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Vollständige Version anzeigen : Wenn Strafen plötzlich eine abschreckende Wirkung haben



Testosteronum
16.03.2018, 08:54
Mir ist da mal etwas aufgefallen:

Wenn es um das Thema (harte) Strafen geht, behaupten bestimmte "Experten", Strafen hätten keinerlei abschreckende Wirkung. Oft wird in diesem Zusammenhang auf "Amerika" und irgendwelche ominösen "Studien" verwiesen.
Und da wohl auch viele Juristen dieser Meinung sind, könnte dies erklären, warum z.B. Mörder (wie die 20-cent-Mörder) mit kleinen Bewährungsstrafen statt der Todesstrafe davonkommen.

Doch kürzlich habe ich zufällig die Nachrichten auf VOX gesehen, weil ich nicht rechtzeitig umgeschaltet habe. Also habe ich es mir mal angeguckt.
Es wurde gesagt, dass die Gewalt gegen Polizistinnen stark angestiegen ist. Und dass die Polizei-Gewerkschaft schnelle und harte Strafen für die Täter fordert, weil das eine abschreckende Wirkung hätte.
Oha... Strafen haben plötzlich eine abschreckende Wirkung? Interessant...
Also habe ich mal weiter überlegt. Was wäre, wenn die Gewalt gegen Politikerinnen stark zunehmen würde?
Dann würden die ganzen "Experten", die heute noch behaupten, Strafen hätten keine abschreckende Wirkung, ganz plötzlich ganz ausführlich erklären, dass Strafen sehr wohl eine abschreckende Wirkung hätten.

Es sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass schnelle und harte Strafen eine abschreckende Wirkung haben.
Wenn "Experten" noch das Gegenteil behaupten, dann lügen sie im Auftrag einer Ideologie. Dass Strafen plötzlich eine abschreckende Wirkung haben, wenn sich die Kriminalität gegen die "falschen" Leute richtet, beweist, dass diese "Experten" Lügner sind und dass ihre "Studien" Fälschungen sind.
Und dass ihre Ideologie ein Haufen verlogener Bullshit ist.

Zyankali
16.03.2018, 08:57
Und dass die Polizei-Gewerkschaft schnelle und harte Strafen für die Täter fordert, weil das eine abschreckende Wirkung hätte.
Oha... Strafen haben plötzlich eine abschreckende Wirkung? Interessant...

knachkpunkt dabei ist die schnelle bestrafung, sonst ist der zusammenhang zwischen tat und strafe nichtmehr wirklich vorhanden.

Heiliger
16.03.2018, 08:58
Schnelle Bestrafung? Angriff auf einen Polizisten oder Polizistinnen, sofort erschießen!

Zinsendorf
16.03.2018, 09:35
Schnelle Bestrafung? Angriff auf einen Polizisten oder Polizistinnen, sofort erschießen!
So kenne ich das noch aus der (frühen) DDR: Ein Betrunkener ging mit der "scharfen" Flasche auf den Volkspolizisten los, der zog die Dienstpistole und beseitigte die Gefahr für immer.
Wenn auch sicherlich bei Volltrunkenen nicht von einer Abschreckung gesprochen werden kann, so hat sich doch herumgesprochen, dass es bestimmte Regeln gibt, die man tunlichst einhalten sollte. Der VoPo dagegen bekam allgemein Anerkennung...

Aber trotzdem hatte die innerdeutsche Geschichte gezeigt, dass Abschreckung allein nicht ausreicht, um Gesetze und Regeln strikt einzuhalten; es braucht auch ausreichend Verstand, um Chancen und Risiken abzuwägen!

Tryllhase
16.03.2018, 09:42
Schnelle Bestrafung? Angriff auf einen Polizisten oder Polizistinnen, sofort erschießen!
Nicht ERschießen, sondern schießen! Der menschliche Körper besteht nicht nur aus Kopf und Oberteil. Beine sind auch sehr empfindlich, aber führen nicht sofort zum Tod. Und ein neues Kniegelenk dürfte die Kasse natürlich nicht bezahlen.

Tryllhase
16.03.2018, 09:44
So kenne ich das noch aus der (frühen) DDR: Ein Betrunkener ging mit der "scharfen" Flasche auf den Volkspolizisten los, der zog die Dienstpistole und beseitigte die Gefahr für immer.
Wenn auch sicherlich bei Volltrunkenen nicht von einer Abschreckung gesprochen werden kann, so hat sich doch herumgesprochen, dass es bestimmte Regeln gibt, die man tunlichst einhalten sollte. Der VoPo dagegen bekam allgemein Anerkennung...

Aber trotzdem hatte die innerdeutsche Geschichte gezeigt, dass Abschreckung allein nicht ausreicht, um Gesetze und Regeln strikt einzuhalten; es braucht auch ausreichend Verstand, um Chancen und Risiken abzuwägen!
Es ist bekannt, wie sehr sich die Volkspolizisten vor dem Einsatz ihrer Waffe fürchteten, weil eine riesige Bürokratie auf sie wartete. Trotzdem war ein gewisser Respekt vorhanden. Angriffe gab es deshalb nur in sehr geringer Anzahl.

Hulasebdender
16.03.2018, 09:47
knachkpunkt dabei ist die schnelle bestrafung, sonst ist der zusammenhang zwischen tat und strafe nichtmehr wirklich vorhanden.Richtig.

Die meisten Leute gehen ja davon aus, nicht erwischt zu werden. Die Höhe der Strafe spielt dann eher eine untergeordnete Rolle. Sie ist nicht völlig belanglos, aber viel wichtiger ist, dass ein Straftäter annehmen muss, dass die Tat erstens aufgeklärt und zweitens schnell bestraft wird.

Hrafnaguð
16.03.2018, 10:02
Nicht ERschießen, sondern schießen! Der menschliche Körper besteht nicht nur aus Kopf und Oberteil. Beine sind auch sehr empfindlich, aber führen nicht sofort zum Tod. Und ein neues Kniegelenk dürfte die Kasse natürlich nicht bezahlen.

Also in Bezug auf eine Gefahrensituation, Messer im Spiel, abgebrochene Flasche im Spiel, hatten wir
die Diskussion hier schon zum erbrechen geführt. In dem Fall muß sofort geschossen werden da Leib und
Leben in Gefahr sind, Zeit für Kunstschützenkapriolen gibts hier nicht, hier muß das größte Ziel, der Torso,
sehr schnell ins Visier genommen werden um die Gefahr sofort zu neutralisieren. Jeder Versuch Beine oder
Arme zu treffen um den Täter nicht zu töten würden einen Beamten immenser Gefahr aussetzen. Da zählt
jede Zentelsekunde, für solche Sperenzchen ist da keine Zeit, es geht schlicht und einfach um das Leben
des Beamten.
Wenn Übeltäter das Hasenpanier ergreifen, sich also vom Beamten wegbewegen und in einer Schußdistanz sind
wo das noch geht, dann kann der Beamte durchaus auch mal versuchen aufs Bein oder auch den Arsch zu schießen um den Täter
nichtlethal zu stoppen aber in einer Gefahrensituation in welcher sich ein bewaffneter Täter anschickt auf den Beamten loszugehen ist alles andere als ein Schuß auf den Torso schlichtweg zu gefährlich. Da muß der Täter sofort gestoppt werden.



Zum Thema selbst: Ich denke erstens muß eine schnelle Bestrafung her, wie schon gesagt wurde damit der Zusammenhang
zwischen Tat und Strafe auch im Bewußtsein des Übeltäters erkennbar ist, zweitens sollte man, das hat sich in Singapur etwa gut bewährt, auch mal wieder auf Körperstrafen wie Stockhiebe setzen. Öffentlich verabreicht. Dann ist die Strafe auch direkt spürbar und dies auch innerhalb einer insgesamt sehr peinlichen Situation. Das kommt im Bewußtsein an, garantiert.

FranzKonz
16.03.2018, 10:04
Mir ist da mal etwas aufgefallen:

Wenn es um das Thema (harte) Strafen geht, behaupten bestimmte "Experten", Strafen hätten keinerlei abschreckende Wirkung. Oft wird in diesem Zusammenhang auf "Amerika" und irgendwelche ominösen "Studien" verwiesen.
Und da wohl auch viele Juristen dieser Meinung sind, könnte dies erklären, warum z.B. Mörder (wie die 20-cent-Mörder) mit kleinen Bewährungsstrafen statt der Todesstrafe davonkommen.

Doch kürzlich habe ich zufällig die Nachrichten auf VOX gesehen, weil ich nicht rechtzeitig umgeschaltet habe. Also habe ich es mir mal angeguckt.
Es wurde gesagt, dass die Gewalt gegen Polizistinnen stark angestiegen ist. Und dass die Polizei-Gewerkschaft schnelle und harte Strafen für die Täter fordert, weil das eine abschreckende Wirkung hätte.
Oha... Strafen haben plötzlich eine abschreckende Wirkung? Interessant...
Also habe ich mal weiter überlegt. Was wäre, wenn die Gewalt gegen Politikerinnen stark zunehmen würde?
Dann würden die ganzen "Experten", die heute noch behaupten, Strafen hätten keine abschreckende Wirkung, ganz plötzlich ganz ausführlich erklären, dass Strafen sehr wohl eine abschreckende Wirkung hätten.

Es sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass schnelle und harte Strafen eine abschreckende Wirkung haben.
Wenn "Experten" noch das Gegenteil behaupten, dann lügen sie im Auftrag einer Ideologie. Dass Strafen plötzlich eine abschreckende Wirkung haben, wenn sich die Kriminalität gegen die "falschen" Leute richtet, beweist, dass diese "Experten" Lügner sind und dass ihre "Studien" Fälschungen sind.
Und dass ihre Ideologie ein Haufen verlogener Bullshit ist.

Du denkst offensichtlich nicht von 12 bis zum Läuten. Der Wirkungsmechanismus ist in der Realität sehr viel komplexer, als Du ihn darstellst.

1. Denkt der Täter bei der Tat überhaupt daran, dass er bestraft werden könnte?
- In den meisten Fällen glaubt der Täter, dass er nicht erwischt wird. In all diesen Fällen schreckt eine harte Strafe gar nicht ab.

2. Welche Wirkung hat eine harte Strafe?
Ich denke da insbesondere an Wiederholungstäter.
- Nur die Todesstrafe schließt Wiederholungstaten endgültig aus.
- Langjährige Haftstrafen verhindern Wiederholungen für viele Jahre.

3. Folgt die Strafe auf dem Fuß?
Der Nafri ist es von zu Hause gewohnt, dass er mindestens eine ordentliche Tracht Prügel kriegt, wenn er einem seiner heimischen Polizisten auch nur blöd kommt. Der lacht sich natürlich kaputt, wenn hier gerade mal seine erlogenen Personalien festgestellt werden.

Du siehst also schon an diesen einfachen Beispielen, dass die Sache nicht ganz so einfach ist. Was (wie insbesondere Pos2 zeigt) nicht bedeutet, dass gegen Straftäter kein Kraut gewachsen ist. Eines der wesentlichen Probleme hierzulande sind inzwischen sogenannte Intensivstraftäter geworden. Würde man den Jungs ähnlich begegnen, wie man dem gemeinen Autofahrer über Punkte im Zentralregister begegnet, wäre dieses Thema vermutlich schnell gegessen. 3 Punkte: mindestens ein halbes Jahr einsitzen ohne jeden Pardon, 6 Punkte: 2 Jahre, 10 Punkte: 10 Jahre, mehr als 10 Punkte: Lebenslänglich. Nur mal so als Beispiel.

Tryllhase
16.03.2018, 10:13
Also in Bezug auf eine Gefahrensituation, Messer im Spiel, abgebrochene Flasche im Spiel, hatten wir
die Diskussion hier schon zum erbrechen geführt. In dem Fall muß sofort geschossen werden da Leib und
Leben in Gefahr sind, Zeit für Kunstschützenkapriolen gibts hier nicht, hier muß das größte Ziel, der Torso,
sehr schnell ins Visier genommen werden um die Gefahr sofort zu neutralisieren. Jeder Versuch Beine oder
Arme zu treffen um den Täter nicht zu töten würden einen Beamten immenser Gefahr aussetzen. Da zählt
jede Zentelsekunde, für solche Sperenzchen ist da keine Zeit, es geht schlicht und einfach um das Leben
des Beamten.
Wenn Übeltäter das Hasenpanier ergreifen, sich also vom Beamten wegbewegen und in einer Schußdistanz sind
wo das noch geht, dann kann der Beamte durchaus auch mal versuchen aufs Bein oder auch den Arsch zu schießen um den Täter
nichtlethal zu stoppen aber in einer Gefahrensituation in welcher sich ein bewaffneter Täter anschickt auf den Beamten loszugehen ist alles andere als ein Schuß auf den Torso schlichtweg zu gefährlich. Da muß der Täter sofort gestoppt werden.



Zum Thema selbst: Ich denke erstens muß eine schnelle Bestrafung her, wie schon gesagt wurde damit der Zusammenhang
zwischen Tat und Strafe auch im Bewußtsein des Übeltäters erkennbar ist, zweitens sollte man, das hat sich in Singapur etwa gut bewährt, auch mal wieder auf Körperstrafen wie Stockhiebe setzen. Öffentlich verabreicht. Dann ist die Strafe auch direkt spürbar und dies auch innerhalb einer insgesamt sehr peinlichen Situation. Das kommt im Bewußtsein an, garantiert.
Der Bauch ist meist genau so breit, wie die Brust. Aber nicht sofort tödlich. Trotz sofortiger mannstoppender Wirkung.

Hrafnaguð
16.03.2018, 10:29
Der Bauch ist meist genau so breit, wie die Brust. Aber nicht sofort tödlich. Trotz sofortiger mannstoppender Wirkung.

Den meisten ist die Dynamik des Kampfes nicht bewußt. Es ist eine Situation in der es auf Sekundenbruchteile
ankommt. Zudem verwendet man Deformationsgeschosse die die ganze Energie in den Leib des Angreifers abgeben
um so die bei Vollmantelmunition hohe Gefährdung Unbeteiligter durch Durchschüsse zu vermeiden. Das Zeug zerreisst
einem ziemlich zuverlässig die Eingeweide. Es geht eben bei einer klar definierten Gefahrensituation die Gefahr sofort
zu neutralisieren. Keine Mätzchen, der Angreifer muß hinterher da liegen, Feinheiten kann man sich nicht erlauben.
Mir auch persönlich völlig egal wenn ein Messermann hinterher tot am Boden liegt, ist kostengünstiger. Ein paar Cent
für die Munition und 'n paar Euro Lohnkosten anstelle von hunderttausenden Euro die so ein Vogel im Knast kosten
würde.

Tryllhase
16.03.2018, 10:35
Den meisten ist die Dynamik des Kampfes nicht bewußt. Es ist eine Situation in der es auf Sekundenbruchteile
ankommt. Zudem verwendet man Deformationsgeschosse die die ganze Energie in den Leib des Angreifers abgeben
um so die bei Vollmantelmunition hohe Gefährdung Unbeteiligter durch Durchschüsse zu vermeiden. Das Zeug zerreisst
einem ziemlich zuverlässig die Eingeweide. Es geht eben bei einer klar definierten Gefahrensituation die Gefahr sofort
zu neutralisieren. Keine Mätzchen, der Angreifer muß hinterher da liegen, Feinheiten kann man sich nicht erlauben.
Mir auch persönlich völlig egal wenn ein Messermann hinterher tot am Boden liegt, ist kostengünstiger. Ein paar Cent
für die Munition und 'n paar Euro Lohnkosten anstelle von hunderttausenden Euro die so ein Vogel im Knast kosten
würde.
Was nützt dir diese Erkenntnis, wenn sich diese nicht im Volk widerspiegelt? Und wenn der Polizist zögern muss. Jeder noch so unwesentliche Treffer ist besser, als gar keiner.
Es ist mir deshalb völlig unverständlich, wenn, wie eine Fackel brennende, Polizisten vor den Angreifern weglaufen, an statt sie zu durchlöchern!

Testosteronum
16.03.2018, 10:44
Du denkst offensichtlich nicht von 12 bis zum Läuten. Der Wirkungsmechanismus ist in der Realität sehr viel komplexer, als Du ihn darstellst.

"Komplex" ist gar nichts. Erst die Politik macht die Dinge "komplex". Wolfgang Wendland hat das mal sehr anschaulich erklärt: https://www.youtube.com/watch?v=fS6ZhKv-E4E


1. Denkt der Täter bei der Tat überhaupt daran, dass er bestraft werden könnte?
- In den meisten Fällen glaubt der Täter, dass er nicht erwischt wird. In all diesen Fällen schreckt eine harte Strafe gar nicht ab.

Doch, er macht immer auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Er fragt sich immer auch, was passieren könnte, wenn er erwischt wird.
Ein banales Beispiel:
Verstösse gegen §86a können mit Geldstrafe bis zu fünf Jahre Haft bestraft werden.
Bis Anfang der 90er Jahre wurden solche Verstösse ganz milde oder gar nicht bestraft. Aber dann wurde das verschärft und man hat Strafen im oberen Ende verhängt.
Dadurch sind diese Verstösse zurückgegangen.


2. Welche Wirkung hat eine harte Strafe? Ich denke da insbesondere an Wiederholungstäter.
- Nur die Todesstrafe schließt Wiederholungstaten endgültig aus.
- Langjährige Haftstrafen verhindern Wiederholungen für viele Jahre.

Ergibt Sinn.


3. Folgt die Strafe auf dem Fuß?
Der Nafri ist es von zu Hause gewohnt, dass er mindestens eine ordentliche Tracht Prügel kriegt, wenn er einem seiner heimischen Polizisten auch nur blöd kommt. Der lacht sich natürlich kaputt, wenn hier gerade mal seine erlogenen Personalien festgestellt werden.

Klingt logisch.


Du siehst also schon an diesen einfachen Beispielen, dass die Sache nicht ganz so einfach ist.

Was ist da jetzt nicht einfach?


Was (wie insbesondere Pos2 zeigt) nicht bedeutet, dass gegen Straftäter kein Kraut gewachsen ist. Eines der wesentlichen Probleme hierzulande sind inzwischen sogenannte Intensivstraftäter geworden. Würde man den Jungs ähnlich begegnen, wie man dem gemeinen Autofahrer über Punkte im Zentralregister begegnet, wäre dieses Thema vermutlich schnell gegessen. 3 Punkte: mindestens ein halbes Jahr einsitzen ohne jeden Pardon, 6 Punkte: 2 Jahre, 10 Punkte: 10 Jahre, mehr als 10 Punkte: Lebenslänglich. Nur mal so als Beispiel.

Ich bin zwar gegen die Freiheitsstrafe, da ich diesbezüglich effizientere Alternativen befürworte, aber auch Dein Konzept hätte sicherlich eine abschreckende Wirkung.
Und damit wäre bewiesen, dass (harte) Strafen sehr wohl eine abschreckende Wirkung haben.

Hrafnaguð
16.03.2018, 10:46
Was nützt dir diese Erkenntnis, wenn sich diese nicht im Volk widerspiegelt? Und wenn der Polizist zögern muss. Jeder noch so unwesentliche Treffer ist besser, als gar keiner.
Es ist mir deshalb völlig unverständlich, wenn, wie eine Fackel brennende, Polizisten vor den Angreifern weglaufen, an statt sie zu durchlöchern!

Meinste nicht das man in der Situation erstmal etwas anderes zu tun hat?
Das was du meinst, das wäre Sache der nicht betroffenen Kollegen.

schastar
16.03.2018, 11:06
Mir ist da mal etwas aufgefallen:

Wenn es um das Thema (harte) Strafen geht, behaupten bestimmte "Experten", Strafen hätten keinerlei abschreckende Wirkung. Oft wird in diesem Zusammenhang auf "Amerika" und irgendwelche ominösen "Studien" verwiesen.
Und da wohl auch viele Juristen dieser Meinung sind, könnte dies erklären, warum z.B. Mörder (wie die 20-cent-Mörder) mit kleinen Bewährungsstrafen statt der Todesstrafe davonkommen.

Doch kürzlich habe ich zufällig die Nachrichten auf VOX gesehen, weil ich nicht rechtzeitig umgeschaltet habe. Also habe ich es mir mal angeguckt.
Es wurde gesagt, dass die Gewalt gegen Polizistinnen stark angestiegen ist. Und dass die Polizei-Gewerkschaft schnelle und harte Strafen für die Täter fordert, weil das eine abschreckende Wirkung hätte.
Oha... Strafen haben plötzlich eine abschreckende Wirkung? Interessant...
Also habe ich mal weiter überlegt. Was wäre, wenn die Gewalt gegen Politikerinnen stark zunehmen würde?
Dann würden die ganzen "Experten", die heute noch behaupten, Strafen hätten keine abschreckende Wirkung, ganz plötzlich ganz ausführlich erklären, dass Strafen sehr wohl eine abschreckende Wirkung hätten.

Es sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass schnelle und harte Strafen eine abschreckende Wirkung haben.
Wenn "Experten" noch das Gegenteil behaupten, dann lügen sie im Auftrag einer Ideologie. Dass Strafen plötzlich eine abschreckende Wirkung haben, wenn sich die Kriminalität gegen die "falschen" Leute richtet, beweist, dass diese "Experten" Lügner sind und dass ihre "Studien" Fälschungen sind.
Und dass ihre Ideologie ein Haufen verlogener Bullshit ist.

Das ist eben der Unterschied zwischen Normalvolk und Regierung samt Handlangern.

FranzKonz
16.03.2018, 11:14
Doch, er macht immer auch eine Kosten-Nutzen-Rechnung. Er fragt sich immer auch, was passieren könnte, wenn er erwischt wird.

Krampf. Der eine oder andere mag das tun, ob's die Mehrheit tut, ist schon zweifelhaft.


Ein banales Beispiel:
Verstösse gegen §86a können mit Geldstrafe bis zu fünf Jahre Haft bestraft werden.
Bis Anfang der 90er Jahre wurden solche Verstösse ganz milde oder gar nicht bestraft. Aber dann wurde das verschärft und man hat Strafen im oberen Ende verhängt.
Dadurch sind diese Verstösse zurückgegangen.

Wer nachts ein Hakenkreuz an eine Wand pinselt, tut das heimlich und wird in aller Regel nicht erwischt. Da hast Du Deine Kosten-Nutzen-Rechnung.


...Ich bin zwar gegen die Freiheitsstrafe, da ich diesbezüglich effizientere Alternativen befürworte, aber auch Dein Konzept hätte sicherlich eine abschreckende Wirkung.
Und damit wäre bewiesen, dass (harte) Strafen sehr wohl eine abschreckende Wirkung haben.

Damit ist nur bewiesen, dass Weggesperrte und Leichen kaum Straftaten verüben können. Ist aber an sich wurscht: Ziel ist, die Zahl der Straftaten zu reduzieren.

-jmw-
16.03.2018, 11:52
[...] Beine sind auch sehr empfindlich, aber führen nicht sofort zum Tod. [...]

Beine [...] führen nicht sofort zum Tod
Hört, hört! ;) :D

Heiliger
16.03.2018, 13:11
Nicht ERschießen, sondern schießen! Der menschliche Körper besteht nicht nur aus Kopf und Oberteil. Beine sind auch sehr empfindlich, aber führen nicht sofort zum Tod. Und ein neues Kniegelenk dürfte die Kasse natürlich nicht bezahlen.


Der Bauch ist meist genau so breit, wie die Brust. Aber nicht sofort tödlich. Trotz sofortiger mannstoppender Wirkung.

Bei beiden muss ich Dir leider widersprechen. Im Oberschenkel läuft eine Hauptschlagader, wenn diese getroffen ist, verblutet man sehr schnell!

In den Bauch schießen ist eine Qualvolle Art zu sterben. Dauert eine Weile, aber der Tod ist meistens sicher... Blut und Magensäure treten langsam aus und ....

Tryllhase
16.03.2018, 13:18
Bei beiden muss ich Dir leider widersprechen. Im Oberschenkel läuft eine Hauptschlagader, wenn diese getroffen ist, verblutet man sehr schnell!

In den Bauch schießen ist eine Qualvolle Art zu sterben. Dauert eine Weile, aber der Tod ist meistens sicher... Blut und Magensäure treten langsam aus und ....
Jeder Eingriff solcher Art hat schwere Folgen. Aber in meinen genannten Fällen besteht eine höhere Überlebenschance. Wenn nun schon mal geschossen werden muss.

Tryllhase
16.03.2018, 13:19
Hört, hört! ;) :D
Auch dem HPF solltest Du gewisse dichterische Freiheiten zugestehen.

autochthon
16.03.2018, 13:25
https://www.politikforen.net/showthread.php?180495-Todesstrafe

Ich verlinke mal kurz zum Ursprungsstrang (Strafen) von Testo, der für einen neuen Gedankengang einen neuen Strang braucht.
Als weiterführenden Literaturtipp. :hi:

Arndt
16.03.2018, 13:46
Jeder Eingriff solcher Art hat schwere Folgen. Aber in meinen genannten Fällen besteht eine höhere Überlebenschance. Wenn nun schon mal geschossen werden muss.Ich will euch ja nicht den Spaß verderben bei der Beschreibung der Gefährlichkeit von Schussverletzungen. Aber jede Extremität hat eine "Hauptschlagader", es sei denn, es handelt sich um eine Prothese. Die im Oberschenkel ist im Verhältnis zum Oberschenkelumfang nicht sehr dick, so dass die Wahrscheinlichkeit, sie zu treffen, bei weitem nicht 100%ig ist. Bei einem Dumdum- Geschoss ist sie naturgemäß sehr hoch. Aber damit operieren illegale und legale Schusswaffen eher nicht. Andererseits liegen z.B. Leber und Milz im Bauch. Sie sind arteriell sehr gut durchblutet und vor allem eine Schussverletzung in die Milz führt nicht langsamer zum Verbluten als ein Schuss mitten in die Schlagader des Oberschenkels. Das Abbinden einer Extremität nach einer Schussverletzung kann ein Verbluten Verhindern. Bei einem Schuss in Milz oder Leber oder durch den Bauch direkt in die Aorta gibt es die Möglichkeit des Abbindens nicht und das Verbluten kann nur durch sofortige Operation verhindert werden. Also, wenn schon schießen ohne Tötungsabsicht (und bei einer Tötungsabsicht handelt es sich immer um eine kriminelle Tat), dann in eine Extremität. Ich vermute stark, dass das auch den Dienstanweisungen für den Schusswaffengebrauch bei der Polizei entspricht.

bandit noir
16.03.2018, 14:06
Mir ist da mal etwas aufgefallen:

Wenn es um das Thema (harte) Strafen geht, behaupten bestimmte "Experten", Strafen hätten keinerlei abschreckende Wirkung. Oft wird in diesem Zusammenhang auf "Amerika" und irgendwelche ominösen "Studien" verwiesen.
Und da wohl auch viele Juristen dieser Meinung sind, könnte dies erklären, warum z.B. Mörder (wie die 20-cent-Mörder) mit kleinen Bewährungsstrafen statt der Todesstrafe davonkommen.

Doch kürzlich habe ich zufällig die Nachrichten auf VOX gesehen, weil ich nicht rechtzeitig umgeschaltet habe. Also habe ich es mir mal angeguckt.
Es wurde gesagt, dass die Gewalt gegen Polizistinnen stark angestiegen ist. Und dass die Polizei-Gewerkschaft schnelle und harte Strafen für die Täter fordert, weil das eine abschreckende Wirkung hätte.
Oha... Strafen haben plötzlich eine abschreckende Wirkung? Interessant...
Also habe ich mal weiter überlegt. Was wäre, wenn die Gewalt gegen Politikerinnen stark zunehmen würde?
Dann würden die ganzen "Experten", die heute noch behaupten, Strafen hätten keine abschreckende Wirkung, ganz plötzlich ganz ausführlich erklären, dass Strafen sehr wohl eine abschreckende Wirkung hätten.

Es sagt einem ja schon der gesunde Menschenverstand, dass schnelle und harte Strafen eine abschreckende Wirkung haben.
Wenn "Experten" noch das Gegenteil behaupten, dann lügen sie im Auftrag einer Ideologie. Dass Strafen plötzlich eine abschreckende Wirkung haben, wenn sich die Kriminalität gegen die "falschen" Leute richtet, beweist, dass diese "Experten" Lügner sind und dass ihre "Studien" Fälschungen sind.
Und dass ihre Ideologie ein Haufen verlogener Bullshit ist.


Bei der Frage um die Härte von Strafen muss man sich ganz explizit ansehen, in welcher Gesellschaft man sich befindet. Die autochthone Gesellschaft in Deutschland ist hoch zivilisiert, kennt keine Kriege, keine großen Verwerfungen und lebt in relativem Luxus. Wenn solche Jahrzehnte auf eine potentiell leistungsorientierte Gesellschaft wirken, kommt eben ein wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich starkes Land dabei heraus. Leistung sorgt für Stabilität sorgt für Wohlstand sorgt für geringe Kriminalitätsraten. Die derzeitige Strafjustiz ist einjustiert auf eben diese Gesellschaft. Niemand braucht die stets volle Härte des Gesetzes für eine Gesellschaft, welche zu 98% aus gebildeten und glücklichen Schafen besteht. Ich meine das in keiner Weise despektierlich - ich bin ein großer Fan von glücklichen Schafen. Es hat nur einen Haken: Wenn man sonst keine Probleme hat, fängt man an, sich welche zu suchen. Der GAU ist dann die indirekte und völlig naive Vorstellung davon, durch guten Willen und sozialem Engagement die halbe Welt retten zu können. Das schafft die USA nicht mit Kriegen und Deutschland/Mitteleuropa erst recht nicht mit "Integrations-Angeboten".

Ergebnis davon ist nun, dass man eine beträchtliche Anzahl von Wölfen zu den Schafen gelassen hat. Unsere Justiz, ebenfalls Schafe, ist darauf nicht eingestellt. Genauso wenig wie unsere Polizei. Es gibt harte Gesetze, es gibt die theoretische Möglichkeit, diese auch zu verhängen, hart durchzugreifen und seinen Standpunkt klar zu machen. Aber dafür sind wir einfach zu weich. Zu verwöhnt. Der Gedanke, hart anzupacken und Dinge zutun, welche dem philantropischen Weltbild zuwider laufen, wird als abstoßend wahrgenommen, vielleicht sogar als maximale Niederlage. Man bestraft also lieber milde, erzieherisch, resozialisierend, während man sich an die schrumpfende Hoffnung klammert, dass am Ende Güte und Toleranz alles zum Guten wenden werden. Deswegen werden "Experten" auch niemals damit aufhören, zu behaupten, dass das der richtige Weg sei.

Heißt: Für unsere autochthone Gesellschaft mag die Strafjustiz in unserer derzeitigen Form völlig ausreichen. Wir sind selten kriminell, sehr pflegeleicht und kulturell gesittet. Leider trifft das auf die überwältigende Mehrheit derjenigen welche jüngst (und sporadischer in den Jahrzehnten davor) zu uns kamen, nicht zu. Darauf muss sich unsere Justiz erst einstellen. Wie man sieht, klappt das eher überhaupt nicht.

opppa
16.03.2018, 14:21
Bei der Frage um die Härte von Strafen muss man sich ganz explizit ansehen, in welcher Gesellschaft man sich befindet. Die autochthone Gesellschaft in Deutschland ist hoch zivilisiert, kennt keine Kriege, keine großen Verwerfungen und lebt in relativem Luxus. Wenn solche Jahrzehnte auf eine potentiell leistungsorientierte Gesellschaft wirken, kommt eben ein wirtschaftlich, sozial und gesellschaftlich starkes Land dabei heraus. Leistung sorgt für Stabilität sorgt für Wohlstand sorgt für geringe Kriminalitätsraten. Die derzeitige Strafjustiz ist einjustiert auf eben diese Gesellschaft. Niemand braucht die stets volle Härte des Gesetzes für eine Gesellschaft, welche zu 98% aus gebildeten und glücklichen Schafen besteht. Ich meine das in keiner Weise despektierlich - ich bin ein großer Fan von glücklichen Schafen. Es hat nur einen Haken: Wenn man sonst keine Probleme hat, fängt man an, sich welche zu suchen. Der GAU ist dann die indirekte und völlig naive Vorstellung davon, durch guten Willen und sozialem Engagement die halbe Welt retten zu können. Das schafft die USA nicht mit Kriegen und Deutschland/Mitteleuropa erst recht nicht mit "Integrations-Angeboten".

Ergebnis davon ist nun, dass man eine beträchtliche Anzahl von Wölfen zu den Schafen gelassen hat. Unsere Justiz, ebenfalls Schafe, ist darauf nicht eingestellt. Genauso wenig wie unsere Polizei. Es gibt harte Gesetze, es gibt die theoretische Möglichkeit, diese auch zu verhängen, hart durchzugreifen und seinen Standpunkt klar zu machen. Aber dafür sind wir einfach zu weich. Zu verwöhnt. Der Gedanke, hart anzupacken und Dinge zutun, welche dem philantropischen Weltbild zuwider laufen, wird als abstoßend wahrgenommen, vielleicht sogar als maximale Niederlage. Man bestraft also lieber milde, erzieherisch, resozialisierend, während man sich an die schrumpfende Hoffnung klammert, dass am Ende Güte und Toleranz alles zum Guten wenden werden. Deswegen werden "Experten" auch niemals damit aufhören, zu behaupten, dass das der richtige Weg sei.

Heißt: Für unsere autochthone Gesellschaft mag die Strafjustiz in unserer derzeitigen Form völlig ausreichen. Wir sind selten kriminell, sehr pflegeleicht und kulturell gesittet. Leider trifft das auf die überwältigende Mehrheit derjenigen welche jüngst (und sporadischer in den Jahrzehnten davor) zu uns kamen, nicht zu. Darauf muss sich unsere Justiz erst einstellen. Wie man sieht, klappt das eher überhaupt nicht.

Fettung durch mich!

Daher sollte ie autochtone Gesellschaft darauf achten, daß die Staatsbürgerschaft für eine längere Karenzzeit nur zur Bewährung verliehen wird.
Das würde uns die Möglichkeit geben, kriminelle Elemente kurz uns schmerzlos wieder in die Herkunftsländer zurückzuführen. Wer sich nicht an unsere Gesetze hält, hat bei uns nichts zu suchen!

:aggr:
:hmm:

-jmw-
17.03.2018, 10:51
Auch dem HPF solltest Du gewisse dichterische Freiheiten zugestehen.
Ich konnt nicht dran vorbei! :)