PDA

Vollständige Version anzeigen : Napoleon-Zitat



Abendländer
23.01.2017, 02:47
Ist folgendes Napoleon-Zitat wissenschaftlich überprüft oder nur eine (Wunsch)Sage?

Muninn
23.01.2017, 03:13
Ist folgendes Napoleon-Zitat wissenschaftlich überprüft oder nur eine (Wunsch)Sage?

Bis zur Völkerschlacht bei Leipzig was das eine traurige Tatsache.

Deutschmann
23.01.2017, 06:35
Bis zur Völkerschlacht bei Leipzig was das eine traurige Tatsache.

Und hat heute mehr Gültigkeit denn je.

Abendländer
23.01.2017, 14:03
Natürlich hat es seine Gültigkeit und es gefällt mir auch.
Aber hat er es wirklich gesagt oder ist dieses Zitat nur eine Erfindung von Liebhabern dieses Spruches?
Zitiere ich es bei politischen Diskussionen, obwohl er diesen Spruch nie geäußert hat, mache ich mich lächerlich

Seligman
23.01.2017, 14:23
Was ich gefunden habe:

[ ..."Es gibt kein gutmütigeres, aber auch kein leichtgläubigeres Volk als das deutsche. Zwiespalt brauchte ich unter ihnen nie zu säen.
Ich brauchte nur meine Netze auszuspannen, dann liefen sie wie ein scheues Wild hinein. Untereinander haben sie sich gewürgt, und sie meinten ihre Pflicht zu tun. Törichter ist kein anderes Volk auf Erden.
Keine Lüge kann grob genug ersonnen werden: die Deutschen glauben sie. Um eine Parole, die man ihnen gab, verfolgten sie ihre Landsleute mit größerer Erbitterung als ihre wirklichen Feinde." ...]

scheint echt zu sein.https://de.europenews.dk/Zitat-Napoleon-Bonaparte-ueber-die-Deutschen-79392.html

Dort wirds auch dem zugeschrieben:https://daserste.ndr.de/panorama/aktuell/ligida108_page-14.html

Aber weitere Recherchen schaden sicher nicht. Dabei findet man immer noch mehr und bessere Dinge...;)


Also hier steht es sei nicht von Napoleon:

Wir mir ein treuer Leser geschrieben hat, stammt das nicht von Napoleon: Dieses bekannte Zitat wurde Napoleon von Joseph Görres aus propagandistischen Gründen untergeschoben. Es erschien im Mai 1814 in der von Görres herausgegebenen Zeitung Rheinischer Merkur in den Ausgaben Nr. 51, 52, 54, 56, 61 und sollte mithelfen, die deutschen Leser sowohl gegen die französische Knechtschaft zu empören, als auch den Deutschen im allgemeinen ihre Schwächen, ausgesprochen aus dem Munde ihres Besatzers, drastisch vorhalten. Noch bis heute wird das Zitat oftmals als von Napoleon stammend angesehen.
https://www.altermannblog.de/die-deutschen-zitate-ueber-ein-merkwuerdiges-volk/

Seligman
23.01.2017, 14:41
:kich:
In Deutschland kann es keine Revolution geben, weil man dazu den Rasen betreten müßte.

Josef Wissarionowitsch Stalin, sowjetischer Politiker, * 18.12.1878, † 05.03.1953

herberger
23.01.2017, 15:12
Napoleon Zitat

"Vom Erhabenen zur Lächerlichkeit ist es nur ein kleiner Schritt"!

Lykurg
08.02.2017, 20:58
Bis zur Völkerschlacht bei Leipzig was das eine traurige Tatsache.

Der Deutsche braucht vor allem Erziehung. Gute Erziehung = Volk von Genies und Helden; Schlechte Erziehung = Volk von Kriechern mit Hang zur Selbstzerstörung

Sitting Bull
08.02.2017, 23:08
Ist folgendes Napoleon-Zitat wissenschaftlich überprüft oder nur eine (Wunsch)Sage?

Vielleicht hat er auch Fichte gelesen . Fichte meinte u. a.: Der Deutsche wird es nie vom Untertan zum Staatsbürger schaffen.

Zu Geschichte meinte Napoleon : Das sind die Lügen , auf die man sich geeinigt hat ,und die Religion ist dazu da, dass die Armen die Reichen nicht umbringen.

Sherpa
08.02.2017, 23:31
Ist folgendes Napoleon-Zitat wissenschaftlich überprüft oder nur eine (Wunsch)Sage?
Echt oder nicht - es trifft leider zu.

GSch
09.02.2017, 08:05
Das „Zitat” stammt nicht von Napoleon. Angeblich soll er das in einer Rede nach seiner ersten Abdankung und vor seiner Abreise nach Elba gesagt haben. Er hatte aber 1814 nach seiner Abdankung (12. April) und vor seiner Reise nach Elba (25. April) nur wenig Gelegenheit für große Grundsatzreden, und noch weniger Zuhörer. Es ist auch kein französischer Originaltext bekannt.

Erdacht hat sich diese Worte, wie oben schon einmal bemerkt, Josef Görres, ein erbitterter Gegner Napoleons und des französischen Kaiserreiches. 1814 gründete er in Koblenz den Rheinischen Merkur, ein antinapoleonisches Kampfblatt, in dem dann auch in Ausgabe 51 „Napoleons” berühmte Rede abgedruckt wurde.

In einem späteren Separatdruck findet man dazu eine kleine Einleitung, die da lautet:


Der rheinische Merkur legt dem Exkaiser Napoleon, ehe er nach der ihm zu seinem künftigen Aufenthalte angewiesenen Insel Elba absegelte, eine Proklamation an die Völker Europa’s in den Mund, die mit einer solchen Gedankenfülle und Kraft geschrieben ist, und so viel Wahres und Lehrreiches enthält, daß wir es in mehr als einer Hinsicht der Mühe werth finden, sie in einem besondern Abdrucke dem lesenden Publikum mitzutheilen.

Dem damaligen „lesenden Publikum“ war das sicherlich auch ohne besondere Erläuterung klar. Gedacht als eine Abrechnung mit dem Imperator aus Korsika sprüht diese Rede geradezu vor Ironie und Sarkasmus, aber was nutzt die beste Polemik, wenn sie gar nicht als solche erkannt wird.