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Vollständige Version anzeigen : Du sollst nicht am Markt herumpfuschen ...



FranzKonz
25.07.2018, 08:43
... denn nur die Evolution straft noch härter als der Markt.


Die Landwirte in den USA leiden derzeit besonders unter dem Handelskonflikt mit China. Nach Trumps Zöllen auf chinesische Waren reagierte die Volksrepublik mit Zöllen auf Sojabohnen und Schweinefleisch aus den USA - und trifft damit besonders Bauern im Mittleren Westen.
...
Im Senat wurde beklagt, das vom Landwirtschaftsministerium vorgesehene Hilfspaket könne nur kurzfristig helfen - langfristig drohten die Landwirte aber, den Zugang zu Exportmärkten zu verlieren. "Wenn der Zollstreit vorüber ist, wie bekommen wir diese Märkte zurück?"

http://www.tagesschau.de/ausland/landwirte-usa-101.html

Der Markt hat den Vorteil, schneller zu strafen, als die Evolution.

Lichtblau
25.07.2018, 09:41
Ein Gegenzoll ist der Markt?

Deutschmann
25.07.2018, 10:44
Ein Gegenzoll ist der Markt?

Gehört auch dazu. Aber wer ein Unternehmen hat/führt, der weiß dass einmal verlorene Kunden nur sehr, sehr schwer wieder zu gewinnen sind.

Lichtblau
25.07.2018, 11:25
Gehört auch dazu. Aber wer ein Unternehmen hat/führt, der weiß dass einmal verlorene Kunden nur sehr, sehr schwer wieder zu gewinnen sind.

Zoll ist ein staatlicher Markteingriff.

ich glaube da ist im Hirn von FranzKonz einiges durcheinander geraten.

Leibniz
25.07.2018, 11:45
Soja war bereits seit längerer Zeit verrückt. Vor kurzem noch zu 10,50$ pro Bushel mittlerweile unter 9$. Die Schäden hängen davon ab, ob und wie viel ihrer Ernte bereits verkauft ist. Einige intelligente Landwirte werden ihre Ernte noch über 10$ verkauft haben.

Leibniz
25.07.2018, 11:48
... denn nur die Evolution straft noch härter als der Markt.



Der Markt hat den Vorteil, schneller zu strafen, als die Evolution.
Richtig. Deshalb wagen es so wenige Länder, freie Märkte zuzulassen. Wäre der europäische Anleihemarkt frei, würden italienische Anleihen unter 100 Cent/Euro handeln.

Klopperhorst
25.07.2018, 11:51
... denn nur die Evolution straft noch härter als der Markt.



Der Markt hat den Vorteil, schneller zu strafen, als die Evolution.

Du hast das Konzept der Wirtschaft nicht richtig verstanden.
Die Wirtschaft eines Landes ist primär dafür da, um die Bevölkerung dieses Landes zu ernähren.

Wenn dort eine Überproduktion stattfindet, haben sie zu viel zu fressen oder produzieren Dinge, die sie im Inland gar nicht benötigen.
Dann sollen sie eben auf Sojabohnen-Anbau verzichten und Dinge produzieren, die sie selbst benötigen.

---

FranzKonz
25.07.2018, 12:52
Zoll ist ein staatlicher Markteingriff.

ich glaube da ist im Hirn von FranzKonz einiges durcheinander geraten.

Keineswegs. Der Konz hat lediglich festgestellt, dass jeder Eingriff in den Markt umgehend neue Eingriffe nach sich zieht.

Der Erste setzt einen Zoll ein, der Betroffene setzt einen Gegenzoll ein, der zwingt den Ersten zu Subventionen, ...

Das aus dem ersten Eingriff resultierende Gefuddel zieht regelmäßig einen Rattenschwanz an weiteren Eingriffen hinter sich her.

FranzKonz
25.07.2018, 12:53
Du hast das Konzept der Wirtschaft nicht richtig verstanden.
Die Wirtschaft eines Landes ist primär dafür da, um die Bevölkerung dieses Landes zu ernähren.

Wenn dort eine Überproduktion stattfindet, haben sie zu viel zu fressen oder produzieren Dinge, die sie im Inland gar nicht benötigen.
Dann sollen sie eben auf Sojabohnen-Anbau verzichten und Dinge produzieren, die sie selbst benötigen.

---

Du hast das Konzept der Weltwirtschaft nicht verstanden. ;)

Heinrich_Kraemer
25.07.2018, 13:04
... denn nur die Evolution straft noch härter als der Markt.



Der Markt hat den Vorteil, schneller zu strafen, als die Evolution.

Also das verwundert mich doch nun etwas, bester Konz. Du hast Dich doch immer als Linken bezeichnet, wenn ich mich da richtig erinnere. Also Planwirtschaft mit mehr Umverteilung, sozialistische Internationale und sowas... :D

Die fatalen Auswirkungen von Zöllen, Mietpreisbremsen usw. kann man sich historisch zu den Zeiten Roosevelts ansehen. Darauf gabs praktischerweise Krieg, wo Millionen Arbeitslose von den Strassen wegkamen.

Ich frag mich deshalb ernsthaft, wieso diesselben Fehler immer wieder?! Mir ist da so eine fixe Idee gekommen: Die Leitzinsen steigen in USA kontinuierlich, der Dollar allerdings nicht, wegen womöglich der Zölle. Verständlich. Was aber, wenn die FED-Zinsen hemilich still und leise wesentlich höher, die EZB weiter rumdümpelt und plötzlich die Zölle aufgegeben würden?! :?

Deutschmann
25.07.2018, 13:04
Zoll ist ein staatlicher Markteingriff.

ich glaube da ist im Hirn von FranzKonz einiges durcheinander geraten.

Ich glaube das meinte er. Wer in den Markt zu stark eingreift, stellt sich u.U. selbst ein Bein.

Haspelbein
25.07.2018, 13:11
Dazu sollte man auch berücksichtigen, dass die US-Landwirtschaft eh stark subventioniert wird, entweder über direkte Hilfen für die Bauern, oder über Programme, die einfach den Konsum landwirtschaftlicher Produkte anregen. Dies ist keine Abkehr von der Marktwirtschaft, sondern eine weitere Verzerrungen zusätzlich zu einer bestehenden Verzerrung des Marktes.

Im Herbst stehen halt Wählen an.

Leibniz
25.07.2018, 13:22
Dazu sollte man auch berücksichtigen, dass die US-Landwirtschaft eh stark subventioniert wird, entweder über direkte Hilfen für die Bauern, oder über Programme, die einfach den Konsum landwirtschaftlicher Produkte anregen. Dies ist keine Abkehr von der Marktwirtschaft, sondern eine weitere Verzerrungen zusätzlich zu einer bestehenden Verzerrung des Marktes.

Im Herbst stehen halt Wählen an.
Richtig. Die Landwirtschaft wird übrigens auch in der EU extrem subventioniert.

Eine Besonderheit des weit entwickelten US-Markts ist der Markt für lebende Rinder und Schweine. Der einzige Rohstoffmarkt, der keine einheitliche Terminstruktur aufweist ( mangels Finanzierungskosten). Während Getreide gelagert werden kann, um von höheren Preisen in der Zukunft zu profitieren, ist das für Vieh nicht möglich.

Leibniz
25.07.2018, 13:32
[...]

Ich frag mich deshalb ernsthaft, wieso diesselben Fehler immer wieder?! Mir ist da so eine fixe Idee gekommen: Die Leitzinsen steigen in USA kontinuierlich, der Dollar allerdings nicht, wegen womöglich der Zölle. Verständlich. Was aber, wenn die FED-Zinsen hemilich still und leise wesentlich höher, die EZB weiter rumdümpelt und plötzlich die Zölle aufgegeben würden?! :?
Diese Dinge werden auch immer wieder von vermeintlichen Experten falsch wiedergegeben. Dass der US-Dollar mit positiver Zinsdifferenz gegenüber dem Euro fällt, ist die natürliche Folge. Wenn alle übrigen Faktoren irrelevant wären, müsste der EUR/USD bereits bei mindestens 1,30 stehen. Vor nicht allzu langer Zeit gab es 12-monatige EUR/USD Forwards zu 1,45.

FranzKonz
25.07.2018, 13:32
Also das verwundert mich doch nun etwas, bester Konz. Du hast Dich doch immer als Linken bezeichnet, wenn ich mich da richtig erinnere. Also Planwirtschaft mit mehr Umverteilung, sozialistische Internationale und sowas... :D

Tja, die Einordnung bleibt schwierig. Aber auch mit einer linken Grundhaltung muss man nicht jede Dummheit mitmachen, die sich irgendein Ideologe ausgedacht hat. Dass Planwirtschaft nicht funktionieren kann, kann sich ein Milchmädchen mit den Fingern ausrechnen, dass wusste ich auch schon lange bevor ich mich mit ERP und SCM befasste.


Die fatalen Auswirkungen von Zöllen, Mietpreisbremsen usw. kann man sich historisch zu den Zeiten Roosevelts ansehen. Darauf gabs praktischerweise Krieg, wo Millionen Arbeitslose von den Strassen wegkamen.

Ich frag mich deshalb ernsthaft, wieso diesselben Fehler immer wieder?! Mir ist da so eine fixe Idee gekommen: Die Leitzinsen steigen in USA kontinuierlich, der Dollar allerdings nicht, wegen womöglich der Zölle. Verständlich. Was aber, wenn die FED-Zinsen hemilich still und leise wesentlich höher, die EZB weiter rumdümpelt und plötzlich die Zölle aufgegeben würden?! :?

Die Frage habe ich mir auch schon oft gestellt.

Ich kam nie auf eine andere Antwort als Einstein: Die menschliche Dummheit ist unendlich.

Was für sich betrachtet nicht soo schlimm wäre. Wirklich schlimm ist, dass ich Mensch bin.

Leibniz
25.07.2018, 13:57
[...] Die Leitzinsen steigen in USA kontinuierlich, der Dollar allerdings nicht, wegen womöglich der Zölle. Verständlich. Was aber, wenn die FED-Zinsen hemilich still und leise wesentlich höher, die EZB weiter rumdümpelt und plötzlich die Zölle aufgegeben würden?! :?
Zu deiner Idee: Prinzipiell ist die Überlegung richtig, dass jene Entwicklungen kapitalisierbar sind, welche unerwartet kommen und die allgemeine Auffassung bezüglich der Zukunft ändern. Praktisch sind diese Zölle jedoch von zu geringer Bedeutung. Wenn diese Lage nicht eskaliert, wovon ich ausgehe, bleibt dieses Thema ein Non-Event. Die wirklichen Schauplätze sind einerseits die US-Dollar Zinsen und die Zukunft Europas.

Der fachkundige Scott Minerd, Sportler und externer Berater der Federal Reverve New York, hat die Verbindung der Zölle zu dem relevanten Zinsthema hergestellt (und 300 Basispunkte, also Geldberge, verdient):

https://www.youtube.com/watch?v=KUERnmeHszE

Klopperhorst
25.07.2018, 14:07
Du hast das Konzept der Weltwirtschaft nicht verstanden. ;)

Das hat dieser verstorbene Wirtschaftstyp mit Bleistiften erklärt.
Ein Bleistift besteht aus so und so vielen Teilen, und jedes Land produziert ein anderes Teil. Das wäre letztendlich ein wirtschaftlicher Vorteil für alle.

Der Trugschluss ist nur, dass die meisten Produkte eben keine Bleistifte sind.

Warum wird im Mittleren Westen der USA Ackerland ruiniert, um Chinesen zu ernähren?
Was ist langfristig wichtiger, Ackerland und eine gesunde Produktion für den Eigenbedarf, oder ruinöse Landwirtschaft im Gegenzug zu billiger Plastikware, die auch noch den Pazifik versucht?

Denk mal über den Sinn der Wirtschaft nach, ehe du davon palaverst, dass der allwissende Markt alles regeln würde.

Tut er eben nicht regeln, sonst wäre es niemals zu solchen krassen Handelsbilanz-Defiziten der USA gekommen.
Der Markt geht lediglich den Weg des maximalen Profits, im Globalismus ist das der Profit einiger weniger "Global Player" zu Lasten eines gesunden Mittelstands und Kleinbetrieben.

---

Neben der Spur
25.07.2018, 14:40
1.) Auf die Bauern wurde in der Geschichte immer geschissen !

2.) Gerade die Farmer des Mittleren Westens der USA sind Großgrundbesitzer / Gutshofbesitzer .
Diese Farmer werden in den letzten 30 Jahren genug erwirtschaftet haben , um einige Dürren zu überstehen .

3.) Russland ist zu einem Weizen-Exporteur geworden , und die Ukraine auch noch dazu ,
trotz Bürgerkrieg im Donbass . Indonesien , Ägypten , China importieren von dort , nicht
von den USA . Es wird wieder einen Strukturwandel geben , und diesmal könnte es die Farmer
in den USA treffen , nachdem diese die Weltmärkte überschwemmt hatten .

4.) Ein Niedergang der US-Agrarindustrie würde die Jobmöglichkeiten für Zentral-Amerikaner
und damit die Zahl der illegalen Immigranten reduzieren .

5.) Obwohl die dünner besiedelten Bundesstaaten für die Wahl von Trump wichtig waren ,
wird die Mehrzahl der Wähler auch dort nicht direkt mit der Landwirtschaft zu tun haben .

6.) Sollten die Lebensmittel-Preise fallen , würden wahrscheinlich auch die Sozialkassen
profitieren können ( EBT - Card ) .

7.) Europa wird eine schlechte Ernte aufgrund der Dürre haben ,
Weizenpreis ist hier momentan auf sehr hohem Niveau , obwohl die
Weizenernte schon begonnen hat ( 1-2 Wochen vor dem durchschnittlichen Termin ) .


Franz Konz : Scheiss auf das Öffentlich Rechtliche !
Wenn es um Landwirtschaft international geht , schaue zuerst bei raiffeisen . com !

DonauDude
25.07.2018, 14:43
... denn nur die Evolution straft noch härter als der Markt.



Der Markt hat den Vorteil, schneller zu strafen, als die Evolution.

Aber im Prinzip sind eigentlich Schutzzölle besser als Einkommenssteuern, weil durch Schutzzölle lokale Wirtschaftskreisläufe bevorzugt werden. Lokale Wirtschaftskreisläufe sollten Vorrang haben, denn sie sind krisensicherer (es kann schneller bei einer Krise reagiert werden).

FranzKonz
25.07.2018, 14:47
Das hat dieser verstorbene Wirtschaftstyp mit Bleistiften erklärt.
Ein Bleistift besteht aus so und so vielen Teilen, und jedes Land produziert ein anderes Teil. Das wäre letztendlich ein wirtschaftlicher Vorteil für alle.

Der Trugschluss ist nur, dass die meisten Produkte eben keine Bleistifte sind.

Warum wird im Mittleren Westen der USA Ackerland ruiniert, um Chinesen zu ernähren?
Was ist langfristig wichtiger, Ackerland und eine gesunde Produktion für den Eigenbedarf, oder ruinöse Landwirtschaft im Gegenzug zu billiger Plastikware, die auch noch den Pazifik versucht?

Denk mal über den Sinn der Wirtschaft nach, ehe du davon palaverst, dass der allwissende Markt alles regeln würde.

Tut er eben nicht regeln, sonst wäre es niemals zu solchen krassen Handelsbilanz-Defiziten der USA gekommen.
Der Markt geht lediglich den Weg des maximalen Profits, im Globalismus ist das der Profit einiger weniger "Global Player" zu Lasten eines gesunden Mittelstands und Kleinbetrieben.

---

Eha. Ein Vertreter der Planwirtschaft. ;)

Hätten wir eine solche, würde die Überschrift lauten: "Du sollst nicht am Plan rumpfuschen!"

Klopperhorst
25.07.2018, 14:50
Eha. Ein Vertreter der Planwirtschaft. ;) ...

Nein, nur ein Vertreter von Schutzzöllen, um heimische Betriebe zu stärken und die Macht der "Global Player" zu brechen, welche langfristig für Mensch und Natur schädlich sind.

---

Heinrich_Kraemer
25.07.2018, 14:57
Diese Dinge werden auch immer wieder von vermeintlichen Experten falsch wiedergegeben. Dass der US-Dollar mit positiver Zinsdifferenz gegenüber dem Euro fällt, ist die natürliche Folge. Wenn alle übrigen Faktoren irrelevant wären, müsste der EUR/USD bereits bei mindestens 1,30 stehen. Vor nicht allzu langer Zeit gab es 12-monatige EUR/USD Forwards zu 1,45.

Erstmal danke für die beiden Antworten. Les Deine Beiträge immer mal ganz gerne, versteh sie aber immer nicht so ganz. Also bitte sei doch so gut, sie mir gegenüber immer mal so zu formulieren, daß ich auch ein wenig mitkomme.

Also, soweit ich Deine Aussagen verstanden habe:

Mir ist schon klar, daß die Abschätzung von Währungskurse äußerst komplexe Betrachtungen erfordern, weil eben v.a. politische Entscheidungen und Strategien mit korrelieren, eben wie Nationalökonomie, Staatsschulden, Umlaufgeschwindigkeit, Zirkulation wo, planwirtschaftliche Vorgaben, Im Falle des $ noch die künstliche Nachfrage über den Rohstoffmarkt und v.a. das Zinsniveau. Kaum beherrschbar.

Die Sache mit den Zöllen kann ich diebzgl. nicht wirklich einschätzen, bei Blick in die Geschichte ist mir aber klar, daß solche planwirtschafltichen Maßnahmen die "Interventionsspirale" auslösen. Wann da die Reißleine gezogen wird, ist v.a. politisch bedingt und für mich deshalb schwer einschätzbar. Ein Ausufern der so lustig begonnenen Zölle könnte ich mir so schon vorstellen.

Meine fixe Idee geht dahin, wieso schonwieder solcher planwirtschaftliche Unsinn angesichts der Historie?! Klar ist, daß dadurch Ungleichgewichte entstehen. Krisen werden v.a. durch das Zinsniveau ausgelöst, v.a. wenn international stark abweichend bei vergleichbaren VWen. Sollte UK und USA stark die Zinsen weiter anziehen können (deren Mentalität verträgt anscheinend härtere Einschnitte in den Staatshaushalt), ihren Staat einigermaßen saniert haben, die EZB stark hinterherhinken beim Zinsniveau, würde dies zu massivem Kapitalabfluß aus der Euro-EU führen und zu einer Wirtschaftskrise vom allerfeinsten. Flankiert von den Zöllen (Du siehst, ich kann nicht wirklich von ihnen lassen :D), die u.a. den Zinseffekt mitverzerren. Würden diese und andere Verzerrungen in kurzer Zeit aufgelöst, würde womöglich der Effekt des Kapitalabflusses gravierender für die EU-Zone ausfallen, weil eben weniger Zeit zur Anpassung.

Inwieweit in diesem Szenario die EUdSSR beschädigt würde kann ich nur vermuten. Auf jeden Fall wäre soweit ein weiterer möglicher globaler Pol politischer Herrschaft stark erschüttert, der angelsächsische Raum gestärkt.

FranzKonz
25.07.2018, 15:26
Nein, nur ein Vertreter von Schutzzöllen, um heimische Betriebe zu stärken und die Macht der "Global Player" zu brechen, welche langfristig für Mensch und Natur schädlich sind.

---

Es ist nicht so, das ich jegliche Rahmenbedingung für eine Marktwirtschaft kategorisch ablehne.

Wenn aber eine einzelne Flachkappe wie unser Freund Donald glaubt, einseitige Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft einfach so aus dem Handgelenk hinwerfen könnte, ohne dass ihm die Folgen auf die Füße fallen, dann rede ich von Pfusch am Markt.

Es ist wie bei der Programmierung in einem komplexen System: Es ist nie schwierig, eine Detailänderung irgendwo einzubringen. Das Problem ist, die Auswirkungen auf den weiteren Ablauf korrekt einzuschätzen und gegebenenfalls die Änderung störungsfrei in den Gesamtzusammenhang einzubauen.

Neben der Spur
25.07.2018, 15:27
Eha. Ein Vertreter der Planwirtschaft. ;)

Hätten wir eine solche, würde die Überschrift lauten: "Du sollst nicht am Plan rumpfuschen!"

Die Landwirtschaft ist in den USA schon seit Jahren eine "Planwirtschaft" .

Eine Planwirtschaft ist im Grunde gar nicht so schlecht , da sie den Akteuren Ziele und
Rahmenbedingungen definiert , mit denen sich kalkulieren lässt .

Die Kommunisten hatten die Reputation der Planwirtschaft geschadet , da sie
selber mit den Definitionen überfordert und mit den Zielen unterfordert gewesen waren .


Wichtig zu lesen : Subventionen für die Landwirtschaft der VSA :


The Food, Conservation, and Energy Act of 2008 (Pub.L. 110–234, H.R. 2419, 122 Stat. 923, enacted May 22, 2008,
also known as the 2008 U.S. Farm Bill) was a $288 billion, five-year agricultural policy bill
that was passed into law by the United States Congress on June 18, 2008.

The bill was a continuation of the 2002 Farm Bill.

It continues the United States' long history of agricultural subsidies as well as pursuing areas such as energy,
conservation, nutrition, and rural development.[1]

Some specific initiatives in the bill include increases in Food Stamp benefits,
increased support for the production of cellulosic ethanol,
and money for the research of pests, diseases and other agricultural problems.

https://en.m.wikipedia.org/wiki/Food,_Conservation,_and_Energy_Act_of_2008

Haspelbein
25.07.2018, 15:28
Richtig. Die Landwirtschaft wird übrigens auch in der EU extrem subventioniert.

Eine Besonderheit des weit entwickelten US-Markts ist der Markt für lebende Rinder und Schweine. Der einzige Rohstoffmarkt, der keine einheitliche Terminstruktur aufweist ( mangels Finanzierungskosten). Während Getreide gelagert werden kann, um von höheren Preisen in der Zukunft zu profitieren, ist das für Vieh nicht möglich.

Oder es ist nur sehr begrenzt möglich, d.h. das Vieh lebt dann nicht mehr, was sich in den rapide steigenden Beständen US-amerikanischer Kühlhäuser ausdrückt.

FranzKonz
25.07.2018, 15:30
Aber im Prinzip sind eigentlich Schutzzölle besser als Einkommenssteuern, weil durch Schutzzölle lokale Wirtschaftskreisläufe bevorzugt werden.

Letztendlich werden Steuern wie Zölle von Interessengruppen zu ihren Gunsten durch Lobbyisten auf dem Umweg über Parteien in die Gesetzgebung gebracht. Blöderweise versagt immer die Lobby, die meine Interessen vertritt.


Lokale Wirtschaftskreisläufe sollten Vorrang haben, denn sie sind krisensicherer (es kann schneller bei einer Krise reagiert werden).

Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

Neben der Spur
25.07.2018, 15:31
Es ist nicht so, das ich jegliche Rahmenbedingung für eine Marktwirtschaft kategorisch ablehne.

Wenn aber eine einzelne Flachkappe wie unser Freund Donald glaubt, einseitige Maßnahmen zum Schutz der US-Wirtschaft einfach so aus dem Handgelenk hinwerfen könnte, ohne dass ihm die Folgen auf die Füße fallen, dann rede ich von Pfusch am Markt.

Es ist wie bei der Programmierung in einem komplexen System: Es ist nie schwierig, eine Detailänderung irgendwo einzubringen. Das Problem ist, die Auswirkungen auf den weiteren Ablauf korrekt einzuschätzen und gegebenenfalls die Änderung störungsfrei in den Gesamtzusammenhang einzubauen.

Die Flachkappe Donald hat folgende Probleme : Detroit , Chicago , Detroit , Baltimore , Detroit , ....

Die Farmer machen keine Probleme , aber die unbeschäftigten Schwarzhäute in den Automobil-Metropolen .
Darum haben der Stahl und die Automobilproduktion vorrang !

Neben der Spur
25.07.2018, 15:43
Letztendlich werden Steuern wie Zölle von Interessengruppen zu ihren Gunsten durch Lobbyisten auf dem Umweg über Parteien in die Gesetzgebung gebracht. Blöderweise versagt immer die Lobby, die meine Interessen vertritt.



Die Worte hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.

Du hast keine Lobby , ausser die Rentner-Lobby der Medien , welche überschwenglich
100-jährige Geburtstage feiern , während Deutschland umvolkt wird !

Übrigens sollen religiöse Menschen durchschnittlich 4 Jahre länger leben ...

ABAS
25.07.2018, 15:43
... denn nur die Evolution straft noch härter als der Markt.



Der Markt hat den Vorteil, schneller zu strafen, als die Evolution.

Im Grunde sorgt Donald Trump fuer Marktbereinigung am Weltmarkt
der industriellen Schweinzucht. Die Chinesen importieren Schweinefleisch
aus der Russischen Foederation und anderen Europaeischen Laendern wie
z.B. Deutschland. Der Markt fuer Schweineproduktion in den USA wird
bereinigt.

Die Schweinebauern in den USA gehen entweder pleite oder jeder Ami
vertilgt 10mal soviel Schweinefleisch wie vorher. Donald Trump bezahlt
aus dem US Staatshaushalt. Folge ist das nicht nur der Staatshaushalt
der USA noch fetter verschuldet wird sondern die Amis noch fettleibiger
werden als sie es ohnehin schon sind.

Endgame
25.07.2018, 16:09
Du hast das Konzept der Weltwirtschaft nicht verstanden. ;) Das bisherige und mittlerweile völlig pervertierte Auslegungskonzept der Weltwirtschaft wird sowieso durch Verteuerung von Transport in den nächsten 25 Jahren, evtl. noch zusätzlich durch induzierte Spannungen zwischen Nationen/Völker/Länder wegen Rohstoffknappheit, auf dem Rückmarsch sein. Da ist jede vorher gewonne Autarkie wertvoll bis hin zur Überlebenswichtigkeit. Man sollte nicht glauben, dass wenn alles hart auf hart kommt, sich die Weltbevölkerung als Weltgemeinschaft sieht. Tut sie heute schon nicht, da ist jeder nur auf seinen kurzfristigen Vorteil bedacht, da die Erde noch genug hergibt, funktioniert es. Wird es aber knapp, kommt erst das Fressen und dann die Moral.

Neben der Spur
25.07.2018, 16:20
Im Grunde sorgt Donald Trump fuer Marktbereinigung am Weltmarkt
der industriellen Schweinzucht. Die Chinesen importieren Schweinefleisch
aus der Russischen Foederation und anderen Europaeischen Laendern wie
z.B. Deutschland. Der Markt fuer Schweineproduktion in den USA wird
bereinigt.

Die Schweinebauern in den USA gehen entweder pleite oder jeder Ami
vertilgt 10mal soviel Schweinefleisch wie vorher. Donald Trump bezahlt
aus dem US Staatshaushalt. Folge ist das nicht nur der Staatshaushalt
der USA noch fetter verschuldet wird sondern die Amis noch fettleibiger
werden als sie es ohnehin schon sind.

Im Big Mäc wird Rinderbraten verwurstet .
Wo wird noch Schweinefleisch im ZOG-Amerika vertilgt ?
Wahrscheinlich wird das Schweinefleisch nach Südamerika verkauft .

FranzKonz
25.07.2018, 16:25
...
Übrigens sollen religiöse Menschen durchschnittlich 4 Jahre länger leben ...

Dann ist es ja gut, dass ich auf Götter pfeife. Ich mag nämlich nicht uralt werden.

Lichtblau
25.07.2018, 16:36
Freie Marktwirtschaft funktioniert nur in der Theorie.

In der Praxis wird der Wirtschaftskampf über Machtmittel geführt.

Warum hält die EU eine überteuerte Landwirtschaft am Leben?

Weil Europa dann im Machtkampf abhängig wäre.

Hier aus einem 1939 erschienenen Nazibuch zur Verdeutlichung:

"Das System der britischen Weltherrschaft gründet sich auf die Rohstoffmonopole. Niemals hätte England die Länder, die es sich in allen Kontinenten unterwarf, auf die Dauer wirklich beherrschen können, wenn es sie nicht wirtschaftlich dadurch in seine Gewalt gebracht hätte, daß es sie zur Aufnahme von Rohstoffmonokulturen zwang. Kanada wurde der Diktatur des Weizenpreises unterworfen. Die Londoner Wollbörse entscheidet über das Schicksal Australiens und Neuseelands. Südafrikas Wohl und Wehe hängt vom Goldpreis ab. Agypten und der Sudan wurden gezwungen, sich in Baumwolländer zu verwandeln. Ceylon: Tee! Malaya: Kautschuk und Zinn! Westafrika: Kakao! usw.
Das britische Empire steht und fällt mit dem System der Rohstoffmonokulturen. Durch die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft der Empiregebiete hat England nicht nur diese Länder in seine Abhängigkeit gezwungen, sondern sich auch gleichzeitig die Möglichkeit verschafft, den europäischen Kontinent seinem Diktat zu unterwerfen. Durch das System der Rohstoffmonokulturen gelang es dem britischen Weltreich, eine Reihe von Rohstoffen zu monopolisieren. Diese Rohstoffmonopole setzte es skrupellos als politische Kampfmittel gegen das kontinentale Europa und vor allem gegen Deutschland ein. Ohne Rücksicht auf die Interessen der Gesamtheit wurde die Erzeugung forciert oder gedrosselt, je nach Belieben derjenigen, die über die betreffenden Rohstoffe verfügen können. Selbst vor der willkürlichen Vernichtung der Rohstoffschätze, die der ganzen Menschheit gehören und für die Bedürfnisse der ganzen Menschheit ausreichen, scheute man nicht zurück, nur um zum Nutzen weniger die Preise hochzuhalten.
Deutschland war das erste Land, das sich gegen die Diktatur der Rohstoffmonopolisten zur Wehr setzte und unter dem Einsatz aller seiner Kräfte an den
Aufbau einer autonomen Nationalwirtschaft heranging, um nicht ein Opfer der machtpolitischen Skrupellosigkeit der Rohstoffplutokraten zu werden.
In dem Streben nach rohstoffwirtschaftlicher Unabhängigkeit steht Deutschland heute nicht mehr allein da. Längst haben die deutschen Methoden Schule gemacht. Viele andere Länder sind dazu übergegangen, die Lücken in ihrer Rohstoffrüstung aus eigener Kraft zu schließen: durch die chemische Synthese, durch die Erschließung von eigenen Lagerstätten der zweiten Reihe, durch die Regeneration von Altmaterial, durch Austausch-Werkstoffe usw. Eine Front der Autarkisten hat sich gebildet, deren Eckpfeiler Deutschland, Italien und Japan sind, eine Front derjenigen, die sich von den Rohstoffwucherern des freien Weltmarktes nicht mehr vergewaltigen lassen wollen. Eine Front derjenigen, die mit der Waffe der nationalen und autarken Wirtschaftsplanung einen Kampf gegen die Satten führen, die die von ihnen zu Schätze der Erde als machtpolitische Kampfmittel für die Sicherung ihrer Weltherrschaft einsetzen. Die Freiheit unserer Welt verlangt, daß der Diktatur der Rohstoffmonopolisten
ein Ende bereitet wird."

Walther Pahl, Weltkampf um Rohstoffe, Leipzig 1939, S. 6 f.

Lichtblau
25.07.2018, 16:45
aber sowas erfährt man halt nicht bei unseren Qualitätshistorikern.
Bei denen gibts nur vollkommen Wahnsinnige die irren Ideen nachlaufen.

Neben der Spur
25.07.2018, 18:06
Deutschland soll im Jahr 1914 behauptete 300'000 Tonnen Lebensmittel importiert haben müssen ,
war darum nicht kriegsvorbereitet , hatte Steckrüben-Winter zu durchstehen ,
welche in dem Matrosenaufstand 1918 mündeten ,
dann eine Inflationsphase bis 1923 wahrscheinlich auch durch knappe Lebensmittel ,
während der Tracktor eingeführt wurde ,
und dann in der Besatzungspolitik der Nationalsozialisten in den Ostgebieten
ihren kontraproduktiven Höhepunkt fand .

Ohne Mampf kein Kampf !

Nun gibt es keine Feinde mehr , außer Aufgebaute wie Trump , Erdogan oder Putin ,
und darum kann bei der heimischen Landwirtschaft gespart werden .

Zirrus
25.07.2018, 22:49
Unter bestimmten Umständen sind Zölle und Eingriffe in das Marktgeschehen für ein Land und Gesellschaft lebensnotwendig, andernfalls könnte es sein, das man aufwacht und man hat keine Industrie mehr. Bestes Beispiel ist die ehemalige DDR deren Unternehmen praktisch über Nacht vom Westen aufgekauft wurden und danach einfach verschwunden waren, weil man diesen keinen Markt auch von Westdeutschland aus gut beliefern konnte. Ob die Menschen dort darüber alle glücklich waren, das glaube ich wohl eher nicht.

mathetes
26.07.2018, 11:47
Du hast das Konzept der Wirtschaft nicht richtig verstanden.
Die Wirtschaft eines Landes ist primär dafür da, um die Bevölkerung dieses Landes zu ernähren.

Wenn dort eine Überproduktion stattfindet, haben sie zu viel zu fressen oder produzieren Dinge, die sie im Inland gar nicht benötigen.
Dann sollen sie eben auf Sojabohnen-Anbau verzichten und Dinge produzieren, die sie selbst benötigen.

---

In der Theorie vll. aber was macht man dann mit dem Rest Arbeitslosen? Vll. ginge es sogar, nur steht uns da unsere eigene Mentalität im Wege.

Zirrus
26.07.2018, 21:22
Freie Marktwirtschaft funktioniert nur in der Theorie.

In der Praxis wird der Wirtschaftskampf über Machtmittel geführt.

Warum hält die EU eine überteuerte Landwirtschaft am Leben?

Weil Europa dann im Machtkampf abhängig wäre.

Hier aus einem 1939 erschienenen Nazibuch zur Verdeutlichung:

"Das System der britischen Weltherrschaft gründet sich auf die Rohstoffmonopole. Niemals hätte England die Länder, die es sich in allen Kontinenten unterwarf, auf die Dauer wirklich beherrschen können, wenn es sie nicht wirtschaftlich dadurch in seine Gewalt gebracht hätte, daß es sie zur Aufnahme von Rohstoffmonokulturen zwang. Kanada wurde der Diktatur des Weizenpreises unterworfen. Die Londoner Wollbörse entscheidet über das Schicksal Australiens und Neuseelands. Südafrikas Wohl und Wehe hängt vom Goldpreis ab. Agypten und der Sudan wurden gezwungen, sich in Baumwolländer zu verwandeln. Ceylon: Tee! Malaya: Kautschuk und Zinn! Westafrika: Kakao! usw.
Das britische Empire steht und fällt mit dem System der Rohstoffmonokulturen. Durch die einseitige Ausrichtung der Wirtschaft der Empiregebiete hat England nicht nur diese Länder in seine Abhängigkeit gezwungen, sondern sich auch gleichzeitig die Möglichkeit verschafft, den europäischen Kontinent seinem Diktat zu unterwerfen. Durch das System der Rohstoffmonokulturen gelang es dem britischen Weltreich, eine Reihe von Rohstoffen zu monopolisieren. Diese Rohstoffmonopole setzte es skrupellos als politische Kampfmittel gegen das kontinentale Europa und vor allem gegen Deutschland ein. Ohne Rücksicht auf die Interessen der Gesamtheit wurde die Erzeugung forciert oder gedrosselt, je nach Belieben derjenigen, die über die betreffenden Rohstoffe verfügen können. Selbst vor der willkürlichen Vernichtung der Rohstoffschätze, die der ganzen Menschheit gehören und für die Bedürfnisse der ganzen Menschheit ausreichen, scheute man nicht zurück, nur um zum Nutzen weniger die Preise hochzuhalten.
Deutschland war das erste Land, das sich gegen die Diktatur der Rohstoffmonopolisten zur Wehr setzte und unter dem Einsatz aller seiner Kräfte an den
Aufbau einer autonomen Nationalwirtschaft heranging, um nicht ein Opfer der machtpolitischen Skrupellosigkeit der Rohstoffplutokraten zu werden.
In dem Streben nach rohstoffwirtschaftlicher Unabhängigkeit steht Deutschland heute nicht mehr allein da. Längst haben die deutschen Methoden Schule gemacht. Viele andere Länder sind dazu übergegangen, die Lücken in ihrer Rohstoffrüstung aus eigener Kraft zu schließen: durch die chemische Synthese, durch die Erschließung von eigenen Lagerstätten der zweiten Reihe, durch die Regeneration von Altmaterial, durch Austausch-Werkstoffe usw. Eine Front der Autarkisten hat sich gebildet, deren Eckpfeiler Deutschland, Italien und Japan sind, eine Front derjenigen, die sich von den Rohstoffwucherern des freien Weltmarktes nicht mehr vergewaltigen lassen wollen. Eine Front derjenigen, die mit der Waffe der nationalen und autarken Wirtschaftsplanung einen Kampf gegen die Satten führen, die die von ihnen zu Schätze der Erde als machtpolitische Kampfmittel für die Sicherung ihrer Weltherrschaft einsetzen. Die Freiheit unserer Welt verlangt, daß der Diktatur der Rohstoffmonopolisten
ein Ende bereitet wird."

Walther Pahl, Weltkampf um Rohstoffe, Leipzig 1939, S. 6 f.

Die heutige Monokultur (Automobilbau, Maschinenbau) in der deutschen Wirtschaft wurde uns Deutschen jedoch von niemandem aufgezwungen, dafür hat sich die deutsche Industrie aus Bequemlichkeit selbst entschieden. Man sieht, es gibt nicht nur geschichtliche Opfer sondern die Opfer sind auch sehr häufig Täter, weil sie eine träge und kurzsichtige Politik betrieben haben, die andere dann für sich elegant auszunutzen wussten.


Ein bisschen Müll sammeln löst leider die Rohstoffarmut Deutschlands nicht viel, es wäre weise und klug gewesen, wenn die Regierung es ermöglicht hätte, dass die Deutschen steuerfrei Rohstoffzertifikate hätten kaufen können, von Rohstoffen, die eingeführt würden und hier in Deutschland auf Halden oder in Bergwerken lagern. Hätte die Regierung das bereits vor Jahrzehnten gemacht, dann hätten wir für Billionen Euro Rohstoffe in Deutschland gebunkert, anstatt Billionen an zweifelhaften Wertpapieren von unseriösen Staaten in den Tresoren zu haben.

DonauDude
28.07.2018, 10:58
Unter bestimmten Umständen sind Zölle und Eingriffe in das Marktgeschehen für ein Land und Gesellschaft lebensnotwendig, andernfalls könnte es sein, das man aufwacht und man hat keine Industrie mehr. Bestes Beispiel ist die ehemalige DDR deren Unternehmen praktisch über Nacht vom Westen aufgekauft wurden und danach einfach verschwunden waren, weil man diesen keinen Markt auch von Westdeutschland aus gut beliefern konnte. Ob die Menschen dort darüber alle glücklich waren, das glaube ich wohl eher nicht.

Ja, Eingriffe sind manchmal gerechtfertigt, ähnlich wie ein gebrochenes Bein eine Zeitlang in Gips gelegt wird.