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Vollständige Version anzeigen : Weniger als ein Drittel der Deutschen äußern sich frei im öffentlichen Raum



Ansuz
22.05.2019, 17:20
"Endlich" gibt es auch eine "Studie", die die Beobachtungen vieler Leute einschließlich meiner Wenigkeit belegt.

Wie war das noch mal von wegen Meinungsfreiheit, mündiger Bürger und so weiter?

Selbstzensur und Gedankenpolizei sind nunmehr nicht mehr allein der Einbildung zuzuschreiben.

Daß die Springerpresse das bringt, finde ich auch auffällig.

Vielleicht nur ein verzweifelter Versuch, die Illusion eines Hauchs von Seriosität aufrechtzuerhalten?

Oder gar der Vorbote eines Kurswechsels?


Ein neue Studie des Allensbach Instituts für die „FAZ“ zeigt, dass weniger als ein Drittel der Menschen sich in der Öffentlichkeit frei äußern. Im Internet sogar noch weniger.



Quelle

(https://www.welt.de/politik/video193989419/Studie-des-Allensbach-Instituts-Weniger-als-ein-Drittel-der-Deutschen-aeussern-sich-frei-im-oeffentlichen-Raum.html)

Haspelbein
22.05.2019, 17:38
Es sollte doch nicht verwundern. Smartphones und ihre Kameras sind überall, und soziale Medien sind wie Raubtiere zum Sprung bereit, sollte man irgendwelche Grausamkeiten begangen haben, wie z.B. die Wahl des falschen Pronomens, das Vorzeigen einer heilen Familie in der Öffentlichkeit, oder einen Konsum, der auf ein Einkommen oberhalb der Armutsgrenze schliessen lässt.

Das ist doch nur reiner Selbstschutz.

Kaktus
22.05.2019, 17:51
"Endlich" gibt es auch eine "Studie", die die Beobachtungen vieler Leute einschließlich meiner Wenigkeit belegt.

Wie war das noch mal von wegen Meinungsfreiheit, mündiger Bürger und so weiter?

Selbstzensur und Gedankenpolizei sind nunmehr nicht mehr allein der Einbildung zuzuschreiben.

Daß die Springerpresse das bringt, finde ich auch auffällig.

Vielleicht nur ein verzweifelter Versuch, die Illusion eines Hauchs von Seriosität aufrechtzuerhalten?

Oder gar der Vorbote eines Kurswechsels?


Quelle

(https://www.welt.de/politik/video193989419/Studie-des-Allensbach-Instituts-Weniger-als-ein-Drittel-der-Deutschen-aeussern-sich-frei-im-oeffentlichen-Raum.html)
Die Ex-DDR-ler haben in sowas ja Übung, den Anderen wird es nach und nach eingebläut.

Haspelbein
22.05.2019, 18:00
Die Ex-DDR-ler haben in sowas ja Übung, den Anderen wird es nach und nach eingebläut.

Die Frage ist hier jedoch, ob es die Angst vorm Staate oder dem öffentlichen Pranger ist. Ich denke, dass es eher sowas wie eine kollektive Selbstkontrolle ist.

Frontferkel
22.05.2019, 18:04
Es sollte doch nicht verwundern. Smartphones und ihre Kameras sind überall, und soziale Medien sind wie Raubtiere zum Sprung bereit, sollte man irgendwelche Grausamkeiten begangen haben, wie z.B. die Wahl des falschen Pronomens, das Vorzeigen einer heilen Familie in der Öffentlichkeit, oder einen Konsum, der auf ein Einkommen oberhalb der Armutsgrenze schliessen lässt.

Das ist doch nur reiner Selbstschutz.
So ist es.
Denn der SSSD (SuperStaatsSicherheitsDienst) lauert überall.

Ansuz
22.05.2019, 18:05
Die Frage ist hier jedoch, ob es die Angst vorm Staate oder dem öffentlichen Pranger ist. Ich denke, dass es eher sowas wie eine kollektive Selbstkontrolle ist.
Fettung von mir.
Genau das befürchte ich auch.
Was wäre denn staatlicherseits de facto zu befürchten? Wobei man dem BRDling durchaus vorauseilenden Gehorsam unterstellen könnte. Dies kombiniert mit der kollektiven Selbstkontrolle ist doch der Traum jedes Despoten....

Frontferkel
22.05.2019, 18:09
Fettung von mir.
Genau das befürchte ich auch.
Was wäre denn staatlicherseits de facto zu befürchten? Wobei man dem BRDling durchaus vorauseilenden Gehorsam unterstellen könnte. Dies kombiniert mit der kollektiven Selbstkontrolle ist doch der Traum jedes Despoten....
Denke doch nur mal an den Radikalenerlass in den 70/80er Jahren.
In der DDR konnte das noch schlimmer ausfallen. Aber Berufsverbote gab es da zu Hauf.

Ansuz
22.05.2019, 18:11
So ist es.
Denn der SSSD (SuperStaatsSicherheitsDienst) lauert überall.
So gesehen hatte ich das Unglück, im Westen aufgewachsen zu sein in einer Zeit, in der es noch sorgenlos zuging, sowohl was die Lebensumstände und vermeintliche Zukunft, als auch die erheblichen Freiheitsgrade anging.
Als es begann, enger zu werden, so Mitte/Ende 1990er, war ich im Ausland, in freiheitsliebenden Ländern. Bis vor wenigen Jahren. Habe mich also nicht schleichend umgewöhnen können.

Ihr Mitteldeutschen habt da wohl das bessere Rüstzeug, um damit umzugehen. :(

Ansuz
22.05.2019, 18:14
Denke doch nur mal an den Radikalenerlass in den 70/80er Jahren.
In der DDR konnte das noch schlimmer ausfallen. Aber Berufsverbote gab es da zu Hauf.

Damals war ich noch zu klein, um das mitzubekommen geschweige denn zu verstehen. ;)

Habe ich alles erst im Nachhinein Kenntnis von erlangt, und zudem auf Umwegen. Es ist keineswegs so, daß dieses Wissen einem vor die Nase gehalten wird, man muß danach suchen.

schlaufix
22.05.2019, 18:15
Die Frage ist hier jedoch, ob es die Angst vorm Staate oder dem öffentlichen Pranger ist. Ich denke, dass es eher sowas wie eine kollektive Selbstkontrolle ist.

Es ist die Angst seinen Job unde die Freunde zu verlieren. Wenn Du in der Kneipe oder im Bekanntenkreis deinen Unmut allzusehr äusserst, stehst du bald alleine da.

Narrenschiffer
22.05.2019, 18:16
Seit ich in Pension bin, rede ich wie mir der Schnabel gewachsen ist, aber nichts strafrechtlich Relevantes.
Vorher war das etwas anders.

Für mich wird sich kein Personalchef dieser Welt mehr interessieren, ich wohne im eigenen Haus und bin nicht der Willkür irgendwelcher Vermieter unterworfen, Geld habe ich ausreichend.......wovor soll ich mich fürchten?

Schopenhauer
22.05.2019, 18:20
Seit ich in Pension bin, rede ich wie mir der Schnabel gewachsen ist, aber nichts strafrechtlich Relevantes.
Vorher war das etwas anders.

Für mich wird sich kein Personalchef dieser Welt mehr interessieren, ich wohne im eigenen Haus und bin nicht der Willkür irgendwelcher Vermieter unterworfen, Geld habe ich ausreichend.......wovor soll ich mich fürchten?

Diese Unabhängigkeit ist ein hohes Gut. :)
Ich rede immer wie mir der Schnabel gewachsen ist, allerdings geht es nicht jeden etwas an, was ich meine, denke bzw. fühle.

Frontferkel
22.05.2019, 18:22
So gesehen hatte ich das Unglück, im Westen aufgewachsen zu sein in einer Zeit, in der es noch sorgenlos zuging, sowohl was die Lebensumstände und vermeintliche Zukunft, als auch die erheblichen Freiheitsgrade anging.
Als es begann, enger zu werden, so Mitte/Ende 1990er, war ich im Ausland, in freiheitsliebenden Ländern. Bis vor wenigen Jahren. Habe mich also nicht schleichend umgewöhnen können.

Ihr Mitteldeutschen habt da wohl das bessere Rüstzeug, um damit umzugehen. :(
Da ist etwas dran. Es betrifft aber eher die vor 197o geborenen Leute.
Die Jungschen damals waren oft genauso verstrahl , wie es die Jungen heute auch sind. Sie kannten ja nichts anderes mehr , aber es betraf natürlich nicht alle.
Viele Väter/Mütter haben da schon richtig aufgepasst und ihre Kinder geimpft, was man im öffentlichen Raum sagt und was besser nicht.

Narrenschiffer
22.05.2019, 18:26
Diese Unabhängigkeit ist ein hohes Gut. :)

Das weiss ich und ich danke der Vorsehung jeden Tag dafür, dass sie mich bei wichtigen Weichenstellungen an die Hand genommen hat, oft auch gegen meinen Wunsch und Willen:)

BrüggeGent
22.05.2019, 18:28
Seit ich in Pension bin, rede ich wie mir der Schnabel gewachsen ist, aber nichts strafrechtlich Relevantes.
Vorher war das etwas anders.

Für mich wird sich kein Personalchef dieser Welt mehr interessieren, ich wohne im eigenen Haus und bin nicht der Willkür irgendwelcher Vermieter unterworfen, Geld habe ich ausreichend.......wovor soll ich mich fürchten?

Dann halte mal noch 30-40 Jahre durch.Als "street fighting (wo)man".

Schopenhauer
22.05.2019, 18:29
Das weiss ich und ich danke der Vorsehung jeden Tag dafür, dass sie mich bei wichtigen Weichenstellungen an die Hand genommen hat, oft auch gegen meinen Wunsch und Willen:)

Ja, oft ist es so, daß sich das Eine aus dem Anderen ergibt. :)

Narrenschiffer
22.05.2019, 18:35
Dann halte mal noch 30-40 Jahre durch.Als "street fighting (wo)man".

Ich denke eher, dass, frei nach den Rolling Stones, "the sleeping german town no place for a street-fighting woman" ist:))

Flaschengeist
22.05.2019, 18:37
Weniger als ein Drittel der Deutschen äußern sich frei im öffentlichen Raum
Klingt nach Folgen einer Diktatur.

kotzfisch
22.05.2019, 18:38
Es ist die Angst seinen Job unde die Freunde zu verlieren. Wenn Du in der Kneipe oder im Bekanntenkreis deinen Unmut allzusehr äusserst, stehst du bald alleine da.

Ich habe drei Bekannte in letzter Zeit eingebüßt, nicht schade darum.
Wer mit mir persönlich aus politischen Motiven nichts mehr zu tun haben will, den brauche ich auch nicht.

BrüggeGent
22.05.2019, 18:40
Ich denke eher, dass, frei nach den Rolling Stones, "the sleeping german town no place for a street-fighting woman" ist:))

"See(frau)mann, Deine Heimat ist das Meer."(Freddy Quinn).Freddy Quinn...?ja; lebt der noch?...Der lebt noch...wie das Meer...!

Haspelbein
22.05.2019, 18:40
Denke doch nur mal an den Radikalenerlass in den 70/80er Jahren.
In der DDR konnte das noch schlimmer ausfallen. Aber Berufsverbote gab es da zu Hauf.

Selbst da musste man sich recht weit aus dem Fenster lehnen. Mein Vater ear damals Lehrer und hart links, jedoch weit von einem Berufsverbot entfernt.

Schopenhauer
22.05.2019, 18:40
Ich denke eher, dass, frei nach den Rolling Stones, "the sleeping german town no place for a street-fighting woman" ist:))

:D :haha:

Narrenschiffer
22.05.2019, 18:41
"See(frau)mann, Deine Heimat ist das Meer."(Freddy Quinn).Freddy Quinn...?ja; lebt der noch?...Der lebt noch...wie das Meer...!
Der ist wie der alte Holzmichl, unkaputtbar!

Schlummifix
22.05.2019, 18:43
Stimmt. Habe ich schon oft miterlebt.
DDR 2.0 eben. Faschistoide, linke Meinungsdiktatur.

Laute, linke Krakeeler im Unternehmen.
Und Kollegen, die betreten zu Boden schauen, weil sie ganz anderer Meinung sind.
Das aber nicht sagen dürfen.

Ansuz
22.05.2019, 18:50
Da ist etwas dran. Es betrifft aber eher die vor 197o geborenen Leute.
Die Jungschen damals waren oft genauso verstrahl , wie es die Jungen heute auch sind. Sie kannten ja nichts anderes mehr , aber es betraf natürlich nicht alle.
Viele Väter/Mütter haben da schon richtig aufgepasst und ihre Kinder geimpft, was man im öffentlichen Raum sagt und was besser nicht.
Uns wurde eingetrichtert, die BRD sei der beste, freieste Staat, den es je auf deutschem Boden gegeben hätte. Die DDR wurde als das genaue Gegenteil beschrieben, sozusagen als das schlechtere, unfreiere "Deutschland".
Der Geschichtsunterricht war auffallend fokussiert auf die 12 Jahre mit einseitigem Schwerpunkt auf all das, was den gleichzeitig eingetrichterten Schuldkult untermauerte.
Die Zeit von 1945 bis 1949 war ein weißer Fleck.

Davon abgesehen, gab es m.E. außer schlechten Noten, wenn man mal kritische Gedanken äußerte, keine Repressionen zu befürchten. Das ist heute ja anscheinend anders, wenn hier Leute schon Angst um ihre bürgerliche Existenz haben müssen, sollten sie es wagen, eine abweichende Meinung zu äußern.

Manche sagen, die DDR hätte die BRD übernommen, was in der Bezeichnung DDR 2.0 zum Ausdruck kommt. Kann ich nicht beurteilen, doch daß bürgerliche Freiheitsrechte immer stärker beschnitten werden, ist nicht zu übersehen.

Haspelbein
22.05.2019, 18:52
Fettung von mir.
Genau das befürchte ich auch.
Was wäre denn staatlicherseits de facto zu befürchten? Wobei man dem BRDling durchaus vorauseilenden Gehorsam unterstellen könnte. Dies kombiniert mit der kollektiven Selbstkontrolle ist doch der Traum jedes Despoten....

Ich sehe das eher im persönlichen Umfeld und dem Job, gerade beim Job. Es liegt zumindest in den USA daran, dass sich die US Firmen keine Schwäche geben wollen, d.h. alles was irgendwie als Konfrontation gewertet werden kann, wird systematisch unterdrückt.

BrüggeGent
22.05.2019, 18:53
Stimmt. Habe ich schon oft miterlebt.
DDR 2.0 eben. Faschistoide, linke Meinungsdiktatur.

Laute, linke Krakeeler im Unternehmen.
Und Kollegen, die betreten zu Boden schauen, weil sie ganz anderer Meinung sind.
Das aber nicht sagen dürfen.

In einer linken Meinungsdiktatur dürfte es keine FDP, CSU oder AfD mehr geben.Und die BILD-Zeitung auch nicht.Gibt es aber alles...und wächst und gedeiht.:dd:

Bruddler
22.05.2019, 18:53
"Endlich" gibt es auch eine "Studie", die die Beobachtungen vieler Leute einschließlich meiner Wenigkeit belegt.

Wie war das noch mal von wegen Meinungsfreiheit, mündiger Bürger und so weiter?

Selbstzensur und Gedankenpolizei sind nunmehr nicht mehr allein der Einbildung zuzuschreiben.

Daß die Springerpresse das bringt, finde ich auch auffällig.

Vielleicht nur ein verzweifelter Versuch, die Illusion eines Hauchs von Seriosität aufrechtzuerhalten?

Oder gar der Vorbote eines Kurswechsels?


Quelle

(https://www.welt.de/politik/video193989419/Studie-des-Allensbach-Instituts-Weniger-als-ein-Drittel-der-Deutschen-aeussern-sich-frei-im-oeffentlichen-Raum.html)

"Freie Meinungsäußerung" kann inzw. u.U. den Arbeitsplatz kosten. :hi:

Leibniz
22.05.2019, 18:59
Ich sehe das eher im persönlichen Umfeld und dem Job, gerade beim Job. Es liegt zumindest in den USA daran, dass sich die US Firmen keine Schwäche geben wollen, d.h. alles was irgendwie als Konfrontation gewertet werden kann, wird systematisch unterdrückt.
Das ist meines Erachtens auch die richtige Strategie für Unternehmen, die Gewinne generieren sollen. Es ist nicht ihre Aufgabe, politischen Klassenkampf zu betreiben.
Wenn hingegen Personen wie Achleitner im Aufsichtsrat seit Jahren zusehen, wie eine große Bank heruntergewirtschaftet wird. Und er auf einmal politische Agitation betreibt, statt seinen Saustall in Ordnung zu bringen, wäre meine Inklination (schon lange), diese Personen außerordentlich herauszuschmeißen.

Ansuz
22.05.2019, 19:08
Ich sehe das eher im persönlichen Umfeld und dem Job, gerade beim Job. Es liegt zumindest in den USA daran, dass sich die US Firmen keine Schwäche geben wollen, d.h. alles was irgendwie als Konfrontation gewertet werden kann, wird systematisch unterdrückt.

Ich befürchte, hierzulande geht es weniger um den Hauch einer möglichen Konfrontation, sondern um ein strukturelles Problem. Wundere mich ohnehin, wie es z.B. bei Mercedes gelingt, den Betriebsfrieden aufrecht zu erhalten, wenn es 4 bis 5 Klassen von Mitarbeitern gibt, die alle die selbe Arbeit verrichten, allerdings höchst unterschiedlich bezahlt und arbeitsrechtlich behandelt werden. Ganz oben in der Hierarchie der Stammmitarbeiter, dazwischen in mehreren Abstufungen befristet Beschäftigte und Leiharbeiter div. Grade, ganz unten die über abenteuerliche Werksverträge Beschäftigten. Entsprechendes Lohngefälle samt (nicht vorhandener) sozialer Absicherung inklusive.
Die stehen alle zufrieden und glücklich am selben Band. In der BRD. Anderenlandes kann ich mir sowas beim besten Willen nicht vorstellen.

Leibniz
22.05.2019, 19:29
Fettung von mir.
Genau das befürchte ich auch.
Was wäre denn staatlicherseits de facto zu befürchten? Wobei man dem BRDling durchaus vorauseilenden Gehorsam unterstellen könnte. Dies kombiniert mit der kollektiven Selbstkontrolle ist doch der Traum jedes Despoten....
Von irgendetwas muss jeder leben. Es ist (leider) bereits gängige Praxis, dass Personen ihre gesamte Existenz vernichtet wird, weil sie sich in nicht genehmer Weise äußern. Hierzulande gilt eben auch, dass nur wirtschaftlich Privilegierte in der Lage sind, sich vernünftig gerichtlich zu verteidigen.

Es ist jedoch auch grundsätzlich klug, unter dem Radar der Öffentlichkeit zu bleiben. Michael Milken wurde damals vermutlich auch deshalb zu einer Haftstrafe verurteilt, weil er die Gier der achtziger Jahre verkörperte. Alle möglichen Probleme entstanden durch das oktroyierte Verbot von Milkens Junkbonds, während er selbst in mehreren Jahren jeweils über 500 Millionen US-Dollar verdiente. Das schafft einfach eine sehr unvorteilhafte öffentliche Wahrnehmung. Er kam nicht einmal wegen Junkbonds selbst ins Gefängnis, sondern weil er sich von seinem Bekannten, dem Händler Boesky, zu unlauteren Insider-Geschäften verleiten ließ. Die Richter konnten einfach nicht mehr nachvollziehen, wie er trotz seines Jahreseinkommens von einer halben Milliarde Dollar noch betrügen muss. Er ist einfach zu weit gegangen.

In einem anderen mir bekannten Fall wurden Patente im medizinischen Bereich erworben, die Absatzpreise vervielfacht und in der Öffentlichkeit völlig nutzlos eine egoistische Selbstdarstellung eines verachtungswürdigen Narzissten produziert. Heute muss die entsprechende Person ihre Geschäfte aus dem Gefängnis weiter führen. Nicht einmal wegen der Patente selbst, sondern weil er zum Schluss (in der öffentlichen Wahrnehmung) so verhasst war, dass er für eine kleinere Angelegenheit im Wertpapierbereich die volle Härte des Gesetzes zu spüren bekam. Obwohl es sich nicht um einen kategorisch schlechten Menschen handelt, sondern um einen, der nichts hatte und sich alles selbst aufbaute.

Haspelbein
22.05.2019, 19:40
Das ist meines Erachtens auch die richtige Strategie für Unternehmen, die Gewinne generieren sollen. Es ist nicht ihre Aufgabe, politischen Klassenkampf zu betreiben.
Wenn hingegen Personen wie Achleitner im Aufsichtsrat seit Jahren zusehen, wie eine große Bank heruntergewirtschaftet wird. Und er auf einmal politische Agitation betreibt, statt seinen Saustall in Ordnung zu bringen, wäre meine Inklination (schon lange), diese Personen außerordentlich herauszuschmeißen.

Das Problem ist, dass es deutlich darüber hinaus geht, es ist nicht nur eine Frage des oberen Management. Anders ausgedrückt werden Mitarbeiter zur politischen Arbeit aufgefordert, und mehr oder weniger als Lobbyistengruppe gebraucht. Ebenso wird die Firmenkultur selbst politisiert, wenn z.B. Quoten für gewisse Bevölkerungsgruppen gesetzt werden. Ich habe z.B. nichts gegen Homosexuelle. Aber wenn mir täglich vorgebetet wird, wie ich sie zu unterstützen habe, dann bekomme ich eine Hals. Mir wäre es sogar sehr lieb, wenn die Firmenkultur weitgehend unpolitisch wäre, aber das ist sie nicht. Das war im Silicon Valley damals anders, was ich sehr genossen habe.


Ich befürchte, hierzulande geht es weniger um den Hauch einer möglichen Konfrontation, sondern um ein strukturelles Problem. Wundere mich ohnehin, wie es z.B. bei Mercedes gelingt, den Betriebsfrieden aufrecht zu erhalten, wenn es 4 bis 5 Klassen von Mitarbeitern gibt, die alle die selbe Arbeit verrichten, allerdings höchst unterschiedlich bezahlt und arbeitsrechtlich behandelt werden. Ganz oben in der Hierarchie der Stammmitarbeiter, dazwischen in mehreren Abstufungen befristet Beschäftigte und Leiharbeiter div. Grade, ganz unten die über abenteuerliche Werksverträge Beschäftigten. Entsprechendes Lohngefälle samt (nicht vorhandener) sozialer Absicherung inklusive.
Die stehen alle zufrieden und glücklich am selben Band. In der BRD. Anderenlandes kann ich mir sowas beim besten Willen nicht vorstellen.

Das verstehe ich, auch wenn es mir gar nicht mal darum ging, denn ich meinte nicht das Arbeitsverhältnis selbst. Das eine Firma hier aus Eigeninteresse auf den Frieden achtet, kann ich sogar noch nachvollziehen. Es ging mir eher um eine Firmenkultur, die sich an der Grenze zur politischen Bildung bewegt.

Leibniz
22.05.2019, 19:47
Das Problem ist, dass es deutlich darüber hinaus geht, es ist nicht nur eine Frage des oberen Management. Anders ausgedrückt werden Mitarbeiter zur politischen Arbeit aufgefordert, und mehr oder weniger als Lobbyistengruppe gebraucht. Ebenso wird die Firmenkultur selbst politisiert, wenn z.B. Quoten für gewisse Bevölkerungsgruppen gesetzt werden. Ich habe z.B. nichts gegen Homosexuelle. Aber wenn mir täglich vorgebetet wird, wie ich sie zu unterstützen habe, dann bekomme ich eine Hals. Mir wäre es sogar sehr lieb, wenn die Firmenkultur weitgehend unpolitisch wäre, aber das ist sie nicht. Das war im Silicon Valley damals anders, was ich sehr genossen habe.

Ich denke auch, dass den betroffenen Interessengruppen damit niemand hilft. Wenn Quoten oder Sonderbedingungen für Homosexuelle oder andere Minderheiten existieren dürfte dies vielen unangenehm sein. Nach meiner Erfahrung ist es optimal, alle gleichberechtigt zu behandeln, sodass sexuelle Orientierung und andere besonderen Eigenschaften keine Rolle spielen.

Rumpelstilz
22.05.2019, 20:03
Das Problem ist, dass es deutlich darüber hinaus geht, es ist nicht nur eine Frage des oberen Management. Anders ausgedrückt werden Mitarbeiter zur politischen Arbeit aufgefordert, und mehr oder weniger als Lobbyistengruppe gebraucht. Ebenso wird die Firmenkultur selbst politisiert, wenn z.B. Quoten für gewisse Bevölkerungsgruppen gesetzt werden. Ich habe z.B. nichts gegen Homosexuelle. Aber wenn mir täglich vorgebetet wird, wie ich sie zu unterstützen habe, dann bekomme ich eine Hals. Mir wäre es sogar sehr lieb, wenn die Firmenkultur weitgehend unpolitisch wäre, aber das ist sie nicht. Das war im Silicon Valley damals anders, was ich sehr genossen habe.

[...]
Mir fallen jetzt die einzelnen Themenbereiche nicht mehr ein, aber es waren anfangs so Ideen, die dem Outsourcing und Just-in-Time zuzuordnen waren. Es ging also um Firmenphilosophie im allgemeinen. Da wunderte mich schon in den 80er Jahren, wie so eine Idee an Fahrt gewann. Alle Firmen in den USA, die sich dazu äusserten, äusserten sich nur positiv dazu, niemand negativ.

Irgendwie schien jemand eine Idee zu haben und alle kopierten das. Das fiel mir schon damals als äusserst merkwürdig auf. Es entsprach ganz und gar nicht dem Bild vom wildwachsenden Kapitalisumus, sondern erinnerte eher an die Staatswirtschaft der damals sozialistischen Staaten.

Und dass dann das Ganze aus den USA nach Europa, besonders in die BRD, schwappte, war eigentlich nicht das Verwunderliche, sondern wie einheitlich es sich in den USA formen konnte.

Anfangs waren diese Ideen alle noch unpolitisch, jedenfalls konnte ich selbst nichts Politisches daran erkennen. Erst ab dem neuen Jahrtausend lernte ich dann in britischen Grossfirmen so politische Dinge wie Genderismus und "Diversity" kennen.

Suppenkasper
22.05.2019, 20:03
In einer linken Meinungsdiktatur dürfte es keine FDP, CSU oder AfD mehr geben.Und die BILD-Zeitung auch nicht.Gibt es aber alles...und wächst und gedeiht.:dd:

Das glaubst Du ernsthaft? In der DDR gab es beispielsweise die Nationaldemokratische Partei Deutschlands, mit ihrer bekannten Zeitschrift "Die Nation", die sich in vielen ihrer Programmpunkte wie eine gemäßigte Fortführung des Strasser'schen NSDAP-Parteiflügels anhörte. Dagegen ist die AfD ein lahmarschiger Haufen. Trotzdem dürftest Du nicht bestreiten, dass die DDR eine "linke Meinungsdiktatur" war, oder etwa doch? Blockparteien damals, Blockparteien heute, hüben wie drüben. Auch in der BRD existierten von Beginn an nur Blockparteien, die KPD und SRP, sowie später die FAP, die alle verboten wurden, ausgenommen. So ist das nun einmal ine einer Demokratie- und Staatssimulation, und etwas anderes ist die BRD, die nunmal nicht einmal ein Staat ist, nie gewesen. Die DDR ebensowenig.

Haspelbein
22.05.2019, 20:35
Ich denke auch, dass den betroffenen Interessengruppen damit niemand hilft. Wenn Quoten oder Sonderbedingungen für Homosexuelle oder andere Minderheiten existieren dürfte dies vielen unangenehm sein. Nach meiner Erfahrung ist es optimal, alle gleichberechtigt zu behandeln, sodass sexuelle Orientierung und andere besonderen Eigenschaften keine Rolle spielen.

Dem würde ich zustimmen, aber dies ist inzwischen egal. Die politische Orientierung ist dem Zeitgeist angepasst, damit die Firma eine möglichst geringe Angriffsfläche bietet. Ob eine Politik sinnvoll ist, ist dann schon zweitrangig. Es ist wie bei der Bankenregulierung: Etwas kannn völlig unsinnig sein. Wichtig ist, dass man keine Strafe aufgedrückt bekommt.


Mir fallen jetzt die einzelnen Themenbereiche nicht mehr ein, aber es waren anfangs so Ideen, die dem Outsourcing und Just-in-Time zuzuordnen waren. Es ging also um Firmenphilosophie im allgemeinen. Da wunderte mich schon in den 80er Jahren, wie so eine Idee an Fahrt gewann. Alle Firmen in den USA, die sich dazu äusserten, äusserten sich nur positiv dazu, niemand negativ.

Irgendwie schien jemand eine Idee zu haben und alle kopierten das. Das fiel mir schon damals als äusserst merkwürdig auf. Es entsprach ganz und gar nicht dem Bild vom wildwachsenden Kapitalisumus, sondern erinnerte eher an die Staatswirtschaft der damals sozialistischen Staaten.

Und dass dann das Ganze aus den USA nach Europa, besonders in die BRD, schwappte, war eigentlich nicht das Verwunderliche, sondern wie einheitlich es sich in den USA formen konnte.

Anfangs waren diese Ideen alle noch unpolitisch, jedenfalls konnte ich selbst nichts Politisches daran erkennen. Erst ab dem neuen Jahrtausend lernte ich dann in britischen Grossfirmen so politische Dinge wie Genderismus und "Diversity" kennen.

Du beschreibst hier zwei unterschiedliche Dinge. Es gibt Schlagwörter, wie "just-in-time", "big data", " lean processes", die mehr oder weniger Managementphrasen sind, oftmals durch Berater eingetrichtert, die eine Steigerung der Gewinne oder Senkung der Kosten versprechen. Auch wenn da viel unsinnig ist, so kann ich die Motivation verstehen. Es ist eine offensive Methode, um die Firma wettbewerbsfähiger zu machen.

Genderismus hat damit nichts zu tun. Es ist etwas, was an die Firma herangetragen wird, dass eigentlich nichts mit der Firma selbst zu tun hat. Firmen reagieren hier nur aus Angst vor Sanktionen. Es gibt keine Gewinnerwartung.

Hrafnaguð
22.05.2019, 20:52
Die Frage ist hier jedoch, ob es die Angst vorm Staate oder dem öffentlichen Pranger ist. Ich denke, dass es eher sowas wie eine kollektive Selbstkontrolle ist.

Der Staat, samt Medienapparat, der hat doch nur die ideologischen Rahmenbedingungen geschaffen. Die heutige "Stasi" ist keine Behörde mit offiziellen und inoffiziellen Mitarbeitern, sie ist eine "Cloud".
Bestehend aus einem großen Teil der indoktrinierten Bevölkerung selbst. Quer durch alle Schichten und Berufsstände.

Ächtung, Verlust des sozialen Umfeldes, Probleme im Job, Verlust des Jobs oder Vernichtung des selbst. Existenz, Mobbing, schlechte Noten in der Schule, im Studium als Schikane, im Extremfall auch Ärger mit der Antifa, je nachdem wie groß das Engagement des seine Meinung sagenden bzw sein Einfluss ist. Dazu ist die gesamte Bevölkerung heute mit Mobiltelefonen mit Kameras und Internetzugang ausgestattet, alles kann überall gefilmt und auch direkt ins Netz gestellt werden. Eine "Stasi" braucht man in dem Sinne heute nur noch für Menschen die wirklich Aktivisten irgendwelcher Art sind, die normalen Menschen unterdrücken sich selbst gegenseitig. Ist doch im Grunde wie im Film Matrix. JEDER kann ein "Agent" sein. Kein Wunder daß unter solchen Umständen ein Klima entsteht in dem man lieber mit seiner Meinung hinter dem Berg hält.


https://www.youtube.com/watch?v=Hw88MWoqenQ

BrüggeGent
22.05.2019, 20:56
Das glaubst Du ernsthaft? In der DDR gab es beispielsweise die Nationaldemokratische Partei Deutschlands, mit ihrer bekannten Zeitschrift "Die Nation", die sich in vielen ihrer Programmpunkte wie eine gemäßigte Fortführung des Strasser'schen NSDAP-Parteiflügels anhörte. Dagegen ist die AfD ein lahmarschiger Haufen. Trotzdem dürftest Du nicht bestreiten, dass die DDR eine "linke Meinungsdiktatur" war, oder etwa doch? Blockparteien damals, Blockparteien heute, hüben wie drüben. Auch in der BRD existierten von Beginn an nur Blockparteien, die KPD und SRP, sowie später die FAP, die alle verboten wurden, ausgenommen. So ist das nun einmal ine einer Demokratie- und Staatssimulation, und etwas anderes ist die BRD, die nunmal nicht einmal ein Staat ist, nie gewesen. Die DDR ebensowenig.

Dann haben Herr Brauchitsch und der Flick-Konzern ihre " politische Landschaftspflege" im Sinne einer linken Meinungsdiktatur betrieben? Aber der Flick hat ja auch die nationalen Sozialisten eines Herrn Hitler "gepusht".Die waren ja auch eine linke Diktatur.:fizeig::fizeig::bäh::bäh:

Flaschengeist
22.05.2019, 21:16
In einer linken Meinungsdiktatur dürfte es keine FDP, CSU oder AfD mehr geben.Und die BILD-Zeitung auch nicht.Gibt es aber alles...und wächst und gedeiht.:dd:
Doch das passt - solange die Blockparteien bei den relevanten Themen dem Diktat folgen. Und das tun sie.

Rumpelstilz
22.05.2019, 21:18
Du beschreibst hier zwei unterschiedliche Dinge.

Gewiss. So habe ich das ja auch in einem vorigen Beitrag ausgeführt. Erst wurden eher betriebswirtschaftliche Dinge uniform vorangetrieben, später dann offensichtlich politische Dinge.



Es gibt Schlagwörter, wie "just-in-time", "big data", " lean processes", die mehr oder weniger Managementphrasen sind, oftmals durch Berater eingetrichtert, die eine Steigerung der Gewinne oder Senkung der Kosten versprechen. Auch wenn da viel unsinnig ist, so kann ich die Motivation verstehen. Es ist eine offensive Methode, um die Firma wettbewerbsfähiger zu machen.

Trotzdem erschien mir diese Uniformität merkwürdig. Kapitalismus hat ja angeblich viel mit Freiheit zu tun. Und es gibt sicher verschiedene Methoden, eine Aufgabe zu lösen.

Aber auf einmal erschien plötzlich eine neue Idee und das Gros der Firmen nahm diese begierig auf und trieb diese Idee uniform voran, so als ob alle vorher falsch und unsinnig handelten und nun auf einmal den Stein der Weisen gefunden hätten.

Diese Uniformität dieser Umschwünge hat mich damals eben stutzig gemacht.



Genderismus hat damit nichts zu tun. Es ist etwas, was an die Firma herangetragen wird, dass eigentlich nichts mit der Firma selbst zu tun hat. Firmen reagieren hier nur aus Angst vor Sanktionen. Es gibt keine Gewinnerwartung.
Welche Sanktionen? In Grossbritannien z.B. gibt es keine Abmahnungen und keine Abmahnanwälte. Firmeninterne Hinweise per Rundschreiben zum Genderismus, speziell Geschlechtsumwandlung, gab es schon zur Jahrtausendwende, Diversity auch mindestens zu dieser Zeit, also vor zwei Jahrzehnten, als die Mehrzahl auch der Foristen hier noch nicht einmal wussten, wie das geschrieben wird.

Welche möglichen Sanktionen sollen das gewesen sein?

Frontferkel
22.05.2019, 22:17
Das glaubst Du ernsthaft? In der DDR gab es beispielsweise die Nationaldemokratische Partei Deutschlands, mit ihrer bekannten Zeitschrift "Die Nation", die sich in vielen ihrer Programmpunkte wie eine gemäßigte Fortführung des Strasser'schen NSDAP-Parteiflügels anhörte. Dagegen ist die AfD ein lahmarschiger Haufen. Trotzdem dürftest Du nicht bestreiten, dass die DDR eine "linke Meinungsdiktatur" war, oder etwa doch? Blockparteien damals, Blockparteien heute, hüben wie drüben. Auch in der BRD existierten von Beginn an nur Blockparteien, die KPD und SRP, sowie später die FAP, die alle verboten wurden, ausgenommen. So ist das nun einmal ine einer Demokratie- und Staatssimulation, und etwas anderes ist die BRD, die nunmal nicht einmal ein Staat ist, nie gewesen. Die DDR ebensowenig.
:gp:

Haspelbein
23.05.2019, 06:51
Gewiss. So habe ich das ja auch in einem vorigen Beitrag ausgeführt. Erst wurden eher betriebswirtschaftliche Dinge uniform vorangetrieben, später dann offensichtlich politische Dinge.

Nein, da gibt es keine zeitliche Abfolge. Modeerscheinungen bei Führungsstilen oder der Firmenphilosophie gab es eigentlich schon immer. Die Einflüsse sind hier auch sehr breit gestreut, von Raumfahrtgeschichten bis zu östlichen Philosophien, und sind damit keineswegs auf westliche Firmen begrenzt. Es gibt sicherlich andauernde Wechselbeziehung zu gesellschaftlichen Trends allgemein.



Trotzdem erschien mir diese Uniformität merkwürdig. Kapitalismus hat ja angeblich viel mit Freiheit zu tun. Und es gibt sicher verschiedene Methoden, eine Aufgabe zu lösen.

Nein, er löst primär Probleme unter staatlichen Vorgaben, aber ohne staatliche Lenkung. Dabei müssen die Antworten nicht unbedingt vielfältig sein. Freiheit und Modeerscheinungen schliessen sich doch keineswegs aus.



Aber auf einmal erschien plötzlich eine neue Idee und das Gros der Firmen nahm diese begierig auf und trieb diese Idee uniform voran, so als ob alle vorher falsch und unsinnig handelten und nun auf einmal den Stein der Weisen gefunden hätten.

Diese Uniformität dieser Umschwünge hat mich damals eben stutzig gemacht.


Welche Sanktionen? In Grossbritannien z.B. gibt es keine Abmahnungen und keine Abmahnanwälte. Firmeninterne Hinweise per Rundschreiben zum Genderismus, speziell Geschlechtsumwandlung, gab es schon zur Jahrtausendwende, Diversity auch mindestens zu dieser Zeit, also vor zwei Jahrzehnten, als die Mehrzahl auch der Foristen hier noch nicht einmal wussten, wie das geschrieben wird.

Welche möglichen Sanktionen sollen das gewesen sein?

Da geschah nicht auf einmal. Das Vokabular der "Diversity" geht in grossen Teilen auf die US Bürgerrechtsbewegung zurück, und wurde in anderen Ländern gebraucht, ob es passte oder nicht. Das ist auch keineswegs neu. Der Umschwung von Gleichberechtigung in Richtung Gleichstellung geschah je nach Geschäftsbereich in den USA schon in den 90er Jahren, wie man z.B. am Wandel des Community Reinvestment Act sieht. Ich bin kein Rechtsexperte, schon gar für Grossbritannien, aber dort sah man allgemeine Gesetze mit entsprechenden Strafen zum Genderismus bereits in den frühen 2000ern. Wie es dort zuvor gewissen Teilen der britischen Wirtschaft ausgesehen hat, kann ich nicht beurteilen.

Ich nehme jedoch an, dass Firmen, besonders größere Organisationen, bereits früher reagierten, denn keine Firma will freiwillig mit voller Wucht auf eine abzusehende regulativen Widerstand treffen.

Rumpelstilz
23.05.2019, 08:19
Nein, da gibt es keine zeitliche Abfolge. Modeerscheinungen bei Führungsstilen oder der Firmenphilosophie gab es eigentlich schon immer. Die Einflüsse sind hier auch sehr breit gestreut, von Raumfahrtgeschichten bis zu östlichen Philosophien, und sind damit keineswegs auf westliche Firmen begrenzt. Es gibt sicherlich andauernde Wechselbeziehung zu gesellschaftlichen Trends allgemein.

Bis zur Jahrtausendwende kannte ich nur die BRD, aber bis dahin habe ich in dieser BRD weder Sprechverbote bei Angestellten wahrgenommen, noch eine einheitliche Firmenphilosophie in den Unternehmen selber.

Also selbst akademische Angestellte sprachen von "polnischer Wirtschaft" oder "Hottentotten" usw.usf. Nicht dass mir so eine Ausdrucksweise nun fehlen würde, aber ich finde solche Dinge einfach zu belanglos, um mir darüber Gedanken zu machen.



Nein, er löst primär Probleme unter staatlichen Vorgaben, aber ohne staatliche Lenkung. Dabei müssen die Antworten nicht unbedingt vielfältig sein. Freiheit und Modeerscheinungen schliessen sich doch keineswegs aus.

Mir erschien in den 70er und 80er Jahren die Wirtschaft nicht so gleichgeschaltet wie heute.



Da geschah nicht auf einmal. Das Vokabular der "Diversity" geht in grossen Teilen auf die US Bürgerrechtsbewegung zurück, und wurde in anderen Ländern gebraucht, ob es passte oder nicht. Das ist auch keineswegs neu. Der Umschwung von Gleichberechtigung in Richtung Gleichstellung geschah je nach Geschäftsbereich in den USA schon in den 90er Jahren, wie man z.B. am Wandel des Community Reinvestment Act sieht. Ich bin kein Rechtsexperte, schon gar für Grossbritannien, aber dort sah man allgemeine Gesetze mit entsprechenden Strafen zum Genderismus bereits in den frühen 2000ern. Wie es dort zuvor gewissen Teilen der britischen Wirtschaft ausgesehen hat, kann ich nicht beurteilen.

Ich nehme jedoch an, dass Firmen, besonders größere Organisationen, bereits früher reagierten, denn keine Firma will freiwillig mit voller Wucht auf eine abzusehende regulativen Widerstand treffen.
Wie dem auch sei, ich persönlich bin jedenfalls froh, nicht mehr unter einem solchen Zwangsregime leben zu müssen.

Heute abend gegen 23:30 h sah ich einen zweiten LKW der Firma "Agropecuaria Hitler" in der Avenida Izaguirre im Distrikt Los Olivos. Diesmal einen etwa gleich grossen LKW wie den unten, nur mit roten Streifen.

https://i.ibb.co/gJGBx5z/Agropecuaria-Hitler-02.jpg

Ich dachte, dass wäre ein Ein-Mann-Betrieb mit einem LKW.

Hier interessiert das niemanden, wieso diese Firma so heisst.

Hier gibt es auch einen Stalin, der nicht nur Musik macht, sondern auch bekannt ist:

https://i.ytimg.com/vi/bHUqw27UNbw/maxresdefault.jpg

In den NWO-Staaten wäre das alles unmöglich.

Haspelbein
23.05.2019, 13:00
Bis zur Jahrtausendwende kannte ich nur die BRD, aber bis dahin habe ich in dieser BRD weder Sprechverbote bei Angestellten wahrgenommen, noch eine einheitliche Firmenphilosophie in den Unternehmen selber.

Also selbst akademische Angestellte sprachen von "polnischer Wirtschaft" oder "Hottentotten" usw.usf. Nicht dass mir so eine Ausdrucksweise nun fehlen würde, aber ich finde solche Dinge einfach zu belanglos, um mir darüber Gedanken zu machen.

All das war vor der Zeit, zu der sich jeder Mitarbeiter mit Smartphone ohne größeren Aufwand sich als Wallraff-Light betätigen konnte. Jetzt werden Formen der Kommunikation durchgesetzt, die früher zu einem Firmensprecher passten, die auch schon zur damaligen Zeit nicht von Hottentotten geredet hätten. Es ist meiner Meinung nach ein Verlust der Privatsphäre, der auch vor Firmen nicht halt macht.



Mir erschien in den 70er und 80er Jahren die Wirtschaft nicht so gleichgeschaltet wie heute.


Das sehe ich je nach Land und Wirtschaftszweig stark unterschiedlich. Woran machst du das fest?



Wie dem auch sei, ich persönlich bin jedenfalls froh, nicht mehr unter einem solchen Zwangsregime leben zu müssen.

Ganz frei wirst du davon nicht sein. Aber man kann dies dennoch reduzieren, je nachdem, wo und wie man sein Geld verdient.



Heute abend gegen 23:30 h sah ich einen zweiten LKW der Firma "Agropecuaria Hitler" in der Avenida Izaguirre im Distrikt Los Olivos. Diesmal einen etwa gleich grossen LKW wie den unten, nur mit roten Streifen.

https://i.ibb.co/gJGBx5z/Agropecuaria-Hitler-02.jpg

Ich dachte, dass wäre ein Ein-Mann-Betrieb mit einem LKW.

Hier interessiert das niemanden, wieso diese Firma so heisst.

Hier gibt es auch einen Stalin, der nicht nur Musik macht, sondern auch bekannt ist:

https://i.ytimg.com/vi/bHUqw27UNbw/maxresdefault.jpg

In den NWO-Staaten wäre das alles unmöglich.

In Südamerika löst sowas halt keine Sensibilitäten aus. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es mit den Namen von Diktatoren Südamerikas nicht ähnlich aussähe.

Ansuz
23.05.2019, 13:21
Ich habe drei Bekannte in letzter Zeit eingebüßt, nicht schade darum.
Wer mit mir persönlich aus politischen Motiven nichts mehr zu tun haben will, den brauche ich auch nicht.
:hsl:

Ist mir auch so ergangen. Auf meine Frage, warum andere Meinungen nicht genehm seien, schließlich sei Meinungsfreiheit grundgesetzlich garantiert und einer der wesentlichen Pfeiler einer freiheitlichen Demokratie, und (auch unterschwellig-indirekt) geforderte Einheitsmeinung sei hingegen Zeichen von Unfreiheit, gar von totalitären Systemen, wurden die richtig patzig.

kotzfisch
23.05.2019, 13:42
:hsl:

Ist mir auch so ergangen. Auf meine Frage, warum andere Meinungen nicht genehm seien, schließlich sei Meinungsfreiheit grundgesetzlich garantiert und einer der wesentlichen Pfeiler einer freiheitlichen Demokratie, und (auch unterschwellig-indirekt) geforderte Einheitsmeinung sei hingegen Zeichen von Unfreiheit, gar von totalitären Systemen, wurden die richtig patzig.

So ist es.Ich habe einfach im Zuge der anstehenden EU Wahl, Reden von Fest und Meuthen per Verteiler unters Volk gebracht.
Darauf meldeten sich drei ab- auch aus der Bekanntschaft.Ist aber nicht schade darum, denke ich.
Keiner konnte etwas sagen,wenn ich fragte: Du willst eine Veränderung und erwartest sie, indem Du immer die gleichen wählst?

schlaufix
23.05.2019, 16:33
Ich habe drei Bekannte in letzter Zeit eingebüßt, nicht schade darum.
Wer mit mir persönlich aus politischen Motiven nichts mehr zu tun haben will, den brauche ich auch nicht.

Es gibt aber auch Menschen die z.B. gerne Kegeln gehen, Skat spielen, im Fußballverein sind, im Schützenverein sind usw. usw. Blöd ist doch wenn man sich von allem zurück zieht, nur weil andere eine andere politische Meinung haben. Das jemand wegen politischen Motiven nichts mehr mit dir zu tun haben will, ist wohl eher die Ausnahme. War dann auch kein guter Freund!

kotzfisch
23.05.2019, 16:42
Danke, Schlaufix- so sehe ich das auch.

Rumpelstilz
23.05.2019, 17:46
[...]

Das sehe ich je nach Land und Wirtschaftszweig stark unterschiedlich. Woran machst du das fest?

Das ist einfach mein persönlicher Eindruck. Ich bin weder Soziologe, noch Historiker, noch sog. "Experte" für Wirtschaft in der BRD der 80er Jahre.



[...]

In Südamerika löst sowas halt keine Sensibilitäten aus. Ich bin mir jedoch nicht sicher, ob es mit den Namen von Diktatoren Südamerikas nicht ähnlich aussähe.
Persönlich weiss ich nur, dass es z.B. zu Pinochet sehr wohl unterschiedliche Ansichten gibt, die auch Angestellte in der Mittagspause äussern.

Wenn es jetzt um "Belege" geht, kann ich nur einmal ein paar Links bringen. Generell ist es so, dass es viele "linke" Namen gibt, wie auch zum Viertel, die offiziell "Los Socialistas" heissen, im Distrikt El Agustino z.B. https://www.sitiope.com/empresa/carniventas-eirl_20393092204.html

Das ist aber nicht verwunderlich, denn sicher die Hälfte des militärischen Gerätes in Peru stammt aus der UdSSR und aus Russland. Peruaner können auch visafrei nach Russland reisen.

Dann gibt es auch recht häufig Taxis, die einen Aufkleber von Che Guevara haben. Da habe ich jetzt kein Foto zu. Das müsste man wohl selber machen, wie das Foto von "Agropecuria Hitler". Aber wenn man die Augen offenhält, sieht man Tag mindestens ein Taxi mit einem Aufkleber von Che Guevara.

Desweiteren gibt es hier massig Strassennamen wie Tupac Amaru und allen Inkaherrschern, aber auch eine Avenida Francisco Pizarro. Es gibt auch Apotheken mit dem Namen "El Conquistador". Einfach mal "lima botica conquistador" in die Suchmaschine eingeben. Dort erscheint dann auch eine Firma "Conquistadores Farma SAC" https://www.datosperu.org/empresa-conquistadores-farma-sac-20509900796.php

An politischen Gestalten habe ich aus dem Kopf und auf die Schnelle nur eine "Calle Fujimori, Vice, Piura 20640, Perú" bei Bing maps gefunden. Immerhin ist Fujimori ja in den NWO-Medien "äusserst umstritten" und die Partei seiner Tochter Keiko hat bei Wikipedia https://de.wikipedia.org/wiki/Fuerza_Popular als Ausrichtung: "Fujimorismus, Rechtspopulismus".

Trotzdem gibt es auch in Ventanilla, Callao, dem Nachbardepartament von Lima, eine Siedlung mit dem Namen "Keiko Sofia Fujimori".


https://www.youtube.com/watch?v=Z8osX5rhkpw

Und durch Zufall bin ich die letzten Tage noch auf diesen ehemaligen Präsidenten Perus gestossen: Luis Miguel Sánchez Cerro mit dieser seiner Partei Unión Revolucionaria: https://es.wikipedia.org/wiki/Uni%C3%B3n_Revolucionaria

Deren Ausrichtung wird dort in der Wikipedia mit "Ideología: Ultranacionalismo, Autoritarismo, Populismo, Fascismo, Militarismo" und "Posición: Extrema Derecha" beschrieben. "Extrema Derecha" meint also "rechtsextrem".

Und der hat im Zentrum von Lima auch eine Strasse: "Calle Sánchez Cerro, Lima, Lima 15079, Perú". Bis heute gibt es auch eine Provinz mit seinem Namen https://es.wikipedia.org/wiki/Provincia_de_General_S%C3%A1nchez_Cerro und ein Monument auf einem Friedhof in Lima gibt es auch noch:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/ac/Tumba_Luis_Sanchez_Cerro.jpg

Ebenso gibt es in Piura im Norden Perus eine Avenida mit seinem Namen

https://www.elregionalpiura.com.pe/images/Fotografias/2017/Octubre_2017/Avenida-Sanchez-Cerro-Panoramico.jpg

und eine Brücke, hier bei Hochwasser:

http://cdne.diariocorreo.pe/thumbs/uploads/img/2017/03/27/piura-puente-sanchez-cerro--jpg_976x0.jpg

Also die Berührungsängste zwischen verschiedenen Ideologien sind hier keineswegs derartig, wie sie früher selbst in der BRD waren, und auf keine Fälle so wie in den heutigen NWO-Staaten.

Denn wo gibt es in diesen NWO-Staaten einen Verwaltungsbezirk wie in Peru eine Provinz, die nach jemandem benannt ist, den die Wikipedia als "rechtsextrem" betitelt"?

Haspelbein
23.05.2019, 18:10
Das ist einfach mein persönlicher Eindruck. Ich bin weder Soziologe, noch Historiker, noch sog. "Experte" für Wirtschaft in der BRD der 80er Jahre.

Ich muss hier hauptsächlich an die Wirtschaftskrise der 70er Jahre denken, was eine relative Stärkung des Dienstleistungssektors mit sich brachte. Im internationalen Vergleich steht Deutschland bei der Anzahl der Betriebe, vor allen Dingen bei kleineren oder mittelgroßen Betrieben recht gut da. Das ist in anderen Industrienationen oftmals wesentlich mehr auf Grossbetriebe konzentriert.



Persönlich weiss ich nur, dass es z.B. zu Pinochet sehr wohl unterschiedliche Ansichten gibt, die auch Angestellte in der Mittagspause äussern.


Das gibt es in Deutschland u.U. auch. Könntest du dir Pinochet als den Markennamen einer Fluggesellschaft vorstellen? (Obwohl das letztendlich immer noch eine andere Kategorie als Hitler ist. Stalin wird in Russland auch nie neutral betrachtet werden können. Aber im Vergleich zu beiden war Pinochet mehr oder weniger Kleinkram.)

tabasco
23.05.2019, 19:22
(...)
Wie war das noch mal von wegen Meinungsfreiheit, mündiger Bürger und so weiter?(...) Es gibt halt nur wenige davon. Finde Dich damit ab.

Rumpelstilz
23.05.2019, 19:57
Ich muss hier hauptsächlich an die Wirtschaftskrise der 70er Jahre denken, was eine relative Stärkung des Dienstleistungssektors mit sich brachte. Im internationalen Vergleich steht Deutschland bei der Anzahl der Betriebe, vor allen Dingen bei kleineren oder mittelgroßen Betrieben recht gut da. Das ist in anderen Industrienationen oftmals wesentlich mehr auf Grossbetriebe konzentriert.

Das gibt es in Deutschland u.U. auch. Könntest du dir Pinochet als den Markennamen einer Fluggesellschaft vorstellen? (Obwohl das letztendlich immer noch eine andere Kategorie als Hitler ist. Stalin wird in Russland auch nie neutral betrachtet werden können. Aber im Vergleich zu beiden war Pinochet mehr oder weniger Kleinkram.)
Der grundlegende Unterschied ist hier die Idee des Nationalismus, der Geschichte eben als ein Kontinuum betrachtet.

In Peru gibt es auch durchaus geteilte Meinungen über die Konquistadoren, die Inkas und auch gewisse Präsidenten, die von manchen gerne als Verräter bezeichnet werden. Aber solche Diskussionen haben kein Gewicht in der Öffentlichkeit und führen auch nicht dazu, dass Schulbücher umgeschrieben werden oder Strassennamen geändert werden.

Das ist in vielen Ländern ausserhalb der der NWO so. In Russland z.B. sieht man häufig, dass Symbole der UdSSR und des Zarismus gleichzeitig gezeigt werden.

Oleg Gazmanov singt in seinem Lied "Sdelan w SSSR" auch ab Minute 1:05 "Ruriki, Romanowi, Lenin i Stalin, eta maja strana." = "Das Geschlecht der Ruriks, der Romanows, Lenin und Stalin. Das ist mein Land"


https://www.youtube.com/watch?v=DgFifE7nyqo

Das Lenin die Dynastie der Romanows blutig beendete, ist hier also nebensächlich. Die nationale Idee hat Vorrang vor der aktuellen Politik.

Ebenso habe ich hier in Lima noch nie erlebt, dass jemand nicht in ein Taxi einsteigt, weil es einen grossen Che-Guevara-Aufkleber am Heck trägt. Solche Bezeugungen der Verbohrtheit sieht man aber in New York, wo einem Taxifahrer, noch dazu einem Neger aus der Dominikanischen Republik, für 30 Tage die Taxilizenz entzogen wurde, weil er eine Hakenkreuzbinde beim Taxifahren trug.

Das Video dazu fand ich früher unter dem Suchbegriff: "Amerikaner sprechen interessante Fakten". Dort war ein Video in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Erst konnte ich es nur in Peru sehen, andere HPf-Benutzer in der BRD nur mit veränderten Ländereinstellungen, jetzt scheint es ganz weg zu sein.

Das Geschichtsverständnis dieser NWO-Länder gleicht einem Bewerbungsschreiben, wo jemand irgendwelche frühen Ausrutscher in der Biografie unkenntlich machen will. Alles ist nur auf das Hier und Heute bedacht.

Während in den USA noch bis in die 60er Jahre die Neger hinten im Bus fuhren, wird heute ständig der "Rassismus" angeprangert. Bis zum Jahr 1994 stand noch der Paragraf 175 im Strafgesetzbuch, aber heute wird die Homosexualität derartig dargestellt, dass es in anderen Ländern auf anderen Kontinenten befremdlich erscheint.

Dieser abrupte Sinneswandel von einem Extrem ins andere ist für mich ein Anzeichen für die Prinzipienlosigkeit dieser Meinungsmache und Meinungsunterdrückung in den NWO-Ländern.

Wie man auf der span. Wikipedia-Seite des als "rechtsextrem" betitelten Präsidenten (1931 bis 1933) Sánchez Cerro sehen kann (https://es.wikipedia.org/wiki/Luis_Miguel_S%C3%A1nchez_Cerro#Homenajes), wurde ja nach dem 2. WK eine Avenida in Lima auf seinen Namen wieder umbenannt, aber der Rest der Namensgebungen ist geblieben, bis auf den heutigen Tag.

Und gerade Präsident Alan Garcia war Mitglied der Partei des APRA, der linken Partei, die von Präsident Sánchez Cerro auch mit Bombenangriffen und Erschiessungen bekämpft wurde. Dieses APRA-Mitglied Alan Garcia war also zweimal Präsident von Peru, von 1985 bis 1990 und von 2006 bis 2011, und hatte in seiner Amtszeit die Benennung einer Provinz im Departament Moquegua im Süden Perus nach dem angeblich "rechtsextremen" Sänchez Cerro eben nicht rückgängig gemacht.

Das ist eben der Unterschied zu flatterhaften Meinungsdiktaturen wie USA oder BRD, wo ungefragt heute modern ist, was gestern noch verboten war.

Der rechte Hirte
23.05.2019, 20:08
:hsl:

Ist mir auch so ergangen. Auf meine Frage, warum andere Meinungen nicht genehm seien, schließlich sei Meinungsfreiheit grundgesetzlich garantiert und einer der wesentlichen Pfeiler einer freiheitlichen Demokratie, und (auch unterschwellig-indirekt) geforderte Einheitsmeinung sei hingegen Zeichen von Unfreiheit, gar von totalitären Systemen, wurden die richtig patzig.

Interessant zu lesen, dass es Euch auch so ergeht wie mir.
Nicht nur, dass diese Leute bloß patzig werden, sondern auch dieser Hass den sie teilweise in Ihren Augen haben, ist schon erschreckend.

Haspelbein
23.05.2019, 20:25
Der grundlegende Unterschied ist hier die Idee des Nationalismus, der Geschichte eben als ein Kontinuum betrachtet.

In Peru gibt es auch durchaus geteilte Meinungen über die Konquistadoren, die Inkas und auch gewisse Präsidenten, die von manchen gerne als Verräter bezeichnet werden. Aber solche Diskussionen haben kein Gewicht in der Öffentlichkeit und führen auch nicht dazu, dass Schulbücher umgeschrieben werden oder Strassennamen geändert werden.

Das ist in vielen Ländern ausserhalb der der NWO so. In Russland z.B. sieht man häufig, dass Symbole der UdSSR und des Zarismus gleichzeitig gezeigt werden.

Oleg Gazmanov singt in seinem Lied "Sdelan w SSSR" auch ab Minute 1:05 "Ruriki, Romanowi, Lenin i Stalin, eta maja strana." = "Das Geschlecht der Ruriks, der Romanows, Lenin und Stalin. Das ist mein Land"


https://www.youtube.com/watch?v=DgFifE7nyqo

Das Lenin die Dynastie der Romanows blutig beendete, ist hier also nebensächlich. Die nationale Idee hat Vorrang vor der aktuellen Politik.

Ebenso habe ich hier in Lima noch nie erlebt, dass jemand nicht in ein Taxi einsteigt, weil es einen grossen Che-Guevara-Aufkleber am Heck trägt. Solche Bezeugungen der Verbohrtheit sieht man aber in New York, wo einem Taxifahrer, noch dazu einem Neger aus der Dominikanischen Republik, für 30 Tage die Taxilizenz entzogen wurde, weil er eine Hakenkreuzbinde beim Taxifahren trug.

Das Video dazu fand ich früher unter dem Suchbegriff: "Amerikaner sprechen interessante Fakten". Dort war ein Video in englischer Sprache mit deutschen Untertiteln. Erst konnte ich es nur in Peru sehen, andere HPf-Benutzer in der BRD nur mit veränderten Ländereinstellungen, jetzt scheint es ganz weg zu sein.

Das Geschichtsverständnis dieser NWO-Länder gleicht einem Bewerbungsschreiben, wo jemand irgendwelche frühen Ausrutscher in der Biografie unkenntlich machen will. Alles ist nur auf das Hier und Heute bedacht.

Während in den USA noch bis in die 60er Jahre die Neger hinten im Bus fuhren, wird heute ständig der "Rassismus" angeprangert. Bis zum Jahr 1994 stand noch der Paragraf 175 im Strafgesetzbuch, aber heute wird die Homosexualität derartig dargestellt, dass es in anderen Ländern auf anderen Kontinenten befremdlich erscheint.

Dieser abrupte Sinneswandel von einem Extrem ins andere ist für mich ein Anzeichen für die Prinzipienlosigkeit dieser Meinungsmache und Meinungsunterdrückung in den NWO-Ländern.

Wie man auf der span. Wikipedia-Seite des als "rechtsextrem" betitelten Präsidenten (1931 bis 1933) Sánchez Cerro sehen kann (https://es.wikipedia.org/wiki/Luis_Miguel_S%C3%A1nchez_Cerro#Homenajes), wurde ja nach dem 2. WK eine Avenida in Lima auf seinen Namen wieder umbenannt, aber der Rest der Namensgebungen ist geblieben, bis auf den heutigen Tag.

Und gerade Präsident Alan Garcia war Mitglied der Partei des APRA, der linken Partei, die von Präsident Sánchez Cerro auch mit Bombenangriffen und Erschiessungen bekämpft wurde. Dieses APRA-Mitglied Alan Garcia war also zweimal Präsident von Peru, von 1985 bis 1990 und von 2006 bis 2011, und hatte in seiner Amtszeit die Benennung einer Provinz im Departament Moquegua im Süden Perus nach dem angeblich "rechtsextremen" Sänchez Cerro eben nicht rückgängig gemacht.

Das ist eben der Unterschied zu flatterhaften Meinungsdiktaturen wie USA oder BRD, wo ungefragt heute modern ist, was gestern noch verboten war.

Das mit dem Nationalismus glaube ich dir. Manchmal ist er schlicht notwendig, selbst wenn er zu Absurditäten führt, manchmal erachte ich ihn schlicht als Werkzeug, um die Lebensumstände erträglicher zu machen, und die Inkompetenz der Herrschenden zu verschleiern. In dem Sinne werden auch nationale Symbole, selbst wenn eigentlich eher negativ behaftet, Teil des Mythos, der eben diese Nation ausmacht.

In den meisten Ländern ausser Deutschland existiert dieser Nationalismus trotz gewisser Differenzen weiter. Es wird dann deutlich, wenn es um den Vergleich mit anderen Staaten geht. (Trift man z.B. Afroamerikaner im Ausland, lassen sie an ihrem Status als Amerikaner I.d.R. keinen Zweifel.)

Ich verstehe hingehen nicht, was du mit einem plötzlichen Sinneswandel meinst. Schon bei der Gründung der USA war der Sklavenhandel ein Problem. Über den Bürgerkrieg hinweg vollzog sich eine Gleichstellung über zwei Jahrhunderte hinweg. Was ich jedoch nicht verstehe, ist wie andere Länder dies auf ihre eigene Geschichte zu beziehen versuchen. Es ist nicht ihr Problem.

In den USA halte ich das auch nicht für eine Meinungsunterdrückung, schon gar nicht im öffentlichen Raum. Ich habe mich hier bei anderen Themen aus dem Fenster gelehnt, und es ist absolut nichts passiert. Die Massenmedien sind nicht neutral, aber dem entgegenlaufende Meinungen werden auch nicht unterdrückt. Man kann sich Fox antun, das Wall Street Journal lesen, oder sich allerlei Irre auf YouTube antun.

Auch die Diversity ist in den USA nicht unangreifbar, weil die Verfassung sich auf Individualrechte bezieht. Wenn der Anteil von Latinos und Asiaten noch weiter wächst, wird das richtig lustig. :D

In Deutschland denke ich, dass es die Bevölkerung schlicht genauso will. Es kommt genauso wie bestellt.

Haspelbein
24.05.2019, 14:11
Ich höre gerade einer Inderin (Sikh) zu,, die sich bei der Arbeit am Telefon lauthalts darüber beschwert, dass ihr Sohn ein Trump-Fan ist. ("Er hält sich tatsächlich für einen Amerikaner!") Ich versuche nicht zu lachen.

tabasco
24.05.2019, 14:38
Oleg Gazmanov singt in seinem Lied "Sdelan w SSSR" auch ab Minute 1:05 "Ruriki, Romanowi, Lenin i Stalin, eta maja strana." = "Das Geschlecht der Ruriks, der Romanows, Lenin und Stalin. Das ist mein Land"
Ja, sing er, aber zu Zusammenhang ist Dir entgangen ....

tabasco
24.05.2019, 14:48
https://www.youtube.com/watch?v=0MySnVNRMwE

herberger
24.05.2019, 15:23
Ich liebe Volkslieder aus der Tundra

Rhino
11.09.2019, 00:48
....

Das gibt es in Deutschland u.U. auch. Könntest du dir Pinochet als den Markennamen einer Fluggesellschaft vorstellen? (Obwohl das letztendlich immer noch eine andere Kategorie als Hitler ist. Stalin wird in Russland auch nie neutral betrachtet werden können. Aber im Vergleich zu beiden war Pinochet mehr oder weniger Kleinkram.)

Ja!
https://i.kym-cdn.com/entries/icons/original/000/021/663/d6cbbc1a56206e29080477cbc3cbf640e7995a09407e8dfea5 bb50c1d48e2860_1.jpg

Klar das Pinochet nicht unumstritten ist. Aber immerhin begruesste eine Mehrheit der Chilenen die Beseitigung des Allende-Regimes.


https://www.youtube.com/watch?v=kVVzNPqSdFE

Haspelbein
11.09.2019, 11:03
Ja!
https://i.kym-cdn.com/entries/icons/original/000/021/663/d6cbbc1a56206e29080477cbc3cbf640e7995a09407e8dfea5 bb50c1d48e2860_1.jpg

Nun gut, das halte ich aber eher für einen fiesen Witz.

[Quote]
Klar das Pinochet nicht unumstritten ist. Aber immerhin begruesste eine Mehrheit der Chilenen die Beseitigung des Allende-Regimes.


https://www.youtube.com/watch?v=kVVzNPqSdFE

Das ist letztendlich eine andere Frage. Jedoch bestätigt mich das Video eher in meiner Auffassung, dass mit der Zeit solche historischen Personen nicht neutraler betrachtet werden, sondern eher zu Stereotypen verkommen.

Rhino
11.09.2019, 11:16
[QUOTE=Rhino;9977398]Ja!
https://i.kym-cdn.com/entries/icons/original/000/021/663/d6cbbc1a56206e29080477cbc3cbf640e7995a09407e8dfea5 bb50c1d48e2860_1.jpg

Nun gut, das halte ich aber eher für einen fiesen Witz.



Das ist letztendlich eine andere Frage. Jedoch bestätigt mich das Video eher in meiner Auffassung, dass mit der Zeit solche historischen Personen nicht neutraler betrachtet werden, sondern eher zu Stereotypen verkommen.
Video erklaert auch warum die Linken so Pinochet-Stereotypen fixiert sind. Und wohlweislich wenig ueber Allende sagen:

https://www.youtube.com/watch?v=oQQhyD6e9sM

Haspelbein
11.09.2019, 13:35
[QUOTE=Haspelbein;9977624]
Video erklaert auch warum die Linken so Pinochet-Stereotypen fixiert sind. Und wohlweislich wenig ueber Allende sagen:

https://www.youtube.com/watch?v=oQQhyD6e9sM

Ist letztendlich jedoch für meine Aussage irrelevant. Diese Politiker sind letztendlich nur noch Symbolbilder, und je weiter sie sich vom Kontext der damaligen Zeit entfernen, desto mehr werden sie zu Zerrbildern ihrer selbst. Eine nüchterne Betrachtung, besonders im Bewusstsein der Bevölkerung allgemein, ist damit kaum noch möglich, d.h. sie mutieren schlicht zu Symbolen. Niemand wird sich z.B. daran erinnern, dass Nixon die Beziehungen der USA mit China verbessert, und letztendlich den Vietnamkrieg beendet hat. Der Name "Nixon" hat sich verbraucht.

antiseptisch
11.09.2019, 14:11
Das ist eben der Unterschied zu flatterhaften Meinungsdiktaturen wie USA oder BRD, wo ungefragt heute modern ist, was gestern noch verboten war.
Ich sehe in meinem Herkunftsdorf, von dem, was ich so zu hören kriege, reihenweise heute um die 60-Jährige konservative Ideen vertreten, die in den 80er Jahren voll auf linksgrün getrimmt waren. Ich dagegen war schon immer konservativ, und zwar prinzipiell nicht nur aus Überzeugung, sondern durch meine Erziehung und eigenes Nachdenken. Daher maße ich mir an, die ganzen Umfaller (sofern es überhaupt dazu kommt) als schwach zu bezeichnen. Man muss nicht erst alt werden, um zu Reife zu gelangen. Die es vorher nicht geschafft haben, waren objektiv gesehen, irgendwie zurückgeblieben.

Wer nicht auf die Idee kommt, dass "modern = gut, konservativ = schlecht" nichts weiter als ein primitives Dogma ist, den kann ich beim besten Willen nicht ganz für voll nehmen.

Rumpelstilz
12.09.2019, 08:46
Zum Thema, wieso in der BRD viele Duckmäuser so gleichgeschaltet reagieren, ist mir noch folgendes eingefallen. Heute ist mir nämlich sogar in einem privaten Stadtbus in Lima aufgefallen, dass da ein Konterfei von Che Guevara im Bus mitfährt:

https://i.ibb.co/93NbTZC/Che-Guevara-in-Bus-20190911.jpg

Ich hatte nur mein Billig-Handy zur Hand und wollte auch nicht aufstehen und nach vorne gehen, daher nur dieses Bild, wo man den Che Guevara gerade schemenhaft erkennen kann über dem Sitz des Busfahrers und links neben dem Schild der Busline "S.M.P. 2209 Rimac".

Diese Aufkleber von Che Guevara haben hier in Lima auch recht viele Taxis. Schlecht zu beurteilen, ob es nun 1 Promille aller Taxis sind, aber so rein gefühlsmässig sieht man diese Taxis mit Che Guevara-Aufkleber recht häufig. Sie sind nicht zu übersehen.

Im Bus stellte ich mir vor, wie wohl die BRD-ler reagieren würden, wenn sie des Che Guevara gewahr würden? :kich:

Ebenso, ob sie in ein Taxi mit Che Guevara-Aufkleber einsteigen würden und wenn, ob sie dann auch mit dem Fahrer "diskutieren" wollten ... :D

Nietzsche
12.09.2019, 08:50
Es sollte doch nicht verwundern. Smartphones und ihre Kameras sind überall, und soziale Medien sind wie Raubtiere zum Sprung bereit, sollte man irgendwelche Grausamkeiten begangen haben, wie z.B. die Wahl des falschen Pronomens, das Vorzeigen einer heilen Familie in der Öffentlichkeit, oder einen Konsum, der auf ein Einkommen oberhalb der Armutsgrenze schliessen lässt.

Das ist doch nur reiner Selbstschutz.
Sinnlos ist es. Wer etwas gegen dich unternehmen will, der Geld und Macht hat, der tut das, völlig egal was du getan oder gesagt hast.

Haspelbein
12.09.2019, 12:57
Sinnlos ist es. Wer etwas gegen dich unternehmen will, der Geld und Macht hat, der tut das, völlig egal was du getan oder gesagt hast.

Ach, bisher mit ich mit dem Prinzip der geringen Angriffsfläche ,verbunden mit einem steten Lobbyismus, recht gut gefahren.