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Vollständige Version anzeigen : Streit um die Kurilen zwischen Rußland und Japan



Leseratte
21.11.2018, 10:38
Das erinnert mich aber verdammt, an das Versprechen die NATO nicht nach Osten auszudehnen.



Letzte Woche hatten japanische Medien über angeblich fortgeschrittene Verhandlungen beider Seiten während des Asean-Gipfels in Singapur berichtet. Offiziell wurde zunächst nichts bekannt. Doch dann erklärte Japans Premier Abe plötzlich die Deklaration von 1956 als mögliche Grundlage einer neuen Einigung. Damals hatte sich die Sowjetunion zur Rückgabe von zwei Inseln verpflichtet, was der japanischen Seite aber nicht genügte.Nun meldete sich auch der Kreml zu Wort: Putin-Sprecher Dmitri Peskow erklärte, hypothetisch sei selbst die Aufgabe von zwei Inseln nur zu gewissen Konditionen möglich. Als wichtigste Bedingung nannte er dabei Garantien, daß auf den dann japanischen Inseln keine US-Stützpunkte errichtet würden.


http://zuerst.de/2018/11/21/tokio-und-moskau-zeigen-sich-kompromissbereit-kurilen-loesung-in-sicht/



Persönlich soll Abe Putin das schon versprochen haben. Doch Worte des Premiers allein reichen Moskau nicht, zumal der Chef des japanischen Sicherheitsrats Shotaro Yachi genau das Gegenteil sagte. Bei einem Treffen mit seinem russischen Amtskollegen Patruschew erklärte Yachi auf Nachfrage, die Stationierung amerikanischer Soldaten auf den Inseln für „möglich“.


Das kann doch nicht sein? Die Russen können dem Westen doch nicht schon wieder auf den Leim gehen?! Lenin hatte Recht. Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser.

Für den Fall, daß die Quelle in Frage gestellt wird.



Premierminister Shinzo Abe hat sich vorgenommen, den gordischen Knoten um die Inseln zu durchschlagen. Denn gute Beziehungen zu Russland sollen Japan im Ringen mit China um die Hegemonie in Ostasien stärken. Bisher setzte Abe darauf, den russischen Präsidenten Wladimir Putin mit großzügiger Wirtschaftshilfe zur Rückgabe der Inseln zu bewegen. Vor zwei Jahren verständigten sich beide Seiten auf direkte Hilfen für die umstrittenen Inseln, kamen damit jedoch nicht voran.

https://www.dw.com/de/japan-bewegung-im-inselstreit-um-kurilen/a-46328601

Hrafnaguð
21.11.2018, 11:35
Genscher u.A. haben nach der Wende auch mündlich versprochen "keine Nato-Osterweiterung".
Die Russen haben auf das Wort vertraut das dann gebrochen wurde.
Das historische Beispiel sollte den Russen klar gemacht haben das hier auf das Wort nicht zu
zählen ist, sondern schriftliche, international verbindliche Verträge ohne mögliche Hintertürchen
das Mittel der Wahl sein sollten.

KALTENBORN
21.11.2018, 13:23
Letztlich haben auch die Russen ein nicht zu unterschätzendes Interesse an einem beidseitig annehmbaren Friedensvertrag, den man sich unter Umständen angenehm versilbern lassen kann und notfalls dann die Brüchigkeit desselben (incl. dann möglicher Intervention) dem anderen vorwerfen kann. Zuerst will man sich jedoch etwas den Rücken erleichtern und da wäre ein Pseudopartner auf Zeit erst einmal nicht die schlechteste Wahl.

Towarish
21.11.2018, 14:38
Ich würde auch mit schirftlichen Verträgen nichts übergeben. Jeder Vertrag ist auch nur ein schriftliches Versprechen und falls die Japaner es brechen sollten, was sollen die Russen dann tun, vor ein Gericht ziehen? Ne. Japan müsste sich erst ein wenig von den USA distanzieren, damit man überhaupt darüber sprechen kann. Allerdings wird das in naher Zukunft nicht passieren.