PDA

Vollständige Version anzeigen : Beamtenrente würde Hunderte von Milliarden kosten



BlackForrester
23.10.2016, 18:24
Selten so gelacht als ich den Bericht gelesen habe warum man Beamte nicht in das Rentensystem überführen kann und es auch keinen Sinn macht Beamte in das Rentensystem zu überführen

http://www.t-online.de/wirtschaft/altersvorsorge/id_79173104/rente-beamtenrente-wuerde-hunderte-von-milliarden-kosten.html

Richtig ist - die Besitzstandswahrung, als würde es ein Arbeitsleben (also 45 - 50 Jahre) dauern bis sich die Umstellung vollumfänglich auswirkt. Daran gibt es nichts zu rütteln will man an der Besitzstandswahrung nicht rütteln und die gilt auch für unsere Beamten.

Dass die Umstellung also "langwierig" wäre, dies ist einfach den Realitäten geschuldet - aber teuer?

Das Argument der "Doppelstruktur" entfällt schon einmal - vielmehr fällt die komplette Verwaltungsapparat der Beamtenruhestandsbesoldung weg, wenn die Pensionen der Beamten aus der Rentenkasse bezahlt wird. Man braucht dieses Verwaltungsapparat nicht mehr was zu ein paar hundert Mio. € Einsparungen führen dürfte.

Man braucht auch die Gehälter der Beamten nicht zwingend erhöhen. Man kann es durchaus per Gesetz regeln, dass der Staat nicht nur den hälftigen Beitragssatz in die Rentenkasse bezahlt, sondern den vollen Beitragssatz - wo ein Wille, da ein Weg.

Es muss auch kein Beamter "nachversichert" werden. Auch dies kann man regeln - nämlich über den Steuerzuschuss des Bundes, der Länder und der Kommunen. Anstatt also die Pensionsleistungen direkt an den Beamten auszubezahlen nimmt man halt der Umweg über die Rentenkasse - dies kostet am Ende des Tages keinen Cent mehr.

Um bei dem Beispiel des 50-jährigen Beamten zu bleiben:
Wenn er mit 25 Jahren verbeamtet wurde hat er heute die Pensionsansprüche X - dies kann man durch den Steuerzuschuss des Bundes finanzieren. Für seine letzten 17 Jahre bezahlt er ja Beiträge, woraus sich dann eine Rente Y ergibt. sprich dieser Anspruch ist dann durch den Rentenbeitrag erbracht. Wo soll da das Problem sein.

Nur, damit löst man die ganze Rententhematik eben auch nicht. Man muss eben - wie in der Schweiz - ALLE Einkommensarten erfassen und eben auch ALLE Einkommensarten der Beitragspflicht in das Rentensystem unterwerfen.

Wäre dies in Deutschland heute schon der Fall, dann würde der Rentenbeitragssatz sich in einem Bereich von 10% (nimmt man die Schweiz als Vorbild eher deutlich darunter) bewegen - was für ein schöner utopischer Gedanke...

Texas41
24.10.2016, 09:56
Der Artikel ist lange nicht so an den Haaren herbei gezogen, wie Du meinst! Viele sehen immer nur die Pensionskosten. Man darf aber z.B. nicht vergessen, daß der Staat für die komplette Arbeitszeit auch ordentlich Geld spart, da für Beamte im Gegensatz zu Angestellten immense Sozialversicherungsbeiträge anfallen.

Das Argumnet "Doppelstruktur" entfällt nicht! Sicher könnte man die Pensionskassen dicht machen, aber zeitgleich müßten die Rentenkassen doch das Personal einstellen oder glaubst Du ernsthaft, daß das mit der bisherigen Mitarbeiterzahl zu bewerkstelligen wäre?

Wie Du die zwingend notwendige Nachverischerung über Steuerzuschüsse regeln willst, ist mir auch schleierhaft! Am Ende sparen wir an einer Ecke Steuern ein um sie an der anderen wieder auszugeben. Was soll das bringen - außer einem riesigen Verwaltungsaufwand?

wtf
24.10.2016, 10:01
Das Renten- resp. Pensionssystem ist eine der drei, vier hoffnungslosen Baustellen in diesem Land. Aber nein, das genügt nicht: Wir müssen noch ganz dringend Millionen Schmarotzer ins Land holen.

Grenzer
24.10.2016, 10:04
Das Renten- resp. Pensionssystem ist eine der drei, vier hoffnungslosen Baustellen in diesem Land. Aber nein, das genügt nicht: Wir müssen noch ganz dringend Millionen Schmarotzer ins Land holen.

Die braucht man doch,-um eventuell wenigstens in 20 Jahren den stümperhaften BER fertig zu stellen....:crazy:

allesganoven
25.10.2016, 11:03
Selten so gelacht als ich den Bericht gelesen habe warum man Beamte nicht in das Rentensystem überführen kann und es auch keinen Sinn macht Beamte in das Rentensystem zu überführen

http://www.t-online.de/wirtschaft/altersvorsorge/id_79173104/rente-beamtenrente-wuerde-hunderte-von-milliarden-kosten.html

Richtig ist - die Besitzstandswahrung, als würde es ein Arbeitsleben (also 45 - 50 Jahre) dauern bis sich die Umstellung vollumfänglich auswirkt. Daran gibt es nichts zu rütteln will man an der Besitzstandswahrung nicht rütteln und die gilt auch für unsere Beamten.

Dass die Umstellung also "langwierig" wäre, dies ist einfach den Realitäten geschuldet - aber teuer?

Das Argument der "Doppelstruktur" entfällt schon einmal - vielmehr fällt die komplette Verwaltungsapparat der Beamtenruhestandsbesoldung weg, wenn die Pensionen der Beamten aus der Rentenkasse bezahlt wird. Man braucht dieses Verwaltungsapparat nicht mehr was zu ein paar hundert Mio. € Einsparungen führen dürfte.

Man braucht auch die Gehälter der Beamten nicht zwingend erhöhen. Man kann es durchaus per Gesetz regeln, dass der Staat nicht nur den hälftigen Beitragssatz in die Rentenkasse bezahlt, sondern den vollen Beitragssatz - wo ein Wille, da ein Weg.

Es muss auch kein Beamter "nachversichert" werden. Auch dies kann man regeln - nämlich über den Steuerzuschuss des Bundes, der Länder und der Kommunen. Anstatt also die Pensionsleistungen direkt an den Beamten auszubezahlen nimmt man halt der Umweg über die Rentenkasse - dies kostet am Ende des Tages keinen Cent mehr.

Um bei dem Beispiel des 50-jährigen Beamten zu bleiben:
Wenn er mit 25 Jahren verbeamtet wurde hat er heute die Pensionsansprüche X - dies kann man durch den Steuerzuschuss des Bundes finanzieren. Für seine letzten 17 Jahre bezahlt er ja Beiträge, woraus sich dann eine Rente Y ergibt. sprich dieser Anspruch ist dann durch den Rentenbeitrag erbracht. Wo soll da das Problem sein.

Nur, damit löst man die ganze Rententhematik eben auch nicht. Man muss eben - wie in der Schweiz - ALLE Einkommensarten erfassen und eben auch ALLE Einkommensarten der Beitragspflicht in das Rentensystem unterwerfen.

Wäre dies in Deutschland heute schon der Fall, dann würde der Rentenbeitragssatz sich in einem Bereich von 10% (nimmt man die Schweiz als Vorbild eher deutlich darunter) bewegen - was für ein schöner utopischer Gedanke...
Klasse Beitrag.
Noch einige Worte zu den Pensionen. Man kann langjährige Beamte nicht plötzlich zu Rentnern machen. Das ist schon klar. Was nicht sicher ist, genau wie bei den Renten, das ist deren Pensionshöhe. Und diese müssten laut Verfassungsgerichtsurteil schon längst wirkungsgleich gekürzt worden sein.
Was sagte der Beamte und Versicherungslobbyist Raffelhüschen schon vor Jahren:
Würde man wirkungsgleich alle Reformen im Rentenbereich auf die Beamtenschaft übertragen, müsste das Versorgungsniveau auf gut 60 % sinken. Der Nachhaltigkeitsfaktor müsste vor allem übernommen werden.
http://www.stuttgarter-zeitung.de/inhalt.pensionslasten-beamte-in-der-demografiefalle.ad37d886-98b4-479e-a09c-1cc843db9860.html

BlackForrester
25.10.2016, 12:38
Der Artikel ist lange nicht so an den Haaren herbei gezogen, wie Du meinst! Viele sehen immer nur die Pensionskosten. Man darf aber z.B. nicht vergessen, daß der Staat für die komplette Arbeitszeit auch ordentlich Geld spart, da für Beamte im Gegensatz zu Angestellten immense Sozialversicherungsbeiträge anfallen.


Das ist ein typisches linke Tasche - rechte Tasche Argument. Wo spart der Staat? Richtig - der Staat spart (wenn man es denn so nennen will) heute und hat dafür die Ausgaben morgen...was ist daran gespart? Jeder Cent der heute in die Altersversorgung gesteckt wird "spart" man sich morgen...am Ende also ein Nullsummenspiel.



Das Argumnet "Doppelstruktur" entfällt nicht! Sicher könnte man die Pensionskassen dicht machen, aber zeitgleich müßten die Rentenkassen doch das Personal einstellen oder glaubst Du ernsthaft, daß das mit der bisherigen Mitarbeiterzahl zu bewerkstelligen wäre?


JEDE Doppelstruktur kostet deutlich mehr Geld. Sicher, ein Teil des eingesparten Personels bei der Beamtenversorgung müsste man in der Rentenkasse aufbauen...aber eben nur ein Teil und dies vermindert die Kosten erheblich..



Wie Du die zwingend notwendige Nachverischerung über Steuerzuschüsse regeln willst, ist mir auch schleierhaft! Am Ende sparen wir an einer Ecke Steuern ein um sie an der anderen wieder auszugeben. Was soll das bringen - außer einem riesigen Verwaltungsaufwand?


Du hast meine Idee nicht verstanden.
Da ist nichts mit "Nachversicherung" (ist ja am Ende nur ein Totschlagargument warum es nicht gehen soll) - sondern die Rentenkasse erhält einen jährlichen Steuerzuschuss in Höhe der bis dato angelaufenen Pensionsansprüche um diese Ausgaben zu decken (man sollte ja davon ausgehen, dass der Bund, die Länder und die Kommunen auf den Cent genau wissen was dies an Pensionsleistungen aufbringen müssen) und zwar nur eben bis zum Zeitpunkt X angefallene Pensionsansprüche - danach wird man ja auch als Beamter in die Rentenkasse überführt, bezahlt seine Beiträge und erhält dann eine Rente nach Beitragshöhe und Beitragsdauer.

Richtig ist dass man kurzfristig keine Steuern (ausser bei den Verwalrungskosten) spart, da die bestehenden Ansprüche gesichert werden müssen - aber mittel- und langfristig reden wir dann von signifikanten Mrd. - Beträgen, welche infolge deutlich geringerer Rentenhöhe und sinkendem Steuerzuschuss (im Vergleich zu den Pensionen) eingespart würden.

Dabei wird eine "Beamtenrente" wohl in der Regel trotzdem höher ausfallen als die Rente eines nichtbeamteten Arbeitnehmers, da ein Beamer gesichert ein Leben lang einbezahlt, was bei einem nichtbeamteten Arbeitnehmer jetzt nicht unbedingt der Fall ist - auch unter dem Hinblick dass dieser in seinem Leben nicht über per se steigendes Einkommen verfügt (z.B. infolge Arbeitslosigkeit, Jobwechsel mit geringerem Einkommen etc., was bei einem Beamten gesichert ist.

Wie gesagt - macht man es dann richtig - wie z.B. in der Schweiz (wohl kein Land, welches im Verdacht steht ein sozialistisches Land zu sein) und unterwirft ALLE Einkommen der Beitragsflicht in das Rentensystem (woraus natürlich auf für ALLE ein Rentenanspruch besteht), verbindet dies mit einer garantieren Mindestrente (also unabängig von der Beitragshöhe, sondern nur nach einer Mindestzahl an Beitragsjahren berechnet) und legt gleichzeitig eine Kappungsgrenze fest (also eine Maxilmalrente, unabhängig von Rentenbeitrag)...dann dürfte man diesem Lande den Beitragssatz in das System wohl mehr als nur halbieren können.