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Vollständige Version anzeigen : Demokratie



Leila
28.06.2017, 03:12
Als Befürworterin der Direkten Demokratie (https://de.wikipedia.org/wiki/Direkte_Demokratie) lehne sowohl die Parlamentarische (https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentarisches_Regierungssystem) als auch die Repräsentative Demokratie (https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie) entschieden ab: Denn diese beiden letztgenannten sogenannten ‚Demokratien‘ halte ich für Pseudodemokratien.

Ich bin der Meinung, daß der Schweizerische Bundesrat vom wahlberechtigten Volk und nicht von politischen Parteien gewählt werden sollte. – Leider bewirkten meine diesbezüglichen Aussagen in der Vergangenheit nichts: Klick! (https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%C2%ABVolkswah l_des_Bundesrates%C2%BB) – Und allein daher rühren meine Zweifel an der Direkten Demokratie.

Eine Anmerkung noch: In diesem politischen Forum vermisse ich schon seit langem die Rubrik „Politik“.

-jmw-
28.06.2017, 07:50
Ich gebe zu bedenken, dass durch das indirekte Zustandekommen des Bundesrates samt Proporz bzw. Konkordanz die politische Heterogenität des Volkes Berücksichtigung auch in der Regierung findet.

-jmw-
28.06.2017, 08:11
Die Gesamterneuerungswahlen des Nationalrates 2015 ergaben ein Ergebnis wie folgt:




29,4 SVP
18,8 SP
16,4 FDP
11,6 CVP
7,1 GPS
4,6 glp
4,1 BDP
1,9 EVP
6,1 sonstige



Nehmen wir mangels anderer Zahlen an, bei einer Direktwahl der Bundesräte hätte das Volk ähnlich abgestimmt.

Voraussetzung einfache Mehrheit: Die Volkspartei besetzt alle Posten.
Voraussetzung absolute Mehrheit: Zwoter (und ggf. weitere, je nach System) Wahlgang nötig.

Eine Vertretung aller vier grossen Parteien wäre durchaus nicht sicher!

Flüchtling
24.07.2017, 15:09
Zu berücksichtigen ist, dass Demokratie eine der schlechtesten Regierungsformen ist.
Nur weil (BRD-)Volldemokraten den hörigen Bürgern erzählen, Demokratie sei das Nonplusultra, werden diese vom Stimmvieh seit Jahrzehnten gewählt. Zudem stehen ja ausschließlich demokratische Parteien zur "Wahl".

Sitting Bull
24.07.2017, 17:00
Als Befürworterin der Direkten Demokratie (https://de.wikipedia.org/wiki/Direkte_Demokratie) lehne sowohl die Parlamentarische (https://de.wikipedia.org/wiki/Parlamentarisches_Regierungssystem) als auch die Repräsentative Demokratie (https://de.wikipedia.org/wiki/Repr%C3%A4sentative_Demokratie) entschieden ab: Denn diese beiden letztgenannten sogenannten ‚Demokratien‘ halte ich für Pseudodemokratien.

Ich bin der Meinung, daß der Schweizerische Bundesrat vom wahlberechtigten Volk und nicht von politischen Parteien gewählt werden sollte. – Leider bewirkten meine diesbezüglichen Aussagen in der Vergangenheit nichts: Klick! (https://de.wikipedia.org/wiki/Eidgen%C3%B6ssische_Volksinitiative_%C2%ABVolkswah l_des_Bundesrates%C2%BB) – Und allein daher rühren meine Zweifel an der Direkten Demokratie.

Eine Anmerkung noch: In diesem politischen Forum vermisse ich schon seit langem die Rubrik „Politik“.

Die EU erzählt den Schweizern doch gerade, was sie von direkter Demokratie hält. Wenn die sich von Brüssel knebeln lassen ,hat es sich bald mit der Eidgenossenschaft erledigt.Neoliberalismus oder anders ausgedrückt ,marktkonforme Demokratie nennt es sich dann. Unsere Genossenschaftsbanken sind auch keine Genossenschaften mehr.Wird den Kunden aber nicht erzählt.

Leila
25.07.2017, 03:02
[…]

Dennoch halte ich mit all der mir noch übrigbleibenden Kraft am politischen System der direkten Demokratie fest! – Weshalb? Deshalb: Weil ich die direkte Demokratie für das beste mir bekannte politische System halte.

Die Europäische Union (EU) halte ich für eine politische Fehlkonstruktion – für den gescheiterten Versuch, die Menschen der europäischen Länder zu ihrer Sattsamkeit aus einem Eintopf faden Inhaltes schöpfen und essen zu lassen. – Ich verabscheue jeglichen Zentralismus!

In diesem Zusammenhang kommen mir die heutigen Polen, Ungarn und Tschechen in den Sinn, deren Vorfahren einst Zuflucht und Unterschlupf in der direktdemokratischen Schweiz suchten und fanden: Zu meiner Verwunderung ersehnen viele ihrer zurückgebliebenen Bekannten und Verwandten die kommunistische bzw. sozialistische Diktatur herbei.

denkmalnach
25.07.2017, 06:53
Die Europäische Union (EU) halte ich für eine politische Fehlkonstruktion – für den gescheiterten Versuch, die Menschen der europäischen Länder zu ihrer Sattsamkeit aus einem Eintopf faden Inhaltes schöpfen und essen zu lassen. – Ich verabscheue jeglichen Zentralismus!
.

Dem kann ich nur zustimmen. Und wenn man sich die Vergangenheit anschaut muss man feststellen, dass diese Konstrukte, wo verschiedenste Kulturen und Ländern versucht wurden zwangahaft zusammenzuführen und zu verwalten, meist nicht allzulange funktioniert haben.

opppa
25.07.2017, 15:36
Dennoch halte ich mit all der mir noch übrigbleibenden Kraft am politischen System der direkten Demokratie fest! – Weshalb? Deshalb: Weil ich die direkte Demokratie für das beste mir bekannte politische System halte.

Die Europäische Union (EU) halte ich für eine politische Fehlkonstruktion – für den gescheiterten Versuch, die Menschen der europäischen Länder zu ihrer Sattsamkeit aus einem Eintopf faden Inhaltes schöpfen und essen zu lassen. – Ich verabscheue jeglichen Zentralismus!

In diesem Zusammenhang kommen mir die heutigen Polen, Ungarn und Tschechen in den Sinn, deren Vorfahren einst Zuflucht und Unterschlupf in der direktdemokratischen Schweiz suchten und fanden: Zu meiner Verwunderung ersehnen viele ihrer zurückgebliebenen Bekannten und Verwandten die kommunistische bzw. sozialistische Diktatur herbei.

Demokratie ist die Stunde der Demagogen!

Nur bezweifle ich inzwischen, daß wir hier in Deutschland eine Demokratie haben; hier haben wir eine Parteien-Diktatur!

:hmm:

Lykurg
25.07.2017, 15:48
Demokratie ist die Stunde der Demagogen!

Nur bezweifle ich inzwischen, daß wir hier in Deutschland eine Demokratie haben; hier haben wir eine Parteien-Diktatur!

:hmm:

Demokratie ist die gerissenste Form der Diktatur = Plutokratie (Geldherrschaft)

Leila
26.07.2017, 00:43
Demokratie ist die gerissenste Form der Diktatur = Plutokratie (Geldherrschaft)

Hoi, lieber Lykurg!

Damit Du Deine oben zu lesende Bestimmung der Demokratie bezweifeln kannst, zähle ich ein paar Länder auf, in denen ich nicht leben möchte. – Beim Lesen der Namen dieser Länder solltest Du an die Staats- bzw. Regierungsform denken, die in ihnen herrscht (und dabei nicht die Gewißheit leugnen, daß auch in ihnen Millionäre und Milliardäre leben).

Arabische Republik Syrien, Demokratische Volksrepublik Korea, Islamische Republik Iran, Katar, Königreich Bahrain, Königreich Jordanien, Königreich Saudi-Arabien, Kuwait, Libanesische Republik, Republik Irak, Republik Jemen, Russische Föderation, Sultanat Oman und Volksrepublik China.

Gruß von Leila

Circopolitico
26.07.2017, 00:49
Hoi, lieber Lykurg!

Damit Du Deine oben zu lesende Bestimmung der Demokratie bezweifeln kannst, zähle ich ein paar Länder auf, in denen ich nicht leben möchte. – Beim Lesen der Namen dieser Länder solltest Du an die Staats- bzw. Regierungsform denken, die in ihnen herrscht (und dabei nicht die Gewißheit leugnen, daß auch in ihnen Millionäre und Milliardäre leben).

Arabische Republik Syrien, Demokratische Volksrepublik Korea, Islamische Republik Iran, Katar, Königreich Bahrain, Königreich Jordanien, Königreich Saudi-Arabien, Kuwait, Libanesische Republik, Republik Irak, Republik Jemen, Russische Föderation, Sultanat Oman und Volksrepublik China.

Gruß von Leila

Ich schließe mich an, und füge noch hinzu:
Islamische Republik Afghanistan, Islamische Republik Pakistan.
Und in 85% aller afrikanischen Ländern inklusive den Maghreb-Staaten.

Leila
26.07.2017, 01:06
Allgemein

Immanuel Kant schrieb im „Dritten Abschnitt des Kanons der Reinen Vernunft“ („Vom Meinen, Wissen und Glauben“) folgendes:


„Der gewöhnliche Probierstein: ob etwas bloße Überredung, oder wenigstens subjektive Überzeugung, d. i. festes Glauben sei, was jemand behauptet, ist das Wetten. Öfters spricht jemand seine Sätze mit so zuversichtlichem und unlenkbarem Trotze aus, daß er alle Besorgnis des Irrtums gänzlich abgelegt zu haben scheint. Eine Wette macht ihn stutzig. Bisweilen zeigt sich, daß er zwar Überredung genug, die auf einen Dukaten an Wert geschätzt werden kann, aber nicht auf zehn, besitze. Denn den ersten wagt er noch wohl, aber bei zehn wird er allererst inne, was er vorher nicht bemerkte, daß es nämlich doch wohl möglich sei, er habe sich geirrt. Wenn man sich in Gedanken vorstellt, man solle worauf das Glück des ganzen Lebens verwetten, so schwindet unser triumphierendes Urteil gar sehr, wir werden überaus schüchtern und entdecken so allererst, daß unser Glaube so weit nicht zulange. So hat der pragmatische Glaube nur einen Grad, der nach Verschiedenheit des Interesses, das dabei im Spiele ist, groß oder auch klein sein kann.“

Ähnlich (jedoch kürzer angebunden) verhalte ich mich als streitbare Gegnerin meinen streitbaren Gegnern gegenüber, welche die Staats- bzw. Regierungsform der Demokratie ablehnen. Ich frage sie: Welche Staats- bzw. Regierungsform sie vorschlagen und warte ihre Antwort ab.

Lykurg
26.07.2017, 01:58
Hoi, lieber Lykurg!

Damit Du Deine oben zu lesende Bestimmung der Demokratie bezweifeln kannst, zähle ich ein paar Länder auf, in denen ich nicht leben möchte. – Beim Lesen der Namen dieser Länder solltest Du an die Staats- bzw. Regierungsform denken, die in ihnen herrscht (und dabei nicht die Gewißheit leugnen, daß auch in ihnen Millionäre und Milliardäre leben).

Arabische Republik Syrien, Demokratische Volksrepublik Korea, Islamische Republik Iran, Katar, Königreich Bahrain, Königreich Jordanien, Königreich Saudi-Arabien, Kuwait, Libanesische Republik, Republik Irak, Republik Jemen, Russische Föderation, Sultanat Oman und Volksrepublik China.

Gruß von Leila

Dass es dort vielfach wirtschaftlich / zivilisatorisch schlecht aussieht, liegt eher an der Bevölkerung und weniger am System. Ansonsten brauchst du mir von den demokratischen Systemen des Westens und den Früchten ihrer Tätigkeiten nichts zu erzählen. Unser Volk und unsere Kultur geht gerade in einem solchen System unter falls es dir noch nicht aufgefallen ist. Also kann es so toll ja nicht sein.

Leila
26.07.2017, 02:46
[…]

Deshalb stelle ich auch Dir die Frage: Welche Staats- bzw. Regierungsform schlägst Du vor? – Ich harre geduldig Deiner Antwort.

Lykurg
26.07.2017, 02:54
Lies meine Beiträge, dann kannst du dir sicherlich denken, welches politische System ich befürworte.

Leila
26.07.2017, 03:03
Lies meine Beiträge, dann kannst du dir sicherlich denken, welches politische System ich befürworte.

Ich liebe das Rätselraten: Die Diktatur?

Sei doch offenherzig und ehrlich, und benenne die von Dir befürwortete Staats- bzw. Regierungsform in Deiner nächsten Antwort auf diesen meinen Beitrag!

Suermel
26.07.2017, 07:41
Die Gesamterneuerungswahlen des Nationalrates 2015 ergaben ein Ergebnis wie folgt:




29,4 SVP
18,8 SP
16,4 FDP
11,6 CVP
7,1 GPS
4,6 glp
4,1 BDP
1,9 EVP
6,1 sonstige




Nehmen wir mangels anderer Zahlen an, bei einer Direktwahl der Bundesräte hätte das Volk ähnlich abgestimmt.

Voraussetzung einfache Mehrheit: Die Volkspartei besetzt alle Posten.
Voraussetzung absolute Mehrheit: Zwoter (und ggf. weitere, je nach System) Wahlgang nötig.

Eine Vertretung aller vier grossen Parteien wäre durchaus nicht sicher!

Den Nationalrat als Anhalstpunkt zu nehmen halte ich nicht für realistisch. Der Nationalrat wird nach dem Proporz-Verfahren gewählt. Regierungen in der Schweiz üblicherweise nach dem Majorz-Verfahren. Bei letzterem schneidet die SVP erfahrungsgemäss viel schlechter ab, so hat sie zum Beispiel im Ständerat nur etwas mehr als 10% der Ratsmitglieder.

Auch in den Kantonsregierungen (welche im Gegensatz zum Bundesrat üblicherweise direkt gewählt werden) ist mir kein Kanton bekannt, bei dem die SVP mehr als 2 Räte hat. Eine Beteiligung aller 4 grossen Parteien wäre sicherlich nicht garantiert, aber doch recht warscheinlich, auch in den meisten Kantonen zeigt sich dies so (aber nicht in allen, wie zum Beispiel das Wallis oder Basel-Stadt; allerdings hat es hier auch nur je 5 Mitglieder). In erster Linie würden wohl eher die 'grösseren ' Kleinparteien profitieren (z. Bsp die Grünen) die unter dem jetzigen System keine Chance haben.

Alles in allem halte ich aber die Direktwahl des Bundesrates für überflüssig. Das aktuelle System klappt zufriedenstellend; ein Wahlkampf wie in den USA wäre mir ein Graus. Auch würden Minderheitsregionen bei einer Direktwahl wohl deutlich schlechter fahren, und die Bevölkerungsreichen Kantone (allen voran Zürich und Bern) würden die Regierung wohl dominieren.

-jmw-
26.07.2017, 08:44
Danke für die Info! Gut, dass wir hier Leute haben, die vor Ort sind und sich also besser auskennen. :)


Den Nationalrat als Anhalstpunkt zu nehmen halte ich nicht für realistisch. Der Nationalrat wird nach dem Proporz-Verfahren gewählt. Regierungen in der Schweiz üblicherweise nach dem Majorz-Verfahren. Bei letzterem schneidet die SVP erfahrungsgemäss viel schlechter ab, so hat sie zum Beispiel im Ständerat nur etwas mehr als 10% der Ratsmitglieder.

Auch in den Kantonsregierungen (welche im Gegensatz zum Bundesrat üblicherweise direkt gewählt werden) ist mir kein Kanton bekannt, bei dem die SVP mehr als 2 Räte hat. Eine Beteiligung aller 4 grossen Parteien wäre sicherlich nicht garantiert, aber doch recht warscheinlich, auch in den meisten Kantonen zeigt sich dies so (aber nicht in allen, wie zum Beispiel das Wallis oder Basel-Stadt; allerdings hat es hier auch nur je 5 Mitglieder). In erster Linie würden wohl eher die 'grösseren ' Kleinparteien profitieren (z. Bsp die Grünen) die unter dem jetzigen System keine Chance haben.

Alles in allem halte ich aber die Direktwahl des Bundesrates für überflüssig. Das aktuelle System klappt zufriedenstellend; ein Wahlkampf wie in den USA wäre mir ein Graus. Auch würden Minderheitsregionen bei einer Direktwahl wohl deutlich schlechter fahren, und die Bevölkerungsreichen Kantone (allen voran Zürich und Bern) würden die Regierung wohl dominieren.

Lykurg
26.07.2017, 13:23
Ich liebe das Rätselraten: Die Diktatur?

Sei doch offenherzig und ehrlich, und benenne die von Dir befürwortete Staats- bzw. Regierungsform in Deiner nächsten Antwort auf diesen meinen Beitrag!

Nein, es gibt diverse Gesetze, die eine zu "offene" Werbung für gewisse Systeme schwierig machen.