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Vollständige Version anzeigen : Erben der bayerischen Könige kassieren immer noch Millionen



Ansuz
31.07.2019, 15:32
Während andere alte Familien nur noch das retten konnten, was sie am Leibe trugen, scheinen es die Wittelsbacher geschickter angestellt zu haben.

Da könnte man nun trefflich spekulieren über die Hintergründe.

Interessant fände ich auch, was aus juristischer Sicht dazu zu sagen wäre.
Die Hohenzollern versuchen ja derzeit, einen Anspruch auf einige ihrer alten Liegenschaften durchzusetzen.

Hervorhebungen von mir.


Das Geld wird nach einem geheimen Schlüssel aufgeteilt. Der größte Einzelanteil fließt an das Oberhaupt: Franz von Bayern.

Auch knapp 100 Jahre nach dem Ende der Monarchie (https://www.sueddeutsche.de/thema/Monarchie) in Bayern ist es höchst lukrativ, der ehemaligen Herrscherfamilie der Wittelsbacher anzugehören. Nach Recherchen der Süddeutschen Zeitung kommt sie jedes Jahr in den Genuss von knapp 14 Millionen Euro, die der Wittelsbacher Ausgleichsfonds (WAF) ausschüttet. Diese Stiftung wurde im Jahr 1923 vom Freistaat Bayern errichtet, um die Mitglieder des Hauses Wittelsbach weiterhin zu alimentieren.


Das Geld fließt an den Chef des Hauses, Franz Herzog von Bayern, und an die Chefs der verschiedenen Linien der Familie, die es dann innerhalb ihrer Linie weiterverteilen. Die genauen Schlüssel sind geheim, den mit Abstand größten Einzelanteil erhält Franz von Bayern.

Bislang eines der am besten gehüteten Geheimnisse BayernsDa das Haus Wittelsbach nach der Revolution von 1918 Entschädigungsansprüche gegenüber dem Staat erhob, richtete dieser schließlich nach jahrelangen Verhandlungen den Wittelsbacher Ausgleichsfonds ein - ausgestattet vor allem mit Immobilien und Geld. In den Genuss der Erträge kommt laut Gesetz die ehemalige königliche Familie; deren Höhe war bislang eines der am besten gehüteten Geheimnisse Bayerns. Nun wird auch das Vermögen des WAF erstmals öffentlich bekannt: Seine Bilanzsumme betrug nach Auskunft des Finanzministeriums zuletzt 348 Millionen Euro.


Dank einer Ausnahmegenehmigung ist der Fonds von Prüfungen durch den Bayerischen Obersten Rechnungshof befreit. Allein das Kunst- und das Finanzministerium haben einen gewissen Einblick in das Innenleben der Stiftung - in deren Kontrollorgan, den Verwaltungsrat, entsenden sie zwei sogenannte Staatskommissare. Derzeit ficht das Finanzministerium mit dem WAF einen Rechtsstreit aus, in dem es darum geht, wie viel Geld der Fonds ausschütten darf und wie weit die Kontrollrechte des Freistaats reichen. In erster Instanz unterlag das Finanzministerium vor dem Münchner Verwaltungsgericht.


Quelle (https://www.sueddeutsche.de/bayern/wittelsbacher-erben-der-bayerischen-koenige-kassieren-immer-noch-millionen-1.2852054)

Merkelraute
31.07.2019, 15:36
Während andere alte Familien nur noch das retten konnten, was sie am Leibe trugen, scheinen es die Wittelsbacher geschickter angestellt zu haben.

Da könnte man nun trefflich spekulieren über die Hintergründe.

Interessant fände ich auch, was aus juristischer Sicht dazu zu sagen wäre.
Die Hohenzollern versuchen ja derzeit, einen Anspruch auf einige ihrer alten Liegenschaften durchzusetzen.

Hervorhebungen von mir.



Quelle (https://www.sueddeutsche.de/bayern/wittelsbacher-erben-der-bayerischen-koenige-kassieren-immer-noch-millionen-1.2852054)

Die sollen froh sein, daß die 1918 nicht auf der Guillotine gelandet sind.

LOL
31.07.2019, 15:42
Ich mag die Amigos dort in Bayern, erinnern mich irgendwie an Griechenland...:D

cornjung
31.07.2019, 15:59
Während andere alte Familien nur noch das retten konnten, was sie am Leibe trugen, scheinen es die Wittelsbacher geschickter angestellt zu haben. Da könnte man nun trefflich spekulieren über die Hintergründe.
Nicht nur die Wittelsbacher haben ihrer ererbten Pfründe retten können. Auch die Badens, Fürstenbergs, Hessens, Hohenzollern, Welfen, Württemberger uswusf...Praktisch alle. Im Jahre 1918 wurde in Deutschland demokratisch abgestimmt, ob Adel und Klerus enteignet werden. Es wurde mit überwätigender Mehrheit abgelehnt, insbes. von jeder Kanzel Jedem, der dafür votierte, die ewige Hölle angedroht wurde. So berichten es Zeitzeugen. Man könnte auch mal diskutieren, wie der diese Familien zu ihrem gigantischen Reichtum gekommen sind, und warum sich bereits vor 500 Jahren die ausgebeutete und arbeitende Bevölkerung gegen sie erhoben hat und blutigst massakriert wurde.

der Karl
31.07.2019, 16:02
Bevor die Knete als Länderfinanzausgleich nach Berlin oder Ostländer fliesst, soll es ruhig in Bayern bleiben.

Haspelbein
31.07.2019, 16:06
Der Auszahlungsmodus lässt mich jedoch eher an sizilianische Strukturen denken. :D Aber ich denke schon, dass die Bayern ihrem Königshaus enger verbunden sind. Interessant wäre ja auch, ob diese Zahlungen mit Pflichten und Auflagen verbunden sind.

Deutschmann
31.07.2019, 16:06
Mich ärgert eher die Gelder der Politiker. Wenn ein Maurer seinen Job aufgibt, bekommt der doch auch keine Knete von seinem ehemaligen Arbeitgeber. Eigenverantwortung ist gefragt.

BrüggeGent
31.07.2019, 16:13
Bevor die Knete als Länderfinanzausgleich nach Berlin oder Ostländer fliesst, soll es ruhig in Bayern bleiben.

Man merkt, daß Du als Heidelberger noch kurpfälzisch/bayrisch denkst.:gib5:

Heinrich_Kraemer
31.07.2019, 16:17
Ich mag die Amigos dort in Bayern, erinnern mich irgendwie an Griechenland...:D

Wo wir doch auch ein wenig gemeinsame Geschichten teilen... :D

BrüggeGent
31.07.2019, 16:19
Wo wir doch auch ein wenig gemeinsame Geschichten teilen... :D

Du meinst, der Balkan beginnt schon hinter München...und nicht hinter Wien!?:bäh:

Ansuz
31.07.2019, 16:36
Wo wir doch auch ein wenig gemeinsame Geschichten teilen... :D
Jo mei, der Wittelsbacher Otto war schließlich König von Griechenland. :D

LOL
31.07.2019, 16:40
Jo mei, der Wittelsbacher Otto war schließlich König von Griechenland. :D
Och, da gibt es weitaus mehr bayrischer Hinterlassenschaft. Es gibt im griechischen Parlament traditionell ein paar Dutzend Abgeordnete welche deutsche Familiennamen haben, ein Erbe der von Otto damals mitimportierten bayrischen Verwaltungsbeamten. :D

Ansuz
31.07.2019, 16:43
Och, da gibt es weitaus mehr bayrischer Hinterlassenschaft. Es gibt im griechischen Parlament traditionell ein paar Dutzend Abgeordnete welche deutsche Familiennamen haben, ein Erbe der von Otto damals mitimportierten bayrischen Verwaltungsbeamten. :D
Sehr interessant. Daß sich die so lange (er)halten konnten.... die Nachfolgedynastie war den Bayern ja eher feindlich gesinnt. :D

LOL
31.07.2019, 16:56
Sehr interessant. Daß sich die so lange (er)halten konnten.... die Nachfolgedynastie war den Bayern ja eher feindlich gesinnt. :D Athen hatte damals nur paar Zehntausend Einwohner, innerhalb von paar Generationen hat sich Athen darin wohl mehr als verhundertfacht, entsprechend reich wurden alle dort ansässigen, alten Familien allein schon wegen ihrer Immobilien dort, darunter selbstverständlich auch die Nachkommen der dortigen bayrischen Administrationsbeamten.

Die alte Athener Oberschicht ist insofern notgedrungen u.a. auch bayrisch durchmischt, was ja auch die hartnäckigen "Amigos" dort erklären könnte... :D

Ansuz
31.07.2019, 18:18
Der Auszahlungsmodus lässt mich jedoch eher an sizilianische Strukturen denken. :D Aber ich denke schon, dass die Bayern ihrem Königshaus enger verbunden sind. Interessant wäre ja auch, ob diese Zahlungen mit Pflichten und Auflagen verbunden sind.

Der Auszahlungsmodus ist in der Tat sehr interessant. Ebenso die de facto nicht vorhandene Finanzaufsicht.
Soweit mir bekannt, gibt es keine Auflagen wie etwa lästige Repräsentationspflichten. Die Gelder fließen frank und frei.

Don
31.07.2019, 18:41
Der Auszahlungsmodus ist in der Tat sehr interessant. Ebenso die de facto nicht vorhandene Finanzaufsicht.
Soweit mir bekannt, gibt es keine Auflagen wie etwa lästige Repräsentationspflichten. Die Gelder fließen frank und frei.

Immerhin sind sie noch günstiger als Bundes- und Landtag(e), und richten wesentlich weniger Schäden an. Außerdem sorgen sie für Lesestoff in der Yellowpress.

Mein Favorit ist natürlich Luitpold, Pinz von Bayern, mit Brauerei nebst Ritterspielen und sehenwertem Weihnachtsmarkt auf Schloß Kaltenberg.
Bekam meines Wissens noch kein Politiker gebacken.

Larry Plotter
31.07.2019, 19:41
Ich mag die Amigos dort in Bayern, erinnern mich irgendwie an Griechenland...:D


Andersrum wird ein Schuh daraus.
Nach dem "Abkassieren" des bayrischen Königreiches durch die "befreiten Griechen"
(der damalige bayrische Kredit wurde bis heute nicht zurückgezahlt,
wenn man von dem Bruchteil absieht den Bismark noch erhandeln konnte)
und den, ähm, damaligen und heutigen Strukturen in Griechenland
haben Andere ab und an sich ein Beispiel genommen.

Flaschengeist
31.07.2019, 19:45
Bevor die Knete als Länderfinanzausgleich nach Berlin oder Ostländer fliesst, soll es ruhig in Bayern bleiben.

Man merkt, daß Du als Heidelberger noch kurpfälzisch/bayrisch denkst.:gib5:

Wohl eher Mannheimer - wer ernsthaft glaubt, dass der Schekel in Bayern investiert wird :nhss:

BrüggeGent
31.07.2019, 19:50
Wohl eher Mannheimer - wer ernsthaft glaubt, dass der Schekel in Bayern investiert wird :nhss:

:sark::sark::schelm::schelm:

Götz
02.08.2019, 04:16
Während andere alte Familien nur noch das retten konnten, was sie am Leibe trugen, scheinen es die Wittelsbacher geschickter angestellt zu haben.

Da könnte man nun trefflich spekulieren über die Hintergründe.

Interessant fände ich auch, was aus juristischer Sicht dazu zu sagen wäre.
Die Hohenzollern versuchen ja derzeit, einen Anspruch auf einige ihrer alten Liegenschaften durchzusetzen.

Hervorhebungen von mir.



Quelle (https://www.sueddeutsche.de/bayern/wittelsbacher-erben-der-bayerischen-koenige-kassieren-immer-noch-millionen-1.2852054)

Hochinteressant, man sollte die transatlantischen Verflechtungen des "Hauses Wittelsbach" genauer in Augenschein nehmen, nicht zuletzt auch ob es solche schon während der unmittelbaren Nachkriegszeit gab , oder gar schon davor....

Einflußreiche US Paten woll(t)en eventuell die Option einer Abspaltung Bayerns von der BRD als "eigenständiges Königreich" am Leben erhalten.

navy
02.08.2019, 15:06
eine sehr gute Lösung, wo der frühere Chef der Verwaltung: Graf Spreti, eine positive Legende ist. Besser als im Politik Sumpf nur an jeden Idioten einen Posten verteilen

SprecherZwo
02.08.2019, 20:48
Enteignen, das Pack.