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Vollständige Version anzeigen : Sozialstaat Dänemark - Wo Pflegenotstand ein Fremdwort ist



Ansuz
17.11.2018, 16:54
Während hierzulande Pflegenotstand herrscht und der zuständige Minister lapidar auf die Möglichkeit verweist, die viel zu wenigen Pflegekräfte könnten ja Überstunden machen, ist das Problem in Dänemark unbekannt.


Nötige Leistungen werden in Dänemark bei Bedarf gratis zugeteilt, damit alte Menschen möglichst lange zu Hause wohnen. Wenn es dann nicht mehr geht, legt bei der Miete im Altersheim der Staat einfach den Rest drauf - sollte die Rente nicht reichen.


In Dänemark bekommt jeder ab dem Alter von 75 Jahren einen sogenannten "vorbeugenden Besuch" von einem kommunalen Gutachter. Stellt dieser fest, dass die Person Pflege oder praktische Hilfe braucht, bekommt sie die entsprechenden Leistungen gratis zugeteilt.





Seit 2015 ist das Prinzip der Selbsthilfe in Dänemark gesetzlich festgelegt. Die Kommune muss älteren Personen, die sie für fit genug einschätzt, einen sogenannten Rehabilitationsverlauf anbieten. Etwa 10 bis 12 Wochen lang hilft dann ein Physio- oder Ergotherapeut den Alten, besser im Alltag zurechtzukommen: zum Beispiel selber aus dem Bett zu kommen oder sich selbst Essen zu kochen. In Kopenhagen geht man davon aus, dass 80 Prozent aller, die Pflege beantragen, mit einem Rehabilitationsverlauf besser bedient wären.



"Das mit Doppelzimmern oder noch schlimmer, das gibt's hier nicht."
Die deutsche Krankenschwester Uschi Lingnau arbeitet seit acht Jahren im Pflegezentrum Sølund.
"Da weiß ich nämlich, dass meine Mutter wahnsinnige Angst hatte, dass sie eventuell in ein Doppelzimmer gesteckt wird. Und das finde ich also sehr entwürdigend für alte Menschen, dass man die in Doppelzimmer steckt. In den 30 Jahren, die ich hier inzwischen in meinem Beruf gearbeitet habe, habe ich noch nie erlebt, dass es keine Einzelzimmer gibt."


Was Uschi Lingnau außerdem am dänischen System der Altenpflege schätzt: Dass Geld keine Rolle spielt, wie sie sagt. Die Miete für das Altersheim kann sich fast jeder von seiner Rente leisten. Wenn noch etwas fehlt, legt der Staat den Rest drauf.

Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/sozialstaat-daenemark-wo-pflegenotstand-ein-fremdwort-ist.976.de.html?dram:article_id=432408

Buella
17.11.2018, 17:03
Während hierzulande Pflegenotstand herrscht und der zuständige Minister lapidar auf die Möglichkeit verweist, die viel zu wenigen Pflegekräfte könnten ja Überstunden machen, ist das Problem in Dänemark unbekannt.










Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/sozialstaat-daenemark-wo-pflegenotstand-ein-fremdwort-ist.976.de.html?dram:article_id=432408

Ich warte eigentlich darauf, daß unsere Toleranz-Demokraten vorschlagen, sich als Organ-Ersatzteil-Lager ausschlachten zu lassen, um der Menschheit zu dienen?

Ansuz
17.11.2018, 17:22
Ich warte eigentlich darauf, daß unsere Toleranz-Demokraten vorschlagen, sich als Organ-Ersatzteil-Lager ausschlachten zu lassen, um der Menschheit zu dienen?
Vorstöße in diese Richtung gab es bereits:


Die Forderung des Bayreuther Professors Peter Oberender, Organhandel zu legalisieren, hat nur oberflächlich gesehen nichts mit einer Organspendepflicht zu tun
„Ein Lebender muss die Chance haben, sein Organ zu verkaufen“, so Peter Oberender, Professor für Volkswirtschaft an der Universität Bayreuth, in einem Interview (http://www.dradio.de/dkultur/sendungen/thema/579402/). Und er führt auch gleich aus, dass es hier insbesondere um diejenigen geht, die finanziell schlechter gestellt sind.

Es ist doch folgende Situation: Wenn jemand existenziell bedroht ist, weil er nicht genug Geld hat, um den Lebensunterhalt seiner Familie zu finanzieren, so muss er meiner Meinung nach die Möglichkeit haben, durch den Verkauf von Organen - und zwar geregelten Verkauf … ähnlich der Börse, dass man sagt, wer ist zugelassen zu dem Handeln. Es muss auch geprüft werden, wer darf das Organ entnehmen. Und dann wird praktisch das Organ versteigert.
Auch wenn hier nicht explizit die Transferleistungempfänger (wie z.B. Bezieher von ALGII) genannt werden, sind die Formulierungen „existenziell bedroht“ und „nicht genug Geld hat, um den Lebensinhalt seiner Familie zu finanzieren“ entlarvend. Hier kann es einerseits um diejenigen gehen, die sich in prekären Arbeitsverhältnissen befinden, andererseits aber auch um jene, die auf Grund des knapp bemessenen Regelsatzes auf Zusatzeinnahmen angewiesen sind. Beide Formulierungen können also als schönfärberische Umschreibung angesehen werden.



Dennoch würde ein solcher legalisierter Organhandel auf eine solche Organspendepflicht für ALGII-Empfänger hinauslaufen. Dies ergibt sich aus den gesetzlichen Bestimmungen hinsichtlich ALGII. So findet sich auf den offiziellen Seiten der Agentur für Arbeit das Merkblatt für Arbeitssuchende, welches bereits auf den ersten Seiten u.a. betont:

Wenn Sie Leistungen erhalten wollen, gehört es zu Ihren Pflichten, dass Sie und alle erwerbsfähigen Mitglieder Ihrer Bedarfsgemeinschaft alle Möglichkeiten nutzen, Ihre Hilfebedürftigkeit zu verringern bzw. zu beenden und dass Sie aktiv an allen angebotenen Maßnahmen mitwirken.
Quelle: SGB-II-Merkblatt (http://www.arbeitsagentur.de/zentraler-Content/Veroeffentlichungen/Merkblatt-Sammlung/SGB-II-Merkblatt-Alg-II.pdf)https://www.heise.de/tp/features/Organspendepflicht-fuer-ALGII-Empfaenger-3420685.html

Diese Pflichten beträfen selbstverständlich auch alle Leute, die wegen zu geringer Rente auf die sogen. Grundsicherung im Alter angewiesen wären.
Und wer jetzt meint, bei einem Alten gäbe es nichts mehr auszuschlachten:
Letztens verstarb ein 84jähriger Bekannter. Die Angehörigen wurden tatsächlich noch gefragt, ob sie nicht die Hornhäute des Verstorbenen zur Organspende freigeben wollten. Brauchbare Ersatzteile, die sich kommerziell verwenden lassen, findet man also auch bei Alten noch.:auro:

autochthon
17.11.2018, 17:28
In Skandinavischen Ländern läuft es im sozialen oft viel besser.

Aber das liegt am sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaatsprinzip.
Wir haben den korporatistischen, konservativen Wohlfahrtsstaat.

Für Details empfehle ich Literatur von Gösta Esping-Andersen. (Googlen! Traut euch. Garantiert ohne jüdische Mutter - Kann man anklicken).

Buella
17.11.2018, 17:28
Vorstöße in diese Richtung gab es bereits:



https://www.heise.de/tp/features/Organspendepflicht-fuer-ALGII-Empfaenger-3420685.html

Diese Pflichten beträfen selbstverständlich auch alle Leute, die wegen zu geringer Rente auf die sogen. Grundsicherung im Alter angewiesen wären.
Und wer jetzt meint, bei einem Alten gäbe es nichts mehr auszuschlachten:
Letztens verstarb ein 84jähriger Bekannter. Die Angehörigen wurden tatsächlich noch gefragt, ob sie nicht die Hornhäute des Verstorbenen zur Organspende freigeben wollten. Brauchbare Ersatzteile, die sich kommerziell verwenden lassen, findet man also auch bei Alten noch.:auro:

Ich befürchte, daß längst, zwecks des Wohls eines zahlungskräftigen Kunden, der nette Doktor seine Fähigkeiten einschränkt?

Ansuz
17.11.2018, 17:42
Ich befürchte, daß längst, zwecks des Wohls eines zahlungskräftigen Kunden, der nette Doktor seine Fähigkeiten einschränkt?

Schwarze Schafe gibt es überall, doch der einfache Hausarzt, der sich für seine Patienten aufopfert, der bei Nacht und Nebel bis in die Morgenstunden seine Patienten versorgt, die vom "Sozialstaat" im Stich gelassen werden weil sie keinen Gewinn mehr erbringen für das kranke System, tut sein Bestes GEGEN DAS SYSTEM. Und zahlt noch kräftig drauf. So gibt es z.B. Regressforderungen von den Krankenkassen, wenn man mehr Hausbesuche macht, als üblich. Tja, nur wenn das Gros der Patienten bettlägerig ist und eigentlich krankenpflegerischer Betreuung bedürfte, dies wiederum den Krankenkassen zu teuer ist, was dann?
Diese Patienten daheim quasi "verfaulen" zu lassen, verbietet der Anstand.
Dann reibt sich so ein kleiner Hausarzt regelrecht auf, nicht nur zeitlich, sondern auch finanziell.

BRD 2018. Ein Land, in dem DIE BONZEN gut und gerne leben.

Antisozialist
17.11.2018, 18:00
In Skandinavischen Ländern läuft es im sozialen oft viel besser.

Aber das liegt am sozialdemokratischen Wohlfahrtsstaatsprinzip.
Wir haben den korporatistischen, konservativen Wohlfahrtsstaat.

Für Details empfehle ich Literatur von Gösta Esping-Andersen. (Googlen! Traut euch. Garantiert ohne jüdische Mutter - Kann man anklicken).


In Dänemark können Arbeitslosengeldbezieher nicht jahrelang auf der Couch herumlungern. Nach ein paar Monaten wird denen eine Fortbildung, eine Arbeitsbeschaffungsmaßnahme oder ein Arbeitsplatz vermitteln, wobei ein Arbeitsweg von 2 Stunden pro Strecke und Tag als zumutbar gilt. Flüchtlinge werden in Lager untergebracht und haben mittlerweile keine langfristige Bleibeperspektive mehr.

Norwegen, Finnland und Schweden sind dünn besiedelt, was günstiges Wohnen außerhalb der Ballungszentren ermöglicht. Norwegen verfügt über Öl, Gas und günstige Standorte für die Wasserkraft. Finnland ist waldreich und verfügt über kaum zugewanderte Unterschicht. Schweden verfügt über Bodenschätze. Vor diesem Hintergrund lässt sich Sozialpolitik einfache gestalten als in Deutschland.

Ansuz
17.11.2018, 18:02
Hier mal eine weitere Meldung aus dem bunten Irrenhaus BRD, die wie so vieles andere leicht untergeht. Hier geht es zwar nicht um unsere Alten, sondern um unsere Kinder, der Pflegenotstand ist allumfassend:


Pflegenotstand ruft Ministerin auf den PlanNiedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) nimmt die Vorwürfe des leitenden Oberarztes der Kinderintensivstation der MHH nach eigener Aussage sehr ernst. Wegen des Pflegenotstands muss die Station der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) Recherchen des NDR Fernsehmagazins Hallo Niedersachsen zufolge immer wieder schwer kranke Kinder abweisen. Allein in diesem Jahr bereits 300, berichtete Michael Sasse, der leitende Oberarzt. Davon mehr als 100 Patienten aus dem Intensivnetzwerk, also lebensbedrohlich erkrankte Kinder. "Mit den Folgen, dass die dann nicht nach unseren Möglichkeiten behandelt werden können und unter Umständen sterben", sorgt sich Sasse.
https://www.ndr.de/nachrichten/niedersachsen/hannover_weser-leinegebiet/Gefaehrdet-Pflegenotstand-Leben-von-Kindern,pflegenotstand138.html

Die Meldung ist vom 9.10.2018
Passiert ist inzwischen nichts. Besonders widerwärtig in diesem Zusammenhang das Geschwurbel der zuständigen Ministerin:

Niedersachsens Gesundheitsministerin Carola Reimann (SPD) nimmt die Vorwürfe des leitenden Oberarztes der Kinderintensivstation der MHH nach eigener Aussage sehr ernst. :kotz:

Neben der Spur
17.11.2018, 18:12
Doppelzimmer schaffen Kammeradschaft ..

Die Alten sind sind selber schuld , wenn sie im Klärturm entsorgt werden !

Die Probleme , des Hel-Heimes des Stroh-Todes , haben nur Wenige ,
und sind noch froh , wenn sie aus dem Alleinsein in ihrer Familie nun in
eine Kaserne kommen .

Diese Rentner-Generation hat den Murks der SPD und CDU der vergangenen Jagrzehnte legitimiert ,
und darf dafür die "gerechte" Strafe empfangen .

Sjard
17.11.2018, 18:18
Mein Großvater kam mit 89 Jahren ins Altersheim wo er noch ein halbes Jahr lebte.
Ich habe ihn öfters mal besucht und er hatte auch ein Doppelzimmer, das er sich aber
mit einem bettlägerigen Mitbewohner teilen musste, der sogar nicht mehr richtig sprechen
konnte. Wie ich damals erfuhr war es gang und gäbe, stabile Rentner mit Pflegefällen
in ein Zimmer zu verlegen, damit die Pflegekräfte weniger Arbeit haben.
Sie haben sich erhofft, das der stabilere Bewohner eines Doppelzimmers im Altenheim
sie benachrichtigt wenn es Probleme mit dem Pflegefall gibt.
Eigentlich ist das eine Abschiebung von Arbeit der Pfleger, wenn man es genau nimmt.

Doc Gyneco
17.11.2018, 18:20
Ich warte eigentlich darauf, daß unsere Toleranz-Demokraten vorschlagen, sich als Organ-Ersatzteil-Lager ausschlachten zu lassen, um der Menschheit zu dienen?

Meinst Du dass ich meine Fett-Leber, Raucherlunge und versalzenen Nieren noch verwerten kann ?

Funzen seit 65 Jahren tadellos !

:D:D:D

feuermax2
17.11.2018, 18:30
Mein Großvater kam mit 89 Jahren ins Altersheim wo er noch ein halbes Jahr lebte.
Ich habe ihn öfters mal besucht und er hatte auch ein Doppelzimmer, das er sich aber
mit einem bettlägerigen Mitbewohner teilen musste, der sogar nicht mehr richtig sprechen
konnte. Wie ich damals erfuhr war es gang und gäbe, stabile Rentner mit Pflegefällen
in ein Zimmer zu verlegen, damit die Pflegekräfte weniger Arbeit haben.
Sie haben sich erhofft, das der stabilere Bewohner eines Doppelzimmers im Altenheim
sie benachrichtigt wenn es Probleme mit dem Pflegefall gibt.
Eigentlich ist das eine Abschiebung von Arbeit der Pfleger, wenn man es genau nimmt.

Ja, das ist so bewußt gewollt!

Ansuz
17.11.2018, 18:31
Mein Großvater kam mit 89 Jahren ins Altersheim wo er noch ein halbes Jahr lebte.
Ich habe ihn öfters mal besucht und er hatte auch ein Doppelzimmer, das er sich aber
mit einem bettlägerigen Mitbewohner teilen musste, der sogar nicht mehr richtig sprechen
konnte. Wie ich damals erfuhr war es gang und gäbe, stabile Rentner mit Pflegefällen
in ein Zimmer zu verlegen, damit die Pflegekräfte weniger Arbeit haben.
Sie haben sich erhofft, das der stabilere Bewohner eines Doppelzimmers im Altenheim
sie benachrichtigt wenn es Probleme mit dem Pflegefall gibt.
Eigentlich ist das eine Abschiebung von Arbeit der Pfleger, wenn man es genau nimmt.

Sehe ich auch so. Es geht nicht mehr um die bestmögliche Versorgung der Patienten, sondern um das Ausreizen von Einsparmöglichkeiten, alles zum Zwecke einer größtmöglichen Rendite. Viele Altenheime sind an Investmentfonds verhökert worden.

Alleine die Vorstellung, nach einem arbeitsreichen Leben in ein Altenheim abgeschoben zu werden, körperlich beeinträchtigt aber bei klarem Verstande dann in ein Doppelzimmer mit einem Schwerstdementen verbracht zu werden, ist eine krasse Dystopie....

Neben der Spur
17.11.2018, 19:48
Die Linke in Dänemark will bewahren , inklusive der Kolonien :


Venstre ønsker at bevare rigsfællesskabet med Færøerne og Grønland med respekt for de færøske og grønlandske befolkningers ønsker til fællesskabet.

https://www.venstre.dk/politik/principprogram/det-danske-faellesskab

Hay
17.11.2018, 19:59
Vorstöße in diese Richtung gab es bereits:



https://www.heise.de/tp/features/Organspendepflicht-fuer-ALGII-Empfaenger-3420685.html

Diese Pflichten beträfen selbstverständlich auch alle Leute, die wegen zu geringer Rente auf die sogen. Grundsicherung im Alter angewiesen wären.
Und wer jetzt meint, bei einem Alten gäbe es nichts mehr auszuschlachten:
Letztens verstarb ein 84jähriger Bekannter. Die Angehörigen wurden tatsächlich noch gefragt, ob sie nicht die Hornhäute des Verstorbenen zur Organspende freigeben wollten. Brauchbare Ersatzteile, die sich kommerziell verwenden lassen, findet man also auch bei Alten noch.:auro:

Für Augenhornhäuge gibt es keine Altersgrenze. Für die Organspende gilt ebenfalls keine Altersgrenze, lediglich die Gesundheit des Spenders ist entscheidend.

Buella
17.11.2018, 20:47
Meinst Du dass ich meine Fett-Leber, Raucherlunge und versalzenen Nieren noch verwerten kann ?

Funzen seit 65 Jahren tadellos !

:D:D:D

Klar!
Als billiges Tierfutter im Discounter!

-jmw-
18.11.2018, 09:27
Randnotiz: "Venstre", d.h. "Linke", sind in Dänemark die Rechtsliberalen. Der Name stammt noch aus einer Zeit, als es Sozialdemokraten/Sozialisten kaum bis gar nicht gab und sich nur liberale "Linke" und konservative Rechte ("Hoyre", die gibt's auch noch) gegenüberstanden.


Die Linke in Dänemark will bewahren , inklusive der Kolonien :

https://www.venstre.dk/politik/principprogram/det-danske-faellesskab

Sjard
18.11.2018, 10:40
Sehe ich auch so. Es geht nicht mehr um die bestmögliche Versorgung der Patienten, sondern um das Ausreizen von Einsparmöglichkeiten, alles zum Zwecke einer größtmöglichen Rendite. Viele Altenheime sind an Investmentfonds verhökert worden.

Alleine die Vorstellung, nach einem arbeitsreichen Leben in ein Altenheim abgeschoben zu werden, körperlich beeinträchtigt aber bei klarem Verstande dann in ein Doppelzimmer mit einem Schwerstdementen verbracht zu werden, ist eine krasse Dystopie....

Das hast du gut erfasst und formuliert. Wusste ich bisher gar nicht das viele Altenheime an Investmentfonds verhökert wurden.
Aber die Gesellschaft erfährt eine immer stärker werdende Geschäftswerdung was man schon an der Umgestaltung der
Behörden sehen kann. Das ehemals staatliche Arbeitsamt ist zur Agentur geworden und viele andere vormals staatliche
Einrichtungen auch. Keine gute Entwicklung.

Ansuz
18.11.2018, 13:34
Das hast du gut erfasst und formuliert. Wusste ich bisher gar nicht das viele Altenheime an Investmentfonds verhökert wurden.
Aber die Gesellschaft erfährt eine immer stärker werdende Geschäftswerdung was man schon an der Umgestaltung der
Behörden sehen kann. Das ehemals staatliche Arbeitsamt ist zur Agentur geworden und viele andere vormals staatliche
Einrichtungen auch. Keine gute Entwicklung.

Hier noch mehr Informationen:


Von den zehn Marktführern in Deutschland sind sieben gewinnorientierte Konzerne. Und für die scheint Pflege sehr lukrativ zu sein: Alloheim meldet im Jahr 2016 als operativen Gewinn 8,6 Prozent vom Umsatz.

Der französische Konzern Korian, Marktführer in Deutschland, machte sogar 14,1 Prozent operativen Gewinn.


Die von den Behörden veröffentlichten Pflegenoten aller deutschen Pflegeheime hat der Gesundheits-Versorgungsforscher Professor Max Geraedts von der Philipps-Universität Marburg analysiert. Er kommt zu der Feststellung, dass nicht-gewinnorientierte kirchliche oder kommunale Häuser besser werden, je teurer sie sind. Das trifft auch für gewinnorientierte private Heime zu. Diese sind aber immer eindeutig schlechter als die nicht-gewinnorientierten: "Unsere Studie zeigt, dass die privaten profitorientierten Pflegeheime im Durchschnitt zunächst mal um zehn Prozent billiger sind: Das heißt, sie bieten ihre Leistung billiger an, um das Haus voll zu kriegen. Zusätzlich müssen die profitorientierten Pflegeheime auch noch Gewinne abführen, das sind auch meist noch um die zehn Prozent, sodass diesen Pflegeheimen grundsätzlich 20 Prozent weniger Geld für die Pflege zur Verfügung steht."
Quelle: https://www.daserste.de/information/wirtschaft-boerse/plusminus/sendung/wie-investoren-mit-pflegeheimen-kasse-machen-100.html

-jmw-
19.11.2018, 08:51
Alle Menschen werden alt. Dass in einem demokratischen Sozialstaat die Mehrheit im eigenen Interesse die Lebensumstände alter Menschen in Sachen Rente, Gesundheit und Pflege nicht "top" gestaltet, könnte einen glatt dazu bringen, die Systemfrage zu stellen!

Pelle
14.01.2020, 20:09
https://www.youtube.com/watch?v=FNrb8FvtL2A

Dänemark ist hart! "2016 war Dänemark das glücklichste Land der Welt. Nirgendwo sonst auf diesem Planeten sind die Menschen so zufrieden mit ihrem Leben wie unsere nördlichen Nachbarn. 2018 lag Dänemark mit seinen 5 einhalb Millionen Einwohnern noch auf Platz zwei. Überhaupt sind die Nordeuropäer sehr zufrieden. Auf den ersten vier Plätzen des Glücksindex wechseln sich Finnland, Dänemark, Norwegen und Island ab - und auch Schweden liegt auf Platz sieben. Dazwischen sind Holland und die Schweiz. Der Rest der Welt kommt danach. Fazit: es geht den Leuten gut in Skandinavien. Das liegt am hohen Einkommen, einer langen Lebenserwartung und gut funktionierenden Sozialleistungen. Korruption ist in Skandinavien kein Problem, auch dort belegen die Länder Spitzenplätze. Heißt es. Trotzdem sind Jeanette Strauss, Ingmar Z (Name bekannt), Per X und Bitten Jensen alles andere als glückliche Dänen. Sie sind in die Mühlen eines zunehmend privatisierten Sozialstaats geraten.

Sie sind Opfer eines unerkannten gesamteuropäischen Trends geworden. Auch in Dänemark begann Anfang des Jahrtausends ein Umbau der Gesellschaft im Sinne des Markradikalismus. Weniger Staat, mehr Netto vom Brutto und agile, private Unternehmen statt staatlicher Dinosaurier, das waren die Verheißungen der schönen, neuen neoliberalen Welt made in Europe. Tony Blair überholte Margaret Thatcher so scharf rechts, dass die eiserne Lady „New Labour“ als den größten Erfolg ihrer Regierungzeit bezeichnete. In Deutschland waren es Gerhard Schröder und Joschka Fischer, die den „Nixon Effekt“ nutzten. Er heißt so, weil es ausgerechnet Richard Nixon war, ein Kommunistenfresser der McCarthy Ära, der Beziehungen zu China aufnahm. Er konnte das, weil ihm niemand unterstellte, zu weich und unachtsam gegenüber den bösen Gelben und Commies zu sein, wie man es z.B. John F.Kennedy vorgeworfen hatte. Aus der selben Logik heraus war es auch den „New Labour“ Deutschen Schröder und Fischer möglich, das soziale Netz der Arbeiter rabiat zusammenzukürzen und das Geld in die Taschen der Besitzenden umzuleiten. Irgendwie wollte es ihnen niemand so richtig zutrauen, was sie tatsächlich taten.

In Deutschland wurde die Agenda 2010 aufgesetzt, und Peter Hartz wurde zum Namensgeber einer Reform, die der SPD später eine Erosion ihrer Wählerschaft bescherte. Mittlerweile ist die ehrwürdige Partei auf dem Weg in die Einstelligkeit, nicht zuletzt wegen Hartz 4. Auch die traditionell sozialdemokratischen Gesellschaften Skandinaviens wurden modernisiert, wie man das damals nannte. Um Kosten zu sparen. Jeanette Strauss war eine alleinerziehende Mutter mit zwei Kindern. Ihre 15jährige Tochter Frida war in der Schule gerade beim Marihuana rauchen erwischt worden und Jeanette war sauer auf sie. Dann wurde Jeanette Strauss von einem Moment auf den anderen gekündigt, was im supersozialen Dänemark möglich ist. Unrechtmäßig, wie sich später herausstellte. Aber sie hatte mit ihrem geringen Einkommen weitgehend von der Hand in den Mund gelebt und wusste nicht, wie sie ohne Lohn die Miete zahlen sollte. Sie ging zur Gemeinde und bat um Hilfe, um einen rückzahlbaren Kredit für ein paar Monate, irgendeine Unterstützung, etwas, was ihr aus der bevorstehenden Zwickmühle helfen würde."

Kepler452
18.01.2020, 15:13
Während hierzulande Pflegenotstand herrscht und der zuständige Minister lapidar auf die Möglichkeit verweist, die viel zu wenigen Pflegekräfte könnten ja Überstunden machen, ist das Problem in Dänemark unbekannt.










Quelle: https://www.deutschlandfunkkultur.de/sozialstaat-daenemark-wo-pflegenotstand-ein-fremdwort-ist.976.de.html?dram:article_id=432408

In Dänemark gibt es erhebliche Unterschiede- die haben erstmal kein dreigliedriges Bildungssystem und selektieren nicht wie in Deutschland, da wird erst nach Klasse 10 entschieden welchen weiteren Lebensweg man geht - Hilfsarbeiter - Berufslehre - Berufsfachschule - Gymnasium...die Förderstipendien gehen unbürokratischer als in Deutschland, kaum junge Leute bleiben beim Jobcenter hängen. In Dänemark werden auch ordentliche Tariflöhne bezahlt im unteren Bereich hat keiner weniger als 2.400 Euro.

In Deutschland muss eine Pflegekraft wegen Personalsparung die Arbeit für drei Personen machen - das machen Osteuropafrauen die wenig Geld bekommen, - ich hatte ne hübsche Polin in einem Bordell gehabt die als Pflegekraft arbeitete -da das Geld zum Leben nicht reichte und ihrer Tochter hat sie drei mal die Woche in einem Wohnungsbordell angeschafft - in meinen Augen ist das ein Armutszeugnis für die Bundesrepublik Deutschland !!!!

navy
21.01.2020, 19:52
Deutschland ist praktisch in allen Gebieten Schlußlicht, sogar über die dumme und korrupte Aussenpolitik lacht man und wie man mit Lebensmittel Müll die Bevölkerung vergiftet