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Vollständige Version anzeigen : Hessen verliert Millionen mit Zinsderivaten



Differentialgeometer
25.08.2018, 02:59
Grundsätzlich machen Derivate Sinn zur Zinsabsicherung gegen höhere Zinsen. Hier ist mir der Artikel incl. Diagramm zu oberflächlich, um sich eine Meinung bilden zu können. Früher gab es da Journalisten, die haben das wirklich genau recherchiert.
Folgende Fragen drängen sich auf: 1. in welcher Höhe und mit welchem Zinssatz wurden Derivate gekauft 2. Wieviel an Krediten wurde abgesichert und steht das in einem gesunden Verhältnis zum (damaligen) Schuldenstand? 3. Wie langfristig sind die Kredite und in welcher Höhe stehen Derivate dagegen? 4. welcher Art sind die Derivate? Caps, FRA, Floors, Swaptions oder Constant Maturity Swaps? 5. Nach welchen Kriterien wurden die Derivate eingekauft? Nach welchen Zinsstrukturmodellen wurden die Derivate eingekauft und wie das Risikopotential ermittelt? Momentanzinsmodelle oder LIBOR-Markt-Modell?
Das mag alles trocken klingen, weil Finanzmathematik, ist aber wichtig zu wissen, um den Vorgang beurteilen zu können.
Was wäre gewesen wenn wir jetzt 8% Zinsen hätten und das Land Hessen seine Zinsen nur noch schwer hätte aufbringen können. Die teils unsachliche Kritik im Artikel halte ich nicht für zielführend.


https://www.welt.de/wirtschaft/article181299256/Zinsderivate-Hessen-verspekuliert-Hunderte-Millionen-Euro-an-Steuergeldern.html

Leibniz
25.08.2018, 08:08
Grundsätzlich machen Derivate Sinn zur Zinsabsicherung gegen höhere Zinsen. Hier ist mir der Artikel incl. Diagramm zu oberflächlich, um sich eine Meinung bilden zu können. Früher gab es da Journalisten, die haben das wirklich genau recherchiert.
Das ist der Grund, warum ich keine Zeitung lese. Dieser relativ lange Artikel kommt ohne eine einzige substanzielle Information aus.


Folgende Fragen drängen sich auf: 1. in welcher Höhe und mit welchem Zinssatz wurden Derivate gekauft 2. Wieviel an Krediten wurde abgesichert und steht das in einem gesunden Verhältnis zum (damaligen) Schuldenstand? 3. Wie langfristig sind die Kredite und in welcher Höhe stehen Derivate dagegen? 4. welcher Art sind die Derivate? Caps, FRA, Floors, Swaptions oder Constant Maturity Swaps? 5. Nach welchen Kriterien wurden die Derivate eingekauft? Nach welchen Zinsstrukturmodellen wurden die Derivate eingekauft und wie das Risikopotential ermittelt? Momentanzinsmodelle oder LIBOR-Markt-Modell?
Das mag alles trocken klingen, weil Finanzmathematik, ist aber wichtig zu wissen, um den Vorgang beurteilen zu können.
Was wäre gewesen wenn wir jetzt 8% Zinsen hätten und das Land Hessen seine Zinsen nur noch schwer hätte aufbringen können. Die teils unsachliche Kritik im Artikel halte ich nicht für zielführend.


https://www.welt.de/wirtschaft/article181299256/Zinsderivate-Hessen-verspekuliert-Hunderte-Millionen-Euro-an-Steuergeldern.html
Die Laufzeit und die beschriebene Natur der Geschäfte lässt vermuten, dass es sich um gewöhnliche (CMS) fixed/floating Zinsswaps gegen die Refinanzierung ausstehender Anleihen handelt. Caps/Floors und FRAs werden üblicherweise im kurzfristigen Kontext eingesetzt. Die meisten Unternehmenskredite von Banken bzw. Kreditfazilitäten sind variabel verzinslich (z.B. LIBOR + x), in diesen Fällen werden oft Caps/Floors oder FRAs eingesetzt. Würde in einem Jahr ein plötzlicher Anstieg der Inflation und damit radikale NB-Maßnahmen eintreten, wäre damit (besonders für Firmen mit hohen Fremdkapitalquoten) Abhilfe geschaffen. Swaptions müssten es (dem Käufer) erlauben, jenen nicht auszuüben also einen klar definierten Maximalverlust aufweisen.
Der Grund, warum diese Produkte im kurzfristigen Bereich eingesetzt werden ist ihre Konvexität. Konvexität bedingt Prämienverfall *. Prämienverfall ist über lange Laufzeiten selten der effizienteste Weg.

Die Überlegungen zu Zinsmodellen und der Bewertung wird der Swap-Dealer sehr genau wissen. Die Kunden haben dann eine Vorstellung, wenn es spekulative Hedgefonds u.ä. sind. Andernfalls wären die meisten Kunden wohl nicht in der Lage, "Nachzurechnen".

Wie du bereits geschrieben hattest, lautet die zentrale Frage, wie viel abgesichert wurde. Es wären nicht die ersten Laien, die auf steigende Zinsen spekulieren, weil sie sich einbilden, etwas zu wissen.


*: Falls unklar: nachfragen.

Zyankali
25.08.2018, 09:35
ich sehe eine tiefe und innige freundschaft entstehen... :)

Neben der Spur
25.08.2018, 09:39
Die Welt wird auch nur schnell die Daten vermittelt haben ,
welche sie bekommen hat .
Die Welt kann aber auch Daten zurückgehalten haben .
Ich habe den Welt Artikel jetzt nicht gelesen .

Von der Epoch Times entnehme ich , daß diese Zinsverluste relativ sind
zum momentanen Zinssatz .
Hessen scheint zur Zeit etwas höhere Zinsen zu zahlen , als es spontan
auf dem Kreditmarkt zahlen müsste .
Die CDU-Regierung hätte 2010 für Planungssicherheit sorgen wollen ,
und die Optionen starteten 2011 und wären 65 an der Zahl , und die letzten
würden im Jahr 2021 beginnen mit Laufzeiten von 40 Jahren .



Eine Umfrage der „Welt am Sonntag“ in den Bundesländern ergab, dass bis auf Bayern, Mecklenburg-Vorpommern, Sachsen und Thüringen alle anderen Länder Derivate einsetzen – insgesamt also zwölf. Die meisten von ihnen haben dabei mindestens Buchverluste angehäuft, aus denen in den kommenden Jahren reale Milliardenverluste werden könnten.

https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/hessen-verspekuliert-375-millionen-euro-an-steuergeldern-a2612792.html

Folgende Fragen stellten sich mir Baumschüler :

1.) Warum geht man von langfristigen Zinssteigerungen aus ( Bruch der EU in Freimaurerkreisen schon beschlossene Sache ? )

2.) Wenn die Niedrigzins-Option nicht eingelöst werden kann , weil der Gläubiger konkurs ist , was passiert dann
( Hessen versucht mit Steuergeldern einige Banken wie die Deutsche Bank zu retten ) ?

ABAS
25.08.2018, 09:47
Grundsätzlich machen Derivate Sinn zur Zinsabsicherung gegen höhere Zinsen. Hier ist mir der Artikel incl. Diagramm zu oberflächlich, um sich eine Meinung bilden zu können. Früher gab es da Journalisten, die haben das wirklich genau recherchiert.
Folgende Fragen drängen sich auf: 1. in welcher Höhe und mit welchem Zinssatz wurden Derivate gekauft 2. Wieviel an Krediten wurde abgesichert und steht das in einem gesunden Verhältnis zum (damaligen) Schuldenstand? 3. Wie langfristig sind die Kredite und in welcher Höhe stehen Derivate dagegen? 4. welcher Art sind die Derivate? Caps, FRA, Floors, Swaptions oder Constant Maturity Swaps? 5. Nach welchen Kriterien wurden die Derivate eingekauft? Nach welchen Zinsstrukturmodellen wurden die Derivate eingekauft und wie das Risikopotential ermittelt? Momentanzinsmodelle oder LIBOR-Markt-Modell?
Das mag alles trocken klingen, weil Finanzmathematik, ist aber wichtig zu wissen, um den Vorgang beurteilen zu können.
Was wäre gewesen wenn wir jetzt 8% Zinsen hätten und das Land Hessen seine Zinsen nur noch schwer hätte aufbringen können. Die teils unsachliche Kritik im Artikel halte ich nicht für zielführend.


https://www.welt.de/wirtschaft/article181299256/Zinsderivate-Hessen-verspekuliert-Hunderte-Millionen-Euro-an-Steuergeldern.html

Zinsderivate sind ein Abzockersystem das in den USA erfunden wurde.
Ausser der Kreation toxischer Finanzinstrumente bekommen die Gauner
in den USA seit den 80er Jahren nichts mehr auf die Reihe.


Zinsderivate

Zinsderivate zählen heute zu den mit Abstand wichtigsten Derivaten weltweit. Auf sie entfällt ein Großteil der gehandelten Derivate. Ein Großteil davon wird außerbörslich gehandelt, allerdings aufgrund zunehmender Regulierung (Dodd Frank Act in den USA sowie MiFIR in der EU) vermehrt über zentrale Clearing Plattformen abgewickelt. Dabei sind Zinsderivate bereits seit langer Zeit sehr standardisierte Instrumente.

Seine Anfänge nahmen Zinsderivate, vor allem Zinsswaps, zu Beginn der 1980er Jahre. Angeblich war die Mutter aller Zinsswapgeschäfte ein Währungsswap zwischen der Weltbank und IBM im Jahr 1981. Daraus entwickelte sich binnen kürzester Zeit ein großer Markt für Zins- und Währungsswaps.

Die Marktteilnehmer in diesem Segment des Terminmarktes sind zu einem überwiegenden Teil große Banken und Investmentbanken. Sie handeln miteinander im sogenannten Interbankenmarkt und sind die Market Maker und “Dealer” im Zinsderivatemarkt. Sie managen untereinander das gigantische Risiko des Zinsmarktes und verschieben täglich riesige Volumina an Zinsswapgeschäften untereinander.

Die großen Investmentbanken wiederum handeln mit den kleineren Geschäftsbanken sowie großen institutionellen Kunden. Institutionelle Kunden, das sind etwa Versicherungen, Versorgungswerke, Pensionskassen, Investmentfonds, Hedge Fonds, Stiftungen, Unternehmen, die öffentliche Hand und supranationale Organisationen. Die kleineren Geschäftsbanken betreuen wiederum die kleineren institutionellen Investoren sowie Privatkunden.

Vorstellen kann man sich den Markt für Zinsderivate wie ein riesiges Spinnennetz, in dessen Zentrum eine handvoll großer Investmentbanken sitzt, und das nach Außen immer größer und weiter wird.


https://finanzderivate.info/swaps/zinsderivate/

Liberalist
25.08.2018, 09:54
Zinsderivate sind ein Abzockersystem das in den USA erfunden wurde.
Ausser der Kreation toxischer Finanzinstrumente bekommen die Gauner
in den USA seit den 80er Jahren nichts mehr auf die Reihe.

Gähn.

Leibniz
25.08.2018, 10:03
Die Welt wird auch nur schnell die Daten vermittelt haben ,
welche sie bekommen hat .
Die Welt kann aber auch Daten zurückgehalten haben .
Ich habe den Welt Artikel jetzt nicht gelesen .

Von der Epoch Times entnehme ich , daß diese Zinsverluste relativ sind
zum momentanen Zinssatz .
Hessen scheint zur Zeit etwas höhere Zinsen zu zahlen , als es spontan
auf dem Kreditmarkt zahlen müsste .
Die CDU-Regierung hätte 2010 für Planungssicherheit sorgen wollen ,
und die Optionen starteten 2011 und wären 65 an der Zahl , und die letzten
würden im Jahr 2021 beginnen mit Laufzeiten von 40 Jahren .


https://www.epochtimes.de/politik/deutschland/hessen-verspekuliert-375-millionen-euro-an-steuergeldern-a2612792.html

Folgende Fragen stellten sich mir Baumschüler :

1.) Warum geht man von langfristigen Zinssteigerungen aus ( Bruch der EU in Freimaurerkreisen schon beschlossene Sache ? )

2.) Wenn die Niedrigzins-Option nicht eingelöst werden kann , weil der Gläubiger konkurs ist , was passiert dann
( Hessen versucht mit Steuergeldern einige Banken wie die Deutsche Bank zu retten ) ?
In meinem Webbrowser enthält der Welt-Artikel keine Daten, sondern nur Anschuldigungen und gewohnte, jedoch unzulässige, Vereinfachungen ("Wette", für Journalisten sind alle Derivate "Wetten").
Darüber hinaus ist es nach meiner Vermutung unwahrscheinlich, dass diese Transaktionen in Optionen (oder Swaptions) durchgeführt wurden.

Die von mir angenommenen Instrumente, welche hier vermutlich verwendet wurden, sind sogenannte Zinsswaps. Dabei wird ein festverzinslicher Cashflow (den das Land Hessen zahlt) gegen einen variabel verzinslichen Cashflow (die emittierte Anleihe, bzw. daraus folgende Cashflows, die sich nach den Zinsen am Kapitalmarkt richtet) getauscht. Als "Preis" dient hier der feste Zinssatz. Die Wertberichtigung nach Marktlage findet statt, indem diese als NPV (net present value) des Swaps angepasst wird. Steigen die Zinsen, steigt der NPV des Landes Hessen. D.h. die Position ließe sich gewinnbringend schließen (was hier offenbar nicht vorgesehen ist). Für den umgekehrten Fall gilt das Gegenteil. Auch konstante Zinsen führen dauerhaft zu Verlusten, einerseits weil die Swaps eine bestimmte Zinsentwicklung implizieren, dazu kommen Konzepte, welche in diesem Rahmen zu weit gehen würden. (vgl. convexity bias)

Leibniz
25.08.2018, 10:19
Zinsderivate sind ein Abzockersystem das in den USA erfunden wurde.
Ausser der Kreation toxischer Finanzinstrumente bekommen die Gauner
in den USA seit den 80er Jahren nichts mehr auf die Reihe.
CDS, CDOs und andere strukturierte Produkte/Kreditderivate sind inzwischen dazugekommen. Im übrigen ist es kein Abzockersystem. Eignen sich strukturierte Produkte und Kreditderivate zum Betrug? Ja. Wie viele Dinge.

ABAS
25.08.2018, 10:37
Gähn.

Schlaf weiter! Du niederer Sklave des Kapitals.

Der weltweite Derivatenmarkt ist mittlerweile auf > 800 Billionen Dollar
angeschwollen. Das aufgeblaehte private Finanzsystem dient deutlich mehr der
Risikoabsicherung von Wetten, als dem Abschluss von Geschaeften. Alle
Sektoren der Realwirtschaft werden dadurch in den kapitalistischen Laendern
vernachlaessigt.

Auf dem Weltmarkt des privaten Finanzsystems befinden sich eine grosse Anzahl
an Spekulanten. Investmentbanken, Geschaeftsbanken, Versicherungskonzerne,
Versorgungswerke, Pensionskassen, Investmentfonds, Hedge Fonds, Stiftungen,
Unternehmen, die oeffentliche Hand, supranationale Organisationen, kleineren
institutionellen Investoren und gierige Privatkunden missbrauchen die Welt als
" Spielcasino "!

Man kann das gemein-, volks- und weltschaedliche private Finanzsystem nicht
heilen. Man kann es nur durch Systemwechsel zum reformierten Sozialismus
in die Giftmuelltonne der Menschheitsgeschichte schlagen damit der
herrschenden Kapitalsouveraenitaet ein Ende gesetzt wird und in allen Staaten
der Welt souveraene Voelker ueber den Staat den Maechten des Kapitals die
Regeln vorgeben.

Das Kapital muss Dienstleister fuer Volk und Staat sein, nicht umgekehrt, wie es
in allen kapitalistischen Laendern der Fall ist in denen die raffgierige Akteure
der privaten Finanzwirtschaft die Herrschaft ueber Volk und Staat an sich gerissen
haben.

ABAS
25.08.2018, 10:43
CDS, CDOs und andere strukturierte Produkte/Kreditderivate sind inzwischen dazugekommen. Im übrigen ist es kein Abzockersystem. Eignen sich strukturierte Produkte und Kreditderivate zum Betrug? Ja. Wie viele Dinge.

Das gesamte private Finanzsystem und der Kapitalismus sind auf Betrug ausgelegt.
Gier nach Profit geht zu Lasten des rationalen Verstandes und der sozialen Kompetenz.
Wer dieser Gier verfallen ist kann das nicht mehr wahrnehmen.

Leibniz
25.08.2018, 11:17
Das gesamte private Finanzsystem und der Kapitalismus sind auf Betrug ausgelegt.
Gier nach Profit geht zu Lasten des rationalen Verstandes und der sozialen Kompetenz.
Wer dieser Gier verfallen ist kann das nicht mehr wahrnehmen.
Warum existiert es/er dann noch?

Leberecht
25.08.2018, 11:27
Das gesamte private Finanzsystem und der Kapitalismus sind auf Betrug ausgelegt.
Das staatliche nicht?

ABAS
25.08.2018, 11:45
Warum existiert es/er dann noch?

Moeglicherweise weil die Voelker und weltverantwortungsfaehigen Regierungen der
grossen Industienationen des Osten als global Player den Voelkern und Regierungen
der erbaermlichen kapitalistischen Restwelt einen gesichtswahrenden Ausstieg aus
dem Kapitalismus durch Selbsterkenntnis einraeumen. Die bisher gezeigte Geduld
der Chinesen und Russen wird allerdings nicht unendlich sein.

BrüggeGent
25.08.2018, 11:56
Moeglicherweise weil die Voelker und weltverantwortungsfaehigen Regierungen der
grossen Industienationen des Osten als global Player den Voelkern und Regierungen
der erbaermlichen kapitalistischen Restwelt einen gesichtswahrenden Ausstieg aus
dem Kapitalismus durch Selbsterkenntnis einraeumen. Die bisher gezeigte Geduld
der Chinesen und Russen wird allerdings nicht unendlich sein.

Wenn die Russen die Krim besetzen können, warum besetzen die Chinesen nicht Taiwan?

Leibniz
25.08.2018, 11:58
Moeglicherweise weil die Voelker und weltverantwortungsfaehigen Regierungen der
grossen Industienationen des Osten als global Player den Voelkern und Regierungen
der erbaermlichen kapitalistischen Restwelt einen gesichtswahrenden Ausstieg aus
dem Kapitalismus durch Selbsterkenntnis einraeumen. Die bisher gezeigte Geduld
der Chinesen und Russen wird allerdings nicht unendlich sein.
Die Chinesen und Russen praktizieren mehr Kapitalismus als wir. Dieses Land und die EU insgesamt entwickelt sich immer mehr zu einer zweiten Sowjetunion.

Mein persönlicher Favorit sind die chinesischen Wealth Management Products, offenbar gehebelte Geldmarktprodukte, die teils durch Unternehmensanleihen repliziert werden. Dazu Immobilienspekulanten, ein tumorartiges Bankwesen und auch sonst alles, was den nackten Kapitalismus auszeichnet. Da ich kategorisch nicht in China investieren würde verlasse ich mich auf das Urteil fachkundiger Experten, die den chinesischen Aktienmarkt als Kasino bezeichnen.

Liberalist
25.08.2018, 12:00
Schlaf weiter! Du niederer Sklave des Kapitals.

Der weltweite Derivatenmarkt ist mittlerweile auf > 800 Billionen Dollar
angeschwollen. Das aufgeblaehte private Finanzsystem dient deutlich mehr der
Risikoabsicherung von Wetten, als dem Abschluss von Geschaeften. Alle
Sektoren der Realwirtschaft werden dadurch in den kapitalistischen Laendern
vernachlaessigt.

Auf dem Weltmarkt des privaten Finanzsystems befinden sich eine grosse Anzahl
an Spekulanten. Investmentbanken, Geschaeftsbanken, Versicherungskonzerne,
Versorgungswerke, Pensionskassen, Investmentfonds, Hedge Fonds, Stiftungen,
Unternehmen, die oeffentliche Hand, supranationale Organisationen, kleineren
institutionellen Investoren und gierige Privatkunden missbrauchen die Welt als
" Spielcasino "!

Man kann das gemein-, volks- und weltschaedliche private Finanzsystem nicht
heilen. Man kann es nur durch Systemwechsel zum reformierten Sozialismus
in die Giftmuelltonne der Menschheitsgeschichte schlagen damit der
herrschenden Kapitalsouveraenitaet ein Ende gesetzt wird und in allen Staaten
der Welt souveraene Voelker ueber den Staat den Maechten des Kapitals die
Regeln vorgeben.

Das Kapital muss Dienstleister fuer Volk und Staat sein, nicht umgekehrt, wie es
in allen kapitalistischen Laendern der Fall ist in denen die raffgierige Akteure
der privaten Finanzwirtschaft die Herrschaft ueber Volk und Staat an sich gerissen
haben.

Gähn.

ABAS
25.08.2018, 12:24
Die Chinesen und Russen praktizieren mehr Kapitalismus als wir. Dieses Land und die EU insgesamt entwickelt sich immer mehr zu einer zweiten Sowjetunion.

Mein persönlicher Favorit sind die chinesischen Wealth Management Products, offenbar gehebelte Geldmarktprodukte, die teils durch Unternehmensanleihen repliziert werden. Dazu Immobilienspekulanten, ein tumorartiges Bankwesen und auch sonst alles, was den nackten Kapitalismus auszeichnet. Da ich kategorisch nicht in China investieren würde verlasse ich mich auf das Urteil fachkundiger Experten, die den chinesischen Aktienmarkt als Kasino bezeichnen.

Unwahre Tatsachenbehauptungen. Du plapperst wie ein dressierter Papagei
die ausgebenen Desinformationen der westlichen Propandamaschine nach.

Merkelraute
25.08.2018, 12:29
Die Welt kann aber auch Daten zurückgehalten haben .


Kurz vor den Wahlen ist die Veröffentlichung offenbar dazu gedacht, die FDP zu stärken.

ABAS
25.08.2018, 12:30
Wenn die Russen die Krim besetzen können, warum besetzen die Chinesen nicht Taiwan?

Weil Taiwan laengst finanziell und wirtschaftlich zum Mutterland der VR China gehoert.
Die Regierung in China laesst die senilen postfeudalistischen Taiwanesen im Wege der
biologischen Loesung wegsterben. Das junge Volk der Chinesen zollt den Tattergreisen
lediglich den Respekt des Alters. Ansonsten machen die jungen Taiwanesen was sie
wollen und politisch sind sie der Regierung in Peking naeher als den US Vasallen die
es nur noch als erbaermliche Minderheitsrestbestaende in der chinesischen Inselprovinz
Taiwan gibt.

Leibniz
25.08.2018, 12:42
Unwahre Tatsachenbehauptungen. Du plapperst wie ein dressierter Papagei
die ausgebenen Desinformationen der westlichen Propandamaschine nach.
Diese Aussage könnte man auch an Personen richten, die Sozialismus propagieren ohne die grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge zu kennen.

Leibniz
25.08.2018, 12:51
Kurz vor den Wahlen ist die Veröffentlichung offenbar dazu gedacht, die FDP zu stärken.
Wahrscheinlich. Wer wie Lindner so tief gesunken ist, intime Beziehungen nach politischem Nutzen zu wählen, hat andererseits auch eine gewisse Genugtuung verdient. Wenn es nichts wird sollte sich Lindner bei mir melden, ich würde ihm als Menschenfreund eine Beschäftigung anbieten, die seiner geistigen Kragenweite entspricht. Z.B. Manuelle Reinigungsarbeiten an öffentlichen Sanitäreinrichtungen oder das Erstellen einfacher Holzgebilde aus Bauglötzen. Als Schuhputzer wäre er leider unterqualifiziert und ist nicht einmal schwarz.

ABAS
25.08.2018, 17:00
Diese Aussage könnte man auch an Personen richten, die Sozialismus propagieren ohne die grundlegenden wirtschaftlichen Zusammenhänge zu kennen.

Sozialisten warten bis heute noch auf den Beweis der Selbstregulierungswirkung
" freier Kraefte des Marktes " die als " unsichtbare Hand " das Gemeinwohl steigere.
Die grundlegenden Fundamente des Kapitalismus sind aehnlich wie bei Religionen auf Luege, Taeschung und Betrug aufgebaut.

Differentialgeometer
25.08.2018, 17:24
Sozialisten warten bis heute noch auf den Beweis der Selbstregulierungswirkung
" freier Kraefte des Marktes " die als " unsichtbare Hand " das Gemeinwohl steigere.
Die grundlegenden Fundamente des Kapitalismus sind aehnlich wie bei Religionen auf Luege, Taeschung und Betrug aufgebaut.

Der Rest wartet nich auf einen funktionierenden sozialistischen Staat.

https://www.politikforen.net/attachment.php?attachmentid=63847&stc=1

Leibniz
25.08.2018, 19:00
Sozialisten warten bis heute noch auf den Beweis der Selbstregulierungswirkung
" freier Kraefte des Marktes " die als " unsichtbare Hand " das Gemeinwohl steigere.
Die grundlegenden Fundamente des Kapitalismus sind aehnlich wie bei Religionen auf Luege, Taeschung und Betrug aufgebaut.
Regulierung ist in gewissen Grenzen notwendig. Andernfalls wäre es einfacher, missliebige Wettbewerber als Kommunisten zu beschimpfen, sie umzubringen und sich ihrer Assets zu ermächtigen. Unser tatsächliches Problem ist inkonsistenter Kapitalismus.
Kapitalismus würde es verbieten, Banken und Unternehmen zu "retten". Wer Risikoprämien einnehmen will, muss die Risiken zu 100% auf eigene Rechnung tragen.

Differentialgeometer
25.08.2018, 19:55
Regulierung ist in gewissen Grenzen notwendig. Andernfalls wäre es einfacher, missliebige Wettbewerber als Kommunisten zu beschimpfen, sie umzubringen und sich ihrer Assets zu ermächtigen. Unser tatsächliches Problem ist inkonsistenter Kapitalismus.
Kapitalismus würde es verbieten, Banken und Unternehmen zu "retten". Wer Risikoprämien einnehmen will, muss die Risiken zu 100% auf eigene Rechnung tragen.
Und wieder nimmst Du mir das Wort vorweg :)) Das was wir hier haben, ist in der Tat Sozialismus light

HansMaier.
25.08.2018, 20:58
Und wieder nimmst Du mir das Wort vorweg :)) Das was wir hier haben, ist in der Tat Sozialismus light



Ja, es ist Sozialdemokrattismus. Die mildeste Form des Sozialismus, aber
endet wie alle Sozialismen im Bankrott...
MfG
H.Maier

Krombacher007
25.08.2018, 21:05
Ob das Finanzsystem immanent betrügerisch ist oder nciht, spielt bei dieser Meldung eigentlich keine Rolle. Es spielt einzig und alleine eine Rolle das mit Steuergeldern eine spekulative Anlage finanziert wurde und das ist verboten. VERBOTEN! Mit Steuermitteln dürfen keine Spekulationen durchgeführt werden und daher ist dies ein wirklicher Skandal, für den die Immunitätaufgehoben werden müsste, so dass Ermittlungen möglich werden.

Leibniz
25.08.2018, 21:22
Und wieder nimmst Du mir das Wort vorweg :)) Das was wir hier haben, ist in der Tat Sozialismus light

Richtig. Bedauerlich ist insbesondere, dass einige Phänomene (Bankenrettung beispielsweise) ungerechtfertigt als kapitalistische Erscheinung umgedeutet werden.
Ist dir der ehemalige Dealer in Optionen und heutige Autor Nassim Taleb bekannt?
Dieser von mir geschätzte Mathematiker betreibt einen recht interessanten YT-Kanal (https://www.youtube.com/channel/UC8uY6yLP9BS4BUc9BSc0Jww) , eine interessante Arbeit (http://www.fooledbyrandomness.com/SilentRisk.pdf) und veröffentlichte kürzlich auch eine Ethik (https://www.amazon.com/Skin-Game-Hidden-Asymmetries-Daily/dp/042528462X), die genau diesen Themenkomplex thematisiert.

Falls diese berufliche Ausrichtung besteht ist anzumerken, dass der Beruf Dealer in Optionen meines Erachtens bis heute sehr attraktiv ist. Hauptsächlich als Market-Maker aktiv jedoch ohne offizielle Rolle, d.h. ohne den Zwang, immer einen Markt anbieten zu müssen (Stichwort orderflow toxicity) ist diese Rolle nicht nur intellektuell interessant, sondern auch geeignet, um davon zu leben. Üblicherweise wird unter fair-value (nach Gamma-Theta Verhältnis) des jeweiligen Vol. Surface angekauft und darüber verkauft. Dadurch bringt einerseits Volumen/Roundturns Einnahmen, welche zusätzlich noch durch ein Theta-positives Portfolio erhöht werden. Allein ein Portfolio-Theta i.H.v. einigen hunderttausend zu halten reicht zum bescheidenden Überleben aus und es ist mitunter möglich, es zu überleben. Die inhärenten Schwächen der genutzten Modelle führen in vielen Märkten dazu, dass die kleinen Deltas nicht adäquat bewertet sind. Dabei steht oftmals ungerechtfertigt der innere Wert im Mittelpunkt. Richtig gewählt sind diese oftmals fast kostenlos gehandelten kleinen Deltas eine nichtlineare Atombombe, die nur darauf wartet, dass die impliziten Volatilitäten ansteigen. In Fachkreisen glaubt man zu wissen, warum das partielle Differential des Vomma ausgerechnet Ultima heißt.:haha:

Ich habe noch Aufzeichnungen des dynamic hedging, welches zur Implosion einiger Vol-Instrumente dieses Frühjahr stattfand. Werde es vermutlich bei Gelegenheit einmal hochladen.

Krombacher007
25.08.2018, 21:26
[gekürzt]
Bedauerlich ist insbesondere, dass einige Phänomene (Bankenrettung beispielsweise) ungerechtfertigt als kapitalistische Erscheinung umgedeutet werden.


Eine solch perverse Umdeutung kann keinen Bestand haben, denn es widerspricht dem kapitalistischen Marktgesetz in seiner elementarsten Form. Die Bankenrettung war Sozialismus aber kein Kapitalismus

SprecherZwo
25.08.2018, 21:44
Regulierung ist in gewissen Grenzen notwendig. Andernfalls wäre es einfacher, missliebige Wettbewerber als Kommunisten zu beschimpfen, sie umzubringen und sich ihrer Assets zu ermächtigen. Unser tatsächliches Problem ist inkonsistenter Kapitalismus.
Kapitalismus würde es verbieten, Banken und Unternehmen zu "retten". Wer Risikoprämien einnehmen will, muss die Risiken zu 100% auf eigene Rechnung tragen.

100%er Kapitalismus würde auch bedeuten, dass man Arbeitslose und Rentner verhungern liesse.

SprecherZwo
25.08.2018, 21:48
Der Rest wartet nich auf einen funktionierenden sozialistischen Staat.

https://www.politikforen.net/attachment.php?attachmentid=63847&stc=1


Der Nationalsozialismus funktioniert sehr gut, was regelmässig in die Hose geht, ist der International-Sozialismus. Abgesehen davon, gibt es genug Entwicklungsländer, in denen kapitalistische Wirtschaftsordnungen dominieren und die trotzdem shitholes sind.
Kapitalismus als Heilsbringer wird masslos überbewertet.

Leibniz
25.08.2018, 22:23
100%er Kapitalismus würde auch bedeuten, dass man Arbeitslose und Rentner verhungern liesse.
Ja. Allerdings könnte die Gesellschaft zur Erkenntnis kommen, dass ihr diese etwa 20-50Mrd. jährlich preiswert erscheint. Rentner würden auch keine Rentenbeiträge zahlen und könnten die Ersparnis als Kapitalanlage einsetzen. Nach meinen Berechnungen wäre ein durchschnittlicher Arbeitnehmer heute Millionär wenn er 40 Jahre diesen Weg verfolgt hat. In US-Dollar ist es möglich langfristig konservativ 2-5% p.a. zu generieren, was wie eine Rente genutzt werden kann.
Der zentrale Aspekt ist jedoch die Sinnhaftigkeit. Ist es einer Gesellschaft von Mehrwert, Arbeitslose nicht verhungern zu lassen? Vermutlich.
Erscheint es einer Gesellschaft erstrebenswert, das Risiko einiger Akteure zu tragen, damit diese risikolos Milliardenbeträge verdienen können? Vermutlich nicht. Daher wird hierzulande niemand gefragt und allgemein so getan, als sei diese letzte Krise wie ein unvorhersehbares Unwetter entstanden.

Leibniz
25.08.2018, 22:41
Eine solch perverse Umdeutung kann keinen Bestand haben, denn es widerspricht dem kapitalistischen Marktgesetz in seiner elementarsten Form. Die Bankenrettung war Sozialismus aber kein Kapitalismus
Uns erscheint es offensichtlich. Dagegen mehren sich die Hinweise, dass junge Menschen die Einstellung vertreten, dass der Sozialismus dem Kapitalismus vorzuziehen ist. Ich kann mir diese Entwicklung nur damit erklären, dass diverse Verwerfungen unserer Zeit ungerechtfertigt auf das System Kapitalismus projiziert werden.

ABAS
25.08.2018, 22:46
100%er Kapitalismus würde auch bedeuten, dass man Arbeitslose und Rentner verhungern liesse.

... es reicht wenn man Arbeitslose und Rentner dicht am Existenzminimum haelt.

Leibniz
25.08.2018, 22:59
Ja, es ist Sozialdemokrattismus. Die mildeste Form des Sozialismus, aber
endet wie alle Sozialismen im Bankrott...
MfG
H.Maier
Die Sozialdemokratte G.Schröder hingegen verfügt mittlerweile über Wohlstand, der alle seiner künftigen Nachfahren für den Rest ihres Lebens versorgen kann. War nicht er auch jener, der vor nicht allzu langer Zeit noch damit beschäftigt war, Regale im Einzelhandel aufzufüllen? Eine recht steile "Karriere".

ABAS
25.08.2018, 23:02
Eine solch perverse Umdeutung kann keinen Bestand haben, denn es widerspricht dem kapitalistischen Marktgesetz in seiner elementarsten Form. Die Bankenrettung war Sozialismus aber kein Kapitalismus

Kapitalismus ist weder ein Recht noch Gesetz. Rechte und Gesetze schafft
das Volk ueber den Staat. In einer gedeihlichen Gesellschaft muessen daher
Kapitalisten die Dienstleister fuer Volk und Staat sein. Volk und Staat geben
den Akteuren der Finanzmaerkte und Realwirschaft ein Rahmen vor, den
die Akteure kreativ mit Freiheitsgraden ausfuellen koennen, solange damit das Gemeinwohl gefoedert und nicht geschaedigt wird.

Kapitalsouveraenitaet kann somit nicht entstehen und dem Volk bleibt die
Volkssouveraenitaet erhalten, weil es sich mit dem Staat als Instrument
gegen gemein- und volksschaedlich wirkende Kapitalisten behauptet.

Die VR China und Russische Foederation haben gezeigt das reformierte
sozialistische Gesellschafts- und Wirtschaftsysteme mit einem starken
Volk und starker Regierung leistungsfaehiger und erfolgreicher sind als
alle westlichen Gesellschaften mit vorherrschender Kapitalsouveraenitaet.

Kapitalistische Laender wie USA und ihre erbaermlichen transatlantischen
Vasallenlaender taugen nur dazu die gesamte Welt von einer Finanzkrise
in die andere zu stuerzen, weil das Dummvolk nicht in der Lage ist sich
ueber geeignete Regierungsfuehrer gegen die Maechte des Kapitals auf
wirksame Weise zu behaupten.

Das Dummvolk waehlt sich sogar alle Jahre die politischen Instrumente
und Marionetten der Maechte des Kapitals wieder und legitimiert damit
nicht nur den Status der gierigen kapitalistischen Ausbeuter sondern
zugleich seinen eigenen Status als sklavische Arbeits- und Zahlschweine.

HansMaier.
25.08.2018, 23:12
Die Sozialdemokratte G.Schröder hingegen verfügt mittlerweile über Wohlstand, der alle seiner künftigen Nachfahren für den Rest ihres Lebens versorgen kann. War nicht er auch jener, der vor nicht allzu langer Zeit noch damit beschäftigt war, Regale im Einzelhandel aufzufüllen? Eine recht steile "Karriere".


Joa, ein korrupter Machtmensch isser, aber scheinbar brauchbar. Eine gute Marionette.
Verbindungsmann zwischen Rothschild und Putin.
Was das Soziale angeht, so halte ich ein Minimum an Sozialfürsorge
unserer Natur als Rudeltier entsprechend, für notwendig. National geht das und man
kann den sheeplen ein entsprechend günstiges Mindset schon eintrichtern.
MfG
H.Maier

ABAS
25.08.2018, 23:14
Uns erscheint es offensichtlich. Dagegen mehren sich die Hinweise, dass junge Menschen die Einstellung vertreten, dass der Sozialismus dem Kapitalismus vorzuziehen ist. Ich kann mir diese Entwicklung nur damit erklären, dass diverse Verwerfungen unserer Zeit ungerechtfertigt auf das System Kapitalismus projiziert werden.

Wer fatale Finanzkrisen wie die Derivatenkrisen und Staatenhaushaltsbonitaetskrisen
als " diverse Verwerfungen " verharmlost ist ein schaebiger, scheinheiliger Lump.

Bei Dir hat die Gier nicht nur den rationalen Verstand sondern die soziale Kompetenz zerstoert. Daher spielst Du Dich hier als erlauchter Experte fuer Finanzen auf. Du willst nichts anderes als Dein erbaermliches menschliches Versagen vor Dir selbst rechtfertigen um Dir die Illusion eines noch vorhandenen Gewissens vorzuspielen.

Wer der Gier verfallen ist hat kein Gewissen mehr!

HansMaier.
25.08.2018, 23:30
Wer fatale Finanzkrisen wie die Derivatenkrisen und Staatenhaushaltsbonitaetskrisen
als " diverse Verwerfungen " verharmlost ist ein schaebiger, scheinheiliger Lump.


Quark. Der Kenyesianismus ist purer Sozialismus. Und wie auch der Sozialismus, ein
Produkt der Hochfinanz. Deren nützliche Idioten alle Linken sind.
Lass ab davon...




Bei Dir hat die Gier nicht nur den rationalen Verstand sondern die soziale Kompetenz zerstoert. Daher spielst Du Dich hier als erlauchter Experte fuer Finanzen auf. Du willst nichts anderes als Dein erbaermliches menschliches Versagen vor Dir selbst rechtfertigen um Dir die Illusion eines noch vorhandenen Gewissens vorzuspielen.

Wer der Gier verfallen ist hat kein Gewissen mehr!


Gerne teile ich dir mit, daß Gewissenlosigkeit keineswegs zwangsläufig mit Gier einhergeht.
Ich z.B. bin überhaupt nicht gierig.......:cool:
MfG
H.Maier

Krombacher007
25.08.2018, 23:33
Uns erscheint es offensichtlich. Dagegen mehren sich die Hinweise, dass junge Menschen die Einstellung vertreten, dass der Sozialismus dem Kapitalismus vorzuziehen ist. Ich kann mir diese Entwicklung nur damit erklären, dass diverse Verwerfungen unserer Zeit ungerechtfertigt auf das System Kapitalismus projiziert werden.

Bei der dummen Jugend, die von zu weit links stehenden Lehrerinnen erzogen werden, ist der Kapitalismus das Übel von allem, so wird es ihnen, wenn auch schulisch nur subliminar, beigebracht. Dass allerdings gerade der Kapitalismus, so viel es an ihm auch zu kritisieren gibt, für die größte Minderung von Armen und Ärmsten zuständig ist, das wird gerne ausgeblendet. Auch wenndie Entwicklung sogar am jüngsten Beispiel "China" sehr gut zu sehen ist. Seit sich China dem Kapitalismus etwas geöffnet hat, ist die Armut der Bevölkerung drastisch zurückgegangen. Ja, es gibt dafür nun mehr Ungleichheit aber dafür hat es vielen sehr armen menschen einen Sprung in ein besseres Leben ermöglicht. Der Kapitalismus hat dort geschafft, was der Kommunismus jahrzentelang verbockt hat. Aber von hiesigen Politikern, welche in nicht wenigen Maße auch Mitglied der maoistischen Paretei waren, wird dies natürlich gerne vorenthalten.
Das entbindet natürlich nicht von gesunder Kapitalismuskritik, zu welcher ich auch immer gerne zu haben bin, aber das gesamte System zu verteufeln und den Sozialismus hochzuloben, das ist in meinen Augen einfach komplett an der Realität vorbei

Krombacher007
25.08.2018, 23:43
Kapitalismus ist weder ein Recht noch Gesetz. Rechte und Gesetze schafft
das Volk ueber den Staat. In einer gedeihlichen Gesellschaft muessen daher
Kapitalisten die Dienstleister fuer Volk und Staat sein. Volk und Staat geben
den Akteuren der Finanzmaerkte und Realwirschaft ein Rahmen vor, den
die Akteure kreativ mit Freiheitsgraden ausfuellen koennen, solange damit das Gemeinwohl gefoedert und nicht geschaedigt wird.

Kapitalsouveraenitaet kann somit nicht entstehen und dem Volk bleibt die
Volkssouveraenitaet erhalten, weil es sich mit dem Staat als Instrument
gegen gemein- und volksschaedlich wirkende Kapitalisten behauptet.

Die VR China und Russische Foederation haben gezeigt das reformierte
sozialistische Gesellschafts- und Wirtschaftsysteme mit einem starken
Volk und starker Regierung leistungsfaehiger und erfolgreicher sind als
alle westlichen Gesellschaften mit vorherrschender Kapitalsouveraenitaet.

Kapitalistische Laender wie USA und ihre erbaermlichen transatlantischen
Vasallenlaender taugen nur dazu die gesamte Welt von einer Finanzkrise
in die andere zu stuerzen, weil das Dummvolk nicht in der Lage ist sich
ueber geeignete Regierungsfuehrer gegen die Maechte des Kapitals auf
wirksame Weise zu behaupten.

Das Dummvolk waehlt sich sogar alle Jahre die politischen Instrumente
und Marionetten der Maechte des Kapitals wieder und legitimiert damit
nicht nur den Status der gierigen kapitalistischen Ausbeuter sondern
zugleich seinen eigenen Status als sklavische Arbeits- und Zahlschweine.

Ich bin dem Sozialismus ja nicht gänzlich abgeneigt, aber ich lehne ihn in seinen bisherigen Versuchen ab, denn die führten immer nur ins Verderben. Es muss eine Art Symbiose zwischen dem Sozialismus und dem Kapitalismus geben. Ich bin zB absolut gegen eine Verstaatlichung der Produktionsmittel aber natürlich ebenso (weil auch sozialistisch) gegen eine Verstaatlichung von Konzernschulden oder staatlichen Hilfen für große und "bedeutsame" Unternehmen. Der Staat muss durch seine politischen Maßgaben einen sozialen Rahmen für eine freie Marktwirtschaft erschaffen. Eine Marktwirtschaft, in der natürlich auch bei berechtigtem Interesse die öffentliche hand eingreifen oder regulierend wirken kann, aber generell sollten die Unternehmen im Wettbewerb stehen. Einen Wettbewerb, deren Auswirkungen auf die Arbeitnehmerschaft eben politisch begrenzt werden muss. Ich will halt weder festgegebene Unternehmensziele (5 Jahresplan), noch will ich dass Unternehmen finanzielle Hilfe erlangen für fragwürdiges agieren am Markt. Auch spreche ich mich ausdrücklich für eine Vermögensobergrenze aus (privat), welche leicht durch eine entsprechende Vermögenssteuer zu verwirklichen wäre.
Du darfst halt nicht verkennen, dass wir in einem globalen Wettbewerb stehen und in diesem bestehen müssen. Eigentlich taten wir dies durch eine überragende Qualität aber leider schwindet dieser Wettbewervsvorteil zusehends und die Politik tut ihr weiteres dazu, dass dieser Vorteil weiter schwindet (Bologna Prozess). Aber als rohstoffarmes Land muss man sich eben auf andere Dinge konzentrieren, wie zum Beispiel die genannte überragende Qualität und Bildung, und darf diese nicht einfach einem globalen Vergleichfaktor opfern

Leibniz
25.08.2018, 23:59
Wer fatale Finanzkrisen wie die Derivatenkrisen und Staatenhaushaltsbonitaetskrisen
als " diverse Verwerfungen " verharmlost ist ein schaebiger, scheinheiliger Lump.

Bei Dir hat die Gier nicht nur den rationalen Verstand sondern die soziale Kompetenz zerstoert. Daher spielst Du Dich hier als erlauchter Experte fuer Finanzen auf. Du willst nichts anderes als Dein erbaermliches menschliches Versagen vor Dir selbst rechtfertigen um Dir die Illusion eines noch vorhandenen Gewissens vorzuspielen.

Wer der Gier verfallen ist hat kein Gewissen mehr!

Welche Empfehlung gibt der Experte aufgrund dieser Ferndiagnose?


Obwohl ich vermute, dass es zugunsten einer alten, mittelmäßig interessanten Ausgabe der FT im Müll gelandet ist, gebe ich zu bedenken, dass ich einmal im Besitz des Manifestes der kommunistischen Partei war. Das müsste doch mindestens ausreichen, um ein viertel Gewissen zu verdienen?
Vielleicht werde ich eines Tages in eine GEZ-Quasselrunde eingeladen. In jener könnte ich bekennen, dass ich Sozialist bin und dass dieses kapitalistische System schlecht ist. Spätestens damit hätte ich mir 1-1,5 Gewissen verdient.
Als Menschenfreund wäre natürlich auch eine Option, jeden Monat 50Tsd. Euro Mieteinnahmen mit einem Flüchtlingsheim zu generieren. Das wäre hierzulande sicherlich 10+ Gewissen wert.:haha:

Krombacher007
26.08.2018, 00:03
[///]

Oder um es kurz zu sagen: Die Politik hat nicht dafür da zu sein, dass die der Wirtschaft ein möglichst bequemes und rentables Umfeld zu schaffen, sondern dafür zu sorgen, dass sein Volk auch die Früchte seiner Arbeit ernten kann, eine soziale Sicherung besteht und gleichzeitig Unternehmen wirtschaftlich bestehen können. Leider ist dies mittlerweile zugunsten der Unternehmen völlig aus dem Ruder gelaufen...

Leibniz
26.08.2018, 00:11
Quark. Der Kenyesianismus ist purer Sozialismus. Und wie auch der Sozialismus, ein
Produkt der Hochfinanz. Deren nützliche Idioten alle Linken sind.
Lass ab davon...





Gerne teile ich dir mit, daß Gewissenlosigkeit keineswegs zwangsläufig mit Gier einhergeht.
Ich z.B. bin überhaupt nicht gierig.......:cool:
MfG
H.Maier
Das zuletzt entstandene Unrecht (namentlich, dass alle anderen bessere Argumente haben) hat ihm wohl zugesetzt. :haha:

navy
26.08.2018, 07:09
die hatten sich gegen höhere Zinsen abgesichert, aber die Zinsen fielen. ein normales Bank Geschäft auch für Firmen, wenn sie Verträge machen

ABAS
26.08.2018, 08:20
Ob das Finanzsystem immanent betrügerisch ist oder nciht, spielt bei dieser Meldung eigentlich keine Rolle. Es spielt einzig und alleine eine Rolle das mit Steuergeldern eine spekulative Anlage finanziert wurde und das ist verboten. VERBOTEN! Mit Steuermitteln dürfen keine Spekulationen durchgeführt werden und daher ist dies ein wirklicher Skandal, für den die Immunitätaufgehoben werden müsste, so dass Ermittlungen möglich werden.

Die Druecker der Investmentbanken verkaufen Anlegern Derivate in
Form von verpackten " Geschenken ". Die Anleger wissen nicht was
in den " Derivatenpaketen " steckt, die hochtoxisch, spekukativ und
daher extrem risikobehaftet sind, bis hin zum moeglichen Totalverlust
des eingesetzten Kapitals.

Die " Derivatenpakete " werden mit huebschen Schleifen umwickelt
auf denen in deutlicher Ausschrift " sicher " und " hohe Rendite " steht
und Anleger vertrauen den " fachkompeten Anlageexperten " !

Bei Entscheidern der oeffentlichen Hand gibt es von den Drueckern noch
zusaetzlich " Handgelder " weil bestochenen Entscheider geschmeidiger
ueber die Anlage oeffentlicher Gelder entscheiden.

Ansonsten funktioniert das Derivatenpaketsystem von oben nach und
wie ein Schneeballsystem. Investmentbanken druecken die Pakete an
Versicherungskonzerne, Hedgefonds, Pensionskassen, institutionellen
Anleger, Landesbanken, Geschaeftsbanken und Sparkassen weiter.

Die normalen Banken reichen die Derivatenpakete weiter durch bis
hinunter zu gierig wie dummen Privatanlegern.

Wie das System funktioniert hat die Gang von Lehman Broth. der Welt
auf eindrucksvolle Weise gezeigt. Das die Lehman Broth. dafuer von der
US Regierung " geschlachtet " worden sind, war nur ein " Bauernopfer "
welches gebracht werden musste weil die Regierungen der westlichen
Welt sonst nicht mit oeffentlichen Mitteln andere Banken gerettet haette.

Die Derivatenkrise war dabei aufgrund ihrer fatalen Wirkung optimaler
Anlass das gesamte westlichen Finanzsystem in die Giftmuelltonne der
Menschheitsgeschichte zu schlagen. Das wurde leider versaeumt weil
Mandats- und Regierungsamtstraeger in den westlichen Gesellschaften
nicht die Gemeinintessen und das Volkswohl vertreten, sondern sich
auf Einfluss der Maechte des Kapitals als Instrumente der Maechte des
Kapitals amtmissbraucherisch und volksverrraeterisch betaetigen.

ABAS
26.08.2018, 08:35
Quark. Der Kenyesianismus ist purer Sozialismus. Und wie auch der Sozialismus, ein
Produkt der Hochfinanz. Deren nützliche Idioten alle Linken sind.
Lass ab davon...





Gerne teile ich dir mit, daß Gewissenlosigkeit keineswegs zwangsläufig mit Gier einhergeht.
Ich z.B. bin überhaupt nicht gierig.......:cool:
MfG
H.Maier

Du bist ein Sklave des Kapitals der nicht seinen Sklavenstatus wahrhaben will.
Immer wieder gerne lenken sich die Kapitalsklaven selbst mit Patriotismus und
Nationalismus ab und lasssen sich durch politische Instrumente der Maechte
des Kapitals ueber aufgebaute Angst- und Bedrohungskulissen wie z.B. der
" Roten Gefahr " verscheissern.

Differentialgeometer
26.08.2018, 10:09
Schlaf weiter! Du niederer Sklave des Kapitals.

Der weltweite Derivatenmarkt ist mittlerweile auf > 800 Billionen Dollar
angeschwollen. Das aufgeblaehte private Finanzsystem dient deutlich mehr der
Risikoabsicherung von Wetten, als dem Abschluss von Geschaeften. Alle
Sektoren der Realwirtschaft werden dadurch in den kapitalistischen Laendern
vernachlaessigt.

Auf dem Weltmarkt des privaten Finanzsystems befinden sich eine grosse Anzahl
an Spekulanten. Investmentbanken, Geschaeftsbanken, Versicherungskonzerne,
Versorgungswerke, Pensionskassen, Investmentfonds, Hedge Fonds, Stiftungen,
Unternehmen, die oeffentliche Hand, supranationale Organisationen, kleineren
institutionellen Investoren und gierige Privatkunden missbrauchen die Welt als
" Spielcasino "!

Man kann das gemein-, volks- und weltschaedliche private Finanzsystem nicht
heilen. Man kann es nur durch Systemwechsel zum reformierten Sozialismus
in die Giftmuelltonne der Menschheitsgeschichte schlagen damit der
herrschenden Kapitalsouveraenitaet ein Ende gesetzt wird und in allen Staaten
der Welt souveraene Voelker ueber den Staat den Maechten des Kapitals die
Regeln vorgeben.

Das Kapital muss Dienstleister fuer Volk und Staat sein, nicht umgekehrt, wie es
in allen kapitalistischen Laendern der Fall ist in denen die raffgierige Akteure
der privaten Finanzwirtschaft die Herrschaft ueber Volk und Staat an sich gerissen
haben.

Da mussten sie jetzt aber ganz tief in die Mottenkiste greifen, oder?

Differentialgeometer
26.08.2018, 10:13
Ob das Finanzsystem immanent betrügerisch ist oder nciht, spielt bei dieser Meldung eigentlich keine Rolle. Es spielt einzig und alleine eine Rolle das mit Steuergeldern eine spekulative Anlage finanziert wurde und das ist verboten. VERBOTEN! Mit Steuermitteln dürfen keine Spekulationen durchgeführt werden und daher ist dies ein wirklicher Skandal, für den die Immunitätaufgehoben werden müsste, so dass Ermittlungen möglich werden.

Ähm nein. Zunächst gibt es in Hessen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, keine Vorgaben und Einschränkungen im Bezug auf die Nurzung von Derivaten. Weiterhin: Für eine öffentliche Stelle macht ein Tausch von Float in Fix grundsätzlich Sinn, denn die Höhe der Steuereinnahmen, aus denen die Zinsen aufgebracht werden müssen, hängt ja nicht vom Zinsniveau ab (sondern eher von der allgemeinen Wirtschaftslage). Je nachdem wie man die Korrelation zwischen öffentlichen Einnahmen und Zinsen modelliert, kann Derivate NICHT zu kaufen das größere Zocken sein. Das ist genau wie der Privatmann, der sein Baufinanzierung besser fest als variabel zurückzahlt, weil sein festes Arbeitseinkommen dagegensteht.

Differentialgeometer
26.08.2018, 11:53
Richtig. Bedauerlich ist insbesondere, dass einige Phänomene (Bankenrettung beispielsweise) ungerechtfertigt als kapitalistische Erscheinung umgedeutet werden.
Ist dir der ehemalige Dealer in Optionen und heutige Autor Nassim Taleb bekannt?
Dieser von mir geschätzte Mathematiker betreibt einen recht interessanten YT-Kanal (https://www.youtube.com/channel/UC8uY6yLP9BS4BUc9BSc0Jww) , eine interessante Arbeit (http://www.fooledbyrandomness.com/SilentRisk.pdf) und veröffentlichte kürzlich auch eine Ethik (https://www.amazon.com/Skin-Game-Hidden-Asymmetries-Daily/dp/042528462X), die genau diesen Themenkomplex thematisiert.

Falls diese berufliche Ausrichtung besteht ist anzumerken, dass der Beruf Dealer in Optionen meines Erachtens bis heute sehr attraktiv ist. Hauptsächlich als Market-Maker aktiv jedoch ohne offizielle Rolle, d.h. ohne den Zwang, immer einen Markt anbieten zu müssen (Stichwort orderflow toxicity) ist diese Rolle nicht nur intellektuell interessant, sondern auch geeignet, um davon zu leben. Üblicherweise wird unter fair-value (nach Gamma-Theta Verhältnis) des jeweiligen Vol. Surface angekauft und darüber verkauft. Dadurch bringt einerseits Volumen/Roundturns Einnahmen, welche zusätzlich noch durch ein Theta-positives Portfolio erhöht werden. Allein ein Portfolio-Theta i.H.v. einigen hunderttausend zu halten reicht zum bescheidenden Überleben aus und es ist mitunter möglich, es zu überleben. Die inhärenten Schwächen der genutzten Modelle führen in vielen Märkten dazu, dass die kleinen Deltas nicht adäquat bewertet sind. Dabei steht oftmals ungerechtfertigt der innere Wert im Mittelpunkt. Richtig gewählt sind diese oftmals fast kostenlos gehandelten kleinen Deltas eine nichtlineare Atombombe, die nur darauf wartet, dass die impliziten Volatilitäten ansteigen. In Fachkreisen glaubt man zu wissen, warum das partielle Differential des Vomma ausgerechnet Ultima heißt.:haha:

Ich habe noch Aufzeichnungen des dynamic hedging, welches zur Implosion einiger Vol-Instrumente dieses Frühjahr stattfand. Werde es vermutlich bei Gelegenheit einmal hochladen.

Selbstverständlich kenn ich Taleb. Dessen praktische Expertise ist untadelig.
Bezüglich Job: Da ich nicht die Nerven und Instinkt zum Trader habe, irgednwie aber Brötchen mit Belag verdienen muss, arbeite ich auf der anderen Seite, im Marktrisikomanagement. Bin da für Bewertung von Derivaten und Wertpapieren sowie artverwandte Themen verantwortlich (XVA, FRTB, IRRBB etc) :)

Machst Du das mit den Optionen im Eigenhandel oder als Freelancer? Details, die Du gerade angesprochen hast, würden mich interessieren, gerne auch per pm.

grüsse

Krombacher007
26.08.2018, 12:51
Ähm nein. Zunächst gibt es in Hessen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, keine Vorgaben und Einschränkungen im Bezug auf die Nurzung von Derivaten. Weiterhin: Für eine öffentliche Stelle macht ein Tausch von Float in Fix grundsätzlich Sinn, denn die Höhe der Steuereinnahmen, aus denen die Zinsen aufgebracht werden müssen, hängt ja nicht vom Zinsniveau ab (sondern eher von der allgemeinen Wirtschaftslage). Je nachdem wie man die Korrelation zwischen öffentlichen Einnahmen und Zinsen modelliert, kann Derivate NICHT zu kaufen das größere Zocken sein. Das ist genau wie der Privatmann, der sein Baufinanzierung besser fest als variabel zurückzahlt, weil sein festes Arbeitseinkommen dagegensteht.

Oh, es war mir neu dass es Bund und Ländern erlaubt ist mit höchst spekulativen Derivaten mit einer Laufzeit von 40 Jahren zu spekulieren. Das ist keine Absicherung, das ist Spekulation. Und eigentlich widerspricht es dem treuhänderischem Gedanken zum Umgang mit Steuermitteln, welche behutsam und achtsam eingesetzt werden sollen/sollten.
Eine Schande ist das

Differentialgeometer
26.08.2018, 13:34
Das ist keine Absicherung, das ist Spekulation. Und eigentlich widerspricht es dem treuhänderischem Gedanken zum Umgang mit Steuermitteln, welche behutsam und achtsam eingesetzt werden sollen/sollten.
Eine Schande ist das
Können Sie nur Platitüden oder können Si erst mal auf mein Argument eingehen, welches Ihres btw widerlegt?

Krombacher007
26.08.2018, 14:03
Können Sie nur Platitüden oder können Si erst mal auf mein Argument eingehen, welches Ihres btw widerlegt?

Warum soll ich auf irgend etwas eingehen? Soll ich etwa darauf eingehen, dass du sagst

Zunächst gibt es in Hessen, im Gegensatz zu anderen Bundesländern, keine Vorgaben und Einschränkungen im Bezug auf die Nurzung von Derivaten.
und ich mittlerweile feststellen musste, dass nicht nur meine vorherige Annahme falsch ist, sondern auch deine Aussage, denn die Nutzung von Derivaten ist nicht nur in Hessen erlaubt, sondern generell ist es Bund und Ländern gesetzlich erlaubt, für die Verwaltung der Schulden Derivate zu kaufen. Und unglückseliger weise machen dies auch insgesamt 12 Bundesländer.

Aber auch auf den Rest brauche ich nicht einzugehen, denn es ist und bleibt für mich Zockerei. Und dann auch noch Derivate mit einer 40jährigen Laufzeit...so blöd darf man einfach in keinem Finanzministerium sein. Ist man aber leider dennoch.
Und das es Zockerei ist, belegt ja wohl der Umstand, das Hessen in jedem Fall durch die Zockerei nun Mehrausgaben in Höhe von 375 Millionen Euro hat. Völlig egal, wie sich der Zins weiterhin entwickeln wird, diese Mehrausgaben sind nun unabwendbar. Und was mit den restlichen Derivaten passiert, das wird die Zukunft zeigen; aktuell liegt das Derivateportfolio des Landes Hessen tief im Minus, mit 3,2 Milliarden Euro.

Tolle "Absicherung" mit Steuermitteln....

Leibniz
26.08.2018, 19:24
Da mussten sie jetzt aber ganz tief in die Mottenkiste greifen, oder?
ABAS ist einer der fähigsten Komiker, die hier unterwegs sind. :haha:

Leibniz
26.08.2018, 22:47
1
[...] im Marktrisikomanagement. Bin da für Bewertung von Derivaten und Wertpapieren sowie artverwandte Themen verantwortlich (XVA, FRTB, IRRBB etc) :)

Regelrecht absurd erscheinen mir vor diesem Hintergrund meine Ausführungen zur Relevanz von Bewertung, Margin und Collateral. Wie angemerkt ist dieser Bereich höchst Relevant. Abgesehen von den hochliquiden Standardprodukten ist die Bewertungsfrage eine von zentraler Bedeutung. In der Vergangenheit wurde dieser Bereich relativ zu operativen Bereichen (Eigenhandel/Sales/MM) unzureichend wertgeschätzt. Wie beispielsweise ein Händler auch nur einen Cent Bonus erhalten kann, indem er nichts weiter unternimmt als einige Milliarden long Aktienindex zu halten ist mir bis heute nicht klar. Über die statistische Signifikanz eines P/L-Samples der Größe 1 oder meinetwegen auch 2,3 oder 4 müssen wir gar nicht erst reden. Wir (s.u.) beschäftigen uns oft mit Bewertungsfragen, sie sind ein erheblicher Teil des Grundes, warum wir weitgehend OTC-Allergie haben.
Im Zweifelsfall wird der Primary Dealer einige Milliarden zu Phantasiepreisen/Zinsen vor und zurück handeln, damit den Benchmark bestimmen und offene Positionen zu eigenen Preisen zwangsliquidieren. Ob die BaFin/FCA zehn Jahre später feststellt, dass dieser Vorgang in der Tat unrechtmäßig bzw. betrügerisch war wird dann keine Rolle mehr spielen. Ein (nicht OTC) Beispiel wie aus dem Bilderbuch ist der LIFFE FTSE100. Die Schamlosigkeit mit der dieser Index zur Feststellung des Settlement Preises gelegentlich aktiv höher oder tiefer bewegt wird ist bemerkenswert. Intuitiv wäre meine Vermutung, dass es Verfallstage für OTC-Instrumente sind.

Eine Anekdote, die mir einmal aus Erzählungen bekannt ist, war ein Anruf eines Kunden bei seinem Swap-Dealer. Der Kunde bittet um einen Markt, woraufhin der Sell-Side Händler fragt, ob Bid (Geld) oder Ask (Brief), woraufhin der Kunde darum bittet, beide Seiten zu nennen. Daraufhin entgegnet der SS-Händler, dass er dazu etwa in einer halben Stunde zurückrufen müsse. :haha:


Machst Du das mit den Optionen im Eigenhandel oder als Freelancer? Details, die Du gerade angesprochen hast, würden mich interessieren, gerne auch per pm.

grüsse
Wir (drei Partner und ich) betreiben eine kleine, unauffällige Unternehmung. In den üblichen Begriffen wäre die Bezeichnung Broker-Dealer ohne Broker wohl die zutreffendste. Ein Grund, warum ich/wir nicht jeweils auf eigene Rechnung tätig sind liegt in den notwendigen laufenden Kosten und gewissen Volumenvergünstigungen im Clearing. Nötige Co-location in zumindest einem Börsen RZ, etwas Bürofläche und Kosten für Software sind sehr viel einfacher zu bewerkstelligen, wenn sich mehrere Teilnehmer vereinen. Dank Co-Location und mangels Chef ist es nicht nötig, täglich im Büro zu sein. Obwohl dem auch nennenswerte Nachteile gegenüberstehen.

Was vielen nicht klar sein dürfte ist die grundsätzliche Natur erfolgreicher Unternehmungen auf eigene Rechnung in diesem Bereich. Nehmen wir Betrug und das Geschäft mit dem Geld anderer einmal aus, so erweist sich direktes, spekulatives Delta-1 Marktrisiko als unvorteilhafte einzige Einnahmequelle eines Unternehmens . Vielmehr entsteht in den üblichen Fällen eine Payout-Verteilung, die mehr einem Fonds ähnelt. Mitsamt der zugehörigen Monate, in denen auch einmal nichts verdient wird. Das interessiert die Dienstleister für Software, Colo, etc. allerdings nicht.
Betrachten wir die Menge zueinander hinreichend gering korrelierter Märkte im intraday-Bereich, die ein realer Spekulant mit selbst außerordentlicher Gewinnquote handelt, ist es fast statistische Notwendigkeit, dass die Erträge erhebliche Schwankungen aufweisen und damit besser eine ergänzende Rolle einnehmen.

Meines Erachtens ist es für jedes tatsächliche Unternehmen notwendig, die regelmäßigen Erträge einer Dienstleistung, die Mehrwert erzeugt, einzunehmen. Ein Weg besteht darin, Liquidität bereitzustellen. Je nachdem um welches Produkt es sich handelt, hat jedes Instrument eine gewisse Liquiditätsprämie. Die Natur von Optionen bedingt teils weniger extremen Wettbewerb um Buy-Side Flow und höhere Gewinnmargen. Darüber hinaus sind Optionen meines Erachtens bis heute nicht genau und kompromisslos anhand analytischer Abbildungen berechbar(u.a. weil reale Märkte nicht normalverteilt sind). D.h. der bessere Wettbewerber wird langfristig durch bessere quantitative Analysen und daraus abgeleiteten Entscheidungen profitieren. Wenn unsere Realität der Märkte ein Dynamisches System ist und eine Abbildung Payoff existiert, die jedem Ort eines Phasenraums einen reellen Liquidationswert zuordnet, sollte die Bildmenge (unserer Ansicht nach) keine Werte kleiner Eigenkapital enthalten. Diese Bedingung lässt sich dadurch erfüllen, dass die Verluste in den fat-tails durch Positionen in kleinen Deltas (die im Extremfall Delta nahe 1 annehmen und größer (gleich ?) aller "entgegengesetzten" Deltas werden) abgeschlossen werden.

Stetige Theta-Einnahmen setzen voraus, dass innerhalb des Phasenraums auch "Verlust-Unterräume" (Payoff < 0) existieren. Das Problem der üblichen fat-tail Unterräume ist jedoch, dass sie bei sorgfältiger Betrachtung nicht hinreichend genau bestimmt werden können. Selbst heute noch vereinfachen sich einige MMs das Problem, indem sie implizit normalverteilte Märkte annehmen, die scheinbar viel zu teuer gehandelten kleinen Deltas verkaufen und ungefähr dann liquidiert werden, wenn vorteilhafte Operatoren das Gamma-Maximum ihrer kleinen Deltas erreichen.
Die (bezogen auf den Marktwert) Effekte höherer Ordnung führen für diese extrem konvexen Payoff-Diagramme kleiner Deltas dazu, dass enorme Delta-Hedging Anpassungen in relativ überschaubaren Marktbereichen notwendig werden, wenn Extremereignisse passieren. Dabei kommen nicht selten Liquiditäts-Engpässe vor. Während der Käufer nicht auf Liquidität angewiesen ist, muss der Verkäufer grundsätzlich mit Markt (Liquidität beanspruchende) Aufträgen Delta hedgen, was in weniger liquiden Instrumenten ins Verderben führt.

Ein weiterer Weg ist die Fristentransformation. Geld günstig kurzfristig kaufen und langfristig verkaufen. Angesichts der flachen Zinskurve sind jedoch eher esoterische Instrumente und weniger betrachtete Märkte von Interesse. Ein halbes Prozent Carry für ganze 4-5 Jahre Laufzeit am unbesicherten Geldmarkt weist ein Ertrag/Risiko Profil auf, welches unvorteilhaft ist.

Krombacher007
27.08.2018, 00:52
[///]

Ich bin erstaunt und überrascht dass die Journalie mittlerweile auch erkennt, welch risikobehafteter und spekulativer Scheißdreck unter dem Deckmantel der "Absicherung" steckt, den du in deiner geistigen Umnachtung auch noch verteigt hast. Aber vorsorglich verzeihe ich dir, weil ich einfach mal davon ausgehe dass du deine Beiträge im Fieberwahn geschrieben hattest. Anders ist für mich so eine geistige Diarrhoe jedenfalls nicht erklärbar


„Die Exekutive zockt und die Legislative wird hinters Licht geführt“

Hinters Licht geführt worden? Nennt es doch endlich mein Namen: sie sind betrogen und abgezockt worden, durch Schweinepolitiker, die es wagten ihre anvertrauten Steuergelder zu missbrauchen, um so ihren eigen Spielwahn zu befriedigen.
Und das, was ich fälschlicherweise annahm, weil es das Gebot der Treuhänderischkeit und Achtsamkeit gegeben hätte, wird nun endlich auch (von wenigen) gefordert


Einige Politiker meinen nun, den Ländern solle der Derivatehandel verboten werden.

Denn es kann und darf nicht sein, dass geistig total durchgeknallte Politiker mit Steuergeldern so spekulativ umgehen dürfen. Der Schaden ist einfach zu enorm. Und ich würde ja noch weiter gehen, denn ich unterstelle eine Vorsätzlichkeit und fordere eine persönliche Haftung in solchen Fällen. OK, eigentlich wünsche ich mir den Galgen für solche Volksverräter aber ich will ja nicht zu hart erscheinen und orientiere mich daher an den gegebenen Möglichkeiten.

Aber wenn ich mir den Abschnitt


Der größte Derivateverlierer ist Baden-Württemberg. Hier beträgt das momentane Minus der Zinspapiere 4,1 Milliarden Euro. Hessen und Bremen folgen mit einem negativen Marktwert von 3,2 Milliarden Euro.

anschaue und mir dabei vergegenwärtige, welchen Schaden diese asozialen Gestalten am Staatswesen angerichtet haben, dann fällt es mir -ehrlich gesagt- sehr schwer nicht für den sofortigen Galgen zu sprechen.

Differentialgeometer
27.08.2018, 02:34
Ich bin erstaunt und überrascht dass die Journalie mittlerweile auch erkennt, welch risikobehafteter und spekulativer Scheißdreck unter dem Deckmantel der "Absicherung" steckt, den du in deiner geistigen Umnachtung auch noch verteigt hast. Aber vorsorglich verzeihe ich dir, weil ich einfach mal davon ausgehe dass du deine Beiträge im Fieberwahn geschrieben hattest. Anders ist für mich so eine geistige Diarrhoe jedenfalls nicht erklärbar



Hinters Licht geführt worden? Nennt es doch endlich mein Namen: sie sind betrogen und abgezockt worden, durch Schweinepolitiker, die es wagten ihre anvertrauten Steuergelder zu missbrauchen, um so ihren eigen Spielwahn zu befriedigen.
Und das, was ich fälschlicherweise annahm, weil es das Gebot der Treuhänderischkeit und Achtsamkeit gegeben hätte, wird nun endlich auch (von wenigen) gefordert



Denn es kann und darf nicht sein, dass geistig total durchgeknallte Politiker mit Steuergeldern so spekulativ umgehen dürfen. Der Schaden ist einfach zu enorm. Und ich würde ja noch weiter gehen, denn ich unterstelle eine Vorsätzlichkeit und fordere eine persönliche Haftung in solchen Fällen. OK, eigentlich wünsche ich mir den Galgen für solche Volksverräter aber ich will ja nicht zu hart erscheinen und orientiere mich daher an den gegebenen Möglichkeiten.

Aber wenn ich mir den Abschnitt



anschaue und mir dabei vergegenwärtige, welchen Schaden diese asozialen Gestalten am Staatswesen angerichtet haben, dann fällt es mir -ehrlich gesagt- sehr schwer nicht für den sofortigen Galgen zu sprechen.

danke, es geht mir sehr gut. Im Gegensatz zu Ihnen, denn Sie haben immer noch keine Ahnung, was ein Hedge eigentlich ist. Ich nehme an, Ihr herausgewürgtes Gesxhreibsel bezieht sich auf https://www.welt.de/politik/deutschland/article181312000/Derivate-Skandal-Die-Exekutive-zockt-und-die-Legislative-wird-hinters-Licht-gefuehrt.html

Gut, auch wenn Sie es nicht verstehen, nochmal zum Mitschreiben zitiere ich einen der Kommentare:
“Die ganze Diskussions ist blanker und niederträchtiger Populismus. Während der Staat wahrlich an vielen Ecken Steuergelder verschleudert handelt es sich hier um völlig alltägliche Hedge (Absicherungs) Geschäfte. Entweder ist die Redaktion ahnungslos oder schleudert gezielt Falschinformationen in die Welt. (Ha, Wortspiel)“

Überprüfen Sie doch mal den FV all ihrer Versicherung, für die noch kein Sxcadensfall eigetreten ist und sagen Sie uns, ob er positiv oder negativ ist. LoL

Krombacher007
27.08.2018, 02:38
danke, es geht mir sehr gut. Im Gegensatz zu Ihnen, denn Sie haben immer noch keine Ahnung, was ein Hedge eigentlich ist. Ich nehme an, Ihr herausgewürgtes Gesxhreibsel bezieht sich auf https://www.welt.de/politik/deutschland/article181312000/Derivate-Skandal-Die-Exekutive-zockt-und-die-Legislative-wird-hinters-Licht-gefuehrt.html

Gut, auch wenn Sie es nicht verstehen, nochmal zum Mitschreiben zitiere ich einen der Kommentare:
“Die ganze Diskussions ist blanker und niederträchtiger Populismus. Während der Staat wahrlich an vielen Ecken Steuergelder verschleudert handelt es sich hier um völlig alltägliche Hedge (Absicherungs) Geschäfte. Entweder ist die Redaktion ahnungslos oder schleudert gezielt Falschinformationen in die Welt. (Ha, Wortspiel)“

Überprüfen Sie doch mal den FV all ihrer Versicherung, für die noch kein Sxcadensfall eigetreten ist und sagen Sie uns, ob er positiv oder negativ ist. LoL

Du kannst zitieren was du willst, es bleibt trotzdem nur der geistige Ejakulationserguss einer gestörten Persönlichkeit. Also um es kurz zu machen: Schiebe es dir tief dahin, wo die Sonne niemals scheinen wird!
Ich denke, das wird der angemessene Platz dafür sein, dass du deine volks- und arbeiterverachtende Scheiße hier unters Volk bringen willst. Aber sei dir sicher, dass dein Versuch nicht ohne Gegenwind bleiben wird, denn solch eine verachtende Scheiße erfordert den Gegenwind von allen Seiten und am liebsten würde ich dir dafür Backpfeifen geben.

Differentialgeometer
27.08.2018, 06:21
Du kannst zitieren was du willst, es bleibt trotzdem nur der geistige Ejakulationserguss einer gestörten Persönlichkeit. Also um es kurz zu machen: Schiebe es dir tief dahin, wo die Sonne niemals scheinen wird!
Ich denke, das wird der angemessene Platz dafür sein, dass du deine volks- und arbeiterverachtende Scheiße hier unters Volk bringen willst. Aber sei dir sicher, dass dein Versuch nicht ohne Gegenwind bleiben wird, denn solch eine verachtende Scheiße erfordert den Gegenwind von allen Seiten und am liebsten würde ich dir dafür Backpfeifen geben.

wo der Verstand aufhört, fängt die Faust an, das gilt scheinbar immer noch.... Dann mach mal Gegenwind, am besten mit Windrad, alternative Energien und so. :)
Ich geh derweil zu gofundme um für einen Volkshochschulkurs BWL für Sie zu sammeln :))

Don
27.08.2018, 08:13
Das Problem hier ist daß aneinander vorbeigeredet wird. Das eigentliche Problem liegt viel tiefer.

Derivate zur absicherung von was auch immer sind und bleiben spekulativ. Das ist kein Problem in der Privatwirtschaft, es ist ihr Geld. Sichert ein Unternehmen sich bei Auslandsgeschäften gegen Währungsschwankungen ab, liegt die Spekulation darin gewisse Kosten zu akzeptieren, weil noch größere Verluste bei Kursschwankungen anfallen könnten.
Zocken tun hier die Anbieter der Derivate. (Lassen wir es beim Allgemeinbegriff). Gewinn fahren die Unternehmen damit nicht ein.
Das Problem beim Staat ist daß (und es gibt ja durchaus Bestrebungen das mit Verfassungsrang zu untersagen) die öffntliche Hand übrhaupt Kredite aufnehmen kann. Hier liegt der Hund begraben. Dazu kommt, daß sich die Finanzpolitiker offensichtlich von Bankern & Co. ganz gerne über den Tisch ziehen lassen. Ich erinnere hier mal an das einst beliebte Cross Border Leasing. Im Grunde das gleiche Spiel, es ist völlig wurscht wie man es nennt.

Krombacher007
27.08.2018, 08:50
wo der Verstand aufhört, fängt die Faust an, das gilt scheinbar immer noch.... Dann mach mal Gegenwind, am besten mit Windrad, alternative Energien und so. :)
Ich geh derweil zu gofundme um für einen Volkshochschulkurs BWL für Sie zu sammeln :))


Für mich muss niemand sammeln, denn als alter und betagter Industriekaufmann kann ich mich ganz gut selbst über Wasser halten... Und nein, ein Windrad will ich auch nicht, mir reicht die PV-Anlage auf dem Dach.


Das Problem hier ist daß aneinander vorbeigeredet wird. Das eigentliche Problem liegt viel tiefer.

Derivate zur absicherung von was auch immer sind und bleiben spekulativ. Das ist kein Problem in der Privatwirtschaft, es ist ihr Geld. Sichert ein Unternehmen sich bei Auslandsgeschäften gegen Währungsschwankungen ab, liegt die Spekulation darin gewisse Kosten zu akzeptieren, weil noch größere Verluste bei Kursschwankungen anfallen könnten.
Zocken tun hier die Anbieter der Derivate. (Lassen wir es beim Allgemeinbegriff). Gewinn fahren die Unternehmen damit nicht ein.
Das Problem beim Staat ist daß (und es gibt ja durchaus Bestrebungen das mit Verfassungsrang zu untersagen) die öffntliche Hand übrhaupt Kredite aufnehmen kann. Hier liegt der Hund begraben. Dazu kommt, daß sich die Finanzpolitiker offensichtlich von Bankern & Co. ganz gerne über den Tisch ziehen lassen. Ich erinnere hier mal an das einst beliebte Cross Border Leasing. Im Grunde das gleiche Spiel, es ist völlig wurscht wie man es nennt.

Das werden rücksichtslose und unverantwortlich handelnde Penner niemals verstehen. Für so Typen, die auch ihre eigene Mutter gegen ein paar Euro Gewinn verkaufen würden, sind Steuermittel genau so spekulativ einsetzbar wie private Mittel aus der Wirtschaft. Man sollte sie totschlagen wie reudige Köter....

Differentialgeometer
27.08.2018, 17:49
.... als alter und betagter Industriekaufmann ....

Ach das ist das Problem. Naja, ein alter Hund (Köter, um bei Ihrer Wortwahl zu bleiben) lernt halt keine neuen Tricks. :) Dachte aber wirklich als Industriekaufmann hat man wenigstens grundlegende Ahnung von Risikobetrachtung; wieder was gelernt.

Differentialgeometer
27.08.2018, 17:50
Das Problem hier ist daß aneinander vorbeigeredet wird. Das eigentliche Problem liegt viel tiefer.

Derivate zur absicherung von was auch immer sind und bleiben spekulativ. Das ist kein Problem in der Privatwirtschaft, es ist ihr Geld. Sichert ein Unternehmen sich bei Auslandsgeschäften gegen Währungsschwankungen ab, liegt die Spekulation darin gewisse Kosten zu akzeptieren, weil noch größere Verluste bei Kursschwankungen anfallen könnten.
Zocken tun hier die Anbieter der Derivate. (Lassen wir es beim Allgemeinbegriff). Gewinn fahren die Unternehmen damit nicht ein.
Das Problem beim Staat ist daß (und es gibt ja durchaus Bestrebungen das mit Verfassungsrang zu untersagen) die öffntliche Hand übrhaupt Kredite aufnehmen kann. Hier liegt der Hund begraben. Dazu kommt, daß sich die Finanzpolitiker offensichtlich von Bankern & Co. ganz gerne über den Tisch ziehen lassen. Ich erinnere hier mal an das einst beliebte Cross Border Leasing. Im Grunde das gleiche Spiel, es ist völlig wurscht wie man es nennt.

Den kreditfreien Haushalt gab es zu welcher Zeit in der Menschheitsgeschichte?!

Leibniz
27.08.2018, 18:05
Eine möglicherweise Interessante Veröffentlichung ist der Schuldenbericht des Landes Hessen: http://starweb.hessen.de/cache/DRS/19/5/06705.pdf
Zum Einsatz von Derivaten wird ab s. 54 berichtet, wobei die Informationen leider entscheidende Informationen auslassen.

Differentialgeometer
27.08.2018, 18:54
Eine möglicherweise Interessante Veröffentlichung ist der Schuldenbericht des Landes Hessen: http://starweb.hessen.de/cache/DRS/19/5/06705.pdf
Zum Einsatz von Derivaten wird ab s. 54 berichtet, wobei die Informationen leider entscheidende Informationen auslassen.

der referenzierte Geschäftsbericht 2016 Seite 114 ist ein wenig genauer. :)

joschka
27.08.2018, 19:11
Gib einem Politiker 100 in die Hand und Du erhälst ganz zeitnah eine Nachforderung von 900!
Das nennt man "erwirtschaftete Defizite" ! ... politisch eine erbrachte und korrekte Leistung.

Leibniz
27.08.2018, 19:16
Warum soll ich auf irgend etwas eingehen? Soll ich etwa darauf eingehen, dass du sagst

und ich mittlerweile feststellen musste, dass nicht nur meine vorherige Annahme falsch ist, sondern auch deine Aussage, denn die Nutzung von Derivaten ist nicht nur in Hessen erlaubt, sondern generell ist es Bund und Ländern gesetzlich erlaubt, für die Verwaltung der Schulden Derivate zu kaufen. Und unglückseliger weise machen dies auch insgesamt 12 Bundesländer.

Aber auch auf den Rest brauche ich nicht einzugehen, denn es ist und bleibt für mich Zockerei. Und dann auch noch Derivate mit einer 40jährigen Laufzeit...so blöd darf man einfach in keinem Finanzministerium sein. Ist man aber leider dennoch.
Und das es Zockerei ist, belegt ja wohl der Umstand, das Hessen in jedem Fall durch die Zockerei nun Mehrausgaben in Höhe von 375 Millionen Euro hat. Völlig egal, wie sich der Zins weiterhin entwickeln wird, diese Mehrausgaben sind nun unabwendbar. Und was mit den restlichen Derivaten passiert, das wird die Zukunft zeigen; aktuell liegt das Derivateportfolio des Landes Hessen tief im Minus, mit 3,2 Milliarden Euro.

Tolle "Absicherung" mit Steuermitteln....
Zunächst sei angemerkt, dass der Ton in diesem Strang von verschiedenen Mitgliedern meines Erachtens unnötig persönlich wurde. Wir, die hiesigen Nutzer, sind oder waren alle Steuerzahler und stehen auf der gleichen Seite. Obwohl auch mir die Steuerverschwendung und teilweise sogar Veruntreuung öffentlicher Mittel ein großes Ärgernis ist, halte ich es für notwendig, dass Kritik in dieser Hinsicht dennoch geprüft und qualifiziert stattfindet. Andernfalls wird die in vielen Fällen völlig berechtigte Kritik nur diskreditiert.
Dazu kommt, dass diese Zahlen und auch die Aussagen der Presse größtenteils schlicht falsch sind. Es wäre interessant, woher sie diese inkorrekten Informationen bezogen haben. (Halluziniert? Erfunden? oder aus Wahlkampfmotiven erlogen?)
Die Mehrausgaben von 375 sind völlig unsinnig und auch praktisch unmöglich. (weil allgemein nicht in Einheiten von 5 Mio. Euro gerechnet wird, sondern in Cents und Euro) Das heißt die Presse verbreitet eine (falsche) Sensationsmeldung, die in dieser Form einerseits relevante Informationen auslässt und darüber hinaus hier dazu führt, dass man bereit ist, mit Messern und Gabeln aufeinander loszugehen.

Niemand in diesem Strang hat behauptet, dass es richtig und zu begrüßen ist, dass Hessen diese Geschäfte vornimmt. Das höchste der Gefühle sind zwei Nutzer (mich eingeschlossen), die zugeben, dass Absicherungen dieser Art sinnvoll sein können, wenn sie in geeigneter Weise von geeigneten Schuldnern durchgeführt wird.

Das Land Hessen hat etwa 50 Mrd. Euro Schulden. Im Augenblick fallen dafür etwa 1 Mrd. Euro Zinsen jährlich an. Wäre die EZB, wie es am Anfang anzunehmen war, zu einer Normalisierung der Geldpolitik übergegangen, würde Hessen mittlerweile problemlos 2-5 Mrd. Mehrkosten pro Jahr bezahlen. Dieses Risiko ist erheblich. Es ist andererseits richtig, dass absichernde Zinsderivate auch Nachteile haben. Wenn nicht über das bestehende Zinsrisiko hinaus Zinsderivate eingegangen werden und sie in geeigneter Weise strukturiert werden, lässt sich darüber diskutieren. Es lässt sich jedoch in keinem Fall pauschal als Spekulation bezeichnen.

Statt der üblichen Artefakte aus der Mottenkiste(Derivate sind Wetten, böse und unberechenbar (lt. Journalisten)) stellen sich auch sachlich relevante Fragen. Beispielsweise die grundsätzliche Kompetenz der Angestellten in Behörden, diese komplexen Geschäfte nachzuvollziehen. Weiterhin die Anfälligkeit gegenüber Interessenkonflikten.

Don
27.08.2018, 19:22
Den kreditfreien Haushalt gab es zu welcher Zeit in der Menschheitsgeschichte?!


Das interessiert nicht. Es geht hier ums Prinzip.
Es geht auch nicht darum daß den öffentlichen Haushalten Derivatgeschäfte gesetzlich erlaubt sind.
Witzig, wenn der Hund sich das Gesetz zur Wurst auf die er aufpassen soll selbst geben kann.
Es geht darum daß dies zuriefst illegitim ist.

joschka
27.08.2018, 20:11
@Leibniz,
darf angenommen werden, dass Geld lediglich eine verbriefte ungetilgte Schuld darstellt, welche in Papierform urkundlich und modern, nur noch bittechnisch virtuell (eigentlich nicht existent) dargestellt wird? Weiterhin irgendwelche Zinsen, stets den kalkuliertem Wertverlust (reale Kaufkraft und In-/Deflation) nach kaufmännischen Grundregeln darstellen sollten, wobei bei Tilgung ein kleiner Zu-Gewinn anzustreben sei?
Meiner werten Meinung nach, ist der globale Finanzmarkt eine riesige Gelddruck- und Wertvernichtungsmaschinerie die rein mathematisch hoch interessant ist, die jedoch selbst keineswegs eine nutzbare Wertschöpfung erbringt. Das obliegt einzig und Allein den Schuldnern.
Können diese Schuldner Ihre "Kredite" nicht mehr bedienen, sollten dubiose Wettgeschäfte oder politische Einflußnahme die Casino-Welt retten.

... Nein, ich kann diesem System keinen Glauben schenken. Hochkomplexe Algorythmen, die unfehlbar erscheinen sollen? Geschenke für Alle.

Leibniz
27.08.2018, 20:22
Das interessiert nicht. Es geht hier ums Prinzip.
Es geht auch nicht darum daß den öffentlichen Haushalten Derivatgeschäfte gesetzlich erlaubt sind.
Witzig, wenn der Hund sich das Gesetz zur Wurst auf die er aufpassen soll selbst geben kann.
Es geht darum daß dies zuriefst illegitim ist.
Ein Großteil der Geldmenge in Deutschland entstand am Primärmarkt staatlicher Anleihen. In vielerlei Hinsicht sind insbesondere Bundesanleihen siamesischer Zwilling des Geschäfts- und Zentralbankengelds.
Dieser Zusammenhang ist zwar nur wenigen bekannt ist jedoch von zentraler Bedeutung.
Staatsschulden zurückzahlen heißt Geldmenge verringern, was 1929 ungewollt passierte.

Don
27.08.2018, 20:35
Ein Großteil der Geldmenge in Deutschland entstand am Primärmarkt staatlicher Anleihen. In vielerlei Hinsicht sind insbesondere Bundesanleihen siamesischer Zwilling des Geschäfts- und Zentralbankengelds.
Dieser Zusammenhang ist zwar nur wenigen bekannt ist jedoch von zentraler Bedeutung.
Staatsschulden zurückzahlen heißt Geldmenge verringern, was 1929 ungewollt passierte.

Das ist zwar richtig, legitimiert es aber nicht.
Denn die Geldmenge ist dadurch nur aufgeblasen, enspricht aber nicht der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit.
Merke: private Geldvermögen sind zum Großteil Staatsschulden und damit per se wertlos, kommt es zum Schwur.

Ich mache es mal einfach.
Ich besitze 20 Mio in Staatsanleihen.
Ich liquidiere die und kaufe mir eine Yacht.
Soweit so gut.
Machen das alle mit ihren Staatsanleihen gehen sehr schnell die Yachten aus und werden exorbitant teuer wie in Simabwe. Ok die haben dort keine Marinas.

Leibniz
27.08.2018, 21:14
der referenzierte Geschäftsbericht 2016 Seite 114 ist ein wenig genauer. :)

Problematisch erscheinen mir drei Aspekte. Erstens die hohen zu hinterlegenden Sicherheiten i.H.v. zeitweise über 7 Mrd. Euro für demgegenüber geringe 17 Mrd. Nominalwert, die bis zu 80 Basispunkte Carry kosten. Zweitens ist die Rede davon, dass man früher gezwungen war, mit Kreditinstituten hervorragender Bonität zusammen zu arbeiten. (Es offenbar nicht mehr ist und dieser Umstand genutzt wird) Summen dieser Größenordnung sind, meine ich, allenfalls bei makellosen CCPs zu hinterlegen.
Drittens erscheinen mir die Swaptions nicht angebracht. Sie sind offenbar keiner bestimmten Emission zugeordnet (?) und mir fällt kein guter Grund ein, der legitim wäre.

Zu allem Überfluss werden die Instrumente offenbar nach geheimen, bankinternen Risikomodellen bewertet, was in dieser Intransparenz betrügerische Handlungen begünstigt.

Differentialgeometer
28.08.2018, 19:37
Problematisch erscheinen mir drei Aspekte. Erstens die hohen zu hinterlegenden Sicherheiten i.H.v. zeitweise über 7 Mrd. Euro für demgegenüber geringe 17 Mrd. Nominalwert, die bis zu 80 Basispunkte Carry kosten. Zweitens ist die Rede davon, dass man früher gezwungen war, mit Kreditinstituten hervorragender Bonität zusammen zu arbeiten. (Es offenbar nicht mehr ist und dieser Umstand genutzt wird) Summen dieser Größenordnung sind, meine ich, allenfalls bei makellosen CCPs zu hinterlegen.
Drittens erscheinen mir die Swaptions nicht angebracht. Sie sind offenbar keiner bestimmten Emission zugeordnet (?) und mir fällt kein guter Grund ein, der legitim wäre.

Zu allem Überfluss werden die Instrumente offenbar nach geheimen, bankinternen Risikomodellen bewertet, was in dieser Intransparenz betrügerische Handlungen begünstigt.

bzgl. Swaptions: die sind doch vermutlich da, um bspw. callables zu hedgen, oder? Oder vielleicht sind es eingebettete Derivate?!

Leibniz
28.08.2018, 21:19
bzgl. Swaptions: die sind doch vermutlich da, um bspw. callables zu hedgen, oder? Oder vielleicht sind es eingebettete Derivate?!

Sie wären zweifellos geeignet, um callables zu hedgen. Ich meine allerdings gesehen zu haben, dass sie nicht einem einzigen Geschäft zugeordnet sind. Es mag mitunter auch an der nach wie vor gegebenen Intransparenz liegen, mir erscheinen diese Geschäfte jedoch nicht besonders systematisch. Also beispielsweise mehr Finanzierungskosten für callable Bonds aufzuwenden und jene mit kostspieligen Swaptions abzusichern. Vielleicht existiert ein sorgfältig durchdachter Plan.
Geschäfte einzugehen ohne diese zum Marktwert bewerten zu können, sondern diese Aufgabe der Gegenpartei zu überlassen wäre mir auch zu heikel.
Vermutlich wird in Zukunft auch sehr viel mehr in transparenten CLOB-Märkten stattfinden. In letzter Zeit haben sich Swap-Futures ein wenig verbreitet. Die Eris-Produkte haben meines Erachtens gewaltigen Rückenwind.

Differentialgeometer
05.09.2018, 20:05
„Oder das Thema Kündigungsrechte: Auf mehrfache Nachfrage des finanzpolitischen Sprechers der SPD, Norbert Schmitt, musste Schäfer einräumen, dass einige Derivateverträge den Banken ein einseitiges Kündigungsrecht gestatten. Im Klartext heißt das: Wenn sich die Zinsen nicht so entwickeln, wie die Bank sich ursprünglich erhofft hatte, kann die Bank das Geschäft vorzeitig kündigen.“

Das ist natürlich dämlich. Damit kann der PV des Geschäfts ganz schnell zuungunsten des Landes laufen, wenn sich die eingebettete Option im Geld befindet.... verstehe nicht, wie man so ein geschäft sbschliessen kann.
https://www.welt.de/wirtschaft/article181434344/Derivateskandal-Hessens-Finanzminister-beantwortet-die-wichtigste-Frage-nicht.html

Leibniz
05.09.2018, 22:27
„Oder das Thema Kündigungsrechte: Auf mehrfache Nachfrage des finanzpolitischen Sprechers der SPD, Norbert Schmitt, musste Schäfer einräumen, dass einige Derivateverträge den Banken ein einseitiges Kündigungsrecht gestatten. Im Klartext heißt das: Wenn sich die Zinsen nicht so entwickeln, wie die Bank sich ursprünglich erhofft hatte, kann die Bank das Geschäft vorzeitig kündigen.“

Das ist natürlich dämlich. Damit kann der PV des Geschäfts ganz schnell zuungunsten des Landes laufen, wenn sich die eingebettete Option im Geld befindet.... verstehe nicht, wie man so ein geschäft sbschliessen kann.
https://www.welt.de/wirtschaft/article181434344/Derivateskandal-Hessens-Finanzminister-beantwortet-die-wichtigste-Frage-nicht.html

Richtig. Es wirft dazu noch eine Vielzahl weiterer Fragen auf. Wenn es doch gewöhnliche Zinsswaps, Swaptions, etc. sind, die viele Unternehmen zur Absicherung nutzen, warum würde eine Bank dann den ungewöhnlichen Aufwand betreiben, explizit und einseitig ein Kündigungsrecht sicherzustellen. Die großen Inter-dealer Broker in London bieten Preise in unzähligen Swaps und Swaptions sogar in Echtzeit. Wenn es alles so gewöhnlich ist, dürfte es auch kein Problem sein, unerwünschte offene Positionen am Markt durch das Gegengeschäft glattzustellen.

Die Asymmetrie der Kontrahenten (Bank mit etlichen Produktexperten, Mathematikern, Rechtsanwälten und IT gegen Beamte im Finanzministerium) sollte meines Erachtens bilaterale OTC-Geschäfte in ohnehin verbieten. Wenn es Verträge gibt, dann mit CCPs.
Die mir bekannten Primary Dealer wollen im Jahr mindestens 250000 Euro Einnahmen/Transaktionskosten für reines Clearing sehen, damit ein Kunde würdig ist. 100 Millionen Euro/Dollar/GBP vanilla IRS Clearing kostet keine 50 Euro, oft weniger als 10. Ist die Gegenpartei also aus gutem Willen bereit, hier ausnahmsweise auf 80% nötiger Kosten zum kostendeckenden Betrieb zu verzichten?
Eher werden die Gewinne eben auf anderem Weg produziert.

erselber
06.09.2018, 15:30
Die ganze Diskussion um den Einsatz von Derivaten für die öffentliche Hand, mit Ausnahme vom Bund bzw. die KFW da diese hierfür Spezialisten angeheuert haben, ist reine Makulatur. Solange in den Kommunen absolute Dilettanten als Kämmerer fungieren, diese bestenfalls noch ihre ortsansässige Sparkasse fragen, und es keine Amtshaftung gibt.

Nathan
08.09.2018, 13:28
Der gane Finanzhokuspokus läßt sich immer auf eine einzige Zeile eindampfen:

Wenn im Finanzmarkt einige wenige viel Geld verdienen müssen notwendig viele andere viel Geld verlieren.

Wenn sich Banker unterhalten klingt es immer so, als ob man nur besonders clever sein müsste um richtig viel Geld zu machen. Dabei lassen die unter den Bankentresen fallen, dass schon sehr viele super clevere Fachleute, deren Kompetenz ich nicht bestreite, sehr viel Geld (ihrer Kunden) verloren haben.

Anders funktioniert es auch nicht. Gewinne kommen im Kapitalismus nicht aus der Steckdose sondern als Verlust aus den Taschen anderer. Dabei wechseln die Rollen im Bankenbereich. Der eigentliche Einzahler aber bleibt immer Zahler und ist nie Gewinner.

Leibniz
08.09.2018, 18:04
Der gane Finanzhokuspokus läßt sich immer auf eine einzige Zeile eindampfen:

Wenn im Finanzmarkt einige wenige viel Geld verdienen müssen notwendig viele andere viel Geld verlieren.

Wenn sich Banker unterhalten klingt es immer so, als ob man nur besonders clever sein müsste um richtig viel Geld zu machen. Dabei lassen die unter den Bankentresen fallen, dass schon sehr viele super clevere Fachleute, deren Kompetenz ich nicht bestreite, sehr viel Geld (ihrer Kunden) verloren haben.

Anders funktioniert es auch nicht. Gewinne kommen im Kapitalismus nicht aus der Steckdose sondern als Verlust aus den Taschen anderer. Dabei wechseln die Rollen im Bankenbereich. Der eigentliche Einzahler aber bleibt immer Zahler und ist nie Gewinner.
Es wäre genauso sinnvoll zu sagen, dass ein Besuch beim Friseur, im Theater oder sonstwo aufgrund der Kosten ein Verlust sei. Wenn es das ist, war es die falsche Dienstleistung. Wenn ein Unternehmen Aktien ausgibt und in den nachfolgenden Jahren Gewinne reinvestiert oder wie auch immer in der Bilanz hält, werden die Aktien wertvoller. Das Unternehmen hätte in vielen Fällen keinen anderen Weg, den Kapitalbedarf zu decken.

Reine Spekulation um Kursgewinne ist tatsächlich ein Nullsummenspiel. In diesem Metier hat ein Kunde oder Anlageberater auch nichts verloren. Im US-Treasury ("CBOT") Markt sind Einzelpersonen unterwegs, die mit 100 Millionen US-Dollar pro Click spielen. Wer auf der anderen Seite steht muss entweder genauso viel dagegen stellen oder wird zwangsläufig verlieren, wobei es nicht bei 100 Millionen bleibt.

In den achtziger Jahren mussten die Leitzinsen in den USA und auch hier zeitweise bis auf annähernd 20% erhöht werden, weil die Inflation außer Kontrolle geriet.
Was würde passieren, wenn die EZB die Zinsen auf dieses Niveau anhebt? Wer entweder keinen Zinsrisiken ausgesetzt (praktisch niemand) ist oder diese abgesichert hat dürfte überleben. Viele andere nicht.
Allerdings sollten Absicherungsgeschäfte dieser Größenordnung nur unter Betreuung sachkundiger und unabhängiger Experten stattfinden.

Hier wurden Transaktionen vorgenommen, die mit den Banken als Kontrahent eingegangen wurden, wobei diesen noch ein einseitiges Kündigungsrecht zugesichert wurde. Vermutlich wurden die Banken auch zur vermeintlichen Beratung eingesetzt. Meines Erachtens ist die lange Laufzeit einiger der eingesetzten Swaps auch sehr wahrscheinlich eine bewusste Wahl gewesen. Das Land Hessen hat nämlich mit gerade einmal 40-50 Mrd. Euro Schulden im Rahmen dieser Absicherungsgeschäfte teilweise mehr als 7 Mrd. Euro Sicherheiten (zu EONIA: -0,35%) hinterlegt. Wären die Laufzeiten insgesamt alle unter 10 Jahren müssten sie vermutlich nicht einmal 2 Mrd. hinterlegen.

Diese 7 Mrd. Sicherheiten entstehen selbstredend nicht von alleine. Sie müssen am Kapitalmarkt zu 0,25-0,45% finanziert werden und darüber hinaus fallen etwa -0,35% (EONIA) Guthabenzinsen an. D.h. sofern mir kein Fehler unterlaufen ist, dass sie diese teils über 7 Mrd. etwa 0,75% kostet. Also 25-50 Millionen jährlich.

Ausgehend von Äußerungen des Finanzministers ( Dass Verluste wieder aufgeholt werden können, falls die Zinsen steigen ) wäre auch denkbar, dass die ausgewiesene Swaption diesen Zweck erfüllen soll. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass seitens des Landes Hessen offenbar niemand eine zumindest grobe Prüfung der Bewertung vorgenommen hat. Obwohl ich niemanden verdächtigen möchte sei angemerkt, dass man einer Swaption oder einer gewöhnlichen Option nicht direkt ansieht, ob sie unter halbwegs seriösen Parametern bewertet und verkauft wurde. Die Deutsche Bank und viele andere haben jedoch auch erst kürzlich hunderte Millionen US-Dollar Strafe zahlen müssen, weil Mitarbeiter offizielle Swapsätze bewusst und mehrfach manipuliert haben.

Obwohl die Daten unzureichend sind, um genaue Aussagen zu tätigen, erscheint mir ferner die angegebene Prämie jener Swaption intuitiv deutlich zu groß um eine einzige Emission abzusichern.

Nathan
08.09.2018, 18:36
...
Hier wurden Transaktionen vorgenommen, die mit den Banken als Kontrahent eingegangen wurden, wobei diesen noch ein einseitiges Kündigungsrecht zugesichert wurde. Vermutlich wurden die Banken auch zur vermeintlichen Beratung eingesetzt. Meines Erachtens ist die lange Laufzeit einiger der eingesetzten Swaps auch sehr wahrscheinlich eine bewusste Wahl gewesen. Das Land Hessen hat nämlich mit gerade einmal 40-50 Mrd. Euro Schulden im Rahmen dieser Absicherungsgeschäfte teilweise mehr als 7 Mrd. Euro Sicherheiten (zu EONIA: -0,35%) hinterlegt. Wären die Laufzeiten insgesamt alle unter 10 Jahren müssten sie vermutlich nicht einmal 2 Mrd. hinterlegen.

Diese 7 Mrd. Sicherheiten entstehen selbstredend nicht von alleine. Sie müssen am Kapitalmarkt zu 0,25-0,45% finanziert werden und darüber hinaus fallen etwa -0,35% (EONIA) Guthabenzinsen an. D.h. sofern mir kein Fehler unterlaufen ist, dass sie diese teils über 7 Mrd. etwa 0,75% kostet. Also 25-50 Millionen jährlich.

Ausgehend von Äußerungen des Finanzministers ( Dass Verluste wieder aufgeholt werden können, falls die Zinsen steigen ) wäre auch denkbar, dass die ausgewiesene Swaption diesen Zweck erfüllen soll. Besonders bedenklich ist die Tatsache, dass seitens des Landes Hessen offenbar niemand eine zumindest grobe Prüfung der Bewertung vorgenommen hat. Obwohl ich niemanden verdächtigen möchte sei angemerkt, dass man einer Swaption oder einer gewöhnlichen Option nicht direkt ansieht, ob sie unter halbwegs seriösen Parametern bewertet und verkauft wurde. Die Deutsche Bank und viele andere haben jedoch auch erst kürzlich hunderte Millionen US-Dollar Strafe zahlen müssen, weil Mitarbeiter offizielle Swapsätze bewusst und mehrfach manipuliert haben.

Obwohl die Daten unzureichend sind, um genaue Aussagen zu tätigen, erscheint mir ferner die angegebene Prämie jener Swaption intuitiv deutlich zu groß um eine einzige Emission abzusichern.
Ich verstehe es immer noch nicht. Warum machen Länder derart rikanten Geschäfte? Worin besteht die Not, die so blind macht?

Leibniz
08.09.2018, 19:33
Ich verstehe es immer noch nicht. Warum machen Länder derart rikanten Geschäfte? Worin besteht die Not, die so blind macht?
Sie sind tatsächlich Zinsrisiken ausgesetzt, wenn sie auslaufende Anleihen neu emittieren. Die neuen Anleihen werden zu den dann gültigen Marktzinsen + Kreditrisiko emittiert. Zinsswaps können dieses Risiko begrenzen, indem sie heute einen festen Zinssatz festlegen.
Warum hier keine unabhängige Expertise eingeholt wurde ist unklar. Unabhängig davon ist diese Frage nicht völlig unumstritten. Einige Firmen sichern sich ab, während es andere nicht tun. Die Planungssicherheit hat natürlich einen Preis. Wenn die Zinsen während der gesamten Laufzeit nicht steigen, kommt es zu höheren Refinanzierungskosten.

HansMaier.
08.09.2018, 19:43
Ich verstehe es immer noch nicht. Warum machen Länder derart rikanten Geschäfte? Worin besteht die Not, die so blind macht?


Forist Leibniz hat es im Detail erklärt. Ich erkläre es dir so, das sogar Du es versteht.
Hätte Hessen keine Schulden gemacht und das Geld verpulvert, müsste es diese Geschäfte
nicht machen. Kapische?
MfG
H.Maier

Leibniz
08.09.2018, 20:04
Forist Leibniz hat es im Detail erklärt. Ich erkläre es dir so, das sogar Du es versteht.
Hätte Hessen keine Schulden gemacht und das Geld verpulvert, müsste es diese Geschäfte
nicht machen. Kapische?
MfG
H.Maier
:haha:


Vielleicht lässt es sich noch als gemeinnützige Spende zur Bereicherung des Bankwesens verbuchen. Es gibt auch eine Möglichkeit, Zinsswaps zur Absicherung von Devisen einzusetzen. Solange die Zinsen in Europa nicht steigen, sind Zinsswaps eine recht primitive Einnahmequelle. Allerdings nicht die festverzinsliche Seite Hessens, sondern variabel zahlen und fest erhalten.

Nathan
09.09.2018, 08:13
Sie sind tatsächlich Zinsrisiken ausgesetzt, wenn sie auslaufende Anleihen neu emittieren. Die neuen Anleihen werden zu den dann gültigen Marktzinsen + Kreditrisiko emittiert. Zinsswaps können dieses Risiko begrenzen, indem sie heute einen festen Zinssatz festlegen.
Warum hier keine unabhängige Expertise eingeholt wurde ist unklar. Unabhängig davon ist diese Frage nicht völlig unumstritten. Einige Firmen sichern sich ab, während es andere nicht tun. Die Planungssicherheit hat natürlich einen Preis. Wenn die Zinsen während der gesamten Laufzeit nicht steigen, kommt es zu höheren Refinanzierungskosten.
Leuchtet mir nicht ein. Gerade in der aktuellen Geldpolitik der Negativzinsen sollte das Zinsrisiko gegen Null gehen oder werden die Anleihen sozusagen ins Blaue emittiert zu dem Zinssatz, der nicht bei Ausgabe sondern bei Einlösung fällig ist?

Differentialgeometer
09.09.2018, 09:30
Leuchtet mir nicht ein. Gerade in der aktuellen Geldpolitik der Negativzinsen sollte das Zinsrisiko gegen Null gehen oder werden die Anleihen sozusagen ins Blaue emittiert zu dem Zinssatz, der nicht bei Ausgabe sondern bei Einlösung fällig ist?
Wir reden hier über eine Zeitraum von 40 Jahren. Schau Dir die Zinsen von vor 5, 10 und 15 Jahren an, dann kann man deduzieren, dass es nur einen Weg gibt - und zwar nach oben. Und dann wird es teuer. Das ist das Wesen von stochastischen Prozessen....

Leibniz
09.09.2018, 16:56
Leuchtet mir nicht ein. Gerade in der aktuellen Geldpolitik der Negativzinsen sollte das Zinsrisiko gegen Null gehen oder werden die Anleihen sozusagen ins Blaue emittiert zu dem Zinssatz, der nicht bei Ausgabe sondern bei Einlösung fällig ist?

Abgesehen von Ausnahmen rollen öffentliche Schuldner ihre Kredite. Wird eine Anleihe fällig, wird der zurückzuzahlende Nennbetrag durch eine neue Emission am Kapitalmarkt beschafft und zu den dann herrschenden Zinssätzen. D.h. Mit jeder auslaufenden Anleihe muss ein (möglicherweise) höherer Zins bezahlt werden.

Dazu kommen Geldmarktinstrumente (wie beispielsweise die bis zu 7 Mrd. Sicherheiten), die annähernd sofort höhere Zinsen kosten.

Rückblickend neigt der Mensch dazu, sich einzubilden, dass die Gegenwart zu großen Teilen vorhersehbar war.

Meines Erachtens hatte vor 5-10 Jahren kein einziger Mensch rationale Gründe, mit großer Sicherheit vorherzusagen, dass die Zinsen heute noch immer dort sind, wo sie sind.

Wer die Geschichte studiert kann ferner feststellen, dass Versprechen von Zentralbanken allgemein kein Schuss Pulver wert sind.

Nathan
09.09.2018, 17:02
Abgesehen von Ausnahmen rollen öffentliche Schuldner ihre Kredite. Wird eine Anleihe fällig, wird der zurückzuzahlende Nennbetrag durch eine neue Emission am Kapitalmarkt beschafft und zu den dann herrschenden Zinssätzen. D.h. Mit jeder auslaufenden Anleihe muss ein (möglicherweise) höherer Zins bezahlt werden.

Dazu kommen Geldmarktinstrumente (wie beispielsweise die bis zu 7 Mrd. Sicherheiten), die annähernd sofort höhere Zinsen kosten.

Rückblickend neigt der Mensch dazu, sich einzubilden, dass die Gegenwart zu großen Teilen vorhersehbar war.

Meines Erachtens hatte vor 5-10 Jahren kein einziger Mensch rationale Gründe, mit großer Sicherheit vorherzusagen, dass die Zinsen heute noch immer dort sind, wo sie sind.

Wer die Geschichte studiert kann ferner feststellen, dass Versprechen von Zentralbanken allgemein kein Schuss Pulver wert sind.
Ok, jetzt hab ich das, vielen Dank für deine Geduld.

Nathan
09.09.2018, 17:05
Wir reden hier über eine Zeitraum von 40 Jahren. Schau Dir die Zinsen von vor 5, 10 und 15 Jahren an, dann kann man deduzieren, dass es nur einen Weg gibt - und zwar nach oben. Und dann wird es teuer. Das ist das Wesen von stochastischen Prozessen....
Ich hab was anderes gelernt. Das Wesen stochastischer Prozesse ist nicht notwendig eine Teuerung, sondern hat beim Start der Überlegung einen völlig offenen Ausgang. Wäre es anders könnte ich mir ja die ganze Stochastik sparen, dann wäre ja von vorneherein klar wohin die Reise geht.

Leibniz
09.09.2018, 18:38
Wir reden hier über eine Zeitraum von 40 Jahren. Schau Dir die Zinsen von vor 5, 10 und 15 Jahren an, dann kann man deduzieren, dass es nur einen Weg gibt - und zwar nach oben. Und dann wird es teuer. Das ist das Wesen von stochastischen Prozessen....
Obwohl ich diese Vermutung teile, ist diese Frage eine größten Unbehagens. Amerikanische Primary Dealer halten heute Eigenkapital in der Größenordnung von 10%, sie wurden rekapitalisiert und strengeren neuen Regeln unterworfen. In Europa bewegen sich global tätige Institutionen, die Instrumente aller Arten in ihren Büchern halten und nicht annähernd 5% echtes Eigenkapital aufweisen. KPMG schätzt die europäischen Kredite, die bereits ausgefallen sind, auf 1 Billionen Euro, trotz Kreditausfällen um 1%. 2008 hatten einige Banken über 10% Ausfälle erleidet.
Ich höre, dass einige größere ISDA-Teilnehmer Milliardensummen in Optionen auf die Kreditindizes (so billig) schreiben, dass Hedgefonds ganze Fonds neu gründen, um die daraus entstandenen Arbitrage-Gelegenheiten auszunutzen. Spekulationen um (noch) High Net Worth Individuals als Gegenpartei können stimmen. Es fällt mir schwer, daran zu glauben. Die ganze Front-/Back-/Midoffice Kapazität, die ein Desk in ISDA Kreditinstrumenten verlangt machen es unmöglich, diese Transaktionen mal eben im Webbrowser auszuführen.
So sehr Ito und andere statistische Prozesse geeignet sind, ungewisse Systeme wie die Finanzmärkte quantitativ zu bändigen, sind und bleiben es Modelle. Der Zufall bleibt offenbar der Quantenmechanik vorbehalten. Vermutlich wird jene auch deshalb in sträflicher Weise populärwissenschaftlich umgedeutet, weil ihr Wesen, der Zufall, von der Masse genauso wenig verstanden wird.

Darüber hinaus stellen sich Fragen, die keiner beantworten kann. Wer beispielsweise einmal die Anleihen der EZB kaufen soll. Oder wie Italien unter normalisierten Zinsen weiterhin 2 Billionen Schulden bedienen soll. Ferner, wie dieses Bankensystem den Ausfall eines europäischen Staats größer Griechenland überleben soll.


Die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa war meines Erachtens seit dem Krieg nie höher als heute.

Differentialgeometer
09.09.2018, 20:53
Ich hab was anderes gelernt. Das Wesen stochastischer Prozesse ist nicht notwendig eine Teuerung, sondern hat beim Start der Überlegung einen völlig offenen Ausgang. Wäre es anders könnte ich mir ja die ganze Stochastik sparen, dann wäre ja von vorneherein klar wohin die Reise geht.

Das war in der Tat missverständlich von mir. Es ist so: für gewöhnlich modelliert man Zinsen über einen stochastischen Prozess, in dem es einen Treiber gibt (z.B. geometrische Brownsche Bewegung), um die kurzfristige Unsicherheit zu modellieren, aber auch eine mean reversion, die diesen Prozess wieder auf einen Mittelwert zieht, bspw in einem Ornsteim Uhlenbeck Prozess. Denn über die Jahrzehnte wird man feststellen, dass beispielsweise Zinsen nach sich nach Extremphasen immer einem langjährigen Mittelwert annähren, der über Null liegt (1-2%).

Da es vermutlich (!) nicht noch tiefer mit den Zinsen gehen kann (Überraschungen nicht ausgeschlossen), wird es vermutlich wieder bergauf gehen. Wie gesagt, so geht man vor, wenn man Zinsen oder Währungskurse modellieren möchte, weil das die Beobachtungen deckt. Selbstverständlich kann es, wie von Leibniz erwähnt, auch zu Extremereignissen kommen (Auseinanderbrechen der Eurozone bspw), die derlei Überlegungen über den Haufen werfen und ausserhalb der Modellgültigkeit liegen.

Nathan
09.09.2018, 21:02
Das war in der Tat missverständlich von mir. Es ist so: für gewöhnlich modelliert man Zinsen über einen stochastischen Prozess, in dem es einen Treiber gibt (z.B. geometrische Brownsche Bewegung), um die kurzfristige Unsicherheit zu modellieren, aber auch eine mean reversion, die diesen Prozess wieder auf einen Mittelwert zieht, bspw in einem Ornsteim Uhlenbeck Prozess. Denn über die Jahrzehnte wird man feststellen, dass beispielsweise Zinsen nach sich nach Extremphasen immer einem langjährigen Mittelwert annähren, der über Null liegt (1-2%).

Da es vermutlich (!) nicht noch tiefer mit den Zinsen gehen kann (Überraschungen nicht ausgeschlossen), wird es vermutlich wieder bergauf gehen. Wie gesagt, so geht man vor, wenn man Zinsen oder Währungskurse modellieren möchte, weil das die Beobachtungen deckt. Selbstverständlich kann es, wie von Leibniz erwähnt, auch zu Extremereignissen kommen (Auseinanderbrechen der Eurozone bspw), die derlei Überlegungen über den Haufen werfen und ausserhalb der Modellgültigkeit liegen.ok, im Wesentlichen verstanden, nur, grundgütige Güte, was ist denn das:


in dem es einen Treiber gibt (z.B. geometrische Brownsche Bewegung), um die kurzfristige Unsicherheit zu modellieren, aber auch eine mean reversion, die diesen Prozess wieder auf einen Mittelwert zieht, bspw in einem Ornsteim Uhlenbeck Prozess.
Kannst du das bitte mal auf Trinkstärke herabsetzen?

Differentialgeometer
09.09.2018, 21:23
ok, im Wesentlichen verstanden, nur, grundgütige Güte, was ist denn das:


Kannst du das bitte mal auf Trinkstärke herabsetzen?

Das ist eine gute Frage; es ist so, wie ich es zu skizzieren versucht habe. Da ich es nicht wesentlich besser beschreiben könnte, muss Wikipedia herhalten :)
Geometrische Brownsche Bewegung:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Geometrische_brownsche_Bewegung

Ornstein-Uhlenbeck-Prozess (da werden die Modellparameter wie mean reversion erklärt:
https://de.m.wikipedia.org/wiki/Ornstein-Uhlenbeck-Prozess

Das Thema sind stochastische Differentialgleichungen, dh falls die Artikel nicht ausreichen, müsste ich nochmal weiter ausholen. Dann musst Du mir nur Rückmeldung geben, was ich an Analysis, Masstheorie und Stochastik voraussetzen darf :)

Viele Grüsse

Differentialgeometer
09.09.2018, 21:40
Obwohl ich diese Vermutung teile, ist diese Frage eine größten Unbehagens. Amerikanische Primary Dealer halten heute Eigenkapital in der Größenordnung von 10%, sie wurden rekapitalisiert und strengeren neuen Regeln unterworfen. In Europa bewegen sich global tätige Institutionen, die Instrumente aller Arten in ihren Büchern halten und nicht annähernd 5% echtes Eigenkapital aufweisen. KPMG schätzt die europäischen Kredite, die bereits ausgefallen sind, auf 1 Billionen Euro, trotz Kreditausfällen um 1%. 2008 hatten einige Banken über 10% Ausfälle erleidet.
Ich höre, dass einige größere ISDA-Teilnehmer Milliardensummen in Optionen auf die Kreditindizes (so billig) schreiben, dass Hedgefonds ganze Fonds neu gründen, um die daraus entstandenen Arbitrage-Gelegenheiten auszunutzen. Spekulationen um (noch) High Net Worth Individuals als Gegenpartei können stimmen. Es fällt mir schwer, daran zu glauben. Die ganze Front-/Back-/Midoffice Kapazität, die ein Desk in ISDA Kreditinstrumenten verlangt machen es unmöglich, diese Transaktionen mal eben im Webbrowser auszuführen.
So sehr Ito und andere statistische Prozesse geeignet sind, ungewisse Systeme wie die Finanzmärkte quantitativ zu bändigen, sind und bleiben es Modelle. Der Zufall bleibt offenbar der Quantenmechanik vorbehalten. Vermutlich wird jene auch deshalb in sträflicher Weise populärwissenschaftlich umgedeutet, weil ihr Wesen, der Zufall, von der Masse genauso wenig verstanden wird.

Darüber hinaus stellen sich Fragen, die keiner beantworten kann. Wer beispielsweise einmal die Anleihen der EZB kaufen soll. Oder wie Italien unter normalisierten Zinsen weiterhin 2 Billionen Schulden bedienen soll. Ferner, wie dieses Bankensystem den Ausfall eines europäischen Staats größer Griechenland überleben soll.


Die wirtschaftliche Unsicherheit in Europa war meines Erachtens seit dem Krieg nie höher als heute.
Volle Zustimmung und ja, die Fragen werden unter den grossen Teppich namens EZB gekehrt....

Leibniz
09.09.2018, 22:04
Volle Zustimmung und ja, die Fragen werden unter den grossen Teppich namens EZB gekehrt....
Die Preisfrage lautet natürlich, welche Realisierung dieses Experiment haben wird. Bisher erscheinen mir grob zwei Szenarien wahrscheinlich, teils völlig verschiedene Resultate hervorbringen. Kommt es zum Banken und Kreditkollaps, könnte jeder dann noch existente Euro sehr viel mehr wert sein.
Werden Ausfälle und Kreditverluste durch (illegale) direkte EZB-Maßnahmen monetarisiert, wird der Euro langsam zu Monopoly-Geld (, möchte man meinen).

Am meisten stört mich das Risiko europäischer CCPs. Liquidität und Assets in anderen Ländern zu halten ist möglich. An europäischen Börsen ohne europäische CCP zu operieren ist unmöglich. Es wird offensichtlich zu einer gewaltigen Umverteilung kommen, jedoch nutzt Vorbereitung nur solange wie die beteiligten Counterparts solvent bleiben.

Im Augenblick scheinen CME Calender-Spreads und andere Vega-Quellen in EUR/USD und möglicherweise Gold ein halbwegs passabler Kompromiss. Begeisternd ist es jedoch nicht wirklich.

Differentialgeometer
10.10.2018, 12:06
Problematisch erscheinen mir drei Aspekte. Erstens die hohen zu hinterlegenden Sicherheiten i.H.v. zeitweise über 7 Mrd. Euro für demgegenüber geringe 17 Mrd. Nominalwert, die bis zu 80 Basispunkte Carry kosten. Zweitens ist die Rede davon, dass man früher gezwungen war, mit Kreditinstituten hervorragender Bonität zusammen zu arbeiten. (Es offenbar nicht mehr ist und dieser Umstand genutzt wird) Summen dieser Größenordnung sind, meine ich, allenfalls bei makellosen CCPs zu hinterlegen.
Drittens erscheinen mir die Swaptions nicht angebracht. Sie sind offenbar keiner bestimmten Emission zugeordnet (?) und mir fällt kein guter Grund ein, der legitim wäre.

Zu allem Überfluss werden die Instrumente offenbar nach geheimen, bankinternen Risikomodellen bewertet, was in dieser Intransparenz betrügerische Handlungen begünstigt.

Hallo,

ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht, bezüglich der Swaptions beim Hessischen Finanzministerium nachzufragen.
Antwort:
Der Einsatz von Swaptions war Bestandteil einer umfassenden Portfoliomanagement-Strategie. Diese Optionen bestehen/bestanden nicht isoliert, sondern in einer Makrobeziehung zum Kreditportfolio zum Verbilligen der laufenden Kreditzinsen (Das Haushaltsgesetz sieht eine solche Verbindung von einem Derivat zu mehreren Kreditgeschäften in Form eines sog. Portfoliohedge explizit vor.)

Bei den Optionen in den Jahren 2008 bis 2011 gab das Land Hessen selbst die Konditionen (Strike, Laufzeit) für die im Falle der Ausübung der Option abzuschließenden Geschäfte im Vorhinein vor. Der Strike wurde seinerzeit bewusst sehr niedrig gewählt, um hierdurch im Falle der Ausübung der Option zumindest eine Verzinsung zu erhalten, die deutlich unter dem Zinsniveau im Abschlussjahr lag. Im Jahr 2010 lag die Verzinsung des Gesamtportfolios noch bei etwa 5 % p.a. Durch den Verkauf von Optionen konnte ein Zinssatz von knapp 2 % p.a. vereinbart werden. Aus damaliger Sicht in 2010 war dies ein konservatives Geschäft, da der vereinbarte Zinssatz mit großem Abstand zum damaligen Zinsniveau – das Land zahlte damals für Darlehen mit 20-jähriger Laufzeit etwa 3,5 % p.a. – gewählt wurde.
Die von den Banken erhaltene Prämienzahlung wurde ausschließlich dazu verwendet, die Zinsausgaben über die Laufzeit zu vergünstigen, entsprechend der Vorgabe aus §13 Absatz 4 des Haushaltsgesetzes zur Optimierung der Zinsausgaben.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der effektivste Weg war, den Zinsatz einzuloggen....

Ähnliches ist seinerzeit mit der Delaware Riverport Authority passiert; die wollten einen Floating Bond emittieren und mittels einer Short Swaption sichern. Allerdings wurde der Bond nie emittiert, die Swaption jedoch abgeschlossen und, gegeben die Ausgestaltung des Vertrages, ein ziemliches Verlustgeschäft. Und Caterpillar hatte ebenfalls das Problem: Swaptions geshortet, die Prämienzahlung als Einkommen ausgewiesen, nur um dann hinterher, als die Option ausgeübt wurde, viel Geld zu verlieren.

hamburger
10.10.2018, 12:22
Wie absurd ist das...ein Bundesland, das spekuliert, mit Steuergeldern.
An der Macht, die Skorpione von Rot Grün....in einem Rechtsstaat wäre die Regierung schon lang im Zuchthaus gelandet.

Differentialgeometer
10.10.2018, 12:28
Wie absurd ist das...ein Bundesland, das spekuliert, mit Steuergeldern.
An der Macht, die Skorpione von Rot Grün....in einem Rechtsstaat wäre die Regierung schon lang im Zuchthaus gelandet.

Schwarz-grün bzw. damals schwarz bzw. schwarz-gelb.... Die SPD hatte damit tatsächlich nichts zu tun.

FranzKonz
10.10.2018, 12:31
Schwarz-grün bzw. damals schwarz bzw. schwarz-gelb.... Die SPD hatte damit tatsächlich nichts zu tun.


Ich sag's immer wieder: Die Schwarzen können nicht haushalten. :D

Leibniz
10.10.2018, 19:49
Hallo,

ich habe mir tatsächlich die Mühe gemacht, bezüglich der Swaptions beim Hessischen Finanzministerium nachzufragen.
Antwort:
Der Einsatz von Swaptions war Bestandteil einer umfassenden Portfoliomanagement-Strategie. Diese Optionen bestehen/bestanden nicht isoliert, sondern in einer Makrobeziehung zum Kreditportfolio zum Verbilligen der laufenden Kreditzinsen (Das Haushaltsgesetz sieht eine solche Verbindung von einem Derivat zu mehreren Kreditgeschäften in Form eines sog. Portfoliohedge explizit vor.)

Bei den Optionen in den Jahren 2008 bis 2011 gab das Land Hessen selbst die Konditionen (Strike, Laufzeit) für die im Falle der Ausübung der Option abzuschließenden Geschäfte im Vorhinein vor. Der Strike wurde seinerzeit bewusst sehr niedrig gewählt, um hierdurch im Falle der Ausübung der Option zumindest eine Verzinsung zu erhalten, die deutlich unter dem Zinsniveau im Abschlussjahr lag. Im Jahr 2010 lag die Verzinsung des Gesamtportfolios noch bei etwa 5 % p.a. Durch den Verkauf von Optionen konnte ein Zinssatz von knapp 2 % p.a. vereinbart werden. Aus damaliger Sicht in 2010 war dies ein konservatives Geschäft, da der vereinbarte Zinssatz mit großem Abstand zum damaligen Zinsniveau – das Land zahlte damals für Darlehen mit 20-jähriger Laufzeit etwa 3,5 % p.a. – gewählt wurde.
Die von den Banken erhaltene Prämienzahlung wurde ausschließlich dazu verwendet, die Zinsausgaben über die Laufzeit zu vergünstigen, entsprechend der Vorgabe aus §13 Absatz 4 des Haushaltsgesetzes zur Optimierung der Zinsausgaben.

Ich bin mir nicht sicher, ob das der effektivste Weg war, den Zinsatz einzuloggen....

Ähnliches ist seinerzeit mit der Delaware Riverport Authority passiert; die wollten einen Floating Bond emittieren und mittels einer Short Swaption sichern. Allerdings wurde der Bond nie emittiert, die Swaption jedoch abgeschlossen und, gegeben die Ausgestaltung des Vertrages, ein ziemliches Verlustgeschäft. Und Caterpillar hatte ebenfalls das Problem: Swaptions geshortet, die Prämienzahlung als Einkommen ausgewiesen, nur um dann hinterher, als die Option ausgeübt wurde, viel Geld zu verlieren.



:gp: Grün geht leider nicht.

Es ist sehr interessant, die zugrunde liegenden Überlegungen zu erfahren. Rückblickend erscheinen diese Entscheidungen oftmals sehr abwegig. Zu jenem Zeitpunkt war es vermutlich anders. Dass die Zentralbanken so weit gehen, negative Leitzinsen zu beschließen, hätte niemand gedacht. Insgesamt herrscht im Finanzministerium doch etwas mehr Sachverstand, als ich befürchtet hatte. Werden die Swaptions tatsächlich gegen ein dazu passendes Portfolio verkauft ist der Einsatz diskutabel. Es war zweifellos nicht der effektivste Weg, jedoch vermutlich der effektivste Weg im Rahmen des rechtlich Möglichen.
Der Fall von Caterpillar klingt interessant. Buchhalterisch sind verkaufte Optionen bekanntlich Verbindlichkeiten. Die entscheidende Frage ist wie immer die Bewertungsfrage.

Leibniz
17.11.2018, 09:50
Beim Überfliegen der neusten CFTC Pressemitteilungen fiel mir eine Nachricht auf, die aus Sicht eines Unbeteiligten mindestens belustigend erscheint.
Offenbar hat ein Händler seine Verluste versteckt, indem er Transaktionen in Inflationsswaps falsch bepreist verbucht hat.

CFTC Charges Former Deutsche Bank Trader with Fraudulently Mismarking Swaps

[...]The CFTC Order against Bourne [Trader] finds that from June 15, 2017 to at least July 6, 2017, Bourne mismarked the valuations for inflation swap instruments in an attempt to hide from Deutsche Bank estimated trading losses of more than $16 million. In doing so, Bourne ignored Deutsche Bank’s policy dictating the method for entering end-of-day marks into an internal spreadsheet used for internal asset valuations, according to the Order.[...]

Wir schreiben das Jahr 2017 und die Deutsche Bank zeichnet Transaktionen in manuell erstellten und manuell bepreisten Excel-Tabellen auf. Excel ist durchaus ein gutes Programm, allerdings in diesem Fall ... :haha::haha::haha:

Ich stelle mir gerade vor, wie das Broker-Dealer Geschäft der DB im Kern aus einer inkohärenten Sammlung einzelner Excel-Tabellen besteht . Hoffentlich fällt die Festplatte nicht aus und vernichtet alle Aufzeichnungen getätigter, hunderte Milliarden USD schwerer Transaktionen. :D

Differentialgeometer
17.11.2018, 21:58
Beim Überfliegen der neusten CFTC Pressemitteilungen fiel mir eine Nachricht auf, die aus Sicht eines Unbeteiligten mindestens belustigend erscheint.
Offenbar hat ein Händler seine Verluste versteckt, indem er Transaktionen in Inflationsswaps falsch bepreist verbucht hat.



Wir schreiben das Jahr 2017 und die Deutsche Bank zeichnet Transaktionen in manuell erstellten und manuell bepreisten Excel-Tabellen auf. Excel ist durchaus ein gutes Programm, allerdings in diesem Fall ... :haha::haha::haha:

Ich stelle mir gerade vor, wie das Broker-Dealer Geschäft der DB im Kern aus einer inkohärenten Sammlung einzelner Excel-Tabellen besteht . Hoffentlich fällt die Festplatte nicht aus und vernichtet alle Aufzeichnungen getätigter, hunderte Milliarden USD schwerer Transaktionen. :D

oh Mann, aber dafür gibt es ja eigentlich EMIR und solche Regularien.... die System dürfen ahlt nicht unabhängig sein :)

navy
21.01.2023, 05:56
Der Betrug ist von US Consults organisiert, reine Gangster Firmen rund um McKinsey, Accenture, Vorsatz falsche Beratung an Betrugs Systemen, seit über 20 Jahren


CUM-EX-ERMITTLUNGEN
Kölner Staatsanwaltschaft veranlasst Durchsuchungen bei Norton Rose und weiterer Kanzlei

17.01.2023

Die Kanzleiräume von Norton Rose Fulbright und einer weiteren Kanzlei sind heute durchsucht worden. Dies hat das Handelsblatt zuerst berichtet. Nach JUVE-Informationen fasste die Staatsanwaltschaft Köln dabei auch Büroräume einer multidisziplinären Einheit ins Auge.

Den Finanzminister Thomas Schäfer haben die Banden wohl umgebracht (https://politikforen-hpf.net/showthread.php?187172-Hessischer-Finanzminister-tot-Suizid/page42), eine Woche vor dem Lockdown in Deutschland


Cum-EX Betrug, wo auch Olaf Scholz involviert ist. Auch wieder einmal die Betrugs Wirtschaftsprüfer Kanzlei KPMG, die auch an den Immobilien Betrugsgeschichten anderer Banken, beteiligt waren, Phantasie Wert bestätigten. Daran gingen praktisch alle Bayerischen Banken kaputt, damals von McKinsey beraten


Zeitgleich fanden Razzien bei der in*ternationalen Großkanzlei Norton Rose Fulbright im Taunusturm sowie bei der Wirtschaftsprüfungsgesellschaft KPMG statt, die im Bürokomplex The Squaire am Frankfurter Flughafen sitzt.

Immer noch im Amte, die grossen Gangster


Erst vor einigen Monaten hatte er die Kanz*lei verlassen und sich KMPG Law, dem Rechtsberatungsarm der Big-Four-Wirtschaftsprüfungsgesellschaft, angeschlossen.

https://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/unternehmen/cum-ex-ermittlungen-gegen-frankfurter-anwalt-18608812.html

Gero
21.01.2023, 06:02
Warum existiert es/er dann noch?

Weil mächtige Gruppen ein Interesse an der Fortexistenz haben.

schastar
21.01.2023, 06:03
.... Dieser relativ lange Artikel kommt ohne eine einzige substanzielle Information aus.

....

Das ist doch heute meist so. Keine konkreten Zahlen, keine Relationen, nichts dergleichen, Hauptsache laut schreien.

Gero
21.01.2023, 06:12
[…] Kapitalismus als Heilsbringer wird masslos überbewertet.

Eben. Selbst wenn man Wirtschaftswachstum/materielle Entwicklung als ultimatives Zeil der Menschheit ansieht (was ich mittlerweile nicht mehr tue).

Der südkoreanische Ökonom Ha-Joon Chang hat dazu interessante Bücher geschrieben, vor allem darüber wie sein eigenes Land nur mit massive Staatseingriffen in die Wirtschaft seinen heutigen materiellen Entwicklungsstand erreichen konnte .

https://www.amazon.de/-/en/Ha-Joon-Chang/dp/0141047976

https://www.amazon.com/Kicking-Away-Ladder-Development-Perspective/dp/1843310279

navy
21.01.2023, 18:02
Eben. Selbst wenn man Wirtschaftswachstum/materielle Entwicklung als ultimatives Zeil der Menschheit ansieht (was ich mittlerweile nicht mehr tue).

Der südkoreanische Ökonom Ha-Joon Chang hat dazu interessante Bücher geschrieben, vor allem darüber wie sein eigenes Land nur mit massive Staatseingriffen in die Wirtschaft seinen heutigen materiellen Entwicklungsstand erreichen konnte .

https://www.amazon.de/-/en/Ha-Joon-Chang/dp/0141047976

https://www.amazon.com/Kicking-Away-Ladder-Development-Perspective/dp/1843310279

Süd Korea kann man nur verstehen, weil es offensichtlich von Gangster Clans, Made by USA regiert wird

luggi69
21.01.2023, 19:49
Hey, wer Feher gemacht hat, müss sich hier nicht ausweinen.