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Vollständige Version anzeigen : Christentum: Eine barbarische Religion?



otoman23
05.01.2006, 10:23
Auf die Dauer wird es langweilig immer etwas über die islamischen Fundamentalisten zu lesen: Hier mal die christliche Variante.

Aber wie würde unsere Welt wirklich aussehen, wenn wir das Alte Testament heute wieder wörtlich nehmen würden: Sie ...

... dürften dann Sklaven halten. (3. Mose 25,44 und andere)

... müssten Ihre Tochter steinigen lassen, wenn sie vorehelichen Sex hat. (5. Mose 22,20)

... dürften einen Dieb zum Tod verurteilen. (2. Mose 21,16)

... könnten Ihre Tochter als Sklavin verkaufen. (2. Mose 21,7)

... dürften jeden töten, der am Samstag arbeitet. (2. Mose 35,2)

... dürften sich als Mann weder das Kopfhaar noch den Bart abschneiden. (3. Mose 20,6)

... müssten beim Kauf Ihrer Kleider genau darauf achten, dass der Stoff nicht aus zwei verschiedenen Fäden gewebt ist. (3. Mose 19,19)

... müssten Ihren Sohn steinigen lassen, wenn er flucht. (3. Mose 24,16)

... müsste eine Frau nach der Geburt eines Jungen 1 Woche und nach der Geburt eines Mädchens 2 Wochen (!) zu Hause bleiben, weil sie "unrein" ist. (3. Mose 12,5)

... wären als Frau während der Menstruation unrein - und alles was Sie berühren ebenfalls. (3. Mose 15,19)

... würden getötet werden, wenn Sie fremdgehen. (3. Mose 20,10)

... dürften nie mehr Muscheln oder Krabben essen. (3. Mose 11,10)

... würden ausgerottet werden, wenn Sie ein Blutwurst essen würden. (3. Mose 7,27)

Die Liste solcher alttestamentarischer Strafen und neutestamentarischer Drohungen könnte noch lange in diesem Sinne weitergeführt werden. Die christlichen Fundamentalisten jedenfalls fordern dasselbe wie die islamischen Fundamentalisten: den Gottesstaat und eine wörtliche Auslegung der Heiligen Schrift.


Die Frau nur eine Gebärdemaschine?

Wie kaum ein anderes Werk der Weltgeschichte tritt die Bibel die Würde der Frau immer wieder mit Füssen. Ein solches Beispiel ist die Leviratsehe, die besagt, dass eine Frau, deren Mann gestorben ist, ungefragt in den Besitz seines Bruders übergeht.

(5. Mose 25,5-6) "Wenn jemand stirbt und hinterlässt eine Frau, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken."

Mit keinem Wort wird auch nur in Erwägung gezogen, nach den Bedürfnissen der trauernden Witwe zu fragen.

Man könnte nun leicht annehmen, dass diese für unsere Ohren hartherzige Regel durchaus Sinn in einer archaischen Stammes- gesellschaft, einer sozial ungesicherten Welt macht. Die Frau wäre ohne einen sie ernährenden und beschützenden Mann einfach verloren gewesen. In diesem Fall muss man aber fragen, warum diese Regel eine Frau mit Kindern ausschließt. Die Antwort ist einfach: Weil der neue Ehemann nicht auch noch die Kinder seines Vorgängers miternähren möchte.
Wie man dieses Gebot auch interpretiert, es hätte in jedem Fall das Einverständnis der Frau miteinbeziehen können ohne dadurch ihre soziale Berechtigung zu.

Die Frau ist nach biblischer Auffassung leider nur eine rechtlose Gebärerin. Ihre Aufgabe ist es, den Samen des Mannes - der angeblich alles zum Leben Notwendige enthalten soll - auszutragen, mehr nicht.

Auch Jesus hatte keinen Grund gesehen, die alttestamentarische Regel von der willkürlichen Weitergabe der Frau in Frage zu stellen.

Das Gebot war für ihn selbstverständlich und der Evangelist Markus (Mk 12,18-27) berichtete sogar, dass diese Frau an einen nächsten Bruder weitergegeben werden konnte, wenn sie dem ersten keine Kinder geboren hatte. Ja, sie konnte so lange weitergereicht werden, bis sie endlich Kinder zur Welt brachte.

Wenn die Frau ihre Aufgabe des Gebärens also nicht erfüllen konnte, durfte man sie dem Nächsten abgeben. Warum hätte man sie auch weiter ernähren sollen?

Mauser98K
05.01.2006, 10:42
Wie alt sind diese Vorschriften?
Wo werden sie heute noch alle befolgt?

otoman23
05.01.2006, 10:48
Wie alt sind diese Vorschriften?
Wo werden sie heute noch alle befolgt?

Ein gottesfürchtiger Christ sollte aber nach diesen Vorschriften leben, oder nicht? Es sind, wie zu sehen, Bibelzitate. Ich denke schon, dass viele Erzkatholigen diese Vorschriften noch anwenden. Wo kann ich dir leider nicht sagen.

Mauser98K
05.01.2006, 10:53
Ein gottesfürchtiger Christ sollte aber nach diesen Vorschriften leben, oder nicht? Es sind, wie zu sehen, Bibelzitate. Ich denke schon, dass viele Erzkatholigen diese Vorschriften noch anwenden. Wo kann ich dir leider nicht sagen.


Ich bin selber katholisch, aber an diese alttestamentarischen Vorschriften halte ich mich natürlich nicht.

(Blutwurst mag ich aber nicht, würg!)

Das Christentum unterliegt natürlich auch gewissen Anpassungen an die Zeit ohne modernistisch zu sein.

otoman23
05.01.2006, 10:59
Ich bin selber katholisch, aber an diese alttestamentarischen Vorschriften halte ich mich natürlich nicht.

(Blutwurst mag ich aber nicht, würg!)

Das Christentum unterliegt natürlich auch gewissen Anpassungen an die Zeit ohne modernistisch zu sein.


Was sagt ein Katholik denn hierzu?:
ls eine der größten Fälschungen der Kirchengeschichte gilt die Überlieferung, Jesus persönlich habe Petrus zum ersten Papst in Rom eingesetzt und ihn mit dem Recht zur uneingeschränkten Herrschaft über die Christenheit ausgestattet.

Die katholische Kirche wähnt in einer einzigen Bibelstelle die Grundlage ihres päpstlichen Amtes und sieht sich darin als rechtmäßige Nachfolgerin des Apostels Petrus (Mt 16,18-19): "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Die katholische Bibel schreibt hier "Kirche") bauen." Aus diesen etwas verworrenen Zeilen leitet die römische Kirche ihre Berechtigung ab, im Namen Jesu die Christenheit zu führen.

Warum sollte Jesus seinem Nachfolger - der eigentlich Simon hiess und den Jesus Petrus nannte - einen griechischen Namen geben? Er und wohl auch seine Jünger waren Juden und sprachen Aramäisch.

Der Verdacht liegt nahe, dass man die Bibel angestrengt nach einem Jesuswort durchforstet (oder später hinzugefügt) hatte, das die priesterliche Obrigkeit nicht verspottet, sondern legitimiert. Das, was sie schließlich gefunden hatte, erhob die Kirche umgehend zum Fundament ihres Papsttums.

Diesen Vers aus dem Matthäusevangelium gab Jesus übrigens seinem Jünger Petrus in einem nicht ganz verständlichen Gespräch zur Antwort auf die Frage "Was sagen die Menschen über mich?"

Es ging bei dieser Unterhaltung also nicht um die Frage der Nachfolge. Bezeichnenderweise beginnt vier Verse weiter ein Kapitel mit der Überschrift (Mt 16,24) "Von der Nachfolge", das ausdrücklich keinen Nachfolger namentlich nennt, sondern verspricht, dass Jesus persönlich wiederkommen werde (Mt 16,27): "Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln."

Jesus hatte nie die Absicht, eine organisierte Religionsgemeinschaft zu gründen. Er wollte zurückkehren und neben seinem Vater sitzend sein Volk befreien.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch die außerbiblische Geschichtsschreibung nichts von einem Petrus, seiner Reise nach Rom und einer weltbewegenden Kirchengründung weiß.

Die älteste Bischofsliste, die uns vorliegt, stammt von Irenäus (130-200), dem Bischof von Lyon und wurde um das Jahr 180 geschrieben. Vollständig erhalten ist sie aber nur in einer lateinischen Abschrift aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Leider wird dort kein Petrus aufgeführt, schon gar nicht an erster Stelle.

Warum sollte Jesus ausgerechnet seinem Jünger Simon Petrus die große Aufgabe, eine weltumspannende Kirche zu gründen, anvertrauen? Schließlich war Johannes Jesus' Lieblingsjünger.

Petrus hingegen beschimpfte er (Mt 16,23) "Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist."

An anderer Stelle erklärte Petrus vollmundig, er sei bereit, für Jesus in den Tod zu gehen. Aber dieser wimmelte ihn kühl ab (Lk 22,34): "Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst."

Später wollte Petrus von Jesus wissen, was mit dem Jünger geschehen sollte, den Jesus angeblich besonders lieb gewonnen hatte (Johannes). Wieder wurde er schroff abgekanzelt (Joh 21,22): "Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?"

Schließlich wollte er wie Jesus auf dem Wasser laufen, machte sich aber nur lächerlich. Viel konnte Jesus von diesem seiner Begleiter also nicht gehalten haben.

Es gibt wenige Begebenheiten, die sich gleich in drei Evangelien wiederholen. Die Zurückweisung Petrus' durch Jesus ist eine davon. Und diesem Menschen soll er das irdische Erbe seines Heilsversprechens überantwortet haben?

Mauser98K
05.01.2006, 11:05
Die Bibel ist nicht als wissenschaftlicher Tatsachenbericht zu sehen.
Vieles bedarf der Interpretation.

Auch durch den Bibelleser.

Anti-Zionist
05.01.2006, 11:13
Ein gottesfürchtiger Christ sollte aber nach diesen Vorschriften leben, oder nicht? Es sind, wie zu sehen, Bibelzitate. Ich denke schon, dass viele Erzkatholigen diese Vorschriften noch anwenden. Wo kann ich dir leider nicht sagen.
Nein, im Gegensatz zum Islam ist das Christentum sehr fortschrittlich. Was du zitiert hast, sind Stellen aus dem Alten Testament, die noch nach dem Mosaischen Gesetz galten.
Außerdem gibt es ja nicht nur Katholiken.

Mein Schwager ist übrigens bartlos. ;)

otoman23
05.01.2006, 11:25
Nein, im Gegensatz zum Islam ist das Christentum sehr fortschrittlich. Was du zitiert hast, sind Stellen aus dem Alten Testament, die noch nach dem Mosaischen Gesetz galten.
Außerdem gibt es ja nicht nur Katholiken.

Mein Schwager ist übrigens bartlos. ;)

Deinen ersten Satz ignoriere ich einfach mal, da das mal wieder so ne Labberei ist.
Natürlich sind das Stellen aus dem AT. Allerdings ist dies genauso Bestandteil der Bibel wie das NT. Was willst du mir jetzt damit sagen? Das das AT ja so alt ist und für Christen uninterresant oder wie?
Das dein Schwager bartlos ist freut mich. :]

otoman23
05.01.2006, 11:27
Die Bibel ist nicht als wissenschaftlicher Tatsachenbericht zu sehen.
Vieles bedarf der Interpretation.

Auch durch den Bibelleser.

Natürlich bedarf es der Interpretation. Das ist ja das, was ich mit diesem Strang sagen möchte. Nicht alles was in der Bibel oder im Koran steht wird wortwörtlich auch ausgeübt. So denken höchstens geistig Verwirrte, die es in diesem Forum nur zu Hauf gibt.

Mauser98K
05.01.2006, 11:34
Natürlich bedarf es der Interpretation. Das ist ja das, was ich mit diesem Strang sagen möchte. Nicht alles was in der Bibel oder im Koran steht wird wortwörtlich auch ausgeübt. So denken höchstens geistig Verwirrte, die es in diesem Forum nur zu Hauf gibt.

Und so eine Denkweise ist gefährlich!
Man sehe sich neben islamischen Fundamentalisten auch fanatische christliche Eiferer wie Zeugen Jehovas, Neuapostolen, aber auch den vor allem in den USA stärker werdenden Einfluß der "Kreationisten" an.

Anti-Zionist
05.01.2006, 11:37
Deinen ersten Satz ignoriere ich einfach mal, da das mal wieder so ne Labberei ist.
Natürlich sind das Stellen aus dem AT. Allerdings ist dies genauso Bestandteil der Bibel wie das NT.
Ja und? Das Mosaische Gesetz wurde aber von Jesus aufgehoben. Wie ist das mit Koranstellen? Wurden die von Mohammed aufgehoben?
Was du schreibst, tu ich generell als Laberei ab.



Was willst du mir jetzt damit sagen? Das das AT ja so alt ist und für Christen uninterresant oder wie?
Dass das AT mehr von der Geschichte her Relevanz hat, sonst würden die von dir befolgten Regeln nämlich ausgeübt.
Der Islam wird weit fundamentalistischer gelehrt und gelebt als die christliche Lehre, weswegen er auch weit rückständiger ist.



Das dein Schwager bartlos ist freut mich. :]
Davon hast du nichts. ;)

Anti-Zionist
05.01.2006, 11:37
Und so eine Denkweise ist gefährlich!
Man sehe sich neben islamischen Fundamentalisten auch fanatische christliche Eiferer wie Zeugen Jehovas, Neuapostolen, aber auch den vor allem in den USA stärker werdenden Einfluß der "Kreationisten" an.
Die sprengen sich und andere aber nicht in die Luft und greifen auch niemanden tätlich an.

otoman23
05.01.2006, 11:42
Ja und? Das Mosaische Gesetz wurde aber von Jesus aufgehoben. Wie ist das mit Koranstellen? Wurden die von Mohammed aufgehoben?
Was du schreibst, tu ich generell als Laberei ab.



Dass das AT mehr von der Geschichte her Relevanz hat, sonst würden die von dir befolgten Regeln nämlich ausgeübt.
Der Islam wird weit fundamentalistischer gelehrt und gelebt als die christliche Lehre, weswegen er auch weit rückständiger ist.



Davon hast du nichts. ;)

Der Islam ist vielleicht im Moment da, wo das Christentum vor ein paar Jahren war. Oder glaubst du daran, dass all die Christen auf der Welt freiwillig Christen geworden sind. Ich erinnere nur an die Missionare und die Inquisition.
Hier haste was interresantes aus dem NT:
Als eine der größten Fälschungen der Kirchengeschichte gilt die Überlieferung, Jesus persönlich habe Petrus zum ersten Papst in Rom eingesetzt und ihn mit dem Recht zur uneingeschränkten Herrschaft über die Christenheit ausgestattet.

Die katholische Kirche wähnt in einer einzigen Bibelstelle die Grundlage ihres päpstlichen Amtes und sieht sich darin als rechtmäßige Nachfolgerin des Apostels Petrus (Mt 16,18-19): "Du bist Petrus, und auf diesen Felsen will ich meine Gemeinde (Die katholische Bibel schreibt hier "Kirche") bauen." Aus diesen etwas verworrenen Zeilen leitet die römische Kirche ihre Berechtigung ab, im Namen Jesu die Christenheit zu führen.

Warum sollte Jesus seinem Nachfolger - der eigentlich Simon hiess und den Jesus Petrus nannte - einen griechischen Namen geben? Er und wohl auch seine Jünger waren Juden und sprachen Aramäisch.

Der Verdacht liegt nahe, dass man die Bibel angestrengt nach einem Jesuswort durchforstet (oder später hinzugefügt) hatte, das die priesterliche Obrigkeit nicht verspottet, sondern legitimiert. Das, was sie schließlich gefunden hatte, erhob die Kirche umgehend zum Fundament ihres Papsttums.

Diesen Vers aus dem Matthäusevangelium gab Jesus übrigens seinem Jünger Petrus in einem nicht ganz verständlichen Gespräch zur Antwort auf die Frage "Was sagen die Menschen über mich?"

Es ging bei dieser Unterhaltung also nicht um die Frage der Nachfolge. Bezeichnenderweise beginnt vier Verse weiter ein Kapitel mit der Überschrift (Mt 16,24) "Von der Nachfolge", das ausdrücklich keinen Nachfolger namentlich nennt, sondern verspricht, dass Jesus persönlich wiederkommen werde (Mt 16,27): "Denn es wird geschehen, dass der Menschensohn kommt in der Herrlichkeit seines Vaters mit seinen Engeln."

Jesus hatte nie die Absicht, eine organisierte Religionsgemeinschaft zu gründen. Er wollte zurückkehren und neben seinem Vater sitzend sein Volk befreien.
Erschwerend kommt hinzu, dass auch die außerbiblische Geschichtsschreibung nichts von einem Petrus, seiner Reise nach Rom und einer weltbewegenden Kirchengründung weiß.

Die älteste Bischofsliste, die uns vorliegt, stammt von Irenäus (130-200), dem Bischof von Lyon und wurde um das Jahr 180 geschrieben. Vollständig erhalten ist sie aber nur in einer lateinischen Abschrift aus dem 4. oder 5. Jahrhundert. Leider wird dort kein Petrus aufgeführt, schon gar nicht an erster Stelle.

Warum sollte Jesus ausgerechnet seinem Jünger Simon Petrus die große Aufgabe, eine weltumspannende Kirche zu gründen, anvertrauen? Schließlich war Johannes Jesus' Lieblingsjünger.

Petrus hingegen beschimpfte er (Mt 16,23) "Geh weg von mir, Satan! Du bist mir ein Ärgernis; denn du meinst nicht, was göttlich, sondern was menschlich ist."

An anderer Stelle erklärte Petrus vollmundig, er sei bereit, für Jesus in den Tod zu gehen. Aber dieser wimmelte ihn kühl ab (Lk 22,34): "Petrus, ich sage dir: Der Hahn wird heute nicht krähen, ehe du dreimal geleugnet hast, dass du mich kennst."

Später wollte Petrus von Jesus wissen, was mit dem Jünger geschehen sollte, den Jesus angeblich besonders lieb gewonnen hatte (Johannes). Wieder wurde er schroff abgekanzelt (Joh 21,22): "Wenn ich will, dass er bleibt, bis ich komme, was geht es dich an?"

Schließlich wollte er wie Jesus auf dem Wasser laufen, machte sich aber nur lächerlich. Viel konnte Jesus von diesem seiner Begleiter also nicht gehalten haben.

Es gibt wenige Begebenheiten, die sich gleich in drei Evangelien wiederholen. Die Zurückweisung Petrus' durch Jesus ist eine davon. Und diesem Menschen soll er das irdische Erbe seines Heilsversprechens überantwortet haben?

Mauser98K
05.01.2006, 11:47
Die sprengen sich und andere aber nicht in die Luft und greifen auch niemanden tätlich an.

Falsch!
Es hat schon Morde an Abtreibungsärzten, verübt von christlichen Fanatikern gegeben.

Mauser98K
05.01.2006, 11:50
Die jüdisch-alttestamentarischen und islamischen Speisegesetze haben oft einen sehr realen Hintergrund:

Schweinefleisch verdirbt im warmen Klima des nahen Ostens sehr schnell und bildet gefährliche Gifte, gleiches gilt für Muscheln und Produkte aus Tierblut.
Außerdem ist das Halten von Schweinen im Wüstenklima unmöglich, bzw. unwirtschaftlich.

Die Fastenregeln sind eine Art Heilfasten.

Virgo
05.01.2006, 11:56
Auf die Dauer wird es langweilig immer etwas über die islamischen Fundamentalisten zu lesen: Hier mal die christliche Variante.

Aber wie würde unsere Welt wirklich aussehen, wenn wir das Alte Testament heute wieder wörtlich nehmen würden: Sie ...

... dürften dann Sklaven halten. (3. Mose 25,44 und andere)

... müssten Ihre Tochter steinigen lassen, wenn sie vorehelichen Sex hat. (5. Mose 22,20)

... dürften einen Dieb zum Tod verurteilen. (2. Mose 21,16)

... könnten Ihre Tochter als Sklavin verkaufen. (2. Mose 21,7)

... dürften jeden töten, der am Samstag arbeitet. (2. Mose 35,2)

... dürften sich als Mann weder das Kopfhaar noch den Bart abschneiden. (3. Mose 20,6)

... müssten beim Kauf Ihrer Kleider genau darauf achten, dass der Stoff nicht aus zwei verschiedenen Fäden gewebt ist. (3. Mose 19,19)

... müssten Ihren Sohn steinigen lassen, wenn er flucht. (3. Mose 24,16)

... müsste eine Frau nach der Geburt eines Jungen 1 Woche und nach der Geburt eines Mädchens 2 Wochen (!) zu Hause bleiben, weil sie "unrein" ist. (3. Mose 12,5)

... wären als Frau während der Menstruation unrein - und alles was Sie berühren ebenfalls. (3. Mose 15,19)

... würden getötet werden, wenn Sie fremdgehen. (3. Mose 20,10)

... dürften nie mehr Muscheln oder Krabben essen. (3. Mose 11,10)

... würden ausgerottet werden, wenn Sie ein Blutwurst essen würden. (3. Mose 7,27)

Die Liste solcher alttestamentarischer Strafen und neutestamentarischer Drohungen könnte noch lange in diesem Sinne weitergeführt werden. Die christlichen Fundamentalisten jedenfalls fordern dasselbe wie die islamischen Fundamentalisten: den Gottesstaat und eine wörtliche Auslegung der Heiligen Schrift.


Die Frau nur eine Gebärdemaschine?

Wie kaum ein anderes Werk der Weltgeschichte tritt die Bibel die Würde der Frau immer wieder mit Füssen. Ein solches Beispiel ist die Leviratsehe, die besagt, dass eine Frau, deren Mann gestorben ist, ungefragt in den Besitz seines Bruders übergeht.

(5. Mose 25,5-6) "Wenn jemand stirbt und hinterlässt eine Frau, aber keine Kinder, so soll sein Bruder sie zur Frau nehmen und seinem Bruder Nachkommen erwecken."

Mit keinem Wort wird auch nur in Erwägung gezogen, nach den Bedürfnissen der trauernden Witwe zu fragen.

Man könnte nun leicht annehmen, dass diese für unsere Ohren hartherzige Regel durchaus Sinn in einer archaischen Stammes- gesellschaft, einer sozial ungesicherten Welt macht. Die Frau wäre ohne einen sie ernährenden und beschützenden Mann einfach verloren gewesen. In diesem Fall muss man aber fragen, warum diese Regel eine Frau mit Kindern ausschließt. Die Antwort ist einfach: Weil der neue Ehemann nicht auch noch die Kinder seines Vorgängers miternähren möchte.
Wie man dieses Gebot auch interpretiert, es hätte in jedem Fall das Einverständnis der Frau miteinbeziehen können ohne dadurch ihre soziale Berechtigung zu.

Die Frau ist nach biblischer Auffassung leider nur eine rechtlose Gebärerin. Ihre Aufgabe ist es, den Samen des Mannes - der angeblich alles zum Leben Notwendige enthalten soll - auszutragen, mehr nicht.

Auch Jesus hatte keinen Grund gesehen, die alttestamentarische Regel von der willkürlichen Weitergabe der Frau in Frage zu stellen.

Das Gebot war für ihn selbstverständlich und der Evangelist Markus (Mk 12,18-27) berichtete sogar, dass diese Frau an einen nächsten Bruder weitergegeben werden konnte, wenn sie dem ersten keine Kinder geboren hatte. Ja, sie konnte so lange weitergereicht werden, bis sie endlich Kinder zur Welt brachte.

Wenn die Frau ihre Aufgabe des Gebärens also nicht erfüllen konnte, durfte man sie dem Nächsten abgeben. Warum hätte man sie auch weiter ernähren sollen?


Das ist ja ganz nett, dass Du all das auflistest (da sieht man mal dass es auch ANDERE gibt, die sowas betreiben und auch noch einer Religion angehören, Christen sind eben auch nicht alle gleich, genau wie die Muslime damit dass endlich mal in die Rüben von son paar Kunden hier eindringt), aber da ich jetzt gerade keine Bibel zur hand habe, was für eine Übersetzung war das? Also woher hast Du diese Erkenntnisse? Es gibt nämlich himmelweite Unterschiede zwischen z.B eine Luther- und einer Einheitsübersetzung! Zudem würde ich generell mit den Christen nicht so hart ins Gericht gehen, auch wenn ide Bibel das Buch ist an dass sich ALLE Christen halten sollten

otoman23
05.01.2006, 12:09
Das ist ja ganz nett, dass Du all das auflistest (da sieht man mal dass es auch ANDERE gibt, die sowas betreiben und auch noch einer Religion angehören, Christen sind eben auch nicht alle gleich, genau wie die Muslime damit dass endlich mal in die Rüben von son paar Kunden hier eindringt), aber da ich jetzt gerade keine Bibel zur hand habe, was für eine Übersetzung war das? Also woher hast Du diese Erkenntnisse? Es gibt nämlich himmelweite Unterschiede zwischen z.B eine Luther- und einer Einheitsübersetzung! Zudem würde ich generell mit den Christen nicht so hart ins Gericht gehen, auch wenn ide Bibel das Buch ist an dass sich ALLE Christen halten sollten


Ich möchte mit diesen Auflistungen auf gar keinen Fall mit den Christen ins Gericht gehen. Das würde mir auch nicht zu stehen. Ich wollte einfach mal aufzeigen, dass es auch andersherum geht, da ich diese Monotonie hier ziemlich langweilig finde.
Quelle: http://www.bibelkritik.ch/

Anti-Zionist
05.01.2006, 12:18
Falsch!
Es hat schon Morde an Abtreibungsärzten, verübt von christlichen Fanatikern gegeben.
Von Zeugen Jehovas, Kreationisten, Aposteln? Sind die alle mordende Abtreibungsgegner? Außerdem besteht diesbezüglich wohl kaum eine weltweite Gefahr, weil sich das Ziel auf abtreibende Ärzte begrenzt.

Anti-Zionist
05.01.2006, 12:20
Die jüdisch-alttestamentarischen und islamischen Speisegesetze haben oft einen sehr realen Hintergrund:

Schweinefleisch verdirbt im warmen Klima des nahen Ostens sehr schnell und bildet gefährliche Gifte, gleiches gilt für Muscheln und Produkte aus Tierblut.
Außerdem ist das Halten von Schweinen im Wüstenklima unmöglich, bzw. unwirtschaftlich.

Den Quatsch hat schon mal jemand geschrieben (wenn sogar nicht du selbst es warst).
Wir leben hier nicht im nahen Osten, und auch hier essen Moslems kein Schweinefleisch, weil es unrein ist - und das hat nichts mit dem Klima zu tun.

Mauser98K
05.01.2006, 12:22
Den Quatsch hat schon mal jemand geschrieben (wenn sogar nicht du selbst es warst).
Wir leben hier nicht im nahen Osten, und auch hier essen Moslems kein Schweinefleisch, weil es unrein ist - und das hat nichts mit dem Klima zu tun.

Ich schrieb auch von einem realen Hintergrund!

Erst lesen, dann lospoltern!

Anti-Zionist
05.01.2006, 12:52
Ich schrieb auch von einem realen Hintergrund!

Erst lesen, dann lospoltern!
Wenn diese Gesetze aber heute noch Bestand haben, kann von "lospoltern" keine Rede sein.

Mauser98K
05.01.2006, 13:42
Wenn diese Gesetze aber heute noch Bestand haben, kann von "lospoltern" keine Rede sein.

Nchmal:
Ich beschrieb den Hintergrund, also die Entstehung dieser Vorschriften.

Roberto Blanko
05.01.2006, 15:11
Ja und? Das Mosaische Gesetz wurde aber von Jesus aufgehoben. ...

Wo hat er das getan?

Das Gegenteil ist der Fall, die christliche Kirche hat unerlaubt dem Alten Testament etwas dazugetan:


Ihr sollt nichts dazutun zu dem, was ich euch gebiete, und sollt auch nichts davontun, auf daß ihr bewahrt die Gebote des HERRN, eures Gottes, die ich euch gebiete.
(Mose 5, 4, 2)

Gruß
Roberto

Roberto Blanko
05.01.2006, 15:14
Ja und? Das Mosaische Gesetz wurde aber von Jesus aufgehoben...


Ihr sollt nicht denken, daß Ich gekommen Bin, das Gesetz oder die Propheten zu zerstören; Ich Bin nicht gekommen, zu zerstören, sondern zu erfüllen. Denn wahrlich, Ich sage euch: Bis Himmel und Erde vergehen, wird nicht der kleinste Buchstabe noch ein Tüpfelchen von dem Gesetze und den Propheten vergehen, bis daß alles erfüllt ist. Doch siehe, ein Größerer denn Moses ist hier, und dieser wird euch das höhere Gesetz geben, sogar das vollkommene Gesetz, und diesem Gesetz sollt ihr gehorchen. (Matt. Kap. 25, 8)

Wie du siehst wurde das mosaische Gesetz keinesfalls von Jesus aufgehoben.

Gruß
Roberto

John Donne
06.01.2006, 23:50
[..]
Die Liste solcher alttestamentarischer Strafen und neutestamentarischer Drohungen könnte noch lange in diesem Sinne weitergeführt werden.


Was für Drohungen im NT meinst Du?



Die christlichen Fundamentalisten jedenfalls fordern dasselbe wie die islamischen Fundamentalisten: den Gottesstaat und eine wörtliche Auslegung der Heiligen Schrift.

Komisch, ich habe davon noch nie gehört!
In Deinen gesamten Ausführungen übersiehst Du folgende Dinge:
- Das AT beinhaltet eine Sammlung archaischer Regeln für archaische Menschen. Kleinschrittig und explizit dargelegt. Der im NT geschlossene neue Bund zwischen Gott und den Menschen allerdings geht von einem denkenden Menschen aus:


Und einer von ihnen, ein Schriftgelehrter, versuchte ihn und fragte: Meister, welches ist das höchste Gebot im Gesetz? Jesus aber antwortete ihm: «Du sollst den Herrn, deinen Gott, lieben von ganzem Herzen, von ganzer Seele und von ganzem Gemüt» Dies ist das höchste und größte Gebot. Das andere aber ist dem gleich: «Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst». In diesen beiden Geboten hängt das ganze Gesetz und die Propheten.

Als Christ nehme ich mir das Recht, alle anderen Einzelvorschriften an diesen Geboten zu messen und zudem kontextbezogen und im geschichtlichen Zusammenhang zu sehen (s.u.).

- Die Bibel hat einen langen Prozeß der Kontextualisierung und vor allem Historisierung hinter sich. Die europäische Aufklärung war in weiten Teilen eine derartige Auseinandersetzung mit der christlichen Religion und ihrem christlich-jüdischen Wertekanon, ohne den heute so selbstverständliche Dinge wie Menschenrechte undenkbar wären.
Eben diese Kontextualisierung und Historisierung seiner heiligen Schrift hat der Islam noch zu leisten - und darin besteht zum Christentum ein gewaltiger Unterschied. Momentan allerdings trifft jede Forderung nach derartiger Selbstreflektion des Islam der Vorwurf der Blasphemie.
Ich bin der Meinung, daß eine Selbstrelektion im Rahmen einer Kontextualisierung und Historisierung vom Islam noch zu leisten ist. Inwieweit er sich dabei verändert, wird die Zeit zeigen.

- Christlichen Fundamentalisten, die eine wörtliche Auslegung des NT und des AT fordern (wobei das AT keine Schrift, die ausschließlich das Christentum kennzeichnet), stellen nicht nur in der Bevölkerung, sondern auch unter den Christen eine Minderheit dar, die sich auf keine mir bekannten Theologen an einer theologischen Fakultät oder sonstige Dogmatiker einer der größeren Kirchen berufen kann.
Der moderne, aufgeklärte Rechtsstaat ist im Bedarfsfall selbstreden auch gegen christliche Fundamentalisten zu verteidigen. Anders als m.E. bei nicht unerheblichen Strömungen im Islam kann von einer breiten christlichen Forderung nach einem Gottesstaat mit entsprechender Gesetzgebung keine Rede sein. Die Bibel ruft vielmehr explizit darauf aus, sich der Ordnungsmacht des Staates zu fügen.

Grüße
John

Enzo
07.01.2006, 06:29
Die Frau nur eine Gebärdemaschine?

... ohne jeden Zweifel:

Die Frau an sich war, ist und bleibt für immer ...

... eine 'Gebärdenmaschine'!

:rofl:

Schüleraufsatz

"Wir gingen mit unserer Klassenlehrerin durch den Park. Im Park da stand ein Haus. Darin gebären die Mütter ihre Kinder.

Eine Gebärmutter stand am Fesnter und winkte uns freundlich zu."

:D

zwoologe
07.01.2006, 09:24
Die sprengen sich und andere aber nicht in die Luft und greifen auch niemanden tätlich an.


ja und warum nicht? weil sie reguläres mitlitär haben und nicht auf asymetrische kriegsführung angewiesen sind.


die gebrüder schlimm und das märchen vom gesunden krieg.

Werner Fink
07.01.2006, 09:33
Religion ist was man daraus macht!
Man kann ein terrorregime führen und es christlich, islamisch oder sonstwie begründen, man findet dafür genügen "stellen" in den heiligen büchern.
Man kann mit diesen religionen aber auch friedliche gesellschaften bauen, wenn man sich auf andere "stellen" beruft.

Benny
07.01.2006, 10:31
Religion ist was man daraus macht!
Man kann ein terrorregime führen und es christlich, islamisch oder sonstwie begründen, man findet dafür genügen "stellen" in den heiligen büchern.
Man kann mit diesen religionen aber auch friedliche gesellschaften bauen, wenn man sich auf andere "stellen" beruft.

Moin Werner!
Man sollte auch nicht vergessen, wer, wann und in welcher gesellschaftlichen Umgebung, zum Beispiel das Neue Testatment, geschrieben und übersetzt wurde. In einer männlich dominanten Gesellschaft, wie zur Zeit Luthers, ist es nicht allzu erstaunlich, dass die übersetzten Evangelien an vielen Stellen sowohl cheauwinistische als auch martialistische Züge zeigt. Auch das Alte Testament ist davon nicht ausgenommen.