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Vollständige Version anzeigen : Arbeitsagentur löscht heimlich über 100.000 Stellen



radelroll
12.06.2019, 08:44
Bericht ist schon etwas älter, aber gerade mit der anstehenden "grünen Zukunft" in Deutschland ein kleiner Blick in die Zukunft.

https://www.mdr.de/nachrichten/politik/inland/jobboerse-stellen-geloescht-bundesagentur-fuer-arbeit-100.html

Bundesagentur löscht über 100.000 Stellen aus Jobbörse

Der Datenmissbrauch-Skandal an Jobbörsen nimmt immer größere Ausmaße an: Inzwischen löschte die Behörde nach Recherchen von MDR AKTUELL zwar mehr als 100.000 Stellen. Missbrauch kann die Bundesagentur aber weiter nicht ausschließen.


Bei der Online-Jobbörse der Bundesagentur für Arbeit sind über eine Millionen Stellenangebote gelistet. Dass einige davon fiktiv sind, kann die Bundesagentur aber nicht ausschließen. Bildrechte: dpa


Nach einem Skandal über den Missbrauch der Jobbörse durch Datenhändler hat die Bundesagentur für Arbeit (BA) über 100.000 Stellen gelöscht. Das teilte eine BA-Sprecherin MDR AKTUELL mit. Insgesamt seien "im Rahmen der aktuellen, intensiven Prüfungen" rund 41.000 Stellenangebote mit rund 127.000 Stellen deaktiviert worden. Offen blieb aber, in welchem Zeitraum die Stellen deaktiviert wurden.

Die BA reagierte damit auf Recherche des SWR zu fiktiven Jobangeboten (https://www.mdr.de/nachrichten/politik/gesellschaft/daten-missbrauch-handel-online-jobboerse-ba-100.html). Diese hatten ergeben, dass die Online-Jobbörse im großen Stil für den illegalen Handel mit Daten von Jobsuchenden missbraucht wurde. Nach SWR-Informationen wurden dabei fiktive Jobangebote gemacht und die Daten von Bewerbern später weiterverkauft.

Dieser Datenhandel verstößt gegen die Nutzungsbedingungen der Jobbörse. Die BA wies damals darauf hin, dass das Aufbauen sogenannter "Bewerberpools" verboten sei. Zu jedem Jobangebot müsse es auch eine Stelle geben.

Nach dem Datenskandal führt die Bundesagentur nach eigenen Angaben "aktuell umfangreiche technische sowie manuelle Analysen durch, um Unternehmen zu identifizieren", welche die Jobbörse für den Datenhandel missbrauchen. Bei Vorliegen entsprechender Hinweise würden die Accounts bei der Jobbörse und damit die entsprechenden Stellenangebote deaktiviert.

Jobvermittler nutzen dieselbe Datenbank



(https://www.mdr.de/nachrichten/mdraktuell-agentur-fuer-arbeit-100.html) Die Bundesagentur löschte nach den SWR-Recherche rund 130.000 Stellen aus der Jobbörse. Bildrechte: imago/Revierfoto


Trotzdem ist weiter unklar, welches Ausmaß der Datenhandel-Skandal wirklich hat. Denn die BA weist in dem Zusammenhang zwar daraufhin, dass "die automatisierten und manuellen Prüfungsprozesse auf Optimierungen" untersucht würden, auch gebe es einen Aktionsplan. Dennoch werde die BA, "nicht zu 100 Prozent verhindern können, dass Menschen mit krimineller Energie die Jobbörse missbrauchen". Und: Eine vollständige Prüfung, ob die eingestellten Stellenangebote tatsächlich existieren, gebe es nicht.

Zu Deaktivierung von Accounts komme es nur "in begründeten Verdachtsfällen". In einem solchen Fall würden die jeweiligen Nutzer dazu aufgefordert, den Verdacht durch entsprechende Nachweise zu entkräften.

Dies könnte auch deshalb problematisch sein, weil die Jobvermittler der BA ebenfalls mit der Datenbank der Jobbörse arbeiten, wie die Bundesagentur MDR AKTUELL bestätigte. Also eben der Datenbank, die nach SWR-Recherche von Datenhändlern missbraucht wurde. Zusätzlich hätten die Berater der Bundesagentur Zugang zu sogenannten betreuten Stellenangeboten, die nur in einem internen System veröffentlicht würden.

Laut BA waren auf der Online-Jobbörse zum Stichtag 20. Mai rund 1,3 Millionen Stellenangebote mit rund 1,9 Millionen Arbeits- und Ausbildungsstellen veröffentlicht.

Bruddler
12.06.2019, 08:57
Kann es sein, dass es sich bei diesen angebl. "100 000 offenen Stellen" ohnehin um "Fake-Jobs" handelt ?
Das würde sehr gut zu dem Lügengebilde namens BRD passen...:hmm:

Maitre
12.06.2019, 13:32
Kann es sein, dass es sich bei diesen angebl. "100 000 offenen Stellen" ohnehin um "Fake-Jobs" handelt ?
Das würde sehr gut zu dem Lügengebilde namens BRD passen...:hmm:

Teils, teils. Mir ist schon öfter folgender Ablauf untergekommen: Ich stelle eine offene Stelle beim Arbeitsamt ein. Einige Tage oder Wochen später finde ich Stellenanzeigen von Jobvermittlern mit gleichem Profil und teilweise übernommenen Formulierungen. Kurze Zeit später versucht mir ein Jobvermittler, Leute anzubieten, die "zufällig" bei ihm vorstellig geworden seien. So werden dann aus einer Ausschreibung zwei, drei oder mehr Stellenausschreibungen generiert.
Ist ja auch kein Wunder, denn woher wollen die Jobvermittler die ganzen Stellen haben, die sie angeblich zu vermitteln hätten.

Bruddler
12.06.2019, 20:50
Teils, teils. Mir ist schon öfter folgender Ablauf untergekommen: Ich stelle eine offene Stelle beim Arbeitsamt ein. Einige Tage oder Wochen später finde ich Stellenanzeigen von Jobvermittlern mit gleichem Profil und teilweise übernommenen Formulierungen. Kurze Zeit später versucht mir ein Jobvermittler, Leute anzubieten, die "zufällig" bei ihm vorstellig geworden seien. So werden dann aus einer Ausschreibung zwei, drei oder mehr Stellenausschreibungen generiert.
Ist ja auch kein Wunder, denn woher wollen die Jobvermittler die ganzen Stellen haben, die sie angeblich zu vermitteln hätten.

Ohne die Leiharbeitsfirmen würden die "Jobvermittler" ganz schön auf dem Trockenen sitzen.
Ohne die Leiharbeitsfirmen würde die "Abeitslosenstatistik" verheerend aussehen. :hi: