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Vollständige Version anzeigen : Die Historikerin Brigitte Hamann ist tot



Leseratte
06.10.2016, 10:07
Von ihr sind Bücher wie Hitlers Wien und Hitlers Edeljude.


Hitler-Biografin Brigitte Hamann ist tot

Sie wies nach, dass Adolf Hitler vor Ausbruch des Ersten Weltkriegs jüdische Freunde hatte und entzauberte die österreichische Kaiserin Sisi: Nun ist die Historikerin Brigitte Hamann gestorben.

http://www.dw.com/de/hitler-biografin-brigitte-hamann-ist-tot/a-35959861


Hamann hat vorzugsweise an Werken zur österreichischen Geschichte gearbeitet und sich dabei einem biographischen Zugang verschrieben. Ihr besonderer Schwerpunkt lag auf der Geschichte der Habsburger (https://de.wikipedia.org/wiki/Habsburger) und der Geschichte des Nationalsozialismus (https://de.wikipedia.org/wiki/Nationalsozialismus). Über ihren persönlichen Ausgangspunkt sagte sie: „Ich hatte (von Deutschland kommend) einen anderen Blick auf Österreich und begann, mit einer gewissen Distanz zu schreiben“.[3]
(https://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Hamann#cite_note-orf-3)
Ihre Veröffentlichung Hitlers Wien (vgl. dazu Hitlers Jahre in Wien (https://de.wikipedia.org/wiki/Adolf_Hitler#Kunstmaler_in_Wien_und_M.C3.BCnchen)) überzeugte durch akribische Ermittlung neuer Quellen und eindringliche Darstellung der völkisch (https://de.wikipedia.org/wiki/V%C3%B6lkische_Bewegung)-antisemitisch (https://de.wikipedia.org/wiki/Antisemitismus_(bis_1945)#.C3.96sterreich-Ungarische_Monarchie) dominierten politischen Kultur Wiens in jenen Jahren.

https://de.wikipedia.org/wiki/Brigitte_Hamann

Die Ösis waren voll etwas neidisch auf sie.


Bei gebürtigen Österreichern mag das anders gewesen sein. Sie litten gewiss darunter, dass ausgerechnet die erfolgreichste und bekannteste Interpretin der neueren Geschichte aus dem großen Nachbarland stammte. Als „Piefke“ jedoch sah sich Brigitte Hamann längst nicht mehr: Die gelernte Journalistin hatte 1965 den Wiener Wissenschaftshistoriker Günther Hamann (1924–1994) geheiratet und ein Jahr später die österreichische Staatsbürgerschaft angenommen.

https://www.welt.de/geschichte/article158576894/Die-Frau-die-fast-alles-ueber-Hitler-wusste.html


Was Hitler verschweigen wollte

Wien blieb das Zentrum. Nun aber in seinen sinistren Zeiten, nach Sisi. 1998 erschien „Hitlers Wien: Lehrjahre eines Diktators“. Das Buch war auch deshalb so aufschlussreich, weil Hitler alle Hinweise auf seine frühe Zeit hatte tilgen lassen – ausschließlich „Mein Kampf“ sollte als Quelle dienen, wenn es nach ihm gegangen wäre. Wieder errang Brigitte Hamann einen Erfolg, wieder mit großem Recht. Denn die ungemein reiche Kultur Wiens wurde aufgerollt, ebenso aber die bedrückende soziale Lage der unteren Schichten – und die strukturellen Krisen eines multinationalen Parlaments. Schließlich war Wien auch die erste Großstadt, in der von 1897 bis 1910 in Gestalt von Karl Lueger ein antisemitischer Bürgermeister amtierte; Hitler konnte sich manches von ihm abschauen.

Karl Kraus hatte Österreich eine „Versuchsstation für den Weltuntergang“ genannt. Brigitte Hamanns Werk geht in die Feinstruktur, die ohne die Geschichte der Akteure nicht zu haben ist. Am Dienstag ist die Historikerin sechsundsiebzigjährig in ihrem geliebten Wien verstorben.

http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/geisteswissenschaften/zum-tod-von-brigitte-hamann-ungekroente-koenigin-im-reich-der-historiker-14467579.html

Sie hat sich als Frau durchgesetzt.


Wissenschaftlich wurden ihr Zeit ihres Lebens Steine in den Weg gelegt. Zuerst hatte ihr Mann wenig Verständnis dafür, dass sie nicht nur Wäsche waschen, sondern wie er Geschichtsbücher schreiben wollte. Und dann konnte eine Historikerzunft des späten 20. Jahrhunderts wenig mit einer Historikerin anfangen, die nicht nur Biografien schrieb, sondern auch noch solche, die die Kaiserin "Sissi" zum Inhalt hatten. Und doch es wurde immer schwerer zu leugnen, dass Brigitte Hamann nicht bloß eine gute Geschichtenerzählerin, sondern auch eine bedeutende Historikerin war.

http://www.sueddeutsche.de/kultur/nachruf-brigitte-hamann-gestorben-1.3191715

Bettmaen
06.10.2016, 10:16
RIP.

Ich habe ihre Bücher gerne gelesen. In ihren Büchern lebt sie weiter.

Bruddler
06.10.2016, 10:23
Brigitte Hamann † Die Frau, die fast alles über Hitler wusste, ist tot - R.I.P. :hi:
Jetzt müssen wir uns eben nur noch einzig und alleine auf die "Expertisen" ihres "Berufskollegen" Guido Knopp verlassen (?)...

herberger
06.10.2016, 10:37
Zitat Leon de Grell wallonische Waffen SS lebte nach 1945 in Spanien

"Den Hitler den wir kennen wurde 1919 in oder durch Versailles geboren "!

Bruddler
06.10.2016, 10:43
Zitat Leon de Grell wallonische Waffen SS lebte nach 1945 in Spanien

"Den Hitler den wir kennen wurde 1919 in oder durch Versailles geboren "!

Du meinst, die Unterzeichner des Vertrags von Versailles waren im Grunde seine Eltern (?)... :hmm:

herberger
06.10.2016, 11:02
Du meinst, die Unterzeichner des Vertrags von Versailles waren im Grunde seine Eltern (?)... :hmm:

Könnte man so sehen statt Eltern besser Geburtshelfer.

sibilla
06.10.2016, 11:47
das tut mir sehr leid, sie soll in frieden ruhen.

ich habe einige bücher von ihr und diese mit großem interesse regelrecht verschlungen.

grüßle s.

herberger
06.10.2016, 11:52
https://de.wikipedia.org/wiki/Eduard_Bloch_(Arzt)

Hitler soll gesagt haben "Wären alle Juden wie Dr.Bloch dann gäbe es kein Judenproblem"!


Er war unter anderem der Hausarzt von Adolf Hitlers Mutter Klara. Nachdem 1907 ein Tumor in ihrer Brust diagnostiziert worden war, wurde sie im Linzer Krankenhaus Die Barmherzigen Schwestern behandelt. Die Chancen standen allerdings von vornherein schlecht, und Bloch eröffnete dem 18-jährigen Hitler den Ernst der Lage. Eine langwierige Therapie könnte das Leben Klara Hitlers nur noch verlängern, aber nicht mehr retten. Sie verstarb am 21. Dezember 1907. Der Arzt erinnerte sich später, er habe in seiner ganzen Laufbahn noch nie jemanden so leiderfüllt gesehen wie Hitler, der zu seiner Mutter stets eine enge Bindung gehabt habe.

Deren Tod soll gemäß Rudolph Binion Hitlers Judenhass mit ausgelöst haben, da der Jude Bloch ihren Krebs nicht heilen konnte. Die Tatsachen sprechen jedoch gegen diese These. Bloch hatte mit 300 Kronen ein relativ bescheidenes Honorar verlangt und verzichtete auf einen Zuschlag für die vielen Hausvisiten und Behandlungen mit Iodoform und Morphin.[1][2] Als die Familie am 24. Dezember 1907 zu ihm fuhr, um die Rechnung zu bezahlen und ihm zu danken, verbeugte sich Hitler sogar vor dem Arzt mit den Worten „Ich werde Ihnen ewig dankbar sein.“ 1908 schrieb er ihm eine Karte, in der er sich nochmals für seine Bemühungen bedankte. 1937 erkundigte sich Hitler in Berlin bei Besuchern aus Linz nach Bloch, und als er 1938 im Zuge des Einmarsches in Linz Station machte, fragte er bei Hofrat Adolf Eigl sofort nach „seinem guten alten Dr. Bloch“ und nannte ihn einen „Edeljuden“.

Chronos
06.10.2016, 11:54
Brigitte Hamann † Die Frau, die fast alles über Hitler wusste, ist tot - R.I.P. :hi:
Jetzt müssen wir uns eben nur noch einzig und alleine auf die "Expertisen" ihres "Berufskollegen" Guido Knopp verlassen (?)...
Frau Hamann war mit ihren Beiträgen sehr oft die zentrale Person in Guido Knopps Geschichtssendungen.

Ab da eine gewisse "Interessenverknüpfung" vorlag?

Bruddler
06.10.2016, 12:01
Frau Hamann war mit ihren Beiträgen sehr oft die zentrale Person in Guido Knopps Geschichtssendungen.

Ob da eine gewisse "Interessenverknüpfung" vorlag?

Iwooooo ! :pfeif:

herberger
06.10.2016, 12:04
Wie Hitler in seiner Wiener Zeit war, das ist doch nur Kaffeesatz lesen,
.

Leseratte
06.10.2016, 13:12
Hitler soll gesagt haben "Wären alle Juden wie Dr.Bloch dann gäbe es kein Judenproblem"!

So oder so ähnlich.


Als Hitler rund 30 Jahre später triumphal als Reichskanzler und umjubelter "Führer" in Linz einzieht, erkundigt er sich umgehend nach seinem "guten alten Dr. Bloch", den er wohlwollend als "Edeljuden" bezeichnet. Der Absurdität seiner Worte wohl kaum bewusst, setzt Hitler noch eine Groteske obendrauf:

Zitat Adolf Hitler: "Wenn alle Juden so wären wie er, dann gäbe es keinen Antisemitismus."

http://www.deutschlandradiokultur.de/das-dilemma-eines-juden.1270.de.html?dram:article_id=191007


Gerade diese Behandlung jedoch, die genauso kostspielig wie aufwendig war, trug dem couragierten Eduard Bloch noch lange nach dessen Tod im Jahre 1976 die vernichtende These des amerikanischen Psychohistorikers Rudolf Binion ein: Hitler habe sich an den Juden "unterbewusst" rächen wollen, da Bloch die kranke Klara Hitler mit der angewendeten Jodoformbehandlung "vergiftet" habe. Eine Mähr, mit der Brigitte Hamann nun gründlich aufräumt.

Brigitte Hamann rehabilitiert Eduard Bloch, nicht jedoch Adolf Hitler. Doch sie macht klar, was Adolf Hitler in jungen Jahren ganz sicher nicht war: ein Antisemit. Nicht nur zu Bloch hatte Hitler ein freundschaftliches Verhältnis, wie Hamann eindrucksvoll schildert, sondern auch zu zahlreichen anderen Juden.

herberger
06.10.2016, 13:45
Ich frage mich in meiner Fantasie ob der Kunstmaler Adolf Hitler und der griechische Student (später Stalin) eventuell im Park von Schönbrunn auf einer Bank gesessen haben und gemeinsam über die Welt nachgedacht haben. Vielleicht haben sie sich gesehen aber haben sich nicht weiter beachtet.