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Vollständige Version anzeigen : Rationale politische Ideologien?



Lacuna
19.11.2017, 23:04
Hallo zusammen,
dies ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, deswegen würde ich mich freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmt und es euch durchlest :)


Allgemein soll es um rationale Beweggründe zur persönlichen Wertvorstellung und der daraus resultierenden politischen Einstellung gehen.






Erstmal nehmen wir uns zwei grundlegend verschiedene Parteiprogramme zur Hilfe, aus denen sich zwei ideologisch verschiedene Vorstellungenergeben und veranschaulichen lassen:


1.Auszug aus dem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 derLinken:
"(...)Wir wollen ein Land, in dem alle ihrengerechten Anteil an der Gesellschaft haben. In dem das Leben für die Menschen wieder planbar ist. Wir wollen, dass alle Menschen frei von Armut sind und keine Angst vor sozialem Absturz haben. Wir wollen,dass Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen bessergestelltwerden. Wir wollen ein Land, in dem Reichtum das ist, was allengehört: öffentliche Bildung, Gesundheit, saubere Umwelt, Kultur. Indem Wohnen für alle bezahlbar ist. In dem Natur und Klima geschütztund unsere Ressourcen nicht verschwendet werden. Wir wollen ein Land,in dem alle Menschen gleichberechtigt zusammenleben und an dendemokratischen Entscheidungen beteiligt sind – unabhängig vonihren
individuellen Fähigkeiten, ihrer körperlichen Verfassung,ihrer Herkunft und sozialen Stellung, ihrem Geschlecht, Alter oderihrer sexuellen Orientierung. Eine inklusive Gesellschaft, in derniemand ausgegrenzt wird. Dafür treten wir an. Gegen den Hass, dieAbschottung und die Vorurteile der Rechten. Gegen Aufrüstung undAuslandseinsätze der Bundeswehr. Für soziale Gerechtigkeit undFrieden und einen Aufbruch derDemokratie."
(https://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm2017/die_linke_wahlprogramm_2017.pdf,S.7)

→Kurz: Die Linke möchte sich hauptsächlich gegen die immer größerwerdende Schere zwischen Arm und Reich einsetzen, setzt sich für Frieden, also gegen Ausbau in der Bundeswehr ein, steht für Chancengleichheit, möchte weiter zum Klimaschutz beitragen und positioniert sich deutlich gegen rechte Hetze.
Die Werte, aufdenen diese Punkte basieren sind folglich soziale Gerechtigkeit,Frieden

2. Nun ein Auszug aus dem Wahlprogramm der AfD zurBundestagswahl 2017:
"Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer kultureller Werte und historischer Erinnerungen. In der Tradition der beiden Revolutionenvon 1848 und 1989 artikulieren wir mit unserem bürgerlichen Protestden Willen, die nationale Einheit in Freiheit zu vollenden und ein Europa souveräner demokratischer Staaten zu schaffen, die einanderin Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft verbunden sind.
Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geistvon Freiheit und Demokratie grundlegend zu erneuern und eben diesen Prinzipien wieder Geltung zu verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere abendländischechristliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einemfriedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat desdeutschen Volkes dauerhaft erhalten."
(Quelle:https://alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf,S. 6)


→ Zusammengefasst fordert die AfD grundlegend den Erhalt von deutscher Tradition und Kultur, außerdem ist eines ihrer Ziele, eine direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild einzuführen. Für sie basiert Demokratie und somit Freiheit auf geteilter "kultureller und historischer Werte",in dem Zusammenhang beziehen sie sich auch auf die Märzrevolution von 1848 und den Mauerfall 1989. Ihr Idealbild von Deutschland wäre ein souveräner Nationalstaat, laut Wikipedia beinhaltet das:"Sprachliche, kulturelle oder ethnische Homogenität (...) alsVoraussetzung und Ziel (...)."




Als zweites schauen wir uns das Links-Rechts-Schema nach der Bundeszentrale für politische Bildung genauer an:


1. LinkeWerte:
„Als linke Werte gelten danach: Gleichheit, Gerechtigkeit, Nähe, Wärme, Formlosigkeit, das "Du", Spontaneität, das Internationaleund Kosmopolitische.
Das zentrale linke Anliegen ist Solidarität mit den Schwächeren.
In der Wirtschaft sind linke Werte: staatliche Planung, öffentlicheKontrolle.
Freiheit verstehen Linke zuerst als Freiheit von Not.Der Staat soll sich um soziale Sicherheit und Geborgenheit kümmern.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert))


2.Rechte Werte
„Ihnen stehen als rechte Werte gegenüber: Betonung der Unterschiede,Autorität, Distanz, geregelte Umgangsformen, das "Sie", Disziplin, das Nationale.
[In derWirtschaft:] Privatwirtschaft und Wettbewerb.
Rechte verstehen Freiheit umgekehrt zuerst als Freiheit von staatlicherGängelung und staatlichem Zwang. Sie schätzen Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert und gekürzt))



Nun meine Frage: gibt es eurer Meinung nach ein Prinzip, nach dem man logisch und rational die genannten verschiedenen Werte gegeneinander aufwiegen kann und am Ende ein Ergebnis hat, das wirklich nur auf dieser Abwägung basiert?


Meiner Meinung nach ist bei solchen (extremen) politischen Idealvorstellungen eine zumindest teilweise emotional abhängige Entscheidung unvermeidbar, die sich, wie ich denke, auch (oder geradevor allem) auf persönliche Erfahrungen begründet.


Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)

Suppenkasper
19.11.2017, 23:17
Das ist eine interessante Fragestellung, aber heute schaffe ich da nicht mehr dazu etwas Sinnvolles zu sagen. Stressiger Tag.

Grundsätzlich: politische Überzeugungen sind in den seltensten Fällen, wenn überhaupt jemals, der reinen Ratio verpflichtet, ebensowenig wie religiöse Überzeugungen. Emotionale Aspekte ebenso wie persönliche Erfahrungen spielen darin definitiv eine massive Rolle. Wir sind keine Maschinen, wir sind Menschen.

Als Menschen aber haben wir definitiv gewisse universale Grundbedürfnisse, und diese wiederum sollten maßgeblich sein dafür, unsere politische Orientierung zu definieren.

Selbstzerstörung und Selbstmord gehören indessen sicher nicht zu diesen Grundbedürfnissen, deswegen ist von vorne herein allen Ideologien die die eigene Rasse, das eigene Volk, die eigene Gemeinschaft, die eigene Kultur, meinetwegen die eigene Nation (ich bin kein Freund der klassischen Nationalstaatenidee) negieren eine Absage zu erteilen. Und das schließt von vorne herein eine ganze Reihe von Optionen aus.

Neben der Spur
20.11.2017, 04:44
Die förmliche Anrede mit "Sie" gibt es in Frankreich als "ils / elles" ,
aber nicht in Skandinavien und England.

Das 'Sie' könnte mit dem Englischen 'Sir' verwandt sein.
Hier wäre es eine männliche Anrede, und keine weibliche.
Dies 'Sir' könnte als Wurzel von 'Tyr' abstammen,
über dessen Charakter die Edda nicht viel erzählt.
Daß 'Tyr' Kriegs- und Gerichtsgöttergatte sein soll,
ist nicht bewiesen, und ergäbe sich einzigst aus den
Alttestamentarischen 'Simeon & Levi' , wenn denn 'Odin'
Kriegsgott wäre.


Diese pauschalen 'Rechts & Links' -Definitionen gefallen mir nicht.


Der Begriff 'Konservativ' besagt eigentlich 'Bewahrung' , wie
z.B. Natur- und Gewohnheitsrecht,
während der Begriff 'Fortschrittlich' automatisch 'Veränderung' bedeutet.

In Norwegen und Dänemark heißen die AfD-ähnlichen Parteien "Fortschrittspartei" .

Neben der Spur
20.11.2017, 04:56
Über den Begriff 'Opportunismus' :

Beide politischen Richtungen sind opportunistisch,
um eine Verbesserung der subjektiv empfundenen
Persönlichen Situation bewahren oder herbeiführen zu wollen.

Obwohl ich hier den 'Liberalismus' als Risikobereite Kraft
bezeichnen würde;
aber auch die Linke ist bereit, Veränderungen der in der Regel
als konservativ empfundenen Gesellschaft zu wagen.

Schopenhauer
20.11.2017, 05:12
Ich bin weder links noch rechts, kann dazu also nichts sagen.
Ich bin geradeaus.

Das andere Leutz mich immer irgendwo einsortieren wollen ist nicht mein Problem. :D

Neben der Spur
20.11.2017, 05:19
Über die "Rechte & Linke Hand" :

Schon im Neuen Testament wird anscheinend das "Linke" als 'Gebend'
bezeichnet, in meiner Erinnerung,
aber jetzt finde ich im Netz nur umgekehrte Übersetzungen :


Lutherbibel 1912
Wenn du aber Almosen gibst, so laß deine linke Hand nicht wissen, was die rechte tut,

http://bibeltext.com/matthew/6-3.htm

Es erstaunt mich etwas, daß hier scheinbar die Rechte die
Gebende wäre, und nicht die Linke ....


Über den Begriff 'Licht & Recht' :

Im Alten Testament wohl Brandopfer-Fackel und Opferdolch;
heute wohl Intelligenz & Intuition, Erfindungsgeist & Wiederverwertung,
Fortschritt & Bewahrung.

Schopenhauer
20.11.2017, 05:44
Hallo zusammen,
dies ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, deswegen würde ich mich freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmt und es euch durchlest :)


Allgemein soll es um rationale Beweggründe zur persönlichen Wertvorstellung und der daraus resultierenden politischen Einstellung gehen.






Erstmal nehmen wir uns zwei grundlegend verschiedene Parteiprogramme zur Hilfe, aus denen sich zwei ideologisch verschiedene Vorstellungenergeben und veranschaulichen lassen:


1.Auszug aus dem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 derLinken:
"(...)Wir wollen ein Land, in dem alle ihrengerechten Anteil an der Gesellschaft haben. In dem das Leben für die Menschen wieder planbar ist. Wir wollen, dass alle Menschen frei von Armut sind und keine Angst vor sozialem Absturz haben. Wir wollen,dass Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen bessergestelltwerden. Wir wollen ein Land, in dem Reichtum das ist, was allengehört: öffentliche Bildung, Gesundheit, saubere Umwelt, Kultur. Indem Wohnen für alle bezahlbar ist. In dem Natur und Klima geschütztund unsere Ressourcen nicht verschwendet werden. Wir wollen ein Land,in dem alle Menschen gleichberechtigt zusammenleben und an dendemokratischen Entscheidungen beteiligt sind – unabhängig vonihren
individuellen Fähigkeiten, ihrer körperlichen Verfassung,ihrer Herkunft und sozialen Stellung, ihrem Geschlecht, Alter oderihrer sexuellen Orientierung. Eine inklusive Gesellschaft, in derniemand ausgegrenzt wird. Dafür treten wir an. Gegen den Hass, dieAbschottung und die Vorurteile der Rechten. Gegen Aufrüstung undAuslandseinsätze der Bundeswehr. Für soziale Gerechtigkeit undFrieden und einen Aufbruch derDemokratie."
(https://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm2017/die_linke_wahlprogramm_2017.pdf,S.7)

→Kurz: Die Linke möchte sich hauptsächlich gegen die immer größerwerdende Schere zwischen Arm und Reich einsetzen, setzt sich für Frieden, also gegen Ausbau in der Bundeswehr ein, steht für Chancengleichheit, möchte weiter zum Klimaschutz beitragen und positioniert sich deutlich gegen rechte Hetze.
Die Werte, aufdenen diese Punkte basieren sind folglich soziale Gerechtigkeit,Frieden

2. Nun ein Auszug aus dem Wahlprogramm der AfD zurBundestagswahl 2017:
"Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer kultureller Werte und historischer Erinnerungen. In der Tradition der beiden Revolutionenvon 1848 und 1989 artikulieren wir mit unserem bürgerlichen Protestden Willen, die nationale Einheit in Freiheit zu vollenden und ein Europa souveräner demokratischer Staaten zu schaffen, die einanderin Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft verbunden sind.
Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geistvon Freiheit und Demokratie grundlegend zu erneuern und eben diesen Prinzipien wieder Geltung zu verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere abendländischechristliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einemfriedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat desdeutschen Volkes dauerhaft erhalten."
(Quelle:https://alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf,S. 6)


→ Zusammengefasst fordert die AfD grundlegend den Erhalt von deutscher Tradition und Kultur, außerdem ist eines ihrer Ziele, eine direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild einzuführen. Für sie basiert Demokratie und somit Freiheit auf geteilter "kultureller und historischer Werte",in dem Zusammenhang beziehen sie sich auch auf die Märzrevolution von 1848 und den Mauerfall 1989. Ihr Idealbild von Deutschland wäre ein souveräner Nationalstaat, laut Wikipedia beinhaltet das:"Sprachliche, kulturelle oder ethnische Homogenität (...) alsVoraussetzung und Ziel (...)."




Als zweites schauen wir uns das Links-Rechts-Schema nach der Bundeszentrale für politische Bildung genauer an:


1. LinkeWerte:
„Als linke Werte gelten danach: Gleichheit, Gerechtigkeit, Nähe, Wärme, Formlosigkeit, das "Du", Spontaneität, das Internationaleund Kosmopolitische.
Das zentrale linke Anliegen ist Solidarität mit den Schwächeren.
In der Wirtschaft sind linke Werte: staatliche Planung, öffentlicheKontrolle.
Freiheit verstehen Linke zuerst als Freiheit von Not.Der Staat soll sich um soziale Sicherheit und Geborgenheit kümmern.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert))


2.Rechte Werte
„Ihnen stehen als rechte Werte gegenüber: Betonung der Unterschiede,Autorität, Distanz, geregelte Umgangsformen, das "Sie", Disziplin, das Nationale.
[In derWirtschaft:] Privatwirtschaft und Wettbewerb.
Rechte verstehen Freiheit umgekehrt zuerst als Freiheit von staatlicherGängelung und staatlichem Zwang. Sie schätzen Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert und gekürzt))



Nun meine Frage: gibt es eurer Meinung nach ein Prinzip, nach dem man logisch und rational die genannten verschiedenen Werte gegeneinander aufwiegen kann und am Ende ein Ergebnis hat, das wirklich nur auf dieser Abwägung basiert?


Meiner Meinung nach ist bei solchen (extremen) politischen Idealvorstellungen eine zumindest teilweise emotional abhängige Entscheidung unvermeidbar, die sich, wie ich denke, auch (oder geradevor allem) auf persönliche Erfahrungen begründet.


Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)

Rot markiert:
Gleichheit, Gerechtigkeit gibt es nicht.
Nähe, Wärme hat selbstverständlich Voraussetzungen (Bindung, Beziehung...der Charakter des Anderen) und diejenigen suche ich mir selbst aus.
Formlosigkeit- das Du. Ich meide Läden wie Ikea. Kommt mir jemand mit "Du" frage ich ob 'wir' uns kennen. Kommt fast nie vor. Puh.
Staatliche Planung: Bin dagegen.
Spontanität-kommt auf die Handlung an sich an.
Die Freiheit an sich gibt es nicht, sondern nur eine freie Wahl der Abhängigkeit.

Grün markiert:
Betonung der Unterschiede: Selbstverständlich.
Autorität: Ja...das Wort richtig verstanden, nicht zu verwechseln mit: Autoritär.
Distanz: Ja.
Geregelte Umgangsformen-kommt darauf an, was man darunter versteht.
Das "Sie": Selbstverständlich.
Das Nationale: Klar, was sonst?
Privatwirtschaft/Wettbewerb: Ja und es kommt darauf an, was man darunter versteht.
Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität: Selbstverständlich. Von nichts kommt nichts.

Neben der Spur
20.11.2017, 05:49
Über den "Gutmenschen" :

Beide Pole haben das Bedürfnis nach "Gutem" .

Aus der Nazi-Szene wird versucht, das Gute der Hitler-Zeit
in Erinnerung zu halten, wie Innovation, Gemeinsinn und Aufschwung.

Die Kommie-Szene versucht, aus einer kulturlosen Menschenmasse
ein funktionierendes Gemeinwesen zu formen.
Dies gelang früher nicht, da der überwiegende Teil der Menschen
Lokale Kultur, wie Dialekte, Kleidung, Tänze, Liedgut und positive Feieranlässe hatte.

Durch die Büro-Uniform, Diskotheken, Globale Geldwirtschaft und Fertignahrung
ist eine neue Kultur entstanden, welche eine vielzahl von kleinen Kulturen verdrängt hat;
überspitzt ausgedrückt : Wir (Deutschen) haben keine Kultur (mehr).

Jetzt ist es einfacher für die Global-Sozialisten, diese neue Deutsche Globalkultur
übernehmen zu können; auch wegen ihrer Intaktheit, im Verhältnis zu den Zerstörungen
des 2. Weltkrieges.

Lacuna
20.11.2017, 08:26
Die förmliche Anrede mit "Sie" gibt es in Frankreich als "ils / elles" ,
aber nicht in Skandinavien und England.

Das 'Sie' könnte mit dem Englischen 'Sir' verwandt sein.
Hier wäre es eine männliche Anrede, und keine weibliche.
Dies 'Sir' könnte als Wurzel von 'Tyr' abstammen,
über dessen Charakter die Edda nicht viel erzählt.
Daß 'Tyr' Kriegs- und Gerichtsgöttergatte sein soll,
ist nicht bewiesen, und ergäbe sich einzigst aus den
Alttestamentarischen 'Simeon & Levi' , wenn denn 'Odin'
Kriegsgott wäre.


Diese pauschalen 'Rechts & Links' -Definitionen gefallen mir nicht.


Der Begriff 'Konservativ' besagt eigentlich 'Bewahrung' , wie
z.B. Natur- und Gewohnheitsrecht,
während der Begriff 'Fortschrittlich' automatisch 'Veränderung' bedeutet.

In Norwegen und Dänemark heißen die AfD-ähnlichen Parteien "Fortschrittspartei" .

Das "Sie" soll in dem Fall nur den distanzierteren Umgangston veranschaulichen, in anderen Sprachen wie z. B. Englisch zeigt sich dieser eben einfach anders als im Deutschen, statt mit einem "Sie" hauptsächlich in formalerer Sprache (wie im Deutschen natürlich auch).
Die pauschalen Links & Rechts-Definitionen habe ich absichtlich gewählt, da diese einfach am besten gegenüberstellbar sind und der Sinn dieses Themas ist, auf die Entstehung von persönlichen Wertvorstellungen genauer einzugehen. Klar kann man nicht alles entweder schwarz oder weiß sehen, die Definitionen sollen wirklich nur verschiedene politische Werte darstellen.


Über den Begriff 'Opportunismus' :

Beide politischen Richtungen sind opportunistisch,
um eine Verbesserung der subjektiv empfundenen
Persönlichen Situation bewahren oder herbeiführen zu wollen.

Obwohl ich hier den 'Liberalismus' als Risikobereite Kraft
bezeichnen würde;
aber auch die Linke ist bereit, Veränderungen der in der Regel
als konservativ empfundenen Gesellschaft zu wagen.

Die verschiedenen politischen Richtungen bzw. Parteien sind nur soweit opportunistisch, bis es ihre gefestigten Grundwerte betrifft. Du wirst nie einen Antifaschisten finden, der sich für eine Diktatur aussprechen wird, das wäre absolut sinnlos.
Wie gesagt, die Werte sollen auch nur zur Veranschaulichung dienen.


Ich bin weder links noch rechts, kann dazu also nichts sagen.
Ich bin geradeaus.

Das andere Leutz mich immer irgendwo einsortieren wollen ist nicht mein Problem. :D

Auch wenn du dich mit der Thematik nicht selbst identifizieren kannst, kannst du gerne deine Meinung dazu abgeben, musst du aber natürlich nicht...
Da ich dich nicht kenne, habe ich dich bis jetzt auch noch nicht eingeordnet und ich würde auf deine Meinung zu diesem Thema folglich auch unvoreingenommen eingehen, da hast du Glück gehabt :)


Über die "Rechte & Linke Hand" :

Schon im Neuen Testament wird anscheinend das "Linke" als 'Gebend'
bezeichnet, in meiner Erinnerung,
aber jetzt finde ich im Netz nur umgekehrte Übersetzungen :

http://bibeltext.com/matthew/6-3.htm

Es erstaunt mich etwas, daß hier scheinbar die Rechte die
Gebende wäre, und nicht die Linke ....


Über den Begriff 'Licht & Recht' :

Im Alten Testament wohl Brandopfer-Fackel und Opferdolch;
heute wohl Intelligenz & Intuition, Erfindungsgeist & Wiederverwertung,
Fortschritt & Bewahrung.

Die Rechte würde ich in diesem Fall nicht als "gebend" erachten, sondern eher als aus Zwang auf Innovation setzend, die im Endeffekt eher ein Rückschritt für unsere Gesellschaft wäre (vgl. z. B. die Demokratie nach Schweizer Vorbild, es gab einen Grund, warum die 5%-Hürde eingeführt wurde, und zwar, dass eine Regierung entsteht, die nicht aus unzählig vielen Kleinstparteien (im Fall der Schweizer Demokratie ein einzelner Bürger) besteht, sondern, dass Gesetze auch souverän mit einer Mehrheit beschlossen werden können).


Rot markiert:
Gleichheit, Gerechtigkeit gibt es nicht.
Nähe, Wärme hat selbstverständlich Voraussetzungen (Bindung, Beziehung...der Charakter des Anderen) und diejenigen suche ich mir selbst aus.
Formlosigkeit- das Du. Ich meide Läden wie Ikea. Kommt mir jemand mit "Du" frage ich ob 'wir' uns kennen. Kommt fast nie vor. Puh.
Staatliche Planung: Bin dagegen.
Spontanität-kommt auf die Handlung an sich an.
Die Freiheit an sich gibt es nicht, sondern nur eine freie Wahl der Abhängigkeit.

Grün markiert:
Betonung der Unterschiede: Selbstverständlich.
Autorität: Ja...das Wort richtig verstanden, nicht zu verwechseln mit: Autoritär.
Distanz: Ja.
Geregelte Umgangsformen-kommt darauf an, was man darunter versteht.
Das "Sie": Selbstverständlich.
Das Nationale: Klar, was sonst?
Privatwirtschaft/Wettbewerb: Ja und es kommt darauf an, was man darunter versteht.
Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität: Selbstverständlich. Von nichts kommt nichts.

Ob es Gerechtigkeit real geben kann oder nicht, ist eine andere Frage. Das Ziel ist eine soziale Gerechtigkeit, ob dieses jemals vollständig erreicht werden kann, ist in dem Fall zu vernachlässigen, da es für die Thematik einfach keine Rolle spielt.
Danke dass du deine Einstellung mit uns teilst, wodurch haben sich diese Vorstellungen bei dir gezeigt? Wodurch wurden sie beeinflusst?
Autoritär kommt von Autorität, eine Regierung mit Autorität ist gleichzeitig eine autoritäre Regierung. Wo liegt das Problem?

Circopolitico
20.11.2017, 08:37
Hallo zusammen,
dies ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, deswegen würde ich mich freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmt und es euch durchlest :)


Allgemein soll es um rationale Beweggründe zur persönlichen Wertvorstellung und der daraus resultierenden politischen Einstellung gehen.






Erstmal nehmen wir uns zwei grundlegend verschiedene Parteiprogramme zur Hilfe, aus denen sich zwei ideologisch verschiedene Vorstellungenergeben und veranschaulichen lassen:


1.Auszug aus dem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 derLinken:
"(...)Wir wollen ein Land, in dem alle ihrengerechten Anteil an der Gesellschaft haben. In dem das Leben für die Menschen wieder planbar ist. Wir wollen, dass alle Menschen frei von Armut sind und keine Angst vor sozialem Absturz haben. Wir wollen,dass Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen bessergestelltwerden. Wir wollen ein Land, in dem Reichtum das ist, was allengehört: öffentliche Bildung, Gesundheit, saubere Umwelt, Kultur. Indem Wohnen für alle bezahlbar ist. In dem Natur und Klima geschütztund unsere Ressourcen nicht verschwendet werden. Wir wollen ein Land,in dem alle Menschen gleichberechtigt zusammenleben und an dendemokratischen Entscheidungen beteiligt sind – unabhängig vonihren
individuellen Fähigkeiten, ihrer körperlichen Verfassung,ihrer Herkunft und sozialen Stellung, ihrem Geschlecht, Alter oderihrer sexuellen Orientierung. Eine inklusive Gesellschaft, in derniemand ausgegrenzt wird. Dafür treten wir an. Gegen den Hass, dieAbschottung und die Vorurteile der Rechten. Gegen Aufrüstung undAuslandseinsätze der Bundeswehr. Für soziale Gerechtigkeit undFrieden und einen Aufbruch derDemokratie."
(https://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm2017/die_linke_wahlprogramm_2017.pdf,S.7)

→Kurz: Die Linke möchte sich hauptsächlich gegen die immer größerwerdende Schere zwischen Arm und Reich einsetzen, setzt sich für Frieden, also gegen Ausbau in der Bundeswehr ein, steht für Chancengleichheit, möchte weiter zum Klimaschutz beitragen und positioniert sich deutlich gegen rechte Hetze.
Die Werte, aufdenen diese Punkte basieren sind folglich soziale Gerechtigkeit,Frieden

2. Nun ein Auszug aus dem Wahlprogramm der AfD zurBundestagswahl 2017:
"Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer kultureller Werte und historischer Erinnerungen. In der Tradition der beiden Revolutionenvon 1848 und 1989 artikulieren wir mit unserem bürgerlichen Protestden Willen, die nationale Einheit in Freiheit zu vollenden und ein Europa souveräner demokratischer Staaten zu schaffen, die einanderin Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft verbunden sind.
Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geistvon Freiheit und Demokratie grundlegend zu erneuern und eben diesen Prinzipien wieder Geltung zu verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere abendländischechristliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einemfriedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat desdeutschen Volkes dauerhaft erhalten."
(Quelle:https://alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf,S. 6)


→ Zusammengefasst fordert die AfD grundlegend den Erhalt von deutscher Tradition und Kultur, außerdem ist eines ihrer Ziele, eine direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild einzuführen. Für sie basiert Demokratie und somit Freiheit auf geteilter "kultureller und historischer Werte",in dem Zusammenhang beziehen sie sich auch auf die Märzrevolution von 1848 und den Mauerfall 1989. Ihr Idealbild von Deutschland wäre ein souveräner Nationalstaat, laut Wikipedia beinhaltet das:"Sprachliche, kulturelle oder ethnische Homogenität (...) alsVoraussetzung und Ziel (...)."




Als zweites schauen wir uns das Links-Rechts-Schema nach der Bundeszentrale für politische Bildung genauer an:


1. LinkeWerte:
„Als linke Werte gelten danach: Gleichheit, Gerechtigkeit, Nähe, Wärme, Formlosigkeit, das "Du", Spontaneität, das Internationaleund Kosmopolitische.
Das zentrale linke Anliegen ist Solidarität mit den Schwächeren.
In der Wirtschaft sind linke Werte: staatliche Planung, öffentlicheKontrolle.
Freiheit verstehen Linke zuerst als Freiheit von Not.Der Staat soll sich um soziale Sicherheit und Geborgenheit kümmern.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert))


2.Rechte Werte
„Ihnen stehen als rechte Werte gegenüber: Betonung der Unterschiede,Autorität, Distanz, geregelte Umgangsformen, das "Sie", Disziplin, das Nationale.
[In derWirtschaft:] Privatwirtschaft und Wettbewerb.
Rechte verstehen Freiheit umgekehrt zuerst als Freiheit von staatlicherGängelung und staatlichem Zwang. Sie schätzen Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert und gekürzt))



Nun meine Frage: gibt es eurer Meinung nach ein Prinzip, nach dem man logisch und rational die genannten verschiedenen Werte gegeneinander aufwiegen kann und am Ende ein Ergebnis hat, das wirklich nur auf dieser Abwägung basiert?


Meiner Meinung nach ist bei solchen (extremen) politischen Idealvorstellungen eine zumindest teilweise emotional abhängige Entscheidung unvermeidbar, die sich, wie ich denke, auch (oder geradevor allem) auf persönliche Erfahrungen begründet.


Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)

Es gibt meiner Meinung nach keine (ausschließlich) rationalen Gründe. Ich sehe es wie du. Es eine Mischung von Sozialisation, persönlichen Erfahrungen der Vergangenheit, und Emotionen.

Schopenhauer
20.11.2017, 08:39
Das "Sie" soll in dem Fall nur den distanzierteren Umgangston veranschaulichen, in anderen Sprachen wie z. B. Englisch zeigt sich dieser eben einfach anders als im Deutschen, statt mit einem "Sie" hauptsächlich in formalerer Sprache (wie im Deutschen natürlich auch).
Die pauschalen Links & Rechts-Definitionen habe ich absichtlich gewählt, da diese einfach am besten gegenüberstellbar sind und der Sinn dieses Themas ist, auf die Entstehung von persönlichen Wertvorstellungen genauer einzugehen. Klar kann man nicht alles entweder schwarz oder weiß sehen, die Definitionen sollen wirklich nur verschiedene politische Werte darstellen.



Die verschiedenen politischen Richtungen bzw. Parteien sind nur soweit opportunistisch, bis es ihre gefestigten Grundwerte betrifft. Du wirst nie einen Antifaschisten finden, der sich für eine Diktatur aussprechen wird, das wäre absolut sinnlos.
Wie gesagt, die Werte sollen auch nur zur Veranschaulichung dienen.



Auch wenn du dich mit der Thematik nicht selbst identifizieren kannst, kannst du gerne deine Meinung dazu abgeben, musst du aber natürlich nicht...
Da ich dich nicht kenne, habe ich dich bis jetzt auch noch nicht eingeordnet und ich würde auf deine Meinung zu diesem Thema folglich auch unvoreingenommen eingehen, da hast du Glück gehabt :)



Die Rechte würde ich in diesem Fall nicht als "gebend" erachten, sondern eher als aus Zwang auf Innovation setzend, die im Endeffekt eher ein Rückschritt für unsere Gesellschaft wäre (vgl. z. B. die Demokratie nach Schweizer Vorbild, es gab einen Grund, warum die 5%-Hürde eingeführt wurde, und zwar, dass eine Regierung entsteht, die nicht aus unzählig vielen Kleinstparteien (im Fall der Schweizer Demokratie ein einzelner Bürger) besteht, sondern, dass Gesetze auch souverän mit einer Mehrheit beschlossen werden können).



Ob es Gerechtigkeit real geben kann oder nicht, ist eine andere Frage. Das Ziel ist eine soziale Gerechtigkeit, ob dieses jemals vollständig erreicht werden kann, ist in dem Fall zu vernachlässigen, da es für die Thematik einfach keine Rolle spielt.
Danke dass du deine Einstellung mit uns teilst, wodurch haben sich diese Vorstellungen bei dir gezeigt? Wodurch wurden sie beeinflusst?
Autoritär kommt von Autorität, eine Regierung mit Autorität ist gleichzeitig eine autoritäre Regierung. Wo liegt das Problem?

Rot markiert:
War auch eine allgemeine Aussage und nicht an Dich gerichtet.
Das ist zumindest löblich. :)

Grün markiert:
Selbstverständlich spielt genau das eine Rolle. Ansonsten fehlt ja der Gegenstand für eine Eruierung, Sondierung-was auch immer.
Theorie und Praxis.

Lila markiert:
Ich verstehe schon die Frage an sich nicht...Wie ist das gemeint?


Beige-braun markiert:
Im Moment bei der mangelnden Differenzierung /Definition des Wortinhaltes...bzw. Deutung/Auslegung

Uffzach
20.11.2017, 08:41
Nun meine Frage: gibt es eurer Meinung nach ein Prinzip, nach dem man logisch und rational die genannten verschiedenen Werte gegeneinander aufwiegen kann und am Ende ein Ergebnis hat, das wirklich nur auf dieser Abwägung basiert?


Meiner Meinung nach ist bei solchen (extremen) politischen Idealvorstellungen eine zumindest teilweise emotional abhängige Entscheidung unvermeidbar, die sich, wie ich denke, auch (oder geradevor allem) auf persönliche Erfahrungen begründet.


Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)

ad 'Rationale politische Ideologien? '

Das Paradoxe ist, dass Rationalität und Ideologie auf der einen Seite unvereinbar sind, dass aber Rationalität sich per definitionem an Zielen orientiert, die grundsätzlich für politisches Handeln unverzichtbar sind, die aber notwendigerweise Wertvorstellungen unterliegen, welche letztendlich nicht logisch begründbar sind und die deshalb nicht frei von Ideologie sein können.

Valdyn
20.11.2017, 08:43
ad 'Rationale politische Ideologien? '

Das Paradoxe ist, dass Rationalität und Ideologie auf der einen Seite unvereinbar sind, dass aber Rationalität sich per definitionem an Zielen orientiert, die grundsätzlich für politisches Handeln unverzichtbar sind, die aber notwendigerweise Wertvorstellungen unterliegen, welche letztendlich nicht logisch begründbar sind und die deshalb nicht frei von Ideologie sein können.

Warum sollten Wertvorstellungen nicht logisch begründbar sein?

Uffzach
20.11.2017, 08:46
Warum sollten Wertvorstellungen nicht logisch begründbar sein?

Ich schrieb 'letztendlich nicht logisch begründbar'. Natürlich kannst du von der Perspektive einer Ideologie aus immer Werte begründen. Deine Frage zeigt aber bereits, dass dir rationales Denken fremd ist.

Valdyn
20.11.2017, 08:48
Deine Frage zeigt bereits, dass dir rationales Denken fremd ist.

Mitnichten. Deine Antwort zeigt aber, daß du gar nicht weißt, was du da geredet hast.

Uffzach
20.11.2017, 08:51
Mitnichten. Deine Antwort zeigt aber, daß du gar nicht weißt, was du da geredet hast.

Wenn du nicht bereits voraussetzt, was du begründen willst - nämlich die Korrektheit einer Ideologie und deren Werte - kannst du auch keine Werte begründen. Dass du das nicht einsehen kannst zeigt, dass du gar nicht verstehen kannst was 'letztendlich nicht logisch begründbar' bedeutet.

Schopenhauer
20.11.2017, 08:56
ad 'Rationale politische Ideologien? '

Das Paradoxe ist, dass Rationalität und Ideologie auf der einen Seite unvereinbar sind, dass aber Rationalität sich per definitionem an Zielen orientiert, die grundsätzlich für politisches Handeln unverzichtbar sind, die aber notwendigerweise Wertvorstellungen unterliegen, welche letztendlich nicht logisch begründbar sind und die deshalb nicht frei von Ideologie sein können.

Du meinst hier: Wert-Vorstellungen?.

Das ist aus meiner Sicht der Haken, bezogen auf Ideologie/Konstrukt/Gedankengebäude/ Glaube...

Valdyn
20.11.2017, 08:56
Wenn du nicht bereits voraussetzt, was du begründen willst - nämlich die Korrektheit einer Ideologie und deren Werte - kannst du auch keine Werte begründen. Dass du das nicht einsehen kannst zeigt, dass du gar nicht verstehen kannst was 'letztendlich nicht logisch begründbar' bedeutet.

Was auch Quatsch ist. Familie ist z. B. ein Wert der weder als solcher Teil einer Ideologie sein muß, noch als Wert logisch nicht begründbar wäre.

Uffzach
20.11.2017, 10:07
Du meinst hier: Wert-Vorstellungen?.

Das ist aus meiner Sicht der Haken, bezogen auf Ideologie/Konstrukt/Gedankengebäude/ Glaube...



Da Werte nicht existieren, kann es ja nur Vorstellungen davon geben.

Uffzach
20.11.2017, 10:10
Was auch Quatsch ist. Familie ist z. B. ein Wert der weder als solcher Teil einer Ideologie sein muß, noch als Wert logisch nicht begründbar wäre.

Ich wüßte nicht, was Familie ohne Ideologie und also ohne Glauben für ein Wert sein sollte. Begründe den Wert 'Familie' doch ohne Glauben an die Wahrheit deiner Begründung. Der Glauben an die Wahrheit deiner Begründung ist Ideologie. Oder kannst du eine Begründung liefern, deren Wahrheit als solche sinnlich wahrnehmbar ist?

Schopenhauer
20.11.2017, 10:14
Da Werte nicht existieren, kann es ja nur Vorstellungen davon geben.

Werte sind als 'erstrebenswert' gut betrachtete moralische Eigenschaften/Qualitäten u.s.w. Siehe: Charakter/Verhalten

Uffzach
20.11.2017, 10:17
Werte sind als 'erstrebenswert' gut betrachtete moralische Eigenschaften/Qualitäten u.s.w. Siehe: Charakter/Verhalten

Eben genau im Urteil "'erstrebenswert' gut" liegt die Ideologie bzw der Glaube.

Valdyn
20.11.2017, 10:17
Ich wüßte nicht, was Familie ohne Ideologie und also ohne Glauben für ein Wert sein sollte. Begründe den Wert 'Familie' doch ohne Glauben an die Wahrheit deiner Begründung. Der Glauben an die Wahrheit deiner Begründung ist Ideologie. Oder kannst du eine Begründung liefern, deren Wahrheit als solche sinnlich wahrnehmbar ist?

Das ist ja dümmliche Wortklauberei.

Ein Wert ist zunächst einmal etwas, was in einem bestimmten Kontext als gut wahrgenommen wird. Die Familie ist die kleinste Einheit jeder Gesellschaft und wird auch von ihr als gut wahrgenommen. Daß die Familie kleinste Einheit ist und einen Wert darstellt ist keine Ideologie sondern beobachtbare Realität und auch logisch begründbar. Denn ohne Familie keine Gesellschaft.

Uffzach
20.11.2017, 10:20
Das ist ja dümmliche Wortklauberei.

Ein Wert ist zunächst einmal etwas, was in einem bestimmten Kontext als gut wahrgenommen wird. Die Familie ist die kleinste Einheit jeder Gesellschaft und wird auch von ihr als gut wahrgenommen. Daß die Familie kleinste Einheit ist und einen Wert darstellt ist keine Ideologie sondern beobachtbare Realität und auch logisch begründbar. Denn ohne Familie keine Gesellschaft.

Rationalität liegt dir nicht. Deine Sphäre ist die der Glaubensgemeinschaften. Es gibt keine Werte, die nicht Glaubensinhalte sind. Werte existieren nicht.

Die Konversation zwischen uns ist letztlich eine zwischen einem Glaubenden, dir, und einem Nicht-Glaubenden, mir, und ist ebenso sinnlos wie die Konversation eines Theisten mit einem Atheisten über die Existenz Gottes.

Valdyn
20.11.2017, 10:22
Es gibt keine Werte, die nicht Glaubensinhalte sind. Werte existieren nicht.

Quatsch.

Schopenhauer
20.11.2017, 10:22
Eben genau im Urteil "'erstrebenswert' gut" liegt die Ideologie bzw der Glaube.

Ja.
Man kann viel vor sich hertragen ohne es zu 'leben'.
Ist doch Usus.

Ich mache mir mal gleich nen Schild vor die Stirn mit der Aufschrift: 'Ich bin ehrlich'...wenn ich einkaufen gehe.
Mal sehen wie ich ankomme...:D

Der Schlafanzug vor einigen Jahren war mehr als gelungen...:haha:

Uffzach
20.11.2017, 10:25
Ja.
Man kann viel vor sich hertragen ohne es zu 'leben'.
Ist doch Usus.

Warum sollte man etwas leben wollen, was es gar nicht gibt?

Tryllhase
20.11.2017, 10:39
Das "Sie" soll in dem Fall nur den distanzierteren Umgangston veranschaulichen, in anderen Sprachen wie z. B. Englisch zeigt sich dieser eben einfach anders als im Deutschen, statt mit einem "Sie" hauptsächlich in formalerer Sprache (wie im Deutschen natürlich auch).
Die pauschalen Links & Rechts-Definitionen habe ich absichtlich gewählt, da diese einfach am besten gegenüberstellbar sind und der Sinn dieses Themas ist, auf die Entstehung von persönlichen Wertvorstellungen genauer einzugehen. Klar kann man nicht alles entweder schwarz oder weiß sehen, die Definitionen sollen wirklich nur verschiedene politische Werte darstellen.
Die verschiedenen politischen Richtungen bzw. Parteien sind nur soweit opportunistisch, bis es ihre gefestigten Grundwerte betrifft. Du wirst nie einen Antifaschisten finden, der sich für eine Diktatur aussprechen wird, das wäre absolut sinnlos.
Wie gesagt, die Werte sollen auch nur zur Veranschaulichung dienen.
Auch wenn du dich mit der Thematik nicht selbst identifizieren kannst, kannst du gerne deine Meinung dazu abgeben, musst du aber natürlich nicht...
Da ich dich nicht kenne, habe ich dich bis jetzt auch noch nicht eingeordnet und ich würde auf deine Meinung zu diesem Thema folglich auch unvoreingenommen eingehen, da hast du Glück gehabt :)
Die Rechte würde ich in diesem Fall nicht als "gebend" erachten, sondern eher als aus Zwang auf Innovation setzend, die im Endeffekt eher ein Rückschritt für unsere Gesellschaft wäre (vgl. z. B. die Demokratie nach Schweizer Vorbild, es gab einen Grund, warum die 5%-Hürde eingeführt wurde, und zwar, dass eine Regierung entsteht, die nicht aus unzählig vielen Kleinstparteien (im Fall der Schweizer Demokratie ein einzelner Bürger) besteht, sondern, dass Gesetze auch souverän mit einer Mehrheit beschlossen werden können).
Ob es Gerechtigkeit real geben kann oder nicht, ist eine andere Frage. Das Ziel ist eine soziale Gerechtigkeit, ob dieses jemals vollständig erreicht werden kann, ist in dem Fall zu vernachlässigen, da es für die Thematik einfach keine Rolle spielt.
Danke dass du deine Einstellung mit uns teilst, wodurch haben sich diese Vorstellungen bei dir gezeigt? Wodurch wurden sie beeinflusst?
Autoritär kommt von Autorität, eine Regierung mit Autorität ist gleichzeitig eine autoritäre Regierung. Wo liegt das Problem?
"Du wirst nie einen Antifaschisten finden, der sich für eine Diktatur aussprechen wird, das wäre absolut sinnlos."
Einen größeren Unsinn habe ich noch nirgends gelesen. Die linke Ideologie basiert auf der utopischen Annahme, dass sich ein neuer Mensch heranbilden kann. Das mag in ferner Zukunft so sein. Heute möchte sich der Mensch noch aus der trögen Masse herausheben. Er möchte durch Leistung Anerkennung und Wohlstand entwickeln. Er möchte in einem sicheren Umfeld leben. Und das sind eigentlich typisch rechte Bestrebungen. Aber dies entspricht den natürlichen Wünschen höher entwickelter Lebewesen. Wer dies heute schon beseitigen will, wie es die "Kommunisten" in allen Regionen versuchten, kann dies nur mittels Lüge, Gewalt und Terror. Der verlogene Fachausdruck ist "Diktatur des Proletariats". Und die wird nicht nur gegen rechts, sondern gegen alle Andersdenkenden eingesetzt. Deshalb ist dein obiger Satz eine einzige Lachnummer!
Natürlich kann man die erwähnte Weiterentwicklung des Menschen beschleunigen. Wenn nämlich eine Gesellschaft vollständig zugrunde gerichtet ist, setzt automatisch ein Umdenken ein und die Werte werden neu gesetzt. Dies ist Merkels Weg.

Lacuna
20.11.2017, 10:58
"Du wirst nie einen Antifaschisten finden, der sich für eine Diktatur aussprechen wird, das wäre absolut sinnlos."
Einen größeren Unsinn habe ich noch nirgends gelesen. Die linke Ideologie basiert auf der utopischen Annahme, dass sich ein neuer Mensch heranbilden kann. Das mag in ferner Zukunft so sein. Heute möchte sich der Mensch noch aus der trögen Masse herausheben. Er möchte durch Leistung Anerkennung und Wohlstand entwickeln. Er möchte in einem sicheren Umfeld leben. Und das sind eigentlich typisch rechte Bestrebungen. Aber dies entspricht den natürlichen Wünschen höher entwickelter Lebewesen. Wer dies heute schon beseitigen will, wie es die "Kommunisten" in allen Regionen versuchten, kann dies nur mittels Lüge, Gewalt und Terror. Der verlogene Fachausdruck ist "Diktatur des Proletariats". Und die wird nicht nur gegen rechts, sondern gegen alle Andersdenkenden eingesetzt. Deshalb ist dein obiger Satz eine einzige Lachnummer!
Natürlich kann man die erwähnte Weiterentwicklung des Menschen beschleunigen. Wenn nämlich eine Gesellschaft vollständig zugrunde gerichtet ist, setzt automatisch ein Umdenken ein und die Werte werden neu gesetzt. Dies ist Merkels Weg.

Mein Fehler, ich habe es wohl nicht ganz idiotensicher formuliert. Man nehme an, es sei ein Antifaschist, der sich für für ein diktatorisches, antiliberales, antimarxistisches System ausspricht. Da haben wir den Salat.

Schopenhauer
20.11.2017, 12:43
Warum sollte man etwas leben wollen, was es gar nicht gibt?

Frag nicht mich.
(Ist sowieso etwas schräg, da es hier genug Stränge gibt über Ideologien etc. pp, Murx u.s.w. Und bezogen auf die Thematik an sich. Relevantes.)

LOL
20.11.2017, 12:50
Hallo zusammen,
dies ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, deswegen würde ich mich freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmt und es euch durchlest :)


Allgemein soll es um rationale Beweggründe zur persönlichen Wertvorstellung und der daraus resultierenden politischen Einstellung gehen.






Erstmal nehmen wir uns zwei grundlegend verschiedene Parteiprogramme zur Hilfe, aus denen sich zwei ideologisch verschiedene Vorstellungenergeben und veranschaulichen lassen:


1.Auszug aus dem Wahlprogramm zur Bundestagswahl 2017 derLinken:
"(...)Wir wollen ein Land, in dem alle ihrengerechten Anteil an der Gesellschaft haben. In dem das Leben für die Menschen wieder planbar ist. Wir wollen, dass alle Menschen frei von Armut sind und keine Angst vor sozialem Absturz haben. Wir wollen,dass Menschen mit niedrigem und mittlerem Einkommen bessergestelltwerden. Wir wollen ein Land, in dem Reichtum das ist, was allengehört: öffentliche Bildung, Gesundheit, saubere Umwelt, Kultur. Indem Wohnen für alle bezahlbar ist. In dem Natur und Klima geschütztund unsere Ressourcen nicht verschwendet werden. Wir wollen ein Land,in dem alle Menschen gleichberechtigt zusammenleben und an dendemokratischen Entscheidungen beteiligt sind – unabhängig vonihren
individuellen Fähigkeiten, ihrer körperlichen Verfassung,ihrer Herkunft und sozialen Stellung, ihrem Geschlecht, Alter oderihrer sexuellen Orientierung. Eine inklusive Gesellschaft, in derniemand ausgegrenzt wird. Dafür treten wir an. Gegen den Hass, dieAbschottung und die Vorurteile der Rechten. Gegen Aufrüstung undAuslandseinsätze der Bundeswehr. Für soziale Gerechtigkeit undFrieden und einen Aufbruch derDemokratie."
(https://www.die-linke.de/fileadmin/download/wahlen2017/wahlprogramm2017/die_linke_wahlprogramm_2017.pdf,S.7)

→Kurz: Die Linke möchte sich hauptsächlich gegen die immer größerwerdende Schere zwischen Arm und Reich einsetzen, setzt sich für Frieden, also gegen Ausbau in der Bundeswehr ein, steht für Chancengleichheit, möchte weiter zum Klimaschutz beitragen und positioniert sich deutlich gegen rechte Hetze.
Die Werte, aufdenen diese Punkte basieren sind folglich soziale Gerechtigkeit,Frieden

2. Nun ein Auszug aus dem Wahlprogramm der AfD zurBundestagswahl 2017:
"Als freie Bürger treten wir ein für direkte Demokratie, Gewaltenteilung und Rechtsstaatlichkeit, soziale Marktwirtschaft, Subsidiarität, Föderalismus, Familie und die gelebte Tradition der deutschen Kultur. Denn Demokratie und Freiheit stehen auf dem Fundament gemeinsamer kultureller Werte und historischer Erinnerungen. In der Tradition der beiden Revolutionenvon 1848 und 1989 artikulieren wir mit unserem bürgerlichen Protestden Willen, die nationale Einheit in Freiheit zu vollenden und ein Europa souveräner demokratischer Staaten zu schaffen, die einanderin Frieden, Selbstbestimmung und guter Nachbarschaft verbunden sind.
Wir setzen uns mit ganzer Kraft dafür ein, unser Land im Geistvon Freiheit und Demokratie grundlegend zu erneuern und eben diesen Prinzipien wieder Geltung zu verschaffen. Wir sind offen gegenüber der Welt, wollen aber Deutsche sein und bleiben. Wir wollen die Würde des Menschen, die Familie mit Kindern, unsere abendländischechristliche Kultur, unsere Sprache und Tradition in einemfriedlichen, demokratischen und souveränen Nationalstaat desdeutschen Volkes dauerhaft erhalten."
(Quelle:https://alternativefuer.de/wp-content/uploads/sites/7/2016/05/2016-06-27_afd-grundsatzprogramm_web-version.pdf,S. 6)


→ Zusammengefasst fordert die AfD grundlegend den Erhalt von deutscher Tradition und Kultur, außerdem ist eines ihrer Ziele, eine direkte Demokratie nach Schweizer Vorbild einzuführen. Für sie basiert Demokratie und somit Freiheit auf geteilter "kultureller und historischer Werte",in dem Zusammenhang beziehen sie sich auch auf die Märzrevolution von 1848 und den Mauerfall 1989. Ihr Idealbild von Deutschland wäre ein souveräner Nationalstaat, laut Wikipedia beinhaltet das:"Sprachliche, kulturelle oder ethnische Homogenität (...) alsVoraussetzung und Ziel (...)."




Als zweites schauen wir uns das Links-Rechts-Schema nach der Bundeszentrale für politische Bildung genauer an:


1. LinkeWerte:
„Als linke Werte gelten danach: Gleichheit, Gerechtigkeit, Nähe, Wärme, Formlosigkeit, das "Du", Spontaneität, das Internationaleund Kosmopolitische.
Das zentrale linke Anliegen ist Solidarität mit den Schwächeren.
In der Wirtschaft sind linke Werte: staatliche Planung, öffentlicheKontrolle.
Freiheit verstehen Linke zuerst als Freiheit von Not.Der Staat soll sich um soziale Sicherheit und Geborgenheit kümmern.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert))


2.Rechte Werte
„Ihnen stehen als rechte Werte gegenüber: Betonung der Unterschiede,Autorität, Distanz, geregelte Umgangsformen, das "Sie", Disziplin, das Nationale.
[In derWirtschaft:] Privatwirtschaft und Wettbewerb.
Rechte verstehen Freiheit umgekehrt zuerst als Freiheit von staatlicherGängelung und staatlichem Zwang. Sie schätzen Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigenaktivität.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert und gekürzt))



Nun meine Frage: gibt es eurer Meinung nach ein Prinzip, nach dem man logisch und rational die genannten verschiedenen Werte gegeneinander aufwiegen kann und am Ende ein Ergebnis hat, das wirklich nur auf dieser Abwägung basiert?


Meiner Meinung nach ist bei solchen (extremen) politischen Idealvorstellungen eine zumindest teilweise emotional abhängige Entscheidung unvermeidbar, die sich, wie ich denke, auch (oder geradevor allem) auf persönliche Erfahrungen begründet.


Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)

Ideologien sind was für Leute die nicht denken wollen und insofern negativ.
Es gibt allerdings zwei Ausnahmen was den ideologischen -ISMUS angeht:

- Hellenismus
- Humanismus (nicht zu verwechseln mit Gutmenschentum)

Affenpriester
20.11.2017, 15:49
Ideologie und Rationalität schließen einander traditionell aus.

Affenpriester
20.11.2017, 15:52
Ideologien sind was für Leute die nicht denken wollen und insofern negativ.
Es gibt allerdings zwei Ausnahmen was den ideologischen -ISMUS angeht:

- Hellenismus
- Humanismus (nicht zu verwechseln mit Gutmenschentum)

Hellenismus? Ist doch generell etwas für Leute, denen das Denken zu anstrengend ist. Wer sich zusätzlich noch gern im Mitleid suhlt, nennt sich dann Humanist. Das sind die beiden Idiotenphilosophien ... die eine für fröhliche Dumme und die andere für traurige Dumme.

Ach halt, ich hab den Hellenismus mit Hedonismus verwechselt ... was macht einen hellen Nist denn aus?

LOL
20.11.2017, 16:03
Hellenismus? Ist doch generell etwas für Leute, denen das Denken zu anstrengend ist. Wer sich zusätzlich noch gern im Mitleid suhlt, nennt sich dann Humanist. Das sind die beiden Idiotenphilosophien ... die eine für fröhliche Dumme und die andere für traurige Dumme.Tja, wenn man Humanismus ohne Hellenismus zu verstehen sucht, dann kommt ggf. solcher Kitsch heraus wie in deiner Vorstellung dazu und man kuschelt lieber mit irrnationalen Affen. Derweil der authentische Humanismus mit dem Schwert in der Hand kämpft, statt Bananen...

Affenpriester
20.11.2017, 16:13
Tja, wenn man Humanismus ohne Hellenismus zu verstehen sucht, dann kommt ggf. solcher Kitsch heraus wie in deiner Vorstellung dazu und man kuschelt lieber mit irrnationalen Affen. Derweil der authentische Humanismus mit dem Schwert in der Hand kämpft, statt Bananen...

Ich bin emotional zu unreif für den Humanismus und geistig zu weit weg, humanistische Ideen sind was für Frauen und Schwule.
Allerdings ist der Hellenismus doch auch nur eine vergangene Epoche. Klar, worauf soll ein Grieche schon stolz sein, wenn es nicht die Geschichte gäbe? Gott sei Dank ist der Grieche nicht vergessen, ich geh da gerne essen.

LOL
20.11.2017, 16:20
Ich bin emotional zu unreif für den Humanismus und geistig zu weit weg, humanistische Ideen sind was für Frauen und Schwule.
Allerdings ist der Hellenismus doch auch nur eine vergangene Epoche. Klar, worauf soll ein Grieche schon stolz sein, wenn es nicht die Geschichte gäbe? Gott sei Dank ist der Grieche nicht vergessen, ich geh da gerne essen.Ich habe immer Verständnis dafür wenn ein Deutscher Probleme mit der Geschichte hat. Aber der Hellenismus ist nicht nur eine Epoche, sondern zusätzlich ein Lehrer. Und ohne diesen Lehrer und seiner Schüler erschliesst sich so einiges nicht, wie zB. der Humanismus...

Affenpriester
20.11.2017, 16:28
Ich habe immer Verständnis dafür wenn ein Deutscher Probleme mit der Geschichte hat. Aber der Hellenismus ist nicht nur eine Epoche, sondern zusätzlich ein Lehrer. Und ohne diesen Lehrer und seiner Schüler erschliesst sich so einiges nicht, wie zB. der Humanismus...

Wenn der Lehrer Schnapsideen propagiert, dann lerne ich nicht bei ihm. Ich bin da ganz ignorant.

LOL
20.11.2017, 16:36
Wenn der Lehrer Schnapsideen propagiert, dann lerne ich nicht bei ihm. Ich bin da ganz ignorant.Das läuft in diesem Fall aber anders ab als bei deinen Paukern, denn hier wird nichts propagiert, sondern der Weg beleuchtet, wie bei einer Laterne, oder nen Leuchtturm...
Und versprochen wird gar nichts, lediglich das Notwendige beleuchtet.

Affenpriester
20.11.2017, 16:42
Das läuft in diesem Fall aber anders ab als bei deinen Paukern, denn hier wird nichts propagiert, sondern der Weg beleuchtet, wie bei einer Laterne, oder nen Leuchtturm...
Und versprochen wird gar nichts, lediglich das Notwendige beleuchtet.

Ich brauche keinen Beleuchter, ich liebe die Dunkelheit. Aus Griechenland kam nur eine gute Sache und das ist die Stoa. Alle anderen eurer Errungenschaften sind m.E. keinen Pfifferling mehr wert.

LOL
20.11.2017, 17:04
Ich brauche keinen Beleuchter, ich liebe die Dunkelheit. Aus Griechenland kam nur eine gute Sache und das ist die Stoa. Alle anderen eurer Errungenschaften sind m.E. keinen Pfifferling mehr wert.Stimmt ja, du dröhnst dich lieber zu, da ist Licht eher störend...

Affenpriester
20.11.2017, 18:27
Stimmt ja, du dröhnst dich lieber zu, da ist Licht eher störend...

Ich hab mehr Licht gesehen als jeder Blinde.

Zirkuszelt
20.11.2017, 20:42
Ich hab mehr Licht gesehen als jeder Blinde.

Wo Licht ist , ist auch Schatten....:gruetzi:

LOL
20.11.2017, 21:06
Ich hab mehr Licht gesehen als jeder Blinde.Jo, Blaulicht.

Schopenhauer
21.11.2017, 07:22
Jo, Blaulicht.

Das sollte man bei Zeiten auch mal sehen...wahlweise sollte es mal auf allen Leitungen klingeln
Geht auch. :kla::D
Jawoll!

-jmw-
21.11.2017, 09:35
"Rationality is a surface facade" (Jordan Peterson, 05.05.2017) oder auch "Das Märchen vom rationalen, aufgeklärten, autonomen Subjekt ist ursächlich mit Schuld an unserer Misere" (Bari, 30.08.16).

Schopenhauer
21.11.2017, 10:55
"Rationality is a surface facade" (Jordan Peterson, 05.05.2017) oder auch "Das Märchen vom rationalen, aufgeklärten, autonomen Subjekt ist ursächlich mit Schuld an unserer Misere" (Bari, 30.08.16).

Steile "These"?. Zudem fehlen da die Definitionen...Rationalität/Vernunft-Herleitungen der Begriffe etc. pp

Du kannst ja mal schauen was die Kognitionswissenschaft dazu zu sagen hat:
https://www.politikforen.net/showthread.php?177850-Verfassungspatriotismus&p=9137593&viewfull=1#post9137593

https://www.amazon.de/Emotional-Life-Your-Brain-2013-01-17/dp/B017P4WJOI/ref=asap_bc?ie=UTF8

Zusätzlich: Hirnforschung und angrenzendes, versteht sich.

Ich bin hier raus.

Mütterchen
21.11.2017, 12:17
politische Idiologien und Rationalität sind jetzt nicht unbedingt unter einen Hut zu bringen.
Ich behaupte jetzt einfach mal dass ein Mensch für echte sozialistische, linke Gleichmacherei nicht gebaut ist. Die Idee an sich finde ich eigentlich ganz sympathisch - ich nehme jetzt mal das Beispiel: Solidarität mit den Schwachen, Gleichmacherei.... Da muss man schon fast ein Soziopath sein um diesen Wert nicht wenigstens anzustreben. Rein rational gesehen kann man das sicher anders bewerten.

Als rechte Werte wurde z.B. aufgeführt: Betonung der Unterschiede, Autorität.... tja, es klingt vielleicht nicht so nett aber ich glaube dass Menschen eher für solche Strukturen gebaut sind. Ich meine, spätestens von dem Moment an da die Menschheit vom Baum geklettert ist gibt es Standesunterschiede, Führer und Gefolgsleute.
Und: Menschen sind ja keine Ameisen. Konkurrenzdenken ist ihnen einfach gegeben.
Dass Menschen in solchen Strukturen leben können ist ja bewiesen. Und großartige Leistungen waren auch unter extremer Ausprägung von Standesdenken, Skrupellosigkeit, Grausamkeit, Ausbeutung etc möglich. Natürlich will keiner von uns in einem solchen Konstrukt leben - davon gehe ich jetzt einfach mal aus.

FranzKonz
21.11.2017, 14:53
...
Allgemein soll es um rationale Beweggründe zur persönlichen Wertvorstellung und der daraus resultierenden politischen Einstellung gehen.
...
1. LinkeWerte:
„Als linke Werte gelten danach: Gleichheit, Gerechtigkeit, Nähe, Wärme, Formlosigkeit, das "Du", Spontaneität, das Internationale und Kosmopolitische.
Das zentrale linke Anliegen ist Solidarität mit den Schwächeren.
In der Wirtschaft sind linke Werte: staatliche Planung, öffentlicheKontrolle.
Freiheit verstehen Linke zuerst als Freiheit von Not. Der Staat soll sich um soziale Sicherheit und Geborgenheit kümmern.“
(Quelle:http://www.bpb.de/nachschlagen/lexika/pocket-politik/16547/rechts-links-schema(verändert))


Da Du Dich schon in der Vorstellung als Links geoutet hast, beschränke ich mich darauf, Deine linken Werte auseinander zu nehmen.

Schon der erste Satz ist voller schöner Ideale, aber schauen wir sie uns doch mal genauer an. Gleichheit. Wie soll die erreicht werden? Machen wir die Großen einen Kopf kürzer? Zwingen wir die Schwachen in die Mucki-Bude? Verwandeln wir alle in Maos "Blaue Ameisen"?

Gerechtigkeit? Was ist das? Ist die irgendwo definiert? Selbst vor dem besten Richter hast Du keinen Anspruch auf Gerechtigkeit, sondern nur auf ein Urteil.

Nähe und Wärme: Woher soll die kommen, wenn nicht aus einer intakten, klassischen Familie?

Formlosigkeit und Spontanität habe ich in der Familie und im Freundeskreis. Im Geschäftsleben erwarte ich Vertragstreue, das dürfte so ziemlich das exakte Gegenteil von Spontanität sein.

Das Internationale und Kosmopolitische ist ein Traum des Neoliberalismus. Globalisierung, weltweit brave Konsumenten und ausgebeutete blaue Ameisen, dazu noch ein paar Steueroasen, was will man mehr?

Die Solidarität mit den Schwächeren klingt erst mal gut. Bis Du einer der der Stärkeren bist, und die völlig überzogenen Forderungen schwächlicher Schmarotzer erfüllen sollst. Aber gut, wir haben ja bereits festgestellt, dass es keine Gerechtigkeit gibt.

Staatliche Planung und öffentliche Kontrolle wurde schon etliche Male probiert. Erfolgreiche Versuche: Keine.

Und der schönste Satz kommt zum Schluß: Der Staat soll sich kümmern. Aber den Staat gibt es gar nicht. Der Staat sind wir. Der Staat erzeugt nichts, und er kümmert sich auch nicht. Das tat er nie. Es gab immer nur Bürger, die sich zusammenschlossen um gemeinsam etwas zu erzeugen, sich um etwas zu kümmern. Das nannte man dann Staat, und das fing an zu wuchern wie ein Krebsgeschwür. Und wenn es zu doll wucherte, gab's eine Revolution und das Ganze fing von vorne an.

Nietzsche
21.11.2017, 16:47
Hallo zusammen, dies ist ein Thema, das mir persönlich sehr wichtig ist, deswegen würde ich mich freuen, wenn ihr euch die Zeit nehmt und es euch durchlest :)
Allgemein soll es um rationale Beweggründe zur persönlichen Wertvorstellung und der daraus resultierenden politischen Einstellung gehen....
Erstmal nehmen wir uns zwei grundlegend verschiedene Parteiprogramme zur Hilfe, aus denen sich zwei ideologisch verschiedene Vorstellungenergeben und veranschaulichen lassen:....
Nun meine Frage: gibt es eurer Meinung nach ein Prinzip, nach dem man logisch und rational die genannten verschiedenen Werte gegeneinander aufwiegen kann und am Ende ein Ergebnis hat, das wirklich nur auf dieser Abwägung basiert?....
Meiner Meinung nach ist bei solchen (extremen) politischen Idealvorstellungen eine zumindest teilweise emotional abhängige Entscheidung unvermeidbar, die sich, wie ich denke, auch (oder geradevor allem) auf persönliche Erfahrungen begründet.
Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)

Ich bin der Meinung dass keine rationalen Beweggründe zu persönlichen Wertvorstellungen und einer politischen Einstellung führen.
Sondern persönliche Beweggründe sorgen für subjektive Wertvorstellungen und politischen Einstellungen, die rein dem Eigennutz dienen. In den meisten Fällen hat Rationalität damit überhaupt nichts zu schaffen.

Du könntest logisch und rational Werte abwägen, das Problem ist aber, dass das du tust. Jeder hat seine eigene Wertigkeit für so etwas, da gibt es keine allgemeingültige.

Das Ablegen der Emotionen ist aber ein wichtiger Bestandteil um überhaupt objektiv zu argumentieren. Wenn man immer nur emotional aufstößt, weil einen das Thema nahe geht, beschäftigt man sich viel zu wenig mit den wirklich rationalen, durchdachten Lösungsansätzen. Das ist auch genau der Grund, warum es dann so schnell in rechts/links abdriftet. Dann kommt das Denunzieren des Gegenübers. Es ist dann niemand mehr in der Lage einen Konsens zu finden, da dieser nicht mehr wichtig ist. "Sieg durch Zerstörung - und Rambo war der Beste!"

Gleichzeitig wird dann auch damit argumentiert: "Komm du mal in die Lage xy...." ; "Stell dir vor du wärst an deren Stelle...." ; "Du kannst ja nicht mitreden, denn du hast ja keine Kinder..." ; "Du hast leicht reden, du bist ja kein H4-Empfänger..." usw. usf. Dabei ist das einfach nur Empathie.

Für mich stellt sich daher die Frage: Was würden die Menschen wirklich tun, wenn sie nur mehr Empathie hätten und gleichzeitig mehr Phantasie? Wären sie genauso wie heute oder würden sie sich um das große Ganze und danach die kleinen Baustellen kümmern? (ich hoffe die Frage ist erlaubt hier in deinem Thema)

Suppenkasper
24.11.2017, 00:05
Weil Du Dir solche Mühe gegeben hast will ich versuchen nun auch, wie versprochen, ausführlicher zu antworten.

Du wirst wahrscheinlich schockiert sein über meine politische Überzeugung, vielleicht weniger über die daraus folgenden Resultate.

Für mich gibt es zunächst einmal keine rationale politische Ideologie, sondern eine, die durch die Naturgesetze und die Biologie vorgegeben ist, ebenso wie durch eine alle Kulturen der Menschheit gleichermaßen vereinende grundsätzliche Ethik, die man vielleicht das "göttliche Prinzip" nennen könnte, wenn das nicht gleich wieder so nach monotheistischer Wüstenreligion duften würde.

Allen Menschen gemeinsam sind bestimmte Grundbedürfnisse. Wo diese am besten erfüllt werden, ist "Rationalität" am ehesten zu verorten.

zu diesen Grundbedürfnissen gehören:

Gesundheit und persönliche Unversehrtheit.

Versorgung mit Nahrung, Obdach und anderen essentiellen Lebensnotwendigkeiten.

Geschlechtsverkehr und Vermehrung, Aufbau einer Familie, Schutz und Sicherheit für die Familie.

Geborgenheit in einer Gemeinschaft individuell verscheidener, aber insgesamt so gleichartiger Individuen, dass ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen kann - Stamm, Horde, Volk, Rasse.


Und noch einige mehr.

Ich versuche jetzt die von Dir zitierten Wertvorstellungen zu bewerten.

Gleichheit - ein schönes Ideal, aber die Menschen sind nun einmal, wenn überhaupt irgendetwas, von Natur aus ungleich. An körperlicher Attraktivität, Intelligenz, persönlichen Begabungen und Defiziten, genetisch bedingten Rassemerkmalen usw. Eine Gesellschaft aus "gleichen Individuen" würde einem Ameisenstaat gleichkommen. Alle menschlichen Gesellschaftsformen, die die natürliche Ordnung respektieren, respektieren die Ungleichheit. Es gibt Führer - politisch, militärisch, spirituell - und geführte, auf zahllosen Ebenen. Alle Gesellschaften, vom primitiven Urwaldstamm der seinem Häuptling oder Schamanen folgt bis hin zu den höchstentwickelten Zivilisationen folgt diesem Muster. Dies beruht auf der Anerkennung des Prinzips der Ungleichheit - nicht notwendigerweise UngleichWERTIGkeit, ich bitte das klar zu unterscheiden - aller Menschen. Keine zwei Menschen sind gleich, nicht einmal eineiige Zwillinge.

Gerechtigkeit - Ebenfalls ein schönes Wort. Große Philosophen und Religionsstifter haben sich Gedanken darüber gemacht was es bedeutet. Die Religionsstifter insbesondere waren sich dabei so einig, dass ihre lässlichen Dispute letztlich nur in der Vernichtung von Millionen Menschenleben durch irrwitzige Religionskriege endeten. Es gibt vielleicht in der Tat eine göttliche oder natürliche Gerechtigkeit, die unseren schwachen menschlichen Vorstellungen und Interpretationen übergeordnet ist. Danach ist das am gerechtesten, was nicht der Natur des Menschen und seinen Grundbedürfnissen einerseits, und der natürlichen Ordnung unseres gesamten innig vernetzten Planeten und seiner Geobiosphäre insgesamt zuwiderläuft.

Nähe und Wärme - erlebt man am ehesten in einer geschlossenen, gesunden Familie im Kleinsten, in einer geschlossenen, gesunden Volks- und Rassengemeinschaft im größten maßstab. Das ganz und gar Fremde kann niemals die Gefühle von Nähe und Wärme wecken, wohl das Gefühl von Neugier, faszination, auch Respekt, aber auch Abscheu und Furcht. Nähe finden wir in dem was uns am nächsten ist. In unserer Heimat, unserer Tradition, unserer Familie, unserem Volk. Nicht in fernen Ländern und fremden Rassen und Kulturen. Wärme finden wir in dem was wir lieben, und das sollte zunächste einmal auch unsere eigene Familie sein, an erster Stelle. Und das was uns hilft, unserer Familie Schutz, Sicherheit und ein gesundes Fortbestehen zu ermöglichen, nämlich eine verlässliche Gemeinschaft.

Formlosigkeit - ist das, wozu alles zerrrinnt das nicht durch ein hoghes Maß an Kultur in Form gehalten wird. Es ist kein erstrebenswerter Wert für mich.

Sponatenität - Ist situationsabhängig wertvoll oder verderblich. Ich kann darin ebenfalls keinen "Wert an sich" erkennen.

International und kosmopolitisch - Verträgt sich nicht mit dem Gedanken an Nähe und Wärme sondern widerspricht ihm. Das ganze Konstrukt beginnt also bereits hier auseinander zu fallen.

Solidarität mit den Schwächeren - Innerhalb der Gemeinschaft die auch mir Schutz und Sicherheit bietet, ja. Alles was darüber hinaus geht ist zunächst einmal erst dann relevant, wenn diese Sicherheit und dieser Schutz gewähleistet sind. Wer selbst schwach ist, kann den Schwachen nicht helfen. Wer selbst nicht frei ist, kann keinen anderen befreien wollen. Wer sich selbst nicht liebt, kann auch keine aufrichtige Liebe für andere empfinden. Auf kaum ein Volk in der welt trifft das so sehr zu wie auf das Deutsche.

Staatliche Planung- sollte in gewissen Bereichen durchaus durchgeführt werden, vor allem denen, die die Grundversorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen Sicherstellen. In Fragen der nationalen Sicherheit. Des Transports, der Energie- und Wasserversorgung, der Gesundgheitsversorgung, der Bildung, der nationalen Sicherheit usw. darüber hinaus kann sie schnell ausarten und zum sich selbst vernichtenden Selbstzweck werden. Hier ist ein gesunder Mittelweg vonnöten, der den Großkapitalisten keinen Raum zum atmen lässt, dem einfachen, fleissigen, strebsamen Kleinunternehmer aber nicht in die Suppe spuckt.

öffentliche Kontrolle - hier gilt dasselbe. Kontrolle muss sein, jegliche Flexibilität einzuschränken ist dagegen kontraproduktiv.


Rechte Werte:

Betonung der Unterschiede. - Ja, absolut. Aber eben auch Betonung des Gemeinsamen. Gemeinsame Abstammung, Kultur, Sprache, Tradition. Das eine schließt das andere eben nicht aus.

Autorität - Ohne Autorität kann keine Gesellschaft funktionieren. Schon der Urwaldhäuptling und Schamane muss Autorität besitzen, oder sein Stamm fällt schneller auseinander als er "Ugah" sagen kann.

Distanz - Der Begriff "Volksgemeinschaft" sieht etwas anderes vor.

Geregelte Umgangsformen - gehören zum Grundprinzip einer jeden höheren Kultur seit den Sumerern oder länger.

Disziplin - Selbstverständlich, ohne Selbstdisziplin kann man allerdings auch von niemandem Disziplin einfordern. Stichwort: Führen durch Vorbild.

National - Das ist ein vielschichtiger Begriff. National bedeutet für mich nicht "Gesamtheit der Staatsbürger der BRD" sondern zunächst einmal "Gesamtheit der durch Abstammung definierten Deutschen" und weiter "Gesamtheit der nordischen europäischen Menschen". Nationalstaaten und ihre willkürlichen oder durch historische Zufälligkeiten entsandenen Grenzen sind Konstrukte, die eher zu Konflikten führen als zu helfen diese zu lösen.

Privatwirtschaft - Ohne diese keine funktionierende Wirtschaft. Aber eben nur bis zu einer gewissen Grenze. Raubtierkapitalismus, Neoliberalismus, Groß- und Bankenkapitalismus in jeglicher Form haben sich als verderblich erweisen.

Wettbewerb - Absolut ja, aber wer sagt, dass Wettbewerb nur darin bestehen darf oder kann immer größere Summen bedruckten Papiers anzuhäufen, von denen man sich nutzlosen Scheißdreck kaufen kann? Es gibt viele Formen des Wettbewerbs, nicht nur den ökonomischen, der wohl der unedelste von allen ist. Dennoch, auch in der Wirtschaft gilt: ohne ein gewisses Quantum an Wettbewerb sinkt die Motivation zur kreativen Produktivität sehr schnell gegen Null.

Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigeninitiative - sind die typisch menschlichen Eigenschaften, die die Vorfahren unserer Spezies ursprünglich dazu gebracht haben aufzuhören auf den Bäumen zu hopsen und mit Bananen zu werfen, und die überhaupt erst unsere Evolution zu höheren Wesen ermöglicht haben dürften. Ja. Unbedingt zu begrüßen.

Das zunächst einmal als Grundtenor...

Schopenhauer
24.11.2017, 04:23
Weil Du Dir solche Mühe gegeben hast will ich versuchen nun auch, wie versprochen, ausführlicher zu antworten.

Du wirst wahrscheinlich schockiert sein über meine politische Überzeugung, vielleicht weniger über die daraus folgenden Resultate.

Für mich gibt es zunächst einmal keine rationale politische Ideologie, sondern eine, die durch die Naturgesetze und die Biologie vorgegeben ist, ebenso wie durch eine alle Kulturen der Menschheit gleichermaßen vereinende grundsätzliche Ethik, die man vielleicht das "göttliche Prinzip" nennen könnte, wenn das nicht gleich wieder so nach monotheistischer Wüstenreligion duften würde.

Allen Menschen gemeinsam sind bestimmte Grundbedürfnisse. Wo diese am besten erfüllt werden, ist "Rationalität" am ehesten zu verorten.

zu diesen Grundbedürfnissen gehören:

Gesundheit und persönliche Unversehrtheit.

Versorgung mit Nahrung, Obdach und anderen essentiellen Lebensnotwendigkeiten.

Geschlechtsverkehr und Vermehrung, Aufbau einer Familie, Schutz und Sicherheit für die Familie.

Geborgenheit in einer Gemeinschaft individuell verscheidener, aber insgesamt so gleichartiger Individuen, dass ein Zusammengehörigkeitsgefühl entstehen kann - Stamm, Horde, Volk, Rasse.


Und noch einige mehr.

Ich versuche jetzt die von Dir zitierten Wertvorstellungen zu bewerten.

Gleichheit - ein schönes Ideal, aber die Menschen sind nun einmal, wenn überhaupt irgendetwas, von Natur aus ungleich. An körperlicher Attraktivität, Intelligenz, persönlichen Begabungen und Defiziten, genetisch bedingten Rassemerkmalen usw. Eine Gesellschaft aus "gleichen Individuen" würde einem Ameisenstaat gleichkommen. Alle menschlichen Gesellschaftsformen, die die natürliche Ordnung respektieren, respektieren die Ungleichheit. Es gibt Führer - politisch, militärisch, spirituell - und geführte, auf zahllosen Ebenen. Alle Gesellschaften, vom primitiven Urwaldstamm der seinem Häuptling oder Schamanen folgt bis hin zu den höchstentwickelten Zivilisationen folgt diesem Muster. Dies beruht auf der Anerkennung des Prinzips der Ungleichheit - nicht notwendigerweise UngleichWERTIGkeit, ich bitte das klar zu unterscheiden - aller Menschen. Keine zwei Menschen sind gleich, nicht einmal eineiige Zwillinge.

Gerechtigkeit - Ebenfalls ein schönes Wort. Große Philosophen und Religionsstifter haben sich Gedanken darüber gemacht was es bedeutet. Die Religionsstifter insbesondere waren sich dabei so einig, dass ihre lässlichen Dispute letztlich nur in der Vernichtung von Millionen Menschenleben durch irrwitzige Religionskriege endeten. Es gibt vielleicht in der Tat eine göttliche oder natürliche Gerechtigkeit, die unseren schwachen menschlichen Vorstellungen und Interpretationen übergeordnet ist. Danach ist das am gerechtesten, was nicht der Natur des Menschen und seinen Grundbedürfnissen einerseits, und der natürlichen Ordnung unseres gesamten innig vernetzten Planeten und seiner Geobiosphäre insgesamt zuwiderläuft.

Nähe und Wärme - erlebt man am ehesten in einer geschlossenen, gesunden Familie im Kleinsten, in einer geschlossenen, gesunden Volks- und Rassengemeinschaft im größten maßstab. Das ganz und gar Fremde kann niemals die Gefühle von Nähe und Wärme wecken, wohl das Gefühl von Neugier, faszination, auch Respekt, aber auch Abscheu und Furcht. Nähe finden wir in dem was uns am nächsten ist. In unserer Heimat, unserer Tradition, unserer Familie, unserem Volk. Nicht in fernen Ländern und fremden Rassen und Kulturen. Wärme finden wir in dem was wir lieben, und das sollte zunächste einmal auch unsere eigene Familie sein, an erster Stelle. Und das was uns hilft, unserer Familie Schutz, Sicherheit und ein gesundes Fortbestehen zu ermöglichen, nämlich eine verlässliche Gemeinschaft.

Formlosigkeit - ist das, wozu alles zerrrinnt das nicht durch ein hoghes Maß an Kultur in Form gehalten wird. Es ist kein erstrebenswerter Wert für mich.

Sponatenität - Ist situationsabhängig wertvoll oder verderblich. Ich kann darin ebenfalls keinen "Wert an sich" erkennen.

International und kosmopolitisch - Verträgt sich nicht mit dem Gedanken an Nähe und Wärme sondern widerspricht ihm. Das ganze Konstrukt beginnt also bereits hier auseinander zu fallen.

Solidarität mit den Schwächeren - Innerhalb der Gemeinschaft die auch mir Schutz und Sicherheit bietet, ja. Alles was darüber hinaus geht ist zunächst einmal erst dann relevant, wenn diese Sicherheit und dieser Schutz gewähleistet sind. Wer selbst schwach ist, kann den Schwachen nicht helfen. Wer selbst nicht frei ist, kann keinen anderen befreien wollen. Wer sich selbst nicht liebt, kann auch keine aufrichtige Liebe für andere empfinden. Auf kaum ein Volk in der welt trifft das so sehr zu wie auf das Deutsche.

Staatliche Planung- sollte in gewissen Bereichen durchaus durchgeführt werden, vor allem denen, die die Grundversorgung der Bevölkerung mit dem Lebensnotwendigen Sicherstellen. In Fragen der nationalen Sicherheit. Des Transports, der Energie- und Wasserversorgung, der Gesundgheitsversorgung, der Bildung, der nationalen Sicherheit usw. darüber hinaus kann sie schnell ausarten und zum sich selbst vernichtenden Selbstzweck werden. Hier ist ein gesunder Mittelweg vonnöten, der den Großkapitalisten keinen Raum zum atmen lässt, dem einfachen, fleissigen, strebsamen Kleinunternehmer aber nicht in die Suppe spuckt.

öffentliche Kontrolle - hier gilt dasselbe. Kontrolle muss sein, jegliche Flexibilität einzuschränken ist dagegen kontraproduktiv.


Rechte Werte:

Betonung der Unterschiede. - Ja, absolut. Aber eben auch Betonung des Gemeinsamen. Gemeinsame Abstammung, Kultur, Sprache, Tradition. Das eine schließt das andere eben nicht aus.

Autorität - Ohne Autorität kann keine Gesellschaft funktionieren. Schon der Urwaldhäuptling und Schamane muss Autorität besitzen, oder sein Stamm fällt schneller auseinander als er "Ugah" sagen kann.

Distanz - Der Begriff "Volksgemeinschaft" sieht etwas anderes vor.

Geregelte Umgangsformen - gehören zum Grundprinzip einer jeden höheren Kultur seit den Sumerern oder länger.

Disziplin - Selbstverständlich, ohne Selbstdisziplin kann man allerdings auch von niemandem Disziplin einfordern. Stichwort: Führen durch Vorbild.

National - Das ist ein vielschichtiger Begriff. National bedeutet für mich nicht "Gesamtheit der Staatsbürger der BRD" sondern zunächst einmal "Gesamtheit der durch Abstammung definierten Deutschen" und weiter "Gesamtheit der nordischen europäischen Menschen". Nationalstaaten und ihre willkürlichen oder durch historische Zufälligkeiten entsandenen Grenzen sind Konstrukte, die eher zu Konflikten führen als zu helfen diese zu lösen.

Privatwirtschaft - Ohne diese keine funktionierende Wirtschaft. Aber eben nur bis zu einer gewissen Grenze. Raubtierkapitalismus, Neoliberalismus, Groß- und Bankenkapitalismus in jeglicher Form haben sich als verderblich erweisen.

Wettbewerb - Absolut ja, aber wer sagt, dass Wettbewerb nur darin bestehen darf oder kann immer größere Summen bedruckten Papiers anzuhäufen, von denen man sich nutzlosen Scheißdreck kaufen kann? Es gibt viele Formen des Wettbewerbs, nicht nur den ökonomischen, der wohl der unedelste von allen ist. Dennoch, auch in der Wirtschaft gilt: ohne ein gewisses Quantum an Wettbewerb sinkt die Motivation zur kreativen Produktivität sehr schnell gegen Null.

Anstrengung, Risikobereitschaft, Eigeninitiative - sind die typisch menschlichen Eigenschaften, die die Vorfahren unserer Spezies ursprünglich dazu gebracht haben aufzuhören auf den Bäumen zu hopsen und mit Bananen zu werfen, und die überhaupt erst unsere Evolution zu höheren Wesen ermöglicht haben dürften. Ja. Unbedingt zu begrüßen.

Das zunächst einmal als Grundtenor...


Danke.

Ich erlaube mir einige Anmerkungen.
Rot markiert:
Schau mal:
https://www.amazon.de/moralische-Instinkt-nat%C3%BCrlichen-Niederl%C3%A4ndischen-Christiane/dp/3525404417/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1511496134&sr=8-1&keywords=jan+verplaetse

Grün markiert:
Das ist wahr. Das hat sehr viele Voraussetzungen. Siehe: Bindung-Beziehung-die Fähigkeit dazu. Ja, das ist eine Fähigkeit. Die ersten drei Jahre, optimal sechs Jahre. Siehe dazu auch Erziehung (im weiteren Sinn), Entwicklung, Anlagen (u.a. Charakter/ Verhalten), Hirnforschung, Bindungsforschung, Persönlichkeitsentwicklung etc.pp


Lila markiert:
Siehe dazu verschiedene Ideologien: Psychologie/ Feminismus/Frühsexualisierung-Gendermüll-kurz: Frankfurter Schule: Freud, Murx u.s.w. Kurz: Geschwätzwissenschaft, Laberfächer.


Zur Ideologie an sich:
https://www.amazon.de/Erkenntnis-Illusion-Grundstrukturen-unserer-Weltauffassung/dp/316245364X/ref=sr_1_1?ie=UTF8&qid=1511497609&sr=8-1&keywords=erkenntnis+und+illusion

Desweiteren:
Lenk, Holbach etc. pp

(Zu anderen Punkten habe ich bereits weiter oben etwas geschrieben.)

Larry Plotter
24.11.2017, 07:08
(................................................. .................................................. )


Ich freue mich auf alle Meinungen und Verbesserungsvorschläge :)



Also ein Verbesserungsvorschlag an Dich wäre:

Schaue Dir nicht die Wahlprogramme mit den Schlagworten an,

sondern

die realen Vorschläge zur Umsetzung.


Mit etwas Nachdenken wirst Du riesige Diskrepanzen feststellen.


So z.B. bei den Linken.

verbale Forderung: die Schere Arm/Reich soll kleiner werden.
Handlungsforderung: Umverteilung von Oben nach Unten.

Betrachtung der Handlungsforderung:

Funktioniert nur beim Manchester-Kapitalismus, weil dort die Mittelschicht extrem klein ist.

Bei uns ist die Mittelschicht gross,
d.h. bei der Umverteilung von Oben nach Unten "verrechnen" die Reichen,
die sie treffenden zusätzlichen Belastungen (aus der Umverteilung) einfach weiter
an den Mittelstand , welcher dadurch ausblutet
und demzufolge durch diese Handlung die Schere zwischen Arm/Reich erst Recht noch größer wird.