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Vollständige Version anzeigen : Bibellesekreis III: Liebe und Hass



Smultronstället II.
28.11.2016, 14:00
1.)
1 Johannes 4:7, 16
Ihr Lieben, lasst uns einander liebhaben, denn die Liebe ist aus Gott; und jeder, der liebt, ist aus Gott geboren und erkennt Gott. Wer nicht liebt, hat Gott nicht erkannt, denn Gott ist Liebe. (...) Gott ist Liebe; und wer in der Liebe bleibt, der bleibt in Gott und Gott in ihm.

2.)
Römer 12:9
Die Liebe sei ungeheuchelt! Hasset das Böse, haltet fest am Guten!

3.)
1 Korinther 3:13
Nun aber bleibt Glaube, Hoffnung, Liebe, diese drei; aber die Liebe ist die größte unter ihnen.

4.)
2 Johannes 1:6
Liebe heißt, dass wir nach Gottes Geboten leben.

5.)
Psalm 97:10
Die ihr den HERRN liebt, hasset das Arge!

6.)
Offenbarung 2:4, 6
Aber ich habe gegen dich, dass du die erste Liebe verlässt. (...) Aber das hast du für dich, dass du die Werke der Nikolaiten hassest, die ich (=Gott) auch hasse.

7.)
Amos 5:15
Hasset das Böse und liebet das Gute, richtet das Recht auf im Tor, vielleicht wird der HERR, der Gott Zebaoth, doch gnädig sein denen, die von Josef übrig bleiben.

8.)
Psalm 119:104
Dein Wort mach mich klug; darum hasse ich alle falschen Wege.

9.)
Johannes 3:16
Denn also hat Gott die Welt geliebt, dass er seinen eingeborenen Sohn gab, damit alle, die an ihn glauben, nicht verloren werden, sondern das ewige Leben haben.

10.)
Ecclesiastes 3:1, 8
Denn alles hat seine Zeit, und alles Vorhaben unter dem Himmel hat seine Stunde: (...) lieben hat seine Zeit, hassen hat seine Zeit.

---

Nicht-biblische Zitate dazu:

1.)
Der Theologe: Was ist Liebe?
Der Philosoph: Freude am Glück eines anderen zu finden.
- Gottfried Leibniz, Confessio philosophi (1673)

2.)
Am Anfang stand die Frage, ob die unterschiedenen Bedeutungen des Wortes Liebe auf irgendeine innere Einheit hinweisen oder ob sie unverbunden nebeneinander stehenbleiben müssen (...) In der philosophischen und theologischen Diskussion sind die Unterscheidungen oft zu Gegensätzen hochgesteigert worden: Christlich sei die absteigende, schenkende Liebe, die Agape; die nichtchristliche, besonders die griechische Kultur sei dagegen von der aufsteigenden, begehrenden Liebe, dem Eros geprägt. Wenn man diesen Gegensatz radikal durchführte, würde das Eigentliche des Christentums aus den grundlegenden Lebenszusammenhängen des Menschseins ausgegliedert und zu einer Sonderwelt (...) In Wirklichkeit lassen sich Eros und Agape — aufsteigende und absteigende Liebe — niemals ganz voneinander trennen. (...) Im letzten ist ,,Liebe’’ eine einzige Wirklichkeit, aber sie hat verschiedene Dimensionen (...) Wo die beiden Seiten aber ganz auseinanderfallen, entsteht eine Karikatur oder jedenfalls eine Kümmerform von Liebe.
- Papst Benedikt XVI., Deus caritas est

3.)
Die Liebe eines Mannes zu einer Frau und einer Frau zu einem Mann ist oft der letzte Halt, an den sich Menschen klammern, nachdem alle anderen Stützen und Träume eingebrochen sind. Liebe, oder besser: der Mythos der Liebe, ist die erste, letzte und manchmal sogar einzige Zuflucht der unverständigen Menschheit.
- Bhikkhu Nyanasobhano, Eine buddhistische Sichtweise auf den Mythos der romantischen Liebe

4.)
Predigt eines Baptisten (Steven Anderson) zum Thema:

https://www.youtube.com/watch?v=IwQK_-Elm_Q

---

"Meditationsfrage" ganz offensichtlich diesmal:

Was ist biblisch gesehen "Liebe", was "Hass"?
Sollten Christen jemals hassen und wenn ja: was; wen oder was hingegen Lieben?
Ist es richtig zu sagen, dass wir die Sünde hassen und den Sünder lieben sollten?

Smultronstället II.
28.11.2016, 14:23
"Meditationsfrage" ganz offensichtlich diesmal:

Was ist biblisch gesehen "Liebe", was "Hass"?
Sollten Christen jemals hassen und wenn ja: was; wen oder was hingegen Lieben?
Ist es richtig zu sagen, dass wir die Sünde hassen und den Sünder lieben sollten?

Biblisch scheint "Liebe" jedenfalls etwas ganz anderes zu bedeuten, als es umgangssprachlich bedeutet.

Heute ist der Begriff der "Liebe" ohnehin bedreckt, besudelt und reduziert worden. "Vaterlandsliebe" zum Beispiel ist heute ja schon Autobahn und/oder ein Wort, das als so archaisch gilt wie "Fisimatenten", "Hagestolz" und "grüne Minna". Und "Liebe" wird heute entweder schwülstig verwendet oder in Bezug auf Sex nach dem Motto "Ehe ist nicht zwischen Mann und Frau sondern zwischen Liebe und Liebe".

Interessant ist hier 2 Johannes 1:6, wo es heißt, "Liebe heißt, dass wir nach Gottes Geboten leben." Das ist wirklich ein völlig anderer Blickwinkel: Liebe = Sich an die Gebote Gottes halten!

Was hasst anbelangt, ich sehe das ungefähr so wie Steven Anderson, der ja auch, wo er sich z.B. über den deutschen SPIEGEL-Journalisten lustig macht, klug bemerkt, dass diejenigen, die gegen allen Hass sind immer noch diejenigen hassen, die hassen. Da kommt man schwer raus. Ebenso mit den "Feindbildern": liebet eure Feinde setzt noch die Existenz von Feinden voraus. Die Grünen von heute hingegen wollen "Feindbilder abbauen" haben aber dann das Problem, dass ihre Feinde all diejenigen bleiben, die Feindbilder besitzen!

Naja. Jedenfalls: die Guido-Knopp-Definition von "Rassismus" ist sicher unchristlich, also jemanden zu hassen, weil er einer anderen Rasse angehört. Ich glaube in Foren wie diesen (also wo die Mehrheit der Benutzer Linksliberale sind, die den Islam hassen, weil er ihre modernistische Homo-, Frauenrechts- und Atheismusscheiße gefährdert) sind viele Christen versucht, Appeasement zu betreiben und das Christentum als gewalttätiger darzustellen, als es ist. Das halte ich für falsch. Sich bei hasserfüllten Linksliberalen wie hier im Forum anzubiedern ist genauso falsch, wie sich bei unverzagten Linksliberalen von den Grünen und der CDU anzubiedern.

Ob Steven Andersons Interpretation von "Jesus ist DER Weg, die Wahrheit, niemand kommt zum Vater außer durch mich" + "Dein Wort macht mich klug, darum hasse ich alle falschen Wege" = "Der kluge Christ HASST alle falschen Wege wie Islam, Judentum, Buddhismus, usw." ... weiß ich ehrlich gesagt noch nicht.

Für mich war erstmal nur wichtig, dass "Liebe" biblisch gesehen eine große Bandbreite abdeckt, also das reicht bis hin zum Verständnis von Liebe = Gottes Gebote halten. Es ist nicht reduziert auf Kitsch, Sex und Masochismus, wie es die antichristliche Kultur verkauft.

Und das Hass immer falsch ist, glaube ich auch nicht, siehe die Zitate und die Predigt. Das reicht erstmal.

Flüchtling
28.11.2016, 14:35
Fettung von mir

Biblisch scheint "Liebe" jedenfalls etwas ganz anderes zu bedeuten, als es umgangssprachlich bedeutet.[...]

Für Bibelferne wird Liebe meist mit "Fickificki" gleichgesetzt. Auf diese Weise scheint es natürlich leichter, in den Himmel zu kommen, wo zudem 72 Jungfrauen warten. Allerdings (nur 72 insgesamt) für 8 Milliarden bald Ankommende. Das heißt, da stehen die Himmelsstürmer erstmal auf Warteliste und trostlosem Flur. :D





Heute ist der Begriff der "Liebe" ohnehin bedreckt, besudelt und reduziert worden. "Vaterlandsliebe" zum Beispiel ist heute ja schon Autobahn und/oder ein Wort, das als so archaisch gilt wie "Fisimatenten", "Hagestolz" und "grüne Minna". Und "Liebe" wird heute entweder schwülstig verwendet oder in Bezug auf Sex nach dem Motto "Ehe ist nicht zwischen Mann und Frau sondern zwischen Liebe und Liebe".

Interessant ist hier 2 Johannes 1:6, wo es heißt, "Liebe heißt, dass wir nach Gottes Geboten leben." Das ist wirklich ein völlig anderer Blickwinkel: Liebe = Sich an die Gebote Gottes halten!

[...]


Für mich war erstmal nur wichtig, dass "Liebe" biblisch gesehen eine große Bandbreite abdeckt, also das reicht bis hin zum Verständnis von Liebe = Gottes Gebote halten. Es ist nicht reduziert auf Kitsch, Sex und Masochismus, wie es die antichristliche Kultur verkauft.

Und das Hass immer falsch ist, glaube ich auch nicht, siehe die Zitate und die Predigt. Das reicht erstmal.
Die Liebe besteht meiner Meinung nach hierbezüglich da(ri)nn, dass die Gebote nicht aus Pflichtbewusstsein heraus befolgt werden, sondern aus Liebe zu ihnen, aus Begeisterung.

dr-esperanto
29.11.2016, 04:21
Also christliche Liebe hat immer auch mit Opfer und Entsagung zu tun. Jesus am Kreuz hat uns gezeigt, was ultimative Liebe ist: "niemand hat mehr Liebe als der, der sein Leben dahingibt für seine Freunde" (Johannes 15, 13). Mutter Theresas Leitspruch war dementsprechend "lieben bis es wehtut".
Liebe ist also nicht unbedingt immer mit schönen Gefühlen verbunden (so wie bei der egoistischen Liebe, die einem selber vielleicht mehr Freude bereitet als dem Empfänger der Liebe), auch wenn ein Gefühl des liebenden Wohlwollens immer dabeisein sollte.

-jmw-
29.11.2016, 10:38
Ein Herr J. McDurmon meinte dazu mal in einem Vortrag, "Liebe" sei nicht das Gefühl, dass man empfinde, wenn man seinen Bruder umarmt. Sondern es sei eine Verhaltensnorm, ein Lebensstandard, der in "fulfilling the Law" bestünde.

Es heisst: "Das ist das Gesetz und die Propheten". Darin liegt ein Verweis auf den Tanach, sieh dazu auch u.a. Röm 13,9:

Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten", und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Wir haben es mit einer dreistufigen Pyramide zu tun,w orin von oben nach unten abgeleitet/ausdifferenziert/erläutert wird: Dreiergebot -> Dekalog -> Gesetz/Propheten; im letzten Teil finden wir konkrete Anwendungsbeispiele.


Und das ist so ja auch ganz logisch, denn woher sollte man im Einzelfall wissen, wie man seinen Nächsten liebt?

Dazu ein einfaches Beispiel: Du kommst aus dem Urlaub (odgl.) zurück und stellst fest, Dein Nachbar hat sein Haus verkauft und wohnt jetzt in Deinem. Wie sähe das da jetzt konkret aus mit "ihn lieben"?

-jmw-
29.11.2016, 10:52
Zu Joh 15,13: Ist klar, dass der Satz impliziert, dass man es für seine Feinde nicht tut?

Makkabäus
29.11.2016, 19:23
Biblisch scheint "Liebe" jedenfalls etwas ganz anderes zu bedeuten, als es umgangssprachlich bedeutet.

Natürlich ! Es geht in der Schrift nicht um Eros, die erotische Liebe, sondern um Agape, die göttliche Liebe.
Meister Eckhart nannte es im Mittelalter noch Minne ! Hat aber eine Begriffswandlung erlebt !

Krabat
29.11.2016, 19:43
...

Dazu ein einfaches Beispiel: Du kommst aus dem Urlaub (odgl.) zurück und stellst fest, Dein Nachbar hat sein Haus verkauft und wohnt jetzt in Deinem. Wie sähe das da jetzt konkret aus mit "ihn lieben"?

Ja ist doch einfach. Du sagst ihm das Gebot "Du sollst nicht stehlen" und das Gebot "Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut" und Du weist ihm sodann die Todsünde der Gier nach und dann packst Du ihm am Krawattel und haust ihn raus. Problem gelöst und zu einen besseren Christen hast Du den Nachbarn auch gemacht, weil Du die Fortsetzung seiner Sünden gestoppt hast. Damit hast Du Deinem Bruder Deine Liebe gezeigt.

dr-esperanto
30.11.2016, 01:26
Naja, man würde dem Nachbarn vielleicht schonend beibringen, dass er von jetzt an wohl das Haus mit den rechtmäßigen Besitzern wird teilen müssen! Zumindest, bis das andere Haus wieder bezugsfertig ist.

Zyankali
30.11.2016, 01:40
Ja ist doch einfach. Du sagst ihm das Gebot "Du sollst nicht stehlen" und das Gebot "Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut" und Du weist ihm sodann die Todsünde der Gier nach und dann packst Du ihm am Krawattel und haust ihn raus. Problem gelöst und zu einen besseren Christen hast Du den Nachbarn auch gemacht, weil Du die Fortsetzung seiner Sünden gestoppt hast. Damit hast Du Deinem Bruder Deine Liebe gezeigt.

jesus ist nicht gestorben, weil er seine geschwister stoppen konnte....

Schopenhauer
01.12.2016, 06:50
Ein Herr J. McDurmon meinte dazu mal in einem Vortrag, "Liebe" sei nicht das Gefühl, dass man empfinde, wenn man seinen Bruder umarmt. Sondern es sei eine Verhaltensnorm, ein Lebensstandard, der in "fulfilling the Law" bestünde.

Es heisst: "Das ist das Gesetz und die Propheten". Darin liegt ein Verweis auf den Tanach, sieh dazu auch u.a. Röm 13,9:

Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten", und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Wir haben es mit einer dreistufigen Pyramide zu tun,w orin von oben nach unten abgeleitet/ausdifferenziert/erläutert wird: Dreiergebot -> Dekalog -> Gesetz/Propheten; im letzten Teil finden wir konkrete Anwendungsbeispiele.


Und das ist so ja auch ganz logisch, denn woher sollte man im Einzelfall wissen, wie man seinen Nächsten liebt?

Dazu ein einfaches Beispiel: Du kommst aus dem Urlaub (odgl.) zurück und stellst fest, Dein Nachbar hat sein Haus verkauft und wohnt jetzt in Deinem. Wie sähe das da jetzt konkret aus mit "ihn lieben"?

Das Wort "Liebe" kommt aus dem althochdeutschen "liuben" (9. Jahrhundert) = angenehm machen, angenehmes tun, anvertrauen, Gunst erwerben.
Das Wort "Hass" mittelhochdeutsch "haz"/ althochdeutsch "haz"/ germanisch "hataz"= starke Abneigung gegen jemanden oder etwas, welche meist (destruktive) Aggression induziert. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

-jmw-
03.12.2016, 08:50
Danke für den Hinweis!

Biblisch besehen werden die beiden Wörter vielfältig gebraucht, z.B. im Sinne von bevorzugen/benachteiligen bzw. positiv/negativ bewerten.

Man muss daher keine starke Emotion haben, um etwas "zu hassen". Dies im Gegensatz zur gegenwärtigen neuhochdeutschen Bedeutung.


Das Wort "Liebe" kommt aus dem althochdeutschen "liuben" (9. Jahrhundert) = angenehm machen, angenehmes tun, anvertrauen, Gunst erwerben.
Das Wort "Hass" mittelhochdeutsch "haz"/ althochdeutsch "haz"/ germanisch "hataz"= starke Abneigung gegen jemanden oder etwas, welche meist (destruktive) Aggression induziert. Das Wort ist seit dem 8. Jahrhundert belegt.

-jmw-
03.12.2016, 08:51
Nachtrag:


Wir haben es mit einer dreistufigen Pyramide zu tun,w orin von oben nach unten abgeleitet/ausdifferenziert/erläutert wird: Dreiergebot -> Dekalog -> Gesetz/Propheten; im letzten Teil finden wir konkrete Anwendungsbeispiele.
Eigentlich ja sogar vierstufig: Im NT kommen bekanntlich zahlreiche Erläuterungen, Anpassungen und Änderungen vor.


Ein Herr J. McDurmon meinte dazu mal in einem Vortrag, "Liebe" sei nicht das Gefühl, dass man empfinde, wenn man seinen Bruder umarmt. Sondern es sei eine Verhaltensnorm, ein Lebensstandard, der in "fulfilling the Law" bestünde.

Es heisst: "Das ist das Gesetz und die Propheten". Darin liegt ein Verweis auf den Tanach, sieh dazu auch u.a. Röm 13,9:

Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten", und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Wir haben es mit einer dreistufigen Pyramide zu tun,w orin von oben nach unten abgeleitet/ausdifferenziert/erläutert wird: Dreiergebot -> Dekalog -> Gesetz/Propheten; im letzten Teil finden wir konkrete Anwendungsbeispiele.


Und das ist so ja auch ganz logisch, denn woher sollte man im Einzelfall wissen, wie man seinen Nächsten liebt?

Dazu ein einfaches Beispiel: Du kommst aus dem Urlaub (odgl.) zurück und stellst fest, Dein Nachbar hat sein Haus verkauft und wohnt jetzt in Deinem. Wie sähe das da jetzt konkret aus mit "ihn lieben"?

-jmw-
03.12.2016, 08:52
Ja ist doch einfach. Du sagst ihm das Gebot "Du sollst nicht stehlen" und das Gebot "Du sollst nicht begehren Deines Nächsten Hab und Gut" und Du weist ihm sodann die Todsünde der Gier nach und dann packst Du ihm am Krawattel und haust ihn raus. Problem gelöst und zu einen besseren Christen hast Du den Nachbarn auch gemacht, weil Du die Fortsetzung seiner Sünden gestoppt hast. Damit hast Du Deinem Bruder Deine Liebe gezeigt.
Eben! Die Lösung ist Gewalt. Man muss sich halt klarmachen, dass das auch i.O. ist. Viele, so mein Eindruck, tun das nicht und sagen, sie lehnten Gewalt ab - ohne es freilich tatsächlich zu tun, denn auch sie riefen im geschilderten Fall die Polizei und zögen vor Gericht, um ihr Heim wiederzubekommen.

Schopenhauer
03.12.2016, 08:55
Danke für den Hinweis!

Biblisch besehen werden die beiden Wörter vielfältig gebraucht, z.B. im Sinne von bevorzugen/benachteiligen bzw. positiv/negativ bewerten.

Man muss daher keine starke Emotion haben, um etwas "zu hassen". Dies im Gegensatz zur gegenwärtigen neuhochdeutschen Bedeutung.

Rot markiert:
So ist es.

Grün markiert:
Das gilt auch für die Liebe....

(Insgesamt wird mit beiden Wörtern rumgeschmissen wie mit einer Frisbee Scheibe...)

-jmw-
03.12.2016, 09:07
Mit dem Ergebnis, dass Leute in einen alten Text ihr Gegenwartverständnis von Begriffen hineinpacken. Und dann zu einem "Schluss" kommen, der gar keiner ist und darum auch in der Praxis nicht funktioniert.


Rot markiert:
So ist es.

Grün markiert:
Das gilt auch für die Liebe....

(Insgesamt wird mit beiden Wörtern rumgeschmissen wie mit einer Frisbee Scheibe...)

Schopenhauer
03.12.2016, 09:17
Mit dem Ergebnis, dass Leute in einen alten Text ihr Gegenwartverständnis von Begriffen hineinpacken. Und dann zu einem "Schluss" kommen, der gar keiner ist und darum auch in der Praxis nicht funktioniert.

Genau:
Im Fachbereich Geschichte nennt man das auch Rückprojektion...soweit mir geläufig...
Nein, so was kann nicht funktionieren...man muss sich bei solchen Sachen sprachlich auskennen...(Philologie) bezüglich Textverständnis...auch eben in alten oder auch angeblichen toten Sprachen (Latein, oder die angeführten s.o.), da man sonst weder die Herleitung noch den (Begriffs-) Inhalt der Worte versteht...

So wird das alles schräg...:)

-jmw-
03.12.2016, 09:54
Genau:
Im Fachbereich Geschichte nennt man das auch Rückprojektion...soweit mir geläufig...
Nein, so was kann nicht funktionieren...man muss sich bei solchen Sachen sprachlich auskennen...(Philologie) bezüglich Textverständnis...auch eben in alten oder auch angeblichen toten Sprachen (Latein, oder die angeführten s.o.), da man sonst weder die Herleitung noch den (Begriffs-) Inhalt der Worte versteht...

So wird das alles schräg...:)
:ja:

Eine Sichtweise
09.12.2016, 19:29
1.)

Was ist biblisch gesehen "Liebe", was "Hass"?
Sollten Christen jemals hassen und wenn ja: was; wen oder was hingegen Lieben?
Ist es richtig zu sagen, dass wir die Sünde hassen und den Sünder lieben sollten?

Was ist biblisch gesehen "Liebe", was "Hass"?

Antwort:
Jede Regung gegen den Nächsten, jede Ablehnung, jede Abwertung jedes größer sein wollen als der Nächste ist Hass, oder eine Vorstufe davon und führt langfristig dahin.
Jede Regung gegen den Nächsten ist eine Regung gegen mich selbst, da wir alle Kinder Gottes sind und darum der Nächste ein Teil von mir ist. Lehne ich ihn ab, dann lehne ich also einen Teil von mir ab und werde solches oder ähnliches damit eines Tages selber ernten.

Sollten Christen jemals hassen ?
Nein.

Ist es richtig zu sagen, dass wir die Sünde hassen und den Sünder lieben sollten?
Ja, da die Sünde unserem ursprünglichem Wesen nicht entspricht, jedoch der Nächste wie gesagt ein Teil von uns ist.

Tutsi
10.12.2016, 12:06
Ein Herr J. McDurmon meinte dazu mal in einem Vortrag, "Liebe" sei nicht das Gefühl, dass man empfinde, wenn man seinen Bruder umarmt. Sondern es sei eine Verhaltensnorm, ein Lebensstandard, der in "fulfilling the Law" bestünde.

Es heisst: "Das ist das Gesetz und die Propheten". Darin liegt ein Verweis auf den Tanach, sieh dazu auch u.a. Röm 13,9:

Denn was da gesagt ist: "Du sollst nicht ehebrechen; du sollst nicht töten; du sollst nicht stehlen; du sollst nicht falsch Zeugnis geben; dich soll nichts gelüsten", und so ein anderes Gebot mehr ist, das wird in diesen Worten zusammengefaßt: "Du sollst deinen Nächsten lieben wie dich selbst."

Wir haben es mit einer dreistufigen Pyramide zu tun,w orin von oben nach unten abgeleitet/ausdifferenziert/erläutert wird: Dreiergebot -> Dekalog -> Gesetz/Propheten; im letzten Teil finden wir konkrete Anwendungsbeispiele.


Und das ist so ja auch ganz logisch, denn woher sollte man im Einzelfall wissen, wie man seinen Nächsten liebt?

Dazu ein einfaches Beispiel: Du kommst aus dem Urlaub (odgl.) zurück und stellst fest, Dein Nachbar hat sein Haus verkauft und wohnt jetzt in Deinem. Wie sähe das da jetzt konkret aus mit "ihn lieben"?

Zum Ersten: Dann müßte der Mensch sich selbst aufgeben, sein Ego und alles ertragen, was er nicht kann. Und wer sein Ego aufgibt, gibt sein Leben auf. Er kämpft nicht mehr um seine Existenz.

zum Zweiten: Es gibt Recht und Gesetz - es gibt Verträge - Wohnungsvertrag mit Wohnungsgesellschaft - so einfach geht das nicht - zumindest hat es noch keiner erlebt - in gestandenen Gesellschaften.

Catholicus Romanus
10.12.2016, 18:59
Genau:
Im Fachbereich Geschichte nennt man das auch Rückprojektion...soweit mir geläufig...
Nein, so was kann nicht funktionieren...man muss sich bei solchen Sachen sprachlich auskennen...(Philologie) bezüglich Textverständnis...auch eben in alten oder auch angeblichen toten Sprachen (Latein, oder die angeführten s.o.), da man sonst weder die Herleitung noch den (Begriffs-) Inhalt der Worte versteht...

So wird das alles schräg...:)

Und genau deshalb sind mir die protestantischen Prinzipien sola scriptura und Priestertum aller Gläubigen zuwider.

-jmw-
12.12.2016, 09:36
Zum Ersten: Dann müßte der Mensch sich selbst aufgeben, sein Ego und alles ertragen, was er nicht kann. Und wer sein Ego aufgibt, gibt sein Leben auf. Er kämpft nicht mehr um seine Existenz.
:ja:


zum Zweiten: Es gibt Recht und Gesetz - es gibt Verträge - Wohnungsvertrag mit Wohnungsgesellschaft - so einfach geht das nicht - zumindest hat es noch keiner erlebt - in gestandenen Gesellschaften.

Verträge muss man durchsetzen, notfalls mit Gewalt, die dann dem "lieben" nicht widersprechen kann, was wiederum durchaus Leute behaupten.
Das ist ja der Punkt: Die Forderungen, die Aussagen im Text bzw. seine Deutung zusammenbringen mit dem Tun, dem Handeln in der Welt. Hie so, da anders, das ist nicht gut - auch nicht, sich dieses Problems zu entziehen durch Hinweis auf (zweifelllos bestehende) menschliche Schwächen. Kalt oder heiss, nicht lau sein! Entweder, bitte, Gewalt ablehnen, einen auf "Amisch" machen und sich, pardon, dann aber auch so verhalten, oder aber sich der Gewaltfrage stellen, wie das unsere Vorfahren und die Kirche über anderthalb Jahrtausende tat. (Mit den entsprechenden Konsequenzen für das eigene Verhalten gegenüber Verbrechern, Perversen, Heiden usw.)

Tutsi
13.12.2016, 11:05
Wir haben dann also weiterhin eine Gesellschaft, die mit Gewalt umgehen muß, um das Recht durchzusetzen - und ja, schöne Gedanken haben, erhabene Vorstellungen von einem besseren Leben mit nur Friedensvorstellungen sind das eine - aber das alles geht nicht und wird es wohl nie geben - solange wir die Aggressivität in uns leben haben und sie zum Ausdruck kommt - manchmal schon, wenn mehrere Personen in einem Aufzug stecken bleiben und dann einige Stunden auf engen Raum existieren müssen - dann schon kommt es zu Gewalttätigkeiten - schon dieses aggressive Handeln um Raum, Macht, Gold und anderem, zeigt doch, daß wir auf der Erde niemals ewigen Frieden haben werden. Selbst utopische Gedanken von ewigem Frieden sind da nur eine Wunschvorstellung. Aggression - Libido - hängt zusammen - jemand, dem das Blut schwillt - (Notwendig bei Akt) - um die Fortpflanzung zu installieren, der muß aggressiv sein. Und solange wir Menschen uns fortpflanzen, desto aggressiver werden wir, denn schauen wir in die Welt - wir gehen auf die 10 Milliarden Grenze an Menschenmassen zu - ob das Leben damit dann friedlicher wird ? Gibt es Liebe, die sich selbst aufgibt ? Sich das Leben nehmen läßt und da nur sanft mit sich umgeht ?

Irgendwie paßt mir das alles nicht zusammen.

:ja:


Verträge muss man durchsetzen, notfalls mit Gewalt, die dann dem "lieben" nicht widersprechen kann, was wiederum durchaus Leute behaupten.
Das ist ja der Punkt: Die Forderungen, die Aussagen im Text bzw. seine Deutung zusammenbringen mit dem Tun, dem Handeln in der Welt. Hie so, da anders, das ist nicht gut - auch nicht, sich dieses Problems zu entziehen durch Hinweis auf (zweifelllos bestehende) menschliche Schwächen. Kalt oder heiss, nicht lau sein! Entweder, bitte, Gewalt ablehnen, einen auf "Amisch" machen und sich, pardon, dann aber auch so verhalten, oder aber sich der Gewaltfrage stellen, wie das unsere Vorfahren und die Kirche über anderthalb Jahrtausende tat. (Mit den entsprechenden Konsequenzen für das eigene Verhalten gegenüber Verbrechern, Perversen, Heiden usw.)

Schopenhauer
13.12.2016, 17:35
:ja:


Verträge muss man durchsetzen, notfalls mit Gewalt, die dann dem "lieben" nicht widersprechen kann, was wiederum durchaus Leute behaupten.
Das ist ja der Punkt: Die Forderungen, die Aussagen im Text bzw. seine Deutung zusammenbringen mit dem Tun, dem Handeln in der Welt. Hie so, da anders, das ist nicht gut - auch nicht, sich dieses Problems zu entziehen durch Hinweis auf (zweifelllos bestehende) menschliche Schwächen. Kalt oder heiss, nicht lau sein! Entweder, bitte, Gewalt ablehnen, einen auf "Amisch" machen und sich, pardon, dann aber auch so verhalten, oder aber sich der Gewaltfrage stellen, wie das unsere Vorfahren und die Kirche über anderthalb Jahrtausende tat. (Mit den entsprechenden Konsequenzen für das eigene Verhalten gegenüber Verbrechern, Perversen, Heiden usw.)

Verträge beruhen auf Gegenseitigkeit. Derjenige, der diesen Vertrag bricht erzeugt also imo Gegengewalt. Dagegen muss man sich selbstverständlich zur Wehr setzen, oder man muss sich die Butter vom Brot nehmen lassen, oder die Wohnung nehmen lassen oder weiß der Geier was-gibt ja eben auch noch immaterielles. Ich achte immer darauf wer anfängt...;). Mit "Liebe" hat es wohl kaum was zu tun, wenn ein anderer anfängt (ich greife das Wort hier nur auf, weil Du es benutzt hast...). Seit wann hat man denn so persönliche Gefühle für einen völlig Fremden-ich benutze jetzt ganz bewusst die oben genannten Wörter: Beitrag 11/Seite 2: angenehm machen, angenehmes tun, anvertrauen, Gunst erwerben----für jemanden, zu dem man gar keine Beziehung hat? (Dafür reicht der Knigge: Anstand, Fairness u.s.w).

-jmw-
15.12.2016, 11:43
Es heisst: "so weit es auf euch ankommt, lebt mit allen Menschen in Frieden!" Die Qualifikation enthält bereits notwendig die Möglichkeit unfriedlicher Interaktion, sofern der Andere einen dazu nötigt.


Wir haben dann also weiterhin eine Gesellschaft, die mit Gewalt umgehen muß, um das Recht durchzusetzen - und ja, schöne Gedanken haben, erhabene Vorstellungen von einem besseren Leben mit nur Friedensvorstellungen sind das eine - aber das alles geht nicht und wird es wohl nie geben - solange wir die Aggressivität in uns leben haben und sie zum Ausdruck kommt - manchmal schon, wenn mehrere Personen in einem Aufzug stecken bleiben und dann einige Stunden auf engen Raum existieren müssen - dann schon kommt es zu Gewalttätigkeiten - schon dieses aggressive Handeln um Raum, Macht, Gold und anderem, zeigt doch, daß wir auf der Erde niemals ewigen Frieden haben werden. Selbst utopische Gedanken von ewigem Frieden sind da nur eine Wunschvorstellung. Aggression - Libido - hängt zusammen - jemand, dem das Blut schwillt - (Notwendig bei Akt) - um die Fortpflanzung zu installieren, der muß aggressiv sein. Und solange wir Menschen uns fortpflanzen, desto aggressiver werden wir, denn schauen wir in die Welt - wir gehen auf die 10 Milliarden Grenze an Menschenmassen zu - ob das Leben damit dann friedlicher wird ? Gibt es Liebe, die sich selbst aufgibt ? Sich das Leben nehmen läßt und da nur sanft mit sich umgeht ?

Irgendwie paßt mir das alles nicht zusammen.

-jmw-
15.12.2016, 11:48
Verträge beruhen auf Gegenseitigkeit. Derjenige, der diesen Vertrag bricht erzeugt also imo Gegengewalt. Dagegen muss man sich selbstverständlich zur Wehr setzen, oder man muss sich die Butter vom Brot nehmen lassen, oder die Wohnung nehmen lassen oder weiß der Geier was-gibt ja eben auch noch immaterielles. Ich achte immer darauf wer anfängt...;). Mit "Liebe" hat es wohl kaum was zu tun, wenn ein anderer anfängt (ich greife das Wort hier nur auf, weil Du es benutzt hast...). Seit wann hat man denn so persönliche Gefühle für einen völlig Fremden-ich benutze jetzt ganz bewusst die oben genannten Wörter: Beitrag 11/Seite 2: angenehm machen, angenehmes tun, anvertrauen, Gunst erwerben----für jemanden, zu dem man gar keine Beziehung hat? (Dafür reicht der Knigge: Anstand, Fairness u.s.w).
Es hat immer mit "Liebe" in Form der Verhaltensnorm aus #5 zu tun. Und funktioniert eben auch, wenn man den Begriff in diesem Sinne versteht. Geht man auf die Gefühsebene oder die humanistischer "Moral", dann kann's leicht schiefgehen und konfus und lebensfern, alltagsuntauglich werden. Und dann hat man eben mal schnell keine Butter mehr auf dem Brot. Wäre das gewollt, hätte man wesentliche Texte auch kürzen können auf das Gebot Legt euch hin und sterbt! Hat man nicht. Manch einer könnte sich mal fragen, warum.

Schopenhauer
15.12.2016, 12:06
Es hat immer mit "Liebe" in Form der Verhaltensnorm aus #5 zu tun. Und funktioniert eben auch, wenn man den Begriff in diesem Sinne versteht. Geht man auf die Gefühsebene oder die humanistischer "Moral", dann kann's leicht schiefgehen und konfus und lebensfern, alltagsuntauglich werden. Und dann hat man eben mal schnell keine Butter mehr auf dem Brot. Wäre das gewollt, hätte man wesentliche Texte auch kürzen können auf das Gebot Legt euch hin und sterbt! Hat man nicht. Manch einer könnte sich mal fragen, warum.

Ja, in diesem Rahmen, deswegen bezog ich mich ja auch darauf auf die Begriffe. Ich persönlich bezeichne aber das allein eben nicht als Liebe, sondern würde das als normale Verhaltensweise sehen, da ich weder Christ noch sonst was bin. Da reicht für mich der Knigge und das sind für mich Verhaltensweisen, die ich als selbstverständlich ansehe...
Liebe (persönliche Liebe-bezogen auf den Partner) in einem anderen Rahmen (ich meine jetzt nicht den Schmonzettenkram-diese Frauenklamotten, völlig verklärt) hat für mich persönlich etwas mit "liebenswert sein" zu tun...Ich liebe ja schließlich nicht jemanden, der es mir nicht wert ist...Schwer zu erklären...Oder anders ausgedrückt: Ich persönlich kann nicht jeden lieben...

Tutsi
24.12.2016, 10:38
Der Mensch, der auf die Erde kommt, hat eine klare persönliche Aufgabe und damit muß er klar kommen, weil damit ein Lehrplan verbunden ist. Und irgendwie wird man geführt - und merkt es erst viel später.

Der Mensch, der glaubt, hier ewig in der Hängematte "nur Frieden" liegen zu dürfen, täuscht sich. Er muß sich mit allen Vorgaben einer harten Erde und deren Überleben darauf beschäftigen, denn ihm ist ein fehlbarer Körper gegeben und
dieser ist überall angreifbar.

Und der Mensch, der sich fortpflanzen muß, muß wie ein Tier auch seine Nachkommen ernähren und verteidigen, was immer Aggressivität einschließt.

Von wegen, das Paradies auf Erden - die Zeilen in allen HL. Büchern sollen den Menschen nur etwas aufbauen, indem ihm vorgegaukelt wird, daß alles gut wird, alle selig sind, damit er nicht gleich aufgibt - denn das Leben hier ist hart - manchmal
mehr, manchmal weniger.

Geht man nach der Reinkarnationslehre, dann sind wir als Seelen nur hier, um uns zu entwickeln, als Seele, im Ausdruck durch den Körper und seine Befindlichkeiten.

Ist aber ein etwas größeres Thema.

So, wie die Welt jetzt aussieht, so sind wir - nur wir.

Es heisst: "so weit es auf euch ankommt, lebt mit allen Menschen in Frieden!" Die Qualifikation enthält bereits notwendig die Möglichkeit unfriedlicher Interaktion, sofern der Andere einen dazu nötigt.

-jmw-
25.12.2016, 09:39
Sieh auch Bereschit/Genesis:


"Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein. (Epheser 5.22) (1. Timotheus 2.11-12) 17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen."


Von "lustig, lustig, tralalalala" steht da nix!

"harte Erde" ist ein treffender Ausdruck imho. Denn, ja, genau so ist es: Das Leben ist nicht einfach und man muss schon was tun, soll's nicht "solitary, poor, nasty, brutish, and short" (Hobbes, Leviathan) sein.

Und als wäre das nicht Arbeit genug, kommen noch Hanswürste, die aus gutmenschlichen Anwandlungen und Schuldgefühlen kaputtmachen, was mühsam aufgebaut wurde. Dieser Tage fasste das jemand m.E. in einer Frage treffend zusammen: "Why do we have to punish ourselves for having a pretty decent society?" (Bulbasaur, TRS #113)


Der Mensch, der auf die Erde kommt, hat eine klare persönliche Aufgabe und damit muß er klar kommen, weil damit ein Lehrplan verbunden ist. Und irgendwie wird man geführt - und merkt es erst viel später.

Der Mensch, der glaubt, hier ewig in der Hängematte "nur Frieden" liegen zu dürfen, täuscht sich. Er muß sich mit allen Vorgaben einer harten Erde und deren Überleben darauf beschäftigen, denn ihm ist ein fehlbarer Körper gegeben und
dieser ist überall angreifbar.

Und der Mensch, der sich fortpflanzen muß, muß wie ein Tier auch seine Nachkommen ernähren und verteidigen, was immer Aggressivität einschließt.

Von wegen, das Paradies auf Erden - die Zeilen in allen HL. Büchern sollen den Menschen nur etwas aufbauen, indem ihm vorgegaukelt wird, daß alles gut wird, alle selig sind, damit er nicht gleich aufgibt - denn das Leben hier ist hart - manchmal
mehr, manchmal weniger.

Geht man nach der Reinkarnationslehre, dann sind wir als Seelen nur hier, um uns zu entwickeln, als Seele, im Ausdruck durch den Körper und seine Befindlichkeiten.

Ist aber ein etwas größeres Thema.

So, wie die Welt jetzt aussieht, so sind wir - nur wir.

Tutsi
27.12.2016, 15:36
Sieh auch Bereschit/Genesis:

"Und zum Weibe sprach er: Ich will dir viel Schmerzen schaffen, wenn du schwanger wirst; du sollst mit Schmerzen Kinder gebären; und dein Verlangen soll nach deinem Manne sein, und er soll dein Herr sein. (Epheser 5.22) (1. Timotheus 2.11-12) 17 Und zu Adam sprach er: Dieweil du hast gehorcht der Stimme deines Weibes und hast gegessen von dem Baum, davon ich dir gebot und sprach: Du sollst nicht davon essen, verflucht sei der Acker um deinetwillen, mit Kummer sollst du dich darauf nähren dein Leben lang. 18 Dornen und Disteln soll er dir tragen, und sollst das Kraut auf dem Felde essen."


Von "lustig, lustig, tralalalala" steht da nix!

"harte Erde" ist ein treffender Ausdruck imho. Denn, ja, genau so ist es: Das Leben ist nicht einfach und man muss schon was tun, soll's nicht "solitary, poor, nasty, brutish, and short" (Hobbes, Leviathan) sein.

Und als wäre das nicht Arbeit genug, kommen noch Hanswürste, die aus gutmenschlichen Anwandlungen und Schuldgefühlen kaputtmachen, was mühsam aufgebaut wurde. Dieser Tage fasste das jemand m.E. in einer Frage treffend zusammen: "Why do we have to punish ourselves for having a pretty decent society?" (Bulbasaur, TRS #113)

Heißt was ?

-jmw-
29.12.2016, 15:48
Heißt was ?
Im originalen Kontext ging es um Einwanderung. Es lässt sich aber auch auf allerlei andere Weltbeglückungsvorhaben aus Gründen schlechten Gewissens anwenden.

(Oder ging's um 'ne Übersetzung?)

Tutsi
30.12.2016, 09:56
Im originalen Kontext ging es um Einwanderung. Es lässt sich aber auch auf allerlei andere Weltbeglückungsvorhaben aus Gründen schlechten Gewissens anwenden.

(Oder ging's um 'ne Übersetzung?)
Übersetzung. Ich wollte nicht immer auf translate Seiten gehen.

Tutsi
30.12.2016, 10:01
doppelt

-jmw-
01.01.2017, 10:11
Übersetzung. Ich wollte nicht immer auf translate Seiten gehen.
"Warum müssen wir uns dafür selbst bestrafen, in einem ziemlich gut funktionierenden Gemeinwesen zu leben?" (O.s.ä.)