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Vollständige Version anzeigen : Das Ende de Demokratie (endlich!)



Leo Navis
13.02.2018, 12:40
Moin,

Wer, wie ich, in diesem wunderschönen Staate aufgewachsen ist, wird sich noch gut an die Propaganda der Schultage erinnern. Die Demokratie sei das beste System, das wir haben, hieß es da, und natürlich schluckte man die Propaganda, wenn sie nicht zu krass wurde, willentlich.

Doch schon früh fiel mir die Staatentheorie Platos auf, der in seiner Res Publica die Ansicht vertrat, die Demokratie sei mit die schlechteste Staatsform, lediglich übertroffen von der sich anschließenden Tyrannei. Laut Platon ist die beste Form der Herrschaft eine Aritokratie mit einem Philosophenkönig auf dem Thron; nun, hierüber dürfen wir getrost verschiedener Meinung sein, denn das ist eine subjektive Einschätzung.

Platon vertrat die Ansicht, dass die Demokratie zwangsläufig untergehen müsse. Der "demokratische Mensch" wird bei Platon aufgefressen durch sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt. Klingt bekannt?

Auch die Revolutionen der Armen gegen die Reichen hatte Platon bereits vorausgesagt; diese sollten das Ende der Oligarchie, also der Herrschaft der Reichen, und den Anfang der Demokratie, der Herrschaft des Pöbels, verheißen, und eben so konnten wir es ja auch beobachten.

Der Nachfolger des demokratischen Menschen ist dann der tyrannische Mensch. Die Demokratie wird ironischerweise dadurch über den Haufen geworfen, dass die Menschen sich nach Freiheit sehnen. Die Freiheit wird wichtiger als alles andere, und die Gesellschaft stürzt in das Chaos; ein Zustand, in dem ein Tyrann in die Lage gesetzt wird, die Macht zu übernehmen. Der Tyrann interessiert sich natürlich herzlich wenig für Eigen-Moderation, die Freiheit der anderen, oder irgendwelche basischen menschlichen Werte. Er interessiert sich nur noch für die unmittelbare Befrieidigung seiner selbst, und wird dadurch für immer unbefrieidigt.

Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

autochthon
13.02.2018, 12:44
Ja. War alles schonmal dagewesen. Wir gehen wieder unter.

moishe c
13.02.2018, 13:15
Dazu hat sich auch ein Sohn des Deutschen Volkes - unser Friedrich - geäußert!

Und zwar so:


Was ist die Mehrheit? Mehrheit ist der Unsinn.
Verstand ist stets bei wenigen nur gewesen.
Bekümmert sich ums Ganze, wer nichts hat?
Hat der Bettler eine Freiheit, eine Wahl?
Er muß dem Mächtigen, der ihn bezahlt,
um Brot und Stiefel seine Stimm' verkaufen.
Man soll die Stimmen wägen und nicht zählen.
Der Staat muß untergehn, früh oder spät,
wo Mehrheit siegt und Unverstand entscheidet.


Man könnte meinen, der Friedrich habe den Maddin Schtulz persönlich gekannt. Bzw. anders herum,


die Maddins und Erikas kommen und gehen - sie wachsen wie Unkraut aus jeder Ritze ...

... und an Rindsviechern und Mähschafen hatte es - leider - auch nie einen Mangel!!!

Leo Navis
13.02.2018, 13:20
Es ist auch ganz witzig. Man könnte nun in diesem Übergang zur Tyrannei glauben, es wäre etwas Erstrebenswertes, der Tyrann zu werden, der dann herrscht. Das Gegenteil ist aber der Fall, denn ein solcher Tyrann hat kein schönes Leben, sondern das genaue Gegenteil: Beherrscht von Trieben die er nicht versteht in ständiger Lustüberflutung kennt er weder Freude noch Leid wirklich.

Der Tyrann selbst ist wohl die bedauernswerteste Kreatur, die man sich vorstellen kann. Kein Wunder, ist er doch das Kind des demokratischen Menschen, der keinen Wert mehr kennt. Ein Glück nur, dass der Geist sich davon nicht groß beeindrucken lässt; fast schon schwebend befindet er sich über den weltlichen Entwicklungen, weder befürwortend noch verurteilend, und immer nur bestrebt zu verstehen, wie dieses Kollektiv, das sich da Menschheit nennt, funktioniert.

Don
13.02.2018, 13:22
Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

Idealisiert und zeitgenössisch betrachtet hatte er völlig recht.
Dummerweise gibt es keine philosophenkönige oder weißen Ritter. Es besteht also die Alternative
zwischen Demorkatie (oder Demokratur) und Tyrannei. In Krisenzeiten und schwerer See ist letzteres unausweichlich, da Demokratien in ihrer Endphase Gestalten wie Nahles, Schulz oder CR nach oben spülen, die bereits damit überfordert sind sich selbst die Schuhe zuzubinden.

Leo Navis
13.02.2018, 13:25
Idealisiert und zeitgenössisch betrachtet hatte er völlig recht.
Dummerweise gibt es keine philosophenkönige oder weißen Ritter. Es besteht also die Alternative
zwischen Demorkatie (oder Demokratur) und Tyrannei. In Krisenzeiten und schwerer See ist letzteres unausweichlich, da Demokratien in ihrer Endphase Gestalten wie Nahles, Schulz oder CR nach oben spülen, die bereits damit überfordert sind sich selbst die Schuhe zuzubinden.
Platon würde Dir wahrscheinlich erklären, dass diese zynische Sichtweise eben für Deine Zeit typisch ist. Du siehst nur die beiden Alternativen, denen wir derzeit begegnen, und glaubst dementsprechend, die anderen Alternativen würden in Wahrheit überhaupt nicht existieren.

Don
13.02.2018, 13:26
Platon würde Dir wahrscheinlich erklären, dass diese zynische Sichtweise eben für Deine Zeit typisch ist. Du siehst nur die beiden Alternativen, denen wir derzeit begegnen, und glaubst dementsprechend, die anderen Alternativen würden in Wahrheit überhaupt nicht existieren.

Sie existieren auch nicht. Schon lange nicht mehr.

Leo Navis
13.02.2018, 13:28
Sie existieren auch nicht. Schon lange nicht mehr.
Mehr Weitsicht, wenn ich bitten darf. :)

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in ein paar hundert Jahren wieder dem platonischen Ideal einer aristokratischen Herrschaft mit einem weisen Herrscher an der Spitze begegnen werden - warum denn auch nicht?

Don
13.02.2018, 13:31
Mehr Weitsicht, wenn ich bitten darf. :)

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass wir in ein paar hundert Jahren wieder dem platonischen Ideal einer aristokratischen Herrschaft mit einem weisen Herrscher an der Spitze begegnen werden - warum denn auch nicht?

Weil Märchenbücher eben genau das sind.

Leo Navis
13.02.2018, 13:34
Weil Märchenbücher eben genau das sind.
Mir erscheint Platons Republik weniger wie ein Märchenbuch.

mathetes
13.02.2018, 13:35
Moin,

Wer, wie ich, in diesem wunderschönen Staate aufgewachsen ist, wird sich noch gut an die Propaganda der Schultage erinnern. Die Demokratie sei das beste System, das wir haben, hieß es da, und natürlich schluckte man die Propaganda, wenn sie nicht zu krass wurde, willentlich.

Doch schon früh fiel mir die Staatentheorie Platos auf, der in seiner Res Publica die Ansicht vertrat, die Demokratie sei mit die schlechteste Staatsform, lediglich übertroffen von der sich anschließenden Tyrannei. Laut Platon ist die beste Form der Herrschaft eine Aritokratie mit einem Philosophenkönig auf dem Thron; nun, hierüber dürfen wir getrost verschiedener Meinung sein, denn das ist eine subjektive Einschätzung.

Platon vertrat die Ansicht, dass die Demokratie zwangsläufig untergehen müsse. Der "demokratische Mensch" wird bei Platon aufgefressen durch sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt. Klingt bekannt?

Auch die Revolutionen der Armen gegen die Reichen hatte Platon bereits vorausgesagt; diese sollten das Ende der Oligarchie, also der Herrschaft der Reichen, und den Anfang der Demokratie, der Herrschaft des Pöbels, verheißen, und eben so konnten wir es ja auch beobachten.

Der Nachfolger des demokratischen Menschen ist dann der tyrannische Mensch. Die Demokratie wird ironischerweise dadurch über den Haufen geworfen, dass die Menschen sich nach Freiheit sehnen. Die Freiheit wird wichtiger als alles andere, und die Gesellschaft stürzt in das Chaos; ein Zustand, in dem ein Tyrann in die Lage gesetzt wird, die Macht zu übernehmen. Der Tyrann interessiert sich natürlich herzlich wenig für Eigen-Moderation, die Freiheit der anderen, oder irgendwelche basischen menschlichen Werte. Er interessiert sich nur noch für die unmittelbare Befrieidigung seiner selbst, und wird dadurch für immer unbefrieidigt.

Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

Ich weiß nicht ob es Plato war, aber hatte man nicht auch zwischen Ochlokratie, der Herrschaft des Pöbels, und Demokratie unterschieden? Eine autoritäre Staatsform ist natürlich verlockend, wenn sie der eigenen politischen Ausprägung entspricht; es kann aber genauso gut anders kommen, insofern sollte man vorsichtig sein, was man sich wünscht.

Leo Navis
13.02.2018, 13:36
Ich weiß nicht ob es Plato war, aber hatte man nicht auch zwischen Ochlokratie, der Herrschaft des Pöbels, und Demokratie unterschieden? Eine autoritäre Staatsform ist natürlich verlockend, wenn sie der eigenen politischen Ausprägung entspricht; es kann aber genauso gut anders kommen, insofern sollte man vorsichtig sein, was man sich wünscht.
Was ich wünsche ist dem Lauf der Welt herzlich egal.

Die Frage ist: Wie sieht die Realität aus? Ist es nicht so, dass ein ehemals demokratischer Staat nach dem anderen Tyrannen in die Hand fällt?

mathetes
13.02.2018, 13:40
Was ich wünsche ist dem Lauf der Welt herzlich egal.

Die Frage ist: Wie sieht die Realität aus? Ist es nicht so, dass ein ehemals demokratischer Staat nach dem anderen Tyrannen in die Hand fällt?

Heute? Welche Staaten sollten das sein, oder hältst du Merkel, Trump, Orban für Tyrannen? Historische Beispiele gibt es sicherlich.

Leo Navis
13.02.2018, 13:41
Heute? Welche Staaten sollten das sein, oder hältst du Merkel, Trump, Orban für Tyrannen?
Trump ist ein erster Vorgeschmack von dem was, meiner Meinung nach, kommen wird. Das US-amerikanische Wahlsystem ist mittlerweile so designed, dass selbst wenn die Demokraten mehr Wähler haben - was praktisch immer der Fall ist - die Republikaner trotzdem meistens gewinnen. Das soll eine Demokratie sein? Naja.

Ich meinte eher Staaten wie die Türkei oder Russland. Auf einem ähnlichen Weg ist ja ganz Osteuropa.

mathetes
13.02.2018, 17:17
Trump ist ein erster Vorgeschmack von dem was, meiner Meinung nach, kommen wird. Das US-amerikanische Wahlsystem ist mittlerweile so designed, dass selbst wenn die Demokraten mehr Wähler haben - was praktisch immer der Fall ist - die Republikaner trotzdem meistens gewinnen. Das soll eine Demokratie sein? Naja.

Ich meinte eher Staaten wie die Türkei oder Russland. Auf einem ähnlichen Weg ist ja ganz Osteuropa.

Das halte ich nun für Quatsch, weder Orban noch Babisch zeigen für mich tyrannische Züge, auch die PIS nicht.

hamburger
13.02.2018, 17:47
Eine Demokratie kann nur untergehen, wenn eine vorhanden ist. In der BRD gibt es keine richtige Demokratie, nur eine Parteien Diktatur.
Die muss zwangsweise untergehen, allein aus ökonomischen Gründen.
Und nur die Ökonomie ist der Grund, warum viele Zivilisationen untergegangen sind. Eine Armee kostet Geld...und das ging allen früheren Systemen irgendwann aus.
Rom ist da nur ein Beispiel...wenn es ausreichend Mittel gehabt hätte, dann wären die römischen Legionen unschlagbar gewesen.
Die Schweiz wird nie untergehen, da man dort die Zusammenhänge begriffen hat...
Insofern ist es nur eine Frage der Vernunft, ob ein System wie die Demokratie dauerhaft überleben kann.

Th.R.
13.02.2018, 17:54
Es gibt noch ein Zwischending zwischen Massendemokratie und Alleinherscherdespotie ala Merkel:

Und zwar nach dem Modell der 80/20-Regel, wie sie Vilfredo Pareto formuliert hat:

Nur 20 Prozent der Bevölkerung tagen zu etwas, der Rest sind Idioten.

Zirrus
13.02.2018, 21:23
Erst einmal sollte man die Frage klären, ob es zu Platons Zeiten überhaupt eine Demokratie gegeben hat. Auch wenn die Demokratie im alten Griechenland erfunden wurde, so galt die „Wahlfreiheit“ doch nur für einige „Bürger“ und nicht für das „Volk“ oder gar Unfreie, Sklaven oder gar Besitzlose!
Ferner muss man die Frage stellen, wie viele Menschen in der damaligen Zeit auf einem Quadratkilometer gelebt haben (Bevölkerungsdichte), weil man dadurch den politischen, wirtschaftlichen, sittlichen und moralischen Druck auf das Individuum feststellen kann. Denn tatsächlich spielte es keine große Rolle, wenn irgend so ein unbedeutender Flecken Land mit einer Handvoll Menschen zu irgendeinem „Reich“ gehörte, weil die Besitzer vielleicht alle Jubeljahre einmal ein Schaft abliefern mussten oder von Zeit zu Zeit ein paar Osterglocken, damit ein Hohepriester seine Sichel in diese „Opfergabe“ stechen konnte.
Solche vergleiche sind somit relativ, weil sie definitiv nichts über das wirkliche Leben der damaligen Menschen und der heutigen aussagen.

-jmw-
14.02.2018, 13:34
Ich weiß nicht ob es Plato war, aber hatte man nicht auch zwischen Ochlokratie, der Herrschaft des Pöbels, und Demokratie unterschieden? Eine autoritäre Staatsform ist natürlich verlockend, wenn sie der eigenen politischen Ausprägung entspricht; es kann aber genauso gut anders kommen, insofern sollte man vorsichtig sein, was man sich wünscht.
Ich glaub, Du meinst da eher Aristoteles und die Politie als "gute Demokratie", worin sich mündige citoyens um die res publica sorgen.

autochthon
14.02.2018, 13:46
Eine Demokratie kann nur untergehen, wenn eine vorhanden ist. In der BRD gibt es keine richtige Demokratie, nur eine Parteien Diktatur.
Die muss zwangsweise untergehen, allein aus ökonomischen Gründen.
Und nur die Ökonomie ist der Grund, warum viele Zivilisationen untergegangen sind. Eine Armee kostet Geld...und das ging allen früheren Systemen irgendwann aus.
Rom ist da nur ein Beispiel...wenn es ausreichend Mittel gehabt hätte, dann wären die römischen Legionen unschlagbar gewesen.
Die Schweiz wird nie untergehen, da man dort die Zusammenhänge begriffen hat...
Insofern ist es nur eine Frage der Vernunft, ob ein System wie die Demokratie dauerhaft überleben kann.

Art.20 GG:

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (Aus dem Kopf zitiert - müsste stimmen)

hamburger
14.02.2018, 15:42
Art.20 GG:

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (Aus dem Kopf zitiert - müsste stimmen)

Die letzten Worte von Erich Mielke...ich liebe euch doch alle....das GG ist keine Verfassung und ist auch nicht kompatibel mit Demokratie...ansonsten wären dort die Volksabstimmungen implementiert worden.
Demokratie war nie das Ziel der Siegermächte, ansonsten hätten sie Kriminelle wie Adenauer nicht installiert

Bruddler
14.02.2018, 15:48
Das Ende der Demokratie.
Die DDR ist damals auch zusammengebrochen, und mit ihr auch deren "Demokratie"...

"Demokratie" ist eben nur eine Frage der Interpretation. :hi:

Larry Plotter
14.02.2018, 15:52
Die letzten Worte von Erich Mielke...ich liebe euch doch alle....das GG ist keine Verfassung und ist auch nicht kompatibel mit Demokratie...ansonsten wären dort die Volksabstimmungen implementiert worden.
Demokratie war nie das Ziel der Siegermächte, ansonsten hätten sie Kriminelle wie Adenauer nicht installiert

??????????

Wo steht geschrieben, dass eine Demokratie eine Verfassung benötigt?

Wie ein Staat "seine Demokratie" organisiert, ob über eine Verfassung oder ein GG oder, oder,
bleibt doch dem Staate selber überlassen, d.h. der Bevölkerung.
Wenn die Bevölkerung mit einer anderen Modalität leben kann.......OK.

Wo steht geschrieben, dass eine Demokratie NUR über Volksabstimmungen funktioniert?

Larry Plotter
14.02.2018, 16:03
Das Ende der Demokratie.
Die DDR ist damals auch zusammengebrochen, und mit ihr auch deren "Demokratie"...

"Demokratie" ist eben nur eine Frage der Interpretation. :hi:


LOL......NÖÖÖ.

Demokratie ist immer eine Frage der Mehrheit.


Und damit beginnt erst die Interpretation,
siehe DDR,
wo die "regierende Minderheit" über die "Diktatur des Proletariates"
meinte die Mehrheit zu vertreten.

Bruddler
14.02.2018, 16:06
LOL......NÖÖÖ.

Demokratie ist immer eine Frage der Mehrheit.


Und damit beginnt erst die Interpretation,
siehe DDR,
wo die "regierende Minderheit" über die "Diktatur des Proletariates"
meinte die Mehrheit zu vertreten.

Demnach war die SED von der Mehrheit (?) gewollt ?

Tryllhase
14.02.2018, 16:09
Demnach war die SED von der Mehrheit (?) gewollt ?
Natürlich. Wer öffentlich meinte, sie nicht zu wollen, kam nach Bautzen. Verbunden mit dem Verlust der Bürgerrechte, insbesondere des Wahlrechts.

Tryllhase
14.02.2018, 16:13
Die letzten Worte von Erich Mielke...ich liebe euch doch alle....das GG ist keine Verfassung und ist auch nicht kompatibel mit Demokratie...ansonsten wären dort die Volksabstimmungen implementiert worden.
Demokratie war nie das Ziel der Siegermächte, ansonsten hätten sie Kriminelle wie Adenauer nicht installiert
Es gab in der DDR keinen Bedarf an Volksabstimmungen, genau so, wie keinen Bedarf an Streiks. Tiefschürfende Begründung: gegen sich selbst brauchen die Werktätigen diese Mittel nicht.

Larry Plotter
14.02.2018, 16:13
Demnach war die SED von der Mehrheit (?) gewollt ?

?????????????????

Wo steht das???

Soll ich Dir meine Aussage zerlegen, zum einfachen Verständnis????

regierende Minderheit (SED) ........die meinte.......die Mehrheit zu vertreten

Larry Plotter
14.02.2018, 16:17
Natürlich. Wer öffentlich meinte, sie nicht zu wollen, kam nach Bautzen. Verbunden mit dem Verlust der Bürgerrechte, insbesondere des Wahlrechts.


Nunja, wenn man Zwang als Wollen definiert.

In der DDR ging es nur nie ums Wollen,
denn
dagegen stand eben der Zwang,
weil die Partei ihre Macht nicht verlieren wollte
und weil die SU ihren Satelitenstaat nicht verlieren wollte.

Larry Plotter
14.02.2018, 16:19
Es gab in der DDR keinen Bedarf an Volksabstimmungen, genau so, wie keinen Bedarf an Streiks. Tiefschürfende Begründung: gegen sich selbst brauchen die Werktätigen diese Mittel nicht.

Solche Bedürfnisse gibt es , aus Sicht der Regierenden, in einer Diktatur auch nur selten.

Bruddler
14.02.2018, 16:20
?????????????????

Wo steht das???

Soll ich Dir meine Aussage zerlegen, zum einfachen Verständnis????

regierende Minderheit (SED) ........die meinte.......die Mehrheit zu vertreten

Auch in der DDR gab es "offizielle Wahlergebnisse", (SED 99,4%) zweifelst Du etwa ?

Querfront
14.02.2018, 16:23
Moin,

Wer, wie ich, in diesem wunderschönen Staate aufgewachsen ist, wird sich noch gut an die Propaganda der Schultage erinnern. Die Demokratie sei das beste System, das wir haben, hieß es da, und natürlich schluckte man die Propaganda, wenn sie nicht zu krass wurde, willentlich.

Doch schon früh fiel mir die Staatentheorie Platos auf, der in seiner Res Publica die Ansicht vertrat, die Demokratie sei mit die schlechteste Staatsform, lediglich übertroffen von der sich anschließenden Tyrannei. Laut Platon ist die beste Form der Herrschaft eine Aritokratie mit einem Philosophenkönig auf dem Thron; nun, hierüber dürfen wir getrost verschiedener Meinung sein, denn das ist eine subjektive Einschätzung.

Platon vertrat die Ansicht, dass die Demokratie zwangsläufig untergehen müsse. Der "demokratische Mensch" wird bei Platon aufgefressen durch sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt. Klingt bekannt?

Auch die Revolutionen der Armen gegen die Reichen hatte Platon bereits vorausgesagt; diese sollten das Ende der Oligarchie, also der Herrschaft der Reichen, und den Anfang der Demokratie, der Herrschaft des Pöbels, verheißen, und eben so konnten wir es ja auch beobachten.

Der Nachfolger des demokratischen Menschen ist dann der tyrannische Mensch. Die Demokratie wird ironischerweise dadurch über den Haufen geworfen, dass die Menschen sich nach Freiheit sehnen. Die Freiheit wird wichtiger als alles andere, und die Gesellschaft stürzt in das Chaos; ein Zustand, in dem ein Tyrann in die Lage gesetzt wird, die Macht zu übernehmen. Der Tyrann interessiert sich natürlich herzlich wenig für Eigen-Moderation, die Freiheit der anderen, oder irgendwelche basischen menschlichen Werte. Er interessiert sich nur noch für die unmittelbare Befrieidigung seiner selbst, und wird dadurch für immer unbefrieidigt.

Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

Platons Herrschaft der Eliten funktioniert aber auch nicht wirklich. Die Menscheitsgeschichte ist voll von gescheiterten Beispielen. Vielleicht waren es ja die falschen Eliten. Demokratie und Gewaltenteilung sind im Grunde schon ok, wenn sich denn alle daran halten würden. Das Problem scheint mir der Mensch selbst mit seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten sein. Vielleicht gibt es bald eine KI, die uns besser und weiser regiert. :D

Larry Plotter
14.02.2018, 16:28
Auch in der DDR gab es "offizielle Wahlergebnisse", (SED 99,4%) zweifelst Du etwa ?

Die Frage ist immer, WAS stand zur Wahl?

a) das Parlament
oder/und
b) die persönliche Sicherheit und Unversehrtheit?

Sobald b) mit einbezogen wird................beginnt die Interpretation, Mehrheit ja oder nein, bis hin zur Regierung der absoluten Minderheit (unter dem Deckmantel der Interpretation).

Zirkuszelt
14.02.2018, 16:31
Platons Herrschaft der Eliten funktioniert aber auch nicht wirklich. Die Menscheitsgeschichte ist voll von gescheiterten Beispielen. Vielleicht waren es ja die falschen Eliten. Demokratie und Gewaltenteilung sind im Grunde schon ok, wenn sich denn alle daran halten würden. Das Problem scheint mir der Mensch selbst mit seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten sein. Vielleicht gibt es bald eine KI, die uns besser und weiser regiert. :D

Wenn sich Staatsgewalt , Parlament, Rechtsprechung und Medien nicht mehr überschneiden würden , hätten wir Demokratie.Aber die Medien sind zur Zeit zum grossen Teil Papageien der Staatsgewalt und das Parlament besteht zum grössten Teil aus Theaterpublikum .

Larry Plotter
14.02.2018, 16:32
Platons Herrschaft der Eliten funktioniert aber auch nicht wirklich. Die Menscheitsgeschichte ist voll von gescheiterten Beispielen. Vielleicht waren es ja die falschen Eliten. Demokratie und Gewaltenteilung sind im Grunde schon ok, wenn sich denn alle daran halten würden. Das Problem scheint mir der Mensch selbst mit seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten sein. Vielleicht gibt es bald eine KI, die uns besser und weiser regiert. :D


Ach mir ist zu mindestens ein Beispiel aus der Geschichte bekannt, in dem es für eine gewisse Zeit funktioniert hat.
Noch Heute ist diese Zeit für diesen Staat als , man kann fast sagen , goldenes Zeitalter, bekannt.
Aber leider auch der Beginn des späteren Übels.

Tryllhase
14.02.2018, 16:34
Auch in der DDR gab es "offizielle Wahlergebnisse", (SED 99,4%) zweifelst Du etwa ?
Natürlich. Lautes namentliches Aufrufen des Wählers beim Betreten des Wahllokals. Übernahme des Wahlzettels. Kurzes Überfliegen der hinreichend bekannten Kandidaten der "Nationalen Front". Falten des Wahlzettels unter aller Augen. Betreten einer Wahlkabine, soweit vorhanden, war nicht empfehlenswert. Verlassen des Wahllokals mit stolz geschwollener Brust.
Und trotzdem muss es Abweichler gegeben haben. Mit radioaktiven Markern auf den Wahlbenachrichtigungskarten, die sich von den Fingern auf die Wahlzettel übertrugen, versuchte man, deren habhaft zu werden.

Larry Plotter
14.02.2018, 16:39
Wenn sich Staatsgewalt , Parlament, Rechtsprechung und Medien nicht mehr überschneiden würden , hätten wir Demokratie.Aber die Medien sind zur Zeit zum grossen Teil Papageien der Staatsgewalt und das Parlament besteht zum grössten Teil aus Theaterpublikum .

Das macht auch aus meiner Sicht die AFD so schwer abschätzbar,
denn
mit Lügenpresse hatte sie ja Recht.
Nicht in Bezug auf die Informationspolitik, denn dort hatten ja die Chefredakteure Recht,
wer sich informieren wollte, der konnte.

Aber in Bezug auf die Presse als 4.Gewalt war die Presse ein Totalversager.

Die Grünen z.B. konnten eine Meinungsdiktatur aufbauen,
nach dem Motto,
"Asylbewerber ja aber gibt es nicht, wer so was sagt ist ein Nazi."

Man stelle sich vor, heute würde man sagen:
"GrKo ja aber gibt es nicht, wer so was sagt, ist ein Nazi."

DAS Geschrei würde ich dazu gerne mal hören.

Pelle
14.02.2018, 16:45
Moin,

Wer, wie ich, in diesem wunderschönen Staate aufgewachsen ist, wird sich noch gut an die Propaganda der Schultage erinnern. Die Demokratie sei das beste System, das wir haben, hieß es da, und natürlich schluckte man die Propaganda, wenn sie nicht zu krass wurde, willentlich.

Doch schon früh fiel mir die Staatentheorie Platos auf, der in seiner Res Publica die Ansicht vertrat, die Demokratie sei mit die schlechteste Staatsform, lediglich übertroffen von der sich anschließenden Tyrannei. Laut Platon ist die beste Form der Herrschaft eine Aritokratie mit einem Philosophenkönig auf dem Thron; nun, hierüber dürfen wir getrost verschiedener Meinung sein, denn das ist eine subjektive Einschätzung.

Platon vertrat die Ansicht, dass die Demokratie zwangsläufig untergehen müsse. Der "demokratische Mensch" wird bei Platon aufgefressen durch sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt. Klingt bekannt?

Auch die Revolutionen der Armen gegen die Reichen hatte Platon bereits vorausgesagt; diese sollten das Ende der Oligarchie, also der Herrschaft der Reichen, und den Anfang der Demokratie, der Herrschaft des Pöbels, verheißen, und eben so konnten wir es ja auch beobachten.

Der Nachfolger des demokratischen Menschen ist dann der tyrannische Mensch. Die Demokratie wird ironischerweise dadurch über den Haufen geworfen, dass die Menschen sich nach Freiheit sehnen. Die Freiheit wird wichtiger als alles andere, und die Gesellschaft stürzt in das Chaos; ein Zustand, in dem ein Tyrann in die Lage gesetzt wird, die Macht zu übernehmen. Der Tyrann interessiert sich natürlich herzlich wenig für Eigen-Moderation, die Freiheit der anderen, oder irgendwelche basischen menschlichen Werte. Er interessiert sich nur noch für die unmittelbare Befrieidigung seiner selbst, und wird dadurch für immer unbefrieidigt.

Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

Welche Demokratie? Meinst Du diesen Witz von Bundesrepublik Deutschland (BRD). Die BRD ist eine Plutokratie, die von Plutokraten und Psychopathen beherrscht wird. Oder ist Dir nicht mal aufgefallen, dass einfache Menschen gar nicht über die wichtigen Dinge entscheiden dürfen wie z. B. TIPP, CETA, EBI usw.


https://www.youtube.com/watch?v=X-9ZG4Dk_Hg

Bettmaen
14.02.2018, 17:13
[...]
Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität. Wie seht ihr das?
Bevor ich zu meiner Sichtweise komme, möchte ich Dir ein großes Lob aussprechen, dass Du nicht irgendwelche fremden Texte kopiert und eingestellt hast, sondern über große Philosophen reflektiert und Deine Gedanken zu ihren Ideen im Licht unserer Gegenwart beschrieben hast. Das ist eine sehr große Geistesleistung, die nur wenige Menschen hinkriegen. Die meisten Leute gehen wie Roboter und Rechner aus Fleisch und Blut vor. Folglich werden sie meist Fachidioten.

Dieses Lob an Dich erlaube ich mir als alter Mann, zumal ich Deine enorme geistige Entwicklung fast schon von Kindesbeinen im Netz mitlesen durfte. :D

Aber nun zu Platon! Und zur Demokratie! Wie so oft muss zunächst eine Begriffsbestimmung her, damit wir wissen, ob wir von den gleichen Dingen sprechen. Was ist Demokratie? Ist der Demokratiebegriff Platons und des antiken Griechenlands der gleiche wie der unsere? Leben wir überhaupt in einer Demokratie? Die Frage möchte hier sofort verneinen. Wir leben nicht in einer Demokratie, sondern in einer Diktatur der Hochfinanz. Karl Marx sprach seinerzeit noch von einer Diktatur der Bourgeoisie. Das heißt, die Macht war in den Händen von ca. 10% der Bevölkerung. Heute regiert uns wie gesagt die Hochfinanz, also weniger als ein Promille der Bevölkerung. Sie beherrscht die Wirtschaft, die Banken, die Medien, Universitäten und den ganzen Staat.

Und was ist nicht ist, kann auch nicht untergehen. Die Diktatur der Hochfinanz tritt vielleicht offener und noch brutaler zutage. Das ist absehbar. Die sogenannten Anti-Terror-Gesetze richten sich im Grunde gegen das Volk. Zeitlich befristete Sklavenarbeit und völlige Enteignung durch scheinbar legale Maßnahmen sind ebenfalls sichtbar bzw. werden bereits praktiziert.

Einer (wahren)Demokratie möchte ich aber keine Absage erteilen. Eine Philosophenherrschaft würde wohl in die Katastrophe führen, denn sogar die weisesten Menschen wissen nicht, was für Milliarden Menschen gut oder schädlich ist. Andererseits wissen scheinbar ungebildete Menschen am besten, was für sie und ihre Familien gut ist.

Weiteres schreibe ich vielleicht morgen.

Don
14.02.2018, 17:25
Art.20 GG:

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (Aus dem Kopf zitiert - müsste stimmen)

Weder demokratisch, noch sozial oder Bundesstaat entspricht den tatsächlichen Verhältnissen.

hamburger
14.02.2018, 18:30
LOL......NÖÖÖ.

Demokratie ist immer eine Frage der Mehrheit.


Und damit beginnt erst die Interpretation,
siehe DDR,
wo die "regierende Minderheit" über die "Diktatur des Proletariates"
meinte die Mehrheit zu vertreten.

Weißt du überhaupt, was eine Verfassung ist? Scheinbar nicht...denn jede Staatsform bedarf einer Verfassung, außer der Diktatur.
Die Verfassung steht konträr zu der Regierung und soll den Bürger vor selbiger schützen. das funktioniert allerdings nur, wenn es eine Trennung der Gewalten gibt...und die Gewalten sich gegeneinander durchsetzen können.
Das gibt es in der BRD nicht, ebenso kann sich das Volk nicht gegen die Parteien wehren...wenn die Stimme abgegeben worden ist..dann ist sie weg.
Ohne eine Volksabstimmung ist jede Wahl fast sinnlos....
Deine Mehrheit hat also nichts zu sagen. Ohne Verfassung keine Demokratie...und aus gutem Grund haben die Sieger das GG ohne Zähne gestaltet...das BVerG wird von Parteianhängern besetzt und stimmt seine Urteile mit der Regierung ab...oder nimmt Anträge ohne Begründung einfach nicht an.
Du brauchst für diese Lehrstunde nichts zahlen..kostenlos, man kann nur hoffen nicht umsonst.

MIJK
14.02.2018, 18:49
Eine Demokratie gab es
nie nirgends

Chandra
14.02.2018, 18:51
Zum Thema Demokratie
Berliner Senat will „sexuelle Vielfalt“ im Kleinkindalter
– Eltern sind dagegen und landen im Knast
http://www.epochtimes.de/politik/deutschland/berliner-senat-will-sexuelle-vielfalt-im-kleinkindalter-eltern-sind-dagegen-und-landen-im-knast-a2348651.html?fb=1

ABAS
14.02.2018, 19:16
Eine Demokratie gab es
nie nirgends

Genauso ist es! Es gab niemals eine Demokratie auf dieser Welt.
In den kapitalistischen Staaten der Erde wird dem Volk nur die
Illusion einer " Demokratie " in Taeuschungsabsicht aus niederen
Beweggruenden des Machterhaltes der herrschenden Kapitalisten
vermittelt. " Demokratie " dient als Kulisse wie bei Filmsets.

Der herrschenden Regimen gelingt es nicht mehr wie sonst die
Illusion der Scheindemokratie aufrecht zu erhalten. Taeglich sehen
und erkennen die Menschen durch Ereignisse des Alltags das sie
von Regierungsmarionetten der Maechte des Kapitals belogen,
betrogen und getaeuscht werden.

Die Illusion der politischen Taeuschungskulisse " Demokratie "
zerplatzt nach und nach wie Seifenblasen und das Volk wacht
auf, was die Voraussetzung fuer Entwicklung des Willens zur
Veraenderung der Lage durch Taten ist. Kein Wille, Kein Weg!

Die Veraenderung kann nur der Systemwechsel zu reformierten
NationalSozialismus sein in dem ein starkes Volk ueber den vom
vom Volk gebildeten starken Staat sich gegen die Maechte des
Kapitals behauptet, die herrschende Kapitalsouveraenitaet bricht
und die verlorene Volkssouveraenitaet zurueck erkaempft.

Das Volk ist der Staat. Alle Staatsgewalt geht vom Volke aus!
Das geht nur durch eine Diktatur des Volkes welches aus den
eigenen Reihen einen starken Staat bildet der alle Akteure der
privaten Finanzwirtschaft und Sektoren der Realwirtschaft die
Rolle der Dienstleister fuer Volk und Staat zuweisst und dabei
Regeln zur Entfaltung freier Kraefte der Maerkte klar vorgibt.

mathetes
14.02.2018, 20:50
Ich glaub, Du meinst da eher Aristoteles und die Politie als "gute Demokratie", worin sich mündige citoyens um die res publica sorgen.

Gut möglich, war der eine nicht der Schüler des anderen?

autochthon
14.02.2018, 20:57
Weder demokratisch, noch sozial oder Bundesstaat entspricht den tatsächlichen Verhältnissen.

Der BRD steht im Jahr so 900Milliard. fürs soziale zur Verfügung.

Unser Fürsorgesystem kennt Kindergeld, Sozialgelder, Wohngeld und Knete aus den Versicherungsbeiträgen.

Es gibt unsozialere Wohlfahrtsstaatsprinzipien als die der BRD.

Edit:
Dennoch stehe ich zu meiner Aussage: BRD verrecke!!
Denn all diese Gelder stehen auch "Menschen zur Verfügung , die sich einfach hier durchschmarotzen und eben DIESEN Sozialstaat suchen.

Pelle
14.02.2018, 20:59
Der BRD steht im Jahr so 900Milliard. fürs soziale zur Verfügung.

Unser Fürsorgesystem kennt Kindergeld, Sozialgelder, Wohngeld und Knete aus den Versicherungsbeiträgen.

Es gibt unsozialere Wohlfahrtsstaatsprinzipien als die der BRD.

Die BRD hat aber auch Billiarden für die Banken übrig.

Zirrus
14.02.2018, 21:02
Platons Herrschaft der Eliten funktioniert aber auch nicht wirklich. Die Menscheitsgeschichte ist voll von gescheiterten Beispielen. Vielleicht waren es ja die falschen Eliten. Demokratie und Gewaltenteilung sind im Grunde schon ok, wenn sich denn alle daran halten würden. Das Problem scheint mir der Mensch selbst mit seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten sein. Vielleicht gibt es bald eine KI, die uns besser und weiser regiert. :D

Auch die KI wird uns nicht besser regieren, weil Fehler immer ein Ankünfungspunkt für etwas Neues sind, dass Perfekte bietet nur der Tod, er bleibt immer gleich, weil das sein Wesen ist. :D

autochthon
14.02.2018, 21:03
Die BRD hat aber auch Billiarden für die Banken übrig.

Wenn du auf Bankenrettungen abzielst, kommt das wohl hin.

Stanley_Beamish
14.02.2018, 21:07
Art.20 GG:

Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer und sozialer Bundesstaat. (Aus dem Kopf zitiert - müsste stimmen)

Artikel 5, Verfassung der DDR von 1974


Die Bürger der Deutschen Demokratischen Republik üben ihre politische Macht durch demokratisch gewählte Volksvertretungen aus.

autochthon
14.02.2018, 21:10
Artikel 5, Verfassung der DDR von 1974

Stimmt.

Eigentlich also g`schissen drauf. Alles Machwerk ist relativ, umdeutbar und endlich. :hi:

Pelle
14.02.2018, 21:15
Wenn du auf Bankenrettungen abzielst, kommt das wohl hin.

Nicht nur bei der Bankenrettung. Das ganze Banken- Kapitalgesellschaftssystem ist ein hoch schmarotzest System.


https://www.youtube.com/watch?v=vAkOIVszDYE

Politikqualle
14.02.2018, 23:44
.. also das muß man sich mal genau auf der Zunge vergehen lassen :
.
... Karnevalsumzug ein Wagen mit : „Die Wanne ist voll“ – Staatsschutz ermittelt gegen „jecke“ Asylkritiker" ..
.
.. https://www.compact-online.de/wp-content/uploads/2018/02/AfD-Karneval-Twitter-Storch-Staatsschutz.jpg

... https://www.compact-online.de/die-wanne-ist-voll-staatsschutz-ermittelt-gegen-jecke-asylkritiker/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter+2018-02-13T15%3A11%3A57%2B01%3A00[ (https://www.compact-online.de/die-wanne-ist-voll-staatsschutz-ermittelt-gegen-jecke-asylkritiker/?utm_source=newsletter&utm_medium=email&utm_campaign=Newsletter+2018-02-13T15%3A11%3A57%2B01%3A00)

John Donne
15.02.2018, 07:29
[...]
Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

Moin Leo,

der Kern der Demokratie, Wahlrecht mit Wahlgleichheit, ist mir prinzipiell überaus sympathisch. Zumal keine objektiven Kriterien ersichtlich sind, nach denen das Wahlrecht eingeschränkt werden sollte, die nicht politisch motiviertem Mißbrauch Tür und Tor öffnen. Gleichzeitig ist das offiziell propagierte Menschenbild der Demokratie heillos optimistisch. Wie jeder Erwachsene mit hinreichender Lebenserfahrung feststellt, wird bei weitem nicht jeder mit Erreichen der Volljährigkeit zum mündigen Staatsbürger. Eine Einschätzung wie von Platon oder Machiavelli trifft die Realität m.E. deutlich besser. Gleichzeitig war und bin ich der Meinung, daß man den Menschen nicht ändern, keinen "neuen Menschen" schaffen kann, sondern sich alles aus und mit den Menschen, wie sie sind, bilden muß.

Möglicherweise befinden wir uns im Sinne der Einteilung von Polybios momentan eher in einer ochlokratischen als demokratischen Phase. Ebenso wie das christliche "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" eine gewisse Eigenliebe (und zumindest die Abwesenheit pathologischer Autoaggression) impliziert, kann von einer am Gemeinwohl orientierten Herrschaftsform keine Rede sein, wenn das verbindende gemeinschaftliche Ethos fehlt und durch pathologische Selbstverleugnung fortwährend unterminiert wird:



Vom Staat her gedacht, braucht die freiheitliche Ordnung ein verbindendes Ethos, eine Art „Gemeinsinn“ bei denen, die in diesem Staat leben. Die Frage ist dann: Woraus speist sich dieses Ethos, das vom Staat weder erzwungen noch hoheitlich durchgesetzt werden kann? Man kann sagen: zunächst von der gelebten Kultur.

(Böckenförde-Diktum (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckenf%C3%B6rde-Diktum))

Betrachtet man obige Feststellung im Lichte der - von der Kanzlerin unwidersprochen - getätigten Aussage durch eine Staatsministerin, daß jenseits der Sprache eine deutsche Kultur nicht indentifizierbar sei, wird schnell klar, daß momentan erheblicher Langmut vonnöten ist, um nicht an seinen Mitmenschen zu verzweifeln. Und ohne die geht's nicht.

Quintilian
15.02.2018, 07:31
Moin Leo,

der Kern der Demokratie, Wahlrecht mit Wahlgleichheit, ist mir prinzipiell überaus sympathisch. Zumal keine objektiven Kriterien ersichtlich sind, nach denen das Wahlrecht eingeschränkt werden sollte, die nicht politisch motiviertem Mißbrauch Tür und Tor öffnen. Gleichzeitig ist das offiziell propagierte Menschenbild der Demokratie heillos optimistisch. Wie jeder Erwachsene mit hinreichender Lebenserfahrung feststellt, wird bei weitem nicht jeder mit Erreichen der Volljährigkeit zum mündigen Staatsbürger. Eine Einschätzung wie von Platon oder Machiavelli trifft die Realität m.E. deutlich besser. Gleichzeitig war und bin ich der Meinung, daß man den Menschen nicht ändern, keinen "neuen Menschen" schaffen kann, sondern sich alles aus und mit den Menschen, wie sie sind, bilden muß.

Möglicherweise befinden wir uns im Sinne der Einteilung von Polybios momentan eher in einer ochlokratischen als demokratischen Phase. Ebenso wie das christliche "Liebe deinen Nächsten wie dich selbst" eine gewisse Eigenliebe (und zumindest die Abwesenheit pathologischer Autoaggression) impliziert, kann von einer am Gemeinwohl orientierten Herrschaftsform keine Rede sein, wenn das verbindende gemeinschaftliche Ethos fehlt und durch pathologische Selbstverleugnung fortwährend unterminiert wird:


(Böckenförde-Diktum (https://de.wikipedia.org/wiki/B%C3%B6ckenf%C3%B6rde-Diktum))

Betrachtet man obige Feststellung im Lichte der von der Kanzlerin unwidersprochen getätigten Aussage, daß jenseits der Sprache eine deutsche Kultur nicht indentifizierbar sei, wird schnell klar, daß momentan erheblicher Langmut vonnöten ist, um nicht an seinen Mitmenschen zu verzweifeln. Und ohne die geht's nicht.

:gp:+1

Chronos
15.02.2018, 07:42
(....)

Betrachtet man obige Feststellung im Lichte der von der Kanzlerin unwidersprochen getätigten Aussage, daß jenseits der Sprache eine deutsche Kultur nicht indentifizierbar sei, wird schnell klar, daß momentan erheblicher Langmut vonnöten ist, um nicht an seinen Mitmenschen zu verzweifeln. Und ohne die geht's nicht.

Langsam, langsam!

Selbst wenn ich unserer "Kandesbunzlerin", diesem charakterlich völlig vorkommenen Stück Dreck, diesen Spruch zutrauen würde, stammt diese ungeheuerliche Unverschämtheit meines Wissens aber von der Türkin Özoguz, die von der nicht minder dreckigen SPD in den Rang einer Staatsministerin gehoben wurde.

Ich lasse mich aber gerne berichtigen, falls ich verpasst haben sollte, dass auch die Drecks-Merkel so etwas gesagt haben sollte.

John Donne
15.02.2018, 07:47
Langsam, langsam!

Selbst wenn ich unserer "Kandesbunzlerin", diesem charakterlich völlig vorkommenen Stück Dreck diesen Spruch zutrauen würde, stammt diese ungeheuerliche Unverschämtheit meines Wissens aber von der Türkin Özoguz, die von der nicht minder dreckigen SPD in den Rang einer Staatsministerin gehoben wurde.

Ich lasse mich aber gerne berichtigen, falls ich verpasst haben sollte, dass auch die Drecks-Merkel so etwas gesagt haben sollte.

Du hast recht, ich hätte mich präziser ausdrücken sollen. Die Aussage stammt von Frau Özoguz. Es wurde ihr von Frau Merkel, die als Kanzlerin die Richtlinien der Politik bestimmt, aber nicht widersprochen. Letzteres wollte ich ausdrücken.

Larry Plotter
15.02.2018, 08:04
Weißt du überhaupt, was eine Verfassung ist? Scheinbar nicht...denn jede Staatsform bedarf einer Verfassung, außer der Diktatur.
Die Verfassung steht konträr zu der Regierung und soll den Bürger vor selbiger schützen. das funktioniert allerdings nur, wenn es eine Trennung der Gewalten gibt...und die Gewalten sich gegeneinander durchsetzen können.
Das gibt es in der BRD nicht, ebenso kann sich das Volk nicht gegen die Parteien wehren...wenn die Stimme abgegeben worden ist..dann ist sie weg.
Ohne eine Volksabstimmung ist jede Wahl fast sinnlos....
Deine Mehrheit hat also nichts zu sagen. Ohne Verfassung keine Demokratie...und aus gutem Grund haben die Sieger das GG ohne Zähne gestaltet...das BVerG wird von Parteianhängern besetzt und stimmt seine Urteile mit der Regierung ab...oder nimmt Anträge ohne Begründung einfach nicht an.
Du brauchst für diese Lehrstunde nichts zahlen..kostenlos, man kann nur hoffen nicht umsonst.

Lehrstunde?
Nur weil Du nach einer Verfassung schreist?


Eine Verfassung, vereinfacht gesagt, ist EINE Möglichkeit
den grundlegenden Rechtsaufbau eines Staates festzulegen.

NUR

Wie immer, es gibt eben viele Wege nach Rom,
also auch viele Möglichkeiten dies zu regeln bzw. dies zu benennen.

siehe:
http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16582/verfassung

Zitat:
"Grundlegende Rechtsregeln für das Zusammenleben in einem Staat, zumeist in einer Verfassungsurkunde niedergelegt. Die Verfassung Deutschlands heißt Grundgesetz (http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16428/grundgesetz)."


Heisst, jede Staatsform bedarf zwar grundsätzlicher Regelungen,
ob dies aber über eine Verfassung oder ein Grundgesetz oder, oder,
geregelt wird,
bleibt dem jeweiligen Staat bzw. der jeweiligen Bevölkerung überlassen.
Es gibt Staaten, die regeln ihr Zusammenleben über ihre Religion.

FranzKonz
15.02.2018, 08:29
...
Möglicherweise befinden wir uns im Sinne der Einteilung von Polybios momentan eher in einer ochlokratischen als demokratischen Phase.
...

So sind die westlichen Demokratien generell angelegt. In der Demokratie der alten Griechen hatten nur vollwertige Bürger ein Wahlrecht, und der Begriff des Bürgers war sehr viel enger gefasst als heute.

Aber damit könnte man zur Not noch leben, zumal es gar nicht sooo einfach ist, diesen Bürgerbegriff zu definieren.

Ich sehe aktuell eher eine Oligarchie, oder jedenfalls eine Übergangsphase dorthin. Auch aus dieser Sicht ist Polybios mit seiner Theorie vom Verfassungskreislauf so aktuell wie vor 2000 Jahren.

Schopenhauer
15.02.2018, 08:34
So sind die westlichen Demokratien generell angelegt. In der Demokratie der alten Griechen hatten nur vollwertige Bürger ein Wahlrecht, und der Begriff des Bürgers war sehr viel enger gefasst als heute.


So ist es. (Ursprünglich).
(Man bezeichnet das, was hier läuft als 'gerichtete Demokratie' *hust*)

-jmw-
15.02.2018, 08:54
Ist man Demokrat, entspricht aber die herrschende Demokratie nicht den eigenen Vorstellungen, ist's nunmal einfacher, sie zur Nichtdemokratie umzudefinieren. Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.


??????????

Wo steht geschrieben, dass eine Demokratie eine Verfassung benötigt?

Wie ein Staat "seine Demokratie" organisiert, ob über eine Verfassung oder ein GG oder, oder,
bleibt doch dem Staate selber überlassen, d.h. der Bevölkerung.
Wenn die Bevölkerung mit einer anderen Modalität leben kann.......OK.

Wo steht geschrieben, dass eine Demokratie NUR über Volksabstimmungen funktioniert?

-jmw-
15.02.2018, 08:57
Gut möglich, war der eine nicht der Schüler des anderen?
Ja, war er.

-jmw-
15.02.2018, 09:00
Weißt du überhaupt, was eine Verfassung ist? [...]
Gegenfrage: Wie tätest Du ein Regelwerk nennen, welches zwar Staatsstrukturprinzipien festhält, aber keinen Grundrechtskatalog enthält, keine (echte) Gewaltenteilung kennt und keine Volksabstimmungen vorsieht?

Daggu
15.02.2018, 09:02
Ist man Demokrat, entspricht aber die herrschende Demokratie nicht den eigenen Vorstellungen, ist's nunmal einfacher, sie zur Nichtdemokratie umzudefinieren. Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.

Großartig formuliert:


Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.

:appl:

FranzKonz
15.02.2018, 09:25
Ist man Demokrat, entspricht aber die herrschende Demokratie nicht den eigenen Vorstellungen, ist's nunmal einfacher, sie zur Nichtdemokratie umzudefinieren. Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.

Das ist zwar wahr, aber eben nur die halbe Wahrheit.

Tatsächlich haben sich die Parteien (nicht nur) diesen Staat unter den Nagel gerissen, und sie werden von Oligarchen gesteuert. Die Auflösung der demokratischen Verhältnisse innerhalb der Parteien, aber auch in den Regierungen, ist an vielen Symptomen zu erkennen.

Zuletzt daran, dass ein Herr Gabriel den Parteivorsitz an Herrn Schulz übergab, und Herr Schulz den Parteivorsitz an Frau Nahles übergab.

Schön, gegen die letzte Übergabe gab es formale Kritik. Es ist also zumindest in der SPD noch ein trauriger Rest von Demokratieverständnis vorhanden.

In der CSU regt sich hingegen kein nennenswerter Widerstand gegen die Übergabe des Ministerpräsidentenamts von Seehofer an Söder.

Es wäre hochinteressant, dieses Thema mal etwas breiter zu debattieren, statt sich ewig an Flüchtlingen abzuarbeiten, denn auch das Flüchtlingsproblem resultiert letztlich aus den Defiziten der politischen Kultur hierzulande und in der EU. Dieses Problem entstand, weil die Kanzlette sich über geltendes Recht hinwegsetzte und sich kein nennenswerter Widerstand bemerkbar machte.

Larry Plotter
15.02.2018, 09:59
Ist man Demokrat, entspricht aber die herrschende Demokratie nicht den eigenen Vorstellungen, ist's nunmal einfacher, sie zur Nichtdemokratie umzudefinieren. Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.


So eine Vorgehensweise scheint einfacher zu sein,
als sich innerhalb der herrschenden Demokratie selber einzubringen
und aktiv zu werden.

Larry Plotter
15.02.2018, 10:05
Das ist zwar wahr, aber eben nur die halbe Wahrheit.

Tatsächlich haben sich die Parteien (nicht nur) diesen Staat unter den Nagel gerissen, und sie werden von Oligarchen gesteuert. Die Auflösung der demokratischen Verhältnisse innerhalb der Parteien, aber auch in den Regierungen, ist an vielen Symptomen zu erkennen.

Zuletzt daran, dass ein Herr Gabriel den Parteivorsitz an Herrn Schulz übergab, und Herr Schulz den Parteivorsitz an Frau Nahles übergab.

Schön, gegen die letzte Übergabe gab es formale Kritik. Es ist also zumindest in der SPD noch ein trauriger Rest von Demokratieverständnis vorhanden.

In der CSU regt sich hingegen kein nennenswerter Widerstand gegen die Übergabe des Ministerpräsidentenamts von Seehofer an Söder.

Es wäre hochinteressant, dieses Thema mal etwas breiter zu debattieren, statt sich ewig an Flüchtlingen abzuarbeiten, denn auch das Flüchtlingsproblem resultiert letztlich aus den Defiziten der politischen Kultur hierzulande und in der EU. Dieses Problem entstand, weil die Kanzlette sich über geltendes Recht hinwegsetzte und sich kein nennenswerter Widerstand bemerkbar machte.


Auch das ist nur die halbe Wahrheit,
denn,
die Möglichkeit dagegen vorzugehen gibt es doch,
man muss eben nur SELBER handeln.

Siehe CSU, wo vor nicht allzulanger Zeit zwei Herrn (Huber und Beckstein) meinten,
sie könnten die CSU unter sich und ihren Gefolgsleuten aufteilen.
Die darauffolgende Wahl machte dieser Vorstellung ganz schnell ein Ende.

Wenn es der jeweilige Wähler zulässt...........dann hast Du recht,
nur dann wollte der jeweilige Wähler es auch nicht anders,
denn seine Chance hatte bzw. hätte er ja gehabt.

Quintilian
15.02.2018, 10:06
Ist man Demokrat, entspricht aber die herrschende Demokratie nicht den eigenen Vorstellungen, ist's nunmal einfacher, sie zur Nichtdemokratie umzudefinieren. Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.

Das kommt darauf an. Dieter Thomä hat in seinem "Puer Robustus" drei Arten dieses Typus beschrieben: den egozentrischen (etwa Max Stirner), den exzentrischen (standort- nicht charakterbezogen, etwa Diderot) und den nomozentrischen (etwa Marx oder Carl Schmitt). Letzterer Typus hat schon ein fertiges Modell einer neuen, anderen Demokratie.

Dass darüber hinaus die aktuelle Demokratieform (repräsentativ) schon bei Tocqueville keinen Anklang fand, ist bekannt. Alternativen gibt es, aber da in D Parteiinteressen und Staatsinteressen zusammenfallen inzwischen, wird sich nichts mehr bewegen.

FranzKonz
15.02.2018, 10:14
Auch das ist nur die halbe Wahrheit,
denn,
die Möglichkeit dagegen vorzugehen gibt es doch,
man muss eben nur SELBER handeln.

Ich wollte nicht behaupten, im Besitz der ganzen Wahrheit zu sein.


Wenn es der jeweilige Wähler zulässt...........dann hast Du recht,
nur dann wollte der jeweilige Wähler es auch nicht anders,
denn seine Chance hatte bzw. hätte er ja gehabt.

Womit wir wieder bei dem Ansatz "Bürger gemäß der antiken griechischen Demokratien" sind.

Hierzulande darf jeder Depp wählen, unter anderem diejenigen, die mehr Fußballer als Politiker namentlich nennen können.

Liberalist
15.02.2018, 10:17
Ich wollte nicht behaupten, im Besitz der ganzen Wahrheit zu sein.


Nicht?

Du bist doch fleischgewordene Wahrheit in Form eines Huhns.

-jmw-
15.02.2018, 10:20
Es ist mehr als das, denn viele "wahre Demokratie"-Vertreter kritisieren nicht nur Auswüchse des Parteienunwesens (bzw. Michels Oligarchiegesetz), sondern stören sich, wahlweise, am Fehlen von Plebisziten und Referenden oder Amtszeitbegrenzungen, an Postenbesetzungen, Fraktionszwängen, %-hürden, Parteiverboten, an zu vielen oder zu wenigen Staats- oder Privatmedien, daran, dass Richter, Staatsanwälte und Polizeichefs nicht gewählt werden, an Großspendern, an Frauenquoten... Alles "irgendwie" "undemokratisch" und an wichtigen Problemen mit Schuld, die's, wär's anders, gar nicht gäb.


Das ist zwar wahr, aber eben nur die halbe Wahrheit.

Tatsächlich haben sich die Parteien (nicht nur) diesen Staat unter den Nagel gerissen, und sie werden von Oligarchen gesteuert. Die Auflösung der demokratischen Verhältnisse innerhalb der Parteien, aber auch in den Regierungen, ist an vielen Symptomen zu erkennen.

Zuletzt daran, dass ein Herr Gabriel den Parteivorsitz an Herrn Schulz übergab, und Herr Schulz den Parteivorsitz an Frau Nahles übergab.

Schön, gegen die letzte Übergabe gab es formale Kritik. Es ist also zumindest in der SPD noch ein trauriger Rest von Demokratieverständnis vorhanden.

In der CSU regt sich hingegen kein nennenswerter Widerstand gegen die Übergabe des Ministerpräsidentenamts von Seehofer an Söder.

Es wäre hochinteressant, dieses Thema mal etwas breiter zu debattieren, statt sich ewig an Flüchtlingen abzuarbeiten, denn auch das Flüchtlingsproblem resultiert letztlich aus den Defiziten der politischen Kultur hierzulande und in der EU. Dieses Problem entstand, weil die Kanzlette sich über geltendes Recht hinwegsetzte und sich kein nennenswerter Widerstand bemerkbar machte.

-jmw-
15.02.2018, 10:21
So eine Vorgehensweise scheint einfacher zu sein, als sich innerhalb der herrschenden Demokratie selber einzubringen und aktiv zu werden.
Man könnte sich ja auch auf den Standpunkt stellen, dass etwas durchaus Demokratie sei, und dennoch nicht gut funktioniere, da eben nicht alle Varianten von Demokratie gut funktionierten - und dabei dennoch Demokratie blieben.

(Oder man verzichtet darauf, Demokrat zu sein. Ist m.E.n. recht einfach.)

-jmw-
15.02.2018, 10:26
[...] Letzterer Typus hat schon ein fertiges Modell einer neuen, anderen Demokratie. [...]
Darf und soll er, möge aber bitte mich verschonen mit "richtig", "wahr", "einzig" odgl., weil's einfach nicht hinhaut, alte, tiefe, breite Begriffe derart zu vereinnahmen und der Nächste weiss dann gar nicht mehr, wie er's sagen soll, weil ihm die Worte fehlen.

Schopenhauer
15.02.2018, 10:26
(Oder man verzichtet darauf, Demokrat zu sein. Ist m.E.n. recht einfach.)

Eben.
Ich bin kein Demokrat...noch nie gewesen.

Seligman
15.02.2018, 10:40
Moin,

Wer, wie ich, in diesem wunderschönen Staate aufgewachsen ist, wird sich noch gut an die Propaganda der Schultage erinnern. Die Demokratie sei das beste System, das wir haben, hieß es da, und natürlich schluckte man die Propaganda, wenn sie nicht zu krass wurde, willentlich.

Doch schon früh fiel mir die Staatentheorie Platos auf, der in seiner Res Publica die Ansicht vertrat, die Demokratie sei mit die schlechteste Staatsform, lediglich übertroffen von der sich anschließenden Tyrannei. Laut Platon ist die beste Form der Herrschaft eine Aritokratie mit einem Philosophenkönig auf dem Thron; nun, hierüber dürfen wir getrost verschiedener Meinung sein, denn das ist eine subjektive Einschätzung.

Platon vertrat die Ansicht, dass die Demokratie zwangsläufig untergehen müsse. Der "demokratische Mensch" wird bei Platon aufgefressen durch sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt. Klingt bekannt?

Auch die Revolutionen der Armen gegen die Reichen hatte Platon bereits vorausgesagt; diese sollten das Ende der Oligarchie, also der Herrschaft der Reichen, und den Anfang der Demokratie, der Herrschaft des Pöbels, verheißen, und eben so konnten wir es ja auch beobachten.

Der Nachfolger des demokratischen Menschen ist dann der tyrannische Mensch. Die Demokratie wird ironischerweise dadurch über den Haufen geworfen, dass die Menschen sich nach Freiheit sehnen. Die Freiheit wird wichtiger als alles andere, und die Gesellschaft stürzt in das Chaos; ein Zustand, in dem ein Tyrann in die Lage gesetzt wird, die Macht zu übernehmen. Der Tyrann interessiert sich natürlich herzlich wenig für Eigen-Moderation, die Freiheit der anderen, oder irgendwelche basischen menschlichen Werte. Er interessiert sich nur noch für die unmittelbare Befrieidigung seiner selbst, und wird dadurch für immer unbefrieidigt.

Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

hmhm.
[....sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt.]
Warum ist das Demokratietypisch?

Der Staat....Platon...Ich habs vor der Nase stehen aber noch nie gelesen....

hamburger
15.02.2018, 10:43
Gegenfrage: Wie tätest Du ein Regelwerk nennen, welches zwar Staatsstrukturprinzipien festhält, aber keinen Grundrechtskatalog enthält, keine (echte) Gewaltenteilung kennt und keine Volksabstimmungen vorsieht?

Solltest du nicht fragen müssen....eine Diktatur, eine Monarchie...ein Gottesstaat.
Ich weiß, das viele nicht mehr Gelegenheit zu einer umfassenden Schulbildung hatten...
Deswegen können sie auch das Prinzip der Gewalten, die gegeneinander stehen müssen, nicht begreifen.
Die Gewerkschaften waren so eine Gewalt, die gegen die Interessen der Herren agieren konnte, weil allein wäre der Arbeitnehmer hilflos gewesen.
Ebenso ist der Staat übermächtig gegenüber dem Einzelnen...deswegen haben die USA eine richtige Verfassung und die Bürger ein Recht auf Waffenbesitz.
Larry Plotter sollte mal einen Urlaub in Nordkorea machen...danach würde er den Sinn und Zweck einer Verfassung begreifen.
Zwischendurch könnte er auch Geschichtsunterricht nehmen, dann wüsste er, das GG ist ein Konstrukt zur Unterdrückung der Rechte des Volkes...um es zu lenken. Rechte aus dem GG kann bezeichnenderweise nur ein Ausländer wahrnehmen...siehe Urteile.
In der BRD werden die Rechte des Bürgers nicht geschützt...Beamten und Parteien haben sich diesen Staat zur Beute gemacht. Vosskuhle und Co kann man nicht als Richter bezeichnen, sondern als Wurmfortsatz der Politik

FranzKonz
15.02.2018, 11:25
Es ist mehr als das, denn viele "wahre Demokratie"-Vertreter kritisieren nicht nur Auswüchse des Parteienunwesens (bzw. Michels Oligarchiegesetz), sondern stören sich, wahlweise, am Fehlen von Plebisziten und Referenden oder Amtszeitbegrenzungen, an Postenbesetzungen, Fraktionszwängen, %-hürden, Parteiverboten, an zu vielen oder zu wenigen Staats- oder Privatmedien, daran, dass Richter, Staatsanwälte und Polizeichefs nicht gewählt werden, an Großspendern, an Frauenquoten... Alles "irgendwie" "undemokratisch" und an wichtigen Problemen mit Schuld, die's, wär's anders, gar nicht gäb.

Hmm. Ich sag's mal so: Ich glaube nicht an ein Allheilmittel. Wenn irgendetwas anders ist, gibt das in aller Regel nur andere Probleme, äußerst selten eine Problemlösung, aber doch immerhin oft eine Verbesserung der Gesamtsituation.

Wenn die bestehenden Parteien ihre Machtbefugnisse ausweiten und zementieren, sind Gegenmaßnahmen notwendig um die Demokratie zu erhalten. Erlaubt man die negativen Auswüchse, lässt man deren Wachstum zu, kommt man in die nächste Stufe des Verfassungskreislaufs.

FranzKonz
15.02.2018, 11:26
Nicht?

Du bist doch fleischgewordene Wahrheit in Form eines Huhns.

Es hackt wieder ein bisschen. Wie schön.

Liberalist
15.02.2018, 11:28
Es hackt wieder ein bisschen. Wie schön.

Und ich dachte jetzt hackt die Wahrheit.

Aber da hast du wohl was falsch verstanden. :?

Affenpriester
15.02.2018, 11:34
Ist man Demokrat, entspricht aber die herrschende Demokratie nicht den eigenen Vorstellungen, ist's nunmal einfacher, sie zur Nichtdemokratie umzudefinieren. Dann kann man dagegen opponieren und "wahre" Demokratie" fordern, was meist nichts anderes ist als eine weitgehende Umsetzung des eigenen politischen Programms.

Nun, wenn das Volk morgen tatsächlich selbst herrschen, also Macht ausüben, sollte ... dann bin ich mir nicht so sicher, ob das besser wäre als es ein paar geübten Idioten zu überlassen.
Warum sollte ich zwanzig geübte Idioten gegen zwanzig Millionen ungeübte Idioten eintauschen? Zwanzig Idioten zu erschießen und auszuwechseln ist weniger mühsam und erheblich billiger.
Alles andere ist nur Problemverlagerung ... ersetze ein Problem durch ein anderes ... wenn du Glück hast, haste nun zwei.

Olliver
15.02.2018, 11:36
https://www.youtube.com/watch?v=Hwx3ii0hn9k

Larry Plotter
15.02.2018, 11:38
Larry Plotter sollte mal einen Urlaub in Nordkorea machen...danach würde er den Sinn und Zweck einer Verfassung begreifen.
Zwischendurch könnte er auch Geschichtsunterricht nehmen, dann wüsste er, das GG ist ein Konstrukt zur Unterdrückung der Rechte des Volkes...um es zu lenken. Rechte aus dem GG kann bezeichnenderweise nur ein Ausländer wahrnehmen...siehe Urteile.
In der BRD werden die Rechte des Bürgers nicht geschützt...Beamten und Parteien haben sich diesen Staat zur Beute gemacht. Vosskuhle und Co kann man nicht als Richter bezeichnen, sondern als Wurmfortsatz der Politik

LOL,

WAS nutzt Dir Deine Verfassung, wenn.....ja wenn sie nur auf dem Papier steht.

Lies mal Seite 4 unten., DDR und Verfassung.
Hättest ja mal z.B. 1973 in der EX-DDR versuchen können,
die Verfassung bzw. deren Einhaltung einzuklagen.

Aber, die DDR hatte eine Verfassung.

Leo Navis
15.02.2018, 12:07
Platons Herrschaft der Eliten funktioniert aber auch nicht wirklich. Die Menscheitsgeschichte ist voll von gescheiterten Beispielen. Vielleicht waren es ja die falschen Eliten. Demokratie und Gewaltenteilung sind im Grunde schon ok, wenn sich denn alle daran halten würden. Das Problem scheint mir der Mensch selbst mit seinen Schwächen und Unzulänglichkeiten sein. Vielleicht gibt es bald eine KI, die uns besser und weiser regiert. :D
Platon hat nie behauptet, dass es dauerhaft funktionieren würde. Ganz im Gegenteil ist basisches Bestandteil der Philosophie, dass durch Verschiebung des Fokus der Gesellschaft von reiner Kultur zu Wohlstand hin immer mehr nicht mehr ganz so hochwertige Individuen in Machtpositionen gelangen, sodass das System degeneriert.

Die Herrschaft der Besten funktioniert immer nur ganz kurz, und wird dann durch eine Timokratie, eine Herrschaft der eben nicht mehr Weisen (also Besten zur Führung des Staates) sondern Angesehenen, ersetzt.

Diese Herrschaft degeniert dann immer weiter, über die Oligarchie (Geldherrschaft) hin zur Demokratie (Herrschaft des Pöbels) hin zur Tyrannei (Herrschaft eines Tyrannen). Und danach wieder von vorne? Wer weiß ...

Ich glaube wir sind es nur heute dermaßen gewohnt, von Geld oder Mehrheitsmeinung regiert zu werden, dass wir zynisch werden und nicht mehr daran glauben können, dass eine Herrschaft der Weisheit überhaupt möglich sein soll.

Affenpriester
15.02.2018, 12:25
Platon hat nie behauptet, dass es dauerhaft funktionieren würde. Ganz im Gegenteil ist basisches Bestandteil der Philosophie, dass durch Verschiebung des Fokus der Gesellschaft von reiner Kultur zu Wohlstand hin immer mehr nicht mehr ganz so hochwertige Individuen in Machtpositionen gelangen, sodass das System degeneriert.

Die Herrschaft der Besten funktioniert immer nur ganz kurz, und wird dann durch eine Timokratie, eine Herrschaft der eben nicht mehr Weisen (also Besten zur Führung des Staates) sondern Angesehenen, ersetzt.

Diese Herrschaft degeniert dann immer weiter, über die Oligarchie (Geldherrschaft) hin zur Demokratie (Herrschaft des Pöbels) hin zur Tyrannei (Herrschaft eines Tyrannen). Und danach wieder von vorne? Wer weiß ...

Ich glaube wir sind es nur heute dermaßen gewohnt, von Geld oder Mehrheitsmeinung regiert zu werden, dass wir zynisch werden und nicht mehr daran glauben können, dass eine Herrschaft der Weisheit überhaupt möglich sein soll.

Weisheit ist son Ding mit Pfiff. Wer entscheidet denn, was weise ist? Die depperte Mehrheit oder die selbstverliebte Elite?
Weise ist es, ein politisches Amt gar nicht erst anzutreten. Man müsste zu vielen Menschen "ungerecht" sein, was einen den Kopf kosten wird. Denn, sieh, man kann es nicht jedem recht machen.
Also muss man im Sinne irgendeiner selbsterdachten Sache dienen ... wie soll das allgemein gerecht stattfinden?
Philosophen verirren sich gern in ihrer eigenen Philosophie ... ich kann paar Lieder davon trällern und machs mir deshalb einfach, ich lasse andere scheitern und amüsiere mich darüber.

Leo Navis
15.02.2018, 12:38
Bevor ich zu meiner Sichtweise komme, möchte ich Dir ein großes Lob aussprechen, dass Du nicht irgendwelche fremden Texte kopiert und eingestellt hast, sondern über große Philosophen reflektiert und Deine Gedanken zu ihren Ideen im Licht unserer Gegenwart beschrieben hast. Das ist eine sehr große Geistesleistung, die nur wenige Menschen hinkriegen. Die meisten Leute gehen wie Roboter und Rechner aus Fleisch und Blut vor. Folglich werden sie meist Fachidioten.

Dieses Lob an Dich erlaube ich mir als alter Mann, zumal ich Deine enorme geistige Entwicklung fast schon von Kindesbeinen im Netz mitlesen durfte. :D

Aber nun zu Platon! Und zur Demokratie! Wie so oft muss zunächst eine Begriffsbestimmung her, damit wir wissen, ob wir von den gleichen Dingen sprechen. Was ist Demokratie? Ist der Demokratiebegriff Platons und des antiken Griechenlands der gleiche wie der unsere? Leben wir überhaupt in einer Demokratie? Die Frage möchte hier sofort verneinen. Wir leben nicht in einer Demokratie, sondern in einer Diktatur der Hochfinanz. Karl Marx sprach seinerzeit noch von einer Diktatur der Bourgeoisie. Das heißt, die Macht war in den Händen von ca. 10% der Bevölkerung. Heute regiert uns wie gesagt die Hochfinanz, also weniger als ein Promille der Bevölkerung. Sie beherrscht die Wirtschaft, die Banken, die Medien, Universitäten und den ganzen Staat.

Und was ist nicht ist, kann auch nicht untergehen. Die Diktatur der Hochfinanz tritt vielleicht offener und noch brutaler zutage. Das ist absehbar. Die sogenannten Anti-Terror-Gesetze richten sich im Grunde gegen das Volk. Zeitlich befristete Sklavenarbeit und völlige Enteignung durch scheinbar legale Maßnahmen sind ebenfalls sichtbar bzw. werden bereits praktiziert.

Einer (wahren)Demokratie möchte ich aber keine Absage erteilen. Eine Philosophenherrschaft würde wohl in die Katastrophe führen, denn sogar die weisesten Menschen wissen nicht, was für Milliarden Menschen gut oder schädlich ist. Andererseits wissen scheinbar ungebildete Menschen am besten, was für sie und ihre Familien gut ist.

Weiteres schreibe ich vielleicht morgen.
Hab Dank für das schöne Lob. :)

Nun, es ist ja nicht nur die Hochfinanz. Und all den Unkenrufen zum Trotze: Wir leben in einer Demokratie. Ein Herrscher in diesem Land kann nicht gegen sein Volk herrschen, ohne abgesetzt zu werden. Es ist also Maxime des Handelns der Herrscher die Mehrheit zu beglücken.

Wie beglückt man die Mehrheit? Beglückt man sie mit sinnvollen Projekten, die still und leise von der Hand gehen, und letztlich im Sinne von uns allen sind, denn eine Republik ist ja die Sache des Volkes?

Oder hetzt man es auf? Beides ist möglich. Schauen wir uns dieses "Geschenkverhalten" doch mal in der Praxis an. In Amerika gibt und gab es dazu ironischerweise die "Two Santa Theory". Die Republikaner waren vor Reagan am Verschwinden; ihre Rückwärtsgewandheit hatte sich nicht bewährt. Die Demokraten dagegen vertraten viele Ideen, die Geschenken gleichkommen: Allgemeine Krankenversicherung, sogar Grundsicherung. Die Wirtschaft brummt, die Schulden sind niedrig. Also was machen die Republikaner? Sie schenken. Und zwar Steuererleichterungen. Mit dem Aufnehmen von massiven Schulden. Die Schulden sind egal, wird behauptet. Die Steuern werden drastisch gestrichen. Und hier kommt der Coup:

Dann kommen die Demokraten wieder an die Macht, unter Clinton. Auf einmal ist den Republikanern die Verschuldung super wichtig, sodass der demokratische Präsident genötigt wird soziale Maßnahmen zu streichen um die Schulden niedrig zu halten. Nicht nur beschenken die Republikaner die Reichen, sie sorgen auch dafür, dass die Armen möglichst wenig bekommen. Kaum ist Clinton weg und Bush2 ist da, wird wieder massiv viel übers Budget gewirtschaftet - mit neuen Schulden, die dann Obamas Schuld sind, und was macht Trump heute? Neue Schulden + weniger Steuern, speziell für die Reichen.

Und gehen tut das hauptsächlich, weil die weiße Landbevölkerung dumm genug ist, lieber weiß zu wählen als diese "politisch Korrekten" mit ihren Negern und Frauen. Naja, plus massiven Vergüngstigungen für die Republikaner durch unfaire Wahlbezirkverteilung. Vox populi, vox Rindvieh.

Und das ist so doof und so dämlich - das ist Demokratie. Die Demokratie in Amerika ist eben speziell: Sie bevorzugt systematisch Reiche und Weiße, das ist der amerikanische Traum. Jetzt wird eine Mauer gebaut die keiner braucht damit die bösen Mexikaner nicht mehr reinkommen. Eine Mauer! Warum sollte die Hochfinanz eine Mauer haben wollen? Zudem: Wir sehen dem System dort drüben gerade beim Versagen zu. Das Wirtschaftswachstum zeigt erste Risse, der Dow Jones fängt an zu fallen, und das erdrückende Schuldenwachstum sollte eigentlich bei jedem die Alarmglocken angehen lassen.

Es mag einem so in der Bundesrepublik so erscheinen, als sei es alles von vornerein gefixt, aber das ist es eben auch nicht. Die Deutschen sind bloß langweilig genug 16 Jahre Kohl+Merkel zu wählen.

Und darüber kann man sich durchaus aufregen. Aber mir ist noch was anderes aufgefallen. Ohne, dass Reagan das damals gemacht hätte, sähe unsere Welt heute völlig anders aus. Vielleicht humaner aber wahrscheinlich auch langweiliger.

Zudem. Gucken wir uns die Steueroasen der EU an - Luxemburg beispielsweise - oder auch die Art und Weise, wie Großbritannien über Briefkastenfirmen auf irgendwelchen Inseln die der Queen persönlich gehören, es schafft Firmen die Steuern komplett zu streichen - es geht in diesem System eben nicht mehr um Prinzipien, um Kultur, und erst recht nicht um "Liberte, egalite, fraternite", sondern um Wohlstand, und dem wird einfach alles geopfert. Und dementsprechend kann es selbstverständlich nicht ewig so weitergehen. Des Volkes Stimme ist halt so lange relevant, wie sie tatsächlich irgendeine Art von Schrecken birgt. Aber das tut sie meistens einfach nicht, sondern lässt sich ruhigen Gewissens bei vielen Dingen einfach ignorieren. Insofern hast Du auch Recht, es ist auch irgendwo noch eine Timokratie/Oligarchie (Herrschaft der Angsehenen/Reichen).


hmhm.
[....sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt.]
Warum ist das Demokratietypisch?

Der Staat....Platon...Ich habs vor der Nase stehen aber noch nie gelesen....
Laut Platon ist es demokratietypisch.

Es ist schon Jahre her, war innerhalb meines Studiums, dass ich es lesen durfte. Unterwegs war ich in der Stadt, barfuß mit meiner Gitarre, und las, und als ich fertig war mit Lesen, erschien es mir als spreche Sokrates in mir.

Leo Navis
15.02.2018, 12:47
Weisheit ist son Ding mit Pfiff. Wer entscheidet denn, was weise ist? Die depperte Mehrheit oder die selbstverliebte Elite?
Weise ist es, ein politisches Amt gar nicht erst anzutreten. Man müsste zu vielen Menschen "ungerecht" sein, was einen den Kopf kosten wird. Denn, sieh, man kann es nicht jedem recht machen.
Also muss man im Sinne irgendeiner selbsterdachten Sache dienen ... wie soll das allgemein gerecht stattfinden?
Philosophen verirren sich gern in ihrer eigenen Philosophie ... ich kann paar Lieder davon trällern und machs mir deshalb einfach, ich lasse andere scheitern und amüsiere mich darüber.
Auch ich wurde höchst unpolitisch. Allerdings war es Jung, der meinte, ein gesunder Mensch müsse auch politisch sein, und so wurde ich es wieder. (Was bin ich beeindruckbar!)

Man kann es niemals jedem Recht machen. Platons Idee ist weniger die einer "So sollte man es machen" und eher die einer "So kommt es so oder so".

Und ich sage nicht, dass ich weiß, dass es so kommen wird. Ich sage lediglich, dass ich den derzeitigen Übergang vieler Staaten von demokratischen Staatsformen in autokratische (Tyranneien) beobachte und mir spontan einfiel, dass Platon sowas doch schon voraussah.

Trantor
15.02.2018, 12:58
Moin,

Wer, wie ich, in diesem wunderschönen Staate aufgewachsen ist, wird sich noch gut an die Propaganda der Schultage erinnern. Die Demokratie sei das beste System, das wir haben, hieß es da, und natürlich schluckte man die Propaganda, wenn sie nicht zu krass wurde, willentlich.

Doch schon früh fiel mir die Staatentheorie Platos auf, der in seiner Res Publica die Ansicht vertrat, die Demokratie sei mit die schlechteste Staatsform, lediglich übertroffen von der sich anschließenden Tyrannei. Laut Platon ist die beste Form der Herrschaft eine Aritokratie mit einem Philosophenkönig auf dem Thron; nun, hierüber dürfen wir getrost verschiedener Meinung sein, denn das ist eine subjektive Einschätzung.

Platon vertrat die Ansicht, dass die Demokratie zwangsläufig untergehen müsse. Der "demokratische Mensch" wird bei Platon aufgefressen durch sinnloses Konsumieren von sinnlosen Dingen und einem immerwährenden Hang zu solcherlei Dingen. Er kümmert sich eigentlich nur noch um das Geld und was er dafür kaufen kann; auch und speziell Dinge, die er eigentlich gar nicht benötigt. Klingt bekannt?

Auch die Revolutionen der Armen gegen die Reichen hatte Platon bereits vorausgesagt; diese sollten das Ende der Oligarchie, also der Herrschaft der Reichen, und den Anfang der Demokratie, der Herrschaft des Pöbels, verheißen, und eben so konnten wir es ja auch beobachten.

Der Nachfolger des demokratischen Menschen ist dann der tyrannische Mensch. Die Demokratie wird ironischerweise dadurch über den Haufen geworfen, dass die Menschen sich nach Freiheit sehnen. Die Freiheit wird wichtiger als alles andere, und die Gesellschaft stürzt in das Chaos; ein Zustand, in dem ein Tyrann in die Lage gesetzt wird, die Macht zu übernehmen. Der Tyrann interessiert sich natürlich herzlich wenig für Eigen-Moderation, die Freiheit der anderen, oder irgendwelche basischen menschlichen Werte. Er interessiert sich nur noch für die unmittelbare Befrieidigung seiner selbst, und wird dadurch für immer unbefrieidigt.

Mir erscheint die Einschätzung Platons sehr viel differenzierter als das "Hurra Demokratie" Gerufe, und auch viel besser bestätigt durch die tatsächlich beobachtbare Realität Wie seht ihr das?

nunja noch erleben wie keinen wirklich empirischen Beweis bzgl der Behauptung bzgl dem unausweichlichen Entwicklung der Demokratie hin zur Tyrannei. Denn bei aller Liebe von Tyrannei sind wir hier im Westen immernoch weit entfernt.
Ich denke der positive, negative Effekt der Demokratie ist eher gebunden an den durchschnittlichen Bildungsgrad der Bevölkerung.
Warum der Wunsch nach individueller Freiheit eine Gesellschaft ins Chaos stürzen sollte ist mir auch nicht klar und das - sofern man nicht mehr um sein Leben und seine Freiheit Sorge tragen muss - materielle Dinge einen wichtigern Stellenplatz einnehmen ist schlicht und ergreifend menschlich....was nun aber sinnlos ist und was nicht , das möchte ich mir auch nicht von Philosophen vorschreiben lassen.

Tutsi
15.02.2018, 13:00
https://www.youtube.com/watch?v=Hwx3ii0hn9k

Ich gebe Meuthen beim politischen Aschermittwoch dazu :-)


https://www.youtube.com/watch?v=qmUx4LGudR4 40 min

Affenpriester
15.02.2018, 13:03
Auch ich wurde höchst unpolitisch. Allerdings war es Jung, der meinte, ein gesunder Mensch müsse auch politisch sein, und so wurde ich es wieder. (Was bin ich beeindruckbar!)

Man kann es niemals jedem Recht machen. Platons Idee ist weniger die einer "So sollte man es machen" und eher die einer "So kommt es so oder so".

Und ich sage nicht, dass ich weiß, dass es so kommen wird. Ich sage lediglich, dass ich den derzeitigen Übergang vieler Staaten von demokratischen Staatsformen in autokratische (Tyranneien) beobachte und mir spontan einfiel, dass Platon sowas doch schon voraussah.

Ein Scheitern vorherzusehen ist auch keine Kunst.

solg
15.02.2018, 13:24
[...]
Warum der Wunsch nach individueller Freiheit eine Gesellschaft ins Chaos stürzen sollte ist mir auch nicht klar [...]
Vergleiche doch einfach mal deutsche Familien in den dunklen Jahren der Naziterrorherrschaft (und den ebenfalls ewiggestrigen und unaufgeklärten Zeiten zuvor) mit heutigen deutschen Familien, im freiesten Deutschland aller Zeiten.
Da muss dir doch was auffallen.

Grundsatzfrage:
Freiheit ist ja kein Ziel, sondern ein Weg. Es geht immer noch ein bisschen freier und es kommen immer irgendwelche, die sich von "längst überholtem Mief von gestern" befreien und neue Wege beschreiten wollen...
Aber wer sagt in einem liberalen Staat eigentlich Stop? Und ist ein Bremser und Stoppsager in einem liberalen System nicht automatisch "Hitler"?


Ich hatte eine ganz ähnliche Diskussion mal mit einer jungen Juristin, während der Massenproteste in Frankreich gegen die Einführung der "Ehe für Alle".
Sie meinte, dass es in unserem liberalen System das Volk bzw. die Gesellschaft sei, die die Geschwindigkeit und Intensität der Liberalisierung vorgibt. Ich fragte sie wie das dann praktisch aussieht und sie antwortete ernsthaft, dass z.B. mittels Meinungsforschungsinstituten sehr gut der Finger an den Puls der Zeit gelegt werden könne und die entscheidenden Politiker so ganz gut ein Gefühl dafür bekämen, was ansteht und was eher nicht...

Ich muss heute noch schmunzeln.

Lykurg
15.02.2018, 13:29
Ende der Demokratie? Wie? Was? Geht`s los? Geht`s los?


https://www.youtube.com/watch?v=x9nj1XXFwqM

Trantor
15.02.2018, 13:35
Hab Dank für das schöne Lob. :)
Nun, es ist ja nicht nur die Hochfinanz. Und all den Unkenrufen zum Trotze: Wir leben in einer Demokratie. Ein Herrscher in diesem Land kann nicht gegen sein Volk herrschen, ohne abgesetzt zu werden. Es ist also Maxime des Handelns der Herrscher die Mehrheit zu beglücken.
Wie beglückt man die Mehrheit? Beglückt man sie mit sinnvollen Projekten, die still und leise von der Hand gehen, und letztlich im Sinne von uns allen sind, denn eine Republik ist ja die Sache des Volkes?
Oder hetzt man es auf? Beides ist möglich.

Was "das Volk will" hängt vom Volk ab, von der Bildung, von der Ideologisierung, von der Kultur und Lebensart, Historie, von sehr vielen Dingen, das sind auch sicher nicht nur matteriele Dinge. Was es aber sicher nicht will ist Unfriede, "aufhetzung" oder Gewalt.


Schauen wir uns dieses "Geschenkverhalten" doch mal in der Praxis an. In Amerika gibt und gab es dazu ironischerweise die "Two Santa Theory". Die Republikaner waren vor Reagan am Verschwinden; ihre Rückwärtsgewandheit hatte sich nicht bewährt. Die Demokraten dagegen vertraten viele Ideen, die Geschenken gleichkommen: Allgemeine Krankenversicherung, sogar Grundsicherung. Die Wirtschaft brummt, die Schulden sind niedrig. Also was machen die Republikaner? Sie schenken. Und zwar Steuererleichterungen. Mit dem Aufnehmen von massiven Schulden. Die Schulden sind egal, wird behauptet. Die Steuern werden drastisch gestrichen. Und hier kommt der Coup:
Dann kommen die Demokraten wieder an die Macht, unter Clinton. Auf einmal ist den Republikanern die Verschuldung super wichtig, sodass der demokratische Präsident genötigt wird soziale Maßnahmen zu streichen um die Schulden niedrig zu halten. Nicht nur beschenken die Republikaner die Reichen, sie sorgen auch dafür, dass die Armen möglichst wenig bekommen. Kaum ist Clinton weg und Bush2 ist da, wird wieder massiv viel übers Budget gewirtschaftet - mit neuen Schulden, die dann Obamas Schuld sind, und was macht Trump heute? Neue Schulden + weniger Steuern, speziell für die Reichen.
Und gehen tut das hauptsächlich, weil die weiße Landbevölkerung dumm genug ist, lieber weiß zu wählen als diese "politisch Korrekten" mit ihren Negern und Frauen. Naja, plus massiven Vergüngstigungen für die Republikaner durch unfaire Wahlbezirkverteilung. Vox populi, vox Rindvieh.

Es gibt immer, und nicht nur in der Politik, sondern in jedem Menschen ein Konflikt zwischen sparen und ausgeben. Das ist sicher von Mensch zu Mensch unterschiedlich ausgeprägt und ebenfalls ideologisch konnotiert, im Grunde aber ist es ein typsich menschlicher natürlicher Konflikt. Je nach dem wie gut es der Bevölkerung geht und wie die ideologische Vorherrschaft in den Medien und Gesellschaft ist kommt mal das eine oder das andere mehr zu tragen.
Das es bei den Wünschen eben nicht nur um materielle Dinge geht, ja man sogar bereit ist materielle Nachteile zu erdulden um andere Ziele erfüllt zu bekommen hat nichts mit dummheit zu tn sondern damit ws een Menschen glücklich und zftrieden macht und das ist nunmal eben nicht nur Geld. Dazu ghört alles was als Kriterium zum wohlstand gehört also auch imaterielle Werte wie Lebensumstände sicherheit eine kulurelle Identität. Wenn man mich fragen würde onb ich gerne in einer muslimisch geprägten Kultur leben möchte sage ich Nein auch nicht wenn du mir dafür 1000€ oder 10.000 oder100.000€ gibst. Geld ist nicht alles. Für Linke und Sozialisten ist das oft schwer zu verstehen für die dreht sich alles einzig und allein um Gleichheit, die Verteilung zwischen "arm" und reich" die bösen reichen und Manager da oben und das arbe geknechtete Volk hie rundten Klassenkampf par excellance, andere Ziele, ander dinge die neben dem Geld für eine person wichtig sein könnte existiert defakto nicht und werden einfach beiseite gewischt. für Linke drht sich immer alles nur ums Geld und wer wieviel davon hat.




Und das ist so doof und so dämlich - das ist Demokratie. Die Demokratie in Amerika ist eben speziell: Sie bevorzugt systematisch Reiche und Weiße, das ist der amerikanische Traum. Jetzt wird eine Mauer gebaut die keiner braucht damit die bösen Mexikaner nicht mehr reinkommen. Eine Mauer! Warum sollte die Hochfinanz eine Mauer haben wollen? Zudem: Wir sehen dem System dort drüben gerade beim Versagen zu. Das Wirtschaftswachstum zeigt erste Risse, der Dow Jones fängt an zu fallen, und das erdrückende Schuldenwachstum sollte eigentlich bei jedem die Alarmglocken angehen lassen.

Fragt sich halt was du unter "bevorzugung" verstehst - wenn du einfach ur meinst es gibt halt Menschen die mehr haben und Mesnchen die weniger und das wäe ungerecht und die die mehr haben haben das nicht aufgrund ihrer Leistung und Fähigkeiten erlangt sondern nur darum weil sie "bevorzugt " wurden gehe ich damit halt nicht konform. Eine Bevorzugung von Weissen schon gar nicht, ist es die Schuld der Weissen das sie Leistungasfähiger Produktiver und gebildeter und intelligenter sind als Schwarze? Denn das sind die Kriterien und voraussetzungen für Wohlstand, muss man weisse deshalb benachteiligen damit es da einen Gleichstand zu den schwarzen git und die linken gleichmacher endlich glücklich werden? Man müsste als Weisser schon stark indoktriniert sein um das zu akzeptieren anstatt dann einfach zu gehen.
Und Trump wurde für das Verprechen der Mauer gewählt, das ist Demokratie, das Versprechen unzusetzten seine Pflicht, was ist das problem daran?



Zudem. Gucken wir uns die Steueroasen der EU an - Luxemburg beispielsweise - oder auch die Art und Weise, wie Großbritannien über Briefkastenfirmen auf irgendwelchen Inseln die der Queen persönlich gehören, es schafft Firmen die Steuern komplett zu streichen - es geht in diesem System eben nicht mehr um Prinzipien, um Kultur, und erst recht nicht um "Liberte, egalite, fraternite", sondern um Wohlstand, und dem wird einfach alles geopfert. Und dementsprechend kann es selbstverständlich nicht ewig so weitergehen. Des Volkes Stimme ist halt so lange relevant, wie sie tatsächlich irgendeine Art von Schrecken birgt. Aber das tut sie meistens einfach nicht, sondern lässt sich ruhigen Gewissens bei vielen Dingen einfach ignorieren. Insofern hast Du auch Recht, es ist auch irgendwo noch eine Timokratie/Oligarchie (Herrschaft der Angsehenen/Reichen).

In einer Demokratie hat es eben das Volk in der Hand was es will und je nach Entscheidung wird es mit den Konsequenzen belohnt der bestraft - ich finde das hat durchaus was von Gerechtigkeit.
Materieller Wohlstand ist nur eine Seite der Medaille, das man bestimtme andere Werte nicht kaufen kann, eben imaterielle Wohlstandskriterien beweisen ja gerad aufstrebende Parten wie die AFD als auch ein Trump. den eine Mauer kostet erstmal ein Haufen Geld und der Nutzen davon ist nicht materiell.

Trantor
15.02.2018, 13:45
Vergleiche doch einfach mal deutsche Familien in den dunklen Jahren der Naziterrorherrschaft (und den ebenfalls ewiggestrigen und unaufgeklärten Zeiten zuvor) mit heutigen deutschen Familien, im freiesten Deutschland aller Zeiten.
Da muss dir doch was auffallen.

Grundsatzfrage:
Freiheit ist ja kein Ziel, sondern ein Weg. Es geht immer noch ein bisschen freier und es kommen immer irgendwelche, die sich von "längst überholtem Mief von gestern" befreien und neue Wege beschreiten wollen...
Aber wer sagt in einem liberalen Staat eigentlich Stop? Und ist ein Bremser und Stoppsager in einem liberalen System nicht automatisch "Hitler"?


Ich hatte eine ganz ähnliche Diskussion mal mit einer jungen Juristin, während der Massenproteste in Frankreich gegen die Einführung der "Ehe für Alle".
Sie meinte, dass es in unserem liberalen System das Volk bzw. die Gesellschaft sei, die die Geschwindigkeit und Intensität der Liberalisierung vorgibt. Ich fragte sie wie das dann praktisch aussieht und sie antwortete ernsthaft, dass z.B. mittels Meinungsforschungsinstituten sehr gut der Finger an den Puls der Zeit gelegt werden könne und die entscheidenden Politiker so ganz gut ein Gefühl dafür bekämen, was ansteht und was eher nicht...

Ich muss heute noch schmunzeln.

Das Stop ist das GG und ist dort wo ich mir Freiheiten herausnehme welche die Freiheiten anderer objektiv beschneiden, das GG und unser Rechtsstat, als man sich noch daran gehalten hat, empfand ich als gute und zustimmungswerte Grenze.
Das sich das Familienbild gewandelt hat und auch natürlich die Realität dahingehend in D ist unbestritten, nur das hat mM nach weniger mit Freiheit zu tun sondern mehr mit linker ideologischer Doktrin, Feminismus, Gender als auch der Hass auf konservative christliche Werte Traditinen und Moralvorstellungen. Die Freiheit des einzelnen hinsichtlich seiner Entscheidungen, Meinungen Ansichten und Handlungen sehe ich da weniger als Grund.
Denn das was eine Familie ausmacht sind Kinder, ohne Kinder hast du keine Familie, auch nicht mit Hund, und meiner meinung nach ist der ideologische Feminismus und die ideologische Genderisierung der Gesellschaft die Hauptursache, mit diesen beiden extremen Ideologien wäre das Familienbild in D auch nicht anders wenn wir eine unfreiere Gesellschaft hätten.

-jmw-
16.02.2018, 10:00
Solltest du nicht fragen müssen....eine Diktatur, eine Monarchie...ein Gottesstaat. [...]
Ich fragte nicht nach der Staats- oder Regierungsform, sondern danach, wie Du das Regelwerk selbst nennst, wenn nicht "Verfassung". (Du würdest, im Nationalmuseum solch eines Gemeinwesens vor einem Glaskasten mit einem alten Schriftstück stehend, dieses Schriftstück ja kaum als Diktatur, Monarchie oder Gottesstaat bezeichnen, nicht wahr?)

-jmw-
16.02.2018, 10:01
Hmm. Ich sag's mal so: Ich glaube nicht an ein Allheilmittel. Wenn irgendetwas anders ist, gibt das in aller Regel nur andere Probleme, äußerst selten eine Problemlösung, aber doch immerhin oft eine Verbesserung der Gesamtsituation.

Wenn die bestehenden Parteien ihre Machtbefugnisse ausweiten und zementieren, sind Gegenmaßnahmen notwendig um die Demokratie zu erhalten. Erlaubt man die negativen Auswüchse, lässt man deren Wachstum zu, kommt man in die nächste Stufe des Verfassungskreislaufs.
Das ist zweifellos richtig und das nicht nur für die Demokratie!

-jmw-
16.02.2018, 10:04
Nun, wenn das Volk morgen tatsächlich selbst herrschen, also Macht ausüben, sollte ... dann bin ich mir nicht so sicher, ob das besser wäre als es ein paar geübten Idioten zu überlassen.
Warum sollte ich zwanzig geübte Idioten gegen zwanzig Millionen ungeübte Idioten eintauschen? Zwanzig Idioten zu erschießen und auszuwechseln ist weniger mühsam und erheblich billiger.
Alles andere ist nur Problemverlagerung ... ersetze ein Problem durch ein anderes ... wenn du Glück hast, haste nun zwei.
Ich glaube, es war (nicht nur, aber auch) Popper, der mal meinte, der Vorteil der Demokratie sei, unblutig die Herrschenden absetzen zu können. Das stimmt zwar, aber daraus, dass man eine Demokratie, ergibt sich noch lange nicht, dass man sich der Möglichkeit der anderen Variante entledigen sollte!

-jmw-
16.02.2018, 10:12
Da darf ich mal reingrätschen!

[...] Naja, plus massiven Vergüngstigungen für die Republikaner durch unfaire Wahlbezirkverteilung. [...]
Das Gerrymendering hat in den USA Tradition und wird von Demokraten genauso genutzt bzw. missbraucht, wie von der GOP.

Der 4. Kongressdistrikt von Illinois bspw. sieht aus wie folgt:

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/a/a0/IL04_109.gif

Warum? Wegen der Latinostimmen! Und die gehen nicht an die Republikaner.