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Vollständige Version anzeigen : Wie Ideologie und Dummheit unsere Städte ruinierten !



Erik der Rote
07.02.2017, 14:15
Ein wichtiges Kapitel unserer Geschichte das bisher zuwenig beleuchtet wurde ! ja die allierten Bombardements deutsche Städten waren grauenhaft , aber heute geht man davon aus das der sog. Wiederaufbau nach ideologischen Mustern schlimmere Verwüstungen in den gewachsenen Städten angerichtet hat.

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/unsere-staedte-nach-45-folge-1-100.html

was man in Hannover, Ulm, Essen etc. angerichtet hat ohne das die Verantwortlichkeiten aufgearbeitet wurden ist eigentlich unfassbar. Mit von der Partie die alten deutschen Städte abzureissen war ideologisch der SPIEGEL !

frundsberg
07.02.2017, 14:42
Es war sicherlich vieles, aber nicht "Dummheit". Kalkül würde ich es nennen. Was passiert denn, wenn eine Stadt ausbrennt?

„Wenn man eine Stadt auslöscht, dann vernichtet man nicht nur Menschen, sondern auch Erinnerungen, Traditionen, ein ganzes Erbe und darüber ihr historisches Gedächtnis, die Archive, Museen, Universitäten und Bibliotheken. Kurz, man vernichtet eine ganze Kultur! Dieser Aspekt des Bombenkrieges wurde meiner Meinung nach bislang immer vernachlässigt. ... Wenn wir nicht nur ihre Menschen töten, sondern auch ihre Kultur ausbrennen, dann fehlt den Deutschen nach dem Krieg die kulturelle Grundlage, um in ihrer Tradition weiterzumachen. Die Vernichtung der Städte ist nicht nur ein Teil der Niederringung Deutschlands, sondern auch ein Teil einer endgültigen Lösung des deutschen Problems.“
Prof. Dr. Anthony C. Grayling, Philosophiprofessor und Autor des Buches „Die toten Städte“

autochthon
07.02.2017, 14:47
http://www.fnp.de/themen/altstadt_frankfurt_wiederaufbau./

Da fällt mir für unsere Stadt adHoc der Altstadt-Wiederaufbaustreit ein...

ALI_WITZGÜR
08.02.2017, 15:58
Ja das ist ein wirklich trauriges Kapitel. Deutsche fahren so gerne in den Urlaub und schauen sich dort die bekannten Bauwerke und Altstädte an und sind total begeistert. Ohne den 2.WK hätten wir die schönsten Städte gehabt.

tabasco
08.02.2017, 16:06
(...) Ohne den 2.WK hätten wir die schönsten Städte gehabt.
Jepp.

Desmodrom
08.02.2017, 16:13
Jepp.

Nö. Die schönsten Städte lagen und liegen noch immer in der oberen Hälfte Italiens.

Kater
08.02.2017, 17:27
Teilweise war es ganz einfach auch eine willkommene Gelegenheit, die Städte autofreundlich neuzugestalten.

Deutsche_Substanz
09.02.2017, 19:05
Nach dem Krieg konnte man sich zuerst kaum vorstellen, wie es weitergehen sollte und wie man wieder auf ein wirtschaftlich normales Level kommen könnte.
Daß für Baukultur und Ästethik keine Zeit, Geld und Gefühl da war, ist da nur verständlich.

Feldmann
12.02.2017, 12:19
Passt der Strang nicht besser hierher (http://politikforen.net/forumdisplay.php?110-Architektur)?

Feldmann
12.02.2017, 12:26
Ein wichtiges Kapitel unserer Geschichte das bisher zuwenig beleuchtet wurde ! ja die allierten Bombardements deutsche Städten waren grauenhaft , aber heute geht man davon aus das der sog. Wiederaufbau nach ideologischen Mustern schlimmere Verwüstungen in den gewachsenen Städten angerichtet hat.

http://www.daserste.de/information/reportage-dokumentation/dokus/sendung/unsere-staedte-nach-45-folge-1-100.html

Das ist ein wichtiges Thema, das meiner Meinung nach zu wenig Aufmerksamkeit bekommt. Umso erstaunlicher ist es, dass ausgerechnet in der ARD eine Dokumentation darüber läuft, zwar zu einer unmöglichen Sendezeit, aber immerhin.

Feldmann
12.02.2017, 12:40
Nach dem Krieg konnte man sich zuerst kaum vorstellen, wie es weitergehen sollte und wie man wieder auf ein wirtschaftlich normales Level kommen könnte.
Daß für Baukultur und Ästethik keine Zeit, Geld und Gefühl da war, ist da nur verständlich.

Modernistische Architektur und das Leitbild der "autogerechte Stadt" waren nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern ein weltweites Phänomen, das überall seine hässlichen Spuren hinterlassen hat.

Ein berüchtigtes Beispiel ist die Entwicklung Brüssels ab den späten 50er Jahren, auch bekannt als "Brüsselisierung" (http://orf.at/stories/2367080/2367081/).

Deutsche_Substanz
12.02.2017, 17:09
Modernistische Architektur und das Leitbild der "autogerechte Stadt" waren nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern ein weltweites Phänomen, das überall seine hässlichen Spuren hinterlassen hat.

Ein berüchtigtes Beispiel ist die Entwicklung Brüssels ab den späten 50er Jahren, auch bekannt als "Brüsselisierung" (http://orf.at/stories/2367080/2367081/).


Ja, der Wohnungsbau ist heute mittlerweile ja weltweit monokulturell. Billige Fertigeinfamilienhäuschen aus dem Legokasten meist ohne Keller und Balkon.
Den deutschen Nachkriegsplanern besondere Schuld zukommen zu lassen ist einseitig.
In Deutschland fehlte nach dem Krieg einfach Geld und Zeit, um teilweise kriegsgeschädigte Altbauten in die wiederaufzubauenden Städte zu integrieren.

Wolf Fenrir
12.02.2017, 19:08
Es war sicherlich vieles, aber nicht "Dummheit". Kalkül würde ich es nennen. Was passiert denn, wenn eine Stadt ausbrennt?

„Wenn man eine Stadt auslöscht, dann vernichtet man nicht nur Menschen, sondern auch Erinnerungen, Traditionen, ein ganzes Erbe und darüber ihr historisches Gedächtnis, die Archive, Museen, Universitäten und Bibliotheken. Kurz, man vernichtet eine ganze Kultur! Dieser Aspekt des Bombenkrieges wurde meiner Meinung nach bislang immer vernachlässigt. ... Wenn wir nicht nur ihre Menschen töten, sondern auch ihre Kultur ausbrennen, dann fehlt den Deutschen nach dem Krieg die kulturelle Grundlage, um in ihrer Tradition weiterzumachen. Die Vernichtung der Städte ist nicht nur ein Teil der Niederringung Deutschlands, sondern auch ein Teil einer endgültigen Lösung des deutschen Problems.“
Prof. Dr. Anthony C. Grayling, Philosophiprofessor und Autor des Buches „Die toten Städte“Es ist ihnen nicht gelungen den Deutschen die Deutsche Kultur durch die Zerstörung der Städte zu vernichten.

Das gelingt durch die Ansiedlung von Millionen von Ausländern , begann mit den so genannten Gastarbeitern.
Gegenwärtig befinden wir uns im Finale ! Gelinkt es nicht das zu stoppen und rückgängig zu machen haben sie ihr Ziel in wenigen Jahren erreicht. Dann gibt es niemanden mehr der Deutsch denkt...

PS: Dazu ein schönes Lied... https://www.youtube.com/watch?v=huencEND5AY

Erik der Rote
14.02.2017, 14:51
Ja, der Wohnungsbau ist heute mittlerweile ja weltweit monokulturell. Billige Fertigeinfamilienhäuschen aus dem Legokasten meist ohne Keller und Balkon.
Den deutschen Nachkriegsplanern besondere Schuld zukommen zu lassen ist einseitig.
In Deutschland fehlte nach dem Krieg einfach Geld und Zeit, um teilweise kriegsgeschädigte Altbauten in die wiederaufzubauenden Städte zu integrieren.

nein das stimmt so nicht es wurde viel Schwachsinn verbrockt weil man "modern" bauen wollte und alles über Board geworfen hat. Diese BauIdeologie hat bis in die 2000er angedauert. selbst ich kannte das damals noch von Lehrern selbst Kunstlehrern an der Schule alles aus dem 19.Jh und der Deutschen Kaiserzeit war verpönt dabei war ein unsensibler BAuhausschrottimitat immer der letzte Schrei ! ganz zu schweigen von spätern den architektonischen Ungeheuerlichkeiten - Strassen mitten durch intakte Altbauviertel die abgerissen wurden. Oder intakte Gebäube und Kirchen wurden abgerissen und gesprengt nur um betonklötzer inzubauen besonders schlimm auch Frankfurt und seine auserwählten Spekulanten.

auch eine Unart war der Grünstreifen vor Häusern der zur toten Fläche verkam und die Kommunikation der Bewohner isoliert hat so das jeder ins einem Block anonym wohnte echte Kiezkultur kam da nicht auf

jack000
14.02.2017, 16:56
auch eine Unart war der Grünstreifen vor Häusern der zur toten Fläche verkam und die Kommunikation der Bewohner isoliert hat so das jeder ins einem Block anonym wohnte echte Kiezkultur kam da nicht auf
Der Grünstreifen ist da m.E. weniger das Problem, sondern das sich in Erdgeschossen dieser Neubauten keine Geschäfte/Kneipen befinden.

jack000
14.02.2017, 17:16
Nach dem Krieg konnte man sich zuerst kaum vorstellen, wie es weitergehen sollte und wie man wieder auf ein wirtschaftlich normales Level kommen könnte.
Daß für Baukultur und Ästethik keine Zeit, Geld und Gefühl da war, ist da nur verständlich.
Einfach nur billig Wohnraum erstellen kann man ohne weiteres auch am Stadtrand. Das Problem ist, dass auch die Innenstädte verhunzt wurden und da hat auch nach dem Krieg sowohl in Ost- wie Westdeutschland häufig noch die Abrissbirne sich aktiv gezeigt.

Beispiel Bonn 50er Jahre:
58174

Gleiche Stelle 2011:
58175

Gegenteiliges Beispiel: Die Innenstadt von Münster wurde zu 90% zerstört aber man siehe sich diese heute mal an:
58176

58178

Erik der Rote
14.02.2017, 18:44
es gibt mehrere BAukatastrophen - Verkehrsachsen mitten durchs ZEntrum, identitätslsoe Betonklötze, Häuser die senkrecht weg von der Strasse stehen etc.

Erik der Rote
14.02.2017, 18:46
die stadtteile mit geschlossener Gründerzeitarchitektur sind heute die beliebtesten und lebendigsten Stadtteile leider wurden sie fast überall vernichtet und Plattenbauten hingesetzt

Deutsche_Substanz
14.02.2017, 19:13
nein das stimmt so nicht es wurde viel Schwachsinn verbrockt weil man "modern" bauen wollte und alles über Board geworfen hat. Diese BauIdeologie hat bis in die 2000er angedauert. selbst ich kannte das damals noch von Lehrern selbst Kunstlehrern an der Schule alles aus dem 19.Jh und der Deutschen Kaiserzeit war verpönt dabei war ein unsensibler BAuhausschrottimitat immer der letzte Schrei ! ganz zu schweigen von spätern den architektonischen Ungeheuerlichkeiten - Strassen mitten durch intakte Altbauviertel die abgerissen wurden. Oder intakte Gebäube und Kirchen wurden abgerissen und gesprengt nur um betonklötzer inzubauen besonders schlimm auch Frankfurt und seine auserwählten Spekulanten.

auch eine Unart war der Grünstreifen vor Häusern der zur toten Fläche verkam und die Kommunikation der Bewohner isoliert hat so das jeder ins einem Block anonym wohnte echte Kiezkultur kam da nicht auf



Ja sicher, das Kaputtmachen von allem Althergebrachten war Mode, ist immernoch Mode, das geht ja durch alle Lebensbereiche. Architektur, Musik, Sprache, Schrift, Kleidung, Umgangsformen, Ernährung, etc.

Xenes
16.02.2017, 16:42
Modernistische Architektur und das Leitbild der "autogerechte Stadt" waren nicht nur auf Deutschland beschränkt, sondern ein weltweites Phänomen, das überall seine hässlichen Spuren hinterlassen hat.

Ein berüchtigtes Beispiel ist die Entwicklung Brüssels ab den späten 50er Jahren, auch bekannt als "Brüsselisierung" (http://orf.at/stories/2367080/2367081/).

Die autogerechte sterile Stadt ohne Identität und Schönheit war des Idealbild des Hitler-Architekten Speer. Es war Speer allerdings nicht gegönnt, selbst diesen Alptraum zu verwirklichen.

Der extrem menschenfeindliche zerstörerische Städtebau nach WK-II huldigt dieser Nazi-Ideologie.

Man machte im Städtebau nach dem Krieg einfach dort weiter, wo Hitler und Konsorten aufgehört hatten.

Xenes
16.02.2017, 16:48
Ja sicher, das Kaputtmachen von allem Althergebrachten war Mode, ist immernoch Mode, das geht ja durch alle Lebensbereiche. Architektur, Musik, Sprache, Schrift, Kleidung, Umgangsformen, Ernährung, etc.

Mit dem Kaputtmachen des Althergebrachten und die Entwurzelung des Menschen wird die "Neue Weltordnung" vorbereitet, initiiert durch das globale "Kapital".

Zirrus
16.02.2017, 19:59
Die scheinbar schönen alten Häusern zu bewundern, mag für den Anseher dieser Häuser sicherlich hübsch sein, selber aber in solch einem Mäuserbunker zu wohnen, ist dann wieder eine ganz andere Sache.
Ich persönlich bin jedenfalls immer ein wenig hin- und hergerissen, wenn es um die Frage geht, ob man diese alten Kästen abreißt oder stehen lässt.
Ein altes Giebelhaus in den Hansestädten sieht sicherlich schön und auch romantisch aus und ein Haus gebaut im Jugendstil, mit der dementsprechenden Einrichtung, finde ich einfach klasse. Aber andererseits finde ich ein modernes Haus mit einer Fassade aus Metall, die Fenster aus bläulichem Glasscheiben und den gesamten Gebäudekörper aus Beton auch hervorragend. Oder wie wäre ein Haus aus rötlichem Metall durchzogen mit goldenen senkrechten Streben und kupferfarbenen Fensterscheiben, die von der Abendsonne angestrahlt werden und eingebettet sind in einem Garten mit Büschen besetzt, die mit ihren Blüten und ihrem Gehölz die Wärme dieses Gebäude noch verstärken?


Irgendwann habe ich dann doch einmal die Frage beantwortet, ob das Alte besser ist als das Neue und bin zu folgendem Schluss gekommen und der sieht so aus.
Als die Kaufleute in Bremen ihre stolzen Giebelhäuser erbauten, da trennten auch sie sich von der Vergangenheit der Hütten und Buden und bauten sich ein modernes Haus, das sowohl die Bedürfnisse des Geschäfts als auch die Bedürfnisse der Familie befriedigte. Diese Kaufleute entschieden sich für die Zukunft und verließen durch ihr Handeln unwiderruflich die Vergangenheit. Wenn wir nun diese Häuser der alten Kaufleute in den Hansestädten bewundern, dann sehen wir eigentlich Gebäude, die damals die Zukunft symbolisierten und nicht die Vergangenheit!
Wir müssen uns nun die Frage stellen, wie würde solch ein Kaufmann heutzutage entscheiden, wenn er jetzt ein Haus bauen würde? Er würde genauso entscheiden, wie zu seiner Zeit und würde sich ein modernes Bürohochhaus bauen, das dann in dreihundert Jahren von den dann lebenden Menschen bewundert werden kann!




:lupe:

Tamina
18.02.2017, 10:21
Ex-Grüne Antje Hermenau: Kriminelle machen sich ungeprüft bei uns breit (https://www.pi-news.net/2017/02/ex-gruene-antje-hermenau-kriminelle-machen-sich-ungeprueft-bei-uns-breit/)


Zitat

BILD berichtet eine Episode aus Hermenaus Leben, aus dem wahren Leben, eine Geschichte mit einem Flüchtling, mit echter Traumatisierung, mit einer ganz privaten „Mauer“, die das eigene Haus zu einem Gefängnis macht und mit einer Bewusstseinserweiterung, ausgelöst durch eines der „Menschengeschenke“ (Göring-Eckardt), die sich die Grünen so herbeisehnen. (https://www.youtube.com/watch?v=_tIjj1L72mU)

https://www.pi-news.net/2017/02/ex-gruene-antje-hermenau-kriminelle-machen-sich-ungeprueft-bei-uns-breit/ (https://www.pi-news.net/2017/02/ex-gruene-antje-hermenau-kriminelle-machen-sich-ungeprueft-bei-uns-breit/)


Da ist doch jemand glatt von der Realität eingeholt worden. Na so was.