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Vollständige Version anzeigen : Die Ukraine-2014: ein notwendiger Machtwechsel oder ein Verbrechen gegen eigenes Volk?



Erik
14.12.2016, 14:28
Ich interessiere mich für Zeitgeschehen in der Ukraine und habe ein interessantes Dokument (leider auf Englisch) gefunden (http://perevorot.info/Perevorot-eng.pdf). Im kurzen und ganzen schreibt ein Mensch, der sich als ukrainischer Politiker und Jurist vorgestellt hat, dass alles, was in der Ukraine Februar 2014 passierte, verfassungswidrig und nichts anders als Staatsstreich und Verbrechen gewesen sein soll. Dieser Politiker, Vladimir Oleynyk, gibt viele Beweisgründe dafür unter der Berufung auf das Grundgesetzt des Landes und verschiedene Dokumente. Natürlich ist es schwer nach zwei Jahren etwas mit Sicherheit zu behaupten, aber seine Erklärungen mit konkreten Beispielen aus dem Grundgesetzt und besonders die dargestellten Dokumente in Abschrift sehen ziemlich schlüssig aus. Eine Gruppe von Politiker in der Ukraine rechtswidrig an die Macht gekommen sei, so Oleynyk. Das heißt, dass die heutige Regierung in der Ukraine ungesetzlich regiert. Habe die Information gefunden, dass die Dokumente vor Gericht gestellt wurden und das Prozess selbst bald beginnt. Was denkt ihr darüber? Kann dies eine reine Wahrhei sein?

KatII
14.12.2016, 14:42
Warst du 3 Jahre lang in der Taiga, oder was?

Para ou rien
14.12.2016, 14:49
Gab doch mittlerweile sowohl Präsidentschafts- wie auch Parlamentswahlen. Die "Putschisten"-Parteien haben alle relativ bequem gewonnen. Von Teilen Lugansk und Donezk abgesehen, scheint es sonst keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen das neue Regime zu geben. Insofern scheint die Mehrheit der Ukrainer mit dem Machtwechsel d'accord zu gehen.

KatII
14.12.2016, 15:15
Gab doch mittlerweile sowohl Präsidentschafts- wie auch Parlamentswahlen. Die "Putschisten"-Parteien haben alle relativ bequem gewonnen. Von Teilen Lugansk und Donezk abgesehen, scheint es sonst keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen das neue Regime zu geben. Insofern scheint die Mehrheit der Ukrainer mit dem Machtwechsel d'accord zu gehen.
Du hast keine Ahnung. In Kiew wird seit 2 Jahren unafhörlich protestiert.

Para ou rien
14.12.2016, 15:26
Du hast keine Ahnung. In Kiew wird seit 2 Jahren unafhörlich protestiert.

Mit wievielen Teilnehmern im Durchschnitt? Wurde zudem schon etwas erreicht?

KatII
14.12.2016, 15:30
Mit wievielen Teilnehmern im Durchschnitt? Wurde zudem schon etwas erreicht?

K.a. wieviele. Nix erreicht.

frundsberg
14.12.2016, 15:33
Ich interessiere mich für Zeitgeschehen in der Ukraine und habe ein interessantes Dokument (leider auf Englisch) gefunden (http://perevorot.info/Perevorot-eng.pdf). Im kurzen und ganzen schreibt ein Mensch, der sich als ukrainischer Politiker und Jurist vorgestellt hat, dass alles, was in der Ukraine Februar 2014 passierte, verfassungswidrig und nichts anders als Staatsstreich und Verbrechen gewesen sein soll. Dieser Politiker, Vladimir Oleynyk, gibt viele Beweisgründe dafür unter der Berufung auf das Grundgesetzt des Landes und verschiedene Dokumente. Natürlich ist es schwer nach zwei Jahren etwas mit Sicherheit zu behaupten, aber seine Erklärungen mit konkreten Beispielen aus dem Grundgesetzt und besonders die dargestellten Dokumente in Abschrift sehen ziemlich schlüssig aus. Eine Gruppe von Politiker in der Ukraine rechtswidrig an die Macht gekommen sei, so Oleynyk. Das heißt, dass die heutige Regierung in der Ukraine ungesetzlich regiert. Habe die Information gefunden, dass die Dokumente vor Gericht gestellt wurden und das Prozess selbst bald beginnt. Was denkt ihr darüber? Kann dies eine reine Wahrhei sein?

Das ist doch kein Geheimnis, daß die NATO unter Anführung der US-Staatsministerin Nudelmann, in der Ukraine geputscht hat und die ganze Ukraine, die ganze? Nein, der Osten ist dann von diesem Regime abgerückt und hat sich Rußland zugewandt, daß die Ukraine nun unter einem NATO-Putsch-Regime steht.

Krabat
14.12.2016, 15:36
Nudelmann hat geputscht. Sapperlott.

tabasco
14.12.2016, 20:45
Du hast keine Ahnung. In Kiew wird seit 2 Jahren unafhörlich protestiert.

In den letzten zwei Jahren war ich mindestens 5 Mal in Kiew und bekam keine "Proteste" mit.

autochthon
14.12.2016, 20:51
http://politikforen.net/showthread.php?147237-Krisenherd-Ukraine

Guten Morgen Erik.

Wenn Dir ein Thema durch den Kopf geht, suchst Du hierzuforum ersteinmal, ob dafür bereits einen Strang gibt, ja!?

http://politikforen.net/showthread.php?147237-Krisenherd-Ukraine

Krisenherd Ukraine - Sammelstrang. Seit exakt 3 jahren am Start! (Können die Mods vielleicht verheiraten).

DeRu
14.12.2016, 20:52
In den letzten zwei Jahren war ich mindestens 5 Mal in Kiew und bekam keine "Proteste" mit.
Einfach mal "Протести в Києві" bei google.ua eingeben. So schwer dürfte das für dich als "Ukrainerin" ja nicht sein.

tabasco
14.12.2016, 20:57
Einfach mal "Протести в Києві" bei google.ua eingeben. So schwer dürfte das für dich als "Ukrainerin" ja nicht sein.

Wozu?

KatII
14.12.2016, 20:59
In den letzten zwei Jahren war ich mindestens 5 Mal in Kiew und bekam keine "Proteste" mit.
Dann waren es halt fake news.

DeRu
14.12.2016, 21:01
Wozu?
Damit du keine dummen Beiträge mehr vom Stapel lässt.

autochthon
14.12.2016, 21:05
Einfach mal "Протести в Києві" bei google.ua eingeben. So schwer dürfte das für dich als "Ukrainerin" ja nicht sein.

WO findet ihr solche Knorzbuchstaben auf der Tastatur???? :? Soll das eine Sprache sein??

KatII
14.12.2016, 21:08
Einfach mal "Протести в Києві" bei google.ua eingeben. So schwer dürfte das für dich als "Ukrainerin" ja nicht sein.
nicht "B" sondern "y".

DeRu
14.12.2016, 21:13
nicht "B" sondern "y".
в geht auch.
Zumindest findet sich das häufig auch so.

Maitre
14.12.2016, 21:14
Einfach mal "Протести в Києві" bei google.ua eingeben. So schwer dürfte das für dich als "Ukrainerin" ja nicht sein.

Darf man auf google.ua überhaupt in russischer Sprache suchen?

Towarish
14.12.2016, 21:30
Gab doch mittlerweile sowohl Präsidentschafts- wie auch Parlamentswahlen. Die "Putschisten"-Parteien haben alle relativ bequem gewonnen. Von Teilen Lugansk und Donezk abgesehen, scheint es sonst keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen das neue Regime zu geben. Insofern scheint die Mehrheit der Ukrainer mit dem Machtwechsel d'accord zu gehen.

Wenn man Gefahr läuft mit entflammbaren Flüssigkeiten übergossen zu werden, lässt es sich auch schwer gegen den neuen Machtwechsel sein zu wollen.

Para ou rien
14.12.2016, 21:45
Wenn man Gefahr läuft mit entflammbaren Flüssigkeiten übergossen zu werden, lässt es sich auch schwer gegen den neuen Machtwechsel sein zu wollen.

Selbst "Neurussen" in der Ukraine können wenigstens zur Wahl gehen. Die "prorussischen" Parteien laufen aktuell aber unter ferner liefen.

Towarish
18.12.2016, 09:19
Selbst "Neurussen" in der Ukraine können wenigstens zur Wahl gehen. Die "prorussischen" Parteien laufen aktuell aber unter ferner liefen.

Für Russen gibt es dort nichts zu wählen. Die Westukraine wendete gegen jeden Menschen der sich gegenüber der Ostukraine zurückhaltend geäußert hat Gewalt an.
Hinterher gab es dann noch eine Reihe von echten oder vermeintlichen Selbstmorden.

Und nach der Geschichte in Odessa ist es eh aus.

Das ist einer dieser Konflikte die ausgefochten werden müssen. Allerdings macht Putin keine Nägel mit Köpfen, was zu einer Wiederholung der Ereignisse führen wird.

Dima
18.12.2016, 17:06
Gab doch mittlerweile sowohl Präsidentschafts- wie auch Parlamentswahlen. Die "Putschisten"-Parteien haben alle relativ bequem gewonnen. Von Teilen Lugansk und Donezk abgesehen, scheint es sonst keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen das neue Regime zu geben. Insofern scheint die Mehrheit der Ukrainer mit dem Machtwechsel d'accord zu gehen.
Führen wir die Logik mal weiter: Auch in den Donezker und Lugansker Volksrepubliken gibts keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen die Aufständischen. Ebenso wie auf der Krim es keinen Widerstand gegen die russische Staatsmacht gibt, ganz im Gegenteil. Insofern scheint die Mehrheit der dort lebenden Menschen damit einverstanden zu sein.


Allerdings macht Putin keine Nägel mit Köpfen, was zu einer Wiederholung der Ereignisse führen wird.
Was auch richtig so ist. Putin ist kein Schirinowski, der am liebsten jeden niederbomben würde, der Russland auch nur schief anguckt. Putin möchte, dass es keinen russisch-ukrainischen Krieg gibt (wie vom Westen gewünscht). Weil er versteht, dass ein russischer Einmarsch in der Ukraine eine sehr starke Partisanenbewegung in der Ukraine auslösen würde. Schließlich sind Ukrainer auch Russen, auch wenn ihnen ihre Propaganda seit Jahrtzehnten konsequent eintrichtert, dass sie mit den Russen nichts gemein haben. Aber deshalb handeln Ukrainer auch wie Russen und würden auf einen russischen Einmarsch mit Partisanenkampf reagieren. Am Ende würden Russen Russen abschlachten und der Westen hätte sein Ziel erreicht, wie 1917.

Nein, das darf sich nicht wiederholen und deshalb stehe ich hinter Putin.

Rumpelstilz
18.12.2016, 18:06
Führen wir die Logik mal weiter: Auch in den Donezker und Lugansker Volksrepubliken gibts keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen die Aufständischen. Ebenso wie auf der Krim es keinen Widerstand gegen die russische Staatsmacht gibt, ganz im Gegenteil. Insofern scheint die Mehrheit der dort lebenden Menschen damit einverstanden zu sein.


Was auch richtig so ist. Putin ist kein Schirinowski, der am liebsten jeden niederbomben würde, der Russland auch nur schief anguckt. Putin möchte, dass es keinen russisch-ukrainischen Krieg gibt (wie vom Westen gewünscht). Weil er versteht, dass ein russischer Einmarsch in der Ukraine eine sehr starke Partisanenbewegung in der Ukraine auslösen würde. Schließlich sind Ukrainer auch Russen, auch wenn ihnen ihre Propaganda seit Jahrtzehnten konsequent eintrichtert, dass sie mit den Russen nichts gemein haben. Aber deshalb handeln Ukrainer auch wie Russen und würden auf einen russischen Einmarsch mit Partisanenkampf reagieren. Am Ende würden Russen Russen abschlachten und der Westen hätte sein Ziel erreicht, wie 1917.

Nein, das darf sich nicht wiederholen und deshalb stehe ich hinter Putin.
Man muss einfach nur Geduld haben und abwarten. Der sog. "Westen" schafft sich ja schon selber ab.

Dima
18.12.2016, 18:46
Man muss einfach nur Geduld haben und abwarten. Der sog. "Westen" schafft sich ja schon selber ab.
Genau. Und das weiß auch ein Putin.

Putin leitet sein Land seit fast 17 Jahren und verzeichnet dabei riesige Erfolge. Vor 17 Jahren hat kaum jemand an Russland geglaubt, heute meint man sogar, Putin persönlich habe die US-Wahlen gefälscht. Wenn das kein Prestigezuwachs ist...

Ich maße mir auch nicht an, zu sagen, dass ich es besser weiß oder besser machen könnte als er. Ich vertraue ihm.

Towarish
18.12.2016, 18:53
Was auch richtig so ist. Putin ist kein Schirinowski, der am liebsten jeden niederbomben würde, der Russland auch nur schief anguckt. Putin möchte, dass es keinen russisch-ukrainischen Krieg gibt (wie vom Westen gewünscht). Weil er versteht, dass ein russischer Einmarsch in der Ukraine eine sehr starke Partisanenbewegung in der Ukraine auslösen würde. Schließlich sind Ukrainer auch Russen, auch wenn ihnen ihre Propaganda seit Jahrtzehnten konsequent eintrichtert, dass sie mit den Russen nichts gemein haben. Aber deshalb handeln Ukrainer auch wie Russen und würden auf einen russischen Einmarsch mit Partisanenkampf reagieren. Am Ende würden Russen Russen abschlachten und der Westen hätte sein Ziel erreicht, wie 1917.

Nein, das darf sich nicht wiederholen und deshalb stehe ich hinter Putin.

Ich glaube nicht an eine ukrainische Solidarität. Was 2014 möglich war, ist es heute immer noch.
Außerdem wäre es nur von Vorteil, wenn man großte Teile der ukr. Gesellschaft zur Flucht in die EU zwingt.

Dr Mittendrin
18.12.2016, 18:55
Gab doch mittlerweile sowohl Präsidentschafts- wie auch Parlamentswahlen. Die "Putschisten"-Parteien haben alle relativ bequem gewonnen. Von Teilen Lugansk und Donezk abgesehen, scheint es sonst keine wesentlichen Widerstandsbewegungen gegen das neue Regime zu geben. Insofern scheint die Mehrheit der Ukrainer mit dem Machtwechsel d'accord zu gehen.

Quark. 70 % sind gegen Kievs neue Machthaber. Mehr Arbeitslosigkeit, hohe Inflation, Söhne sterben im Militär

Dima
18.12.2016, 19:00
Ich glaube nicht an eine ukrainische Solidarität. Was 2014 möglich war, ist es heute immer noch.
Außerdem wäre es nur von Vorteil, wenn man großte Teile der ukr. Gesellschaft zur Flucht in die EU zwingt.
1917 oder 1991 ist in Russland auch möglich, auch heute noch. 2011/2012 ist Russland nur äußerst knapp an einem Majdan vorbeigeschrammt.

Soll man nun größte Teile der russischen Gesellschaft auch aus Russland vertreiben, weil sie nicht zur Solidarität fähig sind?

Ist doch Quatsch.

Außerdem war nichtmal 1% der ukrainischen Bevölkerung auf dem Majdan vertreten. Das waren großteils ausländisch finanzierte Krawallmacher. Wie in Russland 1917 oder 1991.

Towarish
18.12.2016, 19:02
1917 oder 1991 ist in Russland auch möglich, auch heute noch. 2011/2012 ist Russland nur äußerst knapp an einem Majdan vorbeigeschrammt.

Soll man nun größte Teile der russischen Gesellschaft auch aus Russland vertreiben, weil sie nicht zur Solidarität fähig sind?

Ist doch Quatsch.

Ich meinte den Zusammenhalt unter den Ukrainer. Es werden sich nicht wenige an ihre russische Wurzeln erinnern, falls eine russische Flagge über Kiew wehen würde.

Alle anderen können nach Polen oder Litauen umziehen, dort gehören die nämlich hin. Im Austausch dafür reisen die Russen aus dem Baltikum wieder zurück und bekommen dafür Land auf der ehemaligen Ukraine geschenkt.