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Vollständige Version anzeigen : Ist die Wahrheit absolut?



Megaman
07.01.2006, 20:36
Bitte hier anfügen.

Edit: Erwarte von diesem Strang
http://www.politikforen.de/showthread.php?t=6473&page=44&pp=10
ab Beitrag #433 startend, dass er hier angefügt wird, weil dort drüben eben Themenfremd.

Edit2: Die Diskussion startete damit, dass der User Marc Bishop sagte, die Wahrheit sei absolut in seinem Beitrag im alten Thema #428.

Platon
07.01.2006, 20:37
nein ist sie nicht

Megaman
07.01.2006, 20:43
nein ist sie nicht Wie kommst du zu diesem Schluss?

Crystal
07.01.2006, 20:58
Es gibt verschiedene Wahrheiten.

Alleine vor deutschen Gerichten kennt man bereits DREI unterschiedliche Formen der Wahrheit:


die Wahrheit,
die reine Wahrheit, und
nichts als die Wahrheit
Außerdem gibt es die Wahrheiten aus der Geschichte.
Es gibt die "Sieger-Wahrheit".
Von einer "Verlierer-Wahrheit" habe ich zwar schon gehört, aber niemand nimmt sie ernsthaft zur Kenntnis.

Sie sollten zum besseren Verständnis schon erläutern von welcher Wahrheit Sie sprechen, bzw. welche Sie meinen.

Equilibrium
07.01.2006, 21:01
Die Wahrheit ist das, was mir am besten passt.

mggelheimer
07.01.2006, 21:06
Ist die Wahrheit absolut?

In der Mathematik, JA!

luftpost
08.01.2006, 01:04
Ich kann nur kleist zitieren,
"Wenn wir statt augen grüne gläser hätten so würden wir urteilen müssen, die gegenstände welche sie dadurch erblicken sind grün und nie würden wir entscheiden können, ob unsere auge uns die dinge zeigen wie sie sind, oder ob es nicht etwas zu ihnen hinzutut was nicht uns sondern dem auge gehört.
So ist es mit dem verstand. Wir können nicht entscheiden ob das was wir wahrheit nennen auch wahrhaft wahrheit ist, oder ob es uns nur so scheint.
Ist das letzte, so ist die wahrheit die wir hier sammeln nach dem tode nicht mehr. Und alles bestreben ein eigentum sich zu erwerben das uns auch in das grab folgt ist vergeblich"
So, oder zumindest so ähnlich...

John Donne
08.01.2006, 07:50
Das läßt sich in einem Satz schwer sagen:

In der Mathematik ist Wahrheit in dem Sinne absolut, daß Sätze und Theoreme, die als wahr bewiesen wurden, immer wahr waren, sind und sein werden. (Dies gibt einem das Gefühl,mit dem Abschluß eines Beweises eine Sache wirklich und für immer abgeschlossen zu haben. Ein Gefühl, das ich sehr mag und das einem in anderen Wissenschaften so kaum begegnet.) Allerdings ist selbst in hinreichend komplizierten logischen Systemen (insbesondere alle Systeme, die mindestens so mächtig sind, die Struktur der natürlichen Zahlen abzubilden) Wahrheit nicht immer erkennbar, d.h. "wahr" und "beweisbar" sind nichtidentische Begrifft, da es in solchen Systemen - die Mathematik insgesamt ist ein solches - Aussagen gibt, die wahr aber nicht beweisbar sind (fragt mich bitte nicht nach einem Beispiel, ich werde keins nennen können. Man kann die Existenz solcher Aussagen abstrakt beweisen. Von einer spezifischen mathematischen Aussage allerdings kann man eigentlich nie wissen, ob man selbst doch nur zu schlecht ist, den Beweis zu finden.) Wahrheit ist also selbst in der Mathematik nicht immer mit den Methoden des Systems erkennbar. Gleichwohl ändert das nichts daran, daß die eigentlich Aussage selbst entweder wahr oder falsch ist. Absolut, aber nicht immer erkennbar.

In den Wissenschaften sieht die Sache ähnlich aus, aber der Ausgangspunkt ist ein anderer: Während man in der Mathematik von einem Axiomsystem ausgeht, also einige unverrückbare Wahrheiten als festgelegte Grundlage bereits hat (Anm: deren Widerspruchsfreiheit läßt sich aus dem Axiomsystem selbst ebenfalls keinesfalls beweisen. Das bedeuetet, das man die Schlüssigkeit des Grundkonzepts quasi glauben oder intuitiv erfassen muß), hat man in den anderen Wissenschaften quasi nichts, sondern stützt sich auf Beobachtungen. In der Folge stellt man Theorien auf, die diese Beobachtungen erklären. Eine Theorie ist dann gut, wenn sie
a) mit allen bisherigen Beobachtungen übereinstimmt
b) zahlreiche Prognosen für zukünftige Beobachtungen abgibt, also falsifizierbar ist.
Erfüllen mehrere konkurrierende Theorien sowohl a) als auch b), so ist der einfacheren der Vorzug zu geben (Ockhams Rasiermesser).
Jedoch können Sinneseindrücke immer täuschen, sie geben uns keinen ungefilterten Blick auf die Dinge. Weiter sind Beobachtungen systeminherent (-> Heisenbergsche Unschärferelation) immer mit einem Meßfehler behaftet und wir selbst Teil des Systems, unser Sein beinflußt also die Messung. Durch fortschreitende Verfeinerung stellen wir immer bessere Theorien auf, nähern uns der Wahrheit damit immer näher an, ohne sie je zu erreichen also diesbezüglich den Qualitätssprung von der Theorie zum Gesetz zu machen. Die ist auch deshalb nicht möglich,weil die angewandte Methode eine induktive ist. Wahrheit ist auch hier nicht erkennbar (in der Mathematik ist sie es zumindest partiell). Das bedeutet allerdings nicht, daß es keine absolute Wahrheit gibt.

Grüße
John

Enzo
08.01.2006, 08:00
Wie kommst du zu diesem Schluss?

Leichtfertig ist die Jugend mit dem Wort!

Enzo
08.01.2006, 08:03
Es gibt die "Sieger-Wahrheit".

... diese Wahrheit ist sogar absolut absolut!

:D

Mark Mallokent
08.01.2006, 08:08
Das läßt sich in einem Satz schwer sagen:

In der Mathematik ist Wahrheit in dem Sinne absolut, daß Sätze und Theoreme, die als wahr bewiesen wurden, immer wahr waren, sind und sein werden. (Dies gibt einem das Gefühl,mit dem Abschluß eines Beweises eine Sache wirklich und für immer abgeschlossen zu haben. Ein Gefühl, das ich sehr mag und das einem in anderen Wissenschaften so kaum begegnet.) Allerdings ist selbst in hinreichend komplizierten logischen Systemen (insbesondere alle Systeme, die mindestens so mächtig sind, die Struktur der natürlichen Zahlen abzubilden) Wahrheit nicht immer erkennbar, d.h. "wahr" und "beweisbar" sind nichtidentische Begrifft, da es in solchen Systemen - die Mathematik insgesamt ist ein solches - Aussagen gibt, die wahr aber nicht beweisbar sind (fragt mich bitte nicht nach einem Beispiel, ich werde keins nennen können. Man kann die Existenz solcher Aussagen abstrakt beweisen. Von einer spezifischen mathematischen Aussage allerdings kann man eigentlich nie wissen, ob man selbst doch nur zu schlecht ist, den Beweis zu finden.) Wahrheit ist also selbst in der Mathematik nicht immer mit den Methoden des Systems erkennbar. Gleichwohl ändert das nichts daran, daß die eigentlich Aussage selbst entweder wahr oder falsch ist. Absolut, aber nicht immer erkennbar.

In den Wissenschaften sieht die Sache ähnlich aus, aber der Ausgangspunkt ist ein anderer: Während man in der Mathematik von einem Axiomsystem ausgeht, also einige unverrückbare Wahrheiten als festgelegte Grundlage bereits hat (Anm: deren Widerspruchsfreiheit läßt sich aus dem Axiomsystem selbst ebenfalls keinesfalls beweisen. Das bedeuetet, das man die Schlüssigkeit des Grundkonzepts quasi glauben oder intuitiv erfassen muß), hat man in den anderen Wissenschaften quasi nichts, sondern stützt sich auf Beobachtungen. In der Folge stellt man Theorien auf, die diese Beobachtungen erklären. Eine Theorie ist dann gut, wenn sie
a) mit allen bisherigen Beobachtungen übereinstimmt
b) zahlreiche Prognosen für zukünftige Beobachtungen abgibt, also falsifizierbar ist.
Erfüllen mehrere konkurrierende Theorien sowohl a) als auch b), so ist der einfacheren der Vorzug zu geben (Ockhams Rasiermesser).
Jedoch können Sinneseindrücke immer täuschen, sie geben uns keinen ungefilterten Blick auf die Dinge. Weiter sind Beobachtungen systeminherent (-> Heisenbergsche Unschärferelation) immer mit einem Meßfehler behaftet und wir selbst Teil des Systems, unser Sein beinflußt also die Messung. Durch fortschreitende Verfeinerung stellen wir immer bessere Theorien auf, nähern uns der Wahrheit damit immer näher an, ohne sie je zu erreichen also diesbezüglich den Qualitätssprung von der Theorie zum Gesetz zu machen. Die ist auch deshalb nicht möglich,weil die angewandte Methode eine induktive ist. Wahrheit ist auch hier nicht erkennbar (in der Mathematik ist sie es zumindest partiell). Das bedeutet allerdings nicht, daß es keine absolute Wahrheit gibt.

Grüße
John
Die Mathematik ist eben ein geschlossenes System und mathematische Sätze nur innerhalb der Mathematik absolut wahr. Der Satz 2 plus 2 gleich 4 ist absolut wahr, aber der Satz 2 Äpfel plus 2 Äpfel gleich 4 Äpfel ist nicht absolut, sondern lediglich empirisch wahr. Das Kritierum für Richtigkeit ist hier immer die Schüssigkeit, d. h. wie können empirische Daten und Beobachtungen widerpruchsfrei eine aus der anderen erklärt werden. Das ist das was die Naturwissenschaften vesuchen, einerseits erfolgreich, andererseits aber tauchen für jedes gelöste Problem sofort zwei Neue auf.
Ich denke, Wahrheit ist nichts, was man hat, sondern etwas, das man sucht.

John Donne
08.01.2006, 08:40
Die Mathematik ist eben ein geschlossenes System und mathematische Sätze nur innerhalb der Mathematik absolut wahr. Der Satz 2 plus 2 gleich 4 ist absolut wahr, aber der Satz 2 Äpfel plus 2 Äpfel gleich 4 Äpfel ist nicht absolut, sondern lediglich empirisch wahr.

Völlig richtig. Sollte jedoch einmal der Fall auftreten, daß 2 Äpfel plus 2 Äpfel nicht gleich 4 Äpfel sind, dann bedeutet das ja nicht, daß 2 + 2 = 4 nun falsch ist, sondern, daß es offenbar nicht immer nöglich ist, das mathematische Modell hier anzuwenden. Gerade weil das jedoch noch nicht der Fall war, hat das mathematische Modell sich zu Modellierung auch außerhalb der Mathematik liegender Sachverhalte eingebürgert und bewährt.



Das Kritierum für Richtigkeit ist hier immer die Schüssigkeit, d. h. wie können empirische Daten und Beobachtungen widerpruchsfrei eine aus der anderen erklärt werden. Das ist das was die Naturwissenschaften vesuchen, einerseits erfolgreich, andererseits aber tauchen für jedes gelöste Problem sofort zwei Neue auf.
Ich denke, Wahrheit ist nichts, was man hat, sondern etwas, das man sucht.
Auch wahr. Interessant ist, daß dies ja selbst in den Naturwissenschaften nicht immer so ist (wenngleich es das Ideal und die übliche Methode darstellt). In der modernen Physik geben viel Physiker unumwunden zu, daß bei der Konstruktion von Theorien ästhetische Apsekte eine große Rolle spielen: ein Theorie soll "schön" sein. Schön ist sie z.B., wenn ihr mathematisches Modell ein hohe Anzahl von Symmetrien aufweist.

Grüße
John

Klopperhorst
08.01.2006, 09:20
Klar, sonst wär es doch keine Wahrheit.

Just Amy
08.01.2006, 09:23
zunächst möchte ich in erinnerung rufen, dass man zwischen der wahrheit und der erkennbarkeit der wahrheit unterscheiden muss.

dann muss man erläutern, wie es denn wäre, wäre die wahrheit anders als absolut.

ein gegenstand würde zb zur gleichen zeit, am selben ort (im selben quantenuniversum meinetwegen) einander gegenseitig ausschliessende charakteristika aufweisen.

ist die natur der dinge nicht absolut, so ist sie relativ. in beziehung wozu? zur wahrnehmung?

SAMURAI
08.01.2006, 09:27
Es gibt eben so wenig wie ein bisschen Schwangen, ein bisschen Wahrheit.

Ein Körnchen Wahrheit besteht eben überwiegend aus Lüge.

John Donne
08.01.2006, 09:34
zunächst möchte ich in erinnerung rufen, dass man zwischen der wahrheit und der erkennbarkeit der wahrheit unterscheiden muss.

dann muss man erläutern, wie es denn wäre, wäre die wahrheit anders als absolut.

ein gegenstand würde zb zur gleichen zeit, am selben ort (im selben quantenuniversum meinetwegen) einander gegenseitig ausschliessende charakteristika aufweisen.

ist die natur der dinge nicht absolut, so ist sie relativ. in beziehung wozu? zur wahrnehmung?

Du hast völlig Recht! Allerdings gibt es tatsächlich einige, z.B. John Wheeler, die in ihrer Interpretation des sog. anthropischen Prinzips die Auffassung vertreten, die Realität würde erst durch die Beobachtung zu einer solchen. Das ist allerdings eine Mindermeinung, die als unwissenschaftlich gilt. Zurecht, wie ich meine.

Grüße
John

Mark Mallokent
08.01.2006, 09:44
Du hast völlig Recht! Allerdings gibt es tatsächlich einige, z.B. John Wheeler, die in ihrer Interpretation des sog. anthropischen Prinzips die Auffassung vertreten, die Realität würde erst durch die Beobachtung zu einer solchen. Das ist allerdings eine Mindermeinung, die als unwissenschaftlich gilt. Zurecht, wie ich meine.

Grüße
John
Na ja. Die Subjektivität des Beobachter bzw. des Wissenschaftlers ist nun mal ein Unsicherheitsfaktor, den man nicht völlig eleminieren kann. Bie den Geisteswissenschaften ist das längst erkannt, aber es scheint ja selbst auf die Naturwissenschften zuzutreffen. Siehe Heisenbergs Unschärferelation.
Ich empfehle ich solchen Fällen: Schopenhauer, Über die vierfache Wurzel des Satzes vom zureichenden Grunde.

twoxego
08.01.2006, 20:41
.


twoxegos binsenweisheit nr 4 :

einstein sass früher unten links im patentamt von ....

von heute oben rechts aus betrachtet...

von noch früher tiefer und linker aus gesehen allerdings....


.

Platon
08.01.2006, 20:43
Wie kommst du zu diesem Schluss?
Irren ist menschlich.

Kenshin-Himura
08.01.2006, 20:48
Ich denke, Wahrheit ist nichts, was man hat, sondern etwas, das man sucht.

Sehe ich auch so. Im Grunde wissen wir Menschen, und auch die anderen Lebewesen: GAR NIX. Kann ja sein, dass das alles nur eine Riesen-Verarschung von Gott ist und alles nur ein Traum ist, in Wirklichkeit sitzen wir grade in unserem Kabuff vor dem Kamin und rauchen eine Zigarre. :))

Was aber nicht heißt, dass es mehrere Wahrheiten geben muss. Ich bin absolut davon überzeugt, dass es nur eine einzige Wahrheit gibt. Nur, dass sie eben keiner weiß. Das ist eigentlich völlig logisch. Ich verstehe nicht, warum das immer wieder angezweifelt wird.

Crazyliza
14.01.2006, 01:48
Das läßt sich in einem Satz schwer sagen:

In der Mathematik ist Wahrheit in dem Sinne absolut, daß Sätze und Theoreme, die als wahr bewiesen wurden, immer wahr waren, sind und sein werden. (Dies gibt einem das Gefühl,mit dem Abschluß eines Beweises eine Sache wirklich und für immer abgeschlossen zu haben. Ein Gefühl, das ich sehr mag und das einem in anderen Wissenschaften so kaum begegnet.) Allerdings ist selbst in hinreichend komplizierten logischen Systemen (insbesondere alle Systeme, die mindestens so mächtig sind, die Struktur der natürlichen Zahlen abzubilden) Wahrheit nicht immer erkennbar, d.h. "wahr" und "beweisbar" sind nichtidentische Begrifft, da es in solchen Systemen - die Mathematik insgesamt ist ein solches - Aussagen gibt, die wahr aber nicht beweisbar sind (fragt mich bitte nicht nach einem Beispiel, ich werde keins nennen können. Man kann die Existenz solcher Aussagen abstrakt beweisen. Von einer spezifischen mathematischen Aussage allerdings kann man eigentlich nie wissen, ob man selbst doch nur zu schlecht ist, den Beweis zu finden.) Wahrheit ist also selbst in der Mathematik nicht immer mit den Methoden des Systems erkennbar. Gleichwohl ändert das nichts daran, daß die eigentlich Aussage selbst entweder wahr oder falsch ist. Absolut, aber nicht immer erkennbar.

In den Wissenschaften sieht die Sache ähnlich aus, aber der Ausgangspunkt ist ein anderer: Während man in der Mathematik von einem Axiomsystem ausgeht, also einige unverrückbare Wahrheiten als festgelegte Grundlage bereits hat (Anm: deren Widerspruchsfreiheit läßt sich aus dem Axiomsystem selbst ebenfalls keinesfalls beweisen. Das bedeuetet, das man die Schlüssigkeit des Grundkonzepts quasi glauben oder intuitiv erfassen muß), hat man in den anderen Wissenschaften quasi nichts, sondern stützt sich auf Beobachtungen. In der Folge stellt man Theorien auf, die diese Beobachtungen erklären. Eine Theorie ist dann gut, wenn sie
a) mit allen bisherigen Beobachtungen übereinstimmt
b) zahlreiche Prognosen für zukünftige Beobachtungen abgibt, also falsifizierbar ist.
Erfüllen mehrere konkurrierende Theorien sowohl a) als auch b), so ist der einfacheren der Vorzug zu geben (Ockhams Rasiermesser).
Jedoch können Sinneseindrücke immer täuschen, sie geben uns keinen ungefilterten Blick auf die Dinge. Weiter sind Beobachtungen systeminherent (-> Heisenbergsche Unschärferelation) immer mit einem Meßfehler behaftet und wir selbst Teil des Systems, unser Sein beinflußt also die Messung. Durch fortschreitende Verfeinerung stellen wir immer bessere Theorien auf, nähern uns der Wahrheit damit immer näher an, ohne sie je zu erreichen also diesbezüglich den Qualitätssprung von der Theorie zum Gesetz zu machen. Die ist auch deshalb nicht möglich,weil die angewandte Methode eine induktive ist. Wahrheit ist auch hier nicht erkennbar (in der Mathematik ist sie es zumindest partiell). Das bedeutet allerdings nicht, daß es keine absolute Wahrheit gibt.

Grüße
John

Das was du sagst ist sehr gut finde ich. Ich wuerde sagen, es ist fuer mich wahr. Man koennte aber fragen, ob es Sinn hat, nach einer absoluten Wahrheit zu fragen, wenn es keine Moeglichkeit zur Verification gibt.

Wilhelm Tell
14.01.2006, 01:55
die absolte wahrheit kennt nur gott. jedes ideal, oder "wahrheit" kann dem menschen eingebläut werden, meine ich.

Salazar
14.01.2006, 11:02
Das was wirs als wahr empfinden kann keine universelle, absolute Wahrheit sein, sondern ist lediglich durch die Brille unserer Vorstellungskategorien(Raum, Zeit), also aus menschlicher Sicht wahr.
Wir können mit unseren Sinnen nur drei Dimensionen wahrnehmen, vielleicht gibt es aber Lebewesen die auch vier, vielleicht welche die nur zwei Dimensionen erfahren können. Aus ihrer Sicht sähe die Welt schon ganz anders aus.
Theoretisch könnte die wahrnehmung natürlich auch von Mensch zu Mensch unterschiedlich sein.
Was wir als wahr empfinden ist es also genaugenommen immer nur für uns selbst und damit nicht mehr absolut oder universell.
Meine ich :]

twoxego
14.01.2006, 12:03
nachdem mir ein hammer auf den fuss gefallen ist, halte ich die formel der
schwerkraft für " wahr ".

im ernst:
wie schon bemerkt wurde, kann nur abstraktes absolut wahr sein.
also höhere mathematik und musik.

alles was auf konkrete erklärung unserer realität gerichtet ist, kann lediglich
vorübergehend als wahr angesehen werden.

wir wissen heute, dass auch einstein sich in mindestens einem punkt
gründlich geirrt hat.
der stand der technischen, experimentalen möglichkeiten seiner zeit war aber derart, dass er einfach zu keinen anderen erkentnissen gelangen konnte.

das wird sich ewig so wiederholen. sonst könnte es keine wissenschaftliche
entwicklung mehr geben und niemand hätte grund gehabt sich z.b. nach galileo weiterhin mit astronomie zu befassen.



.

John Donne
14.01.2006, 12:21
Das was du sagst ist sehr gut finde ich. Ich wuerde sagen, es ist fuer mich wahr.

Danke, ich empfinde das als Kompliment.



Man koennte aber fragen, ob es Sinn hat, nach einer absoluten Wahrheit zu fragen, wenn es keine Moeglichkeit zur Verification gibt.
Das ist wahr. Letztlich ist die Frage nach absoluter Wahrheit eine metaphysische Frage - und damit wie die meisten metaphysischen Fragen nicht oder nur in kleinen Teilaspekten zu beantworten.

Grüße
John

Just Amy
14.01.2006, 12:25
Das ist wahr. Letztlich ist die Frage nach absoluter Wahrheit eine metaphysische Frage - und damit wie die meisten metaphysischen Fragen nicht oder nur in kleinen Teilaspekten zu beantworten.
sie ist so metaphysisch, dass das hammer-beispiel mir schmerzen bereitet.

John Donne
14.01.2006, 12:46
sie ist so metaphysisch, dass das hammer-beispiel mir schmerzen bereitet.

Um ehrlich zu sein, weiß ich jetzt nicht genau, wie Du das meinst. Direkt oder doch übertragen?

Grüße
John

Just Amy
14.01.2006, 12:49
Um ehrlich zu sein, weiß ich jetzt nicht genau, wie Du das meinst. Direkt oder doch übertragen?
das beispiel von twoxego bereitet mir direkte schmerzen, der hammer nur übertragene.

John Donne
14.01.2006, 12:51
das beispiel von twoxego bereitet mir direkte schmerzen, der hammer nur übertragene.

Jetzt ist es klar, danke!

Grüße
John

Grüner Simon
17.01.2006, 12:36
Eigentlich ist es unnötg mein Kommentar hinzuzufügen, da meine Meinung im Goßen und Ganzen schon dargestellt wurde. Doch können wir uns alle wohl nicht dem Vorwurf verwehren, dass wir in diesem Forum mitunter aktiv sind, weil wir uns gerne reden hören, bzw. schreiben sehen.

Wahrheit ist nunmal subjektiv. Zwar könnte man die These einer absoluten, obejktiven Wahrheit aufstellen, deren Richtigkeit also deren Wahrheitsgehalt dann eher eine Glaubensfrage als eine Wahrheit wäre. Somit ist selbst die absolute Wahrheit nicht absolut.

Als Wahrheit die relativ nah an eine objektive herankommt, kann man jene Übereinstimmungen der breiten Masse mit dem eigenen Verstand bezeichnen. Diese unterliegt jedoch, zumindest in den meisten Fällen, ständiger Veränderung und schließt immer gewisse Gruppen aus. Wäre also alles andere als absolut.

Unsere Welt ist das Produkt unserer Interpretation. Damit ist jedoch eine absolute Wahrheit nicht ausgeschlossen, von uns aber nicht wahrnehmbar.

Klopperhorst
18.01.2006, 17:06
zunächst möchte ich in erinnerung rufen, dass man zwischen der wahrheit und der erkennbarkeit der wahrheit unterscheiden muss.

dann muss man erläutern, wie es denn wäre, wäre die wahrheit anders als absolut.

ein gegenstand würde zb zur gleichen zeit, am selben ort (im selben quantenuniversum meinetwegen) einander gegenseitig ausschliessende charakteristika aufweisen.

ist die natur der dinge nicht absolut, so ist sie relativ. in beziehung wozu? zur wahrnehmung?

Dem kann ich zustimmen.
Wahrheit ist natürlich auch nur ein Begriff, wie Gott oder Unendlichkeit, welche sich der empirischen Anschauung entziehen.

Wahr kann ich eigentlich nur das betrachten, was mir mittels der Sinne gegeben wird, z.B. Gefühle, körperliche Reaktionen.

Ob Mathematik absolute Wahrheit sei, unabhängig des Menschen, lasse ich mal dahingestellt.

emire
18.01.2006, 17:08
Ja.
Leider nehmen es einige viele es damit nicht genau,siehe im Forum.

Grüner Simon
18.01.2006, 18:56
Ja.
Leider nehmen es einige viele es damit nicht genau,siehe im Forum.

Kannst du deine Antwort auch begründen? Ich würde es begrüßen meinen Horiziont noch zu erweitern oder zumindest mit dir zu disskutieren.

Irratio
19.01.2006, 03:25
Die Wahrheit leitet sich immer aus den darunterliegenden Axiomen ab. Einer meint, das Recht auf Leben sei unantastbar, ein anderer meint, das Recht aufs Einkommen sei unantastbar (und sollte nicht für irgendwelche faulen Arbeitslosen ausgegeben werden).

Selbst die Mathematik verlässt sich auf ihre Definitionen. 1+1 ist nicht zwei, es ist so definiert. Wir haben axiome, aus denen alles hervorgeht, und die logische Struktur ist wahr, ebensosehr wie die logische Struktur eines jeden Gedankengebäudes richtig sein kann.

Wenn zwei andere Grundsätze haben, wer hat Recht? Und wer hat dann das Recht, das durchzusetzen, was er will? Der der es kann? Darauf läuft es leider letztlich meist hinaus.

Natürlich gibt es Fakten: Alle haben gesehen, dass etwas passiert. Jede Kausale Folgerung ist jedoch nur unter Setzung der Axiome wahr.

Irratio.

Irmingsul
19.01.2006, 04:40
Meine Meinung zur Wahrheit: Sie ist absolut! Wer nur etwas, oder die Hälfte, oder sogar einen Großteil der Wahrheit kennt, der kennt die Wahrheit eben garnicht. Wahrheit ist etwas 100%iges und lässt keinen Spielraum für Sichtweisen oder Vermutungen. Daher kann man durchaus sagen, daß zu den meisten Themen keine Wahrheit gesprochen werden kann.
Als Beispiel seien Verkehrsunfälle genannt. Hier werden Zeugen vernommen und jeder berichtet seine Beobachtungen etwas abweichend als andere. Subjektives Empfinden eines Hergangs spielt bei der Wahrheitsfindung auch eine Rolle. Wie ist es wirklich gewesen?

Grüner Simon
19.01.2006, 10:15
Meine Meinung zur Wahrheit: Sie ist absolut! Wer nur etwas, oder die Hälfte, oder sogar einen Großteil der Wahrheit kennt, der kennt die Wahrheit eben garnicht. Wahrheit ist etwas 100%iges und lässt keinen Spielraum für Sichtweisen oder Vermutungen. Daher kann man durchaus sagen, daß zu den meisten Themen keine Wahrheit gesprochen werden kann.
Als Beispiel seien Verkehrsunfälle genannt. Hier werden Zeugen vernommen und jeder berichtet seine Beobachtungen etwas abweichend als andere. Subjektives Empfinden eines Hergangs spielt bei der Wahrheitsfindung auch eine Rolle. Wie ist es wirklich gewesen?

Dann nenne mir bitte einen Sachverhalt dessen volle Wahrheit kennst und des somit absolut wahr ist.

Luzifers Freund
19.01.2006, 10:23
Irren ist menschlich.
... und verzeihen luziferianisch!

Es gibt keine Wahrheit. Jeder der sie sucht, der sucht vergeblich. Nicht verwechseln mit "wahre Ursache". Denn die Ursache zu ermitteln, warum XY Schmiergeld angenommen hat ist die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist für immer verborgen. Man kann bis an die Grenzen des Weltalls gehen. Aber ein wahrhaftiges Bild kann man sich nie machen. Man kann die Hintergründe einer Straftat aufdecken, den Täter und so weiter. Aber alles und wahrhaftig in Erfahrung bringen geht nicht. Aussichtslos.
Somit ist das was viele als Wahrheit deklarieren immer nur die halbe.

Aber wie sagte (in etwa) jemand in der Star Trek Serie? "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen..."

Grüner Simon
19.01.2006, 10:34
... und verzeihen luziferianisch!

Es gibt keine Wahrheit. Jeder der sie sucht, der sucht vergeblich. Nicht verwechseln mit "wahre Ursache". Denn die Ursache zu ermitteln, warum XY Schmiergeld angenommen hat ist die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist für immer verborgen. Man kann bis an die Grenzen des Weltalls gehen. Aber ein wahrhaftiges Bild kann man sich nie machen. Man kann die Hintergründe einer Straftat aufdecken, den Täter und so weiter. Aber alles und wahrhaftig in Erfahrung bringen geht nicht. Aussichtslos.
Somit ist das was viele als Wahrheit deklarieren immer nur die halbe.

Aber wie sagte (in etwa) jemand in der Star Trek Serie? "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen..."

Widersprichst du dir nicht selbst? Du behauptest erst es gibt keine Wahrheit, argumentierts dann aber, dass sie nur nie jeamnd finden wird. Nur weil wir etwas nicht finden oder erkennen können heißt das noch lange nicht dass es nicht Existent ist.

Luzifers Freund
19.01.2006, 10:45
Widersprichst du dir nicht selbst? Du behauptest erst es gibt keine Wahrheit, argumentierts dann aber, dass sie nur nie jeamnd finden wird. Nur weil wir etwas nicht finden oder erkennen können heißt das noch lange nicht dass es nicht Existent ist.
Das ist richtig wenn du sagst, dass es nicht stimmt, dass etwas nicht existent ist nur weil man es nicht findet. Ich zäume das Pferd anderherum auf: Ich weiß, dass es sie gibt aber ich werde sie nie errfahren.

Es gibt keine 100%tige Wahrheit. Denn immer fehlt ein Stück dazu. Es kann ja sein, dass da draußen irgendwo die absolute und 100%Wahrheit existiert. Aber erlangen wird man sie nie.

Grüner Simon
19.01.2006, 10:53
Das ist richtig wenn du sagst, dass es nicht stimmt, dass etwas nicht existent ist nur weil man es nicht findet. Ich zäume das Pferd anderherum auf: Ich weiß, dass es sie gibt aber ich werde sie nie errfahren.

Es gibt keine 100%tige Wahrheit. Denn immer fehlt ein Stück dazu. Es kann ja sein, dass da draußen irgendwo die absolute und 100%Wahrheit existiert. Aber erlangen wird man sie nie.

Da stimme ich mit dir überein. Es gibt eine absolute Wahheit, doch wir werden sie nie erlangen. Danke für die Richtigstellung

Luzifers Freund
19.01.2006, 10:58
Da stimme ich mit dir überein. Es gibt eine absolute Wahheit, doch wir werden sie nie erlangen. Danke für die Richtigstellung
Bitte gerne.

Just Amy
19.01.2006, 12:36
... und verzeihen luziferianisch!

Es gibt keine Wahrheit. Jeder der sie sucht, der sucht vergeblich. Nicht verwechseln mit "wahre Ursache". Denn die Ursache zu ermitteln, warum XY Schmiergeld angenommen hat ist die halbe Wahrheit. Die andere Hälfte ist für immer verborgen. Man kann bis an die Grenzen des Weltalls gehen. Aber ein wahrhaftiges Bild kann man sich nie machen. Man kann die Hintergründe einer Straftat aufdecken, den Täter und so weiter. Aber alles und wahrhaftig in Erfahrung bringen geht nicht. Aussichtslos.
Somit ist das was viele als Wahrheit deklarieren immer nur die halbe.

Aber wie sagte (in etwa) jemand in der Star Trek Serie? "Die Wahrheit ist irgendwo da draußen..."
das war immsco akte x, das plakat in mulders büro.

Megaman
19.01.2006, 13:03
das war immsco akte x, das plakat in mulders büro.Mulder hat doch noch ein anderes Plakat mit einem Alien drauf und der Schrift: "I want to believe." :)) Man ist eben schneller überzeugt wenn man etwas glauben will.

Luzifers Freund
19.01.2006, 14:47
das war immsco akte x, das plakat in mulders büro.
Ah, der Alienjäger! Nagut.

Megaman
19.01.2006, 14:56
Ah, der Alienjäger! Nagut.
Akte Y - Die heimlichen Fälle des FBI (http://www.parodia.ch/parodien/aktey/index.html)

Grüner Simon
19.01.2006, 15:06
Akte Y - Die heimlichen Fälle des FBI (http://www.parodia.ch/parodien/aktey/index.html)

Gehört das noch zum Thema?

Megaman
19.01.2006, 15:07
Gehört das noch zum Thema?Selbstverständlich.

Grüner Simon
19.01.2006, 15:18
Selbstverständlich.

Inwiefern? Ich bitte um Erklärung

twoxego
20.01.2006, 15:03
Inwiefern? Ich bitte um Erklärung

sehr geehrter herr grüner simon !

wir bitten sie,

uns freundlicherweise ihre genaue anschrift mitzuteilen.
sind sie übermorgen gegen 19.00 uhr dort anzutreffen ?



mit freundlichen grüssen

ihre

" man in black ".



.

Grüner Simon
23.01.2006, 15:27
sehr geehrter herr grüner simon !

wir bitten sie,

uns freundlicherweise ihre genaue anschrift mitzuteilen.
sind sie übermorgen gegen 19.00 uhr dort anzutreffen ?



mit freundlichen grüssen

ihre

" man in black ".



.

Häh??? Nicht schon wieder.