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Vollständige Version anzeigen : cäsarische Aristokratie



Waldgänger
23.12.2005, 16:49
Ich wollte hiermit einen Themenstrang über die Idee der "cäsarischen Aristokratie" aufmachen.Jetzt frag sich jeder was soll das sein?Mit Cäsarismus ist hiermit eine Herrschaftsform gemeint, welche Oswald Spengler als eine Rückkehr zur "blutsmäßigen Herrschaftsform" sieht.Der Cäsarismus regiert nicht mit Hilfe einer Verfassung oder sonstigen demokratischen Hilfsmitteln, sondern mit der Autorität und dem Charisma des Volksführers.Spengler hierzu zur liberalen Demokratie und der Idee der Verfassung:

"...Nicht nur die drei doktrinärsten Verfassungen des Zeitalters,die französische von 1791,die deutsche von 1848 und 1919, sondern so gut wie alle wollen das große Schicksal der Tatsachenwelt nicht sehen und glauben es damit widerlegt zu haben.Statt des Unvorhergesehenen,des Zufalls der starken Persönlichkeiten und Umstände soll die Kausalität herrschen(...)Es ist bezeichnend das kein Verfassungstext das Geld als politische Größe kennt.Sie enthalten sämtlich reine Theorie." -("Der Untergang des Abendlandes"- S.1077)

Spengler erteilt dem liberalistischen Verfassungsstaat damit eine scharfe Absage.Nur der Cäsarismus kann den Zerfall des Abendlandes noch für eine gewisse Zeit aufhalten.Dies gekoppelt mit einer Aristokratie, der Herrschaft der Besten, soll hier ein neuer Elitarismus geschaffen werden, welcher sich stark vom verpöbelten "Führertum" des NS-Systems abgehebt und im Sinne von Nietzsches "Übermenschen" die absolute Elite im Geistigen,Seelischen wie Moralischen an die Macht bringt.Eine Elite, welche hart zu Anderen und hart zu sich selbst ist.

Nähere Betrachtung verdient dabei Spenglers "preußischer Sozialismus"
Bekannt geworden durch sein Werk "Der Untergang des Abendlandes" ,war Oswald Spengler der einflußreichste und meist gelesene Philosoph der Nachkriegszeit.
In seinem Werke "Preußentum und Sozialismus" beschäftigt sich Spengler, wie bereits erwähnt, auch ausgiebig mit der parlamentarischen Liberaldemokratie.
Danach ist die Liberaldemokratie ein "englisches Gewächs", welches lediglich für England die beste Regierungsform sei, auf Deutschland übertragen aber nicht anwendbar sei. "Parlamentarismus in Deutschland ist Unsinn oder Verrat".
Eine entscheidende Rolle spielt dabei für ihn der "Instinkt" eines Volkes, d.h. die Seele, die ein Volk ausmacht und die ihm inne wohnt.
Spengler untersucht dabei als Hauptantagonisten die englische und die preußische Seele.
In diesem Zusammenhang sind für Spengler die Begriffe "Ich" und "Wir“"entscheidend. England ist für ihn der Inbegriff des Individualismus, Materialismus und Egoismus. Dazu zitiert er sogar den Kommunisten Friedrich Engels: "Nichts ist dem englischen Empfinden fremder als Solidarität."
"Jeder für sich: das ist englisch, alle für alle: das ist preußisch".
Der Liberalismus als politisches und das Manchestertum als ökonomisches Modell wären dabei die äußere Manifestation dieses englischen Instinktes.
Dieser Instinkt war jedoch nur aufgrund der besonderen Insellage Englands möglich. Die Insellage machte einen starken Staat nicht notwendig. "Ein Land ohne Staat war nur unter dieser Bedingung möglich. In England ersetzte die Insel den organisierten Staat."

Ein schwacher Staat, ein "Nachtwächterstaat" wäre dagegen in Kontinentaleuropa von vornherein zum Scheitern verurteilt.
Daher hätten Europa und insbesondere Preußen dem "Wikingerstaat", das Modell des "Ordensstaates" entgegen gesetzt.
Innerer Instinkt und äußere Notwendigkeiten hätten dafür gesorgt, dass Preußen ein Land geworden sei, indem jeder für das große Ganze gearbeitet hätte. Wie Friedrich der Große gesagt hat: "Ich bin der erste Diener des Staates".
Das sei wahrer Sozialismus, der ihn Deutschland schon immer geherrscht hätte.Der Marxismus dagegen sei kein Sozialismus. Er wäre nur die totale Verneinung des Liberalismus englischer Prägung, würde aber dessen materialistische Sicht auf die Welt komplett verinnerlicht haben. Einen Gegenentwurf für eine andere Welt würde er aber nicht bieten können.
Der Parlamentarismus, als politische Organisationsform des Manchesterkapitalismus, würde dabei der Plutokratie die leichteste Möglichkeit bieten, Einfluß zu gewinnen und ihre Interessen durchzusetzen. Der anonymen Macht des Kapitals stünde dabei nur ein starker Staat entgegen, der dem rücksichtslosen Egoismus angelsächsischer Prägung Grenzen setzen würde. Daher sei der starke Staat auch das Angriffsziel der Liberalen.
Diejenigen, die den freien Staat fordern, sind in Wahrheit diejenigen, die ihn komplett abschaffen wollen. Daher richte sich die "preußische Idee" insbesondere auch gegen jede Schwächung des Staates und seinen herabwürdigenden Mißbrauch für Wirtschaftsinteressen.

(Text aus einer früheren Publikation und Eigenentwicklung zusammengesetzt)

Waldgänger
23.12.2005, 18:07
Ich finds toll wie viele hier antworten :rolleyes:

Giftzwerg
23.12.2005, 18:27
Der Cäsarismus regiert nicht mit Hilfe einer Verfassung oder sonstigen demokratischen Hilfsmitteln, sondern mit der Autorität und dem Charisma des Volksführers.Kommt mir bekannt vor.. Hiess glaube ich Nationalsozialismus oder so..

Kenshin-Himura
23.12.2005, 19:45
Der Cäsarismus regiert nicht mit Hilfe einer Verfassung oder sonstigen demokratischen Hilfsmitteln, sondern mit der Autorität und dem Charisma des Volksführers.

Kommt mir bekannt vor.. Hiess glaube ich Nationalsozialismus oder so..

Hieß glaube ich Diktatur oder so. Das kann Nationalsozialismus sein, oder eben was Anderes.


Ich finds toll wie viele hier antworten

Gelegentlich lese ich es mir durch. Gemach, gemach.

Gärtner
24.12.2005, 02:30
Ich wollte hiermit einen Themenstrang über die Idee der "cäsarischen Aristokratie" aufmachen.Jetzt frag sich jeder was soll das sein?Mit Cäsarismus ist hiermit eine Herrschaftsform gemeint, welche Oswald Spengler als eine Rückkehr zur "blutsmäßigen Herrschaftsform" sieht.Der Cäsarismus regiert nicht mit Hilfe einer Verfassung oder sonstigen demokratischen Hilfsmitteln, sondern mit der Autorität und dem Charisma des Volksführers.
Das ist insgeamt völliger Unsinn. Worin soll bitteschön der "blutsmäßige" (was für ein grausliches Wort) Aspekt in der Regentschaft einer charismatischen Autorität liegen, die ja nicht einmal die persönliche Erbfolge kennt?

Abgesehen davon: Es ist zwar richtig, daß Cäsar keinen direkten Nachfolger bestimmt hat, aber immerhin hat er mit der Adoption des Octavian diesem eine Türe geöffnet, ohne die dieser nie zum Augustus geworden wäre.

Monarchist1985
24.12.2005, 11:52
Das ist insgeamt völliger Unsinn. Worin soll bitteschön der "blutsmäßige" (was für ein grausliches Wort) Aspekt in der Regentschaft einer charismatischen Autorität liegen, die ja nicht einmal die persönliche Erbfolge kennt?

Abgesehen davon: Es ist zwar richtig, daß Cäsar keinen direkten Nachfolger bestimmt hat, aber immerhin hat er mit der Adoption des Octavian diesem eine Türe geöffnet, ohne die dieser nie zum Augustus geworden wäre.

Eben, der Cäsarismus ist nichts anderes als eine Diktatur, gehüllt ins monarchische Gewand, um ihr den Anschein der Legalität zu geben! Selten so etwas widerliches gesehen bzw. gelesen!
Da ist mir der Natinalsozialismus gar noch sympathischer- wobei sich durchaus die Frage stellt, ob man bei einem solch menschenverachtenden System überhaupt von Sympathie reden kann- der bekannte sich wenigstens von vorneherein dazu, dass der mit Tradition und Werten, die vor allem die Monarchie verkörpert, brechen und eine auf den Pöbel fussende Diktatur gründen will, war wenigstens noch so ehrlich, seine barbarische und grausame Art zu zeigen, die Karten auf den Tisch zu legen; im Gegensatz zu diesem Cäsarismus, der sich als traditions- und segensreiche Monarchie ausgibt und in Wirklichkeit eine grausame Diktatur ist! Widerlich ist sowas, gerade als Monarchist stößt einem sowas sauer auf!

Kenshin-Himura
24.12.2005, 17:17
der Cäsarismus ist nichts anderes als eine Diktatur, gehüllt ins monarchische Gewand

Gibt es etwa Monarchieen, die keine Diktatur sind ?

Kenshin-Himura
24.12.2005, 20:24
@Stahlhelm: Ok, ich habe jetzt deinen Text gelesen.


Es ist bezeichnend das kein Verfassungstext das Geld als politische Größe kennt.Sie enthalten sämtlich reine Theorie.

Die Theorie reicht auch für einen Verfassungstext erstmal völlig aus. Soll ja kein 600-Seiten-Wälzer werden. Ich finde allerdings auch, dass auch unser gesamter anzustrebender Philosophiekonsens viel zu kurz kommt, die Präambel in der Verfassung (1 lausige Seite) ist ja ein einziger Witz. Es erwähnt Geld nicht, aber erwähnt es denn Informationen als politische Größe ? Oder charackterliche Stärke ? Es ist ein bisschen einseitig, als einzige Schwäche und Bedrohung der Demokratie die Wirtschaft bzw. reiche Leute zu sehen.


Danach ist die Liberaldemokratie ein "englisches Gewächs", welches lediglich für England die beste Regierungsform sei, auf Deutschland übertragen aber nicht anwendbar sei. "Parlamentarismus in Deutschland ist Unsinn oder Verrat".
Eine entscheidende Rolle spielt dabei für ihn der "Instinkt" eines Volkes, d.h. die Seele, die ein Volk ausmacht und die ihm inne wohnt.

Noch. Weil das deutsche Volk noch zu unreif und zu dumm ist. Aber das kann sich ja noch ändern. Die Hoffnung stirbt ja zuletzt.


England ist für ihn der Inbegriff des Individualismus, Materialismus und Egoismus. Dazu zitiert er sogar den Kommunisten Friedrich Engels: "Nichts ist dem englischen Empfinden fremder als Solidarität."

Wiederholt wird von Faschisten die Verleumdung verbreitet, Individualismus habe etwas mit Materialismus und Egoismus zu tun. Egoismus und Individualismus sind ein ziemliches Gegenteil, Egoismus passt meines Erachtens eher zum Kollektivismus. Wenn man zum Beispiel ankreidet, dass in Afrika täglich tausende an Hunger sterben, während wir hier bei McDonalds fressen und ins Kino gehen, und das scheinbar keine Sau interessiert, sind die Douglas-Einkaufstüten-an-die-Schulbank-Hänger und Haargel-Benutzer sowie Adidas-Träger die Ersten, die dagegen sprechen (
,,Denken Sie, die [Afrika] interessieren sich für uns ?" /
,,Die Amerikaner interessieren sich auch nicht für uns !" )
Bei Sportfesten oder Ähnlichem war ich der, der alles gab, für den Erfolg der Klasse, und sah einen faulen, unkameradschaftlichen Haufen vor mir hinschleifen. Als Lohn werde ich ausgebeutet und darf mir anhören, ich sei ein schon-alleine-aus-Prinzip-Protestler, und würde mich absichtlich von der Gesellschaft ausgrenzen, und überhaupt bin ich, da ich nich die Musik der Masse höre, nicht die gleiche Kleidung wie die Masse trage und nicht so denke wie die Masse, ein ganz unmöglicher, abscheulicher Mensch. In diesem Zusammenhang auch eine folgende Bemerkung:


"Jeder für sich: das ist englisch, alle für alle: das ist preußisch".

Nun ja, aber von dieser preußischen Mentalität ist ja nicht mehr viel übrig geblieben. Wobei ich das auch nicht wünsche, dass diese Mentalität zurückkehrt, weil ich das primar nicht als Solidarität sehe, sondern als Faschismus, denn es galt, wie in weiten Teilen leider auch heute noch, eben nicht ,,Alle für Alle", sondern ,,Alle für Alle, solange keiner zu weit in seiner Persönlichkeitsentfaltung und Meinung von Allen abweicht", also eher ,,Fast Alle gegen den Rest, gegen die Wenigen".

Geronimo
24.12.2005, 20:30
Eine entscheidende Rolle spielt dabei für ihn der "Instinkt" eines Volkes, d.h. die Seele, die ein Volk ausmacht und die ihm inne wohnt.

Bedenke: Als Spengler dies schrieb, gabe es noch ein autochtones deutsches Volk. Es hatte einen gemeinsamen Hintergrund und Grundsätze. Heute? 14 Millionen Mitbürger haben Migrationshintergrund - glaubst du die machen auch die Seele im `Spenglerschen Sinne aus?

Monarchist1985
24.12.2005, 20:47
Gibt es etwa Monarchieen, die keine Diktatur sind ?

Schon wieder dieses Vorurteil, dass Monarchien Diktaturen sind, dabei habe ich es eindeutig widerlegt!
Sind den Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Schweden, die Niederlande, Belgien, Spanien, Luxemburg, Monaco, Liechtenstein Diktaturen; gibt es dort eine Geheimpolizei, die jegliche Opposition unterdrückt, sind dort Folter und Mord an der Tagesordnung?! Gibt es dort den großen Führer, der Missliebige in Gefangenlager bringen lässt, wo sie zu Tode gefoltert werden?!
Selten so einen Mist gelesen wie du ihn geschrieben hast...!

Geronimo
24.12.2005, 20:59
Zitat von kenshin-himura
Gibt es etwa Monarchieen, die keine Diktatur sind ?
Was Kenshin wohl meint, ist das ein Monarch eben nicht gewählt wird. Die Abwesenheit von Wahlen könnte man im staatsrechtlichen Sinne durchaus als Form von Diktatur ansehen (oder Autokratie?)


Sind den Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Schweden, die Niederlande, Belgien, Spanien, Luxemburg, Monaco, Liechtenstein Diktaturen

Natürlich nicht. Das sind repräsentative Monarchien. Folklore eben. Ich glaube, du hast weder das Thema, geschweige Spengler verstanden. Tut mir leid.

Kenshin-Himura
24.12.2005, 21:22
Sind den Großbritannien, Norwegen, Dänemark, Schweden, die Niederlande, Belgien, Spanien, Luxemburg, Monaco, Liechtenstein Diktaturen

Nein, aber die würde ich auch nun wirklich nicht als Monarchieen bezeichnen, auch wenn man sie offiziell akademisch so nennt, da stehe ich sicher nicht alleine da. Du forderst ja eine Monarchie, und ich nehme an, dass du damit eine meinst, in der das Staatsoberhaupt nicht gewählt wird (oder habe ich dich da falsch verstanden?), und dann würde ich auf jeden Fall als Diktatur bezeichnen.


Was Kenshin wohl meint, ist das ein Monarch eben nicht gewählt wird. Die Abwesenheit von Wahlen könnte man im staatsrechtlichen Sinne durchaus als Form von Diktatur ansehen

Richtig ;)

Monarchist1985
24.12.2005, 21:26
Was Kenshin wohl meint, ist das ein Monarch eben nicht gewählt wird. Die Abwesenheit von Wahlen könnte man im staatsrechtlichen Sinne durchaus als Form von Diktatur ansehen (oder Autokratie?)

Dazu sage ich nur: Um ein System am Leben zu erhalten, muss man auch Maßnahmen ergreifen, die den Grundsätzen des System eigentlich zuwiderlaufen! Der große Vorteil der demokratischen Republik ist, dass jeder alles erreichen kann, weil jeder und alle gewählt werden; der Nachteil dabei ist allerdings, dass dadurch Demagogen den Staat unterlaufen und schleichend die Macht übernehmen können! Um das zu verhindern, braucht man eine Institution an der Spitze des Staates, die nicht durch Wahlen ermittelt wird, somit fest im Staat verankert,frei und unabhängige ist und so gegen Feinde der Demokratie ins Felde ziehen kann oder gleich verhindert, dass kommunistische oder faschistischen Bastarde überhaupt eine Basis bekommen! Und eben diese Institution ist die Monarchie!
Schaut euch doch mal England an: Denkt ihr, da hätten Demagogen aus der extremen linken oder rechten Ecke jemals eine Chance?! Es ist kein Zufall, dass die rechts- und linksradikalen Parteien in England nicht mehr als Sekten sind; die Monarchie - gerade jetzt in Person von Elisabeth II, die mehr als ein halbes Jahrundert an der Spitze GB`s steht und ein Symbol dieses Landes ist- ist und bleibt die höchste Institution im Land; sie sorgt für den Schutz der Tradition und für das ungestörte Wachstum der Demokratie! Die Briten haben einmal den Fehler gemacht, sich der Monarchie zu entledigen, was letztlich in einer brutalen Militärdikatur unter einem gewissen Oliver C. endete! Den Fehler, die Monarchie abzuschaffen, begehen die Menschen in GB nicht ein zweites Mal!

Monarchist1985
24.12.2005, 21:29
Du forderst ja eine Monarchie, und ich nehme an, dass du damit eine meinst, in der das Staatsoberhaupt nicht gewählt wird (oder habe ich dich da falsch verstanden?), und dann würde ich auf jeden Fall als Diktatur bezeichnen.
So ein Blödsinn! In allen von mir genannten Ländern wird das Staatsoberhaupt nicht gewählt und trotzdem sind diese Staaten beileibe keine Diktaturen, eher Musterdemokratien; unter dem Dach, unter dem Schutz der Monarchie kann sich die Demokratie entfallen!
Somit ist deine Theorie Monarchie=Diktatur reif für die Mülltonne!

Waldgänger
24.12.2005, 21:32
Eben, der Cäsarismus ist nichts anderes als eine Diktatur, gehüllt ins monarchische Gewand, um ihr den Anschein der Legalität zu geben! Selten so etwas widerliches gesehen bzw. gelesen!
Da ist mir der Natinalsozialismus gar noch sympathischer- wobei sich durchaus die Frage stellt, ob man bei einem solch menschenverachtenden System überhaupt von Sympathie reden kann- der bekannte sich wenigstens von vorneherein dazu, dass der mit Tradition und Werten, die vor allem die Monarchie verkörpert, brechen und eine auf den Pöbel fussende Diktatur gründen will, war wenigstens noch so ehrlich, seine barbarische und grausame Art zu zeigen, die Karten auf den Tisch zu legen; im Gegensatz zu diesem Cäsarismus, der sich als traditions- und segensreiche Monarchie ausgibt und in Wirklichkeit eine grausame Diktatur ist! Widerlich ist sowas, gerade als Monarchist stößt einem sowas sauer auf!


Danke für die Komplimente.Sowas schmeichelt mir.Hass mich nur für meine "widerwärtigen und unmenschlichen Ideen".Nur zu.Mehr davon.Der Hass der Ignoranten bezeugt nur, dass ich hier das Richtige geschrieben habe. :]

Geronimo
24.12.2005, 21:33
Dazu sage ich nur: Um ein System am Leben zu erhalten, muss man auch Maßnahmen ergreifen, die den Grundsätzen des System eigentlich zuwiderlaufen! Der große Vorteil der demokratischen Republik ist, dass jeder alles erreichen kann, weil jeder und alle gewählt werden; der Nachteil dabei ist allerdings, dass dadurch Demagogen den Staat unterlaufen und schleichend die Macht übernehmen können! Um das zu verhindern, braucht man eine Institution an der Spitze des Staates, die nicht durch Wahlen ermittelt wird, somit fest im Staat verankert,frei und unabhängige ist und so egen Feinde der Demokratie effektiv vorgehen kann! Und eben diese Institution ist die Monarchie!

Durchaus richtig. Bestes Beispiel Juan Carlos von Spanien beim Putsch 1982. Aber kannst du dir nicht auch ein gegenteiliges Beispiel vorstellen? Bekanntlicherweise sind ja auch haufenweise Debile aus diesen Dynastien hervorgegangen. Ich glaube du verklärst da was. BTW: Ich persönlich finde die Idee einer konstitutionellen Monarchie, auch in Deutschland, durchaus charmant. Der (leider verstorbene) Louis Ferdinand hätte sicher die Herzen (fast) aller erobert. Aber was machst du, wenn wieder ein zwar hochintelligenter, aber charakterschwacher Wilhelm II. rumschwadroniert?

Kenshin-Himura
24.12.2005, 21:39
braucht man eine Institution an der Spitze des Staates, die nicht durch Wahlen ermittelt wird, somit fest im Staat verankert,frei und unabhängige ist und so egen Feinde der Demokratie effektiv vorgehen kann! Und eben diese Institution ist die Monarchie!

Auch eine präsidiale Demokratie hat diesen Vorteil. Ich fände eine präsidiale Demokratie, wie sie zum Beispiel die USA haben, mit einem starken Präsidenten, ja auch besser !


Danke für die Komplimente.Sowas schmeichelt mir.Hass mich nur für meine "widerwärtigen und unmenschlichen Ideen".Nur zu.Mehr davon.Der Hass der Ignoranten bezeugt nur, dass ich hier das Richtige geschrieben habe.

Na ja, das trifft häufig zu, jedoch nicht immer. Die NPD und die SED werden ja zum Beispiel auch ziemlich stark gehasst, deswegen haben sie noch lange nicht vom Grundsatz her recht. Es wäre ja 'mal wichtiger und schöner, wenn du nun auch auf die Argumente, die deinem Text entgegengebracht wurden, antworten würdest, denn es waren ja in diesem Falle eben nicht nur Pöbel und Hass, sondern auch Argumente.

Waldgänger
24.12.2005, 21:40
Bedenke: Als Spengler dies schrieb, gabe es noch ein autochtones deutsches Volk. Es hatte einen gemeinsamen Hintergrund und Grundsätze. Heute? 14 Millionen Mitbürger haben Migrationshintergrund - glaubst du die machen auch die Seele im `Spenglerschen Sinne aus?

Nach Spenglers Sinne ist die sozialdarwinsitische Rassentheorie der "reinen Rasse" materialistisch und unsinnig.Eine Rasse wird nicht nur an den Merkmalen ihres Schädelbaus bemessen usw, d.h. er widerlegt hier sehr schön den rassischen Sozaialdarwinsimus.Spengler:

"Wenn hier von Rasse die Rede ist,so ist es nicht in dem Sinne gemeint wie er heute unter Antisemiten in Amerika und Europa Mode ist.Darwinistisch; materialistisch nämlich.Rassereinheit ist ein groteskes Wort,angesichts der Tatsache,dass seit Jahrtausenden alle Stämme und Arten sich gemischt haben.Und das gerade kriegerische, also gesunde zukunftsreiche Geschlechter von jeher gern einen Fremden in sich eingegliedert haben wenn er von "Rasse war", gleichviel zu welcher Rasse er gehörte.Wer viel von Rasse spricht hat keine mehr.Es kommt nicht auf die reine, sondern auf die starke Rasse an die ein Volk in sich hat."

Du siehst also, dass Spenglers Rassebegriff ein anderer war und er meinte auch, wenn das "Führungsvolk" dem annektierten Volk seine Werte aufdoktriniert, dass so ein neuer Typus entstehen kann.
Ich stimme Spengler nicht 100%ig zu, denn ich denke ein Volk kann nur so viel Migranten aufnehmen wie ein Magen essen kann.Irgendwann hat sich auch jeder mal sattgegessen.

Monarchist1985
24.12.2005, 21:48
Durchaus richtig. Bestes Beispiel Juan Carlos von Spanien beim Putsch 1982. Aber kannst du dir nicht auch ein gegenteiliges Beispiel vorstellen? Bekanntlicherweise sind ja auch haufenweise Debile aus diesen Dynastien hervorgegangen. Ich glaube du verklärst da was.
Sicher besteht auch die Gefahr, dass ein Monarch aus seiner Position heraus die Demokratie angreift! Aber die Gefahr, dass die Demokratie von republikanischer Seite aus zugrunde geht, ist ungleich größer! Das liegt im Wesen des Repubikanismus, der Emporkömmlinge fördert, die aus der Gosse, von ganz unten kommen und auf ihrem steilen Weg nach oben immer mehr Macht an sich reissen! Und ist ein republikanischer Politiker erst an der Macht, kann er in eben diesem republikanischen Staat durch das Prinzip der Wahl, welches das beliebige Ein- und Absetzen von Amtsträger und somit einen brutalen Zentralstaat ermöglicht (siehe u.a.: Die Reichsstatthalter im "Dritten Reich"), dies ist in den auf dem Zufall der Geburt basiernden Monarchien niemals möglich!


Aber was machst du, wenn wieder ein zwar hochintelligenter, aber charakterschwacher Wilhelm II. rumschwadroniert?
Wie ich schon oben sagte: Die Gefahr, dass ein Emporkömmling aus dem republikanischen Lager austickt, ist wesentlich größer als das ein Monarch neben der Spur fährt; eben wegen des von Natur aus aggressiven Wesens der Republik!

Monarchist1985
24.12.2005, 21:51
Auch eine präsidiale Demokratie hat diesen Vorteil. Ich fände eine präsidiale Demokratie, wie sie zum Beispiel die USA haben, mit einem starken Präsidenten, ja auch besser !
Eben nicht! Der Präsident wird gewählt, er muss also Rücksicht auf die in seinem Rücken stehende Partei nehmen und wird von ihr-willig oder unwillig- instrumentalisiert!
Und wenn der Präsident aus dem antidemokratischen Lager kommt, ist es um die Demokratie endgültig geschehen; dann gibt es keine fest im Land verankerte, unabhängige und freie Institution mehr, die der Diktatur Einhalt gebieten kann!

Kenshin-Himura
24.12.2005, 21:55
Eben nicht! Der Präsident wird gewählt, er muss also Rücksicht auf die in seinem Rücken stehende Partei nehmen und wird von ihr-willig oder unwillig- instrumentalisiert!

Ja, aber nicht in dem Maße, wie es bei der parlamentarischen Demokratie ist, dem würdest du doch zustimmen ? Beispielsweise Bush macht ja durchaus auch unpopuläre Dinge. Ich finde, dass die größere Unabhängigkeit in einer Monarchie gegenüber einer präsidialen Demokratie nicht die Gefahren aufwiegt, dass da jemand an die Macht kommen kann, der alles mit der Bevölkerung machen kann, was er will (also auch Diktatur).

Monarchist1985
24.12.2005, 22:31
Ja, aber nicht in dem Maße, wie es bei der parlamentarischen Demokratie ist, dem würdest du doch zustimmen ?
Nein, würde ich nicht! Ein gewählter Repräsentant vertritt zwangsläuig eine Interessensgruppe/Partei und kann daher niemals unabhängig sein!


Ich finde, dass die größere Unabhängigkeit in einer Monarchie gegenüber einer präsidialen Demokratie nicht die Gefahren aufwiegt, dass da jemand an die Macht kommen kann, der alles mit der Bevölkerung machen kann, was er will (also auch Diktatur).
Sorry, aber das ist Quatsch! Ließ nochmals, was ich hier geschrieben habe:
"Sicher besteht auch die Gefahr, dass ein Monarch aus seiner Position heraus die Demokratie angreift! Aber die Gefahr, dass die Demokratie von republikanischer Seite aus zugrunde geht, ist ungleich größer! Das liegt im Wesen des Repubikanismus, der Emporkömmlinge fördert, die aus der Gosse, von ganz unten kommen und auf ihrem steilen Weg nach oben immer mehr Macht an sich reissen! Und ist ein republikanischer Politiker erst an der Macht, kann er in eben diesem republikanischen Staat durch das Prinzip der Wahl, welches das beliebige Ein- und Absetzen von Amtsträger und somit einen brutalen Zentralstaat ermöglicht (siehe u.a.: Die Reichsstatthalter im "Dritten Reich"), dies ist in den auf dem Zufall der Geburt basiernden Monarchien niemals möglich!

Kenshin-Himura
24.12.2005, 22:39
"Sicher besteht auch die Gefahr, dass ein Monarch aus seiner Position heraus die Demokratie angreift! Aber die Gefahr, dass die Demokratie von republikanischer Seite aus zugrunde geht, ist ungleich größer!

Na gut, wenn du es so siehst, dann ist es nachvollziehbar. Ich finde aber nicht, dass die Gefahr in einer präsidialen Demokratie höher ist.

Geronimo
24.12.2005, 22:40
Also, mal abschließend für mich in dieser Diskussion. Wie gesagt, der Gedanke an ein deutsches Kaiserreich (Das 4.Reich..huhu..unsere Nachbarn!) hat durchaus Charme. Die Uniformen der kaiserlichen Armee waren durchweg schöner (aber auch unpraktischer) als die von Wehrmacht und Bundeswehr :smile:. Das 2.Reich war sicher keine Diktatur, sondern eher eine Präsidialdemokratie mit dem Kaiser an der Spitze. Wie sagte der amerikanische Präsident Roosevelt (der erste!) 1912 bei einem Besuch Deutschlands zu Wilhelm II: " In meinem Land würden sie zweifellos ihren Wahlkreis gewinnen. Das ist mehr als ich von all ihren anderen gekrönten Kollegen sagen könnte." Deutschland war zweifellos zwischen 1871 und 1918 ein demokratisches Land. Allein in Preußen gab es das 3-Klassenwahlrecht (orientiert am Einkommensteueraufkommen-wär ´n eigenen Thread wert). Auf Reichsebene und in allen anderen Ländern des Deutschen Reichs galt: ein Mann-eine Stimme! Kein Unterschied zu Frankreich, USA, GB usw. Die SPD war nach den Reichstagswahlen 1912 stärkste Fraktion im Reichstag. Nur eine Koalition konnte eine SPD-Reichsregierung verhindern. Hätte es 1916 noch Reichstagswahlen gegeben (und keinen Krieg), wäre der Reichskanzler ein Sozialdemokrat gewesen. Ich bin sicher, Wilhelm II. hätte mit dem zusammengearbeitet - einfach weil die Verfassung nichts anderes erlaubt hätte. So gesehen alles bedenkenswerte Ansätze von euch allen. Aber leider - wir haben wirklich andere Probleme - viel, viel Größere!!!

Kenshin-Himura
24.12.2005, 22:44
Aber leider - wir haben wirklich andere Probleme - viel, viel Größere!!!

Zum Beispiel ? Das System kann ja manchmal auch der Grund für die großen Probleme sein. Diskussionen über das Staatssystem und Hiterfragung dessen haben also durchaus ihre Berechtigung.

Hinzufügen möchte ich noch bei der Monarchie den Nachteil, dass da ja auch leicht Staatsoberhaupt werden kann, wer überhaupt keine Ahnung hat von Politik und sich nicht für Politik interessiert. In Demokratien kommen zwar zuweilen auch Voll-Stümper an die Macht, aber ein gewisses Grundinteresse für Politik ist schon Vorraussetzung, wenn jemand beim Volk beliebt sein will und somit eine Machtperspektive haben will.

Waldgänger
24.12.2005, 23:09
Warum muss sich jeder Themenstrang indem der Monarchist1985 mitmacht zu einem Pro-und Contra-Monarchiethema entwickeln?Es ging um eine cäsarisch geführte Aristokratie.

Kenshin-Himura
24.12.2005, 23:25
Warum muss sich jeder Themenstrang indem der Monarchist1985 mitmacht zu einem Pro-und Contra-Monarchiethema entwickeln?Es ging um eine cäsarisch geführte Aristokratie.

Ich habe bezüglich der Cäsarischen Diktatur nichts mehr hinzuzufügen. Also werden Nebenthemen ausgebeutet.

Waldgänger
24.12.2005, 23:43
Ich habe bezüglich der Cäsarischen Diktatur nichts mehr hinzuzufügen. Also werden Nebenthemen ausgebeutet.

Wenn dem so ist, solltest du dich raushalten, da sich sonst der Themenstrang verwässert und sowas kennen wir doch alle zu genüge. :]

Waldgänger
25.12.2005, 00:17
Abgesehen davon: Es ist zwar richtig, daß Cäsar keinen direkten Nachfolger bestimmt hat, aber immerhin hat er mit der Adoption des Octavian diesem eine Türe geöffnet, ohne die dieser nie zum Augustus geworden wäre.

Es ist hier auch nur die "Art" der Herrschaft wie unter Cäsar gemeint.Der Cäsarismus ist wie der Bonapartismus eine Form der Herrschaftsausübung.Die Weitergabe des Amtes durch Julius Cäsar ist dabei irrelevant.Gemeint ist eine Herrschaft der Besten cäsarischen Typus.

Kenshin-Himura
25.12.2005, 13:43
Wenn dem so ist, solltest du dich raushalten, da sich sonst der Themenstrang verwässert und sowas kennen wir doch alle zu genüge. :]

Eine Frage des Abwägens, denke ich. Wenn wir immer 100%ig beim Thema bleiben müssten, könnte das Forum zu machen. Es muss ja nicht immer wegen jedem etwas abweichenden Aspekt ein neuer Thread aufgemacht werden. Zumal ja halt oft ein Thema mit dem anderen zusammenhängt.

Monarchist1985
25.12.2005, 16:39
.

Hinzufügen möchte ich noch bei der Monarchie den Nachteil, dass da ja auch leicht Staatsoberhaupt werden kann, wer überhaupt keine Ahnung hat von Politik und sich nicht für Politik interessiert. In Demokratien kommen zwar zuweilen auch Voll-Stümper an die Macht, aber ein gewisses Grundinteresse für Politik ist schon Vorraussetzung, wenn jemand beim Volk beliebt sein will und somit eine Machtperspektive haben will.
Ja, aber selbst wenn ein Thronfolger von Kindesbeinen an nicht automatisch Interesse an Politik mitbringt, so kann ihm das in den rund 20 Jahren, die in der Regel bis zum Herrschaftsantritt bleiben, noch beigebracht werden! Ein republikanischer Politiker ist dagegen, wenn er als Volltrottel an die Macht kommt, schon mindestsn 40 oder älter; da kann man nicht mehr viel verändern! So muss mans auch sehen!

Gärtner
26.12.2005, 02:27
Es ist hier auch nur die "Art" der Herrschaft wie unter Cäsar gemeint.Der Cäsarismus ist wie der Bonapartismus eine Form der Herrschaftsausübung.Die Weitergabe des Amtes durch Julius Cäsar ist dabei irrelevant.Gemeint ist eine Herrschaft der Besten cäsarischen Typus.
Schon klar. Dennoch meine ich, daß du die Beurteilung einer Herrschaftsform nicht von der Art ihrer Weitergabe trennen kannst. Du betreibst hier m.E. eine willkürliche Verengung.

Werner Fink
26.12.2005, 07:31
Es ist auch nicht unbedingt der der beste Herrscher, der seine konkurrenten am effektivsten bekämpft hat.

Waren alle Cäsaren wie Augustus oder oder Marc Aurel? Waren es immer die besen? Die Caligula, die Stalin, Mao, PolPot, Nero, Tiberius, ect.?

Kenshin-Himura
26.12.2005, 13:57
Es ist auch nicht unbedingt der der beste Herrscher, der seine konkurrenten am effektivsten bekämpft hat.

Waren alle Cäsaren wie Augustus oder oder Marc Aurel? Waren es immer die besen? Die Caligula, die Stalin, Mao, PolPot, Nero, Tiberius, ect.?

Nein, so gut wie nie. Um seine Konkurrenten effektiv zu bekämpfen, sind ja auch Armeen oder Beziehungen, die man zufällig hat, von Vorteil, sowie weitere Zufälle, natürliches Versterben von Herrschern, usw.