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Vollständige Version anzeigen : OPEC-Förderkürzung: Gezielte Irreführung der Marktteilnehmer



Multiplex
30.11.2016, 11:15
Das gerade stattfindende OPEC-Meeting in Wien steht kurz vor dem Ende. Angeblich soll eine Föderkürzung beschlossen werden. Der Rohölpreis schießt gerade um 5 - 6 % nach oben.

Meiner Meinung nach wird das nicht von langer Dauer sein. OPEC-Beschlüsse wurden in der Vergangenheit nie eingehalten, und keiner kann die momentane Produktion in den Ländern mengenmäßig wirklich kontrollieren. Jedes Land produziert so viel, wie es kann. Gemäß dem Gefangenendilemma aus der Spieltheorie herrscht hier der Egoismus vor. Keiner denkt daran, dass sein eigener Vorteil im Kleinen, im großen Rahmen nur ein Nachteil für Alle ist.

Spätestens, wenn die Tankerkapazitäten wegen Überfüllung knapp werden, wird diese kommende Blase platzen, und das kann schnell kommen.

Also, nicht irre machen lassen. Spätestens im Januar/Februar werden wir bei den Heizöl- und Spritpreisen neue Tiefstpreise sehen. Überkapazitäten bei Rohstoffen brauchen Jahre zum Abbau. Und der globale Verbrauch wächst nicht so schnell, wie die Überproduktion noch ansteigt.

Leibniz
03.12.2016, 21:48
Das gerade stattfindende OPEC-Meeting in Wien steht kurz vor dem Ende. Angeblich soll eine Föderkürzung beschlossen werden. Der Rohölpreis schießt gerade um 5 - 6 % nach oben.

Meiner Meinung nach wird das nicht von langer Dauer sein. OPEC-Beschlüsse wurden in der Vergangenheit nie eingehalten, und keiner kann die momentane Produktion in den Ländern mengenmäßig wirklich kontrollieren. Jedes Land produziert so viel, wie es kann. Gemäß dem Gefangenendilemma aus der Spieltheorie herrscht hier der Egoismus vor. Keiner denkt daran, dass sein eigener Vorteil im Kleinen, im großen Rahmen nur ein Nachteil für Alle ist.

Spätestens, wenn die Tankerkapazitäten wegen Überfüllung knapp werden, wird diese kommende Blase platzen, und das kann schnell kommen.

Also, nicht irre machen lassen. Spätestens im Januar/Februar werden wir bei den Heizöl- und Spritpreisen neue Tiefstpreise sehen. Überkapazitäten bei Rohstoffen brauchen Jahre zum Abbau. Und der globale Verbrauch wächst nicht so schnell, wie die Überproduktion noch ansteigt.
Die Inkompetenz der Kameltreiber in Gestalt der OPEC ist für die restliche Welt eher ein Segen. Würde der geistige Horizont der saudischen Entscheidungsträger über des Horizonts von gewöhnlichen Schimpansen hinaus gehen, würden sie nicht-islamische Mathematiker oder Physiker anstellen, die äußerst präzise ertragsoptimierend hinreichend niedrige Fördermengen abschätzen. Dann wäre die nicht-islamische Welt allerdings längst durch die gewaltigen zusätzlichen Mittel zur Terrorfinanzierung vernichtet. Aufgrund des Schwachsinns der Kameltreiber wird dieser Krieg jedoch mittels der Umvolkungsagenda geführt.
Während die Glaubwürdigkeit der Kameltreiber tatsächlich von höchst zweifelhafter Natur ist, muss dennoch erwähnt werden, dass der Markt deine These nicht teilt:
https://s14.postimg.org/tmux2f8dd/cl_prospect.png

Bezüglich der Benzinpreise sei nebenbei bemerkt, dass Benzin am Rohstoffmarkt in Chicago etwa zu 0.09EUR (9 Cent (!) ) je Liter gehandelt wird. Das BRD-Regime hat jedoch erheblichen Finanzbedarf, um Selbstbereicherung und Umvolkungsagenda zu ermöglichen. Daher dürfen BRD-Lohnsklaven auf ihr zu 50% unterschlagenes Gehalt auch noch etwa 90% Steuern entrichten, wenn sie Benzin kaufen.

Durch die niedrigen Ölpreise sind derzeit viele Förderstellen stillgelegt und befasste Unternehmen haben Investitionen in den Ausbau und die Erschließung weiterer Fördergebiete auf ein Minimum reduziert. Helmrich & Payne, ein signifikantes Unternehmen in diesem Bereich, hat allein in den letzten drei Jahren entsprechende Investitionen auf weniger als ein Drittel reduziert. Die Erschließung neuer Förderstellen hingegen erfordert Jahre. Die nötige geologische Untersuchung, der Erwerb von Förderlizenzen und die praktische technische Umsetzung verlaufen darüber hinaus bei weitem nicht immer erfolgreich. Rothschild und Murdoch sind mittlerweile einige Jahre bereits an einer Unternehmung zur Ölförderung in Syrien beteiligt, bisher erfolglos.

Die seit etwa 10 Jahren extrem gewachsene Schieferölindustrie in den USA hat einen großen Anteil an dem starken Einbruch des Ölpreises. Allerdings ist diese Fördermethode als Quelle für petrochemische Erzeugnisse sehr teuer. Zur Rentabilität ist regional abhängig etwa ein Rohölpreis von 40-70USD pro Barrel notwendig. Die arabischen Ölförderer könnten hingegen selbst für etwa 15-20USD pro Barrel kostendeckend fördern. Mittelfristig ist daher wahrscheinlich, dass der Ölpreis,abgesehen von potentiellen kurzfristigen Schocks, im Bereich von 40-70USD pro Barrel bleibt. Langfristig wird der Anstieg der Nachfrage nach Rohöl, der stark mit der Entwicklung des durchschnittlichen Einkommens und demografischer Strukturen der asiatischen Bevölkerung korreliert, zu bisher unerreichten Preisen führen. Neben der preisrelevanten Ausweitung der Nachfrage wird auch das inflationäre Wirtschaftsumfeld des Euroraums und der USA zumindest nominal höhere Preise bewirken.

Weiterhin reagiert die Preisentwicklung des Rohöls äußerst sensitiv auf unvorhersehbare politische Instabilität der größeren fördernden Nationen.

Rikimer
03.12.2016, 23:56
Theoretisch muss der Ölpreis noch viel niedriger sein. Denn: Es gibt Erdöl im Überfluss für die nächsten 10 000 Jahre und darüber hinaus.

willy
03.12.2016, 23:57
Theoretisch muss der Ölpreis noch viel niedriger sein. Denn: Es gibt Erdöl im Überfluss für die nächsten 10 000 Jahre und darüber hinaus.

Und das nimmst du wo her?

Rikimer
04.12.2016, 01:01
Und das nimmst du wo her?

Allgemeinwissen. Die Erde ist sehr, sehr reich an allen Arten von Bodenschätzen. Auch wenn uns Irre, Leerer, Politikerpack tagein, tagaus was anderes erzählen, Angst und Panik ausstreuend.

Die USA haben jetzt mehr Ölreserven als Russland oder Saudi-Arabien:

http://resourceglobalnetwork.com/2016/07/05/us-oil-reserves-exceed-saudi-arabia-russia/

http://blogs-images.forbes.com/judeclemente/files/2015/06/Screen-Shot-2015-06-24-at-10.40.32-AM.jpg?width=960

Entspanne dich einfach, diese Erde ist sehr, sehr reich.

Es wird auf jeden Fall über deine Lebenszeit hinaus ausreichen. Und dann werden neue Quellen entdeckt und gefördert...

Multiplex
04.12.2016, 05:33
Man kann aber auch festhalten, dass historisch gesehen, zwischen Mitte Januar und Mitte Februar die Rohölpreise am niedrigsten sind. Dann, wenn die Bevorratung für den Winter abgeschlossen ist, weil alle glauben, im tiefsten Winter müsste das Heizöl eigentlich am teuersten sein. Und Heizöl ist beim Rohöl der größte Preistreiber.

Fakt ist, dass die momentane Überproduktion anhält. Der plötzliche Preissprung ist rein spekulativ. Die OPEC vertritt tendenziell immer weniger ölproduzierende Staaten, und kann deshalb de facto auch keine großartigen Kürzungen durchsetzen.

Wolfger von Leginfeld
04.12.2016, 09:51
Allgemeinwissen. Die Erde ist sehr, sehr reich an allen Arten von Bodenschätzen. Auch wenn uns Irre, Leerer, Politikerpack tagein, tagaus was anderes erzählen, Angst und Panik ausstreuend.

Die USA haben jetzt mehr Ölreserven als Russland oder Saudi-Arabien:

http://resourceglobalnetwork.com/2016/07/05/us-oil-reserves-exceed-saudi-arabia-russia/

http://blogs-images.forbes.com/judeclemente/files/2015/06/Screen-Shot-2015-06-24-at-10.40.32-AM.jpg?width=960

Entspanne dich einfach, diese Erde ist sehr, sehr reich.

Es wird auf jeden Fall über deine Lebenszeit hinaus ausreichen. Und dann werden neue Quellen entdeckt und gefördert...

Alleine die Kerogen Vorkommen sind äusserst üppig. 4,5 Billionen Fass Erdöl sollen so in den Böden der USA lagern. Von Kanada, Russland & Co redet man hier noch gar nicht.

Brain
04.12.2016, 10:55
Das gerade stattfindende OPEC-Meeting in Wien steht kurz vor dem Ende. Angeblich soll eine Föderkürzung beschlossen werden. Der Rohölpreis schießt gerade um 5 - 6 % nach oben.

Meiner Meinung nach wird das nicht von langer Dauer sein. OPEC-Beschlüsse wurden in der Vergangenheit nie eingehalten, und keiner kann die momentane Produktion in den Ländern mengenmäßig wirklich kontrollieren. Jedes Land produziert so viel, wie es kann. Gemäß dem Gefangenendilemma aus der Spieltheorie herrscht hier der Egoismus vor. Keiner denkt daran, dass sein eigener Vorteil im Kleinen, im großen Rahmen nur ein Nachteil für Alle ist.

Spätestens, wenn die Tankerkapazitäten wegen Überfüllung knapp werden, wird diese kommende Blase platzen, und das kann schnell kommen.

Also, nicht irre machen lassen. Spätestens im Januar/Februar werden wir bei den Heizöl- und Spritpreisen neue Tiefstpreise sehen. Überkapazitäten bei Rohstoffen brauchen Jahre zum Abbau. Und der globale Verbrauch wächst nicht so schnell, wie die Überproduktion noch ansteigt.





Die Förderkürzung an sich ist ein Witz. Diese 1,5 Mio. B/T bringt an sich wenig. Die kommt schon alleine zustande, saisonal bedingt durch Saudi Arabien. Wenn dort die Klimaanlagen Industrie in den "Winter" geht, sinkt schon alleine dort die Förderung.
Zudem wird das Grundproblem nicht weniger. Steigt der Ölpreis kommen Teilnehmer wie Fracking und Schifernöl wieder auf den Markt. Die USA gehört der OPEC ja nicht an. An sich ist der Hunger auf Öl einfach geringer, wird auch wohl weiter sinken durch erneuerbare Energien und China.

Multiplex
04.12.2016, 12:50
Es ist nur so, dass der Ölpreis an der Börse kaum noch was mit dem realen Ölpreis zu tun hat. Wie bei anderen Rohstoffen, wird nur noch bei 1% der Börsenkontrakte reale Ware gehandelt. Die restlichen 99% sind Futures und anderer Derivatedreck und gehört eigentlich verboten wie in der Weltwirtschaftskrise. Die Volatilität nimmt immer weiter zu, bis es irgendwann so heftig knallt, dass es eine neue Bankenkrise gibt.

willy
04.12.2016, 16:04
[...]
Entspanne dich einfach, diese Erde ist sehr, sehr reich.

Es wird auf jeden Fall über deine Lebenszeit hinaus ausreichen. Und dann werden neue Quellen entdeckt und gefördert...

War schon klar, dass die Ölreserven das Ölzeitalter überdauern, aber 10.000 Jahre sind eben verdammt lange und die Quellenlage dazu interessierte mich einfach.

Rikimer
04.12.2016, 17:59
War schon klar, dass die Ölreserven das Ölzeitalter überdauern, aber 10.000 Jahre sind eben verdammt lange und die Quellenlage dazu interessierte mich einfach.

Nun, ich kenne mich nur mit den Ölfeldern im Westen Kanadas ein wenig aus. Dabei gilt; je tiefer, desto besser die Qualität des Öls, desto mehr ist zu finden. Bisher bohrt man nur an der Oberfläche herum und Genehmigungen für die wirklich tiefen Lagerstätten werden von der Regierung nicht erteilt. Es gibt nur einige Probebohrungen.

Klar steigen die Kosten. Andererseits werden ständig neue Innovationen eingeführt, welche Effizienz, Produktivität steigern und die Kosten senken. Ich bin da ganz entspannt.

Ausserdem haben die Russen eine ganz eigene, andere Theorie zur Entstehung des Erdöls. Weshalb sie auch viel tiefer bohren. Abiotische Entstehung von Erdöl versus biotisch.

http://www.focus.de/wissen/weltraum/odenwalds_universum/frage-von-h-p-schachler-kann-es-sein-dass-erdoel-nicht-aus-organismen-entstand-sondern-der-erdkruste-entspringt_aid_364277.html

http://www.nexus-magazin.de/artikel/lesen/der-grosse-oelschwindel/3?context=blog

Postkarte
04.12.2016, 18:19
Und das nimmst du wo her?

Kürzlich wurde wieder ein gigantisches Öl- und Gasvorkommen in Texas entdeckt:


The Wolfcamp shale in the Midland Basin portion of Texas’ Permian Basin province contains an estimated mean of 20 billion barrels of oil, 16 trillion cubic feet of associated natural gas, and 1.6 billion barrels of natural gas liquids, according to an assessment by the U.S. Geological Survey.


https://www.usgs.gov/news/usgs-estimates-20-billion-barrels-oil-texas-wolfcamp-shale-formation

Daytrader84
04.12.2016, 20:24
Es ist nur so, dass der Ölpreis an der Börse kaum noch was mit dem realen Ölpreis zu tun hat. Wie bei anderen Rohstoffen, wird nur noch bei 1% der Börsenkontrakte reale Ware gehandelt. Die restlichen 99% sind Futures und anderer Derivatedreck und gehört eigentlich verboten wie in der Weltwirtschaftskrise. Die Volatilität nimmt immer weiter zu, bis es irgendwann so heftig knallt, dass es eine neue Bankenkrise gibt.

Eine Verringerung der Handelsaktivität geht nicht zwangsläufig mit einem Rückgang der Volatilität einher, sondern kann sogar das Gegenteil bewirken.

Vergleiche dazu das folgende Working Paper der EZB zu den Folgen der italienischen Finanztransaktionssteuer, durch deren Einführung die Umsätze in italienischen Aktien stark gesunken sind:
https://www.ecb.europa.eu/pub/pdf/scpwps/ecbwp1949.en.pdf

Multiplex
07.12.2016, 08:08
Die Überversorgung des Ölweltmarktes hält im Dezember unvermindert an. Das US-Energieministerium gibt an, dass die Ölförderleistung der OPEC-Länder im November bei 33,2 Mio. Barrel/T gelegen hat. Reuters und Bloomberg errechneten allerdings eine Produktionsleistung des Ölkartells von zuletzt 34,2 Mio. Barrel/T. Das afrikanische OPEC-Mitglied Libyen hat seine wichtigen Ölexporthäfen wieder in Betrieb nehmen können und plant seine Ölexporte zeitnah auf 0,9 Mio. Barrel/T fast zu verdoppeln. Nigeria steigert ebenfalls. Beide Länder sind vom Cut-Deal ausgenommen. Angola meldete einen Förderanstieg von 170.000 B/T. Diese Zahlen machen es der OPEC schwer, die Produktion auf das Planziel von 32,5 Mio. B/T zu verringern. Entsprechend ist die Erwartungseuphorie an den Ölbörsen geschwunden. Zudem steht am Wochenende in Wien ein schwieriges Meeting der wichtigen Non-OPEC Exportländer bevor, die ebenfalls einen Drosselungskonsens hinbekommen wollen.

Auf Mittwoch sind die BRENT Rohölkontrakte um 0,8 Dollar auf 53,8 USD/Barrel gefallen. Parallel gaben die WTI Kontrakte um 0,6 Dollar auf 50,7 USD/B nach. Die Gasölnotierungen sanken um 5 Dollar auf 474 USD/Tonne. Währungsbereinigt ergab sich für die europäischen Käufer eine reale Verbilligung von 3 €uro auf 442 EUR/Tonne Gasöl.

http://www.tecson.de/pheizoel.html

Leibniz
08.12.2016, 18:38
Es ist nur so, dass der Ölpreis an der Börse kaum noch was mit dem realen Ölpreis zu tun hat. Wie bei anderen Rohstoffen, wird nur noch bei 1% der Börsenkontrakte reale Ware gehandelt. Die restlichen 99% sind Futures und anderer Derivatedreck und gehört eigentlich verboten wie in der Weltwirtschaftskrise. Die Volatilität nimmt immer weiter zu, bis es irgendwann so heftig knallt, dass es eine neue Bankenkrise gibt.

Der reale Ölpreis ist selbstverständlich der Preis, zu dem Rohöl an den Rohstoffmärkten gehandelt wird. Die 1% sind völlig absurd. Selbstverständlich existieren auch Spekulanten, der Haupteinsatzzweck der Terminmärkte ist die Absicherung von Kauf- oder Verkaufsverpflichtungen in der Zukunft. Wie Rohöl werden auch viele andere Rohstoff-Futures durch physical settlement,also die Auslieferung des echten Rohöls, bei Fälligkeit bedient.
Der Futures-Markt ist Jahrhunderte alt und ohne ihn könnten sehr viele Unternehmen und Produzenten nicht existieren.

Die Derivate, die Bankenkrisen ausgelöst haben und systemische Risiken erzeugen, sind einerseits komplexe Kreditderivate und andererseits hauptsächlich Zinsderivate, die allerdings im Gegensatz zu Futures nicht an einer öffentlichen Börse gehandelt werden. Terminkontrakte insbesondere im Bereich der Rohstoffe waren weder 2007, 1929 noch 1907 beteiligt.

Multiplex
08.12.2016, 18:43
Der reale Ölpreis ist selbstverständlich der Preis, zu dem Rohöl an den Rohstoffmärkten gehandelt wird. Die 1% sind völlig absurd. Selbstverständlich existieren auch Spekulanten, der Haupteinsatzzweck der Terminmärkte ist die Absicherung von Kauf- oder Verkaufsverpflichtungen in der Zukunft. Wie Rohöl werden auch viele andere Rohstoff-Futures durch physical settlement,also die Auslieferung des echten Rohöls, bei Fälligkeit bedient.

Was für eine romantische Vorstellung! :fizeig:

Daytrader84
08.12.2016, 18:45
Vollzitat

Multiplex überfordert, wovon die Antwort in Form eines kurzen Hauptsatzes zeugt.

Weitermachen :D

Leibniz
08.12.2016, 19:08
Was für eine romantische Vorstellung! :fizeig:

Ich kenne ja nun auch nicht den "echten" Ölpreis. Möchtest du dieses Geheimnis nicht mit den hochbezahlten Händlern von Airlines, Energiekonzernen, etc. teilen, sodass sie wissen, dass die Milliardentransaktionen für Rohöl und andere Rohstoffe, die täglich stattfinden, zu einem "falschen" Preis stattfinden. :haha:

Im übrigen denke ich nicht, dass diese Diskussion noch Früchte tragen wird, deshalb bleibt es meinerseits bei diesem einen weiteren Beitrag.

Leibniz
08.12.2016, 19:14
Multiplex überfordert, wovon die Antwort in Form eines kurzen Hauptsatzes zeugt.

Weitermachen :D

Das würde ich nicht sagen. Bekanntermaßen kennt er den echten Ölpreis. Vermutlich sind seine Konten angesichts dieses einmaligen Marktwissens so prall gefüllt, dass unsereins als Armutsfall erscheint. You never know.:haha:

Daytrader84
08.12.2016, 19:27
Das würde ich nicht sagen. Bekanntermaßen kennt er den echten Ölpreis. Vermutlich sind seine Konten angesichts dieses einmaligen Marktwissens so prall gefüllt, dass unsereins als Armutsfall erscheint. You never know.:haha:

Wenn ich den Eingangsbeitrag so sehe, bin ich geneigt Parallelen zu den (lt. Indikation meines Brokers) 84% der privaten Trader zu ziehen, die seit der Trump-Wahl short im DOW waren.
Das Festhalten an der eigenen Überzeugung und am Glauben an einen "Fehler im Markt" hat schon so manches Konto glattrasiert.

Leibniz
08.12.2016, 20:56
Wenn ich den Eingangsbeitrag so sehe, bin ich geneigt Parallelen zu den (lt. Indikation meines Brokers) 84% der privaten Trader zu ziehen, die seit der Trump-Wahl short im DOW waren.
Das Festhalten an der eigenen Überzeugung und am Glauben an einen "Fehler im Markt" hat schon so manches Konto glattrasiert.
Völlig richtig. Diese Idee wurde mir erneut sehr stark an dem Abend der Trump Wahl klar. Die S&P Futures sind nach deutscher Zeit Nachts um 5% gefallen und nach Bekanntgabe des Ergebnisses sind die Märkte vollständig auf vorherige Niveaus zurückgekehrt. Es war angesichts der absehbaren Volatilität völlig hinreichend, zufällig long oder short in dem Markt zu gehen. Allein die Idee Positionen bei signifikanten Bewegungen in die falsche Richtung umzukehren war völlig hinreichend, um an diesem Abend ein Vermögen verdient zu haben. Leider ist die nötige Volatilität nicht immer vorhanden. Jedes eminiS&P Kontrakt hat bei richtiger Reaktion in diesem Markt etwa 10Tsd. USD generiert, an diesem einen Abend. Die Liquidität an dem Abend war auch hinreichend groß, um tausende Kontrakte zu platzieren. Es klingt allerdings alles immer sehr einfach, wenn es vorbei ist. Angenommen ein Trader verkauft fünfzig Kontrakte bei open und merkt nach etwa fünf Prozent Marktbewegung, dass sein PnL in wenigen Stunden von null auf etwa 250Tsd. USD stieg. Die Versuchung, die Nerven zu verlieren, ist abhängig von der Erfahrung möglicherweise eine Gefahr. Ein nicht allzu erfahrener Kollege wird überlegen, ob er nicht seine Position verdoppelt sollte. Kürzlich habe ich erfahren, dass mittlerweile einige Broker in Chicago nur winzige 400$ Margin für jedes eminiS&P Future verlangen, heute könnte also wirklich selbst ein Anfänger mit 50 oder sogar 100 Kontrakten unterwegs sein.

Multiplex
08.12.2016, 21:03
Ich kenne ja nun auch nicht den "echten" Ölpreis. Möchtest du dieses Geheimnis nicht mit den hochbezahlten Händlern von Airlines, Energiekonzernen, etc. teilen, sodass sie wissen, dass die Milliardentransaktionen für Rohöl und andere Rohstoffe, die täglich stattfinden, zu einem "falschen" Preis stattfinden. :haha:

Im übrigen denke ich nicht, dass diese Diskussion noch Früchte tragen wird, deshalb bleibt es meinerseits bei diesem einen weiteren Beitrag.

Du hast keine Ahnung, weil du die Mechanismen, die zur Preisbildung beim Rohöl führen, überhaupt nicht kennst und auch nicht wissen willst. Stattessen kommst du mit Plattitüden und nimmst einfach den Preis als gegeben hin, als würde der so feststehen wie an der Preistafel der Tankstelle.

Vor zwei Jahren gab es dazu mal eine hervorragende Recherche vom Spiegel. Hätte ich mir archivieren müssen.

Multiplex
08.12.2016, 21:30
Die meisten Spekulanten sehen den Wald ja vor lauter Bäumen nicht. Ich bevorzuge immer die ganz langfristige Draufsicht:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/fallender-oelpreis-erdoel-so-billig-wie-zuletzt-1981-a-1011017.html

Nach dem Absturz des Rohölpreises 1985/86 hat es fast 15 Jahre gedauert, bis die Nachfrage das Angebot zu übersteigen begann. In der Zeit hat jedes ölproduzierende Land so viel produziert, wie die Anlagen hergaben, genau wie heute. Sämtliche OPEC-Beschlüsse waren nur Schall und Rauch.

Daytrader84
09.12.2016, 13:23
Kürzlich habe ich erfahren, dass mittlerweile einige Broker in Chicago nur winzige 400$ Margin für jedes eminiS&P Future verlangen, heute könnte also wirklich selbst ein Anfänger mit 50 oder sogar 100 Kontrakten unterwegs sein.

Gut.
Dann kann unser Multiplex "MitGeld" alle seine Ersparnisse zusammenkratzen und 5 Kontrakte handeln :fizeig:

Neu
10.12.2016, 11:53
Gut.
Dann kann unser Multiplex "MitGeld" alle seine Ersparnisse zusammenkratzen und 5 Kontrakte handeln :fizeig:

Vor allem, wenn alle Fluggesellschaften, Transportunternehmen,... "Long" gehen müssen, um einen Transportpreis für das nächste halbe Jahr stellen zu müssen. Ich stemme mich nicht gegen große Konzerne, die über nahezu unendlich viel Geld verfügen. Und für mich als Kleininvestor handele ich nicht mit Futures, sondern kaufe mir Ölaktien, die weit unter Preis sind und bei steigenden Ölpreisen große Gewinne einfahren. Da braucht nur noch eine Nahost - Krise aufzukommen, und die Banken gehen auch "long", dann schießt der Ölpreis nach oben.

Neu
10.12.2016, 12:31
Die meisten Spekulanten sehen den Wald ja vor lauter Bäumen nicht. Ich bevorzuge immer die ganz langfristige Draufsicht:

http://www.spiegel.de/wirtschaft/unternehmen/fallender-oelpreis-erdoel-so-billig-wie-zuletzt-1981-a-1011017.html

Nach dem Absturz des Rohölpreises 1985/86 hat es fast 15 Jahre gedauert, bis die Nachfrage das Angebot zu übersteigen begann. In der Zeit hat jedes ölproduzierende Land so viel produziert, wie die Anlagen hergaben, genau wie heute. Sämtliche OPEC-Beschlüsse waren nur Schall und Rauch.

Die Ölpreise liegen ja im Keller:
http://www.boerse-online.de/rohstoffe/oelpreis
Wenn du 10 Jahre einstellst, sind 54 $ ein selten niedriger Preis. Hätten wir weit über 100 $, so würde ich sagen, läge er wohl zu hoch. 75 $ wäre wohl das passende "Mittel".

Neu
10.12.2016, 21:30
Völlig richtig. Diese Idee wurde mir erneut sehr stark an dem Abend der Trump Wahl klar. Die S&P Futures sind nach deutscher Zeit Nachts um 5% gefallen und nach Bekanntgabe des Ergebnisses sind die Märkte vollständig auf vorherige Niveaus zurückgekehrt. Es war angesichts der absehbaren Volatilität völlig hinreichend, zufällig long oder short in dem Markt zu gehen. Allein die Idee Positionen bei signifikanten Bewegungen in die falsche Richtung umzukehren war völlig hinreichend, um an diesem Abend ein Vermögen verdient zu haben. Leider ist die nötige Volatilität nicht immer vorhanden. Jedes eminiS&P Kontrakt hat bei richtiger Reaktion in diesem Markt etwa 10Tsd. USD generiert, an diesem einen Abend. Die Liquidität an dem Abend war auch hinreichend groß, um tausende Kontrakte zu platzieren. Es klingt allerdings alles immer sehr einfach, wenn es vorbei ist. Angenommen ein Trader verkauft fünfzig Kontrakte bei open und merkt nach etwa fünf Prozent Marktbewegung, dass sein PnL in wenigen Stunden von null auf etwa 250Tsd. USD stieg. Die Versuchung, die Nerven zu verlieren, ist abhängig von der Erfahrung möglicherweise eine Gefahr. Ein nicht allzu erfahrener Kollege wird überlegen, ob er nicht seine Position verdoppelt sollte. Kürzlich habe ich erfahren, dass mittlerweile einige Broker in Chicago nur winzige 400$ Margin für jedes eminiS&P Future verlangen, heute könnte also wirklich selbst ein Anfänger mit 50 oder sogar 100 Kontrakten unterwegs sein.

Womit du genau das Problem anschneidest, welches das eigentliche ist: Das menschliche Unvermögen, immer rational handeln zu können. Computer können das, und vielleicht 5% oder weniger Menschen. Wer im Kapitalmarkt tätig ist, wird irgendwann durch Euphorie Verlustserien haben, die eine Verlustaversion auslösen. Ohne "Plan" geht garnix, und ohne Risikominimierung.... Wer da nicht die entsprechenden Regeln kennt UND BEFOLGT, braucht dann 10 Jahre, bis er wieder an den Finanzmarkt zurückkehren kann. Nachts gut schlafen zu können ist auch etwas.

Leibniz
12.12.2016, 23:35
Gut.
Dann kann unser Multiplex "MitGeld" alle seine Ersparnisse zusammenkratzen und 5 Kontrakte handeln :fizeig:

Das wird vermutlich zum nächsten Flashcrash führen.:haha:

Leibniz
13.12.2016, 01:02
Womit du genau das Problem anschneidest, welches das eigentliche ist: Das menschliche Unvermögen, immer rational handeln zu können. Computer können das, und vielleicht 5% oder weniger Menschen. Wer im Kapitalmarkt tätig ist, wird irgendwann durch Euphorie Verlustserien haben, die eine Verlustaversion auslösen. Ohne "Plan" geht garnix, und ohne Risikominimierung.... Wer da nicht die entsprechenden Regeln kennt UND BEFOLGT, braucht dann 10 Jahre, bis er wieder an den Finanzmarkt zurückkehren kann. Nachts gut schlafen zu können ist auch etwas.

Sehr richtig. Menschen sind inhärent von falscher psychischer Verfassung, um erfolgreich am Kapitalmarkt zu agieren. Ein fundamentales emotionales Hindernis besteht darin, zusätzliches Risiko zu suchen, wenn Positionen Verluste generieren und Risiko zu scheuen, wenn Positionen Gewinne generieren. Allgemein ist genau das Gegenteil dessen ein Erfolgsfaktor. Die Fähigkeit ohne Emotionen zu handeln ist daher wichtig und ohnehin notwendig, um nicht gänzlich die psychische Verfassung zu verlieren.
Allerdings ist das allein nicht hinreichend, um konsistent erfolgreich zu sein. Jim Rogers, ein erfolgreicher Investor, sagte in einer Rede einmal "If you can't sleep at night, you haven't done your homework". Was ein weiterer Faktor ist. Hinreichende Analyse zu Situationen ist zwingend, um jederzeit genau zu wissen, welches Risiko zu welchem möglichen Return Situationen oder Märkte bieten. Dennoch erreichen die besten Eigenhändler selbst damit selten Erfolgsquoten jenseits von 55%. Wodurch wieder der psychologische Faktor zum Tragen kommt, um die 45-55% Verlierer frühzeitig zu schließen.

Die ohnehin profitabelsten Setups sind bewusste und wohl strukturierte Spekulationen auf unwahrscheinliche Ereignisse. Nassim Taleb hat ein Vermögen damit verdient, mittels Puts höchst unwahrscheinliche Ereignisse zu handeln. Entsprechende Puts sind preislich mitunter in der Nähe eines einzigen Cents. Sofern unerwartete Ereignisse oder auch nur sehr hohe implizite Volatilität auftritt, werden Returns jenseits von 50000% möglich, was selbst für eine Erfolgsquote von nur 1% hoch profitabel ist.

Die fools of randomness hingegen bevorzugen es, diese Puts mit 99% Wahrscheinlichkeit profitabel zu verkaufen, bis die 1% zum Totalverlust führen. Ich habe mindestens ein halbes Dutzend Hedgefonds gesehen, dessen Management glaubte, hinreichend intelligente Strategien anzuwenden, um den Verkauf von Puts ohne Gegenposition sicher zu gestalten. Vertikale Spreads, die zwar mitunter Optionsverkäufe einschließen, jedoch immer Gegenpositionen zu Verkäufen einschließen, sind davon selbstredend nicht betroffen. Als sei es ungeschriebenes Gesetz sind alle dieser Fonds innerhalb weniger Jahre implodiert. Dennoch finden sich regelmäßig neue Manager und Investoren, die eines Besseren belehrt werden.


https://www.youtube.com/watch?v=SEAcmRZUM5M

Neu
13.12.2016, 18:33
Sehr richtig. Menschen sind inhärent von falscher psychischer Verfassung, um erfolgreich am Kapitalmarkt zu agieren. Ein fundamentales emotionales Hindernis besteht darin, zusätzliches Risiko zu suchen, wenn Positionen Verluste generieren und Risiko zu scheuen, wenn Positionen Gewinne generieren. Allgemein ist genau das Gegenteil dessen ein Erfolgsfaktor. Die Fähigkeit ohne Emotionen zu handeln ist daher wichtig und ohnehin notwendig, um nicht gänzlich die psychische Verfassung zu verlieren.
Allerdings ist das allein nicht hinreichend, um konsistent erfolgreich zu sein. Jim Rogers, ein erfolgreicher Investor, sagte in einer Rede einmal "If you can't sleep at night, you haven't done your homework". Was ein weiterer Faktor ist. Hinreichende Analyse zu Situationen ist zwingend, um jederzeit genau zu wissen, welches Risiko zu welchem möglichen Return Situationen oder Märkte bieten. Dennoch erreichen die besten Eigenhändler selbst damit selten Erfolgsquoten jenseits von 55%. Wodurch wieder der psychologische Faktor zum Tragen kommt, um die 45-55% Verlierer frühzeitig zu schließen.

Die ohnehin profitabelsten Setups sind bewusste und wohl strukturierte Spekulationen auf unwahrscheinliche Ereignisse. Nassim Taleb hat ein Vermögen damit verdient, mittels Puts höchst unwahrscheinliche Ereignisse zu handeln. Entsprechende Puts sind preislich mitunter in der Nähe eines einzigen Cents. Sofern unerwartete Ereignisse oder auch nur sehr hohe implizite Volatilität auftritt, werden Returns jenseits von 50000% möglich, was selbst für eine Erfolgsquote von nur 1% hoch profitabel ist.

Die fools of randomness hingegen bevorzugen es, diese Puts mit 99% Wahrscheinlichkeit profitabel zu verkaufen, bis die 1% zum Totalverlust führen. Ich habe mindestens ein halbes Dutzend Hedgefonds gesehen, dessen Management glaubte, hinreichend intelligente Strategien anzuwenden, um den Verkauf von Puts ohne Gegenposition sicher zu gestalten. Vertikale Spreads, die zwar mitunter Optionsverkäufe einschließen, jedoch immer Gegenpositionen zu Verkäufen einschließen, sind davon selbstredend nicht betroffen. Als sei es ungeschriebenes Gesetz sind alle dieser Fonds innerhalb weniger Jahre implodiert. Dennoch finden sich regelmäßig neue Manager und Investoren, die eines Besseren belehrt werden.


https://www.youtube.com/watch?v=SEAcmRZUM5M

Wenn ich eins gelernt habe, dann das: Ich eigne mich nicht zum Daytrader - wie 95% aller hier. Ich erkenne zwar am Chart, was Sache ist - Bollinger Bands und so, mit Kerzen kann ich wenig anfangen - aber rational handeln, oft weit gefehlt. Dass ich ruhig schlafen kann, verdanke ich zwei Umständen: Investiert bin ich in Werten, deren Substanz ich kenne, und das investierte Geld brauche ich nicht. Und ich betreibe eine Risikooptimierung - mindestens 8 Werte, und die immer durch jedes Tal durchschleppen - ich verkaufe nicht, nur weil die Börse mal den Rückwärtsgang eingelegt hat. Da gilt nur: Entwickelt sich der Gesamtmarkt schlechter oder besser??? Optionen und sowas kenne ich garnicht, kann ich nicht einschätzen, aber mit Futures habe ich schon gehandelt. Ein Punkt 25 €, und zwei Punkte 50€ am Tag - eine Bewegung von 5.000 € oder mehr, alles schon dagewesen. Im Moment erkenne ich keinen Trend - deshalb ist das nichts für mich. Und bei Umkehr des Trends umzuswitchen - sehr schwer.
Ich habe mir mal eine Verlustaversion eingehandelt; mit wenigen Werten hoch gepokert und sehr viel verdient; und nach der Trendumkehr das meiste wieder verloren. Aber seit einem Jahr geht das wieder; ich liege im Plus, und nächstes oder übernächstes Jahr vielleicht auch wieder mit Futures.