ klein ist und mit Zähnen und Klauen ihre Pfründe verteidigt.

Ergänzung: die genannten Gruppen sind auch mit den etablierten BRD-Parteien bestens verfilzt.


Die Masse der Journaille wäre dem Prekariat zuzuordnen. Also, allein schon finanziell. Was soll man unter solchen Umständen erwarten?

Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)
Das hört sich sehr sympathisch an.


Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.
Dito.
Dieses Überhandnehmen der früher so verpönten Boulevardthemen selbst in den sogen. Leitmedien ist mir auch aufgefallen.
Kommerzialisierung als einen wichtigen Faktor kann man schwerlich leugnen.
Was die Verdummung anbelangt, nun, ob das gewollt ist oder sich im Zuge des allgemeinen Niederganges ( allgemeine Verblödung) eingestellt hat, vermag ich nicht zu beurteilen.


Wie haltet ihr das?
Während ich Geschriebenes inzwischen durchaus als Realsatire sehen kann, ist mir dies bei TV-Sendungen, allein schon bei Nachrichten, unmöglich. Habe seit 20 Jahren keinen TV/Radio mehr.
Werde ich damit konfrontiert, z.B. bei Besuchen, dominiert mittlerweile ein starker Fluchtinstinkt. :D

Nachrichten aus BRD-Federn lese ich nur noch sporadisch, wenn ich halt mal sowas im Verteiler habe oder hierzuforum in der Nachrichtenleiste ein evt. relevantes Thema aufploppt.

Sonst nur noch ausländische Medien.

Mütterchen
17.08.2019, 12:28
Was zeichnet denn eigentlich ein " Qualitätsmedium" aus?
Und, um mal das Klagelied meines vorherigen Beitrages weiterzusingen, was mich auch so ganz klar missfällt ist die Art und Weise in der heute die Schlagzeilen formuliert werden. Das klingt oft so reißerisch und/oder schon so bewertend dass ich gar keine Lust mehr habe überhaupt weiterzulesen.

BrüggeGent
17.08.2019, 12:32
Was zeichnet denn eigentlich ein " Qualitätsmedium" aus?
Und, um mal das Klagelied meines vorherigen Beitrages weiterzusingen, was mich auch so ganz klar missfällt ist die Art und Weise in der heute die Schlagzeilen formuliert werden. Das klingt oft so reißerisch und/oder schon so bewertend dass ich gar keine Lust mehr habe überhaupt weiterzulesen.

Unaufgeregte Berichterstattung.Also z.B. die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG in print und @.

Mütterchen
17.08.2019, 12:36
Unaufgeregte Berichterstattung.Also z.B. die NEUE ZÜRCHER ZEITUNG in print und @.

Es gibt da sicher Unterschiede und natürlich auch "bessere" Medien. Ich rede ja davon, was mir im Alltag so begegnet. Schlagzeilen die ich lesewenn ich etwa die Startseite meines PC oder Mobilfons betrachte oder die hier im Nachrichtenticker stehen. Besonders schlimm finde ich hier den FOCUS und obwohl ich diese Zeitschrift noch nie abonniert hatte oder regelmäßiger Leser war, ich bin mir doch ziemlich sicher dass gerade bei diesem Magazin diese Entwicklung besonders deutlich zu sehen ist. Wobei ich jetzt auch nicht sagen könnte wann sich das geändert hat, dafür nehme ich das dann doch zu flüchtig wahr.

Nachtrag, weil es so schön passt: um 13:39 zeigt mir der Nachrichtenticker diesen WELT-Artikel an:
Jetzt wissen wir auch, wer Heidis Hochzeitskleid entworfen hat
Wer, bitteschön, will denn so was wissen?

Ansuz
17.08.2019, 12:45
Was zeichnet denn eigentlich ein " Qualitätsmedium" aus?
Und, um mal das Klagelied meines vorherigen Beitrages weiterzusingen, was mich auch so ganz klar missfällt ist die Art und Weise in der heute die Schlagzeilen formuliert werden. Das klingt oft so reißerisch und/oder schon so bewertend dass ich gar keine Lust mehr habe überhaupt weiterzulesen.
Das geht mir auch so. Diese reißerischen Schlagzeilen wirken auf mich abstoßend."Seriös" geht anders.
Qualitätsjournalismus wäre, auf derlei billige Effekte, die auf die emotionale Ebene ausgerichtet sind, zu verzichten. Zudem sich der Verpflichtung zu neutraler Berichterstattung, generiert aus mindestens zwei von einander unabhängigen belastbaren Quellen, wieder zu erinnern.
Kommentare, also persönliche Meinung des Autors, deutlich als solchen kennzeichnen - das ist heute oft vermischt.
Dies mal spontan, da fällt mir sicher noch mehr zu ein.

MorganLeFay
17.08.2019, 12:53
Es gibt da sicher Unterschiede und natürlich auch "bessere" Medien. Ich rede ja davon, was mir im Alltag so begegnet. Schlagzeilen die ich lesewenn ich etwa die Startseite meines PC oder Mobilfons betrachte oder die hier im Nachrichtenticker stehen. Besonders schlimm finde ich hier den FOCUS und obwohl ich diese Zeitschrift noch nie abonniert hatte oder regelmäßiger Leser war, ich bin mir doch ziemlich sicher dass gerade bei diesem Magazin diese Entwicklung besonders deutlich zu sehen ist. Wobei ich jetzt auch nicht sagen könnte wann sich das geändert hat, dafür nehme ich das dann doch zu flüchtig wahr.

Nachtrag, weil es so schön passt: um 13:39 zeigt mir der Nachrichtenticker diesen WELT-Artikel an:
Jetzt wissen wir auch, wer Heidis Hochzeitskleid entworfen hat
Wer, bitteschön, will denn so was wissen?

‘ne ganze Menge Leute will das wissen. Ist auch nur Angebot und Nachfrage.

Ansuz
17.08.2019, 12:54
[...]Ja, es sind entweder die Meldungen der Presseagenturen, aber immer mehr und mehr unqualifizierte Kommentare, die in Muss-Sätzen geradezu ersticken. (“Wie müssen die amerikanische Trillermeise vor Donald Trump bewahren!”) Dazu kommen noch Artikel, die eigentlich nur Umschreibungen von YouTube-Videos oder ein Kommentar zu Meldungen von Prominenten oder Politikern sind. Also letztendlich vom Informationsgehalt vollkommen wertlos.
[...]
Nur mal zu diesem Punkt jetzt.
Dieses "muss" triggert mich genauso wie "Experte" oder "Eliten". Sehe da gewisse Parallelen.
Ein unerträglicher Hypermoralismus im Grunde.

Michael A
17.08.2019, 12:55
Hat dir Kasper die von oben verordnete Popel-Abstinenz auch noch den letzten Funken Verstand geraubt, oder welchen Bezug hat der Schwachsinn zum Thema? Lass dich lieber mal pharmazeutisch neu justieren, bevor auch noch der klägliche Rest deiner Synapsen klingelnd den Geist aufgibt.

Ich rede eben in primitiven Allegorien, um komplizierte Sachverhalte auch den einfach gestrickten Lesern verständlich zu machen.

Außerdem : Natürlich ist man in gewisser mit einem Forum verlobt, wenn man in diesem Registriert ist. Sind User in verschiedenen Foren aktiv, treiben sie folglich "Polygamie" und verbreiten an verschiedenen virtuellen Orten ihre Krankheitssamen.

tommy3333
17.08.2019, 13:26
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?
Sehr vernünftig. Ich selbst lese hauptsächlich die Basler Zeitung, NZZ, Achgut.de und Tichys Einblick, manchmal auch Cicero, und schaue dazu auch die Videokanäle von "Der Mann mit dem Hut spricht Klartext" und "Der Konservative". Frühmorgens sehe ich dann beim Frühstück im Morgenmagazin, was uns der Staatsfunk vorenthält und welche Sau er als nächstes durchs Dorf treibt. Aber der GEZ-Propaganda glaube ich per se kein einziges Wort.

Mütterchen
17.08.2019, 13:34
‘ne ganze Menge Leute will das wissen. Ist auch nur Angebot und Nachfrage.

Ich muss dir leider widersprechen.
Mein Eindruck ist ein anderer, eher der dass man mit solchen Nachrichten auf "Teufel komm' raus" gefüttert wird.
Es gibt bestimmt viele Leute die das wissen wollen, aber gehört es deswegen in den Nachrichtenticker eines "Qualitätsmediums"? Gibt es nicht genügend andere Möglichkeiten, sich über Klatsch und Tratsch zu informieren?
Als neulich dieser arme kleine Junge vor den ICE gestoßen wurde, da gab es ja auch eine Diskussion darüber, ob so was überhaupt von den Medien aufgegriffen werden sollte, ob es nicht nur ein " regionales" Ereignis sei. Ein Einzelfall, der nicht aufgebauscht werden sollte. Naürlich kann man das Argument auch vorbringen. Aber dann frage ich mich - wieso ist es eine Schlagzeile wert welches Brautkleid Heidi Klum trägt? Ich habe wirklich nie etwas darüber wissen wollen und wurde trotzdem über ihr Liebesgeplänkel informiert und auch über ihre Hochzeitspläne.
Was zeichnet denn ein Qualitätsmedium aus? Wenn es nur nach Angebot und Nachfrage auswählt, dann darf es aber auch nicht von sich behaupten, besser und seriöser als andere Medien zu sein. Dann geht es nicht um Promis und deren bereitwillig zur Verfügung gestellten Lebensablauf. Jedenfalls nicht in der Schlagzeile eines Nachrichtentickers.
Ich habe leider ein schrecklich schlechtes Gedächtnis, aber ich werde auch von "Qualitätsmedien" darüber informiert was irgendwelche Schauspieler oder Fernsehstars an politischen Botschaften zu verkünden haben. Und ich frage mich: was zeichnet die denn aus dass ihre Meinung so veröffentlicht wird? Ich gebe ja gerne zu dass sie bekannter, berühmter, erfolgreicher, reicher sind als ich. Aber trotzdem: wieso haben sie eine Plattform, politische Statements abzugeben? Und wieso lese ich das in den Schlagzeilen?

Ich werde nachher mal nach einem Beispiel suchen und das dann nachreichen.

P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.

FranzKonz
17.08.2019, 13:47
...

Einfach nur gut. :top:


P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.

Und vernünftige Quellenangaben. Tichy kann das, warum können es Zeit, FAZ, Spiegel, ..., nicht?

tommy3333
17.08.2019, 13:58
Guter Journalismus kostet schlicht Geld. In der BRD haben wir die verfilzten Strukturen und Netzwerke der GEZ-und sogen. Leitmedien, deren Obere überproportional verdienen ( insbesondere auf ihre "Leistung" bezogen), wobei diese Gruppe relativ klein ist und mit Zähnen und Klauen ihre Pfründe verteidigt.
Eben. Der Staatsfunk hat kein finanzielles Problem, sondern ein Qualitätsproblem (und auch ein Effizienzproblem). Er ist der teuerste Staatsfunk weltweit. Er ist nichts weiter als viel zu teurer Schrott.


https://meedia.de/wp-content/uploads/2015/01/Bildschirmfoto-2015-01-15-um-12.02.48.png

Quelle: meedia.de, 2015: https://meedia.de/2015/01/15/rundfunkbeitrag-soviel-zahlen-die-deutschen-im-internationalen-vergleich-fuer-ard-und-zdf/

Inzwischen hat der dt. Staatsfunk sogar die 8-Mrd.-EUR-Grenze überschritten.

BrüggeGent
17.08.2019, 14:06
Es gibt da sicher Unterschiede und natürlich auch "bessere" Medien. Ich rede ja davon, was mir im Alltag so begegnet. Schlagzeilen die ich lesewenn ich etwa die Startseite meines PC oder Mobilfons betrachte oder die hier im Nachrichtenticker stehen. Besonders schlimm finde ich hier den FOCUS und obwohl ich diese Zeitschrift noch nie abonniert hatte oder regelmäßiger Leser war, ich bin mir doch ziemlich sicher dass gerade bei diesem Magazin diese Entwicklung besonders deutlich zu sehen ist. Wobei ich jetzt auch nicht sagen könnte wann sich das geändert hat, dafür nehme ich das dann doch zu flüchtig wahr.

Nachtrag, weil es so schön passt: um 13:39 zeigt mir der Nachrichtenticker diesen WELT-Artikel an:
Jetzt wissen wir auch, wer Heidis Hochzeitskleid entworfen hat
Wer, bitteschön, will denn so was wissen?

Alle Leserinnen von BUNTE und GALA.

Haspelbein
17.08.2019, 14:07
Großartig. :D
Er kommt bei mir gleich nach Monty Python.
Meine 'Lieblingstruppe'.

An dem Video dieses Mannes sind m.E. noch zwei andere Dinge bemerkenswert:

a) Sein Vertrauen in den Parteien und den politischen Prozess. Ich bin mir gerade nicht sicher, ob ich den damaligen Idealismus bewundern soll, oder ob es mittlerweile nur weltfremd ist.
b) Seine Fähigkeit, sich in der deutschen Sprach klar und deutlich auszudrücken, ohne dabei zuviel oder zuwenig zu sagen, Floskeln zu gebrauchen, persönlich zu werden, oder zu schwadronieren.

Haspelbein
17.08.2019, 14:33
Ich muss dir leider widersprechen.
Mein Eindruck ist ein anderer, eher der dass man mit solchen Nachrichten auf "Teufel komm' raus" gefüttert wird.
Es gibt bestimmt viele Leute die das wissen wollen, aber gehört es deswegen in den Nachrichtenticker eines "Qualitätsmediums"? Gibt es nicht genügend andere Möglichkeiten, sich über Klatsch und Tratsch zu informieren?

Es gibt sie, aber das Problem ist, dass Menschen immer mehr diese Nachrichten erwarten. Gleichsam konditionieren sie die Leser dazu, nicht mehr für einen vernünftigen Journalismus zahlen zu wollen d.h. auch die Webseiten von Qualittätsmedien finanzieren sich mittlerweile primär durch Bannerwerbung. Es gibt zwar Paywalls, aber dahinter befindet sich mit wenigen Ausnahmen die gleiche Form des Journalismus, den man eigentlich auch umsonst bekommt.



Als neulich dieser arme kleine Junge vor den ICE gestoßen wurde, da gab es ja auch eine Diskussion darüber, ob so was überhaupt von den Medien aufgegriffen werden sollte, ob es nicht nur ein " regionales" Ereignis sei. Ein Einzelfall, der nicht aufgebauscht werden sollte. Naürlich kann man das Argument auch vorbringen. Aber dann frage ich mich - wieso ist es eine Schlagzeile wert welches Brautkleid Heidi Klum trägt? Ich habe wirklich nie etwas darüber wissen wollen und wurde trotzdem über ihr Liebesgeplänkel informiert und auch über ihre Hochzeitspläne.

Das ist hingegen eine gute Frage, und aus meiner Sicht eine andere Problematik. Beide Vorfälle sind Für den Leser interessant. Jedoch wollen Firmen ihre Werbung nicht auf Webseiten mit negativen Schlagzeilen schalten. Das Wall Street Journal hatte vor ein paar Tagen eine Liste von Wörtern veröffentlich, die aus Sicht der Marketingabteilungen nicht auf derselben Webseite mit der Werbung erscheinen sollen. Das Wort “Unfall” war mit auf dieser Liste.



Was zeichnet denn ein Qualitätsmedium aus? Wenn es nur nach Angebot und Nachfrage auswählt, dann darf es aber auch nicht von sich behaupten, besser und seriöser als andere Medien zu sein. Dann geht es nicht um Promis und deren bereitwillig zur Verfügung gestellten Lebensablauf. Jedenfalls nicht in der Schlagzeile eines Nachrichtentickers.
Ich habe leider ein schrecklich schlechtes Gedächtnis, aber ich werde auch von "Qualitätsmedien" darüber informiert was irgendwelche Schauspieler oder Fernsehstars an politischen Botschaften zu verkünden haben. Und ich frage mich: was zeichnet die denn aus dass ihre Meinung so veröffentlicht wird? Ich gebe ja gerne zu dass sie bekannter, berühmter, erfolgreicher, reicher sind als ich. Aber trotzdem: wieso haben sie eine Plattform, politische Statements abzugeben? Und wieso lese ich das in den Schlagzeilen?

Ich werde nachher mal nach einem Beispiel suchen und das dann nachreichen.

P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.

Ich würde mittlerweile behaupten, dass ein Qualitätsmedium sehr sorgfältig auswählen muss, wer in diesem Medium Werbung schaltet. Prinzipiell ist es begrüssenswert, wenn der Kunde direkt hierfür zahlt, da es diesen Interessenkonflikt mit den Auftraggebern der Werbung ausschliesst. (Hier nehme ich das Staatsfernsehen aus, da der Kunde zur Zahlung gezwungen wird.)

Die politischen Statements sind interessant, denn sie lassen sich unter rein wirtschaftlichen Gesichtspunkten nicht erklären.

Haspelbein
17.08.2019, 14:55
Eben. Der Staatsfunk hat kein finanzielles Problem, sondern ein Qualitätsproblem (und auch ein Effizienzproblem). Er ist der teuerste Staatsfunk weltweit. Er ist nichts weiter als viel zu teurer Schrott.


https://meedia.de/wp-content/uploads/2015/01/Bildschirmfoto-2015-01-15-um-12.02.48.png

Quelle: meedia.de, 2015: https://meedia.de/2015/01/15/rundfunkbeitrag-soviel-zahlen-die-deutschen-im-internationalen-vergleich-fuer-ard-und-zdf/

Inzwischen hat der dt. Staatsfunk sogar die 8-Mrd.-EUR-Grenze überschritten.

Das Problem sehe ich primär im sogenenannten Crowding Out, d.h. wenn der Staatsfunk so finanziert ist, verdrängt er seine privaten Alternativen fast per Definition vom Markt.

tommy3333
17.08.2019, 16:07
Das Problem sehe ich primär im sogenenannten Crowding Out, d.h. wenn der Staatsfunk so finanziert ist, verdrängt er seine privaten Alternativen fast per Definition vom Markt.
Ja. Das Crowding Out bringen die Zwangsgebühren aus meiner Sicht schon so mit sich. Wer will schon für einen Pay-TV Sender noch extra bezahlen, wenn er schon genötigt und per Gesetz quasi dazu gezwungen wird, den Staatsfunk zu bezahlen? Dadurch entsteht auch eine Monopolstellung, gesetzlich erzwungen sozusagen. Der Verbraucher ist zudem ggü. immer weiteren Gebührenerhöhungen völlig machtlos. Er muss bezahlen, egal ob er das Angebot nutzt oder nicht. Das ist ähnlich wie Schutzgeld.

Don
17.08.2019, 17:33
‘ne ganze Menge Leute will das wissen. Ist auch nur Angebot und Nachfrage.

Schon, aber dafür gibt es die Bunte und Astro TV.

Buella
17.08.2019, 19:20
Eine Autorin der Welt-Online (Kaja Klapsa) sorgt sich über die Nachrichtenabstinenz (https://www.welt.de/debatte/kommentare/article198676823/Gesundheitstrend-Nachrichtenabstinenz-Dafuer-ist-die-Lage-zu-ernst.html) einiger Mitbürger. International soll jeder Dritte keine Lust mehr auf die etablierten Medien haben.

Das wundert mich freilich wenig. Ich selbst lese Wirtschaftszeitungen, BBC ist ganz okay, und es gibt durchaus einige wissenschaftliche und technische Publikationen, die man lesen kann. (Smithsonian, Scientific American, usw.) Dann noch ein paar Lifestylegeschichten wie "Gun & Garden". (kein Witz)

Nach diesem Entzug wirken so gut wie alle Fernseh- oder Radiosendungen wie eine Satire. Dabei ist es nicht einmal so sehr eine politische Ausrichtung, sondern vielmehr eine Kommerzialisierung und Verdummung. Mir ist es egal, ob sich ein Fussballspieler beleidigt fühlt, ein Mädchen segelt, oder sich Merkel gut mit dem japanischen Kaiser versteht. Es hat für mein Leben einfach keine Relevanz.

Wie haltet ihr das?

Die Nachrichtenabstinenz fing bereits viel früher an:

Loriot kritisierte bereits 1979 den Haltungs- und Gesinnungsjournalismus 👉VOLLKOMMEN ZURECHT ‼


https://www.youtube.com/watch?v=eHLnS-WTcYo&feature=youtu.be

MorganLeFay
17.08.2019, 20:05
Ich muss dir leider widersprechen.
Wieso “leider”?

Mein Eindruck ist ein anderer, eher der dass man mit solchen Nachrichten auf "Teufel komm' raus" gefüttert wird.
Es gibt bestimmt viele Leute die das wissen wollen, aber gehört es deswegen in den Nachrichtenticker eines "Qualitätsmediums"? Gibt es nicht genügend andere Möglichkeiten, sich über Klatsch und Tratsch zu informieren?
Als neulich dieser arme kleine Junge vor den ICE gestoßen wurde, da gab es ja auch eine Diskussion darüber, ob so was überhaupt von den Medien aufgegriffen werden sollte, ob es nicht nur ein " regionales" Ereignis sei. Ein Einzelfall, der nicht aufgebauscht werden sollte. Naürlich kann man das Argument auch vorbringen. Aber dann frage ich mich - wieso ist es eine Schlagzeile wert welches Brautkleid Heidi Klum trägt? Ich habe wirklich nie etwas darüber wissen wollen und wurde trotzdem über ihr Liebesgeplänkel informiert und auch über ihre Hochzeitspläne.
Was zeichnet denn ein Qualitätsmedium aus? Wenn es nur nach Angebot und Nachfrage auswählt, dann darf es aber auch nicht von sich behaupten, besser und seriöser als andere Medien zu sein. Dann geht es nicht um Promis und deren bereitwillig zur Verfügung gestellten Lebensablauf. Jedenfalls nicht in der Schlagzeile eines Nachrichtentickers.
Ich habe leider ein schrecklich schlechtes Gedächtnis, aber ich werde auch von "Qualitätsmedien" darüber informiert was irgendwelche Schauspieler oder Fernsehstars an politischen Botschaften zu verkünden haben. Und ich frage mich: was zeichnet die denn aus dass ihre Meinung so veröffentlicht wird? Ich gebe ja gerne zu dass sie bekannter, berühmter, erfolgreicher, reicher sind als ich. Aber trotzdem: wieso haben sie eine Plattform, politische Statements abzugeben? Und wieso lese ich das in den Schlagzeilen?

Ich werde nachher mal nach einem Beispiel suchen und das dann nachreichen.
Naja, ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Natürlich war lange Zeit der Boulevard einfach bestimmten Publikationen, von der Bunten zum Goldenen Blatt, vorbehalten. In Zeiten einbrechender Print-Umsätze muss man aber irgendwie bei der Stange bleiben und es scheint zumindest so, als wäre der Boulevard-Markt zumindest ein stückweit stabiler, was die Nachfrage betrifft. Man möge mich korrigieren, wenn ich unrecht habe. Somit ist es logisch, dass anderweitig verlierende Publikationen in diesen speziellen Markt drängen, um sich ein Stück weit zu stabilisieren. Dass sie mit so einem Manöver auch Ansprüche an sich selbst unterlaufen, bestreite ich gar nicht. Teufelskreis halt. Aber Angebot und Nachfrage.

Der andere Aspekt ist, und das zeigt, wie alt wir beiden mittlerweile sind, dass “Influencer” und dergleichen heute einfach eine größere Rolle spielen in der Wahrnehmung der News-Konsumenten. Denn nicht anderes als reiner Konsum ist es ja mittlerweile. Nachrichten, die nicht auch Entertainment sind, laufen nicht. Wenn eine durchaus legitime Diskussion nicht von einem Gesicht angeführt oder illustriert wird (ob nun Thunberg, Trump oder González), findet sie schlicht nicht statt, zumindest für viele Menschen nicht. Somit wird dann auch die Unterwäsche von Knowles oder das Brautkleid von Klum relevant, weil nur ein bekannter Name auch newsworthy ist. WAs dann wieder zu Angebot und Nachfrage führt.

Dass andere Dinge wie Selbstzensur, vorauseilender Gehorsam und schlichte Feigheit in das ganze begünstigen — absolut. Ich sehe nur nicht die große Verschwörung (nicht, dass ich Dir das unterstellen wollte).


P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.
Da bin ich übrigens vollkommen bei Dir.

Haspelbein
18.08.2019, 13:50
Naja, ich denke, es ist eine Mischung aus beidem. Natürlich war lange Zeit der Boulevard einfach bestimmten Publikationen, von der Bunten zum Goldenen Blatt, vorbehalten. In Zeiten einbrechender Print-Umsätze muss man aber irgendwie bei der Stange bleiben und es scheint zumindest so, als wäre der Boulevard-Markt zumindest ein stückweit stabiler, was die Nachfrage betrifft. Man möge mich korrigieren, wenn ich unrecht habe. Somit ist es logisch, dass anderweitig verlierende Publikationen in diesen speziellen Markt drängen, um sich ein Stück weit zu stabilisieren. Dass sie mit so einem Manöver auch Ansprüche an sich selbst unterlaufen, bestreite ich gar nicht. Teufelskreis halt. Aber Angebot und Nachfrage.

Die Frage bleibt jedoch, warum die Kunden die Online-Boulevardpresse als Ersatz für die bisherigen Printmedien akzeptiert haben. Dies schlug ja auch auf die Printmedien selbst durch. Die Auflage des Spiegels sank von so um die 800k pro Quartal auf 700k, das ist eine quantitative Reduktion, aber keine Katastrophe. Er hat sich stabilisiert, ist aber nicht das, was er einmal war. Jedoch widerspricht er dem Argument, dass sich Printauflagen nicht mehr verkaufen lassen.

Warum wird jedoch der investigative und detaillierte Journalismus nicht mehr nachgefragt?

Hank Rearden
18.08.2019, 13:56
Damit meint sie vermutlich Personen wie mich. Vor wenigen Wochen kündigte ich mein FT-Abo. Die etablierten deutschen Medien boykottiere ich bereits seit geraumer Zeit durch stringente Meidung aller Seitenaufrufe. Ich gebe Dir jedoch auch vollständig Recht darin, dass die vermittelten Inhalte nicht geringen Wert haben, sondern zu 99% völlig wert- und belanglos sind. Zusätzlich stelle ich immer wieder fest, dass teilweise eine Art von Pornografie des Leids und Schicksals anderer Menschen veröffentlicht wird. Wenn beispielsweise die Kurzmitteilung verbreitet wird, dass mir völlig unbekannte Personen möglicherweise noch besonders tragisch verunglückt sind, fehlt mir auch hier der Nutzen, während zugleich in unangenehmer Weise die Vergänglichkeit und Empfindlichkeit des Lebens der Nächsten beschwört wird.

Zusätzlich ist meine Überzeugung, dass die deutsche Presse das Kunststück vollbracht hat, eine vor Idiotie schreiende Nachricht nach der anderen zu veröffentlichen. Beispielsweise wie sich zwei Politiker darüber streiten, ob der Regionalexpress der Deutschen Bahn eine separate erste Klasse aufweisen sollte. Wenn Mandatsträger ihre bezahlte Arbeitszeit belanglosen Details wie diesen widmen, findet wirklich eine Beleidigung des Souveräns statt. Die resultierende Frage wäre, ob die Diskutanten ihre Audienz für derart unterbelichtet halten oder es selbst sind.

Neben den beschriebenen Belanglosigkeiten kann ein Teil der Inhalte auch als lupenreine Propaganda bezeichnet werden. Dabei wird oftmals derart offensichtliche und primitive Agitation betrieben, dass mir nichts mehr einfällt. Zusätzlich wird gelogen, Fakten werden zugedichtet und ungültige Schlussfolgerungen getätigt, sofern sie der abgezielten Ideologie nutzen.

Insgesamt ist die FT durchaus eine qualitativ hochwertige Zeitung, sofern ein Leser sich eine Zeitung zumuten möchte. Neben spezialisierter, kommerzieller Research-Veröffentlichungen war meine Auffassung ohnehin bereits seit langer Zeit, dass alle relevanten Nachrichten an Zinssätzen, Renditen und Wechselkursen abzulesen sind. Beispielsweise fiel der Kurs einer hundertjährigen Argentinien-Anleihe mit reichhaltigen Coupons vorgestern auf Kurse um die 40 Cent/USD Nennwert. Die Interpretation eines Journalisten, dass die Staatspleite droht, ist zumindest für mich wertlos.

Fernsehen und Radio erscheint mir ohnehin bereits seit längerer Zeit als mittlere Zumutung. Mangels Empfangsgerät erhalte ich nur gelegentlich und kurzzeitig einen Einblick in die ausgestrahlten Inhalte, wenn ich unterwegs bin. Es erscheint mir immer wieder unbegreiflich, wie Menschen ihre Zeit dafür aufwenden können, diesen geistlosen Unsinn zu ertragen.

Ausgezeichnete Zusammenfassung!!!!

Klopperhorst
18.08.2019, 13:57
Die Frage bleibt jedoch, warum die Kunden die Online-Boulevardpresse als Ersatz für die bisherigen Printmedien akzeptiert haben. ...

Warum wird jedoch der investigative und detaillierte Journalismus nicht mehr nachgefragt?


Weil sie zu faul zum Lesen und Denken sind. Twitter-Kurznachrichten passen besser zum heutigen "Journalismus". Niemand liest sich Texttapeten online durch, und um sich eine gute Zeitung zu kaufen, bedarf es mehr Aufwand, als mal schnell bild.de anzuklicken.

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dscheipi
18.08.2019, 14:01
Weil sie zu faul zum Lesen und Denken sind. Twitter-Kurznachrichten passen besser zum heutigen "Journalismus". Niemand liest sich Texttapeten online durch, und um sich eine gute Zeitung zu kaufen, bedarf es mehr Aufwand, als mal schnell bild.de anzuklicken.

---


das denke ich auch - muss alles in mundgerechten häppchen erscheinen.

die leute sind auch mehr und mehr durch handys, smartphone draufhin konditioniert - eben schnell wechselnde, kurze reize. das zeug macht so und so das hirn kaputt.

Haspelbein
18.08.2019, 15:13
Weil sie zu faul zum Lesen und Denken sind. Twitter-Kurznachrichten passen besser zum heutigen "Journalismus". Niemand liest sich Texttapeten online durch, und um sich eine gute Zeitung zu kaufen, bedarf es mehr Aufwand, als mal schnell bild.de anzuklicken.

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Sowas ist aus meiner Sicht eine interessante Frage, denn es bedingt mehr oder weniger, dass die Konsumkultur und Fortschritte in der Unterhaltungselektronik, wenn man sie denn als Fortschritte bezeichen will, zu eben dieser Situation geführt haben, und deutlich weniger die Politik. Praktisch eine Selbstentmündigung des Bürgers.

Leibniz
18.08.2019, 16:04
[...]
Ich habe leider ein schrecklich schlechtes Gedächtnis, aber ich werde auch von "Qualitätsmedien" darüber informiert was irgendwelche Schauspieler oder Fernsehstars an politischen Botschaften zu verkünden haben. Und ich frage mich: was zeichnet die denn aus dass ihre Meinung so veröffentlicht wird? Ich gebe ja gerne zu dass sie bekannter, berühmter, erfolgreicher, reicher sind als ich. Aber trotzdem: wieso haben sie eine Plattform, politische Statements abzugeben? Und wieso lese ich das in den Schlagzeilen?

Wer einmal genauer betrachtet, welche Qualifikationen im Einzelfall bestehen, wird oft auf ein großes Vakuum treffen. Heidi Klum sieht gut aus. Ich kenne jedoch unzählige Frauen, die mindestens genauso gut aussehen. Oftmals sind diese Personen entgegen aller öffentlichen Beteuerungen in finanziellen Schwierigkeiten und nicht selten überschuldet. Für einige tausend Euro sind diese Personen wortwörtlich zu Allem bereit. Sie sind Projektionsflächen, die den Massen als Vorbilder propagiert werden. In dieser Rolle können sie genutzt werden, um Massen in eine bestimmte Richtung zu lenken. Dieser Mechanismus nutzt das menschliche Grundbedürfnis, in der Gesellschaft akzeptiert zu werden. (Darin begründen sich auch versuche, Regimegegner zu ächten)


P.S.: ich vermisse bei den Qualitätsmedien auch investigativen Journalismus.
Investigative Journalisten sind (abhängig von der Struktur ihres Geldgebers) erheblich eingeschränkt. Im Fall von Springer und Spiegel nehmen die Gesellschafter erheblichen Einfluss auf die Berichterstattung. Die Gesellschafter erteilen die Direktiven für Chefredakteure, die ihre Direktiven an die einzelnen Redakteure weiterleiten. Die größte Freiheit und Unabhängigkeit erlaubt die Gesellschaftsstruktur der NZZ, der FT und einiger anderer Nischenprodukte. Dass diese Zeitungen ausgerechnet die qualitativ höchste Berichterstattung produzieren ist eben kein Zufall.
Im Fall der NZZ ist mir sogar ein Ausländer bekannt, der aus Unwissenheit stillschweigend eine Mehrheit ansammeln wollte. Er musste seine Anteile abgeben, weil die Rechtslage untersagt, dass Einzelaktionäre (besonders Ausländer) die NZZ als persönliches Sprachrohr erwerben.

Deshalb ist die Akquisition von Springer durch KKR hochinteressant. Friede Springer und Döpfner bilden sich ein, dass ihre Kragenweite eine Partnerschaft ermöglicht, was an Größenwahn grenzt. Meines Erachtens wird Friede Springer mit hoher Wahrscheinlichkeit als erste herausfliegen (die Kontrolle verlieren), Döpfner hat gute Chance, als nächster vor die Tür gesetzt zu werden. KKR wird mindestens 6 Teile Fremdkapital aufnehmen und möglicherweise die Ertragskraft des Springer-Konzerns überlasten und ein Blutbad aus Einsparungen vornehmen müssen. (eher unwahrscheinlich, KKR hat eigentlich gute Leute, die wissen, was sie tun)
In jedem Fall wird es innerhalb des (für Deutschland) bedeutenden Medienkonzerns zu einigen Veränderungen kommen. Das Geschäftsmodell von KKR besteht nicht darin, passiv mit sehr viel Fremdkapital alles laufen zu lassen. Üblicherweise haben sie klare Vorstellungen, wie sie mit konkreten Maßnahmen eine erheblich höhere Ertragskraft generieren. Aus Sicht der Nachfrager existiert meines Erachtens ein wachsender Markt für Medienerzeugnisse, die ohne F.Springers Maulkorb agieren können.

Nopi
18.08.2019, 23:13
Bei mir ist es auch schon lange so, dass ich fast keine Nachrichten im Tv ansehe oder in der Mainstream- Presse lese.

Worüber ich mich das Letzte mal geärgert - und heute wieder - habe ist, wie die Politiker und Geldeliten, die einfacheren Menschen oder weniger Mächtigen könnte man sagen - für dumm verkaufen mit diesem Brexit- Generve in den Nachrichten. Darüber wurde abgestimmt, was gefühlt erst nach zehn Jahren endlich passierte. Die Auswertung dauerte gefühlt auch fünf Monate. Danach musste es erstmal Verhandlungen geben ob die Politiker das auch wirklich machen oder wie sie das machen wollen mit dem Austritt . Und dieses Verhandeln zieht sich gefühlt schon jahrelang so hin. Seit gefühlt drei, vier Jahren so hin.
Selbst der Dümmste merkt doch langsam, dass die Wähler in Wahrheit bei solch großen Veränderungen, als Wähler eben nichts mit zu entscheiden / nichts zu melden haben. Ich frage mich halt was dieses Theater soll mit dem Brexit, der nie statt zu finden scheint.

Ablenkung, Beruhigung oder gar absichtliche Verblödung der Untertanen ???????? :aggr::basta::fuck::hd::irre: Was denken sie sich nur, wie dumm wir sind ? :fuck:

der Karl
28.08.2019, 08:32
https://abload.de/img/abouyknz.png

Das Neue Deutschland bettelt um Spenden! Wer wird mit gutem Beispiel voran gehen und eine Sammelaktion starten?:hd:

Differentialgeometer
28.08.2019, 08:37
Die Frage bleibt jedoch, warum die Kunden die Online-Boulevardpresse als Ersatz für die bisherigen Printmedien akzeptiert haben. Dies schlug ja auch auf die Printmedien selbst durch. Die Auflage des Spiegels sank von so um die 800k pro Quartal auf 700k, das ist eine quantitative Reduktion, aber keine Katastrophe. Er hat sich stabilisiert, ist aber nicht das, was er einmal war. Jedoch widerspricht er dem Argument, dass sich Printauflagen nicht mehr verkaufen lassen.

Warum wird jedoch der investigative und detaillierte Journalismus nicht mehr nachgefragt?

Öh, weil er tot ist? Wann wurde denn jemals was von deutschen Printmedien aufgedeckt? Von so Banalitäten wie der Planscherei des ehemaligen Verteidigungsministers ("bin Baden") mal abgesehen?! Der größte Skandal der letzten Jahre war, als der SPIEGEL sich selbst überführt hat (vermutlich nur die Spitze des Eisberges). Selbst in elendig langen Artikeln finden sich nie wirklich vorher nie gelesene Details. Bspw: es wurde ein Artikel über das Pannen-Flugzeug 737 Max geschrieben; darin fanden sich keine handfesten technischen Details sondern eher wolkig umschrieben, was da vermutlich aus Sparzwang verbaselt wurde. Wozu soll man den Scheiss dann kaufen?!

der Karl
28.08.2019, 08:45
https://www.tichyseinblick.de/wp-content/uploads/2019/08/Spiegel_35_.jpg

https://i.imgur.com/7zAk4da.jpg

Dieser Kuzmany ist einer der widerlichsten Gutmenschen vom "Spiegel". Guck Euch mal dem sein Konterfei an. In den letzten Tagen hatten sie den abertausendsten Artikel zum Thema "Rechtspopulismus" lanciert. Sie checken es einfach nicht. Die schreiben sich dumm und dämlich gegen die Realität an.

Wollen sich selbst immer wieder auf's neue beweisen, dass sie angeblich richtig liegen, während die Auflage weiter sinkt. Man muß sich klarmachen, was das für ein krankes und verlogenes Milieu ist.

Die reproduzieren immer wieder ihr reines linkes Weltbild - mithilfe relativistischer Phrasen z.B. zum Thema Ausländerkriminalität und Islam. In einen deutschen Knast haben die offenbar noch nie geguckt.

Absurd finde ich das Ganze angesichts der Marktwirtschaft, in der wir leben. Die schreiben sich sehenden Auges in den Abgrund. Und schreiben trotzdem immer weiter ihre Phrasen, als ob es kein Morgen gäbe.

Kreuzbube
28.08.2019, 08:48
https://www.tichyseinblick.de/wp-content/uploads/2019/08/Spiegel_35_.jpg

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Dieser Kuzmany ist einer der widerlichsten Gutmenschen vom "Spiegel". Guck Euch mal dem sein Konterfei an. In den letzten Tagen hatten sie den abertausendsten Artikel zum Thema "Rechtspopulismus" lanciert. Sie checken es einfach nicht. Die schreiben sich dumm und dämlich gegen die Realität an.

Wollen sich selbst immer wieder auf's neue beweisen, dass sie angeblich richtig liegen, während die Auflage weiter sinkt. Man muß sich klarmachen, was das für ein krankes und verlogenes Milieu ist.

Die reproduzieren immer wieder ihr reines linkes Weltbild - mithilfe relativistischer Phrasen z.B. zum Thema Ausländerkriminalität und Islam. In einen deutschen Knast haben die offenbar noch nie geguckt.

Absurd finde ich das Ganze angesichts der Marktwirtschaft, in der wir leben. Die schreiben sich sehenden Auges in den Abgrund. Und schreiben trotzdem immer weiter ihre Phrasen, als ob es kein Morgen gäbe.


Ist das nicht typisch für die Deutsche Geschichte?:)

Maitre
28.08.2019, 08:53
Öh, weil er tot ist? Wann wurde denn jemals was von deutschen Printmedien aufgedeckt? Von so Banalitäten wie der Planscherei des ehemaligen Verteidigungsministers ("bin Baden") mal abgesehen?! Der größte Skandal der letzten Jahre war, als der SPIEGEL sich selbst überführt hat (vermutlich nur die Spitze des Eisberges). Selbst in elendig langen Artikeln finden sich nie wirklich vorher nie gelesene Details. Bspw: es wurde ein Artikel über das Pannen-Flugzeug 737 Max geschrieben; darin fanden sich keine handfesten technischen Details sondern eher wolkig umschrieben, was da vermutlich aus Sparzwang verbaselt wurde. Wozu soll man den Scheiss dann kaufen?!


Meinst du den ellenlangen Artikel im Lügel über die 737 Max? Der war wirklich schlecht, langatmig, eine drittklassige Agentenerzählung aber erstaunlich wenig Fakten. Da kommst du tatsächlich eher ans Ziel, wenn du in irgendeinem Fachforum eine Diskussion zum Thema liest.

p.s.: Wer lesen kann, ist klar im Vorteil, du hattest den Spiegel ja schon explizit erwähnt.

KatII
28.08.2019, 09:12
Sex sells. Die Journalutten, Presstituierten und die Polithuren sollten das mal ernst nehmen und mehr Knie und Schulter zeigen. Dann klappts auch mit dem Michel.

https://www.wiedenroth-karikatur.de/KariAblage201908/20190824_Bundesrepublik_Deutschland_Kanzler_Amok_U nrechtsstaat.jpg

Haspelbein
28.08.2019, 10:36
Öh, weil er tot ist? Wann wurde denn jemals was von deutschen Printmedien aufgedeckt? Von so Banalitäten wie der Planscherei des ehemaligen Verteidigungsministers ("bin Baden") mal abgesehen?! Der größte Skandal der letzten Jahre war, als der SPIEGEL sich selbst überführt hat (vermutlich nur die Spitze des Eisberges). Selbst in elendig langen Artikeln finden sich nie wirklich vorher nie gelesene Details. Bspw: es wurde ein Artikel über das Pannen-Flugzeug 737 Max geschrieben; darin fanden sich keine handfesten technischen Details sondern eher wolkig umschrieben, was da vermutlich aus Sparzwang verbaselt wurde. Wozu soll man den Scheiss dann kaufen?!


Meine Betrachtungsweise liegt wahrscheinlich an meinem Alter, aber früher war Der Spiegel wirklich regierungskritisch. Man muss da nicht unbedingt an die Spiegelaffäre des Jahres 1962 denken, selbst in den 80er Jahren war der Interviewstil des Spiegels bei Politikern noch recht aggressiv. Eben deshalb ist die Wendung eben so verblüffend, d.h. es werden noch das Ausland oder die Wirtschaft kritisiert, aber niemals der Staat selbst.