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Vollständige Version anzeigen : Siemens Chef Kaeser ein echter Linker?



FranzKonz
04.01.2018, 12:03
In einem Interview mit der „Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung“ plädiert der Siemens-Chef für eine drastische Erhöhung des Spitzensteuersatzes. „Gegen 70 Prozent Steuern auf Spekulationsgeschäfte hätte ich nichts einzuwenden“, sagte Kaeser. „Spekulation, Computer- und Hochfrequenzhandel sollten Sklaven der Gesellschaft sein, und nicht umgekehrt. Wir müssen die Art von Geschäften deutlich höher besteuern.“

Kaeser bringt dafür eine grundlegende Reform des Steuersystems ins Spiel. Die Steuern auf den Gewinn sollten sich nach den Vorstellungen des Siemens-Chefs danach richten, wie viel Menschen ein Unternehmen braucht, um diesen zu erwirtschaften. „Der Steuersatz sollte den gesellschaftlichen Nutzen von Unternehmen abbilden“, begründet er seinen Vorstoß. „Bei Siemens arbeiten 372.000 Menschen, um sechs Milliarden Gewinn zu erwirtschaften. Wenn ein Spekulant mit 20 Angestellten auch sechs Milliarden Gewinn macht, dann sollte sein Gewinn höher besteuert werden.“
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

-jmw-
04.01.2018, 15:25
Ich betrachte meinen Betrieb als Teil meines Privatlebens, aus dem der Herr Kaeser sich gerne raushalten darf. Man sollte mit Steuern möglichst wenig steuern.

FranzKonz
04.01.2018, 15:29
... Man sollte mit Steuern möglichst wenig steuern.

Im Gegenteil. Genau dazu sind sie unter anderem da.

Die Frage ist an der Stelle eher ob man richtig oder falsch steuert. Und dazu liefert Kaeser zumindest einen richtigen Denkanstoß.

-jmw-
04.01.2018, 15:39
Im Gegenteil. Genau dazu sind sie unter anderem da.

Die Frage ist an der Stelle eher ob man richtig oder falsch steuert. Und dazu liefert Kaeser zumindest einen richtigen Denkanstoß.
Steuern dienen der Finanzierung staatlicher Leistungen. Wer Wirtschaftspolitik betreiben will, soll das, wenn überhaupt, über Verbote, Quoten und Zölle tun.

FranzKonz
04.01.2018, 15:51
Steuern dienen der Finanzierung staatlicher Leistungen. Wer Wirtschaftspolitik betreiben will, soll das, wenn überhaupt, über Verbote, Quoten und Zölle tun.

Läuft's nicht am Ende auf's Gleiche raus?

Deutschmann
04.01.2018, 16:03
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

Ja. Aber nur bei einer Steuerfreiheit von 100.000 Euro/Person auf reale Einkommen. Dann wird ein Schuh draus. :D

FranzKonz
04.01.2018, 16:08
Ja. Aber nur bei einer Steuerfreiheit von 100.000 Euro/Person auf reale Einkommen. Dann wird ein Schuh draus. :D

Tja, die Frage ist halt, wie man die verschiedenen Steuerarten kombiniert. Schau mal, was in Art. 123 der bayrischen Verfassung über die Erbschaftsteuer steht. Damit könnte das hinkommen.

Wobei ich den Betrag halbieren würde, dann haben Familien mehr davon. Aber die Details kriegen wir später.

Testosteronum
04.01.2018, 16:10
Man sollte sich ein Beispiel an Singapur nehmen: http://www.question-of-attitude.com/business/singapur-ist-der-inbegriff-oekonomischer-freiheit/

-jmw-
04.01.2018, 16:16
Läuft's nicht am Ende auf's Gleiche raus?
Vielfach schon, doch geht's bei und in der Politik ja nicht nur um Ziele und Zwecke, sondern auch um Mittel und Wege.

Neben der Spur
04.01.2018, 19:31
Mann koennte Herrn Kaeser auch "Neid" vorwerfen : Als Grossunternehmen weniger Gewinne
zu erwirtschaften, als ein Internet-Startup, insbesondere wenn man in der Manufaktur von
Personalcomputern involviert gewesen war :
Fujitsu-Siemens auf Wikipedia -> https://de.wikipedia.org/wiki/Fujitsu_Siemens_Computers


Fujitsu Siemens Computers (FSC) war der letzte weltweit bedeutende Computerhersteller mit deutscher bzw. europäischer Beteiligung.

Das Unternehmen entstand am 1. Oktober 1999 durch den Zusammenschluss von Fujitsu Computers Europe und Siemens Computer Systems,
dem Nachfolgeunternehmen der Siemens Nixdorf Informationssysteme (SNI).

...

Am 4. November 2008 gab die Siemens AG bekannt, dass sie für 450 Mio. Euro ihre Anteile von FSC an Fujitsu verkaufen werde.
Die Transaktion wurde schließlich bis zum 1. April 2009 abgeschlossen.

Der damalige Siemens-Chef Peter Löscher hatte sich unzufrieden über den Gewinn von 105 Millionen Euro bei etwa 6,6 Milliarden Euro Umsatz geäußert,
weshalb das Joint-Venture aus Rentabilitätsgründen aufgekündigt wurde.

Fujitsu Siemens Computers war der letzte deutsche und auch der letzte europäische Computerhersteller mit weltweit nennenswertem Marktanteil.

Nach dem Ausstieg von Siemens übernahm Fujitsu alle ehemaligen Standorte von FSC (unter anderem auch in München, Augsburg, Paderborn und Sömmerda).
Fujitsu Siemens Computers wurde in die neugegründete Fujitsu Technology Solutions GmbH mit Sitz in München umgewandelt.
Forschung, Entwicklung und Produktion werden nach wie vor auch in Deutschland betrieben.



Also, ich persoenlich glaube, dass hier aus irgendwelchen Siemens-Lobby-Gruenden "palavert" wird,
und nicht aus Gutmenschitis.

Leibniz
04.01.2018, 20:35
Ist Kaeser etwa entrüstet, weil er trotz Schwarzgeldkassen und intimer Partnerschaft zu gängigen Polit-Marionetten dennoch nicht mehr Geld verdient?
Die Firma, welche er wohl implizit anspricht, hat meines Wissens etwa 200 Angestellte und nicht sechs sondern fünf Milliarden Dollar Jahresergebnis. Ferner sind diese Firmen, wie fast alle Geldverdienenden dieser Branche, keine Spekulanten sondern Teil einer Börsen-/Marktinfrastruktur, welche sie meist mit Liquidität versorgen und somit anderen Teilnehmern Risiken abnehmen. Sehr ähnlich einer Versicherungsgesellschaft. Spekulanten dagegen sind zur Hälfte Kaffeesatzleser und arbeiten daher meist ungern mit eigenem Geld/Risiko. Ohne die unschöne Aufgabe der Kundenbetreuung ließe sich auch eine Versicherung mit einer Hand voll Angestellten betreiben.

Dieses Verhältnis von Personalaufwand zu Gewinnen ist im übrigen keinesfalls ein exklusives Merkmal dieser Branche. Eine kleine bis mittlere Merchant Banking Abteilung einer herausragenden Investmentbank erwirtschaftet in guten Zeiten auch Milliarden mit überschaubarer Personalstärke. Wenn Siemens wieder einmal einige hunderte Millionen oder Milliarden Schulden platzieren lässt, fließen gleichermaßen ansehnliche Provisionen an die Underwriter bzw. das betreuende Syndicate.

Anstatt als Hobbybolschewist gesellschaftpolitische Peinlichkeiten abzusondern sollte sich Kaeser seiner Aufgabe widmen, nämlich der Steigerung von Umsatz und Gewinn. Für Siemens habe ich zumindest die Hoffnung, dass zumindest einer von Kaesers Kollegen über ein Grundverständnis und Wissen wirtschaftlicher Zusammenhänge verfügt. Andererseits wäre es wohl nicht völlig unvorstellbar, dass zu operativen oder finanziellen Fragen konzernintern kein Wissen vorhanden ist und bei Bedarf einer Big Four Firma ein weiteres Millionenmandat zugute kommt; demnach bestünde die Expertise des Senior Managements also in soziologischen, ethischen und anderweitigen, irrelevanten Gebieten.:haha:

Neben der Spur
05.01.2018, 00:18
Zur Maschinensteuer : Es soll den Erzaehlungen von Arbeitskollegen zufolge in Daenemark eine Steuer auf Gewoehnliche Baukraene gegeben haben.

Also wurde mit Motor-Aufzuegen wie von 'Boecker' oder 'Geda' sowie mit Mobil-Teleskopkraenen auf Baustellen gearbeitet.

In Deutschland waere solch eine Steuer kaum machbar, wegen der Firma 'Liebherr' .


Nun soll Liebherr schon in den 1980er Jahren in China "Entwicklungshilfe" geleistet haben :


„Qingdao Liebherr“ wurde 1984 im chinesischen Qingdao gegründet;
das Unternehmen ging aus einer Kooperation mit Liebherr hervor.

Das Logo stammt aus der Zeit der Kooperation und sollte mit einem asiatischen Jungen und einem europäischen Jungen
das gemeinsame Wachsen verdeutlichen.

1991 erfolgte eine Umbenennung in „Qingdao Haier“ und 1992 in den heutigen Namen „Haier“ bzw. „Haier Group“.

https://de.wikipedia.org/wiki/Haier


Wenn saemmtliche Maschinen einst aus China importiert werden, koennte es eine Maschinensteuer geben.

FranzKonz
05.01.2018, 10:15
...
Anstatt als Hobbybolschewist gesellschaftpolitische Peinlichkeiten abzusondern sollte sich Kaeser seiner Aufgabe widmen, nämlich der Steigerung von Umsatz und Gewinn.
...

Hmm. Ist es nicht eher positiv zu sehen, wenn sich der Vorstand eines großen Unternehmens nicht nur Gedanken um Umsatz und Gewinn seines Unternehmens macht, sondern auch mal öffentlich über Fehlentwicklungen in der Gesellschaft nachdenkt?

Zyankali
05.01.2018, 10:34
Hmm. Ist es nicht eher positiv zu sehen, wenn sich der Vorstand eines großen Unternehmens nicht nur Gedanken um Umsatz und Gewinn seines Unternehmens macht, sondern auch mal öffentlich über Fehlentwicklungen in der Gesellschaft nachdenkt?

naja, es wird wohl nicht ohne eigennutz sein. im prinzip sagt es ja, das kleine, erfolgreiche firmen mehr steuern zahlen sollen. sehe diesen vorstoß deshalb eher negativ, er soll imho die monopolstellung der großen festigen.

FranzKonz
05.01.2018, 10:47
naja, es wird wohl nicht ohne eigennutz sein. im prinzip sagt es ja, das kleine, erfolgreiche firmen mehr steuern zahlen sollen. sehe diesen vorstoß deshalb eher negativ, er soll imho die monopolstellung der großen festigen.

Man müsste zunächst Erfolg definieren. Ist es wirklich ein Erfolg, wenn die Gesellschaft Abzocker goutiert, die der Gesamtgesellschaft eher schaden als nutzen?

SLNK
05.01.2018, 11:02
Was der Typ sagt ist Kapitalismus pur. Viele verwechseln Kapitalismus mit freier Marktwirtschaft, aber dies ist natürlich quatsch. Kapitalismus entsteht durch Manipulation des Marketes via Steuern und Regulierungen. Und der Siemens Boss fordert nichts weiter als Kapitalismus pur. So wird Siemens Stellung gestärkt und Konkurrenz wird erschwert.

-jmw-
05.01.2018, 11:07
Capitalism: the system of state intervention on behalf of capitalists. (K. Carson)


Was der Typ sagt ist Kapitalismus pur. Viele verwechseln Kapitalismus mit freier Marktwirtschaft, aber dies ist natürlich quatsch. Kapitalismus entsteht durch Manipulation des Marketes via Steuern und Regulierungen. Und der Siemens Boss fordert nichts weiter als Kapitalismus pur. So wird Siemens Stellung gestärkt und Konkurrenz wird erschwert.

FranzKonz
05.01.2018, 18:05
Capitalism: the system of state intervention on behalf of capitalists. (K. Carson)

Sozialism: the system of state intervention on behalf of sozialists. (Konz)

Don
05.01.2018, 18:28
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

Gut, daß sein Ansatz dazu führte daß Siemens geringer besteuert würde ist logisch, honi soit qui mal y pense.
Übergibt er es Politikern zur Ausarbeitung wäre der Effekt allerdings nur daß sein Laden gleich, dafür andere höher besteuert würden.
Ich denke ein guter Ansatz wäre Besteuerung an Produktivität zu koppeln. Invers. Das meint er vermutlich auch. Ist aber schwierig.

Don
05.01.2018, 18:30
Man müsste zunächst Erfolg definieren. Ist es wirklich ein Erfolg, wenn die Gesellschaft Abzocker goutiert, die der Gesamtgesellschaft eher schaden als nutzen?

Eine Schmarotzer Steuer. SS. Ungut in diesem unserem Lande. Ok, vielleicht SchmarSt.

FranzKonz
05.01.2018, 18:47
Gut, daß sein Ansatz dazu führte daß Siemens geringer besteuert würde ist logisch, honi soit qui mal y pense.
Übergibt er es Politikern zur Ausarbeitung wäre der Effekt allerdings nur daß sein Laden gleich, dafür andere höher besteuert würden.
Ich denke ein guter Ansatz wäre Besteuerung an Produktivität zu koppeln. Invers. Das meint er vermutlich auch. Ist aber schwierig.

Schwierig umzusetzen ist generell jede Idee zur Besteuerung. Ich persönlich fände eine hohe Erbschaftssteuer und niedrige Besteuerung von Arbeitseinkommen ideal, um Chancengleichheit anzustreben. Ich weiß aber auch, dass diese Idee nur umgesetzt werden kann, wenn diese Steuer international gleich gehandhabt wird. Schon allein deshalb ist die Idee völlig unrealistisch. Außerdem schätze ich, dass diese Idee nur durch eine gnadenlose Überwachung durchsetzbar ist, die ich auch ablehne.

Egal wie die jeweilige Idee nun gerade lautet: Ich finde es auf jeden Fall gut, dass solche Ideen zur Diskussion gestellt werden, gerne auch mal durch einen Konzernvorstand. Ist mir allemal lieber, als die Vorschläge von Grünen oder Kommunisten zu irgendwelchen Neidsteuern für Besserverdienende.

Kaesers Vorschlag läuft (in meinen Augen) darauf hinaus, Arbeitsleistung oder von mir aus auch Realwertschöpfung niedriger zu besteuern als andere Einkommensarten. Das ist aus meiner Sicht ebenfalls eine Idee zur Förderung von Chancengleichheit.

bitchplease
05.01.2018, 21:40
Ich finde seine Vorschläge sehr halbherzig. Ich schließe mich der Petition der Kerzenmacher an:


An die Herren Abgeordneten der DeputiertenkammerMeine Herren,
Sie sind auf dem rechten Wege. Sie lehnen abstrakte Theorien ab. Reiches Angebot und niedrige Preise interessieren Sie wenig. Sie kümmern sich vor allem um die Lage des Produzenten. Sie wollen ihn von auswärtiger Konkurrenz befreien, mit einem Wort, Sie wollen den nationalen Markt der nationalen Arbeit bewahren.
Wir bieten Ihnen hier eine wunderbare Gelegenheit, Ihre — wie wollen wir es nennen? Ihre Theorie anzuwenden? Nein, nichts ist trügerischer als die Theorie. Ihre Doktrin? Ihr System? Ihr Prinzip? Aber Sie lieben die Doktrinen nicht, Systeme sind Ihnen ein Gräuel, und was Prinzipien angeht, erklären Sie, dass es in der sozialen Ökonomie keine gebe. Sagen wir also Ihre Praxis: Ihre Praxis ohne Theorie und Prinzip.
Wir unterliegen der unerträglichen Konkurrenz eines auswärtigen Rivalen, der — wie es aussieht — Licht unter Bedingungen produziert, die den unseren so überlegen sind, dass er unseren nationalen Markt damit zu einem unglaublich niedrigen Preis überschwemmt; denn, sofort wenn er sich zeigt hört unser Verkauf auf, alle Verbraucher wenden sich an ihn, und ein Zweig der französischen Industrie mit seinen unzählbaren Verästelungen steht mit einem Schlag völlig still. Dieser Rivale — die Sonne — liefert uns einen so hartnäckigen Kampf, dass wir den Verdacht haben, dass er von dem perfiden England (schöne Diplomatie heutzutage) gegen uns gehetzt wurde, umso mehr als er bei dieser hochmütigen Insel Rücksichten nimmt, derer er sich bei uns enthält.
Wir fordern, Sie mögen ein Gesetz erlassen, das das Schließen aller Fenster, Bodenluken, Dachfenster, Fensterläden, Läden, Vorhänge, Schiebefenster, Bullaugen, Markisen vorschreibt — mit einem Wort, aller Öffnungen, Löcher, Spalten und Ritzen, durch die das Licht der Sonne üblicherweise in die Häuser dringt, zum Nachteil der schönen Industrien, mit denen wir uns schmeicheln, das Land beschenkt zu haben, das doch undankbar wäre, wenn es uns heute in einem so ungleichen Kampf im Stich lassen wollte.
Meine Herren Abgeordneten, betrachten Sie unseren Antrag nicht als Satire und weisen Sie ihn zumindest nicht zurück, ohne die Gründe anzuhören, die wir zur Unterstützung geltend machen können.
Zunächst, wenn Sie soweit möglich dem natürlichen Licht allen Zugang verschließen, wenn Sie so Bedarf an künstlichem Licht erzeugen, welche Industrie Frankreichs würde nicht nach und nach davon profitieren?
Wenn mehr Talg verbraucht wird, braucht man mehr Rinder und Schafe, und folglich wird man Weiden, Fleisch, Wolle und vor allem Getreide, Basis allen landwirtschaftlichen Reichtums, wachsen sehen.
Wenn mehr Öl verbraucht wird, wird sich der Anbau von Mohn, Oliven, Raps ausbreiten. Diese reichhaltigen und anspruchsvollen Pflanzen werden mit der Zeit die Fruchtbarkeit des Bodens ausnutzen, die die Tierhaltung mit sich bringt.
Unsere Ländereien werden sich mit harzigen Bäumen bedecken. Zahlreiche Bienenschwärme werden auf unseren Bergen wohlriechende Schätze sammeln, die heute nutzlos verfliegen, wie die Blumen, denen sie entströmen. Es gibt daher keinen Zweig der Landwirtschaft, der nicht eine große Entwicklung nähme.
Ebenso mit der Seefahrt: Tausende von Schiffen werden auf Walfang gehen und in kurzer Zeit haben wir eine Marine, die in der Lage ist, die Ehre Frankreichs zu heben und der patriotischen Gesinnung der unterzeichnenden Antragsteller, Verkäufer von Kerzen, etc. zu genügen.
Aber was sagen wir zum Thema Paris? Stellen Sie sich dort vor, wie alsbald Vergoldungen, Bronzen, Kristalle bei Kerzenständern, Lampen, Kronleuchtern und Standleuchten in geräumigen Läden glänzen, neben denen die heutigen nur Boutiquen sind.
Es gibt niemanden, bis zum armen Harzzapfer, oben auf seiner Düne, oder bis zum armseligen Bergarbeiter, tief in seinem schwarzen Stollen, der nicht sein Gehalt und seinen Wohlstand ansteigen sieht.
Denken Sie darüber nach, meine Herren, und sie werden sich überzeugen: Es gibt vielleicht keinen Franzosen, von dem reichen Aktionär d'Anzin bis zum armseligsten Streichholzverkäufer, dessen Lage sich mit dem Erfolg unserer Forderung nicht verbessern würde.
Wir sehen Ihre Einwände vorher, meine Herren; aber Sie können uns nicht einen einzigen entgegensetzen, den Sie nicht den gängigen Büchern der Partisanen des Freihandels entnommen haben. Wir wagen es, zu wetten, dass Sie nicht ein Wort gegen uns richten können, das sich nicht sofort gegen Sie selbst wendet und gegen das Prinzip, das Ihre ganze Politik lenkt.
Wollen Sie sagen, dass wir zwar an dieser Protektion gewinnen, aber Frankreich nicht, weil der Verbraucher die Last zu tragen hat?
Wir werden Ihnen antworten:
Sie haben kein Recht mehr, die Interessen des Verbrauchers anzuführen. Wenn er mit dem Produzenten gerungen hat, haben Sie ihn immer geopfert. — Sie haben es getan, um die Beschäftigung zu fördern, um die Ausweitung der Beschäftigung zu erhöhen. Aus demselben Motiv müssen Sie es wieder tun.
Sie sind selbst dem Einwand zuvorgekommen. Als man Ihnen sagte: der Verbraucher ist interessiert an der freien Einfuhr von Eisen, Öl, Sesam, Weizen, Stoffen, da sagten Sie: Ja, aber der Produzent ist interessiert an der Aussperrung. — Also gut, wenn die Verbraucher an der Zulassung von natürlichem Licht interessiert sind, so die Produzenten an seinem Verbot.
Außerdem, sagten Sie uns, der Produzent und der Verbraucher sind ein und dasselbe. Wenn der Fabrikant aus der Protektion Nutzen zieht, wird er den Landwirt Gewinn machen lassen. Wenn die Landwirtschaft floriert, wird sie den Fabriken Absatzmärkte liefern. — Also gut. Wenn Sie uns das Monopol der Tagesbeleuchtung zugestehen, werden wir zunächst viel Talg, Kohle, Öl, Harze, Wachs, Alkohol, Silber, Eisen, Bronze, Kristall kaufen, um unsere Industrie zu unterhalten, und außerdem werden wir und unsere zahlreichen Zulieferer — reich geworden — viel konsumieren und den Aufschwung über alle Zweige der nationalen Arbeit weitertragen.
Sagen Sie nun: Das Licht der Sonne ist ein Gratisgut und Gratisgüter zurückweisen heißt, den Reichtum selbst zurückweisen zu Gunsten der Mittel, ihn zu erwerben ?
Aber sehen Sie doch, dass Sie Ihrer Politik den Todesstoß geben. Sehen Sie, dass Sie bisher immer das ausländische Produkt ausgesperrt haben, weil es sich dem Gratisgut nähert, und umso mehr, je mehr es sich dem Gratisgut nähert. Um den Ansprüchen anderer Monopolisten zu gehorchen, haben Sie nur ein Halb-Motiv; um unserem Anliegen zur Hilfe zu kommen, haben Sie ein vollständiges Motiv; und uns zurückzuweisen, gerade mit der Begründung, dass wir mehr Grund haben als die anderen, hieße, die Gleichung: plus mal plus = minus aufzustellen, mit anderen Worten, Absurdität auf Absurdität zu häufen.
Arbeit und Natur tragen je nach Land und Klima in unterschiedlichen Anteilen dazu bei, ein Produkt zu schaffen. Der Teil, den die Natur beiträgt, ist immer gratis; es ist der Teil der Arbeit, der den Wert ausmacht und bezahlt wird.
Wenn eine Orange aus Lissabon zum halben Preis einer Orange aus Paris angeboten wird, liegt das daran, dass eine natürliche und folglich kostenlose Wärme für die eine tut, was die andere einer künstlichen und daher teuren Wärme verdankt.
Also kann man, wenn eine Orange aus Portugal zu uns kommt, sagen, dass sie uns halb umsonst gegeben wird, und halb mit Arbeit belastet, oder mit anderen Worten, zum halben Preis derjenigen aus Paris.
Nun, genau mit dieser Halb-Kostenlosigkeit (Verzeihen Sie das Wort) begründen Sie, sie auszuschließen. Sie sagen: Wie kann die nationale Arbeit der Konkurrenz der fremden Arbeit standhalten, wenn jene alles tun muss, diese aber nur die halbe Mühe hat und die Sonne sich um den Rest kümmert? - Aber wenn die Halb-Kostenlosigkeit Sie bestimmt, die Konkurrenz zurückzuweisen, wie kann die vollständige Kostenlosigkeit Sie dazu bringen, die Konkurrenz zuzulassen? Entweder Sie sind nicht konsequent, oder Sie müssen, wo Sie die Halb-Kostenlosigkeit als schädlich für die nationale Beschäftigung zurückweisen, a forteriori und mit doppeltem Eifer die vollständige Kostenlosigkeit zurückweisen.
Noch einmal, wenn ein Produkt, Öl, Eisen, Weizen oder Tuch, aus dem Ausland zu uns kommt und wir es mit weniger Arbeit erwerben können, als wenn wir es selbst herstellten, ist der Unterschied ein Gratisgut, das uns geboten wird. Das Geschenk ist mehr oder weniger beträchtlich, je nachdem ob der Unterschied mehr oder weniger groß ist. Es beträgt ein Viertel, die Hälfte, Dreiviertel des Wertes des Produktes, wenn der Ausländer von uns nur Dreiviertel, die Hälfte, ein Viertel der Bezahlung verlangt. Es ist so vollständig, wie es sein könnte, wenn der Geber, wie es die Sonne beim Licht tut, nichts von uns fordert. Die Frage, und wir stellen Sie förmlich, ist, ob Sie für Frankreich die Wohltat des kostenlosen Verbrauches oder die angeblichen Vorteile der mühsamen Produktion wollen. Wählen Sie, aber seien Sie konsequent; denn, solange Sie wie jetzt Öl, Eisen, Weizen, ausländisches Tuch, zurückweisen, in soweit ihr Preis sich Null annähert; welche Inkonsequenz wäre es doch, das Licht der Sonne zuzulassen, dessen Preis Null ist, den ganzen Tag über.

Trashcansinatra
05.01.2018, 21:44
Ich betrachte meinen Betrieb als Teil meines Privatlebens, aus dem der Herr Kaeser sich gerne raushalten darf. Man sollte mit Steuern möglichst wenig steuern.

Volkswirtschaftliche Schädlinge sollten gerne viel massiver besteuert werden. Dies gilt gerade für die von Joe Kaeser angesprochenen Branchen. Hedging war einmal ein sinnvolles Instrument - als es noch zur Risikominimierung für schlechte Erntejahre genutzt wurde.

BRDDR_geschaedigter
05.01.2018, 21:48
Im Gegenteil. Genau dazu sind sie unter anderem da.

Die Frage ist an der Stelle eher ob man richtig oder falsch steuert. Und dazu liefert Kaeser zumindest einen richtigen Denkanstoß.

70% Auf Spekulation? Das wären dann auch 70% Steuer auf das Sparbuch des Michels.

Kaeser ist ein linker Trottel!

Trashcansinatra
05.01.2018, 22:01
70% Auf Spekulation? Das wären dann auch 70% Steuer auf das Sparbuch des Michels.

Kaeser ist ein linker Trottel!

Sind Sparbuchbesitzer volkswirtschaftliche Schädlinge? Eher nicht ...

Leibniz
05.01.2018, 22:06
Hmm. Ist es nicht eher positiv zu sehen, wenn sich der Vorstand eines großen Unternehmens nicht nur Gedanken um Umsatz und Gewinn seines Unternehmens macht, sondern auch mal öffentlich über Fehlentwicklungen in der Gesellschaft nachdenkt?

Wenn es zumindest grobe sachliche Grundlagen einer Gesellschaftskritik gibt, ist es denkbar, diese positiv aufzufassen. Die Zielgruppe und die sachliche Grundlage, an der Kaeser Kritik übt, kann nur als Zeugnis völliger Ahnungslosigkeit aufgenommen werden. Die Methoden und Techniken mit denen sich die großen Konzerne in Europa innerhalb des Finanzmarkts bewegen würden jedem Außenstehenden vermutlich als manipulativ, betrügerisch und zumindest in anderen Regionen kriminell erscheinen. Diese Machtverhältnisse sind jedoch bereits seit vielen Jahren eine alltägliche Erscheinung, die sich in großen Teilen nur milliardenschwere Konzerne mit Hundertschaften von Juristen, PR-Mitarbeitern und Experten für die laufend wachsenden regulatorischen Anforderungen leisten können.

Viele Tätigkeiten, die zentral Verantwortliche größerer Konzerne alltäglich in diversen Märkten ausüben, würden in den USA, ausgehend von zahlreichen Präzedenzfällen, zu langjährigen Haftstrafen wegen Betrugs und bewusster Kursmanipulation führen. Obwohl die Stärke und Frequenz eingesetzter Methoden je nach saisonaler Kreativität(/Krimineller Energie) variiert, sind deutliche und eindeutig bewusst eingesetzte "Strategien" üblicherweise mehrfach täglich eindeutig identifizierbar; so wie heute auch. Diese Aktivitäten sind im wesentlichen nur innerhalb größerer Konzerne möglich, da jene ihr Inventar nach eigenem Belieben ("mark-to-model") in ihren Büchern unterbringen und heute (fast) alles was verbrieft ist (also mindestens 80+% der Vermögensseite ihrer Bilanz) dank ihrer lizenzbedingten Sonderstellung schnell und günstig zur Einnahme liquiden Zentralbankgeldes beleihen können. Ohne Banklizenz und Milliardenkonzern (KMUs, Individuen) muss immer ausreichend Collateral/(Sicherheiten in liquiden Wertpapieren z.B. Commercial Paper; Bubills,T-Bills, etc) verpfändet werden, um ausstehende Kreditlinien vollständig abzudecken. Jene werden täglich nach Ermittlung der offiziellen Abrechnungskurse aktualisiert; es finden tatsächliche Geldflüsse statt, um die erworbenen Verbindlichkeiten und Guthaben auszugleichen.

Darüber hinaus ist davon auszugehen, dass KMUs betrieblich verursachte Betrugstatbestände nicht ausschließlich als Vergleich gegen die Kapitalgesellschaft beilegen können, sondern Verursacher und zur Aufsicht verpflichtete Führungskräfte nach aller Härte des Gesetzes persönlich verurteilt werden. Auch diese Unannehmlichkeit bleibt Verursachern von Betrugstatbeständen im Rahmen einer beruflichen Tätigkeit für einen größeren Konzern meist erspart. Jene schließen üblicherweise einen Vergleich über relativ betrachtet bedeutungslose Geldstrafen, die ohnehin nicht die Verursacher, sondern die Aktionäre, treffen.

Insofern bleiben als Nachteile größerer Konzerne gegenüber kleiner Unternehmen noch die Kosten, welche für die Unterhaltung der nötigen Personalkapazitäten, die zur Bewältigung der aufgeführten Anforderungen nötig sind, anfallen. Die Fähigkeit Eigenkapital theoretisch unbegrenzt vorzutäuschen, indem Vermögenswerte gemäß eigener Phantasiebewertungen verbucht werden und die wesentlichen Vermögenswerte unkompliziert zur Abdeckung des Liquiditätsbedarfs nicht veräußert (dann müssten sie nämlich zum aktuellen Marktwert verbucht werden) sondern beliehen werden, dürfte nach allen rationalen Maßstäben höherwertig als aufzuwendende Personalkosten sein.

Das ein mal eins der alltäglichen Methoden ist wohl das Simulieren gewaltiger Nachfrage/Angebots bzw. vorhandener Liquidität. Einige hundert Millionen bzw. einige Milliarden zusätzlicher Nachfrage, die sich völlig plötzlich zeigt und durch das dadurch auftretende Ungleichgewicht auch den Kurs bewegt, um bevor es jemals zur Transaktion der plötzlichen Scheinnachfrage kommt wieder verschwindet führt in ruhigen Phasen zu gezielten Kurssprüngen. der britische FTSE100 Aktienindex wird von interessierter Seite regelmäßig durch vorgetäuschtes, riesiges Angebot zur Bestimmung des Abrechnungskurses für den jeweiligen Tag problemlos 30-100 Punkte in die gewünschte Richtung gezwungen, um eine Sekunde nachdem der Abrechnungskurs feststeht zu kollabieren. Da alle derivativen Instrumente anhand dieses Kurses abgerechnet und z.T. eingepreist werden, lässt sich diese Methode zu zahlreichen nützlichen Zwecken einsetzen. Insbesondere bei der Abrechnung derivativer Instrumente beschränkter Laufzeit, die am Verfallstag durch Barausgleich anhand des Tages-Abrechnungskurses erfüllt werden lassen sich auf diesem Weg Kunden, Gegenparteien und andere Gruppen sehr schön betrügen.

Vor wenigen Jahren am jeweiligen Fälligkeitstag trat weiterhin die interessante Situation auf, dass die lieferbaren Serien Bundesanleihen für das wichtige und mitunter in Tagesvolumen jenseits von Hunderten Milliarden umgesetzte zugehörige Future an der deutschen Terminbörse Eurex nicht mehr verfügbar waren. D.h. die zur Lieferung nötigen Anleihen konnten mangels Angebot nicht erworben werden. Daraufhin mussten alle Akteure, die ihre Verkaufspositionen in den Futures nicht bereits vollumfänglich als Inventar (der lieferbaren Anleihenserien) zur Verfügung hatten, mangels Lieferbarkeit der Anleihen schließen d.h. den Future kaufen; daraufhin entstand ein gewaltiger Kursanstieg, der zu noch mehr (Panik-)Käufen führte. Ferner war (weil die Lieferverpflichtung wie erwähnt nicht zu erfüllen war) nur die kleine Gruppe von Inhabern der nötigen Anleihen überhaupt noch bereit, den Panikkäufen im Future das nötige Angebot bereitzustellen. Schließlich fand sich hinreichend Liquidität zu einem astronomisch hohen Kurs, der weit jenseits sachlich begründbarer Preise lag.

Der Grund für diese Erscheinung, die in ähnlicher Form und Stärke in verschiedenen (europäischen) Märkten gelegentlich auftreten kann ist ein Marktteilnehmehmer, der die zugrunde liegenden physischen Rohstoffe künstlich verknappt, indem er den gesamten Markt des lieferfähigen physischen Rohstoffs unbemerkt aufkauft und damit den Preis diktieren kann, zu dem die Verkäufer am Terminmarkt ihre zu liefernde physische Ware einkaufen müssen. Diese Vorgehensweise, die ein Relikt aus der Steinzeit von Finanzmärkten ist, wird in den USA mit mehrjährigen Gefängnisaufenthalten belohnt und ist daher in dieser Form dort auch quasi inexistent.
Des Rätsels Lösung eröffnete sich bei der Nächsten Weihnachtsfeier der Eurex, zu der zugelassene Händler versammelt waren. Dort berichtete der Verantwortliche, der bei der größten BRD-Geschäftsbank arbeitet, voller Stolz wie er mit diesem Vorgehen den Gesamtmarkt zeitweise unter seine Kontrolle brachte und welche astronomischen Gewinne er mit dieser (aus seiner Sicht) brillanten Unternehmung generierte.

Wäre er gescheitert, d.h. von anderen Marktteilnehmern frühzeitig erkannt worden und möglicherweise als Verlierer aus diesem Unterfangen hervor gegangen hätte er schlimmstenfalls seine Anstellung verloren. Sein Arbeitgeber könnte übrige Anleihen problemlos entweder durch Glück mit Gewinn veräußern oder bis in die Ewigkeit in der Bilanz lassen; auch weil Staatsanleihen in den Büchern einer Bank fast genauso viel wert ist wie Zentralbankgeld.

Ein mittelgroßes Unternehmen wäre mittels gewöhnlicher Mittel überhaupt nicht imstande, dieses Volumen an Anleihen zu erwerben und noch weniger unbemerkt. Das Inventar physischer Anleihen müsste mithilfe einer Bank finanziert werden, die dann jedoch sehr leicht sieht, was jenes Unternehmen beabsichtigt. Plötzliche Kursschwankungen in den physischen Anleihen könnten die Bank dazu veranlassen, mangels hinreichender Eigenkapitalbasis die Anleihen zulasten des Unternehmens zu liquidieren (und in diesem Prozess ungewöhnlich günstig selbst das finanzierte Inventar zu erwerben.)

Als Resultat wäre das involvierte Unternehmen Bankrott. Die Kreditlinien bei der/den Clearingbanken für die Eurex-Abrechnung würden mangels hinreichender Sicherheiten akut als ausgefallen betrachtet, was zur Liquidation aller derivativen Positionen zulasten des Unternehmens führen würde und die offenen Forderungen gegen die nun insolvente Gesellschaft und möglicherweise ihre zugelassenen Händler weiter erhöhen würden. Da die Clearingbanken für offene Forderungen gegen ausgefallene Clearingkunden aufkommen müssen, würden die Beteiligten in ihrem gesamten Leben nie wieder Finanzierungsdienstleistungen einer Bank in Anspruch nehmen können. Aufgrund des Ausfalls würden gleichermaßen die Händler-Zulassungen widerrufen, was neben der offensichtlichen finanziellen Existenz auch die berufliche der Verantwortlichen vernichtet.

Angesichts dieser alltäglichen Realität fällt es mir schwer, eine Bevorteilung kleiner und mittelgroßer Unternehmen gegenüber Großkonzernen zu erkennen. Wie hoch sind die persönlichen Risiken, die Siemens-, Deutsche Bank- oder sonstige Angestellte tragen? Wie wahrscheinlich ist es im übrigen, dass Siemens durch zufällige, kurzfristige Ereignis seine gesamten Vermögenswerte verliert und ein Schuldenberg als einziger Rest von Siemens verbleibt?

BRDDR_geschaedigter
05.01.2018, 22:08
Sind Sparbuchbesitzer volkswirtschaftliche Schädlinge? Eher nicht ...

Aktienbesitzer die Geld investieren sind kriminell? Oder ein Michel der sich für ein paar hunderte ein paar Aktien kauft?

Du willst wohl alle arm halten.

Trashcansinatra
05.01.2018, 22:57
Aktienbesitzer die Geld investieren sind kriminell? Oder ein Michel der sich für ein paar hunderte ein paar Aktien kauft?

Du willst wohl alle arm halten.

Was redest du für einen Blödsinn? Ich fass es nicht!

Du wirst doch wohl den Unterschied zwischen Aktien und Derivaten kennen?

Ich habe doch nichts gegen Aktienbesitzer per se. Ich habe aber etwas gegen institutionalisiertes Algotrading und Zockertum von milliardenschweren Hedge-Fonds!

FranzKonz
05.01.2018, 23:03
70% Auf Spekulation? Das wären dann auch 70% Steuer auf das Sparbuch des Michels.

Kaeser ist ein linker Trottel!

Hmm. Wenn ich Dich so höre, vermute ich eher, Du bist ein Depp.

FranzKonz
05.01.2018, 23:04
Aktienbesitzer die Geld investieren sind kriminell? Oder ein Michel der sich für ein paar hunderte ein paar Aktien kauft?

Du willst wohl alle arm halten.

Entschuldige, Du bist kein Depp. Du bist ein Volldepp.

FranzKonz
05.01.2018, 23:16
Wenn es zumindest grobe sachliche Grundlagen einer Gesellschaftskritik gibt, ist es denkbar, diese positiv aufzufassen. Die Zielgruppe und die sachliche Grundlage, an der Kaeser Kritik übt, kann nur als Zeugnis völliger Ahnungslosigkeit aufgenommen werden. ...

Ich weiß nicht, auf was genau Du mit Deinen Ausführungen hinaus willst, aber dem Vorstand von Siemens völlige Ahnungslosigkeit zu unterstellen, scheint mir reichlich gewagt.

Uffzach
05.01.2018, 23:33
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?
Der verlinkte Artikel aus Tichy vertritt eine angemessene und nicht populistische Sichtweise. Käser argumentiert populistisch. Vermutlich weil Siemens grade wegen Werksschließungen unter Beschuss steht. Sehr durchschaubar.
Die Frage ist doch wie die Erhöhung der Produktivität durch Maschinen und EDV a la Industrie 4.0 trotz geringerer Beschäftigtenzahlen ein Mehr an gesellschaftlichem Nutzen realisieren kann.

BRDDR_geschaedigter
05.01.2018, 23:58
Entschuldige, Du bist kein Depp. Du bist ein Volldepp.

Du bist der Volltrottel. Warum soll genau dieser Staat mehr Kohle einnehmen? Willst du den Wahnsinngen noch mehr GEld zur Verfügung stellen?

FaustDick
06.01.2018, 00:00
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

Ja, Spekulationsgeschäfte höher besteuern; die bösen Spekulanten blechen lassen - das hört sich immer toll an, aber die großen Spekulanten haben doch am Ende eh Mittel und Möglichkeiten diese Steuern zu umgehen, während es die kleinen Privatanleger und Daytrader sind, die geschröpft werden. So schaut es doch aus.

Leibniz
06.01.2018, 00:15
Ich weiß nicht, auf was genau Du mit Deinen Ausführungen hinaus willst, aber dem Vorstand von Siemens völlige Ahnungslosigkeit zu unterstellen, scheint mir reichlich gewagt.
Wie bereits angemerkt sind die Gruppen von Firmen, die Kaeser beschreibt, nicht an Spekulation interessiert. Sie Sind üblicherweise elektronische Market-Maker und bieten Liquidität. Darüber hinaus existieren in den kleineren und mittelgroßen Unternehmen noch Personen, die tatsächliches Risiko tragen und persönlich für Fehler haften.

Diese Unternehmen schaden anderen Wirtschaftsteilnehmern nicht, sondern sorgen für effizientere Märkte.

Angesichts des alltäglichen Betrugs, Manipulation und Marktmachtmissbrauch, die in bestimmten Finanzkonzernen Teil des gewöhnlichen Geschäftsablaufs sind, erscheint mir diese Gruppe ein besserer Ansatzpunkt. Die Tatsache, dass Kaeser sich auf die geringen Angestelltenzahlen und die hohen Gewinne bestimmter Kleinunternehmen konzentriert ist äußerst unlogisch.
Die elektronischen Market-Maker schaden sich durch ihre Konkurrenz untereinander möglicherweise gegenseitig. Die Gesellschaft und die Realwirtschaft insgesamt hat jedoch keine Nachteile dadurch, dass diese Firmen in Einzelfällen möglicherweise auch Milliarden verdienen.

Wenn bestimmte Mitarbeiter einer Großbank jedoch nur weil sie dazu in der Lage sind, wichtige Teile des Kassamarktes in Bundesanleihen durch Marktmissbrauch derart verknappen, dass die Futurespositionen aller möglichen Akteure zulasten derer an einem Vormittag für zwei- bis dreistellige Millionenverluste eingedeckt werden müssen, begräbt das nicht nur wichtige Voraussetzungen freier Märkte, sondern es schadet Marktteilnehmern, die für die Realwirtschaft tätig sind. (Versicherungen, Fondsgesellschaften, Treasury-Abteilungen größerer Konzerne)

Wenn gleiche Großbanken Optionsscheine emittieren, die sie Privatanlegern andrehen und diese am Verfallsdatum durch gezielte Kursmanipulation wertlos verfallen lassen, entsteht auch kein wirklicher Nutzen für die Gesellschaft.

Aus meiner Sicht existieren Institutionen, die sich als Dienstleister ihrer Kunden verstehen und dementsprechend den Anspruch haben, ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten. Andererseits existieren andere Segmente der europäischen Finanzindustrie, die ohne Polemik ihr Geld damit verdienen, zu betrügen, zu manipulieren und Märkte (zeitweise) unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Erscheinung ist wirklich ein europäisches Problem, da bestimmte Vorgehensweisen noch immer nicht als Betrug definiert sind.

Für mich persönlich sind diese Fragen nicht von besonders großer Relevanz, da diese Vorgehensweisen bekannt sind und mit etwas Erfahrung leicht erkannt werden können. Es ist jedoch irritierend, Kaesers Kritik an marginalen Auswüchsen zu lesen, wobei er diese handfesten Regelschwächen, nicht einmal erwähnt.

Kaeser erweckt mangels sorgfältiger, sachlicher Begründungen für seine Forderung leider den Eindruck, aus Neid eine gewisse Aversion gegen außergewöhnlich profitable Unternehmungen dieser Art zu hegen. Andernfalls würde mich der tatsächliche persönliche Nachteil und gesellschaftliche Schaden interessieren, den diese Market-Maker wohl verursachen müssen, um diese Abneigung zu rechtfertigen. Auch nach sorgfältiger Überlegung wüsste ich nicht, welche das sein sollten.

Bettmaen
06.01.2018, 11:25
Herr Kaeser ist schon mal positiv aufgefallen, als er auf dem Höhepunkt der medialen Hetze gegen Russland trotzdem an den Investitionen in Russland festhielt und sich souverän im Verhör durch den transatlantischen US-Mann Kleber (ZDF) behauptete.

Der neuerliche Vorschlag Kaesers ist ebenfalls sympathisch, wobei ich als deutscher Bedenkenträger befürchte, dass die Rationalisierung und letztlich Vollautomatisierung behindert werden könnte. Anders als Kaeser ist mein Ideal eine Welt mit möglichst wenig Arbeit, aber viel Kultur, Sport, Bergsteigen, Gärtnerei, Musik, Literatur usw. Letzteres ist natürlich auch mit Arbeit verbunden, aber das eigentliche Werk steht im Mittelpunkt.

Liberalist
06.01.2018, 11:32
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

Toll.

Nicht das Unternehmen bezahlt diese Steuern sondern der Konsument. :happy:

FranzKonz
06.01.2018, 11:51
Zunächst mal grundsätzlich zu Kaesers Kernaussage (oder dem, was ich dafür halte):

„Der Steuersatz sollte den gesellschaftlichen Nutzen von Unternehmen abbilden“

Das ist zweifellos ein äußerst positiver Ansatz.


Wie bereits angemerkt sind die Gruppen von Firmen, die Kaeser beschreibt, nicht an Spekulation interessiert. Sie Sind üblicherweise elektronische Market-Maker und bieten Liquidität. Darüber hinaus existieren in den kleineren und mittelgroßen Unternehmen noch Personen, die tatsächliches Risiko tragen und persönlich für Fehler haften.

Diese Unternehmen schaden anderen Wirtschaftsteilnehmern nicht, sondern sorgen für effizientere Märkte.

Nimm's mir nicht übel, aber ich werde das Gefühl nicht los, dass hier ein getroffener Hund bellt. Davon abgesehen: Obiger Kernsatz betrifft sicher keine Unternehmen, die tatsächlich einen gesellschaftlichen Nutzen haben. Insofern fühlst Du Dich vielleicht getroffen, obwohl Du es nicht bist.


Angesichts des alltäglichen Betrugs, Manipulation und Marktmachtmissbrauch, die in bestimmten Finanzkonzernen Teil des gewöhnlichen Geschäftsablaufs sind, erscheint mir diese Gruppe ein besserer Ansatzpunkt. Die Tatsache, dass Kaeser sich auf die geringen Angestelltenzahlen und die hohen Gewinne bestimmter Kleinunternehmen konzentriert ist äußerst unlogisch.
Die elektronischen Market-Maker schaden sich durch ihre Konkurrenz untereinander möglicherweise gegenseitig. Die Gesellschaft und die Realwirtschaft insgesamt hat jedoch keine Nachteile dadurch, dass diese Firmen in Einzelfällen möglicherweise auch Milliarden verdienen.

Wenn bestimmte Mitarbeiter einer Großbank jedoch nur weil sie dazu in der Lage sind, wichtige Teile des Kassamarktes in Bundesanleihen durch Marktmissbrauch derart verknappen, dass die Futurespositionen aller möglichen Akteure zulasten derer an einem Vormittag für zwei- bis dreistellige Millionenverluste eingedeckt werden müssen, begräbt das nicht nur wichtige Voraussetzungen freier Märkte, sondern es schadet Marktteilnehmern, die für die Realwirtschaft tätig sind. (Versicherungen, Fondsgesellschaften, Treasury-Abteilungen größerer Konzerne)

Wenn gleiche Großbanken Optionsscheine emittieren, die sie Privatanlegern andrehen und diese am Verfallsdatum durch gezielte Kursmanipulation wertlos verfallen lassen, entsteht auch kein wirklicher Nutzen für die Gesellschaft.

Aus meiner Sicht existieren Institutionen, die sich als Dienstleister ihrer Kunden verstehen und dementsprechend den Anspruch haben, ihren Kunden einen Mehrwert zu bieten. Andererseits existieren andere Segmente der europäischen Finanzindustrie, die ohne Polemik ihr Geld damit verdienen, zu betrügen, zu manipulieren und Märkte (zeitweise) unter ihre Kontrolle zu bringen. Diese Erscheinung ist wirklich ein europäisches Problem, da bestimmte Vorgehensweisen noch immer nicht als Betrug definiert sind.

Für mich persönlich sind diese Fragen nicht von besonders großer Relevanz, da diese Vorgehensweisen bekannt sind und mit etwas Erfahrung leicht erkannt werden können. Es ist jedoch irritierend, Kaesers Kritik an marginalen Auswüchsen zu lesen, wobei er diese handfesten Regelschwächen, nicht einmal erwähnt.

Kaeser erweckt mangels sorgfältiger, sachlicher Begründungen für seine Forderung leider den Eindruck, aus Neid eine gewisse Aversion gegen außergewöhnlich profitable Unternehmungen dieser Art zu hegen. Andernfalls würde mich der tatsächliche persönliche Nachteil und gesellschaftliche Schaden interessieren, den diese Market-Maker wohl verursachen müssen, um diese Abneigung zu rechtfertigen. Auch nach sorgfältiger Überlegung wüsste ich nicht, welche das sein sollten.

Mir scheint, Du hast den Ansatz missverstanden. Kaeser äußerte eine Idee, kein Gesamtkonzept, das in sich schlüssig sein müsste, und schon gar keine Gesetzesvorlage. Diese Idee ist leicht zu begründen: Wo wenige Leute exorbitante Gewinne einfahren, liegt der Verdacht nahe, dass es nicht mit rechten Dingen zugeht. Der Gewinn pro Kopf ist ein Indiz, kein endgültiger Beweis.

Außerdem argumentiert er natürlich aus seiner Warte, auf der Grundlage seiner Interessen und der seines Konzerns. Er war wegen der geplanten Werksschließungen in der Kritik, vor allem weil sein Konzern insgesamt nicht wirklich notleidend ist. Aus dieser Motivation heraus hat er den Gewinn seines Konzerns ins Verhältnis zur Anzahl der Menschen gesetzt, die von der Gesamtleistung des Konzerns satt werden. Das halte ich für einen äußerst konstruktiven Ansatz. Auch wenn Du die Leistung der "Market-Maker" für nützlich hältst, so bestreitest Du doch offensichtlich nicht, dass hier ein krasses Missverhältnis zwischen Gewinn und der Anzahl der Menschen, die davon satt werden, bestehen kann.

FranzKonz
06.01.2018, 11:53
Du bist der Volltrottel. Warum soll genau dieser Staat mehr Kohle einnehmen? Willst du den Wahnsinngen noch mehr GEld zur Verfügung stellen?

Das sagte Kaeser nicht, und ich auch nicht.

FranzKonz
06.01.2018, 12:01
Ja, Spekulationsgeschäfte höher besteuern; die bösen Spekulanten blechen lassen - das hört sich immer toll an, aber die großen Spekulanten haben doch am Ende eh Mittel und Möglichkeiten diese Steuern zu umgehen, während es die kleinen Privatanleger und Daytrader sind, die geschröpft werden. So schaut es doch aus.

Das ist eine bittere Wahrheit, die übrigens auch Kaesers Konzern trifft. Die pure Größe von Banken und Konzernen erlaubt es, Heerscharen von Juristen und Steuerberater zu beschäftigen, die das Letzte aus der geltenden Rechtslage herausholen. Der Privatmann kann sich das in aller Regel nicht leisten, weil das Volumen seiner Geschäfte in Relation zu den Beratungkosten zu klein ist.

ABAS
06.01.2018, 12:17
Du bist der Volltrottel. Warum soll genau dieser Staat mehr Kohle einnehmen? Willst du den Wahnsinngen noch mehr GEld zur Verfügung stellen?

Weder das Volk noch der Staat (der Staat ist das Volk) sind daran direkt schuldig
das die Akteure des privaten Finanzsektors und raffgierige Konzerne den Staat und
damit das Volk in die Ueberschuldungs- und Schuldzinsfalle getrieben haben.

Direkt schuldig sind die skrupellosen Akteure der privaten Wirtschaft welche aus
niederen Beweggruenden der Profitgier ueber Lobbiysten dafuer gesorgt haben
das alle gewinnbringenden Unternehmen die vormals als Eigenbetriebe vom Staat,
Bundeslaendern und Kommunen im Zuge der kranken US " Wirtschaftspolitik "
der " Reaganomcis " zur Niedrigpreisen privatisiert worden sind.

Dabei handelt es sich um alle Betriebe im Bereich der Sektoren Energie, Wasser,
Abwasser, Muellentsorgung, Gesundheitswesen, Pharmazeutische Industrie und
bedeutende Unternehmen der sogenannten Schluesselindustrien wie z.B. die
Ruestungs- und Luftfahrtindustrie.

Die vormals in staatlicher Hand befindlichen Unternehmen hat die Privatwirtschaft
uebernommen. Dabei wurde die oeffentliche Hand nicht nur um die Einnahmen
aus den staatlichen Betrieben gebracht sondern die Konzerne haben den Staat
zusaetzlich noch durch ausgefeilte Steuerentziehungmodelle um die dem Staat
zustehenden Steuereinnahmen gebracht.

Das musste zwangslaeufig und unweigerlich zu Ueberschuldung fuehren, weil
dem Staat die Einnahmen zur Aufrechterhaltung des Gemeinwesens fehlen.
In diese Bonitaetsluecke sind listig die Akteure der privaten Finanzwirtschaft
vorgedrungen die den kapitalbeduerftigen Staat stets mit frischen Kapital zu
ansehnlichen Zinsprofiten versorgt haben und bis heute weiter versorgen da
folgende kausale Negativfolgekette mit Inkubationszeit mehrerer Jahrzehnte
voll durchschlaegt:

1. Ueberschuldung durch aufgeblaehten privaten Finanzsektor
2. Vernachlaessigung aller Sektoren der Realwirtschaft
3. Stagnation > Rezession > Depression

Volk und Staat sind systematisch in die Schuldzinsfalle getrieben worden
weil in den 80er Jahren korrupte Mandats- und Regierungsamtstraeger die
Volkssouveraenitaet an Kapitalisten " verhoekerten " und dem Kapital die
zur Ausbeutung notwendige Kapitalsouveraenitaet zugeschanzt haben.

Dem Volk kann daher nur ein indirekter Schuldvorwurf gemacht werden
weil sie durch Wahlen gutglaeubig und gutmuetig zugelassen haben das volksverraeterische, amtsmissbrauchende Mandats- und Amtstraeger in Mandate und Aemter auf Bundes- Landes- und Kommunalebene gehebelt werden konnten.

Das sind die nackten, harten Fakten warum nicht nur Deutschland sondern
alle transatlantischen Klonlaender des US Kapitalismus bis zum Hals in der
Scheisse stecken und sich sogar noch die Kosten zur Bewaeltigung der von
den Akteuren der privaten Finanzwirtschaft verursachten Finanzkrisen auf
den Ruecken binden lassen.

Selbstverstaendlich ist Kaeser ein " Linker " da er ein Mensch und
Konzernfuehrer ist der den Verstand hat das System zu durchschauen,
was man von " Nationalisten " und selbsternannten " Rechten " leider
nicht behaupten lassen, weil sie sich von den Kapitalisten weiterhin
" verscheissern " und ausnutzen lassen.

Antisozialist
06.01.2018, 12:20
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

Die Maschinen fallen nicht vom Himmel, sondern müssen finanziert oder gemietet werden. Also muss der Staat nur zusehen, dass er die Personen oder Unternehmen besteuert, die für Kapitalstellung Zinsen bzw. Dividenden oder für die Bereitstellung von Wirtschaftsgütern Mieten beziehen. Dann hat er seine Maschinensteuer.

-jmw-
07.01.2018, 12:02
Sozialism: the system of state intervention on behalf of sozialists. (Konz)
Wieder Carson: In order for capitalism to exist […], the state must intervene in the market to prevent market competition from spontaneously creating socialism.

FranzKonz
07.01.2018, 12:28
Wieder Carson: In order for capitalism to exist […], the state must intervene in the market to prevent market competition from spontaneously creating socialism.

Entweder Carson war ein Depp, oder Du hast ein paar Schnippel aus einem Gesamtwerk gerissen, die alleine absolut keinen Sinn ergeben. Ich tippe auf Letzteres.

-jmw-
07.01.2018, 13:05
Entweder Carson war ein Depp, oder Du hast ein paar Schnippel aus einem Gesamtwerk gerissen, die alleine absolut keinen Sinn ergeben. Ich tippe auf Letzteres.
Ich kann mir vorstellen, es liegt an (d)einer Sozialismusdefinition, die von einem Staatssozialismus a la DDR ausgeht. Carsons ist eine andere.

FranzKonz
07.01.2018, 13:19
Ich kann mir vorstellen, es liegt an (d)einer Sozialismusdefinition, die von einem Staatssozialismus a la DDR ausgeht. Carsons ist eine andere.

Wahrscheinlich hat jeder eine eigene Definition von Sozialismus und anderen Ismen. Drum ist es so schwierig, den Sinn oder Unsinn von Ismen zu diskutieren.

OneDownOne2Go
07.01.2018, 13:21
Wahrscheinlich hat jeder eine eigene Definition von Sozialismus und anderen Ismen. Drum ist es so schwierig, den Sinn oder Unsinn von Ismen zu diskutieren.

Wenn bei etwas schon der Grundgedanke Unsinn ist, dann macht es sowieso wenig Sinn, über die Feinheiten der verschiedenen Ausführungen dieses Grundgedankens zu debattieren.

Merkelraute
07.01.2018, 13:29
...

Anstatt als Hobbybolschewist gesellschaftpolitische Peinlichkeiten abzusondern sollte sich Kaeser seiner Aufgabe widmen, nämlich der Steigerung von Umsatz und Gewinn. Für Siemens habe ich zumindest die Hoffnung, dass zumindest einer von Kaesers Kollegen über ein Grundverständnis und Wissen wirtschaftlicher Zusammenhänge verfügt. Andererseits wäre es wohl nicht völlig unvorstellbar, dass zu operativen oder finanziellen Fragen konzernintern kein Wissen vorhanden ist und bei Bedarf einer Big Four Firma ein weiteres Millionenmandat zugute kommt; demnach bestünde die Expertise des Senior Managements also in soziologischen, ethischen und anderweitigen, irrelevanten Gebieten.:haha:

Josef Käser, so heißt er ja wirklich, hat übrigens BWL an der FH studiert. Und das merkt man, denn Käser macht nur Käse ! Statt aus Siemens wieder einen glorreichen Player zu machen, wird der Konzern immer kleiner und beschäftigt sich nur noch mit einfacher Technik, die man auch in China produzieren kann. Technologiesparten kürzt der Mann wie blöd oder verkauft sie. Man kann nur hoffen, daß möglichst bald dieser FH BWLer entlassen wird bevor der Konzern zu einem reinen Eisenbahnbauer implodiert ist.

FranzKonz
07.01.2018, 13:38
Wenn bei etwas schon der Grundgedanke Unsinn ist, dann macht es sowieso wenig Sinn, über die Feinheiten der verschiedenen Ausführungen dieses Grundgedankens zu debattieren.

Der Grundgedanke im Sozialismus ist gut, denn der Mensch ist ein Herdenviech, und der Herde geht es besser, je besser die einzelnen Viecher am gleichen Strang ziehen.

Das Problem des Sozialismus ist eher, dass jeder Versuch der Umsetzung an Egoismen scheitert und es deshalb partout nicht gelingen will, die Viecher nicht nur am gleichen Strang, sondern auch noch in die gleiche Richtung ziehen zu lassen.

Der Kapitalismus hat den Vorteil, dass die Viecher, die in die falsche Richtung ziehen, auf die Schnauze fallen. Was unterm Strich das erfolgreichere Konzept zu sein scheint. Blöd ist halt, dass nach einer gewissen Laufzeit die Viecher mit demolierter Schnauze rasant zunehmen, während die fetten Viecher immer fetter und immer weniger werden. Und dann fressen die demolierten Viecher die fetten Viecher.

Ich frage mich gelegentlich, ob es irgendwann gelingt, diesen Schweinezyklus zu glätten.

-jmw-
07.01.2018, 13:42
Wahrscheinlich hat jeder eine eigene Definition von Sozialismus und anderen Ismen. Drum ist es so schwierig, den Sinn oder Unsinn von Ismen zu diskutieren.
Sowieso. Hier geht's halt darum, dass der Herr Carson meint, der gegenwärtige Zustand sei entgegen dem, was die Rhetorik sowohl vieler Linker als auch viele Bürgerlicher und Liberaler behauptet, nicht das Ergebnis von "Markt"; und dass "mehr Markt" in Carsons Sinne aus linker Sicht nicht zu einer weiteren Verschlechterung führen müsse, sondern zu einer Verbesserung führen könne, wenn es eben "Markt" sei und nicht "Staat reguliert Märkte zugunsten von Privatunternehmen".

Mit Planwirtschaft, Staatsbetrieben, hohen Steuern odgl. hat sein Sozialismusbegriff erstmal nichts zu tun.

FranzKonz
07.01.2018, 13:49
Sowieso. Hier geht's halt darum, dass der Herr Carson meint, der gegenwärtige Zustand sei entgegen dem, was die Rhetorik sowohl vieler Linker als auch viele Bürgerlicher und Liberaler behauptet, nicht das Ergebnis von "Markt"; und dass "mehr Markt" in Carsons Sinne aus linker Sicht nicht zu einer weiteren Verschlechterung führen müsse, sondern zu einer Verbesserung führen könne, wenn es eben "Markt" sei und nicht "Staat reguliert Märkte zugunsten von Privatunternehmen".

Mit Planwirtschaft, Staatsbetrieben, hohen Steuern odgl. hat sein Sozialismusbegriff erstmal nichts zu tun.

Also betrachtet Carson das, was ich Lobbykratur nennen würde, als Sozialismus. Schön, in dem Falle läge er zumindest nicht allzu weit von meiner Einstellung. Wobei ich diese Sozialismusdefinition ziemlich gewagt finde.

-jmw-
07.01.2018, 13:56
Nein, das würde er wohl realexistierenden Kapitalismus nennen.


Also betrachtet Carson das, was ich Lobbykratur nennen würde, als Sozialismus. Schön, in dem Falle läge er zumindest nicht allzu weit von meiner Einstellung. Wobei ich diese Sozialismusdefinition ziemlich gewagt finde.

Trashcansinatra
07.01.2018, 23:24
Josef Käser, so heißt er ja wirklich, hat übrigens BWL an der FH studiert. Und das merkt man, denn Käser macht nur Käse ! Statt aus Siemens wieder einen glorreichen Player zu machen, wird der Konzern immer kleiner und beschäftigt sich nur noch mit einfacher Technik, die man auch in China produzieren kann. Technologiesparten kürzt der Mann wie blöd oder verkauft sie. Man kann nur hoffen, daß möglichst bald dieser FH BWLer entlassen wird bevor der Konzern zu einem reinen Eisenbahnbauer implodiert ist.

Das Hauptproblem ist aber damit auch nicht gelöst: die unsägliche Umstellung aller international tätigen Betriebe auf das anlegerorientierte Bilanzrecht (IFRS/IAS), welches Kurzatmigkeit bevorzugt. Wenigstens haben sie sich von der NYSE (New York Stock Exchange) delisten lassen, weil das amerikanische Bilanzrecht (US-GAAP) noch schlimmer in dieser Hinsicht ist (Quartalszahlengewichse).

Früher war das Bilanzrecht gläubigerorientiert, da gab es nicht so oft diese bilanztechnischen Mätzchen mit der jährlichen Neubewertung von Anlagegütern (True & Fair Review), mit denen man Vermögen künstlich aufblasen konnte. Da wurden die Anlagengüter regelmäßig abgeschrieben und es war Bilanzvorsicht (Niederwertprinzip) angesagt. Außerdem waren die Betriebe nicht so gläsern und die ganzen Heuschrecken hatten ein nicht so leichtes Spiel, die Unternehmen mit feindlichen Übernahmen zu attackieren.

FranzKonz
08.01.2018, 11:04
Das Hauptproblem ist aber damit auch nicht gelöst: die unsägliche Umstellung aller international tätigen Betriebe auf das anlegerorientierte Bilanzrecht (IFRS/IAS), welches Kurzatmigkeit bevorzugt. Wenigstens haben sie sich von der NYSE (New York Stock Exchange) delisten lassen, weil das amerikanische Bilanzrecht (US-GAAP) noch schlimmer in dieser Hinsicht ist (Quartalszahlengewichse).

Früher war das Bilanzrecht gläubigerorientiert, da gab es nicht so oft diese bilanztechnischen Mätzchen mit der jährlichen Neubewertung von Anlagegütern (True & Fair Review), mit denen man Vermögen künstlich aufblasen konnte. Da wurden die Anlagengüter regelmäßig abgeschrieben und es war Bilanzvorsicht (Niederwertprinzip) angesagt. Außerdem waren die Betriebe nicht so gläsern und die ganzen Heuschrecken hatten ein nicht so leichtes Spiel, die Unternehmen mit feindlichen Übernahmen zu attackieren.

Auch eines der Merkelschen Verbrechen: Das "Bilanzrechtmodernisierungsgesetz". Mit Unterstützung der SPD (Steinbrück).

schastar
08.01.2018, 11:16
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/siemens-chef-fordert-maschinensteuer/

Ein durchaus vernünftiger Ansatz, wie ich finde.

Der verlinkte Artikel eher nicht, denn er macht aus diesem Ansatz eine böse Maschinensteuer. Ich hingegen sehe Wirtschaft nicht als Selbstzweck, sondern als Handeln für ein möglichst gutes Leben der Menschen.

Die Frage ist halt wie immer: Was wird aus diesem Ansatz gemacht?

Klar ist der Ansatz gut, richtig gut. Aber da werden sich viele finden die dagegen sind und deutlich mehr Einfluß bei unseren Politikern haben als der Josef Käser

OneDownOne2Go
08.01.2018, 13:32
Der Grundgedanke im Sozialismus ist gut, denn der Mensch ist ein Herdenviech, und der Herde geht es besser, je besser die einzelnen Viecher am gleichen Strang ziehen.

Das Problem des Sozialismus ist eher, dass jeder Versuch der Umsetzung an Egoismen scheitert und es deshalb partout nicht gelingen will, die Viecher nicht nur am gleichen Strang, sondern auch noch in die gleiche Richtung ziehen zu lassen.

Der Kapitalismus hat den Vorteil, dass die Viecher, die in die falsche Richtung ziehen, auf die Schnauze fallen. Was unterm Strich das erfolgreichere Konzept zu sein scheint. Blöd ist halt, dass nach einer gewissen Laufzeit die Viecher mit demolierter Schnauze rasant zunehmen, während die fetten Viecher immer fetter und immer weniger werden. Und dann fressen die demolierten Viecher die fetten Viecher.

Ich frage mich gelegentlich, ob es irgendwann gelingt, diesen Schweinezyklus zu glätten.

Der Grundgedanke ist - mit Verlaub - Müll. Der Mensch ist kein Herdentier wie Rinder oder Schafe, wobei selbst die Leittiere haben, der Mensch ist zuerst ein Individuum, und als solches will er auch wahrgenommen werden, der eine verzweifelter, der andere weniger. Dazu gehört der "Unterschied", und mit dem Unterschied kommt automatisch die Konkurrenz und das Streben nach "mehr", wovon auch immer. Zwecks Selbsterhaltung schließt sich der Mensch zu "Herden" zusammen, wenn es notwendig ist, und für das Überleben dieser Gemeinschaft - so lange er sie überschauen kann - ist er auch zu altruistischem Verhalten fähig, in extremen Fällen bis hin zur Selbstopferung. Aber niemand würde sich für irgend einen X-beliebigen anderen Menschen (auf)opfern, das setzt immer einen gewissen Grad der sozialen Bindung aneinander voraus. Das lässt sich virtualisieren, bis zu einem gewissen Grad, aber niemals pauschal und allgemeingültig.

Was deinen Schweinezyklus betrifft, so übersiehst du einen entscheidenden Mechanismus, der früher das System erhalten hat, heute aber ausgeschaltet ist - was letztlich seinen Zusammenbruch bedeuten wird. Wer vor 200 Jahren "auf die Schnauze fiel", der kam ganz unter die Räder, die Gesellschaft sortiere ihn aus und markierte ihn zum zeitnahen Ableben. Heute haben wir den Schlachthof durch einen Gnadenhof ersetzt, auf dem dieser "Ausschuss" weiter gehegt und gepflegt wird und sich sogar noch untereinander vermehrt. Das wird auf Dauer so viele Ressourcen verbrauchen, dass die Wirtsgesellschaft als ganzes das nicht mehr weiter leisten können wird, dann kracht es laut, und der Zyklus läuft von vorne los.

Alles verläuft in Zyklen, vom Zyklus "Aufwachen bis Einschlafen" bis hin zum Universum, glaubst du wirklich, dass wir das außer Kraft setzen könnten? Ich nicht.

FranzKonz
08.01.2018, 14:00
Der Grundgedanke ist - mit Verlaub - Müll. Der Mensch ist kein Herdentier wie Rinder oder Schafe, wobei selbst die Leittiere haben, der Mensch ist zuerst ein Individuum, und als solches will er auch wahrgenommen werden, der eine verzweifelter, der andere weniger. Dazu gehört der "Unterschied", und mit dem Unterschied kommt automatisch die Konkurrenz und das Streben nach "mehr", wovon auch immer. Zwecks Selbsterhaltung schließt sich der Mensch zu "Herden" zusammen, wenn es notwendig ist, und für das Überleben dieser Gemeinschaft - so lange er sie überschauen kann - ist er auch zu altruistischem Verhalten fähig, in extremen Fällen bis hin zur Selbstopferung. Aber niemand würde sich für irgend einen X-beliebigen anderen Menschen (auf)opfern, das setzt immer einen gewissen Grad der sozialen Bindung aneinander voraus. Das lässt sich virtualisieren, bis zu einem gewissen Grad, aber niemals pauschal und allgemeingültig.

Dass jeder Vergleich ein wenig hinkt, liegt in der Natur der Sache. Im Großen und Ganzen trifft er schon zu, wobei natürlich selbst Rindviecher nicht so blöd sind, der blödesten Kuh der Herde über 12 Jahre lang nachlaufen.


Was deinen Schweinezyklus betrifft, so übersiehst du einen entscheidenden Mechanismus, der früher das System erhalten hat, heute aber ausgeschaltet ist - was letztlich seinen Zusammenbruch bedeuten wird. Wer vor 200 Jahren "auf die Schnauze fiel", der kam ganz unter die Räder, die Gesellschaft sortiere ihn aus und markierte ihn zum zeitnahen Ableben. Heute haben wir den Schlachthof durch einen Gnadenhof ersetzt, auf dem dieser "Ausschuss" weiter gehegt und gepflegt wird und sich sogar noch untereinander vermehrt. Das wird auf Dauer so viele Ressourcen verbrauchen, dass die Wirtsgesellschaft als ganzes das nicht mehr weiter leisten können wird, dann kracht es laut, und der Zyklus läuft von vorne los.

Alles verläuft in Zyklen, vom Zyklus "Aufwachen bis Einschlafen" bis hin zum Universum, glaubst du wirklich, dass wir das außer Kraft setzen könnten? Ich nicht.

Mit "glätten" war "außer Kraft setzen" gemeint, sondern lediglich eine vernünftige Dämpfung der Ausschläge. Ich sehe das ähnlich wie mit der Gerechtigkeit: Ein unerreichbares Ziel, dessen mögliche Näherung anzustreben trotzdem lohnt.

Neben der Spur
21.08.2018, 19:42
Die Druckausgabe meiner Lokalzeitung hat im Wirtschaftsteil eine Randnotiz ,
in der sich die Gesamtbetriebsratsvorsitzende Birgit Steinborn beklagt ,
daß es zermürbend wäre , jedes Quartal Stellenabbauprogramme zu verhandeln .

In den vergangenen 4½ Jahren sei über die Auslagerung von 30T Beschäftigten und den Abbau
von 15T Arbeitsplätzen bei Siemens diskutiert worden .

Die Zugsparte (Eisenbahn?) wird anscheinend mit dem französischen Konzern Alstom
zusammengehen (fusionieren?) .


15T 50+ Deutsche dann auf der Straße , wo es jede Menge Fachkräfte aus
einer Generation zurück gibt , die bei Service die Leitern zu den Windkraftwerken
sehr viel schneller bewältigen ...

Ob Kässmänn ein Linker ist ?
Vielleicht nach Feierabend !

navy
20.01.2024, 12:50
die Siemens Null, muss was verbreiten


Früherer Siemens-Chef Wirtschaftsgröße Joe Kaeser zieht Parallelen zwischen AfD-Aufstieg und NS-Zeit
»Wer die AfD wählt, entscheidet sich für den Verlust des Wohlstands« – Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser warnt mit klaren Worten vor der Gefahr von rechts. Auch Arbeitsminister Hubertus Heil sieht ein Standortrisiko.
20.01.2024,

Der langjährige Siemens-Chef Joe Kaeser warnt vor Rechtsextremismus in Deutschland und zieht angesichts des Aufstiegs der AfD Parallelen zur NS-Zeit. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Elite dürfe nicht den Fehler von 1933 wiederholen, zu schweigen, solange sie noch Position beziehen könne, sagte der Aufsichtsratschef der Dax-Konzerne Daimler Truck und Siemens Energy der Nachrichtenagentur Reuters. »Ich mache mir wirklich Sorgen um unsere Demokratie.« Es müsse klar sein: »Wer die AfD wählt, entscheidet sich für den Verlust des Wohlstands unseres Landes und seiner Bürger.«

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/joe-kaeser-ex-siemens-chef-zieht-parallelen-zwischen-afd-aufstieg-und-ns-zeit-a-5ea9e469-338f-4359-b949-9338c76d7bd8

er sucht wohl einen Speichellecker Job

pixelschubser
20.01.2024, 12:57
die Siemens Null, muss was verbreiten


Früherer Siemens-Chef Wirtschaftsgröße Joe Kaeser zieht Parallelen zwischen AfD-Aufstieg und NS-Zeit
»Wer die AfD wählt, entscheidet sich für den Verlust des Wohlstands« – Ex-Siemens-Chef Joe Kaeser warnt mit klaren Worten vor der Gefahr von rechts. Auch Arbeitsminister Hubertus Heil sieht ein Standortrisiko.
20.01.2024,

Der langjährige Siemens-Chef Joe Kaeser warnt vor Rechtsextremismus in Deutschland und zieht angesichts des Aufstiegs der AfD Parallelen zur NS-Zeit. Die wirtschaftliche und gesellschaftliche Elite dürfe nicht den Fehler von 1933 wiederholen, zu schweigen, solange sie noch Position beziehen könne, sagte der Aufsichtsratschef der Dax-Konzerne Daimler Truck und Siemens Energy der Nachrichtenagentur Reuters. »Ich mache mir wirklich Sorgen um unsere Demokratie.« Es müsse klar sein: »Wer die AfD wählt, entscheidet sich für den Verlust des Wohlstands unseres Landes und seiner Bürger.«

https://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/joe-kaeser-ex-siemens-chef-zieht-parallelen-zwischen-afd-aufstieg-und-ns-zeit-a-5ea9e469-338f-4359-b949-9338c76d7bd8

er sucht wohl einen Speichellecker Job

Ich möchte Herrn Kaeser vehemment widersprechen. Den Wohlstand in diesem Land haben alle bisherigen Regierungen abgebaut - nicht die AfD.

Vielleicht sollte sich ein Herr Kaeser mal mit dem Parteiprogramm der AfD befassen, bevor er irgendwelchen Müll plappert!

navy
20.01.2024, 14:48
Ich möchte Herrn Kaeser vehemment widersprechen. Den Wohlstand in diesem Land haben alle bisherigen Regierungen abgebaut - nicht die AfD.

Vielleicht sollte sich ein Herr Kaeser mal mit dem Parteiprogramm der AfD befassen, bevor er irgendwelchen Müll plappert!

in München hört man nur Negatives über Kaeser, und Milliarden Verluste mit Siemens Energy, das Wind Turbinen Desaster mit Betrugs Programmen im Ausland. Ein Österreicher und Schaumschläger wie Rene Benko

Xarrion
20.01.2024, 14:58
in München hört man nur Negatives über Kaeser, und Milliarden Verluste mit Siemens Energy, das Wind Turbinen Desaster mit Betrugs Programmen im Ausland. Ein Österreicher und Schaumschläger wie Rene Benko

Mehr gibt es zu diesem eitlen Selbstdarsteller auch nicht zu sagen.

navy
20.01.2024, 15:25
Mehr gibt es zu diesem eitlen Selbstdarsteller auch nicht zu sagen.

Du sprichst mir aus der Seele :gp: In München sind die Ohren groß, was wirklich läuft

Xarrion
20.01.2024, 15:28
Du sprichst mir aus der Seele :gp: In München sind die Ohren groß, was wirklich läuft

Merci.

Ruprecht
20.01.2024, 15:49
Kaeser war schon immer ein Salon-Kommunist.