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Vollständige Version anzeigen : Willkommen in der Merkel-Kirche!



Erik der Rote
28.01.2017, 09:07
Kisslers Konter: Wieder einmal wird die Kanzlerin durch einen Kirchenoberen ausgezeichnet. Doch der enge Schulterschluss mit der Regierung schadet der Kirche. Sie wird immer belangloser und schrumpft zum Milieuverein

Auf den kommenden Mittwoch darf sich Angela Merkel freuen. In Stuttgart wird die Bundeskanzlerin mit einem Preis ausgezeichnet. Er ist nach einem 1945 von den Nationalsozialisten ermordeten Widerstandskämpfer benannt, dem katholischen Zentrums-Politiker Eugen Bolz. Prämiert werden soll Merkels Einsatz gegen „rechtsradikale Bewegungen“, für die „humanitären und christlichen Werte der Europäischen Union“ und für „eine Willkommenskultur“. Die CDU-Politikerin gestalte Politik „aus christlicher Verantwortung“.

Man kann lange darüber sinnieren, ob der hehre Kriterienkatalog mit Stellenbeschreibung und Amtsführung identisch sind. Ob Selbstverständlichkeiten wie das Einschreiten der Staatsspitze gegen staatsfeindliche Umtriebe preiswürdig sind, ob nicht eine scharfe Grenze verläuft zwischen humanitären und christlichen Werten, ob nicht die gesellschaftlichen, sozialen, finanziellen Folgekosten des nachträglich zur Willkommenskultur aufgehübschten Kontrollverlusts diese vermeintliche Kultur als unklug, wenn nicht verblendet erscheinen lässt und somit unbiblisch. Als Torheit ohne Mandat. Unstrittig aber wird sich am Mittwoch politisch-klerikale Milieupflege vollziehen. Zum Lobredner auf Angela Merkel ist Reinhard Marx erkoren, Vorsitzender der katholischen Bischofskonferenz.
Froher Dienst an der Exekutive

Böse Zungen mögen einwenden: Wann war er etwas anderes, der München-Freisinger Erzbischof? Wozu, wenn nicht zum Lobe Merkels, hat sich ihm jüngst die Zunge gelöst? Er und sein evangelisches Pendant, Heinrich Bedford-Strohm, gelten als der Kanzlerin treueste Fanboys. Und dienten Preisverleihungen je einem anderen Zweck als der Milieuvergewisserung? Man denke an die bizarre Auszeichnung des Euros mit dem Internationalen Karlspreis, an die kontrafaktischen Friedensnobelpreise für Jassir Arafat und Barack Obama oder an die Europäische Toleranz-Medaille 2016 für Martin Schulz, die Tony Blair dem Würselener überreichen soll. Politische Preise sind neuer Kitt zwischen alten Partnern, die vom selben Tellerchen essen und im selben Bettchen schlafen.

Die politisch-klerikale Kohabitation vollendet darum den Wandel der Kirche zum Milieuverein. Die Verengung der Klientel ist der Preis der Politisierung. Die Kirchensteuerkirchen entrichten ihn gern. Sie verbrüdern sich – absurderweise im Namen der Barmherzigkeit für die Kleinen – mit den Mächtigen, weil dort Beifall, Macht und Bestandsgarantie locken. Die Reinhard-Marx- ist die Gesine-Schwan- ist die Angela-Merkel-Kirche.

Ob Gesine Schwan die katholische Kirche lobt, weil sie „Kurs hält in der Flüchtlingspolitik“; ob Angela Merkel vor katholischem Publikum die Probleme und Gefahren unregulierter Zuwanderung mit den Schwierigkeiten „nach der deutschen Einheit“ vergleicht und verniedlicht; ob Bischöfe im Wahljahr 2017 Einsatz erbitten für „gut funktionierende Institutionen“ (Reinhard Marx), ob sie Bekenntnisse fordern zu den „Grundwerten des demokratischen Rechtsstaates“ (Stephan Burger) oder davor warnen, „die Demokratie und ihre Errungenschaften in schlechtem Licht erscheinen“ (Helmut Dieser) zu lassen: Das ist alles eins. An der Treue zum Diesseits sollt ihr sie erkennen. Und am frohen Dienst an der Exekutive.
Steigende Einnahmen, leere Kirchenbänke

Wer heute eine Kirche betritt, sich vielleicht einem Gottesdienst aussetzt, der weiß, was er meistens bekommt: das gute Gefühl, auf der politisch richtigen Seite zu stehen. Also „für Flüchtlinge“ und „gegen rechts“ zu sein, für Merkel und gegen Trump, für Klimaschutz und gegen Einwegflaschen. So dröhnt, so flötet es von den Kanzeln herab.

Politik beruht indes auf Grenzen. Sie scheidet das Publikum grundsätzlich in jene, die zustimmen, und jene, die ablehnen. Insofern führen Milieupflege und Klientelismus zur Selbstverzwergung.

http://cicero.de/salon/politik-und-glaube-willkommen-in-der-merkelkirche

die Gleichschaltung ist total !

Tutsi
28.01.2017, 10:02
In einer heutigen Sendung im Radio - Deutschlandradio Kultur - wurde eine fünfteilige Serie vorgestellt - warum Jugendliche - vor allem muslimische - dort in Syrien zum Sterben gehen - ein Junge namens Bilal - gestorben in Syrien - erhielt einen Gottesdienst anläßlich seines Todes - und ich frage mich die ganze Zeit, warum Journalisten und Politiker ihre Sympathien eher den Täter zubilligen als den Opfern.

Wie leicht es in Hamburg ist, angeworben zu werden, wie man sich mit Muslimen auf ihre Schwindeleien einläßt und alles glauben möchte - ich war sehr erstaunt - http://www.zeit.de/hamburg/stadtleben/2016-05/hamburg-islamischer-staat-trauerfeier-kirche-christen-muslime

google: bilal in hamburg gottesdienst für den verstorbenen muslim im is-staat

https://www.welt.de/regionales/hamburg/article155764018/Bilal-warnte-seine-Freunde-vor-dem-IS-und-starb.html


Er reiste nach Syrien, hoffte im Namen der Terrormiliz Islamischer Staat Heldentaten zu vollbringen. Doch schnell entpuppte sich das versprochene Paradies für den 17-jährigen Bilal aus Hamburg als Hölle. Wie ein Gefangener wurde der Teenager von seinen Peinigern gehalten, musste erkennen, dass junge Männer wie er von den IS-Schergen kaltblütig in den Tod geschickt werden.
Per Audiobotschaft warnte Bilal (https://www.welt.de/regionales/hamburg/article153569850/Deutscher-Salafist-in-Syrien-rechnet-mit-dem-IS-ab.html) seine Freunde in der Heimat vor den Gräueltaten, berichtete ihnen vom schrecklichen Alltag der jungen Rekruten in Syrien. Jetzt ist er tot. Am Freitag hat ein Pastor der St. Pauli Kirche eine Trauerfeier für den Teenager veranstaltet. Und damit nicht nur für Verständnis gesorgt.

Skaramanga
28.01.2017, 11:37
Kirchen sollten wie Gebirge sein - fest, monolithisch, unverrückbar, die Äonen überdauernd ... heutige Kirchen kommen mir eher vor wie Wackelpuddinge.

LOL
28.01.2017, 11:52
Kirchen sollten wie Gebirge sein - fest, monolithisch, unverrückbar, die Äonen überdauernd ... heutige Kirchen kommen mir eher vor wie Wackelpuddinge.
Deswegen werden auch die alten Kirchen noch in weiteren Äonen bestehen, während unsere heutigen Kirchen - und auch alle sonstigen Wackelpudding "High-Tech-Culture" Werke - im besten Falle als farbige Erde von oxidierten Metallen enden werden...

Menetekel
28.01.2017, 11:56
Die Kirchen werden der Politik in diesem Land weiterhin in den Arschkriechen, solange sie aus dem Steuersäckel mitgefüttert werden.
Ohne sinnvolle Tätigkeiten sich ein schönes Leben gestalten, deshalb pflegt man die Äste, welche gute "Ernte" bringen.

Gärtner
28.01.2017, 13:16
Da haben die Kirchen und das leitende Bodenpersonal wie Bedford-Strohm, Marx und Woelki geglaubt, indem sie in den regerungsamtlichen Mainstream einscheren, ihrem zunehmenden Mauerblümchendasein entkommen zu können und wieder in der Mitte der Gesellschaft zu stehen. Sie hätten besser Søren Kierkegaards Wort beherzigt:

"Ein Mann, der sich dem Zeitgeist vermählt, wird bald Witwer sein."

Wolf Fenrir
28.01.2017, 21:43
Kirchen sind ihren Machthabern des jeweiligen herrschenden Staates immer in den ARSCH gekrochen!!!...:kotz:

Wolf Fenrir
28.01.2017, 21:46
Da haben die Kirchen und das leitende Bodenpersonal wie Bedford-Strohm, Marx und Woelki geglaubt, indem sie in den regerungsamtlichen Mainstream einscheren, ihrem zunehmenden Mauerblümchendasein entkommen zu können und wieder in der Mitte der Gesellschaft zu stehen. Sie hätten besser Søren Kierkegaards Wort beherzigt:

"Ein Mann, der sich dem Zeitgeist vermählt, wird bald Witwer sein.":dg:

Heil Trump :cool: