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Vollständige Version anzeigen : Indoeuropäische Ursprache und die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen



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Mittelfrank
30.09.2016, 17:01
Wann teilte sich die Sprache? Die meisten Forscher gehen von einer Sprachtrennung nicht vor 3400 v. Chr. aus.

Es wäre interessant die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen zu kennen.Ich habe erstes Beispiel.

Die Mücke (althochdeutsch mugga, mucca) , auf slawisch/russisch "Mucha"-Fliege. Ein indoeuropäisches Wort.

Sjard
30.09.2016, 17:55
Gute Frage. Wüsste ich auch gerne.:)

Mittelfrank
30.09.2016, 19:08
Das Wort "Bräutigam" kommt von altem deutschen Wort "brutigomo" Kommt aus altem Sanskrit: "bharami/bharasi". Gotisch "baira/bairis". Grichisch "phrator", Englisch "brother" .Russisch "brat`,"berjot" (nehmen). In deutschem (ge)bierst, (ge)bärst.

Mittelfrank
30.09.2016, 19:16
Deutsch-russisch

du – ty, uns – nas, das – to; zwei – dwa, drei – tri, sechs – schest; Mutter – mat, Schwester – sestra, Bruder – brat, Sohn – syn, Witwe – wdowa, Nase – nos, Auge – oko, Knie – koleno, Bart – boroda, Gans – gus, Wolf – wolk, Schwein – swinja, Maus – mysch, Lachs – losos, Buche – buk, Birke – berjoza, Lein – ljon, Same – semja, Milch – moloko, Sonne – solnze, Schnee – sneg; neu – nowyj, voll – polnyj, jung – junyj, dünn – tonkij; stehen – stojat`, sitzen – sidjet`, liegen – lezhat`, essen – est`, säen – sejat`, mahlen – molot`

BRDDR_geschaedigter
30.09.2016, 19:20
Beim Film Prometheus war das Thema:


https://www.youtube.com/watch?v=ZTOcA_y1R_U

Mittelfrank
30.09.2016, 19:21
mich – menja, dich – tebja, sich – sebja; ein – odin, hundert – sto, zehn – desjat; Tochter – dotsch, Nacht – notsch, Herz – serdze, Tür - dwer, Name – imja; flechten – plesti, saugen – sosat u s.w

Mittelfrank
30.09.2016, 19:31
Bär - buryj (russ) (brauner)
Faust – pjast/zapjastje (russ. Handgelenk)

sauer -syroj (roh,naß,unverarbeitet)

fahren - parit (schweben)

schlafen – slabet (schwach werden)

Bari
30.09.2016, 19:34
Deutsch Englisch Russisch
Liebe love ljubow

Mittelfrank
30.09.2016, 19:48
Es gibt auch ein slawisches Wort "machat`" bedeutet : schwingen/wedeln, in deutschem ist es das Verb "machen".
Oder das Wort "Mehl" - molot`(mahlen) .Melnik - Müller.

Nachbar
30.09.2016, 19:55
Verzeiht mir bitte, die Neugier hatte bei mir zugeschlagen, ...

Mücke, Fliege ... in diversen europäischen Sprachen:
(unter Zuhilfenahme des Google-Übersetzers)



Deutschland, Österreich

Mücke, Mugge, Fliege



Griechenland
Μύγα Muga








Italien
volare


Spanien
volar


Portugal
voar


Frankreich
voler








England
fly


Malta
fly


Norwegen
fly


Schweden
flyga


Dänemark
flyve


Holland
vliegen


Island
fljúga


Friesland
fleane








Albanien
fluturoj








Russland
летать Letat’


Ukraine
літати Litaty


Serbien
летети Leteti


Kroatien
Letjeti


Polen
latać


Tschechei
létat


Slowakei
lietať


Bulgarien
летя, Letya


Finnland
lentää








Schottland (Gällisch)
itealaich


Irland
eitilt








Rumänien
zbura


Ungarn
repül








Kurdistan
bifirin

Mittelfrank
30.09.2016, 20:02
Russland летать Letat’



hier wird nicht Substantiv übersetzt sondern das Verb "fliegen-letat".

Heifüsch
30.09.2016, 20:03
Ratet mal, welche Sprachen hier gegenübergestellt sind...:

yam - yom (Meer, Welle/Schaum)
alam - alam (jung, junger Mann, Sohn)
scha´ag - chaak (brüllen/Donner)
mokesch - mok (Knoten)
pimah - pim (fett, dick)
nachel - nahal (besitzen, gewinnen)
chalal - holol, hol (Loch, durchlöchern)
ischa - isch (Frau, das Weibliche)
chatan - ahatan (Ehepartner)
saken - sukun (alter Mann, älterer Bruder)
bar - bal (Sohn)
ani - en, in (ich)
at, ata - at (du)
katan - kutin (klein)
schafal - tschapal (klein, niedrig)
zbal - dzapal (Schmutz)
scha´an - schaan (ruhen, langsam machen, dauern)
tsug - tsuk (Gebiet)
malel - malel (schlecht werden, welken)
lahat - lahasch (Flamme)
chail - hail (Menge/Flüssigkeit, Wasser)
patach - pat, potah (öffnen, durchdringen)
aschak - aschik (zusammendrücken)
sak - schak (Netz, Korb)
zal - zal (hässlich
alah - elah (aufsteigen)
pe, pi - pai (Mund, rufen)
bakbuk - bakab, pokpuk (Gefäß)
yacham - yaom (schwanger)
choma - hom, ah-hom (Mauer, umgeben/Tal, Schlucht)
lakak - lek (lecken)
tso´ah - tsa´a (Kot)
melel - mel (sprechen)
arok - rok (lang)
sakel - zakol (vorsichtig)

usw...

Kleiner Tip, der erste Begriff ist semitisch. >8´)

Mittelfrank
30.09.2016, 20:05
arabisch-judisch.Aber bitte, das ist ganz anderes Thema, bitte nicht offtopen

Klopperhorst
30.09.2016, 20:07
Vor einigen Jahren mal hier beschrieben:
http://politikforen.net/showthread.php?75690-Die-Weisheit-der-deutschen-Sprache-und-ihres-Klanges&p=2791387#post2791387

Wichtig ist es, die Laute zu analyisieren.
Urworte waren Laute.

Aus meiner damaligen Theorie:

1. Wörter, die mit W anfangen, bezeichnen etwas Unbestimmtes, etwas Nicht-Individuelles, etwas Nicht-Fassbares. Sie stehen aber auch für das Gute, weil sie mit einem weichen Buchstaben beginnen.
2. Wörter, die mit einem harten Anfangsbuchstaben wie K anfangen, bezeichnen etwas Radikales und auch Unschönes.
3. Wörter, die mit M anfangen, bezeichnen das Mütterliche, das Vollendete (oder was dazu führt).
4. Wörter, die mit F oder V anfangen, bezeichnen das Väterliche und das Kriegerische.

---

Nachbar
30.09.2016, 20:10
hier wird nicht Substantiv übersetzt sondern das Verb "fliegen-letat".

Danke.

Nachbar
30.09.2016, 20:54
Vor einigen Jahren mal hier beschrieben:
http://politikforen.net/showthread.php?75690-Die-Weisheit-der-deutschen-Sprache-und-ihres-Klanges&p=2791387#post2791387

Wichtig ist es, die Laute zu analyisieren.
Urworte waren Laute.

Aus meiner damaligen Theorie:


Wörter, die mit W anfangen, bezeichnen etwas Unbestimmtes, etwas Nicht-Individuelles, etwas Nicht-Fassbares. Sie stehen aber auch für das Gute, weil sie mit einem weichen Buchstaben beginnen.
Wörter, die mit einem harten Anfangsbuchstaben wie K anfangen, bezeichnen etwas Radikales und auch Unschönes.
Wörter, die mit M anfangen, bezeichnen das Mütterliche, das Vollendete (oder was dazu führt).
Wörter, die mit F oder V anfangen, bezeichnen das Väterliche und das Kriegerische.

---
Mama soll ein sog. Lallwort sein.

Ich meine einst gelesen zu haben, dass ca. 70% aller Menschen Mama* (oder ähnlich) sagen, und damit natürlich auch Mama sagten, als sie die Sprache erlernten.

Leider finde ich den Artikel im Netz nicht mehr.
Interessant wäre zu wissen, was die anderen 30% aller Menschen (Kleinkinder) sagen.

...
* was zugleich den Grad der globalen Verwandschaft signalisiert,
damit jeden Nationalismus ad absurdum führt.

Daher: Kultur statt Nationalismus

Rumpelstilz
30.09.2016, 23:43
Das Wort "Bräutigam" kommt von altem deutschen Wort "brutigomo" Kommt aus altem Sanskrit: "bharami/bharasi". Gotisch "baira/bairis". Grichisch "phrator", Englisch "brother" .Russisch "brat`,"berjot" (nehmen). In deutschem (ge)bierst, (ge)bärst.
Persisch "barodar" = Bruder

Weiter persisch:

pedar (pater, Vater)
modar (Mutter)
dochtar / duchtar (Tochter)

oder

do (urdu) - du (tadschik.) - dos (spam.) - due (ital.) - dwa (russ.) - two - zwei

Rumpelstilz
30.09.2016, 23:46
Mama soll ein sog. Lallwort sein.

Ich meine einst gelesen zu haben, dass ca. 70% aller Menschen Mama* (oder ähnlich) sagen, und damit natürlich auch Mama sagten, als sie die Sprache erlernten.

Leider finde ich den Artikel im Netz nicht mehr.
Interessant wäre zu wissen, was die anderen 30% aller Menschen (Kleinkinder) sagen.

...
* was zugleich den Grad der globalen Verwandschaft signalisiert,
damit jeden Nationalismus ad absurdum führt.

Daher: Kultur statt Nationalismus
Mama scheint sehr sprachenübergreifend zu sein.

Pacha-mama ist Mutter Erde auf Ketschua. Pacha = Erde. Pacha-manca = Erdtopf = in einem Erdloch zubereitete Speise

dr-esperanto
01.10.2016, 04:23
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-GRIECHISCH
Bettler = Thessaler bitte = ποϑέω gestern = χϑές in = ἐν komme= βαίνω küssen = κύσσαι lecke = λείχω leicht = ἐλαφρόϛ/ἐλαχύϛ mähe = ἀμάω melke = ἀμέλγω nehme = νέμω präge = ἀμέργω schabe = σκάπτω Schwamm = σπόγγος spute = σπεύδω steige = στείχω stelle = στέλλω stöhne = στένω Trockenheit = τρύγη tunke = τέγγω Türe = ϑύρα un-beschadet = ἀ-σκηϑήϛ viel = poly- wehre = ἔρυμαι weiche = εἴκω werfe = ῥίπτω, ῥέπω Werk = ἔργον Wolf = λύκοϛ zeige = δείκνυμι
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-LATEIN
Arm = armus decke = tego dehne = tendo donnere = tono dörre = torreo drieße = trudo dulde = tollo fluche = plango hangen = cunctari in = in komme = venio lecke = lingo leicht = levis Maus = mus mahne = moneo Moos = muscus Saal = solum satt = satis schabe = scabo scheide = scindo schlüpfrig = lubricus Schnee = nix sende = sentio singe = sono stehe = sto stoße = tundo streue = struo sugo = sauge tunke = tingo Unke = anguis walte = valeo wate = vado Weigand = Vincent weiß = video werde = verto Wiese = virus will = volo wirre = verreo Wolf = lupus würge = urgeo
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-LITAUISCH
schmiege = smunkù sorge = sergù
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-PERSISCH
träge = Derwisch Wolf = gurg
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-POLNISCH
Arm = ramię Auge = oko (be-)wege = wożę geruhe = raczę lege = legnę munter = mądry saugen = ssać schlapp = słaby Sohn = syn stehe = staję streiche = strzygę wehe = wieję Wolf = wilk
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-RUSSISCH
heische = ищý hemme = комлю List = лесть mühe = мáю(сь) Mutter = мать Schnur = снохá Wolke = Wolga
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-SERBOKROATISCH
scheine = sínēm
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-GRIECHISCH
arse = ὄρσος hope = cupio μέλδω = melt πέρδο(μαι) = fart
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-LATEIN
sew = suere smite = mittere
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-POLNISCH
sew = szyć sway = chwiać
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-RUSSISCH
ask = искáть
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN ENGLISCH-SANSKRIT
drop = drapsa-
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN GRIECHISCH-RUSSISCH
λεῖμαξ = слимáк στέργω = стерегý
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-BULGARISCH
agnus = áгне
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-GRIECHISCH
frigo = ῥιγέω vicus = οἶκοϛ vox = Epos
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-POLNISCH
domus = dom fumus = dym torpeo = cierpię ululo = wołam vivus = żyw
DIREKTE ENTSPRECHUNGEN LATEIN-SANSKRIT
vibrat = vepate

dr-esperanto
01.10.2016, 04:54
Die exakte Rekonstruktion der indogermanischen Wurzeln hat in den letzten Jahrzehnten, vor allem dank der Entdeckung der Laryngaltheorie, großartige Fortschritte gemacht (s. Lexikon der indogermanischen Verben). Semantische Beobachtungen deuten allerdings darauf hin, dass auch längere, hier als suffigiert angenommene Wurzeln sich noch weiter zergliedern lassen: *bhl- muss ‚stoßen, schlagen > pousser, wachsen, schwellen, blähen, laut werden, hell werden, klingen‘ bedeutet haben, da die Erweiterungen diese Grundbedeutung erfordern, im einzelnen: *bhl-d- ‚stoß-‘ (Bolzen, bollern/poltern und παφλάζω ‚plätschere‘), *bhl-g- ‚glänz-‘ (black, blecken, fulgere), *bhl-ĝh- ‚schwell-, dick‘ (Belgier ‚die Kraftstrotzenden‘, Balg ‚dick aufgedunsener Sack‘), *bhl-h- ‚Ton ausstoß-, kling-‘ (engl. bell ‚Glocke, Klingel‘, dt. bellen), *bhl-h1- ‚Luft ausstoß-, blas-‘ (flere, flare, blasen, blähen), *bhl-h2-g- ‚stoß-‘ (lat. flagellum ‚Schlaginstrument, Geißel‘), *bhl-h3- ‚hervorstoß-, wachs-, blüh-‘ (lat. flos ‚Blume‘), *bhl-i̭-d- ‚wachs-, schwell-‘ (engl. bloat ‚aufblähen‘), *bhl-i̭-g- ‚Licht ausstoß-, glänz-‘ (poln. blask ‚Glanz‘), *bhl-i̭-ĝ- ‚stoß-‘ (lat. fligere ‚schlagen‘, Konflikt), *bhl-k- ‚stoß-, gegenhalt-‘ (lat. fulcire ‚stützen‘, dt. Balken ‚Stützholz‘), *bhl-n-dh- ‚Licht ausstoß-, schein-‘ (german. blind *‚undeutlich schimmernd, verschwommen‘, engl. blend ‚vermischen‘), *bhl-ṷ-d-h2- ‚bläh-, aufblas-‘ (griech. φλυδαρόϛ ‚aufgeweicht, matschig‘, ursprünglich ‚aufgebläht, mit Wasser vollgesogen‘), *bhl-ṷ-h- ‚stoß-‘ (lat. fluere ‚fließen‘, dt. bleuen ‚schlagen‘).
Diese so gewonnenen zweikonsonantigen Wurzeln stellen sich, besonders beim Vergleich mit den (ebenfalls zweikonsonantigen oder zumindest einsilbigen) Wurzeln anderer Sprachfamilien, häufig als expressiv oder lautnachahmend heraus. Ob nun diese zweitkonsonantigen Wurzeln schon in einer menschlichen Ursprache bestanden haben oder an verschiedenen Orten immer wieder neu expressiv geschaffen wurde – das ist eine Frage, die ich nicht entscheiden möchte. Denkbar und vielleicht sogar wahrscheinlich wäre eine Herkunft der Urwurzeln aus einer gemeinsamen menschlichen Ursprache ja durchaus.
Drittens weisen diese zweikonsonantigen Wurzeln schon innerhalb des indogermanischen Inventars dermaßen starke semantische und lautliche Parallelismen auf, sodass man eine ganze Reihe von Wurzeln, wie etwa *gr-, *kr-, *gl-, *kl-, *ĝr-...sogar unter einem Archirhizem *G/KR/L- zusammenfassen müsste (von dem die einzelnen tatsächlich rekonstruierbaren genauen Lautungen dann lediglich in der Sonorität, der Palatalisierung, der Velarisierung oder in der konkreten Realisierung ihrer Resonantennatur als /r/ oder /l/ abweichen).
Entgegen der indogermanistischen Tradition habe ich mich auch bemüht, die Auswahl der Vergleichswörter möglichst auf die allgemein bekannteren zu beschränken. Dies erhört sicherlich den praktischen Wiedererkennungswert und erlaubt ein schnelleres Einordnen in das mentale Lexikon gerade auch bei Nichtindogermanisten.
Univers. √ang- ‚hohl, offen, tief/hoch‘ wie in mongol. онгоц ‚Trog; Schiff‘, indones. keong ‚Schnecke‘ und chines. 盎 àng ‚Topf, Gefäß‘; japan. a- wie in a(ku) ‚aufgehen, sich öffnen‘
Univers. √brl- ‚triller-, dreh-; schein-, strahl-‘ wie in tibet. (s)prul- ‚verwandel-‘, ital.>frz. briller ‚glänzen, brillieren‘ und türk. parlamak ‚glänzen‘
*bhdh- ‚STOß-: grab-, stech-‘ wie in lat. fodere; vgl. *pt-, *pd-, semit. √bd- ‚(an)brech- > schneid- ‘, thailänd. baad ‚schlag-‘ und univers. √p/bt/d- ‚patsch-, flachschlag-‘ wie in vietnames. bột ‚Mehl, Puder, Zerstampftes, Kleingemahlenes‘ und der Turk-√bt- ‚patsch-, flachschlag- > flach, niedrig, Ende, Boden‘ wie in türk. bütün ‚völlig, vollendet‘
*bhg- ‚ zerbrech-‘ wie in altind. bhanakti ‚bricht‘ und griech. -phage ‚zermalmend, zerbrechend: fressend‘; vgl. *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
*bhgṷ- ‚Druck, Kraftanwendung: lauf-, weglauf-‘ wie in griech. Phobie ‚Furcht‘ und poln. bieg ‚Lauf‘; vgl. *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
*bhh1- ‚druck-‘ erschließbar aus dem Simplex *bhh1- ‚bäh-, Bad‘ („mit dem Badequast schlagen“? Oder auf den Wärmedruck bezogen?), Erweiterungen *bhh1-dh- (Sanskr. bâdhate ‚drängt‘), *bhh1-ĝh- (frz. bagarre ‚Schlägerei‘, althochdt. bâgan ‚streiten‘, altir. bág ‚Kampf‘) und *bhh1-t- (lat. fatuus ‚vor den Kopf geschlagen‘ und battuere); vgl. *bhg- und *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
*bhh2- ‚glänz- > aufzeig-, darleg-, klarmach-, sag-, sprech-, erklär-‘ wie in griech. Phänomen ‚sich Zeigendes, Erscheinung‘, lat. fabula ‚Erzählung, Märchen‘ und dt. Bann ‚Verbotsspruch‘; vgl. *bhg-, *bhgṷ-, *bhh1-, univers. √pakk- ‚spalt-‘
*bhh3- ‚Wärmedruck‘ wie in griech. φώγω = dt. backe und ukrain. бажáти ‚auf etwas brennen: ersehnen, wünschen‘
*bhi̭- ‚picken, picchiare; hin und her, zitter-‘, woher die Erweiterungen *bhi̭-d-/*bhi̭-h- ‚spalt-/schlag-‘ (lat. findere, dt. beißen / slav. bić), *bhi̭-h2- (slav. boić ‚fürchten‘, dt. beben, bibbern); *bhi̭-dh- (lat. fides, engl. to abide ‚(treu) dableiben, ausharren‘ und russ. победа ‚Sieg‘) müssen zuerst ‚schlagen, bezwingen‘ (poln. bieda ‚Not, Elend, Zwang‘) bedeutet haben; vgl. *pi̭-
*bhl- ‚stoß-, schlag- > pousser, wachs-, schwell-, bläh-, laut, hell, kling-‘ erschließbar aus den Derivaten *bhl-d- ‚stoß-‘ (Bolzen, bollern/poltern und παφλάζω ‚plätschere‘), *bhl-g- ‚glänz-‘ (black, blecken, fulgere), *bhl-ĝh- ‚schwell-, dick‘ (Belgier ‚die Kraftstrotzenden‘, Balg ‚dick aufgedunsener Sack‘), *bhl-h- ‚Ton ausstoß-, kling-‘ (engl. bell ‚Glocke, Klingel‘, dt. bellen), *bhl-h1- ‚Luft ausstoß-, blas-‘ (flere, flare, blasen, blähen), *bhl-h2-g- ‚stoß-‘ (lat. flagellum ‚Schlaginstrument, Geißel‘), *bhl-h3- ‚hervorstoß-, wachs-, blüh-‘ (lat. flos ‚Blume‘), *bhl-i̭-d- ‚wachs-, schwell-‘ (engl. bloat ‚aufblähen‘), *bhl-i̭-g- ‚Licht ausstoß-, glänz-‘ (poln. blask ‚Glanz‘), *bhl-i̭-ĝ- ‚stoß-‘ (lat. fligere ‚schlagen‘, Konflikt), *bhl-k- ‚stoß-, gegenhalt-‘ (lat. fulcire ‚stützen‘, dt. Balken ‚Stützholz‘), *bhl-n-dh- ‚Licht ausstoß-, schein-‘ (german. blind *‚undeutlich schimmernd, verschwommen‘, engl. blend ‚vermischen‘), *bhl-ṷ-d-h2- ‚bläh-, aufblas-‘ (griech. φλυδαρόϛ ‚aufgeweicht, matschig‘, ursprünglich ‚aufgebläht, mit Wasser vollgesogen‘), *bhl-ṷ-h- ‚stoß-‘ (lat. fluere ‚fließen‘, dt. bleuen ‚schlagen‘); vgl. Turk-√bl- ‚rund, dick, Kugel, rühr-, dreh-‘ wie in Bulgaren ‚Mischlinge‘ und bulmak ‚finden‘ (wie frz. chercher ‚suchen‘ aus circare ‚einkreisen‘)
*bhn- ‚fest, stark, schlag-, knall-‘ wie in got. banja ‚Schlag, Wunde‘ und den Wurzelsuffigierungen *bhn-d- ‚fest, stark, gut‘ (engl. better), *bhn-dh- ‚festig-, bind-‘ (dt. binden) und *bhn-ĝh- (griech. Pachy-(derme) ‚Dick-(häuter)‘, altind. Bahu-(vrihi) ‚Viel-(reisiges)‘); vgl. *pn-
*bhr- ‚brumm-, bohr-, reib-, brutschel-, brodel-, brech-, stoß-, krach-, platz-‘: *bhr- ‚durchbrech- > durch, hinüber(trag-)‘ (lat. ferre, engl. to bear, dt. gebären), *bhr-dh- ‚rüberhol-, hinüberbring-‘ (πέρϑω ‚nehme ein, erobere‘, πορϑέω ‚erbeute‘, poln. bród ‚Furt‘), *bhr-ṷ- ‚dumpf (brummend) brodel-, koch-‘ (lat. fervere, dt. brodeln) mit *bhr-ṷ-h- (dt. brauen und Brunnen ‚Sprudel, Quell‘, weiterhin *bhr-ṷ-h-g- ‚*verkoch-: zersetz-, abnutz-, aufreib-‘ in dt. brauchen ‚benutzen‘ und lat. frui ‚ausnutzend genießen‘ und dessen Variante *bhr-ṷ-h-ḱ- wie in poln. brus ‚Schleifstein‘) und *bhr-ṷ-s- wie in lat. frustum, woher dann in Erweiterungen auch ‚krachend durchbrechend, durchstoßend: gewaltig, groß, hoch, schwell-, herausplatz-, wachs-‘ wie in *bhr-g- ‚krachend brech-‘ (lat. frangere, engl. break), *bhr-ĝ- ‚krachel-, brutschel-, brutzel-‘ (lat. frigere, Sanskr. bhrjjati ‚röstet‘), *bhr-n-k- (poln. na-brzękać ‚anschwellen‘) und *bhr-ṷ-k- (russ. брыкáть ‚ausschlagen‘); von ‚hinüber‘ dann ‚überragend, hoch‘ wie in *bhr-ĝh- (Birgit-Burgund-Bülent ‚Hoch‘, dt. bergen, Burg), *bhr-h- ‚durchbrech, durchstoß-‘ (lat. ferire ‚verwunden‘) und ‚durchbrech-, schneid-‘ in *bhr-i̭-h- (russ. брить ‚rasieren‘ und dt. brennen) und im noch weiter suffigierten *bhr-i̭-h-k- ‚durchstoß-, hervorkomm-‘ (breton. brig ‚Gipfel‘ und griech. φρίσσει ‚sträubt sich‘). Gesonderte Entwicklung vom akustischen Brutzeln zum visuellen Flimmern und Glitzern in *bhr-h1-ĝ- (Birke, poln. o-brzask-nąć ‚hell werden‘). Vom Brummen zum Rauschen: *bhr-h2- (Furie). Vom Brechen (Gewaltanwenden) zum Drängen und Drücken in *bhr-kṷ- (lat. frequens ‚gedrängt, häufig‘). Vielleicht wurzelhaftes m in der klaren Onomatopöie *bhr(-)m- (dt. brummen, lat. fremere, dt. Bremse ‚Brummfliege‘, poln. brzmieć ‚lauten‘); vgl. *pr-
*bhs- ‚scharr-, zermalm-, zerreib-; PSS! pust-, blas-‘ wie in dt. Besen ‚Scharrgerät‘, griech. ψαύω ‚berühre‘, Psyche ‚Hauch, Seele‘; erweitert in *bhs-h- wie in griech. ψάω ‚reibe‘ und altind. psâtu! ‚kau‘ er!‘; vgl. das sowohl lautlich, als auch inhaltlich ähnliche bis identische ks-ks-, gs-gs-! wie in cous-cous ‚Zerstampftes und Zerriebenes‘
*bhṷ- ‚stoß-, poch-, schwell-, wachs-, werd- > rund, dick, dreh-, wend-‘ muss die (lautimitierende) Urwurzel der Erweiterungen *bhṷ-d- (wie in engl. beat und lat. fustis ‚dicker Knüppel, Stock‘), *bhṷ-dh- ‚werden, zu sich kommen‘ (poln. budzić ‚wecken‘, dt. bieten ‚zukommen lassen: geben‘), *bhṷ-g- ‚abbieg-, weggeh-‘ (lat. fuga ‚Flucht‘),*bhṷ-g- ‚wachs-, zunehm-, dick werden: Vorteil, Plus, Zunahme, Profit, Nutzen‘ (lat. fungi ‚benutzt werden = dienen‘, Funktion ‚Dienst, Sichnutzenlassen‘), *bhṷ-gh- ‚bieg-, beug-‘ (dt. biegen, beugen) und *bhṷ-h2- ‚wird-, sei-‘ (griech. Physis, engl. to be, poln. być) sein; vgl. *pṷ-

dr-esperanto
01.10.2016, 04:58
Zur Aussprache der indogermanischen Laryngale/Kehlkopflaute sollte man noch erklären, dass
h1 = h
h2 = typisch arabisches gefauchtes h (eigentlich nur laut geflüstertes h)
h3 = typisch arabisches Ayn mit springendem Kehlkopf wie in 'arab 'Araber'



Univers. √čd- ‚spritz-‘ wie in thailänd. čiid, saad ‚spritz-‘
Univers. √čk- ‚zack-; klein(geschlagen)‘ wie in kambodschan. câk ‚stechen‘, georg. √cq- ‚anfang-‘, frz. Chicane
Univers. *db- ‚tapp- > umschlag-, falt-; krabbel-, kriech-‘ wie in mongol. dabqur ‚Verdoppelung, neue Schicht‘, woher ‚(neue, weitere, zweite) Reihe > einzelne Reihe Wagen, Wagenkolonne, Wagenkette, Wagenburg: Tabor‘, chin. 摺zhé ‚falt-‘ < *tap, arab. Dâbiq ‚Vogelleimmann‘, kambodschan. dub ‚(abrupt) stop, halt-‘
*dh1- ‚bind-‘ wie in griech. Syndesmoseband (δέω ‚binde‘)
*dh2- ‚teil-‘ ist klar ersichtlich aus dt. Zeit und griech. δαίομαι ‚verteile, teile zu‘. An Erweiterungen wären zu nennen *dh2-p- wie in lat. daps ‚(zugeteiltes) Opfermahl‘ und *dh2-ṷ- ‚den Funken überspringen lassen, das Feuer teilen: zünden‘ wie in griech. δαίω ‚zünde‘
*dh3- ‚geb-, in die Hand drück-‘ wie in lat. dare und poln. dać; vgl. semit. √d‘- ‚druck-, stoß-‘ wie in da‘wah ‚Ruf, Ausstoß‘
*di̭- ‚schieß- > werf-, dreh-, rund‘ kann sicher erschlossen werden aus den Suffigierungen *di̭-h1- ‚rund; dahinschieß-, ras-‘ (wie in lat. tina ‚Rundgefäß‘ aus griech. δῖνοϛ und in griech. διώκειν ‚jagen‘), *di̭-h2- ‚Strahlen senden, Licht rings um sich werfen‘ (wie in griech. δῆλοϛ ‚hell, klar‘ und psyche-delisch), *di̭-ḱ- ‚richt-‚ (wie in dt. zeihen und lat. dicere) und *di̭-ṷ- ‚Strahlen werfen‘ (wie in griech. Zeus ‚Taghimmel‘ und lat. dies ‚Tag‘); vgl. *dhi̭-, *ti̭-, *dhṷ-, *tṷ-
*dḱ- ‚nehm-‘ wie in lat. discere ‚lernen‘, docere ‚lehren‘ und decet ‚ist annehmbar/akzeptabel: ziemt/gehört sich‘, wovon die Ableitung dḱ-s- ‚ziem-‘ wie in lat. dexter ‚quod decet, was sich gehört: recht‘. Sicher ursprünglich lautsymbolisch für eine ruckartige, schnappende Handbewegung, vergl. semit. √dq- ‚TOC! poch- > scharf, streng, genau, heller/spitzer Ton‘ wie in arab. diqqah ‚Präzision‘, semit. √dg- ‚flatter-, schlag-‘ wie in arab. dagâg ‚(flügelschlagendes) Federvieh, Huhn‘ und hebr. degel ‚(flackernde) Fahne‘
*dl- ‚hin und her, schwank-, baumel-, bammel-, abwechsel- > im Rhythmus hau-, schneid-‘ wie in engl. tilt ‚kippen‘ und dt. Zelter ‚Gangpferd‘, Erweiterungen *dl-gh- (deutscher Familienname Tilgner ‚Gärtner‘, litau. dałgis ‚Sense‘), *dl-ĝh- ‚schneid-, scharf‘ (got. tulgus ‚fest‘) und *dl-h1- ‚zuschneid-‘ wie in lat. dolare ‚behauen‘, dolere ‚pochen‘ und poln. dola ‚Los, Schicksal‘; vgl. univers. √dl- ‚hin und her, schwank- > zuck-, leucht-, schimmer-, schein-‘ wie in türk. yalvar-mak ‚*zitter-n, flatter-n: fleh-en, bitt-en‘, Yıldırım ‚(leuchtender) Blitz‘, Yıldız ‚(leuchtender) Stern‘, ital. Gondel ‚Schaukelschiff‘ von dondolare < *doldolare und arab. ḍalla ‚(er) ging irre‘, assyr. dullu ‚Arbeit, (Sklaven-)Dienst‘ > griech. δοῦλος ‚Knecht, Sklave‘ („der hin- und herrennt“)
*dm- ‚TAPP-, füg-‘ wie in der Suffigierung *dm-h2- (lat. domus, dt. Zimmer, sich geziemen ‚sich einfügen‘, zahm ‚fügsam, gefügig, domestiziert‘); Variante von *db- ‚TAPP-, klopf-‘
*dn- ‚schlag-, stoß-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *dn-ḱ- ‚beiß-‘ (wie in dt. Zange und griech. δάκνω ‚beiße‘) und *dn-s- ‚einbläu-; zusammendräng-‘ (wie in griech. Didaktik, δέδαε ‚lehrte‘ und lat. densus ‚dicht (zusammengestoßen, zusammengepresst))‘; vgl. *dhn- und *dm- ‚hämmer-, klopf-‘, engl. din ‚Krach, Krawall‘, frz. tin-tin! ‚bimm-bimm! > Pustekuchen!‘, semit. √dn- ‚niedertret-, niedrig‘ wie in arab. Dunya ‚Welt‘ (im Vergleich zum hohen Himmel)
*dp- ‚tapp-, tret-, trampel-‘ wie in griech. Diphtherie ‚Hautbräune, Rachenbräune‘ (διφϑέρα ‚(weichgegerbtes) Leder, Haut‘ > pers. daftar ‚(Pergament-)Heft‘) und δίψα ‚Durst‘ (eigentlich ‚Auszehrung, Zerstörung‘)
*dr- ‚dreh-, wend- > abreiß-, zieh-, jede massive Kraftanwendung‘ wie in dt. zerren und griech. δέρω ‚schinde‘, δῶρον ‚*Auseinanderziehung: Handspanne, Längenmaß‘ mit den Ableitungen *dr-bh- wie in dt. Torf ‚(abgerissenes) Büschel‘, *dr-gh- ‚(mit Gewalt) festhalt-‘ wie in poln. dzierżyć ‚halten‘ (russifiziert in Dzeržinskiy), von welch letzterem die palatalisierte Variante *dr-ĝh- wie in dt. träge ‚zäh, langdauernd, öde‘ = pers. Derwisch ‚Armer (Deprimierter, Elender)‘, *dr-h-gh- wie in dt. zergen ‚necken, triezen, aufziehen, hänseln‘ und russ. дёргать ‚zupfen, zerren, ziehen‘, *dr-h2- ‚lauf-; tu-, handel-, mach-‘ wie in griech. ἀπο-δι-δράσκω ‚laufe weg, ziehe ab‘, Drama (das Handeln als Ziehen und Lenken), *dr-ḱ- ‚den Blick wenden zu: kuck-, schau-, seh-‘ wie in griech. δέρκομαι ‚blicke‘, *dr-kṷ- ‚Drehung, Neigung der Sonne gen Westen‘ wie in griech. δόρπον ‚Abendessen‘, *dr-m- ‚abzieh-, weglauf- > rêver, to rave, in Phantasiewelten entschwinden‘ wie in griech. Hippo-drom ‚Pferde-laufbahn‘ und lat. dormire ‚schlafen‘, *dr-p- ‚reiß-, abfall-‘ wie in griech. δρέπω ‚pflücke, reiße ab‘, altind. drapsa- = engl. drop ‚Tropfen‘, und *dr-ṷ- ‚lauf-, fließ-‘ wie in den Flussnamen Drau und Drava; vgl. *tr-, Turk-√ð/yr- ‚dreh-; spalt-; reiß- > mal-, schreib-‘ wie in dürüm ‚Rolle‘, yazmak ‚schreiben‘ und semit. *dr- ‚dreh-, beweg-, steig-‘
*dṷ- ‚stoß-, lenk-, (weg-)führ- > weg, fort, auseinander, getrennt, entzwei‘ kann erschlossen werden aus lat. duo ‚2‘ und den Ableitungen *dṷ-s- ‚mangel, abgeh-‘ wie in griech. dys- ‚schlecht‘, *dṷ-i̭- ‚fortlauf-, flücht-‘ wie in griech. Dino-saurier ‚Schreckens-Echse‘, *dṷ-h- ‚einführ-‘ in griech. δύω ‚tauche ein‘, *dṷ-h2- ‚doppeln, paaren: füg-, zusammenpass-‘ wie in griech. Dynamis ‚Fähigkeit, Können‘ und got. taujan ‚verfügen, machen‘, *dṷ-h2- ‚weit; weitreichend‘ wie in lat. dudum ‚länger her‘ und durus ‚hart‘ und *dṷ-k- ‚wegführ-‘ wie in dt. ziehen und lat. ducere ‚führen‘; vgl. *tṷ-

dr-esperanto
01.10.2016, 04:58
*dhbh- ‚TAPP-, schlag-, klopf-‘ wie in got. ga-dab ‚passt‘, ga-dab-an ‚zukommen‘, po-dobać ‚gefallen‘, dobry ‚passend, gut‘, faber ‚Zusammenklopfer: Schmied‘, litau. dabà ‚Schlag, Art, Weise‘ (brasilian. jeito, eigentlich ‚ictus‘); vgl. *tp-, semit. √db/p- ‚schlag-, stoß-, tapp-‘ wie in arab. Dubai ‚kriechend langsames Rinnsal‘ („Tappser“), Abu Dhabi ‚Vater der Gazelle‘ (der „Tappserin“) und univers. √TAP- ‚klack-, tret-‘ wie in span. tapa ‚Deckel‘, frz. le soleil tape ‚die Sonne knallt‘ und arab. ṭabaḫa ‚kochte‘ (wie lat. tepidus ‚warm‘)
*dhgṷh- ‚brenn-, leucht-‘ wie in dt. Tag, bengal. Dhakka ‚butea frondosa‘ (wegen seines feuerroten Leuchtens in der Blütezeit), lat. fovere, favilla und den Suffigierungen *dhgṷh-h2- ‚niedergebrannt: wenig, kurz, nah‘ (griech. φϑάνω ‚überhole, komme zuvor‘), *dhgṷh-i̭- ‚niedergebrannt: gering, wenig, klein‘ (griech. Phthisis ‚Schwindsucht‘ und altnord. dvína ‚schwinden‘) und *dhgṷh-r- ‚räucher-‘ wie in Februar ‚Reinigungsmonat (durch Rauchopfer)‘; vgl. *tk- ‚knack(s)- > *knister-‘
*dhh1- ‚zieh- > setz-, stell-, leg-, (hin-)tu-; zieh- > (ein-)saug-‘ wie in dt. These, poln. dziać ‚wirken‘, lat. con-dere und poln. doić ‚traire: melken‘, Erweiterung in *dhh1-k- ‚tu-‘ wie in lat. facere, *dhh1-l- wie in lat. fellatio ‚Saugen‘ und *dhh1-s- ‚hinstell-: darbring, opfer-‘ wie in griech. Theologie ‚Gotteslehre‘, Thisbe ‚die Fromme, Opfernde‘, lat. Ferien und Fest; vgl. *tḱ-
*dhi̭- ‚stoß-, fest, halt-, drück-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *dhi̭-ĝh- ‚knet-, form-, bild-‘ wie in lat. fingere ‚bilden‘ und dt. Teig, *dhi̭-h- ‚fixieren, ins Auge fassen, sehen, erkennen‘ wie in alban. di ‚ich weiß‘, altind. dhyânam ‚Sinnen, Nachdenken, Versenkung, Meditation‘ (woher Zenbuddhismus), avest. daenâ- ‚*Einsicht, Verstehen, Erkennen: *Bekenntnis‘ > arab. dîn ‚Glaube, Bekenntnis, Konfession‘ und *dhi̭-h-gṷ- ‚heft-, befestig-‘ wie in lat. figere und fixieren; vgl. *ti̭-, *dhṷ-, *tṷ-
*dhl- ‚grab-, höhl-‘ wie in der Erweiterung *dhl-bh- wie in Delft; vgl. *dl-, *tl-
*dhm- ‚blas-, weh-, ausstoß-‘ wie in der Suffigierung *dhm-h- (poln. dmuch ‚Wind, Blasen‘); vgl. semit. √ṭm- ‚stopf-, tupf- > befleck-, beklecker-‘ wie in hebr. Tinnef ‚Schmutz(iges), Wertloses‘
*dhn- ‚stoß-, schlag-, bieg-, Kraftanwendung‘ wie in den Erweiterungen *dhn-bh- ‚stoß-, grab-‘ (griech. ϑάμβοϛ, n. ‚Erstaunen‘ und Epi-taph), lat. femur ‚Oberschenkel‘ und *dhn-h2- ‚lauf-‘ wie in griech. Thanatos; vgl. *dhm-, *tm-, *tn-, *tp-
*dhr- ‚Kraftanwendung: DReh-, stör-, rühr- ; fest, stark, schlag-, stoß-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *dhr-b- wie in dt. treffen, *dhr-bh- wie in griech. -troph ‚-stärkend: -nährend‘ und dt. sterben ‚festwerden, erstarren: in Totenstarre übertreten‘, *dhr-gh- wie in lat. trahere, dt. tragen und griech. τρέχω ‚laufe‘, *dhr-ĝ- ‚dreh-, kipp-, schütt-‘ wie in alban. derdh ‚gießt‘,*dhr-h2-gh- ‚stör-‘ wie in griech. A-taraxie ‚Un-gestörtheit‘ und poln. drażnić ‚ärgern, reizen‘, *dhe-h3- wie in griech. ϑρώσκω ‚springe‘, *dhr-i̭-bh- wie in dt. treiben, *dhr-i̭-d- ‚fest‘ wie in dt. Driss ‚Kot, Dreck‘, *dhr-s- ‚fest, stark‘ wie in engl. dare ‚wagen‘ und griech. ϑάρσοϛ, *dhr-ṷ- ‚verwirr-‘ wie in lat. fraus ‚Beschwindeln‘, *dhr-ṷ-b- ‚rund‘ wie in engl. drop ‚Tropfen‘, *dhr-ṷ-gh- ‚verwirr-, beschwindel-‘ wie in dt. Trug, *dhr-ṷ-gh- ‚fest, hart‘ wie in dt. trocken und russ. друг ‚fester Freund, Stütze, treuer Gefolgsmann‘, dt. Truchtsess ‚der dem Gefolge (welches fest zum Kriegsherrn hält) vorsitzt‘; vgl. *dr-, *tr-
*dhṷ- ‚stoß-, schlag-, Kraftanwendung, anschieb- > lauf-‘ wie in Dhow-Schiff (zu altind. dhâvati ‚läuft, fährt‘), lat. favor ‚wenn es gut läuft bei jemandem, Gunst, Wohlwollen‘, griech. ϑέω ‚laufe‘ und engl. to die ‚weggehen, dahinscheiden‘; Suffigierungen *dhṷ-gh- ‚Kraftanwendung, schlag-‘ wie in dt. taugen ‚einen voranbringen, einem nützen‘ > Tochter ursprünglich ‚Melkerin‘ (die Kuh taugt vor allem, wenn sie gemolken wird – oder das Melken direkt als das Ziehen („Stoßen“ wie portugies. puxar < pulsare) am Euter?), griech. Tyche ‚Schicksal, was jemanden trifft‘ und Tochter ‚die taugende Dienstmagd‘, *dhṷ-h- ‚drück-‘ wie in russ. давить ‚drücken; würgen‘,*dhṷ-h2- ‚Gase ausstoßen‘ wie in lat. fumus ‚Rauch‘ und griech. ϑύω ‚räuchere: opfere‘ (Thymian ‚als Weihrauch verwendeter Quendel‘),*dhṷ-n-s- ‚Gase ausstoßen‘ wie in dt. Dunst, *dhṷ-r- ‚stoß-, abbrech-‘ wie in dt. Zwerg und *dhṷ-s- ‚Gase ausstoßen, atmen‘ wie in poln. duch ‚Geist‘, griech. Theologie ‚Gotteslehre‘ und dt. Tier ‚animal, Lebewesen‘; vgl. *dṷ, *tṷ-, dhi̭, *ti̭-
*gh2- ‚ruf-, schrei-‘ erschließbar aus Erweiterungen wie *gh2-i̭- ‚krächz-‘ (russ. гай ‚Dohlengekrächze‘), *gh2-dh- ‚jauchz-‘ (griech. γηϑέω ‚freue mich‘) und *gh2-ṷ- ‚jauchz-‘ (griech. Gany-med > Cata-mitus ‚Froh-rat‘ und lat. gaudium ‚Freude, Gaudi‘)
*gl- ‚dick, rund-; dreh-, beweg-, zieh- > rutsch-, glatt, glitschig > klebrig‘ wie in dt. kalt, lat. gelus ‚Eis; Kälte‘ und den Erweiterungen *gl-dh- ‚umrunden, um etwas herumschleichen‘ (poln. głód ‚Hunger‘ und russ. желáть ‚wünschen, verlangen‘), *gl-h- ‚Macht, groß, dick‘ (litau. galėti ‚können‘ und russ. голем ‚riesig‘), *gl-i̭-bh- ‚kleb-, glitschig‘ (dt. kleben), *gl-i̭-h- ‚kleb-, glitschig‘ (poln. glina ‚Lehm, Ton‘ und engl. clay ‚Lehm, Ton‘) und *gl-ṷ-bh- ‚(runde) Schale‘ (griech. Hiero-glyphen ‚heilige Einkerbungen/Striche/Ritze‘, dt. klieben ‚spalten‘ und lat. glubere ‚schälen‘); vgl. *gṷl-, *ghl, *ĝl-, *kl-, *h1/2l-
*gm- ‚druck- > Schall‘ wie in lat. gemere ‚jammern‘, griech. γέμω ‚bin voll beladen‘, russ. гóмон ‚Lärm, Krach‘ und poln. gmerać ‚(geräuschvoll) kramen‘, Gomółka ‚Klump(en), Quark, Batzenkäse‘; vgl. *gn-, *km-, semit. *gm- ‚sammel-; ball-, fest‘ und thailänd. khom ‚druck-‘
*gn- ‚druck-, ball-‘ wie in den Erweiterungen *gn-g- (griech. γογγύλος ‚rund‘, niederländ.>engl. kink ‚Knick‘ und lat. gingiva ‚Zahnfleisch‘, eigentlich „Polster“) und *gn-t- (dt. kneten = poln. gnieść ‚kneten‘); vgl. *km-, Turk-√g/yn- ‚rund-, dreh-, weit‘ wie in Janitscharen ‚Jungschar, neue Truppen‘ (ancora una volta, nach eng kéier ‚noch einmal, von neuem‘), gün ‚Sonne(nball)‘ und thailänd. khün ‚zwing-‘
*gr- ‚dreh-; scharr-, kratz-, dumpfes Geräusch‘ erschließbar aus griech. Agora ‚Marktplatz‘ (ἀ- ‚zusammen‘ + gr-gr- ‚Wirr-warr, wuselnde Menschenmenge‘); Suffigierungen *gr-bh- ‚kratz-, scharr-, zieh-, reiß-‘ wie in dt. kerben und griech. Graphik ‚Zeichnung‘, *gr-n-ĝh- ‚rund, dreh-‘ wie in dt. Kringel, *gr-n-t-h2- ‚dreh-‘ wie in altind. granthi- ‚Knoten‘ und gr-s- ‚kau-, fress-‘ wie in lat. gramen ‚Grünfutter‘; vgl. *ghr-, *gṷr- und georg. khorkhna ‚nagen‘ (also Wurzel *khr-(khr-), die das scharrende Nagegeräusch sehr gut nachahmt, wozu vereinfacht wohl auch georg. kha(*r)khuni ‚scheuern‘)
*gṷ- ‚heul-, wein-, klag-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *gṷ-b- wie in pers. guftan ‚sagen‘ und *gṷ-h2- wie in griech. γοάω ‚klage weh‘
*gṷ- ‚dreh-, rund, bieg-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *gṷ-bh- wie in poln. gibki ‚grazil, geschmeidig, biegsam‘, *gṷ-h- ‚dreh-, lenk-‘ wie in litau. gáuti ‚bekommen‘ und *gṷ-l- ‚kipp-, leg-‘ wie in lat. gula ‚Schlund‘ und engl. colt ‚Gelege, Wurf: Hengstfohlen‘, *gṷ-t- wie in got. qiÞus ‚Bauch‘, lat. botulus ‚Darm‘ = dt. Kutteln ‚kleingeschnittener Darm‘
Univers. ǧ/yb/p/m! ‚schwupps, schnelle Bewegung; saug-, schmatz-‘ wie in russ. тяп ‚hau-, zack!‘, тяпать ‚schnappen, fangen‘, engl. chub ‚Kaulbarsch‘ mit chubby ‚mollig, prall‘, vietnames. chụp, türk. yap-mak ‚mach-en‘, korean. jabda ‚fangen‘ (POPPE 1960: 28), thailänd. dschim ‚tunk-, dip‘, kambdoschan. dscham ‚exakt, genau (einrast-, klapp!)‘, kambodschan. dschuob ‚treff-‘ (nach dem Geräusch des Aufeinandertreffens), kambodschan. pra-ñab ‚dringend‘, kambodschan. dschhup ‚stop‘, kambodschan. tschhap ‚früh, schnell‘, span. chupar ‚saugen‘, französ. choper ‚schnappen‘, georg. čama ‚essen‘, ʒamli ‚Ratte, Nager‘

dr-esperanto
01.10.2016, 04:59
*ghbh- ‚tausch-: nehm-; geb-‘ wie in dt. geben und litau. gebėti ‚können, vermögen, „etwas hergeben“‘ ursprünglich identisch mit der weltweiten Lautgebärde KAP! ‚schnapp-, nehm-, heftige Bewegung‘, vergl. z.B. semit. √gp- ‚flatter-, stoß-, werf-, reiß-‘ (arab. gafr ‚muslimische Kabbalah, Wahrsagerei < Kamelhaut‘, da Haut und Schale abgerissen werden)
*ghd(h)- ‚schnapp-: einrast-, pass-, füg-, zusammen‘ wie in engl. to get ‚bekommen‘ und lat. prae-hendere, hedera ‚Efeu, („sich festhaltendes“) Rankengewächs‘, russ. год ‚Jahr‘ und dt. Gatte
*ghh-b- wie in habere
*ghh1- wie in gehen
*ghi̭- ‚spitz > Spalt, klaff-, offensteh-, gier-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *ghi̭-dh- wie in russ. ждать ‚warten‘ und *ghi̭-gh- wie in got. ga-geigan ‚gewinnen‘
*ghl- ‚dick, rund, DREH-/THROW: weithin GELL-, hell, klar, laut‘ wie in griech. χεῖλος ‚(dicke) Lippe, Wulst‘; Suffigierungen *ghl-dh- ‚(gellend, laut) verlang-, einforder-‘ wie in dt. Geld und *ghl-n-dh- ‚glänz-‘ wie in poln. wzgląd ‚Hinsicht‘, alban. gjas ‚bin ähnlich‘ und dt. Glanz; vgl. *gl-, *gṷl-
*ghn- ‚Kraftanwendung: spalt- > klaff-, offen‘ wie in dt. gähnen und griech. Chaos; vgl. *gn-
*ghr- ‚wein-, heul-‘ erschließbar aus der Suffigierung *ghr-h1-d- in got. gretan ‚weinen‘ und frz. regretter ‚bedauern‘
*ghr- ‚kratz-, scharr-; greif-, fass-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *ghr-b-h2- wie in poln. grabić ‚rauben; harken‘, *ghr-bh- wie in dt. graben, *ghr-dh- wie in dt. gürten ‚einfassen‘ und russ. Lenin-grad ‚Lenin-Stadt(palissade, -einfassung)‘, *ghr-h1-ṷ- ‚angreif- > stürm-, renn-, lauf-‘ wie in lat. ingruere ‚anstürmen‘ und Kongruenz ‚Zusammenlaufen, Ineinandergreifen‘, *ghr-i̭- ‚reib-, schmier-‘ wie in griech. Christus ‚Gesalbter des Herrn, Messias‘ und Chrisam ‚Schmiere, Salbe zum Einreiben‘, *ghr-i̭-bh- wie in dt. greifen, *ghr-i̭-dh- ‚mit den Füßen greif-: schreit-‘ wie in russ. грядущее ‚Zukunft‘, *ghr-m- wie in dt. Grimm ‚Zähneknirschen‘ und russ. Pogrom ‚Zerdepperung: Judenverfolgung‘, *ghr-m-d- wie in lat. frendere ‚mit den Zähnen knirschen‘, woher dt. fräsen und *ghr-m-dh- wie in engl. grind ‚zermahlen‘; vgl. *ghl- und *gr-
*ghṷ- ‚hohl‘ erschließbar aus der Ableitung *ghṷ-ĝh- wie in ind. Goa ‚Schutzhöhle‘ und pers. gôz ‚Nuss‘; vgl. tibet. (s)ku- ‚Körper‘
*gṷĝh- ‚KICK: ausstoß-, fließ-, flut-, ström-‘ wie in serbokroat. gȁziti ‚waten, treten‘, erweitert *gṷĝh-r- ‚zerfließen lass-‘ wie in griech. φϑείρω ‚zerstöre‘
*gṷh2- ‚tret-, herunterdrück-‘ wie in altind. jagat ‚das Gehen, Bewegung: Leben, Welt‘ und griech. Basis ‚Auftretmöglichkeit, Tritt, Grundlage, Boden‘ und den Erweiterungen *gṷh2-bh- ‚herunterdrück-, eintauch-, stoß-, tunk-‘ (wie rumän. a merge ‚treten > gehen‘) wie in griech. Baptist ‚Täufer‘ und *gṷh2-dh- ‚Getretenes, Trittstelle: Boden, Grund, Erde‘ wie in griech. A-byss ‚Ab-grund, Boden-losigkeit‘ und Bathymeter ‚Tiefenmessgerät‘
*gṷh3- ‚treib-, stoß-, drück-‘ wie in griech. βόω, βώσκω ‚weide, nähre‘ (woher die Proboszis ‚Elefantenrüssel‘) und dt. Kuh = altind. gauḥ ‚auf die Weide zu treibendes Großvieh‘; vgl. semit. √g‘- ‚reiß-, zieh-, werf-; zusammenzieh- > schnür-, eng, strangulier-, erstick-‘ wie in arab. gu‘âf ‚Wildstrom‘ (wovon Ga‘far ‚Bach; Fluss‘) und äthiop. Gə‘əz ‚erste Reihe des äthiopischen Vokalsystems, ä-Reihe‘ (eigentlich „leer, default, Nulleinstellung“ von „starr, tot, unbelebt, träge“ < *„stranguliert, erstickt“ wie arab. g’z ‚erstick-‘)
*gṷi̭- ‚dreh-, beug-, bezwing-, Kraft, halt-, stark‘ wie in altind. jaya ‚Sieg, Überwältigen‘ (Ja(ya)karta ‚siegesbewirkt‘), Jaina ‚Sieger‘ und griech. βία ‚Gewalt, Überwältigen‘, Erweiterung *gṷi̭-h3- ‚durchhalten, rumän. a trage‘ wie in lat. vivere ‚leben‘, poln. żyć ‚leben‘, griech. bio- ‚Lebens-‘ und finn. koivu ‚Birke‘ aus indogerman. *gṷoi̭-h3-ṷo- ‚vivus, żywy, lebendig: laufend‘ (vgl. armen. kiv ‚Baumharz‘ und ir. bí ‚Pech‘)
*gṷl- ‚dreh-, rund > bohr-, stech-/sting-; throw‘ wie in Qual und Obolus ‚Spieß; Metallstift (als Geld verwendet)‘ und den Suffigierungen *gṷl-h3- (poln. żal ‚Stich ins Herz: Leid, Kummer‘, griech. βουλή ‚Antrieb, Instinkt: Wille‘) und *gṷl-h1- (dt. Quelle ‚hervorstechendes, hervorschießendes Wasser‘, griech. Ballistik ‚throw: Wurfkunst‘); vgl. gṷr-
*gṷm- ‚komm-‘ wie in dt. kommen, lat. venire und griech. βαίνω; vgl. *gm-
*gṷr- ‚girr-, gurr-; dreh- > zermahl-, zerkau-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *gṷr-dh- ‚schall-, laut‘ wie in litau. girdėti ‚hören‘ und Algirdas, *gṷr-h- ‚laut loben; gerne hören‘ wie in lat. gratus ‚dankbar‘ und litau. gìrti ‚loben‘, *gṷr-h3- ‚zermahlen, zermalmen‘ wie in lat. vorare ‚fressen‘ und poln. żreć ‚fressen‘ und *gṷr-m- wie in βρόμοϛ ‚Brausen, Grimmen, Grummeln‘ und poln. gromada ‚laute Menschenmenge‘; vgl. gṷl- und *gṷhr-
*gṷs- ‚lösch-‘ wie in griech. Asbest und poln. gasnąć; lautnachahmend wie semit. √gs- ‚scharr-, kratz- > (an)fass-, greif- > fest, solide, halt-‘ wie in arab. gism ‚Körper‘, gisr ‚befestigter Weg, Damm, Brücke‘ und gassa ‚tastete, fühlte, fasste an‘ (vgl. griech. ψαύω von einer ähnlichen Lautnachahmung *bhs-), genauso arab. kuskus ‚Zerstampftes: Hirsegrieß‘ aus einer Lautgebärde *ks-ks-
*gṷt- ‚QUAK! red-, sag-‘ wie in got. qiÞan
*gṷhdh- ‚auf jemanden einreden‘ wie in dt. bitten und griech. ποϑέω ‚ersehne‘, Thessaler = Bettler ‚Bittende, Bittsteller‘; Variante von *gṷt-
*gṷhh2-l- wie in lat. fallere
*gṷhn- ‚treib-, pouss-, strotz-‘ wie in hanti ‚erschlägt‘, defendere und gon ‚Jagd‘; ganà; vgl. *gn-
*gṷhr- ‚dicke Wolke: Dunst, Rauch; Wärmeabgabe‘ wie in griech. Thermos- ‚Wärme‘ und russ. гореть ‚brennen‘, Ableitung *gṷhr-h1- ‚riech-‘ wie in griech. ὀ(*δ)σ-φρέσϑαι ‚riechen‘, dt. Brodem ‚Ausdünstung‘ und altind. vy-â-ghra- ‚Auf-spürer: Tiger‘; vgl. *gṷr- und *ĝr-
*ĝbh- wie in russ. зоб ‚Kropf‘
*ĝi̭- ‚rund, dreh-, bohr-, spitz‘ erschließbar aus den Erweiterungen *ĝi̭-h- ‚sich durchbohren‘ wie in dt. Keim, *ĝi̭-s- wie in dt. kehren und *ĝi̭-ṷ-h- wie in dt. kauen ‚mahlend zerkleinern‘; vgl. indones. gi- ‚spitz‘
*ĝl-h2- wie in γελάω ‚lache‘
*ĝn- ‚spitz, durchstoß-, pouss- > wachs-, werd-‘ wie in lat. genu ‚Knie‘ („Spitze“) und den Erweiterungen *ĝn-bh- wie in dt. Kamm, engl. comb = poln. ząb ‚Zahn‘ („Durchstoßendes“, „Hervorspitzendes“), *ĝn-h1- wie in griech. Genesis und *ĝn-h3- wie in dt. kennen („sich machen“, „sich entwickeln“, da man sich immer besser kennenlernt); vgl. *gn- und *ḱn-
*ĝr- ‚dreh-, reib-, auswalz-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *ĝr-h2- ‚reib- > zerbrösel-, morsch‘ wie in griech. Gerontologie ‚Altenbehandlungslehre‘, dt. Korn ‚zu Zerreibendes‘ und poln. ziarno ‚zu Zerreibendes‘ und *ĝr-i̭- ‚streck-‘ wie in pers. daryâ ‚Meer‘ (usbek. Amu Darya ‚Langer Fluss‘); vgl. *ĝhr-
*ĝṷ- ‚stoß-, zuck-, stipp-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *ĝṷ-h- wie in serbokroat. žúriti ‚hetzen, antreiben‘ = pers. zûr ‚Kraft‘ (woher Alexis Zorbás ‚Kraft-Arm‘), ferner zûd ‚schnell, rasch‘ und *ĝṷ-s- ‚schmeck-‘ wie in lat. Gusto und kosten ‚probieren‘
*ĝhd- ‚kack-, kaka‘ wie in Kot ‚Kacke‘, engl. gate ‚Tor, Durchgang, Öffnung‘ (Kattegatt ‚Katzenpassage‘), poln. zad ‚Hinterteil‘, alban. dhjes
*ĝhh1- ‚(ver-)lass-, offensteh-‘ wie in dt. gehen ‚verlassen‘ und lat. heres ‚wer Hinterlassenes erbt‘; Ableitung *ĝhh1-i̭- ‚aufstehen lassen‘ wie in dt. gähnen und lat. Hiatus ‚Öffnung, Spalt, Kluft‘
*ĝhi̭- ‚spitz, anstachel- > treib-, stoß-, Gewalt; vertreib-, verjag-, flieh-‘ wie in altind. a-himsa- ‚Gewalt-losigkeit‘ (hinoti ‚treibt‘); Ableitung *ĝhi̭-s-d- wie in dt. Geist ‚zu fliehendes Schreckensbild‘; vgl. indones. √gi ‚spitz‘
*ĝhn-gh- wie in gegangen und Ver-cingeto-rix und zanca
*ĝhr- ‚rund, dreh- > greif-, (um-)fass-, fang- > verlang-, woll-‘ wie in lat. hortus ‚Einfassung‘ und poln. zorza ‚Anfang des Tages, Morgenröte‘; Ableitungen *ĝhr-i̭-h- ‚verdreh-‘ wie in dt. greinen und grinsen und *ĝhr-s- wie in lat. horror ‚Ergriffensein‘
*ĝhṷ- ‚dreh-, krumm, gebogen; kipp-, schütt-; hohl > dröhn-, kling-, Klang‘ wie in griech. Chym-ie ‚Guss-Lehre, Gieß-erei‘ und den Erweiterungen *ĝhṷ-d- wie in dt. gießen und lat. fundere ‚gießen‘, *ĝhṷ-h- wie in poln. zwać ‚rufen, nennen‘,*ĝhṷ-n- wie in poln. dzwon ‚Glocke‘ und *ĝhṷ-r- ‚krumm‘ wie in russ. зверь ‚*Gebücktgeher: Tier‘, Schwer-in ‚Tier-heim‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:01
Univers. *hu- ‚Blasen des Windes‘ wie in georg. ḫu-ili ‚Rauschen, Brausen, Tosen‘
*h1d- ‚CUT, schneid-, zerdrück-, brech-‘ wie in edere, eat, essen wohl ähnlich elementare lautnachahmende Bildung wie arab. ḫd- ‚furch-, brech- > (malmender) Kiefer, Wange‘, arab. gd/ḏ- ‚stoß-, zieh-, Kraft, hack-, cut‘, arab. *hd- ‚stoß-, einlull- (> beruhig-), erschütter-, hin und her; gurr-‘ wie in arab. hudnah ‚Waffenstillstand, -ruhe‘, arab. qd/ḏ- ‚schneid-, hack-, stoß-, werf-, schmeiß-‘ und arab. ht/ṯ- ‚zermalm-, brech-, pulverisier-‘ (Hayṯam ‚rasch, flink: junger Adler, Adlerjunges‘ eigentlich ‚Staubaufwirbler‘), georg. khoṭr-va ‚scher-en‘ (Wurzel *khṭ-), georg. khuṭ-ili ‚drucken‘ (Wurzel *khṭ-), georg. ga-ḳvet-ili ‚(Ab-)Teil-ung: Lektion, Lehreinheit‘ (Wurzel *ḳt-), thailänd. khâd ‚brech-, reiß-; gebrech-‘, Turk-√kð/y- ‚gieß-, schütt-, kipp-‘, semit. √ḥd- ‚CUT, scharf; dreh-, rund-‘ wie in ḥadd ‚Schärfe, Kante, Grenze, Rand‘, semit. √kd- ‚hart, schneidend‘ wie in kadîd ‚unwirtliche Gegend, karges Land‘, semit. √ḫṭ- ‚CUT: reiß-, ruck-, zuck-‘ wie in ḫaṭara ‚fiel einem plötzlich ein‘, semit. √qṭ- ‚CUT; tropf-‘ wie in arab. qaṭrân ‚Pech, goudron‘, georg. √xd- in še-xvedra ‚(Aufeinander-)Stoßen: Be-gegnen, Treffen‘
*h1g-r- wie in Gregor ‚Wächter‘, expergiscor ‚erwache‘
*h1ĝ-h- wie in lat. egere ‚mangeln‘
*h1gṷh- ‚wünsch-, sehn- > dürst-, verlang-, lechz-‘ wie in ebrius ‚trunken‘ und der Suffigierung *h1gṷh-l- wie in griech. Thelesma ‚Wille‘
*h1i̭- ‚anstoß-, beweg- > geh-‘ wie in lat. ire ‚gehen‘ und poln. iść ‚gehen‘; Erweiterungen *h1i̭-h- ‚pouss-, wachs-, treib-‘ wie in gall. Eibe, if, hibiscus/Eibisch ‚Gewächs‘, lat. uva ‚Traube, Büschel‘ („Trieb, Zweig“) und *h1i̭-s-h2- wie in lat. ira ‚Zorn‘ und griech. Östro-gen ‚Trieb-erzeuger‘ KICK-Gruppe
*h1l- ‚bieg-, beug-, beweg-, zieh-, zerr-, hin und her‘ erschließbar aus den Suffigierungen *h1l-h2- ‚zieh-‘ wie in griech. elastisch (ἐλαύνω ‚treibe, ziehe‘), *h1l-i̭-ĝ- ‚spiel-, hin und her‘ wie in altind. rejayati ‚macht zittern‘ und pers. larzidan ‚zittern‘, *h1l-k- ‚plag-‘ wie in litau. álkti ‚hungern, lechzen‘ und engl. ill ‚krank, leidend‘, *h1l-n-dh- wie in dt. Lende = lat. lumbus, *h1l-n-gh- ‚beug-, knie- > schwör-‘ wie in griech. ἐλέγχω ‚beschuldige‘, *h1l-n-gṷh- ‚spiel-, hin und her‘ wie in dt. gelingen und der Gleichung ἐλαφρόϛ = ἐλαχύϛ = levis = leicht, *h1l-n-k- wie in litau. lenkti ‚biegen‘ und *h1l-ṷ-dh- ‚großzieh-, wachs-‘ wie in dt. Leute und poln. ludzie ‚Leute‘; Variante von *kl-, *h2l-
*h1m- ‚(fest-)halt-‘ wie in poln. mieć ‚haben‘ und lat. emere ‚nehmen‘; vgl. *k/gm- ‚druck-‘
*h1n- ‚Kraftanwendung, Druck: stech-, schneid-; scharf, genau‘ erschließbar aus den Erweiterungen *h1n-ĝh- wie in poln. nóż ‚Messer‘ und griech. ἔγχοϛ ‚Speer‘ und *h1n-ḱ- ‚Punkt, Stelle‘ wie in poln. nosić und griech. ἐνεγκεῖν ‚bringen‘; vgl. *h1m-
*h1p- ‚SCHNAPP-: verbind-, zusammensteck-‘ wie in lat. apere ‚festbinden‘, aptus ‚füglich, fähig‘
*h1r- ‚dreh-: treib-, beweg-, (an-)stoß-‘ wie in griech. ἔρχομαι ‚komme‘ und ἔρνοϛ ‚Trieb, Spross‘, Erweiterungen *h1r-bh- ‚reiß-, zieh- > überzieh-‘ wie in griech. ἐρέπτω ‚überdache‘ und dt. Rippe ‚Bedeckung, Schutz der Brust‘, *h1r-d- ‚hinabstoß-, sich stürz- auf‘ wie in lat. ardea ‚Fischreiher‘, *h1r-ĝh- ‚zuck-‘ wie in griech. Orchester ‚Tanzplatz‘, *h1r-h1- ‚stech-, stichel-; stoß-‘ wie in griech. ἐρέω ‚frage‘, litau. ìrti ‚rudern‘, engl. to row, lat. remus ‚Ruder‘, griech. ἐρέτηϛ ‚Ruderer‘, *h1r-h1-s- wie in dt. rasen und alban. rashë ‚fiel, rasselte runter‘, *h1r-h2- ‚Trieb‘ wie in griech. Eros ‚Liebe‘, *h1r-i̭- ‚aufbrechen‘ wie in engl. to rise (dt. Reise ‚Aufbruch‘), *h1r-i̭-d- ‚anstoß-‘ wie in griech. ἐρείδω ‚lehne an etwas‘, *h1r-i̭-ḱ- ‚reiß-‘ wie in griech. ἐρείκω ‚reiße‘, *h1r-i̭-p- ‚reiß-‘ wie in griech. ἐρείπω ‚reiße nieder‘, *h1r-k- ‚zerreiß- > zertrenn-‘ wie in lat. erctum ‚Erbteilung‘, *h1r-ḱ-s- ‚zerreiß-‘ wie in griech. ἐρέχϑω ‚zermürbe‘ und altind. rakshas- ‚Schaden‘, *h1r-m- ‚hinbeweg- > hinstell- > steh-, ruh-‘ wie in ἠρέμα ‚in aller Ruhe‘, *h1r-p- ‚zieh-‘ wie in griech. ἐρέπτομαι ‚rupfe‘ und lat. rapere ‚reißen‘, Reptil, litau. rėplióti ‚kriechen‘, *h1r-ṷ-dh- ‚reißende, heftige, schreiende Farbe‘ wie in dt. rot und griech. Erythräa ‚Land am Roten Meer‘ und *h1r-ṷ-g- ‚reiß-‘ wie in griech. ἐρέυγομαι ‚breche‘; vgl. *G/KR/L-
*h1s- ‚werf-, setz-‘ wie in altind. âstê ‚sitzt‘ und lat. esse ‚(gesetzt) sein‘
*h1ṷ- ‚fest, stark, halt-, fass-, fang-‘ rekonstruierbar anhand altind. uve ‚sehe an mir‘ („feststellen“, „ins Auge fassen“), *h1ṷ-gṷh- ‚fest versprechen, geloben, zusagen‘ (lat. votum, griech. εὔχομαι ‚bete‘), *h1ṷ-gṷh- ‚stärken, fördern‘ (lat. iuvare), *h1ṷ-h2- ‚anhalten, sein lassen‘ (griech. ἐάω ‚lasse‘, lat. vanitas und vastus), *h1ṷ-k- ‚festigen, sich einprägen, feste Gewohnheit‘ (poln. uczyć und got. biûhts ‚gewohnt‘) und *h1ṷ-s- ‚Feuer fangen‘ (lat. urere)
Semit. *ḥb- ‚dick, rund-, dreh- > festdreh-; web-, strick-; bind-‘ wie in ḥabbah ‚Korn‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:01
*h2d(h)- ‚drück- > dörr-, trocken‘ wie in griech. ἄζω ‚dörre‘ (Azalee ‚Dörrpflanze‘) und der Erweiterung *h2dh-gh- wie in griech. ἄχϑομαι ‚bin bedrückt, beladen‘ und ὀχϑέω ‚entrüste mich, ergrimme‘
*h2ĝ- ‚drück-, treib-, handel-, tu-, beweg-, agier-; sag-‘ wie in altnord. aka ‚fahren‘ und lat. aio ‚sage‘; vgl. *h2gh- und semit. √ḥg- ‚(ab-)halt-‘ wie in arab. Hidschab ‚Schutzschleier‘
*h2gh- ‚Bedrückung: Not, Angst, Trauer‘ wie in griech. Achilles, got. agis ‚Angst‘ und engl. awe ‚Schrecken‘; vgl. *h2ĝ-
*h2h1- ‚brenn-‘ wie in lat. atrium und iran. Aserbaidschan (avest. âtǝr-), Erweiterung *h2h1-s- wie in lat. ara ‚Brandopferaltar‘ und lat. aridus ‚verbrannt: trocken‘
*h2h3- wie in lat. omen ‚Vorzeichen‘
*h2i̭- ‚SPITZ: stech-, steck- > ansteck-, zünd-; hoch, spitz > schwell, aufgeh-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *h2i̭-d- wie in griech. Ödem ‚Schwellung‘, Ödi-pus ‚Schwell-Fuß‘ und russ. яд ‚(entzündendes) Gift‘, *h2i̭-dh- ‚brenn-, leucht-‘ wie in alteuropä. Ätna, griech. Äthi-opier ‚Brand-Gesicht‘ und Äther ‚Leuchthimmel‘, *h2i̭-ḱ- ‚schieß-; stech-‘ wie in lat. iacere ‚werfen‘ und griech. αἰχμή = iešmas ‚Wurfspieß‘, *h2i̭-s- ‚anstacheln‘ wie in dt. heischen = engl. ask = russ. искать und lat. quasere, quaerere ‚verlangen‘,*h2i̭-s ‚Hochachtung‘ wie in dt. Ehre und *h2i̭-s-d- ‚Hochachtung, ehr-‘ wie in griech. αἴδομαι ‚ehre‘ und osk. aiso- ‚Gott‘; vgl. indones. gi- ‚spitz‘
*h2ḱ- ‚scharf, schneid-‘ wie in dt. Ecke und lat. acidus ‚scharf; bitter‘; vgl. *h3kṷ-
*h2l- ‚um-, herum, hin und her‘ wie in griech. ἅλων ‚Hof um den Mond, Halo‘, lat. alere ‚umsorgen: ernähren‘, Erweiterungen *h2l-dh- ‚umsorg-, besorg-: vollbring-, erreich-‘ wie in griech. Althaea ‚Eibisch, Hibiskus, Heilwurz, Althee, Alter Thee, Adewurz, Samtpappel, Malve‘ (ἄλϑειν ‚heilen‘), *h2l-g- ‚umsorg-‘ wie in lat. diligere ‚lieben‘ und griech. ἀλέγω ‚kümmere mich‘, *h2l-gh- ‚zitter-‘ wie in lat. algere ‚frieren‘, *h2l-gṷh- ‚tausch-, wechsel-, Tauschwert‘ wie in altind. arhati ‚ist wert‘ und griech. ἄλφοϛ ‚Lohn‘, *h2l-h1- ‚zerreib-‘ wie in griech. ἀλέω ‚mahle‘,*h2l-h2- wie in lat. amb-ulare ‚umherlaufen‘ und griech. ἀλάομαι ‚irre umher‘,*h2l-i̭-h- wie in lat. linere ‚schmieren, reiben‘, *h2l-k- ‚wogender Kampf, Hin und Her, sich mit einem herumschlagen‘ wie in lat. ulcisci ‚sich rächen‘ und griech. ἀλκή ‚Abwehr‘ (Alexander ‚Schutzmann‘), *h2l-ṷ- ‚umgehen‘ wie in griech. ἀλέομαι ‚meide‘; vgl. *h1l- ‚bieg-, hin und her‘
*h2m- ‚fest, Druck‘ erschließbar aus den Erweiterungen *h2m-ĝh- wie in griech. ἄγχω ‚erdrossele‘, dt. eng, *h2m-gṷh- ‚erdrossel-, strangulier-, zudrück-‘ wie in lat. anguis ‚Schlange, Reptil‘ = dt. Unke, *h2m-h- ‚werf-, drück-: gieß-, kipp-‘ wie in griech. ἀμάρα ‚Bewässerungsgraben‘, alban. amë ‚Quelle; Flussbett‘ und altind. amatra- ‚Gefäß‘, *h2m-h1- ‚knick-, brech-‘ wie in griech. ἀμάω = dt. mähe, *h2m-h3- ‚fest, halt-‘ wie in lat. amare ‚akzeptieren, annehmen‘ und dt. Amalungen ‚die Emsigen‘, *h2m-l-ĝ- ‚drück-‘ wie in griech. ἀμέλγω = dt. melke, *h2m-r-d- wie in lat. mordere ‚kraftvoll zubeißen‘, *h2m-r-ĝ- ‚drück-‘ wie in griech. ἀμέργω ‚presse (Oliven aus)‘ = dt. präge ‚drücke‘ und *h2m-r-t- ‚streif-, streich-‘ wie in griech. ἀμαρτάνω ‚verfehle knapp, streife nur‘; vgl. *h1m-
*h2n- ‚Druck: dreh- (> rund), beweg- > herhol-, nehm-, schöpf-‘ wie in griech. ἄντλοϛ ‚(auszuschöpfendes, wegzunehmendes) Bilgenwasser‘, *h2n-dh- ‚Rundung, Knopf‘ wie in griech. ἄνϑοϛ ‚Blüte, Blume‘, *h2n-gṷ- ‚dreh-‘ wie in lat. unguere ‚reiben, schmieren, salben‘, *h2n-h1- ‚nehm-: Atem schöpfen‘ wie in lat. animus, altavest. *vii-ânǝm ‚Aus-atmung: Geist, Hauch‘ > pers. dschân ‚Seele, Leben(shauch), Odem‘, *h2n-k- ‚dreh-, bieg-‘ wie in Ancona ‚Biegung, Kurve‘, griech. ἀγκών ‚Ellenbogen‘ und dt. Angel ‚krumme Fischerrute‘, *h2n-ḱ- ‚nehm-, herbeweg-, sich holen‘ wie in lat. nancire ‚Anteil erhalten, bekommen, kriegen‘, dt. genu(n)g ‚ausreichender Anteil‘, avest. ąsa- ‚Anteil‘ > finn. osa ‚Teil‘ und ὄγκοϛ ‚Masse, Portion‘, *h2n-s- ‚nehm-, greif-, herhol-, besorg-, schöpf-, herstell-, erschaff-‘ wie in lat. ansa ‚Griff‘, altind. asura- ‚Schöpfergott‘, Ahura Mazda ‚Gott Weisheit‘, dt. Asen ‚Götter‘ und Ansgar/Oskar ‚Gottesspeer‘, Oslo ‚Gottesloh, Asenwald‘ und *h2n-t- ‚schaff-, schöpf-, herstell- > anfang-‘ wie in griech. ἄττομαι ‚zettele an, fange an, beginne‘, lat. ante ‚vor, am Anfang‘ (ambi- ‚um…herum‘ wohl aus *h2nt-bhi, Instrumental Plural ‚bei den Enden, an den Außenrändern‘), altind. atha- ‚Gewand, Mantel‘ und alban. end ‚webt‘; vgl. semit. *ḥn- ‚rühr-, beweg- > erröt-‘ wie in (H)annah ‚Gnade, Rührung‘ und Henna ‚roter Farbstoff‘; vgl. *h2m-
*h2p- ‚weit, fern; hoch, spitz‘ wie in dt. ab und lat. apis ‚Biene‘, Ap-enn-inen ‚die Spitz-igen‘
*h2r- ‚STARK: drück-, halt-; reiß-, zieh-; zusammendrück- > füg-, pass-‘ wie in lat. orare ‚lautstark reden oder beten‘ und serbokroat. òriti ‚widerhallen‘, griech. Harmonie ‚Füglichkeit, Zueinanderpassen‘, ἄρνυμαι ‚suche zu erlangen, strebe nach‘ („sich einverleib-; einpass-, einfüg-“) und dt. Arm ‚Anfügung, Glied‘, *h2r-h- ‚auseinanderreiß-‘ wie in russ. раз-орúть ‚zerstören‘ und griech. Ares ‚Zerstörer, Mars, Kriegsgott‘, *h2r-h1-g- ‚hinzufüg-, sich anschließ-‘ wie in griech. ἀρήγω ‚helfe‘, *h2r-h3- ‚aufreiß-, spalt-‘ wie in lat. arare ‚ackern, pflügen‘, *h2r-i̭-s- ‚aufreiß-, spalt-, zerdrück-‘ in poln. orzech ‚Nuss‘, *h2r-k- ‚abhalt-, abwehr-‘ wie in lat. arcere ‚abwehren‘ und lat. arx ‚Wehrburg‘ und *h2r-s- ‚abwehr-, abstreit-‘ wie in griech. ἀρνέομαι ‚leugne‘, *h2r-ṷ- in griech. ἄρυα ‚Nüsse‘ = alban. arrë; vgl. semit. *ḥr- ‚stark; heiß; frei‘ wie in arab. taḥarrush ‚Provokation, Belästigung‘
*h2s- ‚dick, stark, fest; vollgefressen, satt‘ wie in dt. Esche (wegen des harten Holzes), lat. in-anis ‚nicht satt: nüchtern‘, *h2s-ṷ-s- ‚fest, hart: trocken‘ wie in poln. suchy ‚trocken‘ und *h2s-ṷ-t- ‚aufschwell-, aufwall-‘ wie in dt. sieden ‚kochen‘ und griech. Atmosphäre ‚Dunstkugel‘; vgl. semit. √ḥs/ṣ- ‚scharf, schneid-‘ wie in Ḥasakah (Syrien) ‚Stachelgewächs, Burzeldorn‘
*h2t- ‚geh- > durchlauf-‘ wie in lat. annus ‚Jahr‘ und got. aþnam ‚Jahr‘; vgl. semit. *ḥt- ‚CUT: schneid-‘ wie in arab. Ḥâtim ‚Entscheider‘
*h2ṷ- ‚stark, stärk- > verstärk-, bind-, web-, knüpf-‘ wie in vayati ‚webt‘ und alban. ven ‚webt‘, lat. avidus ‚sich stärkend mit‘, poln. jawny ‚deutlich‘, Erweiterungen *h2ṷ-d-h- ‚stark, lautstark‘ wie in griech. ἀυδή, ἀηδών ‚Nachtigall‘, *h2ṷ-dh- ‚web-‘ wie in dt. Klein-od, Ot-bert ‚Glücks-hell‘ (Schicksalsfaden, von den Parzen gewoben), *h2ṷ-g- ‚stärk-, ausweit-; kraftvoll zustoß-‘ wie in dt. auch, engl. eke ‚(Tisch) ausziehen, verlängern‘, lat. augere ‚vergrößern‘ und altpers. avaja, ‚stach die Augen aus‘, *h2ṷ-gh- ‚lautstark‘ wie in griech. αὐχέω ‚prahle‘, *h2ṷ-h1- ‚gewaltsam stoß-‘ wie in dt. wehen = poln. wiać, *h2ṷ-i̭-d- ‚lautstark‘ wie in griech. Ode, *h2ṷ-i̭-dh- ‚gewaltsam beraubt‘ wie in dt. Witwe, *h2ṷ-i̭-s- ‚lautstark‘ wie in lat. audire ‚hören‘ und griech. ästhetisch ‚stark (deutlich, massiv) wahrnehmend‘,*h2ṷ-k-s- ‚stark‘ wie in dt. wachsen, ar. Oxus ‚anschwellender Strom‘ und altind. vakshayam ‚lasse wachsen‘, *h2ṷ-l- wie in dt. Wolle und lat. lana, *h2ṷ-l-k- ‚Gewalt, Kraftanwendung‘ wie in poln. włok ‚Schleppnetz‘,*h2ṷ-r- ‚Kraftakt > hochheb-‘ wie in griech. aero- ‚Luft, Oberes‘ und Aorta ‚Hängeschlauch‘,*h2ṷ-r-g- ‚stoß-‘ wie in lat. konvergieren ‚sich einander zuneigen, sich aufeinander zubewegen (aufeinanderstoßen)‘, *h2ṷ-r-s- ‚stoß- > kipp-, schütt-, gieß-‘ wie in altind. varshati ‚regnet‘, vâri- ‚Wasser‘, Flussname (und französisches Département) Var, griech. Uranus ‚Regenmacher, Himmel‘, Urin ‚Harnflüssigkeit‘ und *h2ṷ-s- ‚(stark) werden > sein‘ wie in griech. Eos = lat. aurora ‚Werden (Sichmachen, Erstarken) des Tages, Morgenröte‘ und dt. wesen, lat. haurire ‚schöpfen, entnehmen, sich stärken mit‘
*h3d- ‚(in die Nase ) stech-: stink-, riech-‘ wie in lat. olere ‚riechen, stinken‘, odor ‚(stechender) Geruch‘, odium ‚Hassgefühle‘ („jemanden nicht riechen können“) und griech. Ozon ‚das Riechende‘; vgl. *h1d-, *h2d-, die beide unter einem Archisem ‚drück-‘ zusammengefasst werden können
Semit. √ˁ/ġd/ṭ- ‚dreh-, rund; flache Scheibe > flach, gleich, eben, gerade; dreh- > (ab-)knick- > schneid-‘ wie in hebr. Eden ‚Ebene‘ („flache Scheibe“) und arab. ˁadad ‚(gerade) Zahl‘, ˁuṭl ‚Panne, Defekt‘ („Fehler“ < „Fehlendes, Abgeschnittenes“), Al(-)batros (al-ġaṭṭâs) ‚der Taucher‘ („Wendung nach unten nehmen, untertauchen“)
*h3i̭- ‚geh-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *h3i̭-gh- ‚jemandem nachgehen‘ wie in griech. Ichneumon ‚(nachspürendes) ägyptisches Wiesel‘ und *h3i̭-t- ‚holen (geh-)‘ wie in lat. uti ‚nehmen, nutzen, gebrauchen‘ mit Usus ‚Gebrauch'
*h3kṷ- ‚spitz-: guck-, kuck-, kiek-, schau-, leucht-, glänz-, schein- (= gesehen werd-)‘ wie in lat. oc(ul)us = poln. oko = dt. Auge, Erweiterung *h3kṷ-s- wie in Pontus Euxinus/Axinus ‚Schwarzes Meer‘ < avest. a-xšaēna- ‚nicht-scheinend/leuchtend = dunkel, schwarz, dunkelblau, türkis‘, woher der Name der Ost- und Schwarzmeerjuden Aschkenasen (griech. Axinos); vgl. *h2ḱ-
*h3l- ‚kipp-, umstoß-: lösch-, zerstör-‘ mit der Erweiterung *h3l-h1- wie in lat. delere > tilgen, (ab)olere ‚abschaffen‘ und griech. ὄλλυμι ‚zerstöre‘; semit. √ˁ/ʔl- ‚hoch, auf, über > überhin, (bis) nach‘ (aus ‚weit, weithin < im Umkreis < rund < dreh-‘) wie bei der israelischen Fluggesellschaft El Al ‚nach oben‘, Eli ‚mein Gott‘ („der Hohe, Erhabene“) und Allah
*h3m-i̭-ĝh- wie in lat. mingere ‚harnen, urinieren‘
Semit. *ˁm- ‚fest, stark, massiv, starr, breit, tief‘ wie in ˁamal ‚(mühseliges) Arbeiten‘ und ˁImâd ‚Firmung: Taufe‘, vgl. semit. *ˁun- mit identischem Bedeutungsspektrum: Kraftanwendungen begleitender Laut (wie idg. *h3n- ‚knurr-, brüll-‘) und idg. *km-
*h3n- ‚dumpf(tönend), massiv; knurr-, ruf-, nenn-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *h3n-h3- wie in griech. ὄνομαι ‚schelte‘, dt. Name = lat. nomen und griech. Onomastik ‚Namenkunde‘, *h3n-h2- ‚schrei-; Brunft, Röhren > Liebe‘ wie in griech. Onassis (Onesimus) ‚Nützlich (und daher lieb und teuer)‘ und dt. (g)önnen ‚gewogen sein, gern haben, lieben > bevorzugt behandeln, nachsichtig sein mit‘, *h3n-i̭-d- ‚brüll-, schimpf-‘ wie in griech. ὄνειδοϛ ‚Schmach‘; vgl. semit. *ˁn- ‚druck-, rund, massiv, fest, halt-‘ wie in arab. ˁunf ‚Gewalt‘ und ˁanân ‚Wolkenballung‘; vgl. *h1n-
*h3p- wie in lat. opus ‚Werk‘, Option ‚Wahl‘, Optativ ‚grammatischer Modus des Wünschens‘
*h3r- ‚dreh-: (be-)rühr-, beweg-, reiß- > hochzieh-, heb-, auf‘ wie in lat. Orient ‚aufgehende Sonne‘ und russ. растú ‚wachsen‘, Erweiterungen *h3r-ĝ- ‚aufricht-‘ wie in dt. richten und lat. regere ‚richten, lenken, regieren‘, *h3r-i̭-h- ‚aufwirbel-, beweg-‘ wie in dt. rinnen ‚laufen‘ und poln. rój ‚Schwarm‘, *h3r-ṷ-h- ‚aufschrei-, Stimme heb-‘ wie in altind. ruvati ‚ruft, brüllt‘ und *h3r-ṷ-k- ‚reiß-‘ wie in lat. runcare ‚aufreißen, jäten, reuten‘ und griech. ὀρύσσω ‚grabe, scharre‘; vgl. *G/KR/L-

dr-esperanto
01.10.2016, 05:02
Semit. *ḫb- ‚klopf-, schlag-, klacker-, tret-‘ wie in arab. ḫabba ‚trabte‘; vgl. idg. *kp-
Semit. *ḫl- ‚locker, wackel- > frei > ungebunden, stark, eigenmächtig‘ wie in Ḫâlid ‚Ewiger, Dauernder‘
Semit. *ḫm- ‚scharr-, kratz-‘ wie in ḫamasha ‚kratzte, scharrte‘ und ḫamsah ‚5‘ (eigentlich ‚(scharrende) Hand (mit 5 Fingern)‘)
Semit. *ḫn- ‚grunz-, näsel-‘ wie in ḫinzîr ‚Schwein‘
Semit. *ḫr- ‚scharr-, glucks-, krach-‘ wie in Khartum ‚(scharrender) Rüssel: sudanesische Hauptstadt‘; vgl. georg. ḫruṭ-uni ‚grunz-en‘; vgl. altind. khara- ‚hart, rauh, scharf‘ = pers. ḫâr ‚hartes, unfruchtbares Land: Fels; Dorn, Gestrüpp‘ (FRISK 1960-72: s.v. κάρχαρος)
*i̭bh- ‚eintauch-, eindring-‘ wie in griech. Zephyr ‚Westwind‘ (da die Sonne im Westen im Meer versinkt) und poln. jebać ‚beschlafen‘
*i̭h2- ‚erreichen wollen‘ wie in poln. jechać ‚fahren‘ und lat. Janus ‚Gott des Torbogens (der Durchfahrt)‘, griech. ζητέω ‚suche‘ und Zelot ‚Eiferer (der etwas zu erreichen sucht)‘
*i̭h3-s- wie in пóяс und Zone
*i̭g- ‚spitz‘ wie in norddt. Jäkel = engl. (ic)icle ‚Eiszapfen‘
*i̭k- ‚spitz, hell, klar, deutlich: sagen, jemandem etw. bedeuten‘ wie in dt. Be-ich-te und lat. Jokus ‚Bonmot‘, Erweiterung *i̭k-s- ‚hell machen, verdeutlichen: zeigen, sehen lassen, scheinen‘ wie in altind. yaksha- ‚Erscheinung‘
*i̭kṷ- ‚SPITZ: hoch > groß > Klumpen, Batzen‘ wie in lat. iecur ‚Leber, kabid‘ und russ. икрá ‚Wade; Kaviar‘; semantische Entwicklung wie in türk. √yğ/k- (yoğurt ‚Gedrücktes, Geknetetes‘)
Türk. *i̭r- ‚spitz, Schlitz, spalt-, Spalt; flimmer-, leucht-, blink-; tief/hoch‘ wie in yarın ‚Morgen‘
*i̭s- wie in gären
*i̭t- wie in renitent
*i̭ṷ- ‚juck-, hin und her, zappel-; hin und herrühr-, misch-, vermeng- > zusammentu-, kombinier-, paar-‘ wie in engl. you ‚ihr (paar)‘, litau. jaũti ‚mischen‘, altind. Java ‚Mischgetreide, Korn‘ und pers. ǧudâ ‚getrennt‘ (aus ‚*ausgeleiert, locker‘?), Erweiterungen in *i̭ṷ-g- ‚schirr-‘ wie in dt. Joch und lat. iungere ‚verbinden‘, *i̭ṷ-ĝ-h- ‚zappel-, juck-‘ wie in mitteldt. jeuchen, jähen ‚dahinjagen‘ und *i̭ṷ-t- ‚hin und herfahr-: abtast-‘ wie in litau. jùsti ‚fühlen‘ und russ. о-щущáть ‚empfinden‘; engl. yank ‚herausreißen‘
*kd- ‚das Dicke/Dichte: Qualm, Ruß, Rauch, räucher-‘ wie in poln. kadzidło ‚Weihrauchfass‘ und griech. Zeder ‚Räucherbaum‘; vgl. semit. √kd-‚hart, fest, rauh, roh, trüb, dick, rund > Haufen‘ wie in Nebu-kadne-zar ‚Nebu schütze den Grenzhaufen‘ und Alcudía ‚al kudayyah, das Hügelchen‘
*kh1-ṷ- wie in lat. cevere ‚wackeln‘
*kh2- ‚scharr-, kratz-, hin und her > zieh-; (im Rhythmus) stoß-, hau-, schlag-‘ wie in lat. carus ‚attraktiv, anziehend, lieb‘, dt. Hure ‚attraktive, anziehende Buhlerin‘ und pers. khâ ‚(ausgehauene) Quelle‘, Erweiterungen in *kh2-d- ‚zerhau-, kurz und klein schlag-; hinschlag-‘ wie in altind. khâdati ‚kaut‘ und lat. cadere ‚fallen‘ (casus ‚Fall‘), *kh2-i̭-d- wie in lat. caedere ‚fällen, abschlagen‘ und *kh2-ṷ- ‚hau-, schlag-; durch Reibung zünden‘ wie in griech. kaustisch ‚brennend, ätzend‘, dt. hauen, lat. cudere ‚hauen‘ und poln. kuć ‚schmieden‘ (Kowalski ‚Schmidt‘); vgl. semit. *kḥ- ‚scharr-, kratz-‚ wie in arab. Alkohol ‚(Antimon-)Pulver > feinstoffliche Essenz, Geist, Spiritus‘ und pers. khâk-î ‚staub-ig, -farben‘, zunächst wohl einfach K(A)K, das das scharrende Geräusch nachahmen soll, dann verschiedenartig dissimiliert
*ki̭- ‚dreh-, beweg-‘ erschließbar aus den Erweiterungen wie *ki̭-h2- wie in griech. Kinetik ‚Bewegungslehre‘, lat. ciere ‚bewegen‘ und cito ‚schnell und *ki̭-t- ‚schiller-‚ wie in dt. heiter ‚glänzend, hell‘ und -heit ‚Schein, Aussehen > Art, Wesen‘; vgl. indones. √gi ‚spitz-, stech-‘
Univers. *kk- ‚spitz‘ wie in kambodschan. cang-kak, cang-köh ‚(Ess-)Stäbchen, Spießchen‘
*kl- ‚dreh-, wend- > beweg-, entfern-; fern, weit, hoch, spitz, scharf > schneid-, spalt-‘ wie in griech. κέλομαι ‚treibe‘ und σκάλλω ‚hacke ab, spalte‘, Erweiterungen in *kl-h1- ‚spalt-, entfern-; fern, weit, hoch > laut, ruf-‘ wie in litau. skélti ‚spalten‘, lat. exzellent ‚herausragend‘ und collis ‚Hügel‘, griech. καλέω ‚rufe‘, lat. calumnia ‚Verleumdung, Rufschädigung‘, dt. hell ‚klingend‘ und Schall ‚Laut‘, dt. schal ‚von der Wurzel abgetrennt/losgespalten > ausgedörrt, vertrocknet‘ und griech. Skelett ‚dürres Gerippe‘, *kl-h2- ‚spalt-; beweg-‘ wie in russ. колóть ‚hacken, spalten‘ und poln. kłaść ‚legen, aufladen‘ und dt. laden ‚zum Transport fertigmachen, Ware auflegen‘, *kl-h2-ṷ- ‚laut‘ wie in griech. κλαίω ‚weine, klage‘, *kl-h3-dh- ‚dreh- > spinn-‘ wie in lat. colus, coluculus, Kunkel ‚Spinnrocken‘ und griech. κλώϑω ‚spinne‘, Klotho ‚Schicksalsspinnerin‘, *kl-i̭-d- ‚schneid-, auftrenn-‘ wie in dt. schleißen, *kl-i̭-ḱ- ‚beweg-‘ wie in litau. klìšės ‚Krebsscheren‘, *kl-n-k- ‚beug-, bieg-‘ wie in poln. klękać ‚knien‘, *kl-p- ‚entwend-‘ wie in griech. Kleptomane ‚Stehlsüchtiger‘, *kl-ṷ-b- ‚beweg-‘ wie in dt. laufen und serbokroat. kljȕsati ‚traben‘, *kl-ṷ-dh- ‚beweg-, geh-, lenk-, hinführ-‘ wie in griech. κέλευϑοϛ ‚Weg, Gang‘ (An-a-koluth ‚nicht-mit-gehend: nicht folgend, unlogisch, nicht folgerichtig > Satzabbruch‘) und *kl-ṷ-h- ‚wohin geraten/kommen < bewegt werden‘ wie in dt. Los ‚Zufall‘; vgl. *G/KR/L- und semit. √kl- ‚rund, dreh-, einfass-‘ wie in hebr. miklâh ‚Pferch, Hürde, Einfassung‘ > griech.-lat. macellum ‚Gehege; Lebensmittellager; Fleischmarkt, *Schlachthof‘ > dt. metzeln, mongol. *ql- ‚hart; heftig; heiß‘ wie in Khalkha ‚Schildleute‘
Univers. KLAK
Univers. KLIK
Univers. *klp- ‚patsch-, schlag-‘
Univers. *klt- ‚patsch-, schlag-‘
*km- ‚ball-, DRUCK: fest-, halt-; hart: dumpf, dunkel‘ wie in russ. ком ‚Ballen, Klumpen‘, комúть ‚fest zusammenballen, -drücken, kneten‘, скупой ‚geizig, hartherzig‘ (щемúть ‚beklemmen, zudrücken‘), dt. hemmen ‚festhalten‘ und dt. Hummel ‚Summer‘, engl. to hum ‚summen‘, poln. komar ‚Mücke‘; vgl. *gm- und *kṷm
*kn- ‚rund, dreh- > schiller-, funkel-, hin und her (> schab-, reib-); Wendepunkt: beginn-, end- > Ziel‘ wie in poln. koniec ‚Ende‘ und -zän ‚jung, neu‘; Erweiterungen *kn-d- ‚glänz-‘ wie in griech. Kastor ‚Glänzer‘, lat. candidus ‚leuchtend‘, altind. candra- ‚Mond‘, *kn-g- ‚verdreht, schief‘ wie in dt. hinken und griech. σκάζω ‚hinke‘, *kn-h1- ‚end: Absicht, Ziel‘ wie in lat. conari ‚versuchen‘ und serbokroat. kániti ‚beabsichtigen, versuchen‘, *kn-h2- wie in griech. κνῶ ‚schabe, reibe‘, *kn-i̭-d- wie in griech. κνίζω ‚kratze‘, *kn-ṷ-h- wie in griech. κνύω ‚kratze‘ und *kn-i̭-gṷh- ‚beug-‘ wie in dt. neigen
Univers. KOTSCH! ‚stoß-, knall-‘ wie in türk. koç ‚Widder‘, ital. cozzo ‚Stoß‘, span. cuesco ‚Obstkern; Furz‘ („etwas Hartes“; „Luftausstoßung“)
*kp- ‚tret-, stoß-, schlag-, klopf-, klapp-‘ wie in poln. kopać ‚treten‘, griech. κόπτω ‚schlage‘, σκέπω ‚decke‘ (Klappdeckel) und litau. kepùre ‚Mütze‘ (Klappdeckel); vgl. semit. √qb- ‚hack-, zack-, abschlag-‘, √kb/p- ‚massiv, schwer, dick, geschwollen, hohl/konvex, rund, dreh-, Deckel, deck-‘ wie in Kephas/Kaiaphas ‚Felsblock‘ und chines. 合hé‚füg-,bind-‘ aus *kǝp (Geräusch des Einrastens, des Zusammenklopfens)
*kr- ‚ kratz-, schab-; laut, krach-; hin und her > beweg-, dreh-/throw- > knick-, brech- > schneid-‘ wie in griech. σκαίρω ‚springe‘, κείρω = dt. schere, Erweiterungen in *kr-b- ‚eingeh-; kratz-, schab-‘ wie in dt. schrumpfen = russ. скорбнуть (Skorbut, Scharbock, скорбóта), poln. skrobać ‚kratzen, scharren, schrappen‘ (Skrowaczewski ‚Schrapper, Schripper‘), griech. Skorpion ‚Scharrer‘ und lat. scrobis ‚(ausgeschürfte) Grube‘ mit der Variante *kr-bh- wie in dt. scharf, Scherbe, *kr-dh- ‚schneid-, kürz-‘ wie in engl. short und dt. Schurz, *kr-h- ‚laut‘ wie in dt. Ruhm und griech. κῆρυξ ‚Herold, Ausrufer‘ (woher Kerygma ‚(christliche) Verkündigung‘), *kr-h- ‚dreh- > schweb-‘ wie in litau. kárti ‚erhängen‘, *kr-h1- ‚schneid-, scheid-‘ wie in lat. cernere ‚scheiden‘, caro ‚(Schnitzel, Stück) Fleisch‘ und poln. kroić ‚zuschneiden‘, *kr-h2- ‚(ent-)wend-‘ wie in poln. kradnąć ‚stehlen‘, *kr-i̭- ‚verdreht‘ wie in poln. krzywy ‚krumm, schief‘, *kr-i̭-bh- ‚kratz- > kritzel-‘ wie in lat. scribere ‚schreiben‘,*kr-i̭-p- ‚dreh-, wend-‘ wie in litau. kreĩpti ‚kehren‘,*kr-i̭-t- ‚beweg-‘ wie in dt. schreiten, Schritt, *kr-ḱ- ‚scharr-, reib-‘ wie in serbokroat. krèsati ‚Feuer schlagen‘ und griech. κρέκω ‚schlage‘, *kr-m-h- ‚dreh-, beweg-; schneid-, abknick- > scharf, brennend‘ wie in altind. krâmati ‚schreitet‘, lat. cremare ‚brennen‘, Cremona ‚Lauchort‘, Rams-ey ‚Lauch-insel‘ (griech. κρόμμυον ‚brennender Knoblauch‘), *kr-n-gṷ- ‚rund, dreh-, eingeh-‘ wie in engl. shrink ‚verkümmern‘ und russ. круг ‚Kreis‘, *kr-p- ‚abdreh- > pflück-; abschneid- > ernt-‘ wie in lat. carpere, griech. καρπόϛ ‚Frucht‘ und dt. Herbst ‚Erntezeit, Zeit der Schnitter‘, *kr-p-h- ‚krach-, klapp-, kläpper-‘ wie in lat. crepare ‚krachen‘, *kr-s- ‚dreh- > beweg-; kratz-, hin und her > säbel-, schneid-‚‘ wie in lat. currere ‚laufen‘ und engl. horse ‚Ross, Pferd‘, griech. κουρά ‚Schur‘, dt. scharren und lat. carrere ‚krempeln‘, *kr-t- ‚beweg-, dreh-; kratz-‘ wie in serbokroat. krétati ‚bewegen‘, dt. Rätter ‚Rüttelsieb‘ und Schrunde ‚Riss, Spalte‘, *kr-ṷ-h- ‚dreh-, beweg- > (über-)zieh-‘ wie in poln. kryć ‚bedecken‘ und *kr-ṷ-s- ‚schneid-‘ wie in russ. крух ‚Splitter, Stück‘; vgl. *G/KR/L-
Univers. KRAK- ‚brech-‘ wie in engl. crack ‚krachen; brechen‘, dt. Krach, georg. ḫraḳ-va ‚(knackig, knusprig) röst-en‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:03
*ks- ‚scharr-, kratz-, hin und her‘ wie in czesać ‚kämmen‘ und den erweiterten *ks-n- in griech. ξαίνω ‚kremple, kämme‘, *ks-n-ṷ- wie in lat. novacula ‚Rasiermesser‘, *ks-ṷ- wie in griech. ξύω ‚schabe‘ (wovon xylo- ‚(gehobeltes) Holz-‘), *ks-ṷ-bh- ‚hin und herschwank-‘ wie in poln. chyba ‚wohl, wahrscheinlich‘, *ks-ṷ-d- wie in pers. shûstan ‚schütteln, ruckeln‘ und *ks-ṷ-i̭-bh- ‚hin und her, schiller-‘ wie in poln. szybki ‚schnell‘; lautnachahmend (ks-ks!) wie arab. kus-kus ‚Zerstampftes, Mehl, Puder‘ oder Türkwurzel √kz- in türk. kazı-mak ‚schab-en‘, köz ‚zischende Glut, Funke‘, woher auch göz ‚funkelndes Auge‘ und kız- ‚glutrot‘
*kt- ‚härt-, dick: flecht-‘ wie in lat. casa und russ. коты ‚Fischwehr‘; vgl. *kd- ‚hart, fest, dick‘
*kṷ- ‚dreh-, krumm, hohl‘ erschließbar aus den Erweiterungen *kṷ-b-h2- wie in lat. cubare ‚(kauernd) liegen‘, *kṷ-bh- ‚krümm-; dreh-, beweg-, throw‘ wie in griech. κύπτω ‚ducke mich‘, dt. schieben und litau. skubéti ‚es eilig haben (schnell bewegen)‘, *kṷ-d- ‚dreh-, throw‘ wie in dt. schießen, *kṷ-dh- ‚wegbeweg-, fortstell-‘ wie in griech. κεύϑω ‚verberge‘, dt. Hort ‚verborgener Schatz‘ und lat. custos ‚Wächter, Küster‘, *kṷ-h1- ‚dreh- > hinwend-‘ wie in poln. czuć ‚hören‘, griech. κοέω ‚höre‘, σκεῦος ‚Gerät, Vorrichtung‘ („Vorsehung“) zu dt. schauen und lat. cavere ‚aufpassen, sein Augenmerk richten auf‘, *kṷ-h1-p- ‚wölb-; sied, hochkoch-‘ wie in poln. kipieć ‚aufwallen, hochkochen‘, tschech. kvap ‚Eile‘, *kṷ-h1-t- ‚beweg-‘ wie in dt. schütteln = lat. quatere (frz. casser ‚zerbrechen, erschüttern‘ aus quassare), *kṷ-h2- ‚zunehm-, dick werd-‘ wie in griech. πέπαμαι ‚erwarb > besitze‘, alban. kam ‚habe, besitze‘, *kṷ-i̭-t- ‚wölb-, schwell-, dick, aufgeh-‘ wie in poln. kwiat ‚Blüte, Knospe, Blume‘, *kṷ-k- wie in serbokroat. kȕka ‚Haken‘, *kṷ-l-p- wie in dt. wölben, *kṷ-p- ‚dreh- > (Augenmerk) hinwend-‘ wie in lat. cupere ‚begehren‘ (Konkupiszenz ‚Begehrlichkeit‘), litau. kvãpas ‚Atem(haschen)‘, *kṷ-s- ‚(Lippen) vorstülp-‘ wie in griech. κύσσαι ‚küssen‘ (vgl. die vorderasiatisch-persische und danach islamische Proskynese ‚Fußfall, Bodenkuss‘) und *kṷ-t-h2- ‚aufschäum-, gär-‘ wie in russ. Kwass ‚Sauertrunk, Brottrank‘, poln. Kwaśniewski ‚Sauer‘ (von kwaśnieć ‚sauer werden, versauern‘)
*kṷh2-s- wie in dt. husten und poln. kaszel ‚Husten‘
*kṷi̭- ‚stoß-, beweg-; anstoß- > mach-, organisier-, ausheck-, plan-; systematisch, zähl-, rechn-‘ wie in poln. czaić ‚lauern‘, griech. τιμή ‚Preis‘, ποιέω ‚mache, organisiere‘ (wovon Poet ‚Verfasser, Gedichtemacher‘) und den Suffigierungen *kṷi̭-h1- ‚fest eingerichtet: ruhig, ordentlich‘ wie in lat. quietus ‚still‘ und poln. pokój ‚Friede, Ruhe‘,*kṷi̭-t- wie in russ. чту ‚zähle, rechne‘ und *kṷi̭-ṷ- wie in griech. σοέω ‚treiben‘
*kṷk/k̑- ‚GUCK-, KUCK-, KIEK-: seh-, schau-‘ wie in poln. kazać ‚heißen, befehlen‘ (Kasimir ‚Weisefried, Zeigdenfrieden‘), czekać ‚warten, Ausschau halten‘, litau. kàkti ‚wo hingelangen, zum Stehen kommen‘ und griech. τέκμαρ ‚Zeichen‘ (zeigen ‚sehen machen‘)
*kṷl- ‚dreh-, beweg-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *kṷl-h1- wie in lat. colere ‚umsorgen, pflegen‘ (mit cultus ‚Pflege, Verehrung‘) und griech. Pol ‚Wendepunkt‘, tele- ‚am Wendepunkt > ganz weit hinten‘ und *kṷl-s- wie in altind. karshati ‚zieht‘; vgl. *G/KR/L-
*kṷm- ‚verdrück-: schluck-, ess-‘ wie in isländ. hvomur ‚Vielfraß‘ und armen. k’amem ‚drücke, presse, seihe‘; erweitert in *kṷm-dh- wie in in griech. Pathos ‚Leidenschaft‘ von πάσχω ‚leide‘ (vgl. unser „viel schlucken müssen“ oder „den Tod schmecken“)
*kṷr- ‚dreh-, beweg-‘ wie in altind. Karma ‚Getanes, Taten‘ mit den Erweiterungen *kṷr-i̭-h2-wie in griech. Priamos ‚(Frei-)Gekaufter‘ von πρίατο ‚kaufte (sich)‘, altind. krîṇâti ‚kauft‘ und ir. crenaid ‚kauft‘ und *kṷr-p-h- wie in dt. werben ‚um etwas herumgehen‘; vgl. *G/KR/L-

dr-esperanto
01.10.2016, 05:03
*ḱh2- ‚scharf, spitz, hoch‘ erschließbar aus den Erweiterungen * ḱh2-d- wie in griech. κῆδοϛ ‚Sorge‘ und dt. Hass, *ḱh2-s- ‚einschärf-‘ wie in altind. Sikh ‚Schüler, Jünger‘ < śishya-, lat. castigare ‚züchtigen‘ und alban. thashë ‚ich sagte‘ und *ḱh2-k- wie in dt. Hengst ‚Springer‘ und litau. šókti ‚springen‘
*ḱh3- ‚scharf‘ wie in lat. cos ‚Schleifstein‘, engl. hoan ‚Schleifstein‘, lat. catus, Cato ‚scharf‘
*ḱi̭- ‚hit, werf-, schlag-; setz-, stell-, leg-‘ wie in griech. κεῖται ‚liegt‘ und den Erweiterungen *ḱi̭-d- ‚beweg-‘ wie in dt. heißen ‚befehlen‘ und *ḱi̭-dh- wie in engl. hit ‚schlagen‘
*ḱk- ‚stark, gut‘ wie in altind. Shakti ‚Kraft‘ und dt. Behagen
*ḱl- ‚dreh- > versteck-; dreh- > lehn-, leg-; trillernd: schillernd, leuchtend > hell, klar‘ wie in lat. okkult ‚verborgen‘, dt. hehlen ‚verstecken‘, lat. Zelle ‚Schutzhütte‘ (ähnlich wie georg. sa-xli ‚Haus‘ und xu(*l)-xula ‚Hütte‘ von einer Wurzel *xl- ‚hehl-, schütz-, einhüll-‘) und lat. calor ‚Wärme‘ („dick einhüllen = wärmen“); Erweiterungen *ḱl-i̭- ‚lehn-; leg-‘ wie in dt. Lehne, lat. Klient ‚wer sich an einen Schutzherrn anlehnt / sich auf diesen stützt‘ und griech. Klinik ‚Liegehaus‘, *ḱl-h2- ‚klar, frisch, herb, hart‘ wie in pers. sard ‚kalt‘, lat. callum ‚Verhärtung auf der Haut, Schwiele‘, gall. Caleti ‚gallischer Stamm bei Calais, „die Harten“‘, entsprechend ir. Caledonia ‚Schottland‘, *ḱl-ṷ- wie in dt. laut und Chlodwig ‚Ludwig (wer laut, im Sinne von berühmt weiht), *ḱl-ṷ-h- wie in lat. cloare ‚(Abwässer) reinigen‘ und dt. lauter ‚rein‘ und *ḱl-ṷ-s- wie in dt. lauschen = poln. słyszeć ‚hören, Laute wahrnehmen‘; vgl. *G/KR/L-
*ḱm- ‚dreh-, wend-; einwickel-, deck-, schütz- > sicher, schwer: Ruhe, Stille‘ wie in russ. сом ‚Wels‘ (wie griech. σιλ-ουρος ‚*Dreh-schwanz, Wende-schwanz‘, der Wels wird typischerweise mit stark eingekrümmtem Schwanz dargestellt), lat. campus ‚(eingesenktes, gebogenes) Feld), camox ‚Gemse‘ (wegen der stark gebogenen Hörner), altind. śam, n. ‚Glück, Heil, Segen‘, Shânti ‚Frieden‘ und dt. Hemd, Erweiterung *ḱm-h2- wie in griech. κάμνω ‚mühe mich, rackere mich ab, schaffe mich müde‘; vgl. *km-, semit. √km- ‚deck-‘ und semit. √gb- ‚krumm, gebogen‘ wie in gabhah al NuSrah ‚Hilfs-Front‘, Variante von *qb- ‚grab- > höhlen, cavare‘; vgl. georg. me-gob-eri ‚Schüssel-genosse: Freund, Kum-pan‘, gobi ‚Schüssel, Napf, Trog‘
*ḱn- ‚(hinein-)drück-: stoß-, stech-, scharf, spitz, hoch‘ wie in griech. Diakon ‚aufmerksamer Diener‘, lat. conari ‚versuchen, scharf sein auf‘, scandere ‚hochsteigen‘, altind. śani- ‚Saturn‘ („der Langsame, der graduell sich Bewegende“) und den Suffigierungen *ḱn-k- wie in dt. hangen ‚hoch in der Luft schweben‘ und lat. cunctari ‚zögern‘ („in der Luft hängen“), *ḱn-t- wie in griech. Zentrum ‚ruhender Schenkel des Zirkels > Mittelpunkt des Kreises‘ (κεντέω ‚steche‘) und *ḱn-ṷ- ‚ausstech-, pick- > höhl-‘ wie in griech. Kenosis ‚Leerwerden, Entäußerung‘; vgl. *kn-, *gm-, *gn-
*ḱr- ‚dreh- > throw; beweg-, locker, lose; fortbewegt, weit‘ wie in griech. skatologisch ‚das Kotauswerfen betreffend/untersuchend‘ und poln. srać ‚koten, ausscheiden‘; Erweiterungen *ḱr-h2- ‚rühr-‘ wie in griech. Krater ‚Mischgefäß, Kessel‘, *ḱr-h3- ‚förder-‘ wie in lat. Ceres ‚Göttin der Nahrung‘ (vgl. Zerealien) und kreieren ‚schaffen‘, *ḱr-i̭-h- ‚stark, weit, vortrefflich‘ wie in griech. Kreon ‚Vortrefflicher, Herrscher‘ und altind. Sri (Lanka) ‚Pracht-(Insel)‘, *ḱr-m-h2- ‚lose, locker, schlaff‘ wie in altind. Schamane ‚sich asketisch abmühend‘ und griech. κρέμαμαι ‚hange‘ und *ḱr-t-h2- ‚sich lös-, losreiß-‘ wie in dt. retten ‚befreien‘ und griech. Ketzer ‚rein, beimischungslos/-frei‘; vgl. *G/KR/L-
*ḱs- ‚schneid-‘ wie in lat. carere ‚mangeln‘ (wo ein wichtiger Teil abgeschnitten wurde) und castrare ‚schneiden‘
*ḱṷ- ‚dick, schwell-, massig, massiv‘ erschließar aus den Suffigierungen *ḱṷ-bh- wie in altind. śubhra- ‚schmuck‘, *ḱṷ-h- ‚schwell-, wachs-, ausdehn-‘ wie in poln. sunąć ‚schieben‘, *mṷ-i̭-t- ‚schwell- > strahl-, leucht-, licht, hell‘ wie in poln. świat ‚Welt‘, *ḱṷ-k- ‚weiß, hell, klar‘ wie in griech. cygnus ‚Schwan‘ und litau. šaukti ‚(mit schwellender Stimme) rufen‘ und *ḱṷ-s- ‚laut ruf-‘ wie in lat. Querele ‚Klage‘ (queri ‚klagen, jammern‘)

dr-esperanto
01.10.2016, 05:04
Univers. LALA- ‚lall- > sprech-, Zunge‘ wie in georg. ena ‚Zunge‘ aus *nena < *lela
Semit. *lb- ‚dreh- > Brei, weich, teig, läppisch, labbrig‘ wie in lubb ‚Pulpe: Mark > Herz, Kern‘ und labs ‚Kleidung, Umhüllung‘
*lg- ‚abrupte, zuckende Bewegung: leck-‘ wie in dt. lecken; vgl. semit. √lg- ‚(G)LUCK(S)-: schnapp-, fass-, nehm-‘ wie in Lägel ‚Gefäß‘, lâgi‘ ‚Flüchtling, der seine Zuflucht nimmt‘, vgl. *lĝ-
*lĝ- ‚abrupte, zuckende Bewegung: schnapp-, rupf-‘ wie in lat. legere ‚pflücken, auflesen, aufheben, abrupfen‘
Semit. *lğ- ‚klack-, klecker-, klapper-, plapper-‘ wie in arab. luğah ‚Sprache‘ und hebr. Lô‘azîm ‚Barbaren‘
*lgh- ‚KLACK(S)-: tropf-, fallen lass-‘ wie in dt. legen = poln. lec ‚sich legen‘
*lh1- ‚locker, lässig, schlaff, leicht > fein‘ wie in alban. lë ‚lässt‘; Erweiterungen *lh1-d- wie in dt. lassen und engl. to let ‚lassen‘ und *lh1-ĝh- wie in engl. low ‚niedrig‘ und russ. лезу ‚krieche (gehe vorsichtig)‘
*lh2- ‚(aus)stoß-, reiß-; gieß-, schütt-‘ wie in russ. Lajka ‚Bello (bellende, Laute ausstoßende Hündin)‘, lat. lama ‚Pfütze‘, latent ‚*entwendet, weggeschnappt > verborgen‘, Erweiterungen *lh2-dh- wie in griech. λανϑάνει ‚bleibt verborgen‘, *lh2-k- wie in russ. лах ‚Fetzen‘, griech. Lampe ‚Lichtaussender‘ und *lh2-ṷ- ‚entreiß-, Raffgier‘ wie in dt. Lohn, lat. lucrum ‚Gewinn‘ und griech. λεία ‚Beute‘; vgl. *rh2-
*l/ri̭- ‚zieh-, reiß-, zuck-, hin und her, locker, schießen lass-, loslass-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *li̭-d- wie in lat. ludere ‚spielen‘ und litau. láisti ‚lassen‘, *li̭-g- ‚schnelle Bewegung‘ wie in got. laikan ‚springen, tanzen‘ und dt. löcken ‚ausschlagen‘, *li̭-ĝ- ‚Paar, zwei Seiten, schwank-‘ wie in lat. ligare ‚binden‘, *li̭-ĝh- ‚zuckende Bewegung mit der Zunge‘ wie in griech. λείχω = lecke = lat. lingo ‚lecke‘, *li̭-h- ‚herauslass-, vergieß-; paar-, anschließ-, füg-‘ wie in poln. lać ‚gießen‘, lat. libieren ‚trankopfern‘ und altind. layate ‚schmiegt sich an‘, *li̭-k- ‚lass-‘ wie in lat. Lizenz ‚Erlaubnis‘, *li̭-kṷ- ‚überlass-, verlass-‘ wie in dt. leihen und lat. linquere ‚hinterlassen‘, * li̭-p- ‚paar-, zusammenschließ-, schmieg-, füg-, befestig-, dauerhaft, bleibend‘ wie in poln. lepić ‚kleben‘ und dt. leben ‚am Leben bleiben‘, *li̭-s- ‚zieh-, Spur‘ wie in dt. lehren ‚führen, lenken‘, lat. lira ‚Furche‘ und dt. Gleis ‚Spur‘ und *li̭-t- wie in dt. leiten und griech. Litanei ‚Zugeleitetes: Zugetragenes, Antrag, Gebet, Bitte‘*ri̭- ‚reiß-, durchfurch-, durchzieh-; fest, hart, rigoros‘ erschließbar aus den Suffigierungen *ri̭-dh- ‚eine Spur ziehen, durchmessen‘ wie in dt. reiten, *ri̭-g/ĝ- ‚festbind-‘ wie in lat. rigidus, corrigia ‚Band, Gürtel‘, mittelhochdt. ricken ‚festbinden‘, dt. reichen ‚eine Verbindung herstellen‘ und *ri̭-ḱ-h2- wie in altind. likhati ‚ritzt‘ und dt. Reihe ‚gefurchte Linie‘; vgl. *r/lṷ-
*lk- ‚klack-, klecks-‘ wie in löcken ‚kicken, ausschlagen, stoßen‘; Lachs, lakshma- ‚tropfende Farbe, Klecks: Rotmarkierung, Zeichen‘, vgl. *rĝ-
*lm- ‚läppisch herabhäng-, gebrochen‘ erschließbar aus den Erweiterungen *lm-b-h ‚Krüppel‘ wie in engl. to limp ‚hinken, humpeln‘ und *lm-h- wie in russ. лом ‚Bruch‘ und dt. lahm
*lp- ‚(ab-)reiß-‘ wie in griech. Lepra ‚Schuppenkrankheit, Aussatz‘ (λέπω ‚schäle‘); vgl. univers. √lp- ‚patsch-, schlag-, platt(schlag-), flach‘ wie in georg. nebi ‚(Innen-)Hand, Handfläche‘ (wovon auch neb-(a) ‚freie Hand, Freiheit, Wille(nsfreiheit))‘ = poln. łaba ‚„Patschehändchen“, Klaue, Tatze, *Pfote‘, dt. Lappen, chin. 葉 yè ‚Lappen; Blattfläche, Blatt‘ aus urchin. *lɒp, kambodschan. san-lap ‚zusammenklappen, in Ohnmacht fallen‘; vgl. *rbh-
Semit. *lq- ‚gluck-, schnapp-‘ wie in Luqmân ‚Beißer, Happiger‘
*ls- wie in lesen und lèsti ‚auflesen‘
*l/rṷ- ‚dreh-, beweg- > lose, locker‘ erschließbar aus den Erweiterungen *lṷ-bh- ‚anziehend, attraktiv‘ wie in dt. lieben und lat. lubet ‚es beliebt‘, *lṷ-d- ‚dreh- > manipulier-‘ wie in poln. łudzić ‚täuschen‘, *lṷ-g- ‚kipp-, gieß-, schütt-; dreh- > knick-, beug-‘ wie in dt. schlucken, ir. lougait ‚isst‘, griech. λύζω ‚schlucke‘ und lat. lugere ‚trauern, geknickt sein (gebeugt gehen)‘, luctari ‚ringen, kämpfen‘, *lṷ-gh- ‚beug-, dreh- > manipulier-‘ wie in dt. Lüge und litau. lùgnas ‚biegsam‘, *lṷ-h- wie in lat. solvere ‚lösen‘ und dt. verlieren ‚sich loslösen lassen‘, *lṷ-h3- ‚lös-‘ wie in lat. lavare ‚waschen, Schmutz herauslösen‘, *lṷ-k- ‚kipp-, gieß-, schütt-; dreh- > throw, aussend-‘ wie in ukrain. лик ‚Schluck‘ und dt. leuchten, *lṷ-p- ‚lös-‘ wie in russ. лупить ‚schälen‘ und *lṷ-t- ‚dreh- > throw, Strahlen werfen, Strahlen aussenden‘ wie in griech. λεύσσω ‚sehe‘ und poln. luty ‚Februar‘ („der Grimmige“) aufgrund der Zornesröte;*rṷ- ‚reiß-, stoß-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *rṷ-d-h- wie in russ. рыдáть ‚schluchzen, weinen, Klagelaute ausstoßen‘, dt. roden, rieten ‚Baumstümpfe ausreißen‘, *rṷ-h1- ‚aufreiß- > offen‘ wie in lat. ruere ‚losstürzen, stürmen‘, ruri ‚auf dem (offenen) Lande‘, dt. Raum ‚offenes Gelände‘ und russ. рыть ‚graben, schaufeln‘, *rṷ-p- wie in lat. rumpere ‚brechen‘ und *rṷ-s- wie in poln. ruszyć ‚anrühren, anfassen; losgehen‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:05
Univers. √m(y)am- ‚kau-, ess-, mâcher ses mots‘ wie in dt. mampfen, russ. мямлить ‚langsam kauen; energielos sprechen‘, engl. yum ‚lecker! mjam!‘; vgl. univers. √mum- wie in russ. мýмлить ‚zahnlos kauen, mümmeln‘ und univers. √ñan wie in frz. gnangnan ‚Schlafmütze; tranig‘
*md- ‚mess-‘ wie in dt. messen, lat. Medikament und griech. μεστόϛ ‚in vollem Maße‘ irrtümlich (per Assimilation) aus *mt- entstanden
*mh1- ‚mess-‘ wie in russ. сметь ‚sich anmaßen, wagen‘ und lat. metiri ‚messen‘
*mh2- ‚wink- > Zeichen geb- > approbier-, gutheiß-, Einverständnis geb-‘ wie in russ. маяк ‚Leuchtturm‘ (eigentlich „Winker“ im Sinne von ‚Zeichengeber‘) und lat. manus ‚gut‘, maturus ‚reif‘ (reife Früchte sind gut zum Verzehr, „gut“ im Sinne von „fertig, vollendet, reif“); vgl. semit. √mḥ- ‚wisch-‘
*mh3- ‚müh-, plag-‘ wie in dt. Mühe, russ. мáять(ся) ‚(sich) mühen, sich schinden mit‘ und lat. moles ‚Last‘
*mi̭- ‚hell-; klein, mini-; kleine, aber schnelle, abrupte Bewegungen: ruck-, zuck-, hin und her‘ wie in poln. śmiać ‚lachen (zuckendes Lächeln), Erweiterungen *mi̭-gh- wie in russ. миг ‚Moment‘, *mi̭-gṷ- wie in griech. Amöbe ‚Wechseltierchen‘ und lat. migrare ‚den Wohnort wechseln‘,*mi̭-h- wie in lat. minus ‚minder‘, mitis ‚mild‘ und poln. miły ‚lieb‘, *mi̭-k-h2- wie in lat. mica ‚Krümel‘, *mi̭-ḱ- wie in dt. mischen, *mi̭-t-h2- wie in lat. mittere ‚schicken‘ (= dt. schmeißen, engl. smite), mutare ‚ändern‘, dt. meiden ‚umgehen‘ und *mi̭-ṷ-h1- wie in poln. myć ‚waschen‘ und lat. movere ‚bewegen‘
*ml- ‚spitz, klein, weich; klein > schnell, flink, schiller-, blink-‘ wie in lat. malus ‚schlecht‘ (eigentlich „klein“ im Sinne von „enttäuschend (wenig/ergiebig)“), poln. maɫy ‚klein‘ und alban. mal ‚Berg‘ („Spitze“); Erweiterungen *ml-d- wie in dt. schmelzen, *ml-dh- ‚klein, weich; schiller-, strahl- > schall-‘ wie in dt. mild, griech. μάλϑων ‚Weichling‘ und dt. melden, poln. modlić ‚laut beten‘, *ml-h2- wie in lat. molere ‚zermahlen‘, *ml-h2-ṷ- wie in got. ga-malwjan ‚geistig zermahlen‘, *ml-h3- ‚hervorspitz-‘ wie in griech. βλώσκω ‚komme (hervor); gehe‘, μολοῦμαι ‚werde gehen‘ und serbokroat. izmòliti ‚vorzeigen, herauskommen lassen‘, *ml-k- ‚klein > leise‘ wie in poln. milczeć ‚schweigen‘, *ml-kṷ- ‚klein > zerbrösel-‘ wie in pers. marg ‚Tod, Zersetzung‘ und griech. βλάπτω ‚schädige‘ und *ml-ṷ-h2- ‚schiller-, strahl- > schall-, laut‘ wie in poln. mowa ‚Rede, Sprache‘ und russ. молвить ‚reden, sprechen‘; vgl. *mr- und dravid. √ml- ‚dreh-, rund‘ wie in Malediven ‚Kranzinseln, Girlandeneilande‘
*mn- ‚drück-, präg-, fest, (inne-/fest-)halt- > denk-, merk-, einpräg-‘ wie in lat. manere ‚bleiben‘, monere ‚mahnen, monieren‘, mental ‚geistig, auf das Nachdenken bezogen‘ („geistig innehalten“) und prominent ‚hervorragend, -stehend (stehen bleibend)‘; Erweiterungen *mn-b(h)- ‚monier-, tadel-‘ wie in griech. Memphis (μέμψις) ‚Schimpf und Tadel‘, *mn-*dhh1- ‚Augenmerk (das Mentale) setz- auf, merk-; auffällig, Merkmal‘ wie in lat. mendum ‚Fehler, Gebrechen‘ (engl. mend ‚flicken, ausbessern‘ < frz. amender ‚emendare‘), mendicus ‚Bedürftiger, Bettler‘, mendax ‚fehlerhaft, „falsch“ = lügnerisch‘, *mn-h- wie in russ. мну ‚knete‘, *mn-h2- ‚einpräg-‘ wie in griech. Mnemotechnik ‚Gedächtniskunst‘ und Anamnese ‚Erinnerung‘, *mn-k- wie in griech. Masse ‚Teig‘, dt. mengen ‚verrühren‘ und russ. мука ‚Mehl‘ und *mn-t-h2- ‚knet- > rühr-‘ wie in poln. zamęt ‚Verwirrung‘
*mr- ‚klein, winzig > flimmer-, glitzer-, husch-; kleiner Teil, Brösel, zerbrösel-: sich aufreiben für etwas, sorgen für, denken an‘ wie in griech. (redupliziert mr-mr-) Marmor ‚scheckiger, bunter Stein‘, μέριμνα ‚Sorge‘, μόριον ‚Partikel, kleines Teilchen‘ und althochdt. mornên ‚sorgen‘ (frz. morne ‚triste‘), lat. merere ‚gerechten Anteil erhalten‘, memoria, griech. Polymer ‚Vielteil‘, lat. mors ‚Tod‘, dt. Mord, poln. umrzeć ‚sterben‘; Erweiterungen *mr-d- wie in lat. merda ‚Kot‘ und poln. smród ‚Gestank‘ (beide ‚Zersetzung, Verfaulen‘), *mr-h2- ‚zerdrück-, pack-, fass-‘ wie in alban. merr ‚nimmt‘ und *mr-s- wie in altind. mrshyate ‚vergisst‘; vgl. *ml-, *nr- und semit. √mr- ‚zuck-, schnell > hart, fest, hart > bitter; schnell > munter, gut, froh‘ wie in arab. marra ‚ging („huschte“) vorüber/vorbei‘, semit. Myrrhe ‚Bitterkraut‘, Nimrod ‚wer sich auflehnt‘ (arab. maruda ‚lehnte sich auf‘), arab. maraḍ ‚Krankheit‘ und Amharer ‚die Munteren, die Netten, Freundlichen‘ (arab. mrḥ ‚froh, heiter, gut gelaunt‘)
*ms- ‚hinein, heran, an‘ wie in griech. μαίομαι ‚taste, fühle, fasse an, greife‘ und der Erweiterung *ms-g- ‚hineingeh-‘ wie in lat. mergere ‚eintauchen‘ und griech. μόσχοϛ ‚Trieb, Schössling, Senkreber (wie lat. mergulio)‘
*mt- ‚reiß-, ruck-, stoß-, werf- > ziel-, abmess-‘ wie in lat. metere ‚mähen, ernten‘ und russ. метáть ‚werfen‘, местú ‚fegen, kehren‘, litau. matas ‚Maß‘, griech. Metrum ‚Maß‘, Erweiterung *mt-h2- wie in lat. mandere ‚kauen‘ (frz. manger ‚essen‘ aus lat. manducare ‚kauen‘); vgl. *md-
*mṷ- ‚glatt, gleit- > anlehn-, fest aneinanderschließ-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *mṷ-d- wie in dt. munter, poln. mądry ‚klug, weise‘, *mṷ-h- wie in lat. mus ‚Maus‘ („Flitzerin, die, die dahinschießt/-gleitet“), *mṷ-k- wie in poln. mknąć ‚flitzen, dahinschießen‘, poln. zamknąć ‚(Tür) anlehnen: schließen‘, dt. schmiegen ‚sanft aneinanderlegen‘ = litau. smùkti, lat. mucus ‚Schleim‘ und *mṷ-s- ‚fest aneinanderleg-‘ wie in griech. Mystik ‚(geschlossene) Geheimlehre‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:05
*nbh- ‚STOß-: hoch > spreng-, sprüh-‘ wie in dt. Nebel und iran.-griech. Naphta (altind. nabhate ‚birst, zerspringt, fliegt in die Luft‘); dt. Nabel, lat. umbo ‚Buckelschild‘ (mit kleiner Erhöhung in der Mitte) und Ambo; vgl. *nm-, SNAP! Und tibet. nub ‚*stipp-: sink-, eintauch-‘, semit. *nb- ‚stoß-‘
*nd- wie in altind. nadati ‚dröhnt‘
Semit. *nd- ‚stoß-, vorschieß-, geb-‘ wie in hebr. Kâl Nidrêy ‚alle Gelübde‘, arab. nadâ ‚stoß-, stink-: Duft, Geruch, Parfüm‘; vgl. semit. √nḍ- ‚glanz-‘
*ngṷ- wie in dt. Nacht und lat. nox ‚Nacht‘
Semit. *nḥ- ‚spitz, schneid-‘ wie in naḥlah ‚Biene‘
*nh2- ‚schwimm-‘ wie in lat. nare, natare ‚schwimmen‘ und griech. νέω ‚schwimme‘
Jap. ni- ‚dreh-, rund-‘ vgl. mi- ‚rund‘
*ni̭- ‚stech-; stoß-, werf-, Gewalt‘ erschließbar aus den Erweiterungen *ni̭-gṷ- ‚tunke, stippe‘ wie in griech. νίζω ‚bade‘,*ni̭-h- wie in altind. nayati ‚führt, lenkt‘ und *ni̭-k- wie in Neckar ‚treibender, wilder Fluss‘ und griech. Nike ‚Niedermachen, Zubodenwerfen: Siegen, Sieg‘; vgl. *nṷ- (also ursprünglich *nü-?)
Univers. *nk- ‚pick-, klopf-, spitz‘ wie in vietnames. nhức ‚stechend‘, kambodschan. kam-nak ‚Tropfen‘, jidd. Macke ‚Schlag‘ (hebr. makkâh < *mankâh von der Wurzel n-k-h)
*nḱ- ‚stech-, schneid-‘ wie in lat. nocere und nex, griech. Nektar ‚tod-über(windend)‘ (+ *tr- ‚trans, darüber hinaus‘); vgl. finn. nähdä ‚spitzen, kucken, schauen‘ und georg. naḫva ‚sehen, hineinspitzen‘
*nm- ‚(zu-)wend-, dreh-; beug-‘ wie in dt. nehmen ‚sich zuwenden (bzw. sich geben) lassen‘, griech. νέμω ‚teile ein, teile zu‘ (anomal ‚unregelmäßig‘ von νόμοϛ ‚Regel, Gesetz‘ als „Festgesetztes, Erteiltes, Ukáz = Hinweis, Weisung“) und altind. namas- ‚Verehrung, Verbeugung‘, kelt. Nancy (Nant-iacum) ‚Tal-heim‘; vgl. *nbh-
Semit. *np- ‚fächer-, wedel-, lüft-‘ wie in arab. nafs und hebr. Mappe, mop ‚Fahne, Tuch, Wischlappen‘
Semit. *nq- ‚pick-, bohr-‘ wie in arab. nuqrah ‚Höhlung‘ > nàcchera ‚Perlmutter; Kastagnette‘, nacre ‚Perlmutter‘, Niqâb ‚Gesichtsschleier mit Sehschlitz‘ und niqâs ‚Zerpickung, Kleinhacken = discussio, Auseinanderklamüsern‘; vgl. georg. √ng/q- ‚picchiare, schlagen‘ wie in nagrva ‚erschrecken, frappieren‘, da-nakvra ‚er-schrecken‘, naqva ‚schlagen, stoßen‘, √nḫ- ‚zerstampf-, kleinstoß-‘ wie in neḫvi ‚(zersetzter, pulverisierter) Mist‘, √nk- ‚spitz > klein, fein‘ wie in nikeli ‚Nase, Schnauze‘, da-nikvra ‚die Eischale auf-brechen/-picken‘, neki ‚kleiner Finger‘, ničvi, ničuri ‚Schnauze‘, niǧgo ‚Plattnase, Simon‘, necva ‚zerkrümeln, zermalmen‘,
*nr- ‚zuck-, ruck-, stipp-, dip‘ wie in dt. schnarren ‚schnelle Vibrationen (hohe Töne) von sich geben‘, Erweiterung *nr-h- in litau. nérti ‚tauchen‘; vgl. *mr-
*ns- ‚zurück-‘ wie in dt. genesen ‚zurück zu alter Form kommen‘, nähren ‚genesen lassen‘, griech. Nestor ‚Rückkehrer‘; vgl. semit. *ns/ṣ- ‚füg-, Ordnung, gerecht, aufrecht, richtig‘ wie in niṣf ‚gerechte Teilung: Hälfte‘, naṣîb ‚(festgesetztes, für jemanden bestimmtes) Los‘ und nisâʼ ‚Gattinnen, Frauen‘; vgl. *sn- ‚dreh-‘
Semit. *ns- ‚weh-, atm-‘
Georg. *ns- ‚niesel-‘ wie in nisli ‚Nebel‘
Semit. √nt- ‚stoß-‘ wie in arab. nat’ah ‚Hügel‘
Semit. √nṭ- ‚spring-; tropf-‘ wie in hebr. Matte ‚Ausbreitung‘ (vom Fallenlassen her)
Georg. √nt‘- ‚zünd-, leucht-‘ wie in Natella, abgeleitet von natheli ‚Licht‘, v-a-nth-ab ‚(ich) zünd-e‘ (Zusammenhang mit armen. anthel ‚Glutkohle‘ und griech. Anthrax ‚Glutkohle, Karfunkel, Milzbrand‘?)
*nṷ- ‚nick-, stoß-, (hinein-)steck-, zieh-, jede kurze, abrupte Bewegung‘ wie in griech. Neume ‚Nicken: Wink, Hinweis, Tip‘, lat. Numen, russ. Nevá, alteurop. Nièvre und griech. νόος/νοῦς ‚Geist, Sinn, Verstand‘ (*noṷo-s ‚seine Nase hineinstecken > nachspür-, schnupper-, forsch-‘), Erweiterungen *nṷ-bh- wie in dt. Schnupfen ‚Schleim einziehen‘, *nṷ-d- ‚nach vorne stoßen/bringen‘ wie in dt. nützen, litau. naudà ‚Nutzen‘ und altind. nudate ‚stößt‘, *nṷ-h- ‚Töne ausstoß-‘ wie in altind. navate ‚brüllt‘ und *nṷ-k- wie in poln. niuchać ‚schnüffeln‘; vgl. *ni̭- (also ursprünglich *nü-?)

Nachbar
01.10.2016, 05:05
Ein russischer Sprachwissenschaftler hatte sich des Themas angekommen und kam zu folgendem Ergebnis:

Lexical Distance Among the Languages of Europe
Russischer Sprachwissenschaftler K. Tyshchenko zum Einfluß der Griechischen Sprache

http://elms.files.wordpress.com/2008/03/lexicaldistanceielangs.jpg


his chart shows the lexical distance — that is, the degree of overall vocabulary divergence — among the major languages of Europe.

The size of each circle represents the number of speakers for that language. Circles of the same color belong to the same language group. All the groups except for Finno-Ugric (in yellow) are in turn members of the Indo-European language family.

English is a member of the Germanic group (blue) within the Indo-European family. But thanks to 1066, William of Normandy, and all that, about 75% of the modern English vocabulary comes from French and Latin (ie the Romance languages, in orange) rather than Germanic sources. As a result, English (a Germanic language) and French (a Romance language) are actually closer to each other in lexical terms than Romanian (a Romance language) and French.

So why is English still considered a Germanic language? Two reasons. First, the most frequently used 80% of English words come from Germanic sources, not Latinate sources. Those famous Anglo-Saxon monosyllables live on! Second, the syntax of English, although much simplified from its Old English origins, remains recognizably Germanic. The Norman conquest added French vocabulary to the language, and through pidginization it arguably stripped out some Germanic grammar, but it did not ADD French grammar.

The original research data for the chart comes from K. Tyshchenko (1999), Metatheory of Linguistics.
(Published in Russian.)
Quelle:
elms.wordpress.com/2008/03/04/lexical-distance-among-languages-of-europe/
https://elms.wordpress.com/2008/03/04/lexical-distance-among-languages-of-europe/

dr-esperanto
01.10.2016, 05:06
Univers. √palp- ‚flach-, (flach-)tret-, tapp-‘ wie in korean. balbda ‚treten‘, lat. palpare ‚tasten, streicheln, fühlen‘ und flappsig, flapp-flapp ‚schlag-‘, Weiterbildung von *pl- ‚flach‘ (mit der flachen Hand schlagen); vergl. talp- ‚tapp-, flach‘ (nordital. talpa > ungar. talp > rumän. talpa ‚Fußfläche‘; aus dem ungarischen talpas dt. Tolpatsch ‚Infanterist, Fußsoldat‘)
Univers. √pamp- ‚dick‘ wie; vgl. assimiliertes √mamp-
*pd- ‚tret-; trampel-; (hin)knall-‘ wie in dt. Fuß und poln. padać; vgl. frz. patte ‚Pfote‘, dt. patschen = lat. battuere ‚schlagen‘ und thailänd. phod ‚Hautausschlag‘, puad ‚(klopfender, pochender) Schmerz‘
*ph2- ‚fest, halt-, zieh-, spann-‘ wie in griech. spastisch (σπάω ‚ziehe‘), σφήν ‚(zur Befestigung dienender) Keil‘ = dt. Span ‚Stückchen Holz‘, lat. pastor ‚Hirte, Viehhalter‘ (pavi ‚weidete‘), Erweiterungen *ph2-s- ‚halt- > behold, acht-, weid-‘ wie in alban. pashë ‚ich sah‘, *ph2-ĝ- wie in griech. πήγνυμι ‚festige‘, lat. pangere ‚befestigen‘, kompakt ‚fest‘, *ph2-i̭- ‚halt- > behold, acht-, im Auge behalt-, argwöhnisch beobacht-‘ wie in got. fijan ‚hassen‘ (woher dt. Feind ‚Hassender‘), *ph2-i̭-g- ‚drück-, würg-‘ wie in griech. Sphinx ‚Würgerin, Zuschnürerin‘, *ph2-ḱ- wie in dt. fangen ‚festnehmen‘ und fügen ‚ineinander befestigen‘ und *ph2-ṷ- wie in griech. Pause ‚Anhalten‘
*ph3- ‚fall-, kipp- > gieß-, trink-‘ wie in poln. pić, lat. bibere ‚trinken‘ mit der Erweiterung *ph3-l-h- wie in dt. fallen
Univers. √pamp- ‚Knubbel, dick, rund, weich‘ wie in russ. пуп ‚Nabel‘, norddt. pampig ‚breiig, klebrig, dick(flüssig), zäh > frech, sich nicht fügend‘ (Pampe ‚Brei), tamil. Pampelmuse und lat. pampinus ‚Weinlaub, Weinranke‘ (eigentlich zunächst die Knospen bezeichnend); wegen griech. πομφόλυξ ‚Luftblase‘ wurde über Assimilation aus pamph- fa(n)f-, woher portugies. fofo ‚weich‘ und frz. fafiot ‚Banknote, „Blüte“‘ (wegen des weichen, abgegriffenen Papiers)
Univers. √pi/ump- ‚ pump-, drück-, stoß-, stech-, spitz, fein, klein‘ wie in georg. pimpili ‚Ohrläppchen‘ oder engl. pimp ‚aufmotzen, fein machen‘, suahel. -fumba ‚zudrück-, schließ-‘, fimbo ‚Stock‘, thailänd. phimph ‚druck-‘ (fast = dt. pumpen, was recht eigentlich ‚drücken‘ ist)
Univers. √pink- ‚klein, fein, spitz, hell‘ wie in dt. pinkeln, Pinkepinke (nach dem hellen Klang der Münzen) und engl. pinky ‚kleiner Finger‘
*pi̭- ‚PIEK-: stech-; stoß- > poindre, wachs-, zunehm-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *pi̭-g- ‚stech-, stichel-; tätowier-‘ wie in lat. pingere ‚malen‘, piget ‚verdrießt, stimmt missmutig‘ (piger ‚faul‘), *pi̭-h2- ‚stoß- > poindre, wachsen, zunehmen; ausstoß-; stoß- > klopf-‘ wie in altind. payate ‚strotzt‘, dt. fett, poln. piewać ‚singen‘ und lat. pavire ‚klopfen, pflastern‘, *pi̭-ḱ- ‚stech- > ritz-‘ wie in poln. pisać ‚schreiben‘ und *pi̭-s- wie in poln. pchać ‚stoßen, drängen‘, ital. Pesto ‚Zerstampftes‘, griech. πτίσσω ‚zerstampfe, zerschrote‘ (woher frz. tisane ‚Kräutertee‘), Piëzometer ‚Druckmessgerät‘ (πιέζω ‚drücke‘) und lat. piscis ‚Fisch‘ („Wedler“, „der sich mit Stoßbewegungen seiner Flossen fortbewegt“); vgl. *bhi̭-
*pkṷ- ‚koch-, brodel-‘ wie in lat. coquere, poln. piec ‚backen; braten‘ und griech. πέσσω ‚koche‘ sicherlich onomatopoetisch nach dem KLACKernden Geräusch der Blasen im kochenden Wasser (besser passt daher ursprüngliches *kṷkṷ-, das natürlich bald dissimiliert werden musste)
*pḱ- ‚zuck-‘ wie in dt. fechten, spähen ‚kurz und verstohlen blicken‘ = lat. specere, lat. pectere ‚kämmen‘
*pl- ‚ auseinander, spalt-, schlag- > flacker-, hin und her (> Austausch, Warentausch), dreh-, Schwung, Bewegung, Kraftanwendung, Druck; weit, schall-, stark, laut, voll‘ wie in poln. palić ‚brennen, lodern‘, griech. Monopol ‚Einzelverkaufsmacht‘ und dt. feilbieten ‚zum Verkauf anbieten‘, Erweiterungen *pl-d- ‚vervollkommn-‘ wie in poln. płód ‚(reife) Frucht‘, *pl-h- ‚hin und her, Echo, schall-, weithin, laut‘ wie in dt. Bei-spiel, engl. spell ‚Zauberspruch‘, griech. ἀπειλέω ‚spreche eine Drohung aus‘, altind. phalati ‚birst‘, poln. pleć ‚jäten‘, *pl-h1- ‚schwing-, hin und her; stark‘ wie in griech. poly- ‚viel, stark‘, πάλλω ‚schwinge‘, Polemik ‚Kampfkunst‘, dt. voll, lat. pollere ‚stark sein, in voller Kraft stehen‘, plus ‚mehr, stärker‘, *pl-h1-ḱ- ‚spalt-, schneid-‘ wie in altengl. flēan ‚schinden‘, *pl-h2- wie in lat. pellere ‚treiben‘, *pl-h2-dh- wie in griech. Plastik ‚Knetung, Formung‘ (πλάσσω ‚knete, forme, modelliere‘), *pl-h2-g- wie in lat. plangere ‚sich an die Brust schlagen, klagen‘, *pl-h2-k- wie in litau. plàkti ‚schlagen‘, wovon *pl-h2-t- ‚Fläche‘ wie in russ. плечó ‚Schulter‘, *pl-h3- ‚hin und her, beweg-, fließ-‘ wie in engl. flow ‚Fließen‘ und griech. πλώω ‚schwimme‘, *pl-h3-k- ‚schlag-‘ wie in lat. placere ‚gefallen‘ (bei jemandem voll einschlagen, Impact haben, jemanden frappieren), *pl-k/ḱ- ‚spalt-, schind-, abzieh-‘ wie in griech. πέλεκυϛ ‚Axt, Spaltgerät‘, dt. Fell, lat. pellis ‚Haut‘ und dt. (emp-)fehlen („einhüllen (in ein Fell oder eine Haut)“), *pl-ḱ- ‚hin und her‘ wie in lat. plectere = dt. flechten, *pl-n-d- ‚flacker-, leucht-, glänz-‘ wie in lat. splendidus, *pl-t- wie in dt. spalten, *pl-t-h2- ‚schneid-‘ wie in dt. platt und griech. πλατύϛ ‚flach‘ (gleichmäßig geschnitten), *pl-ṷ- ‚fließ-‘ wie in lat. pluit ‚es regnet‘ und poln. płynąć ‚schwimmen‘, *pl-ṷ-d- ‚schweb- (Wasser)‘ wie in dt. fließen und *pl-ṷ-k- ‚schweb- (Luft)‘ wie in dt. fliegen; vgl. finnugr. *pl- ‚spalt-, teil-‘ wie in finn. pala ‚Stück, Teil‘ und semit. √pl- ‚spalt-‘ und besonders idg. *pr-
*pn- ‚Kraftanwendungen: halt-, drück-, ball-, straff, spann-, fest; drück- > treib-, stoß-; niederdrück- > tret-‘ wie in Pnyx ‚Versammlungshügel in Athen‘ (der Hügel als zusammengedrückte Ballung) und lat. penus ‚(Unter-)Halt: Futter, Nahrung, Proviant, Leben(smittel)‘ (Penaten ‚Hausgötter‘, penetrieren ‚ins Haus gehen, hineingehen‘ beide von pen- ‚Haus, Inneres‘ als „Lebensbereich“), Erweiterungen *pn-d- ‚halt-; treib-‘ wie in lat. pendere ‚hängen, sich in der Luft halten‘ (oder „in der Luft treiben lassen“), poln. pędzić ‚treiben‘, griech. σπένδω ‚libiere, gelobe‘ und spondere ‚geloben‘ (Versprechen/Gelübde halten), *pn-h1- wie in dt. spannen, spinnen und griech. πόνοϛ ‚Mühe, Arbeit, Anstrengung, Anspannung‘, *pn-kṷ- ‚(gespannte) Faust, 5‘ wie in griech. penta- und dt. Finger ‚„Fäustling“: Faust- bzw. Handglied‘, *pn-t- wie in dt. finden ‚auf etwas treten (stoßen)‘, lat. pons ‚Brücke, Steg‘ („Tritt“) und *pn-ṷ- ‚ausstoß- > atm-‘ wie in griech.-frz. pneu ‚pneumatischer (Druckluft-)Reifen‘ und Apnoe ‚Atemlosigkeit‘; vgl. *bhn- und semit. *b/pn- ‚fest gründ-, festleg-; bieg- (= herunterdrück-); *stark > *erst > Anfang, Spitze > spitz, knapp, fein‘ wie in arab. ibn/bin ‚Sohn‘ („Schöpfung, Gründung, criança ‚Kind‘ < creantia“), banânah ‚Finger(spitze)‘ und bayna ‚zwischen‘ („feine Ritze, kleiner Spalt, knapper Zwischenraum“)
*pr- ‚prassel-, spritz-, zitter-, brr!; durchbrech-, durchschneid-, per, durch, hinüber, trans‘ wie in dt. fahren, altind. parṇa- ‚Flügel‘, griech. πείρω ‚durchdringe‘, lat. Paar („zwei Hälften eines durchgeschlagenen Ganzen“), poln. prać ‚Wäsche bleueln‘ („durchschlagen“), griech. Sperma ‚Ausgespritztes, Same‘, Erweiterungen *pr-d- ‚furz-‘ wie in engl. fart = alban. pjerdh ‚furze‘, griech. πέρδεται = altind. pardate ‚furzt‘, poln. pierdzieć ‚furzen‘, *pr-dh- ‚schnelle Bewegung, schieß-, renn-, lauf-‘ wie in got. spaúrds ‚Längenmaß, Meile‘, *pr-g- ‚prassel- > plapper-‘ wie in dt. sprechen, engl. speak, altnord. spraka ‚prasseln‘, *pr-ĝh- ‚schnelle Bewegung, schieß-, renn-, lauf-‘ wie in griech. σπέρχομαι ‚eile‘, *pr-h- ‚stoß-‚ wachs-, poindre‘ wie in griech. asparagus ‚(junger) Spargeltrieb‘ und lat. spernere ‚wegstoßen‘, *pr-h1- wie in russ. преть ‚zerfallen, faulen, modern, vergammeln, köcheln‘, *pr-h2- wie in griech. πέρνημι = πιπράσκω ‚verkaufe, mache eine Transaktion‘, *pr-h2-g- ‚stoß-, werf-, kipp-, schütt-; prassel-, bratzel-, brutzel-‘ wie in lat. spargere ‚streuen‘ und griech. σφαραγεῦντο ‚zischten im Feuer‘, *pr-h3- wie in lat. parare ‚bereite, führe durch‘ und parĕre ‚gebäre, setze hinüber ans Licht der Welt‘, *pr-i̭-h- ‚durchgängig, bequem‘ wie in dt. frei und altind. priya- ‚lieb‘, *pr-k- ‚hinüberrett-; durchmach-‘ wie in lat. parcere ‚schonen, ersparen‘ und dt. Furcht, *pr-ḱ- ‚hindurchzieh-‘ wie in dt. Furche, lat. porcus ‚(scharrendes und schlammdurchwühlendes) Schwein‘, dt. fragen ‚durchforschen‘, poln. proszę ‚bitte (frage, verlange)‘, *pr-n-d- wie in poln. prąd ‚(durchziehender) Strom‘, *pr-n-gh- ‚hinübersetz-‘ wie in dt. springen und russ. прыг ‚Sprung‘, *pr-p- ‚bei jemandem ankommen, bis zu jemandem durchdringen: jemandem auffallen‘ wie in griech. πρέπει ‚gehört sich, steht gut an, wird erwartet‘, *pr-s- ‚spritz-‘ wie in poln. prysznic ‚Dusche, Brause‘, dt. prasseln und poln. prochy ‚Totenasche‘, *pr-t- ‚durch, entscheid-‘ wie in altind. prt-, f. ‚Kampf‘ und got. fraÞjan ‚verstehen, geistig durchdringen‘ (Frödrich ‚klug-reich‘, Frutig ‚verständig‘), *pr-ṷ- ‚hinüberspring-‘ wie in dt. Frosch, russ. прыть ‚Schnelligkeit, Lauf‘, *pr-ṷ-s- ‚zitter-, brr!‘ wie in dt. frieren und lat. pruina ‚Raureif‘ und pr-ṷ-t-h2- ‚überlauf-‘ wie in engl. froth ‚Schaum‘; vgl. Turk-√br- ‚Spitze, Ende, ankomm-‘ wie in türk. parmak ‚Finger(spitze), Extremität‘ und varmak ‚ankommen, dasein, pervenire, hinkommen‘
*pt- ‚flach, weit, breit; hinfall-, jähe Bewegung‘ erschließbar aus den Suffigierungen *pt-h1- wie in griech. πίπτω ‚falle‘, *pt-h2- wie in lat. patere ‚offenstehen‘, pandere ‚öffnen, ausbreiten‘ (expandieren) und petere ‚streben‘ und *pt-h2-k- wie in griech. πτώσσω ‚ducke mich‘ und lat. tacere ‚schweige‘ („mache mich klein“)
Univers. √p/bt/d- ‚patsch-, schlag- > flach(gedrückt), eben‘ wie in Sanskr. pâtra- ‚Schale, Behälter‘, lat. battuere, frz. patte ‚patschende Pfote, Patschehändchen‘, kambodschan. pat ‚umwenden, umschlagen‘, pât ‚verlieren; verschwinden‘ („in den Wind schlagen“)
*pṷ- ‚schlag-, stoß-; renn-‘ wie in lat. pavor ‚Angst, Weglaufen‘, Erweiterungen *pṷ-d- ‚push, antreib-‘ wie in griech. σπουδή ‚Eifer‘ und dt. sputen, engl. speed ‚Geschwindigkeit‘, *pṷ-g- ‚stech-‘ wie in lat. pungere ‚stechen‘ (Punkt ‚Nadelstich‘), *pṷ-h- ‚stoß- > Gase ausstoß-, stink-‘ wie in dt. faul ‚verwest‘ und *pṷ-t- ‚stoß- > wachs-‘ wie in litau. pùsti ‚schwellen‘; vgl. *bhṷ- und *pi̭-

dr-esperanto
01.10.2016, 05:07
Semit. *qb- ‚pack-, schnapp-, hack- > grab-‘ wie in maqâbir ‚Friedhöfe, Gräber‘
*rbh- ‚reiß-, heftige Bewegungen, zappel-, tob-‘ wie in lat. rabies ‚Wut‘, engl. rave ‚toben, rasen, phantasieren‘ und pers. raftan ‚gehen, sich bewegen‘; vgl. *lp- und semit. √rp- ‚stoß-, schlag-, flatter-‘ (wie in Malfa aus arab. marfaʼ ‚Anlegestelle, Näherungsort, wo das Schiff an Land stößt‘ oder in Rapha-el ‚Gott heilt‘, wo ‚flicken, heilen‘ aus ‚stopfen (< stoßen)‘ entwickelt ist)
*rd- ‚schab-, scharr-‘ wie in altind. radati ‚nagt‘ und lat. radere (*rasdere < *rd-s-)
*rg- ‚scharr-, kratz-; spritz-, kleck(er)-‘ wie in dt. Rechen, griech. ῥέζω ‚färbe‘, altind. raṅga- ‚Farbe‘ und râga- ‚Farbe, Rot > Rotwerden, Erregung, Leidenschaft‘; vgl. *rĝ-, semit. √rg- ‚ruck-, zuck-, reiß-, hin und her, schnelle Bewegung‘ wie in arab. raǧul ‚Mann, Untergebener‘ („Infanterist, Fußgänger“ im Gegensatz zum berittenen Herren) und thailänd. râk ‚vomier-, erbrech-‘ („heftiges Auswerfen“); vgl. *lg-, *lĝ- und *rĝ-, *rgh-
*rĝ- ‚tropf-‘ wie in dt. Regen, lat. rigare ‚bewässern‘, alban. rrjedh ‚fließt‘, vgl. *lk- ‚klack-‘ und *rg-
*rgh- ‚Spritzer, Klecks > Spitze, Anfang‘ wie in griech. ἀρχή ‚Spitze, Beginn‘, poln. róg ‚Horn‘ und dt. regen ‚bewegen, anfangen‘; Variante von *rg-, dem als Archisem ebenfalls das Spitze, Feine (und daher Schnelle, Flinke) innewohnt
*rh1- ‚ziel-, treff-, find-, recht-, zähl-, rechn-‘ wie in lat. reri ‚rechnen‘, ratio ‚Vernunft‘, res ‚Sache, Habe‘, altind. rayi- ‚Habe, Reichtum‘, ratnam ‚Perle, Juwel, Edelstein‘, Erweiterungen *rh1-dh- wie in dt. raten und *rh1-t- wie in russ. встрéтить ‚begegnen, treffen‘; Variante zu *rg- ‚klecker-‘ im Sinne des Aufschlagens auf eine Oberfläche
*rh2- ‚vibrierende Schallwellen: schrei-, ruf-‘ wie in russ. рáять ‚lärmen‘; vgl. *lh2- semit. √r‘/ğ- ‚wackel-, zitter-, vibrier-, Bewegung, hin und her‘ wie in arab. ra‘îyah ‚(wuselnde, unruhige) Herde, Schar‘ und dt. Dragomann ‚Übersetzer‘, frz. truchement ‚Übersetzung‘ von semit. r-ğ-m ‚ruf-, sprech- > laut vortrag-, übersetz-‘ (der Übersetzer muss für die Menge lauter sprechen als der Übersetzte); vgl. *rk-
*rk- ‚krächz-, schrei-‘ wie in poln. rzec ‚reden, sprechen‘ (woher poln. rok ‚Jahr‘ als „ausgesprochener Termin“) und raczyć ‚geruhen‘; vgl. *rh2-
*rk- ‚scharr-‘ wie in poln. ręka und litau. rinkti ‚aufklauben, aufheben‘
Semit. *rq- ‚ruck- > stech- > porös, morsch‘ wie in ricamare
Semit. *rs- ‚beweg-, zieh-, setz-‘ wie in arab. rasûl ‚Gesandter‘
*rg- ‚flecht-, bind-‘ wie in der Erweiterung *rg-s- in litau. règzti ‚flechten‘, dt. Rausch, Rüsche ‚Binse, Schilfrohr‘ und lat. restis ‚Seil‘; Variante von *rk- ‚zusammenscharr-, -klaub-‘
*rt- ‚rattern, rollen‘ wie in lat. rota ‚Rad‘; vgl. *rd-
*sd- ‚(in die Erde) stech-: pitch, festsetz-‘ wie in dt. sitzen, setzen und griech. ἵζω; vgl. *st-, altägypt. √sd- ‚setz-, tu-, ordn-‘ wie in sdm ‚schmück-, make-up, Stibium, στίμμι, Antimon < al-iṯmud/-eṯmod < m-sdm-t, Bleiglanz, Spießglanz‘ und die altaische √sd- ‚stech-, scharf, spitz, pick‘ wie in finn. saa ‚nehmen, bekommen, to pick‘ und türk. saymak ‚zählen, rechnen‘ (wegen der nötigen Konzentration und Verstandesschärfung)
*sg- ‚kleb-, fest‘ wie in litau. sègti ‚heften‘, poln. sięgać ‚greifen‘ und hethit. iskiyanzi ‚salben‘; vgl. *sĝh- und *sk/ḱ-, alle zusammenzufassen unter ‚Kraftanwendung‘
*sĝh- ‚halt-, greif-, nehm-, fest‘ wie in dt. Sieg und griech. ἴσχω ‚halte fest‘, ἔχω ‚habe, halte‘; vgl. *sg- und *sk/ḱ-, alle zusammenzufassen unter ‚Kraftanwendung‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:08
*sh1- ‚werf-, setz-, lass-, platzier-‘ wie in dt. säen, lat. serere ‚reihen, ordnen‘, sinere ‚lassen‘, russ. просéивать ‚durchsieben (= durchfallen lassen)‘, griech. ἥκω ‚bin da (= bin gesetzt, platziert, hingeworfen)‘, Erweiterungen *sh1-dh- wie in griech. ἰϑύϛ ‚gerade, aufrecht (gesetzt)‘ und altind. Siddh-(arta) ‚(ziel-)erreichend, zweckmäßig‘ (hingesetzt werden am rechten Ort); vgl. *h1s-
*sh2- ‚stark, deutlich, fest; merk-, spür-; schmeiß-, schütt-‘ wie in dt. satt = lat. satis ‚genug‘, saevus ‚wild‘, dt. sehr, Erweiterungen *sh2-g- ‚spür-‘ wie in lat. sagire ‚schnüffeln, nachspüren‘, dt. Sache ‚gerichtlich zu untersuchender Gegenstand‘, griech. Hegemon ‚Anführer‘ (Pfadfinder), *sh2-i̭- ‚fest, heftig; schmeiß-, stoß-, treib- > schütt-, fließen mach-‘ wie in altind. syati, sinâti ‚bindet, fesselt‘ (mit der Ableitung dt. Sei-l ‚Bind-er, Fessel-gerät‘), griech. ὕει ‚es regnet‘, *sh2-i̭-b ‚Flüssigkeit ausstoß-‘ wie in dt. Siff, griech. akr-ibisch (εἴβω ‚lasse fließen‘), *sh2-i̭-dh- wie in altind. sedhati ‚vertreibt‘, *sh2-i̭-k- ‚am Ziel anstoß-‘ wie in griech. ἵκ(άν)ω ‚gelange‘, *sh2i̭-kṷ- ‚laufen lass-‘ wie in dt. seihen und seichen, *sh2i̭-ṷ-h- ‚zusammentreib-, zusammenstech-‘ wie in lat. suere = engl. to sew = poln. szyć ‚nähen‘ und *sh2-p- wie in lat. sapere ‚schmecken’und vorgriech. *sh2-p- ‚sich zersetzen (zu laufen beginnen)‘ wie in griech. Sepsis ‚Verfaulung‘ (σήπεται ‚fault‘), griech.-lat. sepia ‚Tintenfisch‘ (eigentlich „Saftfisch“),
*sk/ḱ- ‚Kraftanwendung, Druck: stoß-, sich abstoß-; kräftig, scharf, schneidend > spitz > spitzig, klein, gering‘ wie in dt. sengen‚ das sich zunächst nur auf das Verdorren abgeschnittener Äste und Zweige bezogen haben muss; Erweiterungen *sk-bh-h- ‚Schneidung > Brett‘ wie in lat. scamnum ‚Stützbank‘, *sḱ-d- ‚trenn- > verhüll-, versteck-‘ wie in pers. Tschador ‚Zelt‘ = altind. chattra- ‚Schirm‘, altind. châdayati ‚bedeckt‘, poln. szata < mittelhochdt. hâz ‚Gewand‘, *sk-d-h2- wie in griech. σκίδνημι, σκεδάννυμι ‚zerstreue‘, engl. to shatter ‚zertrümmern‘, *sk-h1- wie in lat. secare ‚trennen, schneiden‘, *sḱ-h1-i̭-d- wie in dt. scheiden, lat. scindere ‚trennen‘, griech. Schisma ‚Scheidung, Spaltung‘, kirchenslav. cěditi ‚seihen, sieben‘, *sk-h1-t- ‚spring-, stoß-‘ wie in lat. scatere ‚quellen, entspringen‘, *sk-h1-th- ‚schneid-‘ wie in dt. schaden und griech. ἀ-σκηϑήϛ ‚un-beschadet‘, *sḱ-h2- wie in griech. σχάω ‚ritze‘, *sḱ-h2-i̭- ‚hin- und herspring-: glitzer-, glänz-, schein-, schimmer-‘ wie in dt. scheinen, serbokroat. sínuti ‚erstrahlen‘, russ. сень ‚(springender) Schatten‘, griech. σκιά ‚(huschender) Schatten‘, *sk-k- wie in poln. skok ‚Sprung‘, *sk-n-d- wie in lat. scandere ‚hochsteigen‘ und altind. skandati ‚springt‘ und *sk-ṷ-t- ‚schneid-‘ wie in litau. skùsti ‚rasieren, schaben‘ und Schotte ‚Schneidender, Schneider: Krieger? Tätowierer (im Gegensatz zu dem Pikten mit Kriegsbemalung?)‘; vgl. türk. *sk- ‚eng, dicht‘, idg. *skṷ- ‚dicht dranbleib-: verfolg-, folg-‘, semit. *sk- ‚drück-, fest, setz-, stell-, leg-‘ wie in phöniz.> griech. Sigma ‚Schulter, Rücken‘ (als „Auflagestätte, Lastenlager“) und semit. *ṣgh- und *ṣkh- ‚spitz, hell, schrill; klein; scharf‘ wie in ṣaghîr ‚klein‘ und Ṣakhîr ‚(spitzer) Felsblock‘
*skṷ- ‚dicht (dran), près, presso (herangedrückt), perto‘ wie in lat. sequi und alban. sheh ‚sieht, verfolgt mit den Augen‘, dt. sehen; dt. sagen, lat. inquit ‚sagt‘
*sl- ‚glitsch-, gleit-; locker, loslass- > bleib-, stop, wohn-; losschnell-, spring-; lockern > lösen, wegbewegen‘ wie in griech. Halma, ital. Salto, dt. Saal ‚Wohnstatt‘, lat. solum ‚(eigener) Boden‘, solere ‚gewohnt sein‘, litau. seléti ‚schleichen‘, Erweiterungen *sl-g- wie in lat. languere ‚schlaff sein‘, dt. Schlacke ‚flüssiger Abfall‘, Schlacks ‚langer Mann‘, *sl-ĝ- wie in altind. srjati ‚lässt‘, *sl-h1- wie in engl. to sell ‚verkaufen, weggeben (jemandem überlassen)‘, *sl-h1-b- wie in dt. schlafen ‚entspannen‘ und poln. słaby ‚schwach, locker‘, *sl-h1-g- wie in griech. λήγω ‚lasse ab‘, *sl-h2- ‚lockern, lösen > bewegen‘ wie in griech. ἱλάσκομαι ‚stimme gnädig (lockere auf)‘, ἕλκω ‚ziehe‘ und alban. heq ‚zieht‘, *sl-h2-gṷ- wie in griech. λαμβάνω ‚nehme‘, *sl-i̭-b- wie in dt. schleifen, *sl-i̭-dh- ‚gleit-, rutsch-‘ wie in dt. Schlund und engl. slide ‚gleiten‘, *sl-i̭-ĝ- wie in dt. schleichen, * sl-i̭-m- wie in dt. Schleim und russ. слимáк ‚Schnecke‘ = griech. λεῖμαξ, *sl-n-kṷ- wie in litau. slinkti ‚schleichen‘ und *sl-ṷ-bh- wie in dt. schlüpfen und lat. lubricus ‚glitschig, gleitend‘; vgl. semit. √sl- ‚schick-, send, werf-, schieß-, lass-‘ wie in Teich von Siloë/S(ch)iloa(c)h ‚Abzug, Ableitungskanal, wo Wasser abgelassen wird‘
*sm- ‚hin und her‘ erschließbar aus der Suffigierung *sm-h1- wie in litau. sémti ‚schöpfen‘, griech. ἄμη ‚Schöpfeimer‘ und σμῆμα ‚Salbe‘
Univers. SNAP! wie in chin. 攝niè’nehm-, pack-, schnapp-, photographier-‘ aus *sna/ep
*sn- ‚dreh- > wegbeweg-, auseinanderbeweg-, trenn-; dreh- > kipp-; dreh- > knüpf-, knot-‘ erschließbar aus den Suffigierungen *sn-dh- wie in althochdt. snatta ‚Strieme‘, *sn-gṷ- ‚dreh- > kipp-‘ wie in dt. sinken, *sn-h1- ‚dreh-‘ wie in griech. νήϑω ‚spinne‘, *sn-h2- ‚herdreh- > herbeweg-, hol-‘ wie in dt. sinnen ‚haben wollen‘ und griech. ἄνυμι ‚vollbringe‘, *sn-i̭-gṷh- ‚dreh- > umkipp-, fall-, am Boden liegen (bleiben)‘ wie in dt. Schnee = lat. nix und poln. śnieg, *sn-i̭-t- wie in dt. schneiden, *sn-r-k- ‚dreh- > krümm-, zusammenzieh-, krampf-‘ wie in griech. Narkose ‚Starrmachen (Betäuben)‘, Narzisse ‚Betäuberpflanze, Betörerblume‘, *sn-t- ‚dreh-, beweg-‘ wie in lat. sentire ‚jemandem nachgehen, nachspüren‘ und dt. senden ‚hinbewegen‘, *sn-ṷ- ‚fallen lass-, drop‘ wie in lat. nutrire ‚nähren, laben, nährende Milch geben‘ und griech. νάει ‚quillt, tropft hervor‘, *sn-ṷ-bh- ‚verknüpf-‘ wie in lat. nubere ‚ehelichen‘ und griech. Nymphe ‚Braut‘ und *sn-ṷ-h- ‚dreh-, beweg-‘ wie in poln. snuć = got. sniwan ‚eilen, hin- und herflitzen‘
*sp- ‚brüten: hegen und pflegen, sorgen für, wachsen lassen, managen, sich kümmern um‘ wie in altind. sapati ‚pflegt‘ und griech. ἕπω ‚besorge, bereite‘ (woher ὅπλον ‚Gerät; Waffe‘), erweitert *sp-h1- ‚heg-, sorg-; besorg-, zubereit-: koch-, back-, brat-‘ wie in lat. spes ‚Hoffnung‘ (vgl. „Hoffnungen hegen“), russ. спеть ‚reifen ‘, griech. ἕψω ‚koche‘ und *sp-l- wie in sepelire ‚bestatten, begraben, beisetzen‘
*sr- ‚zuck-, ruck-, beweg-; stoß- > stapel-‘ wie in ὁράω ‚schaue, verfolge (mit den Augen)‘, lat. serere ‚reihen‘, griech. εἴρω ‚reihe‘ und αἱρέω ‚nehme, sammele ein‘, erweitert *sr-bh- ‚schleck-; schlag-, stoß-‘ wie in lat. sorbere = griech. ῥοφέω ‚schlürfe, absorbiere‘, lat. sarire ‚hacken; jäten‘, griech. Hormon ‚Antreiber‘, *sr-i̭-h-g- ‚zitter-, bibber-‘ wie in lat. frigere = griech. ῥιγέω ‚friere‘, *sr-k- ‚reihen, ordnen‘ wie in lat. sarcire ‚flicken‘, *sr-p- ‚kriech-‚ schlängel-‘ wie in lat. serpens ‚Schlange‘ und *sr-ṷ- ‚beweg-‚ fließ-‘ wie in griech. panta rhei ‚alles fließt‘ und altind. sravati ‚fließt‘
*ss- ‚schnarch-, säusel-‘ wie in altavest. hahmî ‚schlafe‘
*st- ‚fest-, halt-, steh-, stand-; setz-, stell-, stoß-‘ erschließbar aus den Erweiterungen *st-bh- wie in dt. Stab ‚Ständer‘, *st-gh- ‚befestig-‘ wie in russ. стегать ‚steppen, weit zusammennähen‘, *st-h2- wie in poln. stawić ‚stellen‘, lat. stare ‚stehen‘, *st-i̭- ‚fest, Kraft‘ wie in engl. sty ‚Schweinestall‘ (Schweinsteiger), *st-i̭-b- ‚sich stellen > treten‘ wie in griech. στείβω ‚zertrete‘, *st-i̭-gh- ‚sich stellen > treten, gehen‘ wie in griech. στείχω = dt. steigen, *st-i̭-h- ‚steh-, fest > starr, steif, tot‘ wie in griech. somatisch ‚den (toten) Körper betreffend‘, *st-i̭-p- wie in dt. steif und lat. stipes ‚Pfahl‘, *st-l- ‚setz-, stehen mach-‘ wie in griech. στέλλω = dt. (ab)stellen, *st-l-h2-k- ‚steh-; sich stell-, sich setz- > tropf-‚ fall-‘ wie in griech. Stalaktit ‚Tropfstein‘ und engl. stale ‚alt, abgestanden‘, *st-m-bh-h- wie in litau. stembti ‚Widerstand leisten‘, *st-n- ‚ausstoß-‘ wie in dt. stöhnen = griech. στένω, *st-n-gṷ- ‚stoß-, trampel-, zertret-‘ wie in lat. exstinguere ‚Feuer austreten, löschen‘, distinguere ‚auseinanderstoßen > unterscheiden‘, dt. stinken ‚in die Nase stoßen/stechen, einen stechenden Geruch abgeben‘, *st-r-h3- ‚stell-, platzier-‘ wie in lat. sternere ‚ausbreiten‘, *st-r-g- ‚halt- > hüt-‘ wie in poln. strzec ‚hüten, bewachen‘ und griech. στέργω ‚liebe, mag‘, *st-r-h1- ‚sich enthalt-‘ wie in griech. στέρομαι ‚entbehre‘, *st-r-i̭-g- ‚halt-, steh-‘ wie in litau. strìgti ‚steckenbleiben‘, *st-r-n-gh- ‚fest‘ wie in lat. stringere ‚schnüren, zusammenziehen‘ und dt. Strang ‚Strick‘, *st-r-ṷ- ‚fallen lass-; setz-, erstell-‘ wie in dt. streuen ‚hinwerfen‘ und lat. struere ‚bauen‘, *st-ṷ- ‚ausstoß-‘ wie in griech. στεῦται ‚rühmt sich‘ und *st-ṷ-d- wie in altruss. студа ‚Kälte‘; vgl. *sd-
*sṷ- ‚einsaug-, zieh- ; drück-, stoß-, treib- > werf-, send-; dreh-, beweg-‘ wie in altind. Soma ‚Kampf-Rausch-Trunk der arischen Kriegerkaste‘ (von altind. sunoti ‚presst‘), Erweiterungen *sṷ-h1- ‚drück- > anstoß-, beweg-, send-‘ wie in dt. Sohn ‚(unter Presswehen) auf die Welt Gebrachter‘, poln. chwiać ‚schwanken machen‘, engl. sway ‚schwanken‘, avest. hunâitî ‚überträgt‘, *sṷ-h2-d- ‚bewegend, anregend‘ wie in dt. süß und griech. Hedonist ‚Freudensucher, wer immer das Angenehme haben will‘, *sṷ-i̭-d- ‚treib- > schweißtreibend; treib- > aussend-, werf-‘ wie in dt. Schweiß, schwitzen, altind. svidéti ‚glänzen‘ (Strahlen senden) und litau. svíesti ‚werfen‘, *sṷ-i̭-h- ‚abwerf-‘ wie in altnord. svía ‚nachlassen‘ und dt. schwinden, *sṷ-k- ‚dreh-; stoß-, stech-‘ wie in litau. sùkti ‚drehen‘, dt. Schwecha(r)t ‚stinkender Fluss, Faulbach, „Stinker(t)“, Eure „l’Odoreuse“ < Odarâ‘ (das Stinken als In-die-Nase-Stechen aufgefasst, von einem untergegangenen alten deutschen Typ *schwechen ‚stinken, riechen‘), *sṷ-ḱ- ‚einzieh-‘ wie in poln. ssać, dt. saugen, lat. sucus ‚Saft‘, kelt. Sauc-onna ‚Saône, „Saft-fluss“‘, *sṷ-l- ‚drück- > verdrück- (ess-, schluck-); Strahlen aussend-, leucht-‘ wie in dt. schwelen, engl. swallow ‚schlucken‘ (= dt. schwelgen ‚sich der Völlerei hingeben‘), *sṷ-l-h- ‚drück- > sich ausdehn-, aufbläh-‘ wie in dt. schwellen, *sṷ-n-bh- wie in dt. Schwamm = griech. σομφός/σπόγγος, *sṷ-n-g- ‚dreh-, beweg-‘ wie in dt. schwanken, *sṷ-n-gṷh- ‚dreh-, beweg- > schwing-‘ wie in dt. schwingen und singen ‚die Stimmbänder schwingen lassen‘, *sṷ-n-h2- ‚dreh-, beweg- > schwing-‘ wie in lat. sonare ‚tönen, klingen (die Stimmbänder zum schwingen bringen)‘, *sṷ-p- ‚dreh- > knick-, einnick-; dreh- > kipp-‘ wie in lat. sopire ‚einschläfern‘, altnord. sofna ‚einschlafen‘, poln. sypać ‚schütten‘, *sṷ-r- ‚dreh-, beweg- > schwing-, tön-, kling-; drück- > schwell-; dreh-, beweg- > reiß-, zieh-‘ wie in dt. schwören ‚(ein Gelübde) hören lassen‘, altind. svarati ‚rauscht‘, dt. schwären ‚eitern, aufschwellen, schmerzen‘ (Geschwür), griech. Syrtáki(on) ‚Schlepptanz, „Schlepper“), (Kleine und Große) Syrte ‚zwei libysche Meerbusen mit reißenden Brandungen‘ (woher Mi(u)srata ‚Ort an den beiden Syrten‘), *sṷ-r-bh- ‚dreh-, kehr-‘ wie in got. -swairban ‚abwischen‘, griech. συρφετόϛ ‚Kehricht‘, *sṷ-r-gh- ‚drück-, schwell- > eiter-‚ wie in litau. sirgti ‚krank sein‘ und dt. Sorge und *sṷ-s- ‚aussaug-, trockensaug-‘ (vgl. ital. asciutto ‚trocken‘ aus lat. exsuctum ‚ausgesaugt, ausgemergelt‘) wie in poln. suchy ‚trocken‘ und griech. Austerität ‚Strenge, Härte‘ („ausgetrocknet“ im Sinne von „hart“); vgl. georg. svma ‚trink-en‘ (eigentlich ‚einsaugen, aufnehmen‘)

dr-esperanto
01.10.2016, 05:09
*tg- ‚steck-/stech-, spitz, Spitze > hoch > oben, auf, über > überzieh-, deck-‘ wie in lat. tegere = dt. decken; vgl. *tgṷh chin. 纛dào/duk6 ‚(in die Erde gesteckte) Standarte‘ > mongol. туг ‚Standarte‘, türk. tuğ ‚Schopf, Haube, Federbusch‘, thailänd. thɔng ‚Fahne, Flagge‘ und die Turkwurzel √tk-/dğ ‚spitz/aufrecht‘ wie in türk. tekin ‚Fürst‘; vielleicht alles aus *tt- ‚spitz, klein‘ dissimiliert, wie es in titulus ‚*Spitze‘ und norddt. tüddeln ‚kleinlich rummachen/herumfingern an‘ vorkommt.
*tgṷh- ‚deck-, krön-, oben aufsetz-‘ wie in Tâj Mahall und Stephan; vgl. *tg-
*th2- ‚TICK(TACK)! (ab-)tropf-, tau-; schwind-, weggeh-‘ wie in griech. τήτη ‚Mangel‘; Suffigierungen *th2-g- wie in engl. take ‚(weg-)nehmen (verschwinden lassen), fassen‘ = lat. tangere ‚berühren, anfassen‘, *th2-i̭- wie in erweitert in poln. tajny ‚geheim‘, tajać ‚tauen‘, river Tyne, Tiber, Steyr, *th2-g- wie in griech. στάζω ‚träufle‘ und lat. stagnum ‚Teich, Weiher‘ und *th2-k- wie in griech. τήκω ‚schmelze‘
Univers. TING! ‚heller Ton‘ wie in engl. ting-a-ling! ‚klingeling!‘, tinkle ‚klingeln‘ (= norddt. tingeln ‚hin- und herziehen‘) und lat. tinnitus ‚Klingeln‘
*ti̭- ‚stech-, spitz, hell‘ erschließbar aus den Erweiterungen *ti̭-g- wie in dt. stechen = griech. στίζω ‚steche‘, *ti̭-gṷ- ‚stech- > appoint, zuweis-: geb- > lass-‘ wie in griech. Sebastian ‚nachlässig, demütig, schamhaft‘, *ti̭-h1- wie in lat. titio ‚brennendes Scheit‘ und griech. Tito ‚Göttin des Tageslichts‘; vgl. *dhi̭-, *dhṷ-, *tṷ-, expressive Bildungen wie brasilian. titica ‚kleines Stück Kot, Dreck‘
*tk- ‚TOCTOC!, toucher; knack-, brech- > falt-, knick- > web- ‘ wie in altukrain. тякнути ‚berühren‘ (serbokroat. têk ‚Appetit (von petere ‚holen, nehmen‘)‘), griech. κτάομαι ‚erwerbe, nehme, bekomme‘, lat. textus ‚Gewebe‘, mittelhochdt. dehsen ‚Flachs brechen‘, Ableitungen *tk-n- ‚berühr- > treff-‘ wie in griech. ἀπο-κτείνυμι ‚töte‘
*tḱ- ‚absetz-, hinleg-: gebär-, ins Leben ruf-, initiier-, schaff-‘ wie in griech. Theo-tókos ‚Gottes-gebärerin‘ und poln. ciosać ‚behauen‘, suffigiert *tḱ-i̭- wie in griech. κτίζω ‚schaffe, verwalte, lege an‘, pers. Schah ‚Schaffner, Verwalter, Anleger‘ und lat. situs ‚Anlage‘
*tkṷ- ‚kipp- > gieß-, schütt-, fließ-‘ wie in poln. tok ‚Fluss, Verlauf‘
*tl- ‚baumel-, heb- > (nieder-)setz-, stell-, leg-‘ erschließbar aus *s-tl- ‚setz-, stell-, leg-‘ und den Erweiterungen wie *tl-h2- wie in russ. утолить ‚stillen, lindern (sich setzen lassen, etwas legt sich)‘ und lat. tollere ‚heben‘ = dt. dulden ‚tragen‘, *tl-k- ‚stopf-, drück-‘ wie in poln. tłok ‚Gedränge‘, *tl-p- ‚leg-, hineintu-‘ wie in altind. talpa- ‚Lager, Bett‘ und litau. tilpti ‚hineinpassen‘; vgl. mongol. *tl- ‚drück-, plattwalz-‘ wie in тал ‚Ebene‘ und талх ‚Brot‘ (zunächst den Teig bezeichnend) und semit. *tl- ‚reiß-, zieh-‘ wie in arab. tall ‚Anhöhe (= Hochgezogenes)‘ und aramä. tlsh ‚reiß-‘; vgl. *dl-, *dhl-
*tm- ‚drück- > würg-, erstick-; drück- > rasierend drüberstreich-, scher-, schneid-‘ wie in griech. τέμει ‚erreicht (fasst an, drückt seine Hand an etwas)‘, Erweiterungen *tm-d- wie in griech. τένδω ‚benage‘ und lat. Tonsur ‚Schur, Haarschnitt‘, *tm-h- ‚Drückung, Ballung: Verdichtung der Atmosphäre; erwürg-, erstick-; Irrewerden durch Sauerstoffmangel‘ wie in lat. tenebra ‚Trübung, Dunkelheit‘, Tomi-slav ‚Quäl-ruhm‘ („wer für das Quälen der Feinde bekannt ist“) und dt. damisch, dämlich, *tm-h1- wie in lat. temnere ‚schneiden, verachten‘, griech. τάμνω ‚schneide‘, *tm-k- ‚drück-, dräng-, komprimier-‘ wie in dt. gedeihen ‚dick werden‘, dicht ‚eng komprimiert‘, litau. tánkus ‚dicht‘ und *tm-p- wie in lat. tempus ‚Zeitabschnitt‘; vgl. *tn- und *dhn, *dhm-
*tn- ‚spann-, drück-, schlag-‘ wie in dt. dehnen, suffigiert *tn-d- wie in lat. tendere ‚dehnen, spannen‘, *tn-g- ‚in Farbe drück-, stipp-, dip; plötzlich in den Sinn komm-‘ wie in dt. tunken, griech. τέγγω ‚befeuchte‘, lat. Tinktur ‚Farbe‘, dt. denken, *tn-gh- wie in russ. тужúть ‚anspannen; bedrückt sein‘, poln. ciągnąć ‚ziehen‘, dt. Deich-sel ‚Zieh-er, Zieh-gerät‘, *tn-h2- wie in dt. donnern = lat. tonare und *tn-s- ‚puxar‘ wie in got. -Þinsan ‚-ziehen‘; vgl. Türk-√*dong- ‚beug-, bieg-, hoch/tief(gebeugt)‘ wie in türk. domuz = tungus.-mandschur. Tunguse ‚Schwein‘ (benannt als das Tier, das ständig mit gebeugtem Kopf in der Erde wühlt) und dü-ğün ‚Hochzeits(-Tag)‘
*tp- ‚knall-, tapp-‘ wie in poln. ciepły, lat. tepidus ~ le soleil tape, russ. тептú ‚schlagen, hauen‘
*tr- ‚Kraftanwendung > hart, fest, stark, halt-; Kraftanwendung: dreh-, ratter-; dreh- > bohr-, drill; dreh- > reib-; dreh- > sich beweg-, zitter-‘ wie in litau. tarýti ‚sprechen, plappern‘, erweitert *tr-bh- wie in griech. Strophe ‚Wendung, Kehrreim‘, *tr-d- wie in altind. trṇatti ‚durchbohrt‘, *tr-g- ‚reib-‘ wie in lat. Detergens, tergere ‚abwischen‘, *tr-gṷ- ‚zitter-‘ wie in griech. τάρβοϛ ‚Terror‘, *tr-h1- wie in lat. terere ‚reiben‘ und dt. drehen, *tr-h1-ṷ- ‚Kraft‘ wie in german. Trautmann, Trautwein, *tr-h2- ‚durchbohr-‘ wie in lat. trans ‚hinüber‘, intrare ‚eintreten‘, *tr-h3- ‚bohr-‘ wie in griech. Trauma ‚Verletzung, Wunde‘ (τρώω ‚verwunde‘), *tr-h3-g- wie in griech. Dragée ‚Naschwerk, Pastille‘ (τραγεῖν ‚nagen, knabbern‘), *tr-i̭-gṷ- wie in griech. Diatribe ‚Zeitvertreib, Muße > Lehrstück‘ (τρίβω ‚reibe‘),*tr-i̭-g- ‚reib-‘ wie in dt. streichen = poln. strzyc ‚scheren, abstreifen, rasieren, mit einer Klinge drübergehen‘, *tr-ṷ-g- wie in griech. στρεύγομαι ‚bin erschöpft (zerrieben)‘, *tr-ḱ- wie in lat. stercus ‚Kot‘ („Zerriebenes, Pastenartiges“), *tr-kṷ- wie in lat. torquere ‚drehen > foltern‘ (Tortur), *tr-m- wie in lat. tremere ‚zittern‘, *tr-n-k- ‚dreh- > drück-‘ wie in dt. dringen, *tr-p- ‚dreh- > zitter-, hin und her; Lautschwingungen, lärm-; hart, fest, festhalt-‘ wie in lat. trepidus ‚unruhig‘, strepere ‚lärmen, scheppern‘, griech. -trop ‚-wendend‘, dt. darben, Bedarf, dürftig, griech. τέρπω ‚kräftige, sättige‘, lat. torpere ‚starr sein‘ = poln. cierpieć ‚aushalten, leiden‘, *tr-s- ‚fest, hart, ausgetrocknet; zitter-‘ wie in dt. Durst, dörren, dürr, lat. torridus ‚gedörrt, ausgetrocknet‘, russ. трясти ‚schütteln, rütteln‘, lat. Terror ‚Zittern‘, *tr-s-ḱ- ‚Kraftanwendung‘ wie in dt. dreschen, *tr-ṷ-d- ‚Kraftanwendung, stoß-‘ wie in lat. trudere ‚stoßen, drängen, treiben‘, dt. ver-drießen ‚jemandem einen Schlag versetzen, einem Mühe machen‘, schwed. trött ‚müde, abgekämpft‘, poln. trud ‚Mühe‘, *tr-ṷ-g- wie in griech. τρύγη ‚Trockenheit‘,*tr-ṷ-h- wie in griech. τρύ(χ)ω ‚reibe auf‘ und *tr-ṷ-p- ‚zerrieben werd-‘ wie in poln. trup ‚Leichnam‘; vgl. semit. *ṭr- ‚dreh- > bohr-, sprieß-, stech-‘ wie in arab. ṭaraf ‚Spitze‘
*tṷ- ‚stoß-, (hin-)lenk-, richt-; stoß-, stech- > poindre, wachs- > dick, rund / hohl‘ erschließbar aus den Derivaten *tṷ-d- wie in dt. stoßen, lat. studium ‚Eifer, Vorantreiben, Betreiben‘, tundere ‚stoßen‘, *tṷ-g- wie in griech. στύγοϛ ‚Abgestoßensein, Abscheu‘, *tṷ-h- wie in lat. tueri ‚schauen; auf jemanden aufpassen‘ (Tutor), Intuition ‚Anschauung‘, *tṷ-h2- ‚geschwollen, dick‘ wie in griech. σάος ‚heil, gesund‘, *tṷ-i̭- ‚Schlag versetz-, Schrecken einjag-‘ wie in avest. θβaiiaṇt- ‚erschreckend‘, *tṷ-i̭-s- wie in griech. seismisch ‚auf Erdstöße bezüglich, Erdbeben betreffend‘, *tṷ-k- ‚toctoc!; schwell-, wachs-, dick‘ wie in griech. τύκοϛ ‚Hammer‘, poln. spo-tk-ać ‚treffen, begegnen‘, frz. toucher ‚berühren‘, russ. тук ‚Fett‘, altind. tvac ‚Haut‘, *tṷ-m- wie in lat. Tumor ‚Schwellung‘, *tṷ-n-k- ‚stoß-, dräng-‘ wie in dt. Zwang, *tṷ-p- ‚einen frappieren, vor den Kopf stoßen; stoß- > dräng-, komprimier-‘ wie in lat. stupor ‚Staunen‘, griech. τύπτω ‚stoße‘ (Typ), litau. tūpti ‚sich hinhocken‘, *tṷ-r- ‚stoß- > antreib-‘ wie in altind. tvarate ‚eilt‘, *tṷ-r-h- ‚anstoß-, (Töpferscheibe) antreib-‘ wie in poln. tworzyć ‚schaffen‘ und griech. σορόϛ ‚Urne‘, *tṷ-r-ḱ- ‚anstoß-, (Töpferscheibe) antreib-, form-, bild-‘ wie in griech. σάρξ ‚Fleisch, Körper‘, altind. tvaṣṭar- ‚Schöpfer‘ und *tṷ-s- ‚(Feuer) ausstoß-, austret-; schwell-, dick‘ wie in russ. тушúть ‚löschen‘, poln. o-tucha ‚Mut, Zuversicht‘ („sich groß, stark und selbstsicher fühlen“), altind. tucchya- ‚leer‘ = russ. тощий ‚mager, dürr‘; vgl. japan. tu- ‚stech-‘ und chines. 種 zhŏng ‚Same‘ < *touηˀs

dr-esperanto
01.10.2016, 05:10
*ṷbh- ‚web-‘ wie in dt. weben, Hyphe ‚Gewebe, Haut‘; vgl. semit. *wb- ‚WUPP-, SCHWUPP-, stoß-, schnelle, zuckende Bewegung‘
*ṷd- ‚wet, feucht, Wasser‘ wie in dt. Wasser, griech. Hydro- ‚Wasser-‘ und engl. wet ‚feucht, nass‘
*ṷdh- ‚stoß-‘ wie in poln. wodzić ‚leiten, führen‘, erweitert *ṷdh-h1- wie in griech. Ōsmose ‚Fluss/Stoß der Flüssigkeit in éine Richtung‘, altruss.-ukrain. вáдити ‚sich stoßen: zanken, beschuldigen, Vorhaltungen machen, sich befeinden, (sich) schaden‘, poln. wada ‚Fehler, Schaden‘
*ṷg- ‚web-, knüpf-‘ wie in lat. velum ‚Segel‘ und engl. wick ‚Docht‘
*ṷĝ- ‚kräftig, stark‘ wie in dt. wach, wacker, altind. vajra- ‚Donnerkeil, Diamant‘ und lat. Vegetation ‚Grün, Pflanzen‘
*ṷĝh- ‚beweg-‘ wie in lat. Vehikel ‚Fahrzeug‘, poln. wozić ‚fahren‘ und dt. bewegen
*ṷgṷ- ‚feucht‘ wie in lat. uvidus ‚feucht‘ und griech. Hygro-
*ṷh2- ‚dreh-, wend- > beweg-; dreh- > knick-‘ wie in russ. výja ‚Nacken‘, erweitert *ṷh2-dh- wie in lat. vadere = dt. waten ‚(durchs Wasser) gehen‘, *ṷh2-g- ‚knick-, brech-‘ wie in griech. ἀγμόϛ ‚Bruch‘ (ἄγνυμι ‚breche‘), *ṷh2-ĝ- ‚dreh- > umhüll-‘ wie in lat. vagina ‚Schwerthülle, Scheide‘
*ṷh2- ‚vae!‘ wie in griech. Echo ‚Schall‘, litau. svagéti ‚tönen‘ und lat. vagire ‚wimmern, jammern‘
Semit. w‘ ‚schwer‘ wie in hebr. Yaalon ‚Steinbock‘
*ṷi̭- ‚dreh-, knick-, wend-, beweg-; dreh- > trenn-, auseinander‘ wie in engl. we, wir, nous-autres‘ (als getrennt von euch verstanden), altind. vi- ‚auseinander-‘, lat. viescere ‚welken, einknicken‘, erweitert *ṷi̭-d- ‚(Blick) wend- zu‘ wie in lat. videre ‚sehen‘,*ṷi̭-g- ‚abdreh-‘ wie in griech. εἴκω ‚weiche, gehe fort‘ und (mit *h1e/o-Präfix) ο-ἴγνυμι ‚drehe auf, öffne‘, *ṷi̭-h1- ‚wend-; sein Augenmerk/Interesse richten auf‘ wie in poln. wić und lat. vis ‚du willst‘, *ṷi̭-k- ‚rüttel-; umleg-‘ wie in altind. vinakti ‚siebt, trennt‘, lat. victor ‚Sieger‘ (Vincent = Weigand), *ṷi̭-kṷ- wie in lat. vincire ‚umwinden‘, *ṷi̭-ḱ- ‚Umgebung‘ wie in lat. vicus ‚Dorf, Städtchen‘, griech. öko- ‚Haus-‘, *ṷi̭-p- wie in altind. vepate ‚zittert‘ und *ṷi̭-s- ‚wachs-; fließ-‘ wie in lat. viridis ‚grün‘, virus ‚Schleim, Spucke‘, dt. Wiese; aus dem Arischen (altind. vi- ‚auseinander-, getrennt‘) etwa finnougr. vii- ‚schneid-‘?
*ṷḱ- ‚WHACK!: Brunftschrei > verlang-, woll-, bramare‘ wie in griech. ἑκών ‚freiwillig‘; vgl. *ṷkṷ- und semit. √wq- ‚spalt-, schlag-, scharf, WHACK! ZACK!‘ wie in arab. taqiyyah ‚Vorsicht‘ („Geistesschärfe“)
*ṷkṷ- ‚WHACK!: schall-, ruf-, laut sprech-‘ wie in griech. Epos, lat. vox ‚Stimme‘ und altind. vivakti ‚spricht‘; vgl. *ṷḱ- und semit. √wq- ‚spalt-, schlag-, scharf, WHACK! ZACK!‘ wie in arab. taqiyyah ‚Vorsicht‘ („Geistesschärfe“)
*ṷl- ‚dreh- > kipp-, ausgieß-; jaul-‘ wie in lat. volvere ‚drehen‘, vultus ‚Hinschauen, Blick: Gesicht, das Sehen, das Schehen‘, lat. ululare = poln. wołać ‚rufen, jaulen‘, erweitert *ṷl-g- ‚feucht, Wasser‘ wie in russ. Wolga und dt. Wolke, *ṷl-ĝ- ‚schlängel-, kriech-‘ wie in tschech. lézti ‚kriechen; klettern‘, *ṷl-h1- ‚dreh-, beweg-: mover and shaker sein‘ wie in lat. valere ‚stark sein, Macht haben‘, dt. walten ‚herrschen‘, wollen, lat. velle ‚seinen Willen / seine Macht durchsetzen, „etwas bewegen“‘, wallen ‚in Bewegung sein, kochen‘ und wälzen ‚rollen‘, *ṷl-h3- ‚herausdreh-‘ wie in lat. vellere ‚herausreißen, -rupfen, -zupfen‘, *ṷl-i̭-kṷ- wie in lat. liquidus ‚flüssig‘ und *ṷl-p- ‚sich einer Sache zuwend- > woll-‘ wie in griech. ἐλπίϛ ‚Hoffnung‘, lat. voluptas ‚Wolllust‘; vgl. semit *wl- ‚hin und her, blitz-, wirr; jaul-‘ wie in arab. walîy ‚*Zuflucht: Freund‘
*ṷn- ‚dreh-, Umkreis > gewohntes Umfeld, vertraut, lieb; dreh- > knick-; dreh- > beweg-‘ wie in lat. Venus ‚Liebesgöttin‘ und dt. gewinnen ‚etwas Erwünschtes erhalten‘, erweitert *ṷn-dh- wie in dt. schwinden ‚einknicken‘, winden, *ṷn-g- wie in dt. winken, *ṷn-h- wie in dt. wohnen, Wunsch ‚was einem lieb ist‘, *ṷn-h1- wie in alban. vë ‚setzt, stellt, legt‘, griech. Eun-uch ‚Bettlager-Wächter‘ und *ṷn-k- wie in altind. vakra- ‚krumm, gebogen‘
*ṷp- ‚WUPP-‘ wie in altind. vapati ‚streut‘, russ. вепр ‚Eber‘ („(Samen-)Streuer“) = pers. barf ‚Schnee‘ („Gestreutes“); vgl. engl. whim ‚Geistesblitz, kurzfristige Laune‘ und dt. wumm! ‚dröhnendes Geräusch‘
*ṷr- ‚dreh-, wend- > beweg-, hin und her, stoß- > abstoß-, abhalt-; dreh- > brech-, knick-; Kraftanwendung‘ wie in griech. ἔρυμαι ‚wehre‘, lat. vereri ‚scheuen, verehren, Respekt haben vor (auf Abstand gehen zu)‘, re- ‚zurück(gewendet)‘ und russ. проворный ‚flink, wendig‘; Erweiterungen *ṷr-b- ‚dreh-, throw‘ wie in dt. werfen, *ṷr-d- ‚dreh-, wend- > beug-, knick-; dreh- > throw, werf-‘ wie in poln. rodzić ‚gebären, werfen, ins Sein rufen‘, litau. ródyti ‚zeigen‘ („jemandem entstehen lassen, sichtbar werden lassen, vor Augen führen“), griech. ῥαδινόϛ ‚biegsam, rank und schlank‘ und avest. varǝduua ‚weich‘, *ṷr-g- ‚Kraftanwendung, drück-, dräng-‘ wie in lat. urgens ‚dringend‘, dt. rächen ‚einem Druck machen, in die Ecke drängen‘, *ṷr-gṷ- ‚dreh-: throw‘ wie in dt. werfen (assimiliert), *ṷr-ĝ- ‚dräng-, (hinein-)schaff-‘ wie in griech. ἔργω ‚schließe ein‘, altind. vraja- ‚Hürde, Einschließung, Einfassung‘, griech. Ergo- = dt. Werk, *ṷr-ĝh- ‚Kraftanwendung: drück-‘ wie in dt. würgen, *ṷr-h- wie in dt. warm ‚drückend heiß‘, litau. vìrti ‚kochen‘, *ṷr-h1- ‚auf etwas stoß-; (Worte) ausstoß-‘ wie in griech. heureka ‚habe gefunden‘, Rhetor ‚Sprecher, Redner‘, *ṷr-h1-ĝ- ‚brech-, knick-‘ wie in griech. Rhegium/Reggio ‚Bruch: Kurve, Straßenbiegung/-knick‘ (ῥήγνυμι ‚breche, reiße‘), russ. рéзать ‚schneiden‘, *ṷr-i̭-p- ‚kipp-, schütt-‘ wie in griech. Eu-ripides ‚der Wohl-schleudernde‘, *ṷr-m-b- ‚dreh-‘ wie in dt. rümpfen, griech. Rhombus ‚Kreisel‘, *ṷr-n-g- wie in dt. renken, lat. ringi ‚die Zähne fletschen (wobei die Lippen gespannt werden)‘, *ṷr-n-gh- wie in dt. ringen ‚drehen‘ (händeringend ‚die Hände bittend faltend‘), *ṷr-p- ‚dreh-; hin und her‘ wie in griech. ῥέπω ‚neige‘, Rhaps-odie ‚„Naht-Ode“: aneinandergereihte Lieder‘, *ṷr-s- ‚hin und her beweg-; wend-‘ wie in lat. verrere ‚kehren, fegen‘, dt. wirr, poln. wierch ‚Gipfel, Wendepunkt‘, *ṷr-t- ‚wend-, dreh-‘ wie in dt. werden ‚sich ändern zu‘, lat. vertere ‚wenden, drehen‘ und *ṷr-ṷ- ‚ausrupf-‘ wie in lat. vervex ‚Schaf, Hammel, Wolltier‘; vgl. *ṷl-
*ṷs- ‚Wertgegenstand; Lebensunterhalt‘ wie in lat. vestis ‚Weste, Kleidung‘, venum dare > vendere ‚verkaufen‘, poln. wiano ‚Mitgift, Wittum‘, vesci ‚sich ernähren‘
*ṷt- ‚festhalt-: kenn-, vertraut‘ wie in ir. fethid ‚beobachtet; erwartet‘ zu semit. *wt/ṯ- ‚fest‘, deriviert *ṷt-h2- ‚abhalt-‘ wie in lat. Veto ‚versage jemandem etwas‘
Semit. *wb- ‚WUPP-, stoß-‘ wie in hebr. Yûbal ‚Strom, Regenguss‘, vgl. idg. *ṷp-
Semit. *wp- ‚WUPP-: pass-, füg-‘ wie in Jaffa ‚die Schöne‘, vgl. idg. *ṷp-
Semit. *wr- ‚werf-, zuck- > schiller-, leucht-‘ wie in den Ableitungen hebr. Thora ‚Orakelwurf > Orakelspruch > Lehre, Unterweisung (Botschaft)‘ und arab. waraqah ‚(grün schimmerndes/schillerndes) Blatt‘
Semit. ws/ṣ- ‚w/pisper-, säusel-, raun- > geheimes, leises Zeichen, Blick‘ wie in arab. waswasah ‚Einflüstern‘ und Monsun ‚Periode‘ < mawsim ‚ausgewiesener Zeitraum‘ < wasama ‚kennzeichnete, wies aus, reservierte‘
Semit. *wt/ṯ- und *ws/ṣ ‚spann-, zieh-, straff-, fest, bind-, setz-, stell-, leg-‘ wie in arab. watar ‚Sehne‘ und waṯbah ‚Anspannung; Sprung‘ wie idg. *ṷdh- ‚zieh-, führ-‘ wie in hebr. Mossad ‚Institut, Gründung‘, arab. wasaḫ ‚(fester, getrockneter) Dreck, Schmutz‘
Semit. *wz- ‚WHIZZ: zitter-, schwank- > waag-; schnell‘ (vgl. das lautmalende semitische *ws-) wie in arab. wazîr ‚Minister: Amtsträger‘ (der eine (ursprünglich auf dem Kamel schwankende) Bürde/Last trägt) – vgl. engl. whizz! ‚flitz!‘

dr-esperanto
01.10.2016, 05:36
Gibt noch die interessanten Gleichungen
(ich) backe = griech. φώγω = ukrain. bažáti und
(ich) lausche = poln. słyszę

Rumpelstilz
01.10.2016, 05:38
Ein russischer Sprachwissenschaftler hatte sich des Themas angekommen und kam zu folgendem Ergebnis:

Lexical Distance Among the Languages of Europe
Russischer Sprachwissenschaftler K. Tyshchenko zum Einfluß der Griechischen Sprache

http://elms.files.wordpress.com/2008/03/lexicaldistanceielangs.jpg


Quelle:
elms.wordpress.com/2008/03/04/lexical-distance-among-languages-of-europe/
https://elms.wordpress.com/2008/03/04/lexical-distance-among-languages-of-europe/


Es gibt auch Gemeinsamkeiten mit den Turksprachen.

Z.B. kann man die Endung -lik im Usbekischen immer mit -lichkeit überetzen. Z.B. erkak-lik = Männ-lichkeit.

"Men - sen" = "ich - du" haben Ähnlichkeit mit "mein - sein".

dr-esperanto
01.10.2016, 07:25
recht = rectus = pers. râst und
warm = pers. garm
(ich) zwicke = poln. dźwigam
brumme = poln. brzmię = lat. fremo

-jmw-
01.10.2016, 12:49
Indoeuropäische Sprachen

rot=tot
grün=lebt

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b5/IndoEuropeanTreeDielli1.svg/870px-IndoEuropeanTreeDielli1.svg.png


There are about 445 living Indo-European (IE) languages, with Spanish, English, Portuguese, Bengali, Hindi, Russian, Punjabi, German, French and Marathi being the ten Indo-European languages with the most native speakers in descending order. https://en.wikipedia.org/wiki/Proto-Indo-European_language

It is thought that Proto-Indo-European may have been spoken as a single language (before divergence began) around 3500 BC, though estimates vary by more than a thousand years.


Zur Herkunft gibt es verschiedene Theorien: Jurgan, Anatolien, Armenien, europ. Altsteinzeit u.a.

The Kurgan hypothesis (also known as the Kurgan theory or Kurgan model) is the most widely accepted proposal to identify the Proto-Indo-European homelands from which spread of the Indo-European languages occurred.[note 1] It postulates that the people of a Kurgan culture in the Pontic steppe north of the Black Sea were the most likely speakers of the Proto-Indo-European language (PIE).
https://en.wikipedia.org/wiki/Kurgan_hypothesis
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurgankultur

The Anatolian hypothesis proposes that the dispersal of Proto-Indo-Europeans originated in Neolithic Anatolia.
https://en.wikipedia.org/wiki/Anatolian_hypothesis
https://de.wikipedia.org/wiki/Anatolien-Hypothese

The Armenian hypothesis of the Proto-Indo-European Urheimat [...] suggests that the Proto-Indo-European language was spoken during the 4th millennium BC in the Armenian Highlands.
https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_hypothesis

The Paleolithic Continuity Theory [...] is a hypothesis suggesting that the Proto-Indo-European language (PIE) can be traced back to the Upper Paleolithic, several millennia earlier than the Chalcolithic or at the most Neolithic estimates in other scenarios of Proto-Indo-European origins.
https://en.wikipedia.org/wiki/Paleolithic_Continuity_Theory

Mittelfrank
01.10.2016, 21:50
dr-esperanto, man, du hast hier aber einen Saustall gemacht. Was du hier alles kopiert hast wird doch kein Mensch lesen!

Und was so was bringen? DIREKTE ENTSPRECHUNGEN DEUTSCH-GRIECHISCH
bitte = ποϑέω gestern = χϑές in = ἐν komme= βαίνω wehre = ἔρυμαι weiche = εἴκω werfe = ῥίπτω, ῥέπω Werk = ἔργον Wolf = λύκοϛ

Ist nicht schön was du da gemacht hast.

Mittelfrank
01.10.2016, 22:00
Ich habe jetzt so aus dem Kopf das Wort "springen" erdacht, auf russisch ist das "prygat" ,man kann auch hier der gemeinsame Wortwurzel sehen.

Mittelfrank
01.10.2016, 22:31
Das Wort "graben","gruben". im slawischen "grebsti" etw. aufsammeln

Wolf Fenrir
01.10.2016, 22:54
Indoeuropäische Sprachen

rot=tot
grün=lebt

https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/b/b5/IndoEuropeanTreeDielli1.svg/870px-IndoEuropeanTreeDielli1.svg.png


There are about 445 living Indo-European (IE) languages, with Spanish, English, Portuguese, Bengali, Hindi, Russian, Punjabi, German, French and Marathi being the ten Indo-European languages with the most native speakers in descending order. https://en.wikipedia.org/wiki/Proto-Indo-European_language

It is thought that Proto-Indo-European may have been spoken as a single language (before divergence began) around 3500 BC, though estimates vary by more than a thousand years.


Zur Herkunft gibt es verschiedene Theorien: Jurgan, Anatolien, Armenien, europ. Altsteinzeit u.a.

The Kurgan hypothesis (also known as the Kurgan theory or Kurgan model) is the most widely accepted proposal to identify the Proto-Indo-European homelands from which spread of the Indo-European languages occurred.[note 1] It postulates that the people of a Kurgan culture in the Pontic steppe north of the Black Sea were the most likely speakers of the Proto-Indo-European language (PIE).
https://en.wikipedia.org/wiki/Kurgan_hypothesis
https://de.wikipedia.org/wiki/Kurgankultur

The Anatolian hypothesis proposes that the dispersal of Proto-Indo-Europeans originated in Neolithic Anatolia.
https://en.wikipedia.org/wiki/Anatolian_hypothesis
https://de.wikipedia.org/wiki/Anatolien-Hypothese

The Armenian hypothesis of the Proto-Indo-European Urheimat [...] suggests that the Proto-Indo-European language was spoken during the 4th millennium BC in the Armenian Highlands.
https://en.wikipedia.org/wiki/Armenian_hypothesis

The Paleolithic Continuity Theory [...] is a hypothesis suggesting that the Proto-Indo-European language (PIE) can be traced back to the Upper Paleolithic, several millennia earlier than the Chalcolithic or at the most Neolithic estimates in other scenarios of Proto-Indo-European origins.
https://en.wikipedia.org/wiki/Paleolithic_Continuity_Theory:?Was soll dieser unleserliche Scheiß :?

Mittelfrank
01.10.2016, 22:56
Ein russischer Sprachwissenschaftler hatte sich des Themas angekommen und kam zu folgendem Ergebnis:

Lexical Distance Among the Languages of Europe
Russischer Sprachwissenschaftler K. Tyshchenko zum Einfluß der Griechischen Sprache

http://elms.files.wordpress.com/2008/03/lexicaldistanceielangs.jpg


Quelle:
elms.wordpress.com/2008/03/04/lexical-distance-among-languages-of-europe/
https://elms.wordpress.com/2008/03/04/lexical-distance-among-languages-of-europe/



Keine Ahnung welcher Tischenko so eine Hologramm erstellt hat, aber wenn einer "ukrainische Sprache" von russischer unterscheidet der ist provokatorischer Lügner! Den es gibt keine ukrainische Sprache!Das ist russische Sprache! Die heutige s.g ukrainische Sprache wurde im 20Jh. aus Galizien von Hungar-Austrier erschaffen.

Nachbar
01.10.2016, 23:25
Keine Ahnung welcher Tischenko so eine Hologramm erstellt hat, aber wenn einer "ukrainische Sprache" von russischer unterscheidet der ist provokatorischer Lügner! Den es gibt keine ukrainische Sprache!Das ist russische Sprache! Die heutige s.g ukrainische Sprache wurde im 20Jh. aus Galizien von Hungar-Austrier erschaffen.
"Lügner"

Du nennst einen Professor einen Lügner?

Da musst Du schon besser sein als er, oder Du beschuldigst ihn zu Unrecht.
Passe nur auf, Rufmord kommt auch in Foren nicht gut an, wir alle "leben" irgendwie davon, dass wir uns auf die Inhalte des anderes Foristen verlassen.

Du hättest auch etwas Recherche betreiben können, und Du hättest etwas über den Prof gefunden.
Hier:

SELECTED BIBLIOGRAPHY OF KOSTIANTYN TYSHCHENKO

Metateoriia movoznavstva (A Metatheory of Linguistics, 2000)
Arabskyi plast toponimii Ukrainy (An Arab Layer in Ukraine’s Toponymy, 2008)
Etnomovna istoriia pradavnioi Ukrainy (An Ethnic-Linguistic History of Ancient Ukraine, 2008)
Elamski diieslivni osnovy u toponimii Ukrainy (Elamite Verbal Stems in Ukraine’ Toponymy, 2011)
Khalifat i sivera (Caliphate and the Severians, 2011)


Quelle:
The Ukrainian Week
ukrainianweek.com/Culture/65223
http://ukrainianweek.com/Culture/65223

Mittelfrank
01.10.2016, 23:29
"Lügner"

Du nennst einen Professor einen Lügner?



Was so alles im Internet vorkommt muss man überprüfen. Ich glaube es nicht. Und ich habe z.Z. keine Zeit um das zu überprüfen.

Nachbar
01.10.2016, 23:33
Was so alles im Internet vorkommt muss man überprüfen.
Ich glaube es nicht.
Und ich habe z.Z. keine Zeit um das zu überprüfen.

Dann wirkt Dein Verhalten aber noch schlimmer.
In diesem Fall würde ich es anders formuliert haben.

Einen Leistungsträger der Gesellschaft, auf den wir aufbauen, ggf. grundlos zu beschuldigen ist für mich, als Fan der Göttin Themis (Justitia), ganz mies.

Im Leben lebt man als Wissenschaftler nur für eine Sache:
Um die Anerkennung, um seinen guten Ruf.

http://t2.gstatic.com/images?q=tbn:ANd9GcTBHgn83ihJHqb9PkFLrrrv89ukZ4J9P z8XEVVCkZYDzCqw8UXBcQH22Q

Mittelfrank
01.10.2016, 23:38
prüfen - prowerit (russ)

Dima
01.10.2016, 23:46
"Lügner"

Du nennst einen Professor einen Lügner?

Da musst Du schon besser sein als er, oder Du beschuldigst ihn zu Unrecht.
Passe nur auf, Rufmord kommt auch in Foren nicht gut an, wir alle "leben" irgendwie davon, dass wir uns auf die Inhalte des anderes Foristen verlassen.

Du hättest auch etwas Recherche betreiben können, und Du hättest etwas über den Prof gefunden.
Hier:

SELECTED BIBLIOGRAPHY OF KOSTIANTYN TYSHCHENKO

Metateoriia movoznavstva (A Metatheory of Linguistics, 2000)
Arabskyi plast toponimii Ukrainy (An Arab Layer in Ukraine’s Toponymy, 2008)
Etnomovna istoriia pradavnioi Ukrainy (An Ethnic-Linguistic History of Ancient Ukraine, 2008)
Elamski diieslivni osnovy u toponimii Ukrainy (Elamite Verbal Stems in Ukraine’ Toponymy, 2011)
Khalifat i sivera (Caliphate and the Severians, 2011)


Quelle:
The Ukrainian Week
ukrainianweek.com/Culture/65223
http://ukrainianweek.com/Culture/65223
Ein Forum lebt aber auch davon, dass Inhalte kritisch hinterfragt werden.

Dass ein "Professor" etwas sagt und Veröffentlichungen darüber hat, heißt noch lange nicht, dass das alles auch stimmt.

Denn gerade solche Professoren sind dafür bekannt, viel rumzuschwafeln und den Menschen Sand in die Augen zu streuen, so dass der Sinn des Ganzen völlig untergeht.

Fakt: Die ukrainische Sprache ist in Wirklichkeit ein kleinrussischer Dialekt. Die Ukrainer sind Kleinrussen, das waren sie schon immer. Denn vor 1917 gab es das Verständnis "Ukrainer" und "ukrainische Sprache" nicht.

Du glaubst mir nicht?

Machen wir es ganz einfach: Zeig mir mal ein amtliches Dokument von vor 1917, auf dem der Nationalitäteneintrag "Ukrainer" drinsteht.

Nereus
02.10.2016, 00:00
... Fakt: Die ukrainische Sprache ist in Wirklichkeit ein kleinrussischer Dialekt. Die Ukrainer sind Kleinrussen, das waren sie schon immer. Denn vor 1917 gab es das Verständnis "Ukrainer" und "ukrainische Sprache" nicht..... .
Und was ist mit ruthenisch oder ostgotisch?

Nachbar
02.10.2016, 00:07
Ein Forum lebt aber auch davon, dass Inhalte kritisch hinterfragt werden.

Dass ein "Professor" etwas sagt und Veröffentlichungen darüber hat, heißt noch lange nicht, dass das alles auch stimmt.

Denn gerade solche Professoren sind dafür bekannt, viel rumzuschwafeln und den Menschen Sand in die Augen zu streuen, so dass der Sinn des Ganzen völlig untergeht.

Fakt: Die ukrainische Sprache ist in Wirklichkeit ein kleinrussischer Dialekt. Die Ukrainer sind Kleinrussen, das waren sie schon immer. Denn vor 1917 gab es das Verständnis "Ukrainer" und "ukrainische Sprache" nicht.

Du glaubst mir nicht?

Machen wir es ganz einfach: Zeig mir mal ein amtliches Dokument von vor 1917, auf dem der Nationalitäteneintrag "Ukrainer" drinsteht.

Das mag ja alles sein, ich kann es nicht bewerten.

Wenn jedoch etwas in Frage gestellt wird, so hat auch die Begründung zu erfolgen.
Eine Begründung ist die Vorlage von glaubhaften Nachweisen, die die Behauptung untermauern.

Alles andere würde uns hier im Forum ins Leere laufen lassen.

Mehr hatte ich weiter oben nicht gepostet.

Nereus
02.10.2016, 00:41
Ratet mal, welche Sprachen hier gegenübergestellt sind...:

yam - yom (Meer, Welle/Schaum)
...

Kleiner Tip, der erste Begriff ist semitisch. >8´)

Interessant: Die JOMsburg, YOMsburg auch VINETA genannt, die "Stadt am Meer" ?, an der Odermündung, zur Wikingerzeit ein bedeutender Sklavenmarkt nach der Aufgabe von Haitabu, wurde nachweislich von jüdischen und arabischen Händlern aufgesucht (Münzfunde).

Heifüsch
02.10.2016, 00:47
Interessant: Die JOMsburg, YOMsburg auch VINETA genannt, die "Stadt am Meer" ?, an der Odermündung, wurde zur Wikingerzeit nachweislich von jüdischen und arabischen Händlern aufgesucht.

Odermündung? Negativ. Eher die Gegend um Barth, trotzdem ein interessanter Hinweis! Die gesuchte Sprache stammt übrigens aus Mittelamerika. >8´)

Heifüsch
02.10.2016, 00:54
arabisch-judisch.Aber bitte, das ist ganz anderes Thema, bitte nicht offtopen

Wieso erfahre ich nichts von deiner Antwort? Weil du mich nicht zitiert hast! Im Übrigen liegst du vollkommen falsch...

Rikimer
02.10.2016, 00:59
Ein Forum lebt aber auch davon, dass Inhalte kritisch hinterfragt werden.

Dass ein "Professor" etwas sagt und Veröffentlichungen darüber hat, heißt noch lange nicht, dass das alles auch stimmt.

Denn gerade solche Professoren sind dafür bekannt, viel rumzuschwafeln und den Menschen Sand in die Augen zu streuen, so dass der Sinn des Ganzen völlig untergeht.

Fakt: Die ukrainische Sprache ist in Wirklichkeit ein kleinrussischer Dialekt. Die Ukrainer sind Kleinrussen, das waren sie schon immer. Denn vor 1917 gab es das Verständnis "Ukrainer" und "ukrainische Sprache" nicht.

Du glaubst mir nicht?

Machen wir es ganz einfach: Zeig mir mal ein amtliches Dokument von vor 1917, auf dem der Nationalitäteneintrag "Ukrainer" drinsteht.

Auch Holländer waren mal Deutsche und sind heute etwas ganz anderes...

dr-esperanto
02.10.2016, 06:14
Rippe = ребрó

dr-esperanto
02.10.2016, 06:22
Der Vergleich mit dem Holländischen ist sehr gut: sprachlich ungebildete Deutsche können mit Holländisch wenig anfangen, höchstens noch in geschriebener Form (das liegt aber auch vor allem daran, dass man kaum mal je mit Niederländisch in Berührung kommt und diese Sprache kaum je mal braucht).
Eine ukrainische Sprache gibt es sehr wohl (es würde ja auch niemand die Existenz des Holländischen leugnen) - und dieser ehemalige kleinrussische Dialekt da an der slowakisch-polnischen Grenze ist während der nationalistischen Zeit der Romantik dermaßen (oft genug auch noch künstlich) mit Polonismen und dann vor allem auch bewussten Eigenbildungen von Wörtern dem Großrussischen unähnlich gemacht worden, dass heutige Russen Ukrainern nur sehr schwer (d.h. mit mehr oder weniger großer Anstrengung) folgen können - hat mir jedenfalls vor Jahrzehnten mal ein (auch sprachlich sehr gebildeter) Russe gesagt. Natürlich, wenn ein Russe dort lebt und ständig mit Ukrainisch zu tun hat, dann wird es auch jeden Tag einfacher mit der Sprache.
Vor Jahren hatte ich immer mal wieder ukrainisches Fernsehen verfolgt, konnte da aber mit meinem Russisch nicht sehr gut mitkommen (obwohl ja das Ukrainische dankenswerterweise die Vokale schön klar ausspricht wie sie auch geschrieben werden - was ja umgekehrt eine große Hürde im Russischen ist). Aufgefallen sind mir aber auf Schritt und Tritt die vielen, vielen Polonismen.
Dennoch ist und bleibt die ukrainische Sprache in ihrem Grundriss - vor allem ihrer Grammatik - eine durch und durch russische Sprache. Aber das ist das Weißrussische eben auch. Und natürlich das Großrussische. Niemand käme auf die Idee, das Ukrainische als polnischen oder slovakischen Dialekt anzusehen, während die Vorstellung des Ukrainischen als russischen Dialektes ja durchaus ihre Anhänger hat.
Diese Sprache ist auch sehr wertvoll, da sie sehr viel Altes bewahrt, was das Großrussische längst aufgegeben hat (z.B. den Vokativ oder Ruffall oder das alte slavische Wort für 'und', TA und andere alte slavische Wörter, die es teils sonst nirgendwo mehr gibt).

dr-esperanto
02.10.2016, 06:40
Schmiere = μύρον

Murmillo
02.10.2016, 06:41
hier wird nicht Substantiv übersetzt sondern das Verb "fliegen-letat".

летать - Das Weichheitszeichen ( mjagki snak) "ь" am Ende nicht vergessen, weswegen es "letatch" ausgesprochen wird ( habe ich jedenfalls mal so gelernt).

solg
02.10.2016, 06:58
Der Vergleich mit dem Holländischen ist sehr gut: sprachlich ungebildete Deutsche können mit Holländisch wenig anfangen, höchstens noch in geschriebener Form (das liegt aber auch vor allem daran, dass man kaum mal je mit Niederländisch in Berührung kommt und diese Sprache kaum je mal braucht).
Eine ukrainische Sprache gibt es sehr wohl (es würde ja auch niemand die Existenz des Holländischen leugnen) - und dieser ehemalige kleinrussische Dialekt da an der slowakisch-polnischen Grenze ist während der nationalistischen Zeit der Romantik dermaßen (oft genug auch noch künstlich) mit Polonismen und dann vor allem auch bewussten Eigenbildungen von Wörtern dem Großrussischen unähnlich gemacht worden, dass heutige Russen Ukrainern nur sehr schwer (d.h. mit mehr oder weniger großer Anstrengung) folgen können - hat mir jedenfalls vor Jahrzehnten mal ein (auch sprachlich sehr gebildeter) Russe gesagt. Natürlich, wenn ein Russe dort lebt und ständig mit Ukrainisch zu tun hat, dann wird es auch jeden Tag einfacher mit der Sprache.
Vor Jahren hatte ich immer mal wieder ukrainisches Fernsehen verfolgt, konnte da aber mit meinem Russisch nicht sehr gut mitkommen (obwohl ja das Ukrainische dankenswerterweise die Vokale schön klar ausspricht wie sie auch geschrieben werden - was ja umgekehrt eine große Hürde im Russischen ist). Aufgefallen sind mir aber auf Schritt und Tritt die vielen, vielen Polonismen.
Reine Sprachen (also im Sinne von "nicht verunreinigt" durch den Einfluss anderer, zudem noch nichtverwandter, Sprachen) dürftest du heute allenfalls noch bei den "Unkontaktierten Völkern" antreffen.
Dialekte als eine neue eigenständige Sprache zu etablieren ist immer politisch motiviert und geht mit Nationbuilding einher. Im Endeffekt das klassische "Divide et impera".
Zum Niederländischen: Politisch unkorrekt, ungeachtet der historischen Vorbelastungen und meinetwegen auch despektierlich unseren sympathischen Nachbarn gegenüber, kann man sagen, dass Niederländisch nichts weiter als ein westfriesischer Dialekt ist.

dr-esperanto
02.10.2016, 07:06
Sprachlich historisch ja, aber eben durch die frühe staatliche Selbstständigkeit der Niederlande haben sich viele, viele Wörter dort halten können, die kein Deutscher heute mehr kennt.
Was eben das Verständnis so erschwert. Z.B. PRAATEN 'sprechen', was wir als BRATEN verstehen....dabei ist es nichts anderes als ein BRADDELN...
Sicher ist es für Norddeutsche besser verständlich, aber auch da braucht man schon ein gehöriges sprachhistorisches Hintergrundwissen, um die Holländer immer richtig zu verstehen.
Viel besser geht es mit Schweizerdeutsch, aber selbst wir Süddeutschen brauchen da viele Jahre Übung, um da immer folgen zu können! Jedenfalls, wenn man nicht im Land lebt.

-jmw-
02.10.2016, 09:43
:?Was soll dieser unleserliche Scheiß :?
Rechtsklick, Graphikadresse kopieren, einfügen, vergrössern, lesen.

-jmw-
02.10.2016, 09:45
Keine Ahnung welcher Tischenko so eine Hologramm erstellt hat, aber wenn einer "ukrainische Sprache" von russischer unterscheidet der ist provokatorischer Lügner! Den es gibt keine ukrainische Sprache!Das ist russische Sprache! Die heutige s.g ukrainische Sprache wurde im 20Jh. aus Galizien von Hungar-Austrier erschaffen.
Widersprichst Du Dir da jetzt nicht selbst? :)

Dima
02.10.2016, 11:21
Auch Holländer waren mal Deutsche und sind heute etwas ganz anderes...
Der Unterschied liegt darin, dass das Verständnis "Ukrainer" künstlich entstanden ist. Das Konzept eines "eigenständigen, ukrainischen Volkes" haben sich die Polen und die Österreicher schlicht ausgedacht! Und sogar die ukrainische "Sprache" hat man sich aus den Fingern gesogen!

Ich will hier niemand beleidigen, der sich als Ukrainer fühlt, aber historische Fakten sind nunmal historische Fakten.

Steht sogar in der Wikipedia, der man wirklich nicht vorwerfen kann "pro-russisch" zu sein, schwarz auf weiß drin:


"Von kirchlicher und staatlicher Seite wurden die Bewohner der Ukraine im Russischen Reich Kleinrussen (малороссы) genannt, da dort eine Konzeption der drei Zweige des russischen Volkes (Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen) gängig war. Im Zuge des romantischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts entwickelte sich vor allem im österreichisch beherrschten Galizien eine Konzeption der Eigenständigkeit des ukrainischen Volkes, die von Wien als Gegengewicht gegen den polnischen Adel gefördert wurde und breitere Schichten der Bevölkerung umfasste.[5] Nach und nach schufen die ukrainischen Intellektuellen eine standardisierte Literatursprache, die Unterschiede zum Russischen aufwies. Auch das Wort Ukrainer, das in den Jahrhunderten zuvor die wörtliche Bedeutung „Bewohner des Grenzgebiets“ behalten hatte, begann sich als neues Ethnonym durchzusetzen."

https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainer



Ergo sind die Ukrainer kein natürlich entstandenes Volk, sondern das Ergebnis des Kulturkampfes der Polen und Österreicher gegen das Russische Reich. Und die Angelsachsen haben diese Karte später geschickt ausgespielt, um die russische Welt, die russische Zivilisation, zu spalten. Ganz getreu dem Motto "Divide et impera".

Und im Endeffekt bekämpfen sich im Donbass Russen auf der einen und Russen auf der anderen Seite. Das ist das Schreckliche an der ganzen Geschichte.

-jmw-
02.10.2016, 11:42
Ein künstlich geschaffenes Volk, welches eine künstlich geschaffene Sprache spricht, spricht dennoch eben diese Sprache und also kann man ihren lexikalischen Abstand zum Russischen messen & darstellen.

Das seit #46 diskutierte Problem ist also gar keines.

Ή Λ K Λ П
02.10.2016, 11:46
Der Unterschied liegt darin, dass das Verständnis "Ukrainer" künstlich entstanden ist. Das Konzept eines "eigenständigen, ukrainischen Volkes" haben sich die Polen und die Österreicher schlicht ausgedacht! Und sogar die ukrainische "Sprache" hat man sich aus den Fingern gesogen!

Ich will hier niemand beleidigen, der sich als Ukrainer fühlt, aber historische Fakten sind nunmal historische Fakten.

Steht sogar in der Wikipedia, der man wirklich nicht vorwerfen kann "pro-russisch" zu sein, schwarz auf weiß drin:



https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainer



Ergo sind die Ukrainer kein natürlich entstandenes Volk, sondern das Ergebnis des Kulturkampfes der Polen und Österreicher gegen das Russische Reich. Und die Angelsachsen haben diese Karte später geschickt ausgespielt, um die russische Welt, die russische Zivilisation, zu spalten. Ganz getreu dem Motto "Divide et impera".

Und im Endeffekt bekämpfen sich im Donbass Russen auf der einen und Russen auf der anderen Seite. Das ist das Schreckliche an der ganzen Geschichte.

Mir ist wahrlich noch kein Ukrainer begegnet, der sich als Russe empfunden hat. Du bist ja selber väterlicherseits türkischer Herkunft und identifizierst dich mit den Werten und Normen der russischen Gesellschaft als Slawe.

Woher nimmst Du dir das Recht, den Ukrainern, die Wertschätzung der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe abzuerkennen?

Shahirrim
02.10.2016, 12:15
Reine Sprachen (also im Sinne von "nicht verunreinigt" durch den Einfluss anderer, zudem noch nichtverwandter, Sprachen) dürftest du heute allenfalls noch bei den "Unkontaktierten Völkern" antreffen.
Dialekte als eine neue eigenständige Sprache zu etablieren ist immer politisch motiviert und geht mit Nationbuilding einher. Im Endeffekt das klassische "Divide et impera".
Zum Niederländischen: Politisch unkorrekt, ungeachtet der historischen Vorbelastungen und meinetwegen auch despektierlich unseren sympathischen Nachbarn gegenüber, kann man sagen, dass Niederländisch nichts weiter als ein westfriesischer Dialekt ist.

Was ist mit Malti? Das kann man nicht so einfach lernen, da es keine wirklichen Ähnlichkeiten zu anderen Sprachen gibt. Dennoch würde ich nicht sagen, dass die Malteser keinen Kontakt zur Welt haben, ganz im Gegenteil! :D

tabasco
02.10.2016, 12:24
Keine Ahnung welcher Tischenko so eine Hologramm erstellt hat, aber wenn einer "ukrainische Sprache" von russischer unterscheidet der ist provokatorischer Lügner! Den es gibt keine ukrainische Sprache!Das ist russische Sprache! Die heutige s.g ukrainische Sprache wurde im 20Jh. aus Galizien von Hungar-Austrier erschaffen.

:vogel:

Zu heiß geduscht, was?

tabasco
02.10.2016, 12:27
prüfen - prowerit (russ)

Proverjat' (проверять)

Gryphus
02.10.2016, 12:42
Proverjat' (проверять)

Ist doch egal ob finit oder infinit, geht beides.

tabasco
02.10.2016, 12:43
Ist doch egal ob finit oder infinit, geht beides.

Prüfen ist "nicht vollendet". "Geprüft haben" wäre проверить.

Dima
02.10.2016, 12:44
Mir ist wahrlich noch kein Ukrainer begegnet, der sich als Russe empfunden hat. Du bist ja selber väterlicherseits türkischer Herkunft und identifizierst dich mit den Werten und Normen der russischen Gesellschaft als Slawe.

Woher nimmst Du dir das Recht, den Ukrainern, die Wertschätzung der Zugehörigkeit zu einer ethnischen Gruppe abzuerkennen?
Erstens. Ich erkenne niemandem etwas ab. Meinetwegen kann sich jeder als Ukrainer sehen, der es will. Meinetwegen können sich alle Ukrainer ihren ukrainischen Dreizack ins Gesicht tätowieren lassen. Das ist mir egal. Aber es gibt die historische Tatsache, und die einschlägige Quelle habe ich zitiert, dass das Verständnis "Ukrainer" von polnischen und österreichischen Eliten künstlich geschaffen wurde, um die russische Welt zu spalten.

Zweitens steht in meiner Geburtsurkunde zunächst einmal "Vater Russe, Mutter Deutsche". Mein Vater hat wiederum hat einen russischen Vater und eine tschuwaschische Mutter. Meine Oma ist Tschuwaschin. Keine Türkin.

Ich meine, wenn du die Ukrainer schon von den Russen unterscheidest, dann musst du so konsequent sein, einzusehen, dass Tschuwaschen keine Türken sind. Ich war selber in Tscheboksary (Şupaşkar), der Hauptstadt der Republik Tschuwaschien, da sieht sich keiner als Türke.

Und um Russisch zu sein, muss man kein 100%iger slawischer Russe sein. Ich bin kein Rassist. Für mich kann jeder Russe werden, der sich vollständig in der russischen Welt assimiliert. Deshalb sagt man bei uns: "Russe ist keine Ethnie, Russe ist ein Geisteszustand".

Gryphus
02.10.2016, 12:45
Prüfen ist "nicht vollendet". "Geprüft haben" wäre проверить.

Meh, der Unterschied lässt sich nicht gut aufs Deutsche übertragen.

Kannst du das prüfen?
Ты можешь это проверить?

tabasco
02.10.2016, 12:47
Meh, der Unterschied lässt sich nicht gut aufs Deutsche übertragen.

Kannst du das prüfen?
Ты можешь это проверить?
Richtig. Deutsch hat kontextuelles "vollendet". Das Infinitiv zu "prüfen" ist trotzdem "proverjat'".

Gryphus
02.10.2016, 12:51
Richtig. Deutsch hat kontextuelles "vollendet". Das Infinitiv zu "prüfen" ist trotzdem "proverjat'".

Ja, ist aber nur zur Angabe des lexikalischen (словарный) Infinitivs relevant und auch da nur als Konvention. Für den Vergleich mit prüfen geht durchaus die finite Form, spielt ja für die Übersetzbarkeit ohne Kontext keine Rolle.

tabasco
02.10.2016, 12:53
Ja, ist aber nur zur Angabe des lexikalischen (словарный) Infinitivs relevant und auch da nur als Konvention. Für den Vergleich mit prüfen geht durchaus die finite Form, spielt ja für die Übersetzbarkeit ohne Kontext keine Rolle.
Den Inhalt (also Gegenüberstellung der Sprachen) beeinflusst mein Einwand nicht. Wie du meinst ... war nur ein kleine Bemerkung am Rande.

Bolle
02.10.2016, 12:58
Wann teilte sich die Sprache? Die meisten Forscher gehen von einer Sprachtrennung nicht vor 3400 v. Chr. aus.

Es wäre interessant die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen zu kennen.Ich habe erstes Beispiel.

Die Mücke (althochdeutsch mugga, mucca) , auf slawisch/russisch "Mucha"-Fliege. Ein indoeuropäisches Wort.

Steht doch in der Bibel! Turmbau zu Babel.....Babylon wurde ca. 2.300 vor Christus zerstört, also muss es davor gewesen sein.



Der Turmbau zu Babel: Gen 11,1-9
1 Alle Menschen hatten die gleiche Sprache und gebrauchten die gleichen Worte.
2 Als sie von Osten aufbrachen, fanden sie eine Ebene im Land Schinar und siedelten sich dort an.
3 Sie sagten zueinander: Auf, formen wir Lehmziegel, und brennen wir sie zu Backsteinen. So dienten ihnen gebrannte Ziegel als Steine und Erdpech als Mörtel.
4 Dann sagten sie: Auf, bauen wir uns eine Stadt und einen Turm mit einer Spitze bis zum Himmel, und machen wir uns damit einen Namen, dann werden wir uns nicht über die ganze Erde zerstreuen.
5 Da stieg der Herr herab, um sich Stadt und Turm anzusehen, die die Menschenkinder bauten.
6 Er sprach: Seht nur, ein Volk sind sie, und eine Sprache haben sie alle. Und das ist erst der Anfang ihres Tuns. Jetzt wird ihnen nichts mehr unerreichbar sein, was sie sich auch vornehmen.
7 Auf, steigen wir hinab, und verwirren wir dort ihre Sprache, so dass keiner mehr die Sprache des anderen versteht.
8 Der Herr zerstreute sie von dort aus über die ganze Erde, und sie hörten auf, an der Stadt zu bauen.

9 Darum nannte man die Stadt Babel (Wirrsal), denn dort hat der Herr die Sprache aller Welt verwirrt, und von dort aus hat er die Menschen über die ganze Erde zerstreut.

http://www.zum.de/Faecher/kR/Saar/gym/projekte/bibel/mythos/babel.shtml

Gryphus
02.10.2016, 13:20
Die Mücke (althochdeutsch mugga, mucca) , auf slawisch/russisch "Mucha"-Fliege. Ein indoeuropäisches Wort.

Solche Wörter mit gemeinsamem Ursprung fallen mir ständig auf, aber spontan kann ich nur die auffälligsten auflisten:

Wasser / Woda
Sonne / Solnce
Schwester / Sestra (eig. fast alle "Familienwörter")
Kater / Kot (Katze / Koshka)
Meer / More
Auge / oko / (lat) oculus
Schild / Szscit
(eng) battle / bitva
(eng) to beat / bit'
Welle / Wolna
Hügel / Holm
Grab / Grob

... was mir spontan eben eingefallen ist, gibt noch einen Haufen mehr. Und das sind auch nur die offensichtlichen, bei manchen Wörtern ist durch Lautwandel die Verwandschaft nicht mehr so gut erkennbar.

History Hacker
02.10.2016, 13:20
Etwas Ähnliches wie in der Ukraine und in Weißrussland kann man ja auch im früheren Jugoslawien beobachen.
Da entstehen vor unseren Augen aus der einstigen serbokroatischen Sprache eigenständige Sprachen (Serbisch, Kroatisch, Bosnisch),
gefördert durch
1) unterschiedliche Religionen,
2) unterschiedliche Schriften,
3) Staatsbildungen, und vor allem
4) den Willen der dortigen Staatenlenker, sich von den Nachbarn abzugrenzen (damit bloß keiner die Existenzberechtigung dieser Staaten bezweifelt!)

Auch in Skandinavien würde man wohl Dänisch, Schwedisch und Norwegisch als Dialekte einer gemeinsamen Sprache ansehen,
wenn es nicht die drei Staaten mit ihren Nationalsprachen geben würde.
Man sieht das dort allerdings schon seit langem viel lockerer als im ehemaligen Jugoslawien,
was das gegenseitige Verstehen natürlich ungemein fördert!

In Deutschland läuft es genau anders herum:
Die ehemals durch unterschiedliche (teilweise praktisch unverständliche) Dialekte getrennten Regionen
wachsen sprachlich zusammen, da
1) durch die Reichsgründung und eine gemeinsame Hochsprache,
2) den Zweiten Weltkrieg und die dadurch ausgelöste Durchmischung,
3) moderne gemeinsame Massenmedien, und
4) eine weit höhere Mobilität und viel mehr interregionale Kommunikation als früher
die städtische Jugend heute weitgehend (ein mehr oder weniger gutes ;-) Hochdeutsch spricht,
nur noch mundartlich leicht gefärbt. Gewisse Regionen mal ausgenommen ;-)
Soziolekte (schichtenabhängig) spielen da mittlerweile wohl schon eine größere Rolle.

Nachbar
02.10.2016, 13:31
Etwas Ähnliches wie in der Ukraine und in Weißrussland kann man ja auch im früheren Jugoslawien beobachen.
Da entstehen vor unseren Augen aus der einstigen serbokroatischen Sprache eigenständige Sprachen (Serbisch, Kroatisch, Bosnisch),
gefördert durch
1) unterschiedliche Religionen,
2) unterschiedliche Schriften,
3) Staatsbildungen, und vor allem
4) den Willen der dortigen Staatenlenker, sich von den Nachbarn abzugrenzen (damit bloß keiner die Existenzberechtigung dieser Staaten bezweifelt!)

Auch in Skandinavien würde man wohl Dänisch, Schwedisch und Norwegisch als Dialekte einer gemeinsamen Sprache ansehen,
wenn es nicht die drei Staaten mit ihren Nationalsprachen geben würde.
Man sieht das dort allerdings schon seit langem viel lockerer als im ehemaligen Jugoslawien,
was das gegenseitige Verstehen natürlich ungemein fördert!

In Deutschland läuft es genau anders herum:
Die ehemals durch unterschiedliche (teilweise praktisch unverständliche) Dialekte getrennten Regionen
wachsen sprachlich zusammen, da
1) durch die Reichsgründung und eine gemeinsame Hochsprache,
2) den Zweiten Weltkrieg und die dadurch ausgelöste Durchmischung und
3) moderne gemeinsame Massenmedien
die städtische Jugend heute weitgehend (ein mehr oder weniger gutes ;-) Hochdeutsch spricht,
nur noch mundartlich leicht gefärbt. Gewisse Regionen mal ausgenommen ;-)
Soziolekte (schichtenabhängig) spielen da mittlerweile wohl schon eine größere Rolle.

Ein aus meiner Sicht äusserst wichtiger Hinweis.

Verwendete man die Begriffe in korrekter Weise und würde Sprache und Dialekt richtig einsetzen, so gäbe es sicher sehr wenig Sprachen, dafür mehr Dialekte.

Wikipedia: Dialekt

Ein Dialekt (lateinisch dialectus und dialectos, griechisch διάλεκτος diálektos „Gespräch/Diskussion, Redeweise, Dialekt/Mundart, Sprache“, von griechisch διαλέγεσθαι dialégesthai „mit jemandem reden“) oder eine Mundart ist eine lokale oder regionale Sprachvarietät.

Er kann sich von anderen Dialekten wie auch von der Standardsprache (ursprünglich Schriftsprache) in allen Sprachbereichen – Lautebene (Phonologie), Wortbeugung (Morphologie), Wortschatz (Lexik), Satzbau (Syntax) und Idiomatik – unterscheiden.

Dima
02.10.2016, 14:06
Solche Wörter mit gemeinsamem Ursprung fallen mir ständig auf, aber spontan kann ich nur die auffälligsten auflisten:

Wasser / Woda
Sonne / Solnce
Schwester / Sestra (eig. fast alle "Familienwörter")
Kater / Kot (Katze / Koshka)
Meer / More
Auge / oko / (lat) oculus
Schild / Szscit
(eng) battle / bitva
(eng) to beat / bit'
Welle / Wolna
Hügel / Holm
Grab / Grob

... was mir spontan eben eingefallen ist, gibt noch einen Haufen mehr. Und das sind auch nur die offensichtlichen, bei manchen Wörtern ist durch Lautwandel die Verwandschaft nicht mehr so gut erkennbar.
Es gibt auch viele Germanismen im Russischen:

Absatz (Абзац --> "Absaz")

Anschlag (Аншлаг --> "Anshlag") - Mit "Anshlag" meint man im Russischen Situationen, wo z.B. Konzerte, Theateraufführungen oder Fußballspiele im Vorfeld vollständig ausverkauft sind, also wenn extrem viele Leute hingehen. Ein Ereignis, dass eine sehr hohe Popularität besitzt.

Buchhalter (Бухгалтер --> "Buchgalter") - offizielle Berufsbezeichnung des Buchhalters in Russland

Butterbrot (Бутерброд --> "Buterbrod") - Stück Brot mit Butter, Käse oder Wurst

Dübel (Дюбель --> "Djubel")

Falsch (Фальшь --> "Falsch") - Unaufrichtigkeit, Täuschung, Heuchelei

Feuerwerk (Фейерверк --> "Fejerwerk")

Gastarbeiter (Гастарбайтер --> "Gastarbajter") - bezeichnet einen Gastarbeiter in Russland, heute werden damit vorwiegend Arbeitsmigranten aus Zentralasien und Moldawien genannt

Gastrolle (Гастроль --> "Gastrol") - Die Tournee eines Musikers oder Künstlers

Gefreiter (Ефрейтор --> "Efrejtor") - Soldaten-Dienstgrad.

Grund (Грунт --> "Grunt") - damit wird oft die Erde bzw. der Boden bezeichnet.

Halstuch (Галстук --> "Galstuk") - Krawatte

Kaputt (Капут --> "Kaput") - wenn etwas zu Bruch gegangen ist, oft wird aber der Satz "Gitler kaput" ("Hitler ist kaputt") gesagt, der von den Rotarmisten im 2. Weltkrieg verwendet wurde. Heute ist es eine beliebte "Anrede" der klischeehaften russischen Touristen gegenüber deutschen Touristen in der Türkei oder in Ägypten. :D

Kurort (Курорт --> "Kurort") - Ort, der hinsichtlich seiner klimatischen und natürlichen Umgebung anziehend für Touristen ist (damit ist nicht zwangsläufig ein Ort gemeint, in dem man eine Kur machen kann)

Landschaft (Ландшафт --> "Landshaft") - Hauptüberblick über eine Gegend

Marschroute (Маршрут --> "Marschrut") - geplante Reiseroute

Platz (Плац --> "Plaz") - Ort, wo militärische Paraden abgehalten werden

Perückenmacher (Парикмахер --> "Parikmacher") - Friseur

Rucksack (Рюкзак --> "Rjuksak")

Schlagbaum (Шлагбаум --> "Schlagbaum")

Schlange (Шланг --> "Schlang") - Schlauch

Schlosser (Слесарь --> "Slesar")

Spritze (Шприц --> "Schpriz")

Stuhl (Стул --> "Stul")

Stück (Штука --> "Schtuka")

Torf (Торф --> "Torf")

Zeche (Цех --> "Zech") - Zusammenschluss von Handwerkern oder Menschen des gleichen Berufs

Ziffernblatt (Циферблат --> "Ziferblat")

Gryphus
02.10.2016, 14:11
Es gibt auch viele Germanismen im Russischen:

Das sowieso, aber das ist ein anderes Thema. Mir würden noch Maßstab (масштаб) und Jahrmarkt (ярмарка / jarmarka) einfallen.

Rikimer
02.10.2016, 14:14
Der Unterschied liegt darin, dass das Verständnis "Ukrainer" künstlich entstanden ist. Das Konzept eines "eigenständigen, ukrainischen Volkes" haben sich die Polen und die Österreicher schlicht ausgedacht! Und sogar die ukrainische "Sprache" hat man sich aus den Fingern gesogen!

Ich will hier niemand beleidigen, der sich als Ukrainer fühlt, aber historische Fakten sind nunmal historische Fakten.

Steht sogar in der Wikipedia, der man wirklich nicht vorwerfen kann "pro-russisch" zu sein, schwarz auf weiß drin:



https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainer



Ergo sind die Ukrainer kein natürlich entstandenes Volk, sondern das Ergebnis des Kulturkampfes der Polen und Österreicher gegen das Russische Reich. Und die Angelsachsen haben diese Karte später geschickt ausgespielt, um die russische Welt, die russische Zivilisation, zu spalten. Ganz getreu dem Motto "Divide et impera".

Und im Endeffekt bekämpfen sich im Donbass Russen auf der einen und Russen auf der anderen Seite. Das ist das Schreckliche an der ganzen Geschichte.

Das Ukrainisch wird aus einem Dialekt hervorgegangen sein. Dazu noch die lange Trennung durch litauisch-polnische Herrschaft und später Österreich-Ungarn. Was erwartest du als Ergebnis? Und der Kern der Trennung wird wohl in der Zerstörung von Kiew als Kern des Russischen Reichs durch die Tataren gewesen sein. Und die Sowjetunion mit Stalin waren auch nicht gerade hilfreich im Einigungsprozess.

So ist nun das Ergebnis.

Hätte es den Dreissigjährigen Krieg in Deutschland nicht gegeben, weil der Katholizismus unter dem radikalen Arm der Jesuiten es nicht akzeptieren konnte das die Menschen ihrer überdrüssig sind, Holland wäre nichts anderes als ein niederdeutscher Dialekt, wie dieser bis zur Reichseinigung 1871 überall in Norddeutschland gesprochen worden ist. Bis man per staatlicher Gewalt die Dialekte ausmerzte und die Kunstsprache Hochdeutsch durchsetzte.

So aber gibt es das Holländische. Es ist eine eigene Sprache, eine eigene Kultur, etwas anderes. So ist Geschichte.

Rikimer
02.10.2016, 14:16
Das sowieso, aber das ist ein anderes Thema. Mir würden noch Maßstab (масштаб) und Jahrmarkt (ярмарка / jarmarka) einfallen.

Butterbrot und Schlagbaum fällt mir noch ein. Zwei offensichtlich deutsche Wörter, welche ständig in der Ukraine benutzt werden.

Gryphus
02.10.2016, 14:35
Butterbrot und Schlagbaum fällt mir noch ein. Zwei offensichtlich deutsche Wörter, welche ständig in der Ukraine benutzt werden.

In der Ukraine sagt man auch "Zucker" (wobei das russisch "Sakhar" vielleicht auch irgendwie verwandt ist). Das ukrainische Wort für "suchen" ist "шукать" (shukat') oder so, was von "suchen" kommt. Oder "дякую" (dyakuyu), kommt von "danke" und heißt das Selbe. Das sind überwiegend österreichische Einflüsse.

Kreuzbube
02.10.2016, 14:39
Ich kann mir vorstellen, daß es in der Ur-Sprache ein gemeinsames Wort für "Fluß" gab. Man denke z.B. an Don, Donau, Düna, Dnjepr usw.

Mittelfrank
02.10.2016, 16:39
Es gibt auch viele Germanismen im Russischen:
Stuhl (Стул --> "Stul")



Das ist ein typisches indoeurop. Wort. Alt indisches Wort sthāрауаti (stellt) . Und altes russisches Wort. Vergleiche russ. Wörter stojat (stehen) Stopa (stapfen) (Fuß) .Ob genau dieses Wort ,sagen wir im 11 Jh aus dem germanischen übernommen wurde kann man nicht beweisen.

tabasco
02.10.2016, 16:45
Я чекаю на тебe (ukr) Wörtlich wie Deutsches "Ich warte auf Dich" vom Satzbau her gleich, hat mich schon immer fasziniert.

tabasco
02.10.2016, 16:47
Butterbrot und Schlagbaum fällt mir noch ein. Zwei offensichtlich deutsche Wörter, welche ständig in der Ukraine benutzt werden.

Stangenzirkel. Bedeutet aber "Schiebelehre" in Russischen.

Bolle
02.10.2016, 16:52
Na wer kennt es noch?


,,Nina, Nina, tam kartina, eto traktor i motor“

Dima
02.10.2016, 17:29
In der Ukraine sagt man auch "Zucker" (wobei das russisch "Sakhar" vielleicht auch irgendwie verwandt ist). Das ukrainische Wort für "suchen" ist "шукать" (shukat') oder so, was von "suchen" kommt. Oder "дякую" (dyakuyu), kommt von "danke" und heißt das Selbe. Das sind überwiegend österreichische Einflüsse.
Oder eher polnische.

Danke = dziekuje

Suchen = szukac



Ukrainisch ist ein künstlicher Mischmasch aus Polnisch, galizischem Bauerndialekt und Russisch.

Klingt hart, ist aber so.

Gryphus
02.10.2016, 18:38
Я чекаю на тебe (ukr) Wörtlich wie Deutsches "Ich warte auf Dich" vom Satzbau her gleich, hat mich schon immer fasziniert.

Das Phänomen nennt sich Calque oder Lehnübersetzung. Dabei wird nicht direkt ein Wort (oder eine Phrase) aus einer anderen Sprache entlehnt, sondern mit den gleichbedeutenden semantischen Partikeln der eigenen Sprache nachgebildet. Im Russischen gibt es auch Wörter, die ein Calque deutscher Wörter darstellen, z. B. выглядеть für "aussehen" oder зависеть für "abhängen". Oft entstehen solche Wörter, wenn ein Superstrat (https://de.wikipedia.org/wiki/Superstrat_(Linguistik)) in einem Substrat (https://de.wikipedia.org/wiki/Substrat_(Linguistik)) aufgeht.

Gryphus
02.10.2016, 18:48
(...)


Oder eher polnische.

Danke = dziekuje

Suchen = szukac

Stimmt, du hast recht. Aber die Polen haben das wiederum von den Deutschen.


Ukrainisch ist ein künstlicher Mischmasch aus Polnisch, galizischem Bauerndialekt und Russisch.

Klingt hart, ist aber so.

Jede Sprache enthält Einflüsse anderer Sprachen, das hat nichts zu heißen. Der Unterschied zwischen einer Sprache und einem Dialekt ist, dass eine Sprache standardisiert und kodifiziert ist und ein Dialekt nicht. Jeder gewissenhafte Linguist muss daher anerkennen, dass das Ukrainische eine vollwertige (und lebendig gesprochene) Sprache ist, die sogar über eine nationale Literatur verfügt.

Sprachhistorisch kann man über das Ukrainische nun einiges sagen und dessen Entwicklung auf politische Faktoren zurückführen, aber bei welcher Sprache kann man das nicht? Mir persönlich gefällt es ganz gut, ist eine schöne Sprache.

P.S: Der Dialekt, auf dem Standard-Ukrainisch basiert, ist nicht aus Galizien, sondern vom Dnjepr.

Dima
02.10.2016, 19:09
Stimmt, du hast recht. Aber die Polen haben das wiederum von den Deutschen.



Jede Sprache enthält Einflüsse anderer Sprachen, das hat nichts zu heißen. Der Unterschied zwischen einer Sprache und einem Dialekt ist, dass eine Sprache standardisiert und kodifiziert ist und ein Dialekt nicht. Jeder gewissenhafte Linguist muss daher anerkennen, dass das Ukrainische eine vollwertige (und lebendig gesprochene) Sprache ist, die sogar über eine nationale Literatur verfügt.

Sprachhistorisch kann man über das Ukrainische nun einiges sagen und dessen Entwicklung auf politische Faktoren zurückführen, aber bei welcher Sprache kann man das nicht? Mir persönlich gefällt es ganz gut, ist eine schöne Sprache.

P.S: Der Dialekt, auf dem Standard-Ukrainisch basiert, ist nicht aus Galizien, sondern vom Dnjepr.
Ich will nicht über die Schönheit oder Nicht-Schönheit des Ukrainischen urteilen. Lieder auf Ukrainisch sind z.B. wirklich schön.

Dies kann und darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Sprache von österreichischen Eliten bewusst geschaffen und gefördert wurde, um den polnischen Adel zu unterminieren. Später jedoch - und das ist das weitaus Traurigere - haben die Angelsachsen das Ukrainetum aufgegriffen, um die russische Welt zu spalten. Mit Erfolg, wie man sieht.

Und darum geht es mir!

Siehe:

"Von kirchlicher und staatlicher Seite wurden die Bewohner der Ukraine im Russischen Reich Kleinrussen (малороссы) genannt, da dort eine Konzeption der drei Zweige des russischen Volkes (Großrussen, Kleinrussen und Weißrussen) gängig war. Im Zuge des romantischen Nationalismus des 19. Jahrhunderts entwickelte sich vor allem im österreichisch beherrschten Galizien eine Konzeption der Eigenständigkeit des ukrainischen Volkes, die von Wien als Gegengewicht gegen den polnischen Adel gefördert wurde und breitere Schichten der Bevölkerung umfasste.[5] Nach und nach schufen die ukrainischen Intellektuellen eine standardisierte Literatursprache, die Unterschiede zum Russischen aufwies. Auch das Wort Ukrainer, das in den Jahrhunderten zuvor die wörtliche Bedeutung „Bewohner des Grenzgebiets“ behalten hatte, begann sich als neues Ethnonym durchzusetzen."

Quelle: https://de.wikipedia.org/wiki/Ukrainer

Mittelfrank
02.10.2016, 19:18
Jede Sprache enthält Einflüsse anderer Sprachen, das hat nichts zu heißen. Der Unterschied zwischen einer Sprache und einem Dialekt ist, dass eine Sprache standardisiert und kodifiziert ist und ein Dialekt nicht. Jeder gewissenhafte Linguist muss daher anerkennen, dass das Ukrainische eine vollwertige (und lebendig gesprochene) Sprache ist, die sogar über eine nationale Literatur verfügt.

Das ein Blödsinn erzählst du da..man man .Sag doch gleich dass du etwas mit maidanismus-ukrainismus zu tun hast.:dru:

Gryphus
02.10.2016, 19:28
Ich will nicht über die Schönheit oder Nicht-Schönheit des Ukrainischen urteilen. Lieder auf Ukrainisch sind z.B. wirklich schön.

Dies kann und darf jedoch nicht darüber hinwegtäuschen, dass diese Sprache von österreichischen Eliten bewusst geschaffen und gefördert wurde, um den polnischen Adel zu unterminieren. Später jedoch - und das ist das weitaus Traurigere - haben die Angelsachsen das Ukrainetum aufgegriffen, um die russische Welt zu spalten. Mit Erfolg, wie man sieht.

Und darum geht es mir!

Variationen des Russischen, die im Süden Russlands gesprochen wurden (vor allem im Kuban-Gebiet), waren dem heutigen Ukrainischen sehr ähnlich. Zwischen der Ukraine und Russland besteht ein sog. dialektologisches Kontinuum. Wieso sich diese beiden Sprachen heute aber so stark unterscheiden, ist weil unterschiedliche Dialekte als Grundlage zur Standardisierung genommen wurden. Das heutige Standard-Russisch (литературный русский язык) basiert auf dem zentralrussischen Dialekt, der in Moskau gesprochen wurde. Das Ukrainische nahm für dessen Standardisierung einen Dnjepr-Dialekt zur Grundlage. Was ich sagen will ist, dass das Ukrainische keine künstliche Esperanto-Sprache ist. Es ist eine natürliche, vollwertige Sprache mit echten Muttersprachlern.

Worauf du hinweist ist, dass ohne fremdländische Einflüsse die Ukraine sich (aufgrund des starken Einflusses der russischen Kultur) vermutlich freiwillig russifiziert hätte, wie z. B. Weißrussland, und dort heute überall Russisch gesprochen werden würde. Das mag stimmen, spricht der ukrainischen Sprache aber ihre Existenzberechtigung nicht ab.

Gryphus
02.10.2016, 19:33
Das ein Blödsinn erzählst du da..man man .Sag doch gleich dass du etwas mit maidanismus-ukrainismus zu tun hast.:dru:

Ich bin Slawist und Sprachwissenschaftler und kenne sowohl die Gegend als auch den Fachbereich besser als du. Die aktuelle ukrainische Regierung halte ich für fast so schlimm wie den roten Abschaum von 1917* (wobei mich das nicht zu einem Unterstützer von DNR / LNR macht), daher ist deine Unterstellung falsch. Ich bin darüber hinaus für die Wiedervereinigung der Ukraine und Weißrusslands mit Russland.

*beides ist auch noch gleichermaßen jüdisch.

Mittelfrank
02.10.2016, 19:49
.

Wir hier sprechen doch nicht über künstlich geschaffene ukr.Sprache die heutzutage sich schon formiert hat. Die Rede war doch dass dieser russische Dialekt doch nicht 30tsd.Jahre von der russischen Sprache zu unterscheiden wäre ., so wie diese idiotische Grafik zeigt http://politikforen.net/showthread.php?173622-Indoeurop%C3%A4ische-Ursprache-und-die-Gemeinsamkeiten-der-Folgesprachen&p=8739560&viewfull=1#post8739560

Dima
02.10.2016, 19:52
Variationen des Russischen, die im Süden Russlands gesprochen wurden (vor allem im Kuban-Gebiet), waren dem heutigen Ukrainischen sehr ähnlich. Zwischen der Ukraine und Russland besteht ein sog. dialektologisches Kontinuum. Wieso sich diese beiden Sprachen heute aber so stark unterscheiden, ist weil unterschiedliche Dialekte als Grundlage zur Standardisierung genommen wurden. Das heutige Standard-Russisch (литературный русский язык) basiert auf dem zentralrussischen Dialekt, der in Moskau gesprochen wurde. Das Ukrainische nahm für dessen Standardisierung einen Dnjepr-Dialekt zur Grundlage. Was ich sagen will ist, dass das Ukrainische keine künstliche Esperanto-Sprache ist. Es ist eine natürliche, vollwertige Sprache mit echten Muttersprachlern.

Worauf du hinweist ist, dass ohne fremdländische Einflüsse die Ukraine sich (aufgrund des starken Einflusses der russischen Kultur) vermutlich freiwillig russifiziert hätte, wie z. B. Weißrussland, und dort heute überall Russisch gesprochen werden würde. Das mag stimmen, spricht der ukrainischen Sprache aber ihre Existenzberechtigung nicht ab.
Ich möchte niemandem verbieten, Ukrainisch zu sprechen oder ukrainischer Patriot zu sein. Meinetwegen darf jeder Ukrainer sich diesen ukrainische Dreizack quer übers ganze Gesicht tätowieren, wie ich schon sagte.

Ich wollte nur darauf hinweisen, wie der Westen das Ukrainetum für seine Zwecke instrumentalisiert, um gegen Russland vorzugehen. Und das nicht erst seit 2014.

Nachbar
02.10.2016, 19:55
Ich möchte niemandem verbieten, Ukrainisch zu sprechen oder ukrainischer Patriot zu sein. Meinetwegen darf jeder Ukrainer sich diesen ukrainische Dreizack quer übers ganze Gesicht tätowieren, wie ich schon sagte.

Ich wollte nur darauf hinweisen, wie der Westen das Ukrainetum für seine Zwecke instrumentalisiert, um gegen Russland vorzugehen. Und das nicht erst seit 2014.

Der Westen (Merkel) hat schon davon geträumt, die russische Flotte entweder zu versenken oder zur Arktis zu verbannen, wenn die Ukraine in die EU-Knechtschaft aufgenommen.

Igendwie hat das alles nicht geklappt ...

Gryphus
02.10.2016, 20:03
Wir hier sprechen doch nicht über künstlich geschaffene ukr.Sprache die heutzutage sich schon formiert hat. Die Rede war doch dass dieser russische Dialekt doch nicht 30tsd.Jahre von der russischen Sprache zu unterscheiden wäre ., so wie diese idiotische Grafik zeigt http://politikforen.net/showthread.php?173622-Indoeurop%C3%A4ische-Ursprache-und-die-Gemeinsamkeiten-der-Folgesprachen&p=8739560&viewfull=1#post8739560

30 000 Jahre? Du holst aber weit aus. Es ist mir zu viel Arbeit, die Entwicklungsgeschichte des Ukrainischen und des Russischen zu beschreiben. Beide basieren auf einer gemeinsamen alt-russischen Sprache und stellen eine Mischung aus Kirchenslawisch und vulgärem Ostslawisch dar. Die eigenständigen Sprachen Russisch und Ukrainisch entwickelten sich in den Jahrhunderten nach der Zerschlagung der Kiewer Rus.

Und eine "künstlich geschaffene" Sprache ist sowas wie Esperanto. Ukrainisch wurde von interessierten anti-russischen Parteien gefördert, aber nicht erfunden. Das ist nicht das Selbe.

Gryphus
02.10.2016, 20:06
Ich wollte nur darauf hinweisen, wie der Westen das Ukrainetum für seine Zwecke instrumentalisiert, um gegen Russland vorzugehen. Und das nicht erst seit 2014.

Wir kommen der Sache näher. Ukrainischer Nationalismus ist so ziemlich eine reine Ausgeburt Österreich-Ungarns. Die Sprache ist hiervon ein Nebenprodukt, aber zur Hölle kein "Dialekt des Russischen".

Dima
02.10.2016, 20:29
Wir kommen der Sache näher. Ukrainischer Nationalismus ist so ziemlich eine reine Ausgeburt Österreich-Ungarns. Die Sprache ist hiervon ein Nebenprodukt, aber zur Hölle kein "Dialekt des Russischen".
Die ukrainische Sprache und deren Eigenständigkeit wurde von den Österreichern und ihren untergebenen "ukrainischen Intellektuellen" gefördert, um dadurch den ukrainischen Nationalismus anzufachen, der eindeutig gegen Russland gerichtet ist.

Ich meine, meinetwegen sollen die Leute Ukrainisch sprechen. Ich habe nichts dagegen. Für mich ist es keine eigenständige Sprache, aufgrund der genannten Gründe, aber das ist zweitrangig. Was interessiert schon meine Meinung.

Was mich aber stört ist diese Zwangsukrainisierung seit dem Zerfall der Sowjetunion. Die ukrainische Sprache ist zu einer politischen Waffe geworden, um die russische Welt zu spalten.

Ich war in den 90ern einige Male in der Ukraine. Sogar in Lwow hat man mehr Russisch gehört als Ukrainisch. Und von Kiew oder Dnepropetrowsk ganz zu schweigen.

Gryphus
02.10.2016, 20:37
Die ukrainische Sprache und deren Eigenständigkeit wurde von den Österreichern und ihren untergebenen "ukrainischen Intellektuellen" gefördert, um dadurch den ukrainischen Nationalismus anzufachen, der eindeutig gegen Russland gerichtet ist.

Ich meine, meinetwegen sollen die Leute Ukrainisch sprechen. Ich habe nichts dagegen. Für mich ist es keine eigenständige Sprache, aufgrund der genannten Gründe, aber das ist zweitrangig. Was interessiert schon meine Meinung.

Ist aus linguistischer Sicht halt falsch und nützlich ist diese Ansicht auch nicht.


Was mich aber stört ist diese Zwangsukrainisierung seit dem Zerfall der Sowjetunion. Die ukrainische Sprache ist zu einer politischen Waffe geworden, um die russische Welt zu spalten.

Ich war in den 90ern einige Male in der Ukraine. Sogar in Lwow hat man mehr Russisch gehört als Ukrainisch. Und von Kiew oder Dnepropetrowsk ganz zu schweigen.

In Kiew wird immernoch vorwiegend Russisch gesprochen, ich war vielleicht vor 4 Monaten zum letzten Mal dort. In Sachen Sprachpolitik unterstütze ich die Ukraine auch nicht, aber viele der Leute dort, die sich über den Status des Russischen beschweren, sind mir zu ungebildet und arrogant. Die Ukraine ist ein ethno-linguistisch komplixiertes Gebilde und muss in Sachen Nationalitätenpolitik sehr sorgfältig behandelt werden.

Dima
02.10.2016, 20:55
Ist aus linguistischer Sicht halt falsch und nützlich ist diese Ansicht auch nicht.



In Kiew wird immernoch vorwiegend Russisch gesprochen, ich war vielleicht vor 4 Monaten zum letzten Mal dort. In Sachen Sprachpolitik unterstütze ich die Ukraine auch nicht, aber viele der Leute dort, die sich über den Status des Russischen beschweren, sind mir zu ungebildet und arrogant. Die Ukraine ist ein ethno-linguistisch komplixiertes Gebilde und muss in Sachen Nationalitätenpolitik sehr sorgfältig behandelt werden.
Aber die Ukren, die mit Bandera-Porträts und Nazi-Symbolen Fackelzüge veranstalten und "Moskowiter an den Galgen" schreien, sind gebildet und nicht arrogant??

Ich glaube, da sind die Kritisierer des Russisch-Status noch die Adäquateren.

Gryphus
02.10.2016, 21:05
Aber die Ukren, die mit Bandera-Porträts und Nazi-Symbolen Fackelzüge veranstalten und "Moskowiter an den Galgen" schreien, sind gebildet und nicht arrogant??

Ich glaube, da sind die Kritisierer des Russisch-Status noch die Adäquateren.

Ich stelle mich ja nicht auf deren Seite. Dieser ganze Konflikt dort ist verabscheuungswürdig und bringt niemanden weiter.

Nachbar
02.10.2016, 21:53
Ganz nach meinem Geschmack:
Eine schöne Karte der diversen Sprachen als Sprachfamilien.
-
http://www.janzbikowski.de/spr/familien.png
-
janzbikowski.de/spr/familien.png
http://www.janzbikowski.de/spr/familien.png

Ή Λ K Λ П
02.10.2016, 21:59
Erstens. Ich erkenne niemandem etwas ab. Meinetwegen kann sich jeder als Ukrainer sehen, der es will. Meinetwegen können sich alle Ukrainer ihren ukrainischen Dreizack ins Gesicht tätowieren lassen. Das ist mir egal. Aber es gibt die historische Tatsache, und die einschlägige Quelle habe ich zitiert, dass das Verständnis "Ukrainer" von polnischen und österreichischen Eliten künstlich geschaffen wurde, um die russische Welt zu spalten.

Zweitens steht in meiner Geburtsurkunde zunächst einmal "Vater Russe, Mutter Deutsche". Mein Vater hat wiederum hat einen russischen Vater und eine tschuwaschische Mutter. Meine Oma ist Tschuwaschin. Keine Türkin..

Ich meine, wenn du die Ukrainer schon von den Russen unterscheidest, dann musst du so konsequent sein, einzusehen, dass Tschuwaschen keine Türken sind. Ich war selber in Tscheboksary (Şupaşkar), der Hauptstadt der Republik Tschuwaschien, da sieht sich keiner als Türke.

Und um Russisch zu sein, muss man kein 100%iger slawischer Russe sein. Ich bin kein Rassist. Für mich kann jeder Russe werden, der sich vollständig in der russischen Welt assimiliert. Deshalb sagt man bei uns: "Russe ist keine Ethnie, Russe ist ein Geisteszustand".

Jemand der unmerklich Ukrainer zu Russen deklariert, der sollte bei Tschuwaschen genauso konsequent sein. Ich bin väterlicherseits aus dem Nord Kaukasus - meine Großmutter und selbst mein Vater sprechen fließend Bolgartürkisch/Tschuwaschisch - wenn auch mit anatolischen Akzent.

Ein kleiner Einflug für dich vom Metzler Lexikon:

Turksprachen

Südwesttürkisch (Oghusisch)
Osttürkisch (Karlukisch)
Westtürkisch (Kiptschakisch)
Nordtürkisch
Nordosttürkisch
Bolgartürkisch
Tschuwaschisch

Nachbar
02.10.2016, 22:43
Türkisch ist keine indoeuropäische Sprache.
Damit in diesem Thread OT.

Karte der indoeuropäischen Sprachen:
janzbikowski.de/spr/familien.png
http://www.janzbikowski.de/spr/familien.png

Dima
02.10.2016, 22:43
Jemand der unmerklich Ukrainer zu Russen deklariert, der sollte bei Tschuwaschen genauso konsequent sein. Ich bin väterlicherseits aus dem Nord Kaukasus - meine Großmutter und selbst mein Vater sprechen fließend Bolgartürkisch/Tschuwaschisch - wenn auch mit anatolischen Akzent.

Ein kleiner Einflug für dich vom Metzler Lexikon:

Turksprachen

Südwesttürkisch (Oghusisch)
Osttürkisch (Karlukisch)
Westtürkisch (Kiptschakisch)
Nordtürkisch
Nordosttürkisch
Bolgartürkisch
Tschuwaschisch
Soweit so gut. Aber du unterscheidest doch Ukrainer von Russen. Das sind für dich zwei unterschiedliche Völker. Aber wieso sind die Tschuwaschen für dich Türken? Tschuwaschen sind Tschuwaschen. Türken sind Türken. Das sind zwei Paar Schuhe. Zumal Tschuwaschen zu 90% keine Muslime sind. Meine tschuwaschische Oma ist orthodoxe Christin z.B. Sie kommt aus einer sehr religiösen Familie. Ihr Urgroßvater und ihr Onkel waren Priester. Ihr Cousin war sogar als Mönch im Männerkloster.

Wenn ich also inkonsequent bin, dann bist du es doch auch?

dr-esperanto
03.10.2016, 05:06
ind. pra-sād(a) wie 'Ge-SETZtheit (Gemütsruhe), indischer Vorname' (engl. SET) mit dem PRA 'durch-' wie in russ. PRO-vérit' 'VERI-fizieren, überprüfen' (dt. PRÜFEN aber, über frz. PREUVE u. PROUVER 'probare, probieren' von lat. PROBA < indgerm. PRO 'VORn' + BHU- 'sei-, russ. BY(V)-', da bei der Probe auf spitzenmäßige Vornanstellung und Erstklassigkeit hin kontrolliert wird).
verus = wahr = russ. vera 'Glaube'

Rumpelstilz
03.10.2016, 05:18
Soweit so gut. Aber du unterscheidest doch Ukrainer von Russen. Das sind für dich zwei unterschiedliche Völker. Aber wieso sind die Tschuwaschen für dich Türken? Tschuwaschen sind Tschuwaschen. Türken sind Türken. Das sind zwei Paar Schuhe. Zumal Tschuwaschen zu 90% keine Muslime sind. Meine tschuwaschische Oma ist orthodoxe Christin z.B. Sie kommt aus einer sehr religiösen Familie. Ihr Urgroßvater und ihr Onkel waren Priester. Ihr Cousin war sogar als Mönch im Männerkloster.

Wenn ich also inkonsequent bin, dann bist du es doch auch?
Ich war ein paar Jahre im usbekischen "arbuz"-Forum aktiv. War ich in der BRD eher türkenfreundlich eingestellt, also "türkei-türkisch" eingestellt, haben mich die Usbeken eines Besseren belehrt So wie mit den Mescheten sollte man mit allem "asia minor"-Gesindel verfahren.

dr-esperanto
03.10.2016, 06:22
russ. tresk 'Knacken, Krachen' = dt. dresch-

dr-esperanto
03.10.2016, 08:06
to dare = дерзáть = ϑάρσοϛ = pers. durusht > türk. dürüst

solg
03.10.2016, 09:12
Was ist mit Malti? Das kann man nicht so einfach lernen, da es keine wirklichen Ähnlichkeiten zu anderen Sprachen gibt. Dennoch würde ich nicht sagen, dass die Malteser keinen Kontakt zur Welt haben, ganz im Gegenteil! :D
Gratulation, da hast du dir aber auch einen Spezialfall ausgesucht.
Fakt ist: Knapp 40% der maltesischen Wörter sind dem Arabischen entlehnt, während 50% sizilianisch bzw. italienischen Ursprungs sind. Der Rest ist ein Mischmasch aus dem Englischen und Französischen.
Noch ein Blick auf die geografische Lage sowie die geschichtliche Entwicklung Maltas der letzten gut 1000 Jahre und ich denke, dass es sich von selbst erklärt, warum Malta heute in Europa ein sprachlicher Sonderfall ist.
Und für Leute, die sowohl eine semitische Sprache als auch eine romanische Sprache sprechen, dürfte Malti gar nicht so schwer zu lernen sein.

Gerade an Malti kann man aber auch sehen, was für eine immense Rolle die Sprache spielt, wenn es um politische Macht und Einfluss geht.
2 Dinge werden mir nämlich jetzt schlagartig wieder klar:
1) Dass wir unsere Deutsche Sprache vor den Musels schützen müssen, sonst sprechen wir bald Arabisch und Türkisch noch bevor der Muezzin im Jahre 2100 vom Kölner Dom zum Gebet ruft.
Just my 2 cents... :D

2) Dass diese Szene zu den Höhepunkten der Filmgeschichte zu zählen ist:

https://www.youtube.com/watch?v=tg3fWo21LpQ

dr-esperanto
05.10.2016, 04:17
bulgar. свúря 'spiele (Musikinstrument)' = dt. schwirre

dr-esperanto
05.10.2016, 23:46
scheide = цежý = σχίζω (woher Schisma 'Spaltung, Trennung') = scindo
Von bulgar. цéдка 'Seiher, Seihgerät, Sieb' der jüdische Name der berüchtigten deutschen Kommunistin Clara Zetkin (Цéткин)

dr-esperanto
07.10.2016, 05:12
lat. et 'zusätzlich, auch, und, dazu' = ind. ati 'allzusehr, darüberhinaus' = griech. ἔτι 'auch, darüberhinaus' = got. ith 'wiederum, auch noch'
alle vom indogermanischen *h1eti 'beim Darüberhinausgehen' (-i 'bei', die Lokativendung, angehängt an die lautmalende*) Wurzel *h1t- 'knack- > (durch-)brech-, darüberhinaus')
Ganz ähnlich die ursprünglich lautmalende Wurzel *h1d- 'knack-, brech- > zermalm-, zerbeiß-' wie in der Gleichung lat. edo = eat = esse


________________________
*) vgl. arab. ḫd- ‚furch-, brech- > (malmender) Kiefer, Wange‘, arab. gd/ḏ- ‚stoß-, zieh-, Kraft, hack-, cut‘, arab. hd- ‚stoß-, einlull- (> beruhig-), erschütter-, hin und her; gurr-‘, arab. qd/ḏ- ‚schneid-, hack-, stoß-, werf-, schmeiß-‘ und arab. ht/ṯ- ‚zermalm-, brech-, pulverisier-‘, thailänd. khâd ‚brech-, reiß-; gebrech-‘

Rumpelstilz
07.10.2016, 05:43
Ich kann mir vorstellen, daß es in der Ur-Sprache ein gemeinsames Wort für "Fluß" gab. Man denke z.B. an Don, Donau, Düna, Dnjepr usw.
In Nordengland gibt es zwei Flüsse mit Namen "Don". In Schottland noch einen. In Frankreich zwei.

https://en.wikipedia.org/wiki/Don_River

Kreuzbube
07.10.2016, 13:15
In Nordengland gibt es zwei Flüsse mit Namen "Don". In Schottland noch einen. In Frankreich zwei.

https://en.wikipedia.org/wiki/Don_River

Das ist sehr interessant. Die kannte ich gar nicht.

Rumpelstilz
08.10.2016, 00:58
Das ist sehr interessant. Die kannte ich gar nicht.
Das fand ich auch, als ich das erste Mal über den Don in Yorkshire gefahren bin und das Hinweisschild an der Strasse las. Damals habe ich dann am Abend gleich in Wikipedia nachgeschaut.

dr-esperanto
08.10.2016, 07:05
pers. mânam = lat. maneo
pers. mâni = lat. manes
pers. mânad = lat. manet

pers. mânim = lat. manemus
pers. mânid = lat. manetis
pers. mânand = lat. manent

dr-esperanto
08.10.2016, 08:44
ἄλφος = pers. arz = ind. argh(a) > indones. harga 'Preis, Wert'

Bari
08.10.2016, 09:21
ἄλφος = pers. arz = ind. argh(a) > indones. harga 'Preis, Wert'

keiner kann Deine Beiträge verstehen, wenn Du die Fremdsprachenwörter nicht in deutscher Lautschrift bringst. Das heisst, Du hast ca. 30 Beiträge verfasst, deren Informationsgehalt bei 99% der Leser gleich Null war. Tragisch. Elfenbeinturm verlassen bitte...

Kreuzbube
08.10.2016, 10:17
Das fand ich auch, als ich das erste Mal über den Don in Yorkshire gefahren bin und das Hinweisschild an der Strasse las. Damals habe ich dann am Abend gleich in Wikipedia nachgeschaut.

Tja, die beste Weltanschauung ist, wenn man sich die Welt anschaut.:)

History Hacker
08.10.2016, 11:23
Interessant ist auch die Entwicklung bzw. Nicht-Entwicklung verschiedener Sprachen über Jahrhunderte oder Jahrtausende der (weitgehend erfundenen) offiziellen Geschichte.

Auffallend ist hier u.a. das Griechische, von dem ja Überlieferungen vorliegen, die angeblich einen Zeitraum von über 2500 Jahren umfassen.
Erstaunlicherweise ist nun das Altgriechische dem Neugriechischen in etwa so ähnlich wie Althochdeutsch (das man vor ca. 1000 Jahren gesprochen haben soll) zu unserem Neuhochdeutsch.
Die Struktur altgriechischer Namen und althochdeutscher Namen (sowie altenglischer und altnordischer) ist sehr ähnlich.

Auch soll sich das Griechische während der Zeit des sogenannten Byzantinischen Reiches (6.-15.Jh., also 1000 Jahre!) kaum weiterentwickelt haben,
während griechische Autoren dieser Zeit angeblich gern "antikisierend", also in älteren Sprachformen, geschrieben haben.
Heutige griechische Sprachinseln außerhalb Griechenlands, die aber im Mittelalter zum Byzantinischen Reich gehörten
(Pontisch im Nordosten der Türkei und Griko in Süditalien) sind strukturell und vom Vokabular her dem Altgriechischen nahe.

Oder z.B. Russisch: Kann das heute gesprochene Russisch älter als ca. 300 Jahre sein ?
Vor ca. 300 Jahren wurde laut offizieller Geschichte durch Zar Peter I. als offizielle Sprache das Kirchenslawische abgelöst und dafür das Russische eingeführt.
Dieses Russische soll man nun in älteren Sprachformen bereits über viele Jahrhunderte gesprochen haben. Es gibt aber im heutigen Russischen
in dem weiten bäuerlich und lange analphabetisch geprägten Gebiet kaum ausgeprägte Dialekte, die sich zwangsläufig bei einer langen Sprachgeschichte
entwickeln würden wie auch woanders. Die Aussprache des Russischen variiert IMHO nicht viel stärker als im Englischen zwischen verschiedenen Regionen der USA,
wo ja definitiv die Entwicklung erst vor etwas mehr als 200 Jahren einsetzte.

Das sind ziemlich klare Indizien dafür, dass man Jahrhunderte bis Jahrtausende offizieller Geschichte einfach später erfunden bzw. umgeschrieben hat.
Die Sprachgeschichte bringt es ans Licht!

dr-esperanto
09.10.2016, 04:32
Glaube ich nicht, da es ja neben unserer christlichen Zeitrechnung und Chronik ja auch noch die muslimische, chinesische und indische gibt. Der oder die Geschichtsfälscher hätten dann ja Kontakte bis nach China haben müssen, um das alles zu deichseln!

dr-esperanto
09.10.2016, 04:33
lat. fundo = gieße (Verwandtschaft besser sichtbar an
Fusion = Gießen, got. giutan)

Nachbar
09.10.2016, 10:37
Glaube ich nicht, da es ja neben unserer christlichen Zeitrechnung und Chronik ja auch noch die muslimische, chinesische und indische gibt. Der oder die Geschichtsfälscher hätten dann ja Kontakte bis nach China haben müssen, um das alles zu deichseln!
"unserer christlichen Zeitrechnung"
...

Es ist keine christliche Zeitrechnung, es ist eine vorchristliche bzw. heidnische,
die inzwichen von allen dieser Welt genutzt wird.

Sie haben ja auch keine andere Wahl, da die Welt zusammenwächst.

-jmw-
09.10.2016, 12:04
Wie sollen Vorchristen bzw. warum sollten Heiden eine Zeitrechnung mit der Geburt Christi beginnen lassen?


"unserer christlichen Zeitrechnung"
...

Es ist keine christliche Zeitrechnung, es ist eine vorchristliche bzw. heidnische,
die inzwichen von allen dieser Welt genutzt wird.

Sie haben ja auch keine andere Wahl, da die Welt zusammenwächst.

Nachbar
09.10.2016, 12:10
Wie sollen Vorchristen bzw. warum sollten Heiden eine Zeitrechnung mit der Geburt Christi beginnen lassen?

Eine gute Frage, die sich problemfrei beantworten ließe.

Erinnerung:
Dass die Kirche nahezu alles Vorchristliche inkulturiert habe, dass ist auch Dir bekannt, sie selber hat kaum etwas anzubieten, auch keinen Kalender.

Selbst das Fest zur Wintersonnenwende wird als Geburtstag des Jesus verlogen verklärt.

-jmw-
09.10.2016, 12:48
Dann haben wir also das Jahr 2016 nach... was?


Eine gute Frage, die sich problemfrei beantworten ließe.

Erinnerung:
Dass die Kirche nahezu alles Vorchristliche inkulturiert habe, dass ist auch Dir bekannt, sie selber hat kaum etwas anzubieten, auch keinen Kalender.

Selbst das Fest zur Wintersonnenwende wird als Geburtstag des Jesus verlogen verklärt.

Nachbar
09.10.2016, 12:58
Dann haben wir also das Jahr 2016 nach... was?


Jedem hier ist bekannt, ...
... dass diese mythische Figur Jesus nicht im Jahre "Null" "geboren" (erfunden) ist.

Dir auch.

dr-esperanto
10.10.2016, 04:06
lat. morior 'sterbe' (lautmalende Wurzel *MR-'zerbrösel,zerfall-' wie in dt. Mord, russ. smert' 'Tod' aus indog. *(s)mertis 'das Zerfallen') zu altind. mâra- 'Todes- und Liebesgott' > japan. mara 'Glied, Penis, männliches Geschlechtsorgan' (da im Buddhismus die Zeugung ja nur Leid und Verderben bringt, vgl. https://openlibrary.org/works/OL10409606W/Is_Japanese_related_to_Korean_Tungusic_Mongolic_an d_Turkic S.193)

-jmw-
10.10.2016, 09:30
Jedem hier ist bekannt, ...
... dass diese mythische Figur Jesus nicht im Jahre "Null" "geboren" (erfunden) ist.

Dir auch.
Ist das für die Frage denn erheblich? Auch eine Zeitrechnung nach einem fiktiven Ereignis ist eine Zeitrechung. Und sie ist derjenigen Gruppe/Person zuzurechnen, die sie erfand, entwickelte, vertritt, keiner anderen, die mit dem (echten oder vermeintlichen oder ausgedachten) Ereignis nichts zu tun hat(te).

Nachbar
10.10.2016, 09:36
Ist das für die Frage denn erheblich? Auch eine Zeitrechnung nach einem fiktiven Ereignis ist eine Zeitrechung. Und sie ist derjenigen Gruppe/Person zuzurechnen, die sie erfand, entwickelte, vertritt, keiner anderen, die mit dem (echten oder vermeintlichen oder ausgedachten) Ereignis nichts zu tun hat(te).

Korrekt.
Damit nicht dem Christentum.

-jmw-
10.10.2016, 09:56
Korrekt.
Damit nicht dem Christentum.
Du meinst, eine andere Gruppe als die der Christen hat die Zeitrechung nach Christi Geburt erfunden und eingeführt? k.A., kann sein, bisher dachte ich, das wäre irgendein Mönch gewesen, dessen Name mir grad nicht einfällt. Wer war es denn und was war die Motivation für eine Zeitrechnung nach einem für eine andere Gruppe wichtigen Ereignis?

Nachbar
10.10.2016, 10:04
Du meinst, eine andere Gruppe als die der Christen hat die Zeitrechung nach Christi Geburt erfunden und eingeführt? k.A., kann sein, bisher dachte ich, das wäre irgendein Mönch gewesen, dessen Name mir grad nicht einfällt.
Nicht verfälschen.
Etwas vor dem Christentum entstandenes kann unmöglich eine derartige Bestimmung in Aussicht gestellt haben.

Wer könnte eine Fälschung vorgenommen haben?


Nun, jeder kann irren, ein Irrtum sollte nach erfolgter Feststellung korrigiert werden.
Bei Dir sehe ich jedoch seit langer Zeit keine Bereitschaft, Irrtümer zu korrigieren.
Mir fallen gelegentlich Inhalte auf, die einst bereits besprochen wurden.


Wer war es denn und was war die Motivation für eine Zeitrechnung nach einem für eine andere Gruppe wichtigen Ereignis?

Siehe oben.

-jmw-
10.10.2016, 10:16
Entweder drehen wir uns im Kreis oder reden aneinander vorbei. :kahn:


Nicht verfälschen.
Etwas vor dem Christentum entstandenes kann unmöglich eine derartige Bestimmung in Aussicht gestellt haben. [...]
Wie kann denn vor dem Christentum eine Zeitrechnung "nach Christus" entstanden sein? Das ergibt doch keinen Sinn!

Nachbar
10.10.2016, 10:25
Entweder drehen wir uns im Kreis oder reden aneinander vorbei. :kahn:


Wie kann denn vor dem Christentum eine Zeitrechnung "nach Christus" entstanden sein?
Das ergibt doch keinen Sinn!

Mein vorausgegangener Post geht hierauf ein.
Diese Zeitrechnung wird nur so benannt.

Wir hatten derartige Inhalte wieder und wieder, es gab dazu auch einen Thread, den der Mod Frank -aus seiner Logik heraus- geschlossen hat.

Diesen hier:

Christentum deckelt (inkultiviert) Halloween in DE
politikforen.net/showthread.php?170319-Christentum-deckelt-(inkultiviert)-Halloween-in-DE
http://www.politikforen.net/showthread.php?170319-Christentum-deckelt-(inkultiviert)-Halloween-in-DE

Oder erneut:
Das lange zuvor existierende Fest der Sonnenwende wurde kopiert, es wurde ihm nur ein anderer Name versetzt, z.B. Weihnachten. Demnächst könnte dieses Fest als Geburtstag des Mohammed bezeichnet werden, wer kann es wissen?

...
Ich sage ja, diese Themata haben wir mehrfach besprochen, Du blockst regelmässig ab.

-jmw-
10.10.2016, 10:48
[...] Du blockst regelmässig ab.
Dann ist es sinnlos, sich weiter mit mir zu unterhalten, bis sich mein "Zustand" ändert. Ich geb dann Bescheid.

Nachbar
10.10.2016, 10:54
Dann ist es sinnlos, sich weiter mit mir zu unterhalten, bis sich mein "Zustand" ändert.
Ich geb dann Bescheid.

Bescheid?

Du willst bescheiden?
Bist Du schon eine Verwaltungsbehörde, dass Du bescheiden möchtest?

Gut, ich warte auf die Zustellung des Bescheides.

dr-esperanto
13.10.2016, 03:03
Maharaja = Mega-rex, magnus rex
Mahatma = Mega-Atem/Odem (große Seele, großer Lebenshauch, *eh1-t-men- 'das Einziehen / das Ausstoßen von Luft' von der indogermanischen Wurzel *h1t- 'durchbrech-, hinüber, herüber, grenzüberschreit-, rein/raus' wie in lat. et 'darüberhinaus, und, auch')

dr-esperanto
13.10.2016, 03:48
Apo-stasie = Ab-stehen (von etwas)

dr-esperanto
14.10.2016, 01:13
griech. anepsiós (aus *(a)neptios) = Neffe von indogerman. (idg.) *ne-*p(o)t- 'der nicht-Potente/Un-mächtige' im Gegensatz zum *potis '(potenter, mächtiger) Herr, Familienoberhaupt', Wurzel *pt- 'PATsch-, niedertret- > übermächtig, "alles plattwalzend"', ähnliche Lautungen *pd- '(PATTschender, tretender, trampelnder) Fuß' (lat. pedes = feet = griech. pódes) und *bt- wie in lat. battuere 'schlagen, PATTschen' (frz. battre)

Kater
14.10.2016, 02:21
scheide = цежý = σχίζω (woher Schisma 'Spaltung, Trennung') = scindo
Von bulgar. цéдка 'Seiher, Seihgerät, Sieb' der jüdische Name der berüchtigten deutschen Kommunistin Clara Zetkin (Цéткин)

Vielleicht überarbeitest du deine Beiträge nochmals und bringst sie in eine lesbare Form! Es interessieren sich wirklich Leute im Forum für diese Thematik, aber die wenigsten von uns dürften studierte Linguisten sein, die mit deinen unverdauten Brocken klarkommen. Und warum umschreibst du die griechischen oder kyrillischen Schriften nicht ins Lateinische? Machst du hier nur Copy & Paste, oder was? Dein Einsatz in allen Ehren, aber Klugscheißerei und Benutzerunfreundlichkeit brauchen wir hier nicht.

dr-esperanto
14.10.2016, 02:40
Ich dachte, hier schauen sowieso praktisch nur Sprachinteressierte rein, und das kyrillische Alphabet ist ja in diesem "DDR-Forum" auch ziemlich weit verbreitet, aber bitte:

dt. (ich) scheide = russ. цежý (tsеzhú) 'seihe, trenne Flüssigkeiten' = griech. schízo (σχίζω) 'trenne' (woher Schisma 'Spaltung, Trennung' und schizophren) = lat. scindo 'scheide, spalte'

Rumpelstilz
14.10.2016, 07:08
Ich dachte, hier schauen sowieso praktisch nur Sprachinteressierte rein, und das kyrillische Alphabet ist ja in diesem "DDR-Forum" auch ziemlich weit verbreitet, aber bitte:

dt. (ich) scheide = russ. цежý (tsеzhú) 'seihe, trenne Flüssigkeiten' = griech. schízo (σχίζω) 'trenne' (woher Schisma 'Spaltung, Trennung' und schizophren) = lat. scindo 'scheide, spalte'
"DDR-Forum" ... :kich:

-jmw-
14.10.2016, 12:43
Man braucht nix studiert haben, um Griechisch oder Kyrillisch lesen zu können. Es reicht, Wikipedia zu öffnen; oder die Sachen auszudrucken; man kann sie sogar auswendig lernen.

dr-esperanto
16.10.2016, 04:06
lat. coxa = Haxe = altind. kaksha- 'Achsel' = pers. kash 'Achsel; Leistengegend'
dt. Nagel = lat. ungula (lat. unguis), griech. Onyx ‚nagelfarbener Edelstein‘, altind. nakha- ‚Nagel‘, poln. noga ‚Bein‘ (litau. nagà ‚Huf‘) von der Wurzel *h3n- 'hart, fest, massiv, laut > brüll-'

dr-esperanto
17.10.2016, 02:05
(ich) kaue = poln. żuję = pers. dschawám
status 'Stand; Staat' = Stand = poln. stan 'Zustand' = pers. stân wie in Afghanistan, Usbekistan usw. (das Land, der Staat als etwas Aufgestelltes, Errichtetes, als ein errichtetes Régime oder als aufgestellte Ordnung); alle von der Wurzel *sth2-'steh-,stell-', die selbst wieder erweitert ist aus *st-'steh-,stell-,tu-' - offensichtlich Variante von *sd-'setz-' wie in lat. sedere 'sitzen'

dr-esperanto
17.10.2016, 03:31
lat. barba = Bart = poln. broda alle von indogerm. (idg.) *bhor-s-dha 'das Borstige' (Wurzel *bhr- 'durch(brech-) > hervorwachs-, stech-, spitz' - Parallelwurzel zum bekannten *pr- gleicher Bedeutung wie in lat. per 'durch' und dt. fahren 'etwas durchschreiten')
lat. frigit 'brät' (frz. pommes frites von pomas frictas 'gebratene (Erd-)Äpfel') = altind. bhrjjati 'brät, röstet', letztlich lautnachahmend-onomatopoetisch wie BRUTSCHELN

dr-esperanto
17.10.2016, 03:45
Von der Wurzel *pr- 'durch, rüber > zu jemandem hin' noch

frage = poln. proszę 'bitte' = lat. preco > ital. prègo = pers. pórsam
forsche = lat. posco 'fordere'

dr-esperanto
17.10.2016, 05:14
säe = russ. séyu = lat. sero
Wurzel *sh1- 'lassen, fallen lassen, dahinwerfen' wohl nur umgedrehtes *h1s- 'setz-, stell-, leg-, liegen lass-' wie in lat. est = dt. ist = altind. asti = griech. estí 'ist dahingesetzt, ist da'

dr-esperanto
18.10.2016, 02:25
wächst = altind. vákshati, vgl. Oxus 'Amu-darya, afghanischer Grenzfluss' als der wachsende, schwellende Strom und lat. auxi 'mehrte' (Vergangenheit von augêre 'mehren', woher Auktion 'Steigerung'; zusätzlich dt. auch, das eigentlich Imperativ/Befehlsform von einem alten *auchen 'augere, hinzufügen' ist: auch! 'füg hinzu! auge!'; engl. eke 'Tisch ausziehen, vergrößern, Länge hinzufügen')
Wurzel ist nur das anlautende w/v (idg. h2ṷ-), erweitert mit g, sodann mit einem s

dr-esperanto
19.10.2016, 05:38
Wurm = lat. vermis
Wurzel *wr- (*ṷr-) 'dreh-, krumm, krümm-' wie in lat. (con)vertere '(sich) wenden zu', dt. (w)ringen, engl. wry, wrong 'verdreht, verkehrt' und fast allen englischen Wörtern mit wr- am Anfang, die alle mit Krümmen und Drehen, Wenden und Kehren zu tun haben
über = griech. hyper = lat. super = ind. upari- = pers. bar

Cruithne
19.10.2016, 07:51
Irgendwie habe ich von diesem Strang mehr erwartet als eine völlig unsystematische Aneinanderreihung von Wörtern, die in verschiedenen Sprachen ähnlich klingeln.

dr-esperanto
20.10.2016, 02:58
In der Indogermanistik geht es aber nunmal hauptsächlich um Wortvergleiche zwischen etwas mehr als 40 Sprachen. Sicher nimmt man erstmal Wörter, die ähnlich klingen, aber die Lautentsprechungen müssen auch Buchstabe für Buchstabe regelmäßig (lautgesetzlich) sein. Eine semantische Gliederung etwa bringt uns da nicht weiter.

Außer den Wort- und Grammatikvergleichen kann uns die Indogermanistik auch nicht sehr viel sagen. Man weiß, dass diese Sprache vor ca. 5000 Jahren, also zur Zeit des Ötzis, gesprochen wurde (vielleicht hat sogar Ötzi selber indogermanisch gesprochen). Die Indogermanen stammten aus der Südukraine, waren Nomaden und vor allem durch ihre schnellen Pferde in der Lage, Europa nach und nach zu bezwingen. Vor 5000 Jahren war Europa schon längst keine Jäger- und Sammlergesellschaft mehr, sondern ernährte sich von Ackerbau, der vor etwa 10 000 aus der Türkei, über den Balkan, nach Mitteleuropa gekommen war.
Keltisch, Slavisch, Germanisch, Lateinisch, Griechisch, Indisch usw. sind wie Dialekte der einen, indogermanischen Sprache. Die Kelten formierten sich im 6.Jh.v.Chr. in Süddeutschland, während die Germanen in Norddeutschland "entstanden" sind. Die Latiner (die Urväter des Lateinischen) verortet man direkt südlich von den Germanen, im heutigen Niedersachsen, von dort müssen sie aufgebrochen sein, um mit der Zeit das reiche Italien zu erobern. Genauso die Veneter oder Wenden, die in der heutigen DDR und im angrenzenden Polen siedelten, von dort aber ebenfalls wie die Latiner nach Italien gezogen sind (eben ins heutigen Venetien, Vèneto, das Land bei Venedig). Die Slaven stammen ursprünglich aus Galizien, jedenfalls dem Gebiet nördlich der Karpaten, wie Dr. Udolph, der bekannte Namenforscher, herausgefunden hat: denn nur in diesem eng begrenzten Gebiet leben bis heute geballt in Gewässernamen alle slavischen Wörter der Hydronomie (alle Wörter, die mit Wasser und Gewässern zu tun haben), während die einzelnen Slavinen (slavischen Sprachen) immer nur eine Teilmenge dieses ausgefeilten Wortfeldes besitzen. Nördlich davon können eigentlich nur die Balten gesessen haben, und östlich daneben in der Ukraine die Skythen, also iranische Völkerschaften. Die Griechen kamen aus dem Raum südliches Jugoslavien-Bulgarien und haben die in Griechenland gesprochene vorgriechische Sprache (das sogenannte Pelasgische) verdrängt. Auf dem Balkan gab es noch die indogermanischen Sprachen der Daker, Mösier und der Thraker. Erstaunlich enge Parallelen kann man im Wortschaftz zwischen Griechisch, Armenisch und Thrakisch feststellen, sodass die Armenier wohl nur aus dem Balkan stammen können.

dr-esperanto
23.10.2016, 04:27
Giebel = griech. kephalé 'Kopf' (woher EnKEPHALOgramm 'Gehirnaufzeichnung')
grabe = griech. graphô 'scharre, ritze > schreibe, zeichne' (woher EnzephaloGRAMM 'Gehirnaufzeichnung' aus *-graphma vereinfacht)

Daher sagt man noch heute im Rheinfränkischen "bass uff, ich schlaan dir an de Gewwel!", was in der Übersetzung soviel bedeutet wie 'Vorsicht, meine Hand könnte unsanft auf deinem Kopf landen!'...:D

dr-esperanto
23.10.2016, 05:34
Schwein = lat. suinus 'schweinern' (ital. carne suina 'Schweinefleisch') = poln. świnia 'Schwein' (und Swine-münde = Świno-ujście) alles Erweiterungen von:
Sau = lat. sus (vom indogermanischen *sw-h1- 'rausdrück- > gebähr-', vgl. japan. su(ru) 'drück(en)')
Suppe (saufen) = altind. sûpa- (ebenfalls *sw-'drück-,einzieh-, SAUg-', aber mit /p/ erweitert)

Die Wurzel *sw- (SU gesprochen) ahmt natürlich das beim Einsaugen, Einziehen entstehende Geräusch nach, daher auch das sicher nur parallel oder unabhängig davon entstandene japanische su(u) 'saug(en)' (neben su(ru) 'drück(en), zieh(en)') oder das spanische CHUPAR 'einsaugen, saugen' von einer Onomatopöie TSCHUUP!

dr-esperanto
24.10.2016, 04:21
wirke = pers. warzîm
daher pers. warzî 'Bauer' ("*Wirker, Werker: Arbeitender, Werktätiger", Werk = griech. ergon, woher Ergometer), das Endungs-î '-er, -ig, -lich, -isch' aus idg. *-ikos wie in russ. muzhík, lat. -icus wie in politicus und griech. -ikos wie in politikós

dr-esperanto
24.10.2016, 04:35
Ein paar gut verständliche persische Sätze:
Barâdar man râst ast = Mein Bruder ist recht(schaffen)
Duchtar tan bahttar ast = Deine Tochter ist besser
Ki (a)st? - Wer ist es? (frz. qui est-ce? lat. quis est?)
Tsche (a)st? - Was ist? (rumän. ce, ital. che < lat. quid?)
Durûgh na dâdah ast - (Be-)Trug ist nicht gegeben (lat. non datum est, rumän. nu este dat, frz. n'est (pas donné))
Kunûn nou em - Nun bin ich neu
Ki gâw ast? - Wer ist ein Rindvieh (eine Kuh)?
To! - Du!
Kunûn barâdar u duchtar nasd man mânand - Nun bleiben Bruder und Tochter bei mir (vgl. nächst, next to me; lat. manent '(sie) bleiben')

dr-esperanto
24.10.2016, 05:23
ἄλφος (alphos) = pers. arz = ind. argh(a) > indones. harga 'Preis, Wert'
Aus dem Indischen auch noch thailänd. raakhaa 'Preis'

dr-esperanto
24.10.2016, 06:13
Weitere persische Sätze, ganz einfach:
Pê man ba dar mânad - Mein Fuß bleibt in der Tür (frz. pied; engl. door; lat. manet)
Tschand ast? - Wieviel ist es? (Quantum est?)
Mars DARRAH ast - Die Grenze (die GrenzMARK) ist das TAL
Ki mânad kunûn? - Wer bleibt nun? (Quis manet nunc?)
Mâdar mîrad - Mutter stirbt (Mater moritur)
Pidar schâd ast - Vater ist froh (Pater quietus est, engl. quiet, von der Gemütsruhe her)
Darwîsch andar darrah durûgh ast u mânad - Der Bettelmönch im Tal (lat. inter) ist und bleibt unecht

dr-esperanto
25.10.2016, 03:48
Oder:
Kunûn do haftah ast, ke andar darrah am - Nun ist es zwei Wochen (her), dass ich im Tal bin (am 'bin' wie Englisch; ke 'dass' wie frz. que, ital. che; haftah 'Woche' aus nachindogerman. *septokos 'Siebener' wie frz. semaine, ital. settimana 'Woche' < lat. septi-mana 'Sieben-Morgen')
Nâm man Meyer ast - Mein Name ist Meyer
Tsche nâm tan ast? - Wie ist dein Name?
Duchtar man ku ast? - Wo ist meine Tochter? (ku 'wo' ähnlich wie lat. quo 'wo', unser WO aus idg. *kwêi 'bei welchem', wobei das /i/ 'bei' bedeutet)
Tu mard schâd i - Du bist ein heiterer Mensch (mard = lat. mortuus 'Sterblicher', dt. Mord; i = lat., frz. es 'bist')
Tu tschand haftah mâni? - Wieviele Wochen bleibst du? (Tu quantas septimanas manes?)
Ku mard tan ast? - Wo ist dein Mann?
Nist (na ast) - Er ist nicht hier (wie frz. n'est zusammengezogen)

dr-esperanto
25.10.2016, 05:00
Man âlmân am - Ich bin Deutscher
Tu haftum i - Du bist der siebte (séptimus)
Dandân man nou ast - Mein Zahn ist neu (idg. h1d-ent- 'ess-end: Esser, Beißer, Kauer' > frz. dent, ital. al dente 'bissfest')
Key safar pusar ast? - Wann ist die Reise des Sohnes? (key 'wann' fast genau russ. kogdá; safar aus dem Arabischen, vgl. Safari; pusar 'Sohn' genau altind. putra wie in Brahmaputra, vgl. lat. puer 'Bub, kleiner Junge')
U châb (khâb) ast - Er schläft (u 'er' = poln. ów 'jener', serbokroat. ov aus idg. *owos; châb 'Schlaf' genau lat. somnus < *swopnos, vgl. Hypnose)

dr-esperanto
26.10.2016, 07:04
Türk.-pers. Timur-leng (engl. Tamburlaine) 'Timur/Demir der Lahme' (vgl. Özdemir 'Kerneisen') = altind. langa- 'lahm'

Hat nichts mit unserem LAHM (dieses von Wurzel *lm- 'lapp-, läppisch (herabhäng-)') zu tun, sondern ist idg. *h1lengos 'klapprig, sich hin- und herbewegend' von *h1l- (auch umgedreht *lh1-) 'dreh-, beweg-, hin und her, nicht fest'

dr-esperanto
30.10.2016, 02:26
griech. glýpho = kliebe 'spalte' (aus älterem *kliubo, vgl. altfränk. gliuban 'klieben, spalten'), woher auch französ. clivage 'Spaltung (der Gesellschaft)' und der Familienname Kliebenstein 'Spaltdenstein!, Steinmetz' und natürlich die Hieroglyphen, die heiligen Einkerbungen (griech. grápho = kerbe (und GRABE))

dr-esperanto
30.10.2016, 02:45
Auch unsere AN und AB haben im Griechischen genaue Entsprechungen, nämlich ANA und APO, wie folgende Gleichungen beweisen:

ANAdeiknúo = (ich) zeige an
anakaléo = rufe an ("gelle an, engl. call on")
anaklíno = (h)lehne an
anapímplemi = fülle an, da pímple- aus *pinple aus *pil-ple- verdoppelt 'füll-füll-'

APOdéro = zerre ab
Apoklíno = (h)lehne ab
Apoleípo = (b)leibe ab (bleiben eigentlich *beleiben mit der Vorsilbe be-)
Apolýo = löse ab
Apostatéo = stehe ab
Aposteícho = steige ab
Apóstolos = Abgestellter ‚Abgesandter, Apostel‘
Aposchízo = scheide ab
Apopheúgo = biege ab

dr-esperanto
30.10.2016, 03:24
Entsprechend im Indischen, wo z.B. apa-bhraṃśa = Ab-bruch u.a. das Vorhindi und das Vorurdu bezeichnet, also jenes - im Vergleich zum Vedischen und Sanskrit dermaßen verfallene, dekadente und ruinöse Idiom, das man zur Zeit unseres Althochdeutschen und Altfranzösischen (800n.Chr., Karl der Große) in Nordindien sprach (entsprechend sind Althochdeutsch und Altfranzösisch jeweils extrem verfallenes Germanisch und extrem verfallenes Latein - vor allem durch die Wirren der Völkerwanderung bedingt, sodass etwa in Gallien die letzte Lateinschule um etwa 500n.Chr. zumachte, erst Karl der Große um ca. 800n.Chr. holte wieder etwas Bildung in sein Frank(en)reich, indem er englische Mönche engagierte (da die Bildung in England besser erhalten geblieben war, weil die Völkerwanderung dort weniger Schaden angerichtet hatte).

dr-esperanto
30.10.2016, 03:45
Hier nun einige leicht verständliche Sätze auf Hindi/Urdu (Hindi ist praktisch hinduistisches Nordindisch (bzw. Pakistanisch), während Urdu die muslimische Version davon ist, d.h. dass man im Urdu sehr viel mehr Lehnwörter aus dem Arabischen und Persischen hat, während man im Hindi immer mehr versucht, diese ganzen "Muslimismen" durch Wörter aus dem Sanskrit zu ersetzen):

Merâ nâm kyâ hai? 'Wie ist mein Name?' (merâ 'meinig'; kyâ 'wie' aus altind. kim-va 'oder was', vgl. das lateinische angehängte -ve 'oder'; hai 'ist' aus idg. *eseti statt *esti 'ist' - wobei man gerade hier den erschreckenden Verfall der Laute beobachten kann)
Mohan ghar par hai 'Mohan ist zu Hause' (ghar 'Haus' = russ. górod; par 'bei; über' aus altind. upari 'über')
Râm kaham hai? - Wo ist Rama? (kaham 'wo' aus altind. ka-sthâna- 'welcher Stand, welcher Ort'; das -am von kaham schön nasal aussprechen wie in franz. AMpère)
Tû angrés hai? 'Bist du Engländer?' (angrés aus portugies. inglês; hai 'bist' aus idg. *esesi statt *essi)
Kitnâ hai? 'Wieviel kostet es (ist es)?' (kitnâ 'wieviel' aus einem *kiyata(-naka-), vgl. quantum)
Ham dete haim 'Wir sind am Geben' (ham 'wir' aus idg. *ns-moi, vgl. dt. UNS aus idg. *ns-, lat. nos; dete 'GebENDe' aus *dei-ENT-okôs, vgl. lat. dare; haim '(wir) sind' aus einem *esesmo-, vgl. lat. sumus; haim wieder schön nasal aussprechen)

Rumpelstilz
30.10.2016, 03:55
Hier nun einige leicht verständliche Sätze auf Hindi/Urdu (Hindi ist praktisch hinduistisches Nordindisch (bzw. Pakistanisch), während Urdu die muslimische Version davon ist, d.h. dass man im Urdu sehr viel mehr Lehnwörter aus dem Arabischen und Persischen hat, während man im Hindi immer mehr versucht, diese ganzen "Muslimismen" durch Wörter aus dem Sanskrit zu ersetzen):

Merâ nâm kyâ hai? 'Wie ist mein Name?' (merâ 'meinig'; kyâ 'wie' aus altind. kim-va 'oder was', vgl. das lateinische angehängte -ve 'oder'; hai 'ist' aus idg. *eseti statt *esti 'ist' - wobei man gerade hier den erschreckenden Verfall der Laute beobachten kann)
Ich kann mich noch erinnern, dass ich mich einmal in einem sog. "take away" mit meiner Frau auf Spanisch beraten habe, wieviel Portionen Seekh Kebab wir denn nun kaufen. "Una o dos?" "Dos"

Darauf der Verkäufer: "Do portions?" Das war der übliche Sprachen-Mix dort. Ich nickte nur noch. Dos = do.

dr-esperanto
30.10.2016, 05:27
Also können wir bilden:

Do kebab deo! 'Geben Sie zwei Kebab!' (deo! 'gebt!' http://www.verbix.com/webverbix/go.php?D1=47&T1=denaa von einem *dei-ethe!, vgl. lat., ital. date! 'gebet (ihr)!')

black_swan
30.10.2016, 17:56
dauert nicht mehr lange , dann gibt es die EU Einheitliche Sprache...die restlichen Sprachen sind nicht mehr zeitgemäss und werden abgeschafft.

Valdyn
30.10.2016, 18:01
dauert nicht mehr lange , dann gibt es die EU Einheitliche Sprache...die restlichen Sprachen sind nicht mehr zeitgemäss und werden abgeschafft.

Da braucht es keine Verordnungen von oben. Sprache entwickelt sich im täglichen Gebrauch. Eine moderne multikulturelle Gesellschaft die bunt durcheinanderspricht wird zwangsläufig eine "neue" Sprache entwickeln. Bildungseinrichtungen, Verwaltungen, Medien usw. werden nur irgendwann nachziehen.

black_swan
30.10.2016, 20:29
Da braucht es keine Verordnungen von oben. Sprache entwickelt sich im täglichen Gebrauch. Eine moderne multikulturelle Gesellschaft die bunt durcheinanderspricht wird zwangsläufig eine "neue" Sprache entwickeln. Bildungseinrichtungen, Verwaltungen, Medien usw. werden nur irgendwann nachziehen.

nicht

ganz ...weil die Eurokraten und die Grünen neben der EU Einheitssprache auch gewisse Wörter wie zum Beispiel Migrationshintergrund (steht in Merkels Bibel drinne) raus sollen und weil man vieles auch Gendergerecht neu worterdacht erfinden und definieren muss....zb..aus Professor oder Professorin wird Profex !!!!..da kommt noch was....

dr-esperanto
31.10.2016, 03:22
Auch im Latein haben wir AB(s)- wie in folgenden Gleichungen; allerdings gibt es kein AN- wie im Griechischen und Deutschen

ABdo = (ich) tue ab
abduco = ziehe ab (german. *tiuho > dt. ziehe)
abligurrio = lecke ab
abnocto = nächtige auswärts
abrumpo = raube ab
absens = abseiend
absto = stehe ab
absorbeo = schlürfe ab
abstraho = trage ab

dr-esperanto
31.10.2016, 03:25
lat. carpio = (h)raffe (bekannt aus CARPE DIEM! 'pflücke den Tag!', woher auch der HERBST, die Zeit des Pflückens, wo die Früchte eingerafft werden)
Letztlich zugrunde liegt die Wurzel *KR- 'dreh-, abdreh-', sicher nur Variante von *KL- in gleicher Bedeutung (wie in griech. k(l)yklos 'Zyklus, Rad' = engl. wheel = ind. cakra- < *c(l)akla- mit verdoppeltem KL-KL 'dreh-dreh-')

tabasco
31.10.2016, 03:51
Giebel = griech. kephalé 'Kopf' (woher EnKEPHALOgramm 'Gehirnaufzeichnung')
grabe = griech. graphô 'scharre, ritze > schreibe, zeichne' (woher EnzephaloGRAMM 'Gehirnaufzeichnung' aus *-graphma vereinfacht)

Daher sagt man noch heute im Rheinfränkischen "bass uff, ich schlaan dir an de Gewwel!", was in der Übersetzung soviel bedeutet wie 'Vorsicht, meine Hand könnte unsanft auf deinem Kopf landen!'...:D
Гибель ist auf Russisch der Tod oder Untergang.

dr-esperanto
31.10.2016, 04:40
Ja, solche zufälligen, rein lautlichen Übereinstimmungen sind natürlich auch immer eine Sammlung wert und immer wieder Anlass zum Lachen!

Aber wir wollen ja hier eigentlich nur echte indogermanische Kognaten sammeln, wie z.B. im Hindu/Urdu:

Mujhe bahut acchâ lagtâ hai 'Gefällt mit sehr gut' (mujhe 'mir' fast = lat. mihi; bahut 'sehr' zu griech. pachys 'dick' wie in Pachydérmata 'Dickhäuter, Elefanten', genau gesagt altind. bahutvam 'große Menge' mit dem Endungs-tva(m) genau wie in slav. -(s)tvo, etwa poln. bogactwo 'Reichtum'; acchâ 'gut' eigentlich 'schattenlos, glänzend' in a '-los, ohne' + cchâ 'Schatten' = griech. skiá = dt. Scha(tten); lagtâ hai 'klebend ist': lag- 'kleb-, klecks-, spritz-' Variante von ra(n)g- 'Farbe, Klecks, Spritzer', vgl. Ranga Yogeshvar, natürlich lautmalende Silbe LAG! wie unser KLACK!, KLÄCK! vom Spritzen der Farbe, dann -t- der Rest des indogermanischen *-ent- '-end', da ja kleb-END, und schließlich -â, was übriggeblieben ist vom altindischen -aka(h) aus idg. *-oko(s) = dt. -ig = lat. -icus)
Âj garmî hai 'Heute ist es heiß' (âj 'heute' aus altind. adya, gebildet aus a- 'dies-' + dya- 'Tag' = lat. dies; garmî 'Wärme, Hitze' aus dem Persischen, wo garm = dt. warm, die Endung -î '-heit,-tum' aus idg. *-îkos '-iges'; hai 'ist' wieder aus idg. *h1eseti, eine Variante von *h1esti = dt. ist = lat. est = russ. yest')

dr-esperanto
31.10.2016, 05:45
Is gamv mem log kyâ karte haim? (das silbenschließende /m/ ist hier wie im Französischen immer nur Zeichen für Nasalierung!) 'Was machen die Leute in diesem Dorf?'

Is 'dies-' aus dem altindischen Genitiv asya, was a- 'dies-' + -sya 'Genitiv' ist
gamv (wie im Französischen auszusprechen) 'Dorf' aus altind. grâma- 'Ansammlung', näher verwandt mit lat. gremium 'Schoß' (der ja gerne als Tragetasche benutzt wird); aus der zigeunerischen Entsprechung von gamv haben wir dann unser KAFF gemacht!
mem 'drin, in' aus altind. madhye 'inmitten, in der Mitte', natürlich = lat. medius = dt. Mitte
log 'Leute' aus altind. loka 'Welt' (vgl. alle Welt 'tout le monde, alle Leute'); idg. *leukos 'das LEUCHtende, Lichte, Helle', Name des Diesseits im Vergleich zur der finsteren Hölle und zum neblig-trüben Totenreich; vgl. besonders russ. svet 'Licht; Welt' und rumän. lume 'Welt' aus lat. lumen, ebenfalls von der Wurzel *l(e)u-/lw- 'LEUcht-, hell-'
kyâ 'was' aus alltind. kim-va 'oder was?'; idg. *kwim-we (vgl. lat. quid 'was?' und lat. -ve 'oder')
karte 'machende' von kar- 'mach-' (bekannt aus KARMA 'Taten des Lebens) + -t- '-end' + -e aus altind. -akâh < idg. *-okôs '-ige, -artige, -(o)ide'
haim 'sind' aus idg. (*h1)es-enti (vgl. dt. sind aus *h1senti)

dr-esperanto
01.11.2016, 02:59
Superinteressant:
Russ. pakh (pach) 'Seite, Leistengegend' = ind. paksha- 'Flügel, Seite' = dt. Fittich!
Und zwar alle drei aus idg. *ptaģsos 'Flügel(seite)', offensichtlich komponiert aus *pt- und *aģ- (noch älter *h2ģ-), d.h. 'flieg-+schlag-' (vgl. lat. petere 'fliegen' und agere 'tun, agieren')! Noch heute sagt man ja JEMANDEN AN DEN SCHLAGFITTICHEN PACKEN...

dr-esperanto
01.11.2016, 03:08
So sagt man im Indischen z.B.

Pankhâ nahim hai 'Einen Ventilator gibt es nicht'

pankhâ 'Flügel, Ventilator' aus einem altindischen Typ *pakshaka- 'Flügelchen'
nahim (wieder mit nasalisiertem /i/ zu sprechen) 'nicht' aus altind. na 'nicht' (idg. *ne) + altind. -hi 'doch', genau parallel zu griech. ókhi (óchi) 'nein', altgriech. ouchí 'nein, nicht doch' von ou 'nicht' + -chi 'doch'; beide aus idg. *ghi 'doch'
hai 'ist' aus idg. *(h1)eseti

dr-esperanto
01.11.2016, 03:31
Namas-te, maim Pratâp hûm. 'Guten Tag, ich bin Prataap.' (Betonung auf -taap)

Namas 'Preis, Ehrerbietung' aus dem indogermanischen *nemos- 'Verbeugung, das Biegen', also Wurzel *nm-, was (wie *nb-) in wohl allen Sprachstämmen der Erde eine zuckende, stippende, jedenfalls schnelle und kurze Bewegung ausdrückt.
te 'dir' ist reines Sanskrit. Idg. *toi 'dir' (russ. ti, poln. ci)
maim 'ich' aus dem Sanskrit-Instrumental mayâ 'durch mich', also idg. *moi-oh1- (wobei das h1 praktisch 'durch, mit' bezeichnet, also ein Instrument)
Pratâp 'indischer Vorname' aus altind. pra-tâpa- 'Gluthitze, Hitzigkeit', eigentlich 'Durch-hitzung', da pra- 'durch' = russ. pro- = idg. *pro- + Wurzel *tp- 'TAPP!, tret-, knall- > erhitz-' (vgl. unser DIE SONNE KNALLT, frz. LE SOLEIL TAPE und russ. tyoplyy 'warm')
hûm 'bin' aus idg. *(h1)esêmi 'bin' (wo -mi natürlich das Ich bezeichnet)

dr-esperanto
01.11.2016, 03:54
Kyâ âp Sangîtâ-jî haim? 'Sind Sie Frau Sangita?'

Kyâ? 'ob? (wie? was?) wie schon geschrieben aus altind. kim-va 'oder was?'
âp 'Sie' aus altind. âtma- 'ATEM, ODEM, Lebenshauch: Seele, das Selbst, selber, selbst' (vgl. Mahatma Gandhi 'Großseele Parfumhändler')
Sangîtâ 'indischer weiblicher Vorname'. Bedeutet im Sanskrit sam-gîtâ 'ZuSAMMen-Gesang, gemeinsamer Gesang, Kon-zert'. Man kennt ja die Bhagavad-gita, den Gesang des Erhabenen. Idg. *gwh2- 'QUAK! schrei-, ruf-'
jî 'Seele' aus altind. jîva- 'Seele; lebendig' = russ. zhiv = griech. bios = lat. vivus = idg. *gwih3wos 'bezwingend, durchhaltend'
haim 'sind' wieder aus einem *asanti (altind. santi) 'sind', sozusagen "idg." *h1es-enti

dr-esperanto
01.11.2016, 04:57
Indogermanische lautsymbolische Wurzel *ngṷ- ‚PICK! stoß-, durchstoß-*): frz. poindre 'pungere, stechen, hervorkommen, herauswachsen', wachs-, werd-‘ wie in dt. Nacht, lat. nox ‚Nacht‘ (als „das Dunkelwerden, Dämmern“ bzw. das „Hellwerden, Tagen, das Wachsen des Tages“, vgl. au point du jour ‚bei Tagesanbruch‘), dt. Ing- ‚schwell-, (groß-)werd-, dick, wachs-, Vegetationsgott‘ = lat. inguen ‚Schwellung, „Hüftgold“, Leistengegend‘ = griech. ἀδήν ‚Drüse‘ („Knubbel“), dt. nackt = lat. nudus, griech. Gymnastik ‚Nackttraining‘, poln. nagi ‚nackt‘ („noch im Wachstum, noch im Werden, in statu nascendi“ = „schietto, im Naturzustand, auf default laufend, ohne alle Zusätze“)



_______________
*) vgl. im Indogermanischen selber, aber auch anderen Sprachstämmen der Erde ganz ähnliche Lautsymbole wie kurze, heftige Bewegungen:
Idg. *nh2- ‚stoß-: sich abstoß- > schwimm-‘ wie in lat. nare, natare ‚schwimmen‘ und griech. νέω (neo) ‚schwimme‘
Idg. *nḱ- ‚stoß-: stech-, schneid-‘ wie in lat. nocere und nex, griech. Nektar ‚tod-über(windend)‘ (+ *tr- ‚trans, darüber hinaus‘); vgl. finn. nähdä ‚spitzen, kucken, schauen‘ und georg. naḫva ‚sehen, hineinspitzen‘
Semit. √nḥ- ‚stoß-, spitz, schneid-, stech-‘ wie in arab. naḥlah ‚Biene‘ und hebr. Nehem-iah(u) ‚Jahw(e) tröstet‘ („lässt tröstende Seufzer ausstoßen“), univers. √nk- ‚pick-, klopf-, spitz‘ wie in vietnames. nhức ‚stechend‘, kambodschan. kam-nak ‚Tropfen‘, jidd. Macke ‚Schlag‘ (hebr. makkâh < *mankâh von der Wurzel n-k-h 'picchiare, schlagen')

-jmw-
01.11.2016, 09:07
Einfach weitermachen, ich find's gut! :)

dr-esperanto
02.11.2016, 04:41
Da wir ja jetzt schon einen gewissen Einblick in diese ganzen südostindogermanischen (arischen) Sprachen haben, fällt uns KURDISCH auch nicht mehr schwer:

TAXSI LI KU YE? 'Wo ist ein Taxi?'

LI 'in, an, bei usw.' aus dem Arabischen
KU 'wo' hatten wir bereits im Persischen (hängt mit lat. quo 'wo(hin)' zusammen, während dt. wo aus *kwêi 'bei welchem?')
YE 'ist' zunächst aus *E, wohl eine Kurzform von *EST(I) 'ist', vgl. rumän. CINE E? (neben CINE ESTE?) 'Wer ist es, QUEM EST?')

OTÊL LI KU HEYE? 'Wo gibt es hier ein Hotel?'

HEYE 'es gibt' natürlich komponiert aus YE 'ist' + HE 'hier, dort'

dr-esperanto
02.11.2016, 05:08
KURDISCH

EZ LI BAZAR-Ê (DI)GERRIM 'Ich suche den Basar'

EZ 'ich' wie bulgar. AZ < idg. *eģ = ich = ego
BAZAR-Ê 'zum Basar, nach dem Basar'. Die Endung scheint aus dem Türkischen zu stammen.
(DI)GERR-IM 'bin am Suchen, suche'. Verlaufsform, gebildet mit vorgeschaltetem DI- und nachgeschaltetem -IM für die erste Person. Das DI- (eigentlich 'in, an, bei', da man ja sagt 'ich bin AM Suchen'; vgl. pers. DAR, kurz für ANDAR 'inter, zwischen, (mitten) in') fällt im irakischen Kurdischen oft weg. GERR- 'herumgeh-, schlender-' von idg. *wr-n-, die bekannte Wurzel *wr- 'dreh-, herum-, rund' wie in lat. VERtere = lat. WERden (eigentlich 'sich zu etwas umwandeln')

Nationalix
02.11.2016, 05:49
Wann teilte sich die Sprache? Die meisten Forscher gehen von einer Sprachtrennung nicht vor 3400 v. Chr. aus.

Es wäre interessant die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen zu kennen.Ich habe erstes Beispiel.

Die Mücke (althochdeutsch mugga, mucca) , auf slawisch/russisch "Mucha"-Fliege. Ein indoeuropäisches Wort.

Die Ursprache aller anderen Ursprachen ist selbstverständlich die türkische Sprache. Denn diese wird von den seit Jahrtausenden unveränderten Urmenschen auch heute noch gesprochen.

dr-esperanto
02.11.2016, 06:23
Naja, was heißt "Ursprache"? Das Indogermanische hat sich vor 5000 Jahren geteilt. Sprechen tun die Menschen aber schon seit 50000 Jahren! http://www.n-tv.de/wissen/Die-erste-Sprache-der-Menschheit-article1919596.html

dr-esperanto
02.11.2016, 06:31
Auch ARMENISCH ist eine indogermanische Sprache, die sehr stark von den iranisch-arischen Sprachen beeinflusst wurde.

(V)ONTS' ÊK'? 'Wie geht es Ihnen?'

(V)ONTS' 'wie?' wird nur ONTS' geschrieben, man spricht aber VONTS'. Der Apostroph (') deutet ein behauchtes S an, d.h. S + H. Zugrunde liegt wohl eine regionalindogermanische Neubildung *kwom-(i)skom, vgl. lat. QUEM 'wen' und unsere Endung -ISCH '-artig, -lich, -(o)id', eigentlich also 'wie-artig?, wie geartet?'
ÊK' '(ihr) seid' ebenfalls eine regionalindogermanische Neubildung *es-etes (wie in lat. (vos) feritis '(ihr) tragt', woher natürlich auch unser -t in tragT)

Dr Mittendrin
02.11.2016, 06:54
Wann teilte sich die Sprache? Die meisten Forscher gehen von einer Sprachtrennung nicht vor 3400 v. Chr. aus.

Es wäre interessant die Gemeinsamkeiten der Folgesprachen zu kennen.Ich habe erstes Beispiel.

Die Mücke (althochdeutsch mugga, mucca) , auf slawisch/russisch "Mucha"-Fliege. Ein indoeuropäisches Wort.

Muka ist die Fliege, nicht Mücke auf russisch.

Dr Mittendrin
02.11.2016, 07:01
Variationen des Russischen, die im Süden Russlands gesprochen wurden (vor allem im Kuban-Gebiet), waren dem heutigen Ukrainischen sehr ähnlich. Zwischen der Ukraine und Russland besteht ein sog. dialektologisches Kontinuum. Wieso sich diese beiden Sprachen heute aber so stark unterscheiden, ist weil unterschiedliche Dialekte als Grundlage zur Standardisierung genommen wurden. Das heutige Standard-Russisch (литературный русский язык) basiert auf dem zentralrussischen Dialekt, der in Moskau gesprochen wurde. Das Ukrainische nahm für dessen Standardisierung einen Dnjepr-Dialekt zur Grundlage. Was ich sagen will ist, dass das Ukrainische keine künstliche Esperanto-Sprache ist. Es ist eine natürliche, vollwertige Sprache mit echten Muttersprachlern.

Worauf du hinweist ist, dass ohne fremdländische Einflüsse die Ukraine sich (aufgrund des starken Einflusses der russischen Kultur) vermutlich freiwillig russifiziert hätte, wie z. B. Weißrussland, und dort heute überall Russisch gesprochen werden würde. Das mag stimmen, spricht der ukrainischen Sprache aber ihre Existenzberechtigung nicht ab.

Die weissrussische Sprache hat sogar ein paar deutsche Wörter. Ukrainisch soll mit polnischen Wörtern gespickt sein.

dr-esperanto
03.11.2016, 02:46
DER INDISCHE SATZ DES TAGES

VAH SHÂKÂHÂRÎ HAI 'Sie ist Vegetarierin'

VAH 'er; sie' wohl aus dem Persischen entlehnt: pers. u aus altem ava 'jener' = idg. *owos = slav. ov (poln. ów, serbokroat. ov-)
SHÂK-ÂHÂR-Î 'Vegetarier-in' von altind. shâka(h) 'Gemüse' + â-(g)hr- 'zu sich nehm-, ess-' + -î '-in'. Indogermanisch *ḱêko(s) 'Stärkendes' (vgl. unser beHAGen; Wurzel *ḱk- 'spitz, hoch, kräftig', offensichtlich lautsymbolisch für das Stechende, Spitze) + *ê 'zu, heran' + *ghr- 'GReif-, nehm-' wie in unseren GReif-, GRApsch- usw. (Wurzel *ghr- ahmt schon in seiner Lautgestalt etwas Scharrendes, KRatzendes nach) + *ih2 '-in' wie in unserem KönigIn, lat. regIna und poln. gospodynI 'Herrin' (*ih2 natürlich selber wieder komponiert aus einem i-Suffix, etwa '-lich, artig, - ig, - (o)id' bedeutend + h2, was das Weibliche kennzeichnet)

dr-esperanto
03.11.2016, 03:07
DER ARMENISCHE SATZ DES TAGES

LAV ÊM 'Es geht mir gut'

LAV 'gut' wohl aus idg. *lawos (älter *lh2-ṷo-s), von der Wurzel *lh2- 'reiß-, raff-, gier-' wie in dt. Lohn ("was einem zuGUTE kommt"), lat. lucrum ‚Gewinn‘ (lukrativ) und griech. λεία/leía ‚Beute‘ (d.i. "an sich gerissenes Gut")
ÊM 'bin' aus idg. *(h1)es-mi (> engl. AM 'bin'), Wurzel *h1s- 'sei-' doch sicher nur umgestelltes *sh1- 'sitz-, setz-'; -mi natürlich das Ich bezeichnet (vgl. engl. me, dt. mich usw.)

dr-esperanto
03.11.2016, 03:14
DER KURDISCHE SATZ DES TAGES

EZ LI V-Ê ADRES-Ê (DI)GERRIM 'Ich suche diese Adresse'

EZ = ich
LI 'nach' aus dem Arabischen
VÊ 'diese' wieder aus dem indogermanischen *owos 'jener' + -ê 'nach, hin', das wohl aus dem Türkischen entlehnt wurde genau wie in
ADRES-Ê
(DI)GERR-IM 'am Suchen bin': DI/DE wohl verkürztes Kognat von pers. (AN)DAR 'INTER, zwischen, mittendrin > in, an' ; GERR- 'such-' wie gestern; -IM 'bin' derselben Herkunft wie eben das armenische êm aus *esmi (also = engl. AM)

dr-esperanto
05.11.2016, 03:43
Eine schöne Gleichung ist noch
stelle = griech. stéllo 'entsende' (woher apóstolos 'Abgestellter (Abgesandter)' = alban. shtjell 'werfe'
https://en.wiktionary.org/wiki/shtjell
Auch russ. постéль/postél' ‚(ausgebreitetes, bereitetes, bereitgeSTELLtes) Lager, LagerSTATT, Bett‘ als ob eine "idg." *h2po-*stelis (*apo-*stelis) '(Abstellung), Aufstellung'
(Ähnliche Semantik ja z.B. auch bei lat. mittere 'schicken, senden' vs. frz. mettre 'setzen, stellen, legen', da man ja sagen konnte "den schicken wir nach Asien" = "den versetzen/"tun" wir nach Asien")

dr-esperanto
05.11.2016, 03:43
Idg. *st-l- 'stell-' ist natürlich nur eine Erweiterung von *st- 'steh-, stell-, hintu-, befestig-'.
Das /l/-Suffix ist nur eine Variante des bekannteren /r/-Suffixes (Tausch von /l/ und /r/ ist ja weltweit gang und gäbe), und dieses bedeutet soviel wie '-tuender, -machender' (wie etwa in ACTOR 'AgierendER', DATOR 'GebER, GebendER', aber russ. utschítEL' 'LehrER'). Der LÖFFEL (besser: LÄFFEL) wäre ein indogermanischer *lab-elo-s mit /l/-Suffix gewesen, das bedeutet 'Leck-instrument, Leck-ER'. Idg. *st(e/o)l- also 'handeln wie ein Stellender'.
Meistens lassen sich die Bedeutungen der einzelnen Erweiterungssuffixe aber gar nicht so genau bestimmen; man kommt sehr gut mit einer ganz allgemeinen Bedeutung '-lich, -ig, -(o)id, -ähnlich, -artig' bzw. 'wer/was etwas mit wem/was zu tun hat' zu Rande.

dr-esperanto
05.11.2016, 04:58
lat. conor ‚versuche, probiere‘ (woher konativ 'versuchend') = serbokroat. kanim ‚beabsichtige, versuche‘ = bulgar. кáня ‚lade ein, fordere auf‘
alles von *kn-h1- ‚end-: Absicht, Ziel (engl. end)‘, vgl. russ. konéts 'Ende'

-jmw-
05.11.2016, 12:06
Kannste was zu "Wasser" und "Eis" sagen?

dr-esperanto
06.11.2016, 03:59
Ja,
das Wasserwort findet sich praktisch bis heute in allen indogermanischen Sprachen, während unser EIS immer schon nur eine Parallele im Iranischen hatte: avest. aexa- (sprich /aikha/, /aicha/) > pers. yäkh/jäch (bis heute, aus älterem *äkh/äch). Zugrunde liegt idg. *(h2)ei̭-so-m 'Scharf-es, das Scharf-e' von der Wurzel *h2i̭- 'spitz, scharf, heftig, rauh' (/i̭/ wie unser /j/ zu sprechen; *h2- wurde ursprünglich wie das typisch arabische H gefaucht - im Grunde muss man zu seiner Produktion eigentlich nur ein H flüstern, und doch gleichzeitig laut sprechen! Die verschiedenen Kehlkopflaute/Laryngale h1, h2, h3 sind bis heute typisch nur für Arabisch, Äthiopisch u. Anverwandte, dann aber vor allem die nordkaukasischen Sprachen - sonst kommen h2 und h3 in den fast 5000 Sprachen der Welt gar nicht vor, nur halt das normale h1, was unserem H entspricht. Auch hieran sieht man also, dass die Indogermanen ursprünglich aus dem Vorkaukasusgebiet, nördlich des Kaukasus, in der südrussischen Steppe gesessen haben müssen. Südlich dann die Kaukasier und südlich des Kaukasus die Semiten ebenfalls mit ihren charakteristischen Laryngalen/Kehlkopflauten.) *h2i̭- konnte auch *h2i mit klarem /i/ (also nicht mit /j/) gesprochen werden (je nach Position im Wort) und erinnert somit z.B. an indones. GI-, was ebenfalls 'spitz' bedeutet (etwa in GIGI 'Zahn'). Die beiden Wurzeln müssen keineswegs urverwandt sein, vielmehr sind wohl im Laufe der Entwicklung immer wieder solch expressive Wurzeln entstanden, um mal etwas Rundes, Dickes, mal etwas Scharfes, Spitzes usw. auch auf der Lautebene angemessen auszudrücken.

dr-esperanto
06.11.2016, 04:16
WASSER = engl. WATER kommt vom indogermanischen *wodôr (*ṷodôr), einer /r/-Erweiterung der Wurzel *wd-/*ṷd- 'stoß-, hervorstoß-, hervorquell-' (altind. unatti 'befeuchtet' aus *u-no-d-ti). Verwandt sind etwa griech. (h)ýdôr (mit dem /y/ aus /u/ und falsch-hyperkorrekt gesetztem /h/), engl. wet 'feucht' (aus *wedos/*ṷedos) oder lat. unda 'Welle' (aus *udna umgestellt). Whiskey aus ir. uisce < *udskiom, was uns schon recht nahe auch an unser WASCHEN führt (dieses = *ṷdskonom 'das Befeuchten, Wässerung').
Sicherlich ist *ṷd- 'hervorstoß-' nur eine Variante von *ṷdh- 'stoß-, drück-; zieh-' wie es in russ. vodít' 'führen' enthalten ist (dieses wäre ein indogermanisches *ṷodei̭e-têi̭ 'beim Führen, to lead', -tê- ist '-ung' oder 'das ....en', nur eine Variante des bekannten *-ti-s in *mortis 'das Zerbröseln, Zersetzung: Tod' > lat. mors). Neben WT/WD gibt es im Indogermanischen und anderen Sprachstämmen der Erde typischerweise noch WP/WB 'wupp! schwupps!' und WK/WG (vgl. das neu geschaffene englische WHACK! 'zack!'), die ein Stoßen, Drücken, jedenfalls eine Gewaltausübung phonisch zum Ausdruck bringen sollen.

dr-esperanto
06.11.2016, 05:12
Und nördlich von den Indogermanen müssen - im heutigen Russland also - die Finno-U(n)grier gelebt haben, d.h. die Vorfahren der Finnen und Ungarn. Führende Indogermanisten und Altertumswissenschaftler gehen heute davon aus, dass Indogermanisch und Finnougrisch ursprünglich nur Dialekte einer gemeinsamen Vorgängersprache gewesen sind, des sogenannten Nostratischen ("unsere Sprache"). Dies ergibt sich aus folgenden wichtigen gemeinsamen Wörtern und Wurzeln:
(zit. nach HAARMANN: "Auf den Spuren der Indoeuropäer", S. 46)
Idg. *wdh- 'führ-' = finn. vetää 'ziehen' = ungar. vezet 'führt'
Idg. *wgh- 'beWEG-' = finn. viedä 'wegbringen' = ungar. visz 'trägt'
Idg. *dhh1- '(hin-)TU-, setz-' = finn. tuoda 'holen' = ungar. tesz 'legt, stellt; TUT'
Idg. *h3n-h3-mn- 'Name, nomen' = finn. nimi = ungar. név
Idg. *wd- 'WASSer' = finn. vesi = ungar. vízi
Idg. *kt- 'Haus, Hütte' = finn. koti = ungar. ház (Eszterházy 'der vom Haus der Esther', '*der Estherhausige, Estherhausig')
Idg. *sn-h1- 'SEHNE' = finn. jänne = ungar. ín

dr-esperanto
06.11.2016, 05:43
Zudem noch die Demonstrativpronomina
finn. tä(mä) = idg. *to(s) 'der, dieser' und die Fragefürwörter
finn. kuka = idg. *kw(os) 'wer? quis?'
Schließlich das indogermanisch-finnougrische -m für den Akkusativ:
lat. homineM 'deN MenscheN' = finn. ihminen https://en.wiktionary.org/wiki/ihminen
und das gemeinsame ursprüngliche Endungs-m für den Genitiv Plural:
lat. hominum 'der MenscheN' = finn. ihmisteN

dr-esperanto
07.11.2016, 06:39
Dass das Eis auch wirklich als 'das Scharfe, Schneidende' benannt wurde, ersieht man auch an der chinesischen Parallele, wo ja 冰bīng'Eis' < urchines. *prǝŋ (prǝng mit dem Murmel-/ǝ/ von LiebE zu sprechen)
http://www.yellowbridge.com/chinese/chinese-dictionary.php?word=冰&cache=12344
http://vny2k.com/hannom/tunguyen.asp
genau mit 兵bīng'(Stich-)Waffe'*) aus *praŋ korreliert.
http://www.yellowbridge.com/chinese/chinese-dictionary.php?word=兵&cache=11953http://vny2k.com/hannom/tunguyen.asp
Urchines. *PRNG o.ä. muss also ungefähr PRICK-'stech-,prickel-' bedeutet haben, von einem Lautsymbol P(R)IK-'piek-,stech-, prick-' her, wie es sich ja eben auch bei uns ähnlich entwickelt hat (engl. prick).


______________
*) daher doch sicher auch thailänd. (กระ)บี่(kra)bi'Schwert' mit dem กระkra-Präfix für Instrumente
https://de.wikipedia.org/wiki/Krabi_(Provinz)

-jmw-
07.11.2016, 10:06
Danke! :)

dr-esperanto
08.11.2016, 05:07
So, heute wagen wir uns zum ersten Mal an Originalworte des Buddha, an Aphorismen aus dem Dhámma-pada (im Pali, der heiligen Sprache des Buddhismus, bedeutet dieser Buchtitel soviel wie 'Gesetzes-Wort', entspricht also altind. (Sanskrit) dharma-pada(m); der dharma(s), auch dharma(h) ausgesprochen, also das Gesetz, entspricht sprachlich genau dem lateinischen FIRMUS 'fest, firm', das ebenfalls aus idg. *dhermo(s) entwickelt ist und von der Wurzel *dhr- 'halt-, fest' wie in russ. derzhát' 'halten' abgeleitet ist, vgl. den Namen des polnischen Bolschewiken Dzierżyński, gebildet von Dzierży-kraj 'Halt-das-Land!' - dharma- also 'das, woran man sich zu halten hat', eben 'das Gesetz'; pada(m) '(Vers-)Fuß' aus idg. *podo(m) von der Wurzel *pd- 'tret-, trampel-', vgl. frz. pied, engl. foot; hier bedeutet pada(m) einfach 'Wort', nicht mehr 'Versfuß').
Da heißt es also in Dhammapada 5:

NA HI VERENA VERÂNI SAMMANTI IDHA KUDÂCANAM,
'Denn nicht durch Feindschaft kommen Feindschaften zur Ruhe hier jemals'
A-VERENA CA SAMMANTI,
'sondern durch Nicht-feindschaft kommen sie zur Ruhe'
ESA DHAMMO SANANTANO.
'dies ist ewiges Gesetz.'

NA 'nicht' aus idg. *ne
HI 'denn' aus idg. *ghi (vgl. altgriech. ou-chí 'nicht doch!' > 'nein', heute óchi)
VER-ENA 'durch Feindschaft' ist der casus instrumentalis (Instrumental) von Pali vera- 'Feindschaft' < Sanskrit vaira- 'Fehde, für die WERgeld ("Manngeld") bezahlt werden muss' < idg. *wih1ros 'Mann, Rächer, Verfolger' (wie lat. vir 'Mann', vgl. viril 'männlich', von der erweiterten Wurzel *wi̭-h1- 'verfolg-,räch-', vgl. WERwolf 'Mannwolf' und engl. world 'Menschenalter = saeculum' (WER+ALT/OLD))
VERÂNI 'Feindschaften' ist der Plural von VERA 'Feindschaft'
SAMMANTI 'legen sich, kommen zur Ruhe' 3. Person Plural (-anti wie in lat. mandANT 'sie schicken, geben ein Mandat' oder in bair. sie schaffAND 'sie schaffen', schwäb. sie schaffE(N)T); SAMM- 'ruhen' aus altind. shâmy- 'ruh-', vgl. altind. śam (sham), n. ‚Glück, Heil, Segen‘, Shânti ‚Frieden‘ und dt. Hemd ("Schutz") von der Wurzel *ḱm- 'einwickel-, schütz- > Ruhe und Frieden geb-'

dr-esperanto
08.11.2016, 06:12
IDHA 'hier' besteht aus I-'dies-' + DHA 'gesetzt, geTAn, hingelegt > gelegen' wie in russ. gde?, poln. gdzie? 'wo?' aus *ku-*dhe?, ursprünglich *ku-*dhh1 'wo-gelegen?', vgl. engl. DO 'tu-' und lat. QUO 'wo(hin)'
KUDÂCANA(M) 'je(mals), irgendwann' von kudâ? 'wann?' aus altind. kadâ? 'wann' < idg. *kwo-*deh2 'welcher Teil? welche ZEIt?' (unser ZEI-t kommt von einem indogermanischen *dh2-i-ti-s 'Abteilung, Teil' genau wie engl. TIme von einem gleichbedeutenden *dh2-i-mo-s), russ. kogdá? 'wann?' ist daraus etwas umgestaltet; -CANA 'irgend-' eigentlich CA+NA 'auch nicht' aus idg. *kwe 'und, auch' (lat. -que wie in SENATUS POPULUS-QUE ROMANUS) + *ne 'nicht'. 'wann auch nicht?' vielleicht besser mit 'wann denn nicht?' zu übersetzen, was wir sofort positiv als 'jederzeit, irgendwann' auffassen.
A-VERENA 'durch Nicht-Feindschaft' mit dem verneinenden A- wie im Griechischen. Beide aus idg. *n-
CA 'sondern' wie gesagt eigentlich 'und, auch'
SAMMANTI wie oben
ESA 'dies-' aus idg. *eiso-, wovon die Wurzel /i/ ist, das wir oben bei I-dha ja schon hatten; der helle Ton des /i/ wird psychologisch ja mit etwas Spitzem, also etwas Feinem, Kleinen, Kurzem assoziiert, sodass die Nah-Deixis am besten mit spitzen, hellen Tönen wiedergegeben wird. Fernere Distanzen haben deshalb den dunklen /u/-Ton: idg. *(o)w(o)- wie in avest. ava- 'jen-, dort drüben', poln. ów 'jener'; /w/ und /u/ sind wie gesagt lediglich zwei Varianten desselben Lautes (besonders, wenn man die englische, sehr /u/-haltige Aussprache des /w/ zugrunde legt).
DHAMMO 'Gesetz' aus Sanskrit dharmah < idg. *dhermos 'an dem FIRM festgehalten werden muss'
SANANTANO 'ewiger' (DER Dharma ist männlich) aus Sanskrit sanâtanah 'ewiger' aus idg. *senêtonos 'alt', vgl. lat. senex 'Greis', senior 'Älterer, Herr', Seneca 'Herr Alt' (griechischer Akkusativ von senex)

dr-esperanto
09.11.2016, 03:27
Heute dann mal ein Pali-Satz (Originalworte des Buddha) aus dem Culla-vagga (VII, 3, 12). Culla-vagga bedeutet 'das kleine Kapitel' und würde im Sanskrit kshulla-varga- lauten, wo kshulla- 'klein' eigentlich 'kleingerieben, zerrieben, zerkrümelt' bedeutet, von der Wurzel *ks- (vgl. arab. kus-kus 'nordafrikanisches Hirtenmahl aus zerriebener Hirse', ebenfalls von verdoppeltem ks-ks-, das das Zerreiben auch auf der Lautebene anschaulich repräsentiert). Altind. varga(h) 'Schar, Menge; Kapitel, Teil(menge)' entspricht genau lat. vulgus 'Volk' (woher vulgär), von der Wurzel *wl- 'WäLz-, VoLvere, dreh-, rund, dick > Haufen, Menge'.

DAṆḌENA EKE DAMAYANTI, ANKUSEHI KASÂHI-CA;
'mit einem Stock zähmen/domestizieren einige, mit Treibstöcken und Peitschen'
A-DAṆḌENA A-SATTHENA NÂGO DANTO MAHESINÂ!
'stock-los (und) waffen-los (ist) der Elefant gezähmt/domestiziert durch den Weisen!'

DAṆḌ-ENA 'mit (einem) Stock' ist wieder Instrumentalfall, von DAṆḌA(M) 'Stock' = griech. déndron (wie in Rhodo-dendron 'Rosen-stock, Rosen-baum') aus idg. *dendrom, selbst wieder dissimiliert (d.h. entähnlicht, unähnlich gemacht) aus *derdrom (da zwei R eines zuviel waren für die indogermanische Zunge) - klar wieder als verdoppeltes *dr-*dr- 'spalt-spalt' zu erkennen, ursprüngliches also ein Spaltholz bzw. ein Stück Holz bezeichnend.
EKE 'einige, so manche' wie die Sanskritentsprechung aus idg. *oikoi, Plural von eka(h) 'einer' = *oikos, was im Latein ein *ucus geworden wäre (dort haben wir aber die Variante unus aus *oinos, wie ja auch unser EIN aus *oinos; Wurzel ist in jedem Fall wieder das /i/ von gestern mit der Bedeutung 'dies-'); die lateinische Entsprechung von EKE wäre also ein *uci, was es aber nicht gibt, allerdings haben wir uni 'einige', das bis auf das N genau entspricht.
DAMAYANTI 'sie ZÄHMen, DOMestizieren' von der Wurzel *dm- 'DoMus, Haus, häuslich machen > ZÄHMen', das -AY- aus idg. *-ei- zeigt an, dass etwas zu etwas gemacht wird, hier also etwas zahm gemacht wird, bedeutet demnach also soviel wie 'mach-'; -anti wieder = dt. -en in (sie zähm)EN
ANGKUS-EHI 'mit Treibstöcken' (in der Bibel heißt das 'Stachel': wider den Stachel löcken 'gegen den Treibstock treten'). Sanskr. angkusha(h) aus idg. *ankuḱo(s) 'Haken, ANGel, Gebogenes' von der Wurzel *ang-/ank- 'krumm, gebogen', ursprüngl. *h2n-k- ‚dreh-, bieg-‘ wie in Ancona ‚Biegung, Kurve‘, griech. ἀγκών/angkón ‚Ellenbogen‘ und dt. Angel ‚krumme Fischerrute‘; -ehi 'mit/durch Pl.' aus Sanskr. -ebhi(h) < idg. *-oi-bhis, bekannt aus dem lateinischen -bus etwa in MULIERIBUS '(Ablativ Pl.) durch Frauen'; letztlich ist auch unser BEI aus BI damit verwandt (MIT = BEI 'in der Nähe, dabei')

dr-esperanto
09.11.2016, 04:12
KASÂHI 'mit Peitschen' entsprechend -HI aus -BHI(H) < *-bhis 'mit/durch Pl.'. KASÂ 'Peitsche' aus idg. *koḱâ (urspr. *koḱeh2 mit /h2/ für 'weibl., fem.'), was auch wieder 'Stachel, Spitziges, Spitzes' bedeutet: Wurzel *kḱ- 'klein, spitz', vgl. frz. riquiqui 'winzig, klitzeklein'
-CA angehängtes *-kwe 'und' wie im Latein (SENATUS POPULUS-QUE)
A-DAṆḌ-ENA 'stock-los' wieder aus *n-*dendr-oine- 'nicht mit Stock'
A-SATTHE-ENA 'waffen-los' entsprechend aus *n-*ḱestr-oine- 'nicht mit Waffe' (Sanskr. shastra(m) zu lat. castrare 'schneiden, kastrieren'; -tram < *-trom bedeutet immer '-mittel, -gerät' wie auch in dt. HalfTER 'Gerät zum Lenken, *kwoltrom'), Wurzel *ḱs- 'schneid-' sicher nur Variante von *ks-, wie wir es oben hatten
NÂGO 'Elefant; Schlange' (da der Elefant eine schlangenartige Nase besitzt) = engl. SNAKE 'Schlange', Wurzel *sn- 'dreh-, wind-'. Sanskr. nâga(h) aus idg. *snêgos. Wir stellen also fest, dass die Pali-Endung -o für m.sgl. genau den romanischen -o wie in figliO, filhO entspricht (diese ja auch aus -us < *-os)
DANTO '(ein) geZÄHMTer' aus idg. *dm-to-s, das Partizip Perfekt Passiv (zu erkennen an dem *-tos); durch die hochdeutsche Lautverschiebung wird ja /d/ zu /z/: daher dam- zu zahm-
MAHESI-NA 'durch den Weisen, vom Weisen' aus Sanskr. MAHA-RSHI 'großer Rishi, großer Seher' von der Wurzel *h1r-s- 'dahinfließ-, jag- RAS-' ("Rasender"); das -NA 'durch, von' wie in VER-ENA, DAṆḌ-ENA

dr-esperanto
09.11.2016, 04:29
Schöne Gleichung:
dt. rase = alban. rashë ‚fiel, raste herunter‘ = griech. ἐρωέω/eroéo ‚rase, eile dahin'
Wurzel *h1r-h1-s-

dr-esperanto
11.11.2016, 06:49
Oder auch
(Ich) schließe = lat. claudo, denn SCHLIEßE aus *(s)kleudô
clavis 'Schlüssel' (woher Klavier, claviarium 'Schlüsselbrett, Keyboard')

dr-esperanto
12.11.2016, 06:03
Heute nehmen wir mal einen BENGALISCHEN Satz:

BARI-TA BESH BÔRO ATSCHE!
'Das Haus ist sehr groß!'

BARI 'Haus' (R wird wie das amerikanische, eigentlich ursprünglich irische, R mit zurückgebogener Zungenspitze gesprochen) aus altind. vâtikâ 'Umhegung' (Zirkumflex über Vokalen bezeichnet die Länge dieser Vokale; unterstrichene Konsonanten sind wie gesagt retroflex, also mit rückgebogener Zunge zu sprechen) < nachidg. *wêrtr-ikâ (*vertr-ikeh2 mit h2 für die Feminina), von einem *wêrtrom 'Umhüllung' von der Wurzel *wr- 'dreh-, rund, um-, herum-', wieder mit dem -tr-Suffix für Mittel und Geräte

TA 'der, die, das' nach https://www.sav.sk/journals/uploads/102313111_Rácová.pdf Fußn. 32 aus Sanskr. -vrt '-fach, -malig' wie in EINFACH, ZWEIFACH, DREIFACH (vgl. lat. vertere 'wenden' und ital. una volta 'ein Mal' wie luxemburg. nach eng Kehr' 'noch eine Kehre = noch einmal, noch eine weitere Umdrehung/Tour'). BARI-TA ist also ursprünglich wohl aus Nach-Sanskr. vâtikâ eka-vrt 'einfaches Haus > ein Haus > das Haus' entstanden (EKA(H) < idg. *oiko(s) als ob lat. *ucus statt UNUS, welches ja von der Variante *oinos, Wurzel *i- '1, er, der, dies-' wie dt. ein)

dr-esperanto
12.11.2016, 07:13
BESH 'sehr' aus pers. bas 'viel' < altpers. vasiy < idg. *weḱ-i 'nach Wunsch' (Wurzel *wḱ- 'woll-, wünsch-' + Lokativ-i 'in, an, bei, nahe > nach', vgl. den Namen des Heros Akademos 'nach dem Willen des Volkes, *Volkwill'). Die ganzen Persismen kamen ins Indische seit der Zeit der Moghulkaiser, die das Persische als Verwaltungssprache benutzten; erst das Englische hat das Persische als Hoch- und Schriftsprache Indiens abgelöst. Die Moghulen waren zwar mongolischer Herkunft, aber wie alle türkomongolischen Völker lernten auch sie die Zivilisation erst im Kontakt mit den Persern kennen. So finden wir bis heute im Türkeitürkischen, neben vielen Italianismen und Gallizismen, eben auch sehr viele Persismen.

BORO (so korrekt geschrieben, eigentlich BARA) 'groß' wie Hindi BAR aus altind. vrddha(h) '(groß-)geWORDen, gewachsen' < idg. *wrdhto(s), *-to-Partizip von der Wurzelerweiterung *wrdh- 'werd-' von *wr- 'dreh-, vertere' (vgl. engl. to turn into 'werden zu'). Das *-to-Partizip lebt bis heute im Deutschen fort in Fällen wie gemachT, gesagT usw.; auch Latein: acTUs 'gemachT, agierT', facTUM 'GemachTes, Tatsache'.

ÂTSCHE 'ist' aus altind. âkshêti 'wohnt, weilt, ist, hält sich auf ("urbanisiert", "macht wohnlich")'. Wurzel kshi- 'verweil-, sei-, wohn-' mit der Vorsilbe â- aus idg. *(h1)ê/ô- 'bei, an'. Kshi- aus *tḱ-i̭ wie in griech. κτίζω/ktízô ‚schaffe, verwalte, lege an‘

dr-esperanto
12.11.2016, 07:49
Interessante Gleichung
griech. pheído(mai) 'spare (mir), schone, KNAPPSE (mir) ab' = dt. beiße = engl. bite = idg. *bheidho- (Wurzel *bhi-)!
Daher Namen wie Phidias (Pheidias) als Kurzform von Pheidippos 'Schon-das-Ross!' und Pheidippides

dr-esperanto
13.11.2016, 04:41
(ge-)neige = lat. (co-)niveo 'schließe die Augen' ("neige die Augenlider herunter")
Daher frz. conniver 'die Augen bei etwas zudrücken, über etwas hinwegsehen' und
L'église soupçonna les Juifs d'être de connivence avec les hérétiques
'Die Kirche verdächtigte die Juden, mit den Ketzern unter einer Decke zu stecken'

dr-esperanto
13.11.2016, 05:04
Heute lernen wir mal nochmal etwas HINDI-URDU:

US-NE CABI-SE DÂRVAZA KHOLA
'Er öffnete die Tür mit einem Schlüssel'


US 'er, ihn, ihm' ist der Obliquus (d.h. "Nicht-Nominativ", also "Nicht-Subjektsfall") von VAH 'er', das wohl auch ein Persanismus ist (altpers. ava- 'jener, er' = poln. ów 'jener' aus idg. *owos von der Wurzel *w/u 'dort, fern, da drüben' im Gegensatz zu *y/i 'hier, nah, direkt hier'). VA(H) wird also gekürzt zu V und von dort automatisch zu U. Angehängt wird -S, das fast genau unserem Genitiv-S (in PETER'S BUCH) entspricht, denn es kommt vom altindischen -sya < idg. *-sio- (auch das Latein kennt ja ein Genitiv-S, etwa in MATRIS 'Mutterns', aus idg. *mâtres). Zum Glück sind im Neuindischen alle 8 Fälle des Sanskrit in nur 2 Fällen zusammengefallen, eben Casus rectus (= Nominativ) und Casus obliquus (= alle anderen Fälle), eine Vereinfachung, die man auch aus der Entwicklung vom Latein zum Altfranzösischen kennt.

-NE 'von, Ergativendung'. Da wie gesagt die ganzen Fälle des Altindischen sich mit der Zeit mehr und mehr abgeschliffen haben und schließlich (bis auf den Genitiv und den Nominativ) fast gar nicht mehr erkennbar und unterscheidbar waren in der Aussprache, musste man eine neue Grammatik aufbauen; dies mithilfe verschiedener Endungen, wie eben hier -ne, das den Ergativ kennzeichnet. Ergativ ist praktisch wie unser Passiv, nur dass in Ergativsprachen später dann doch noch einmal neue Passivkonstruktionen geschaffen werden (da das alte Passiv ja die gesamten Funktionen des Aktivs übernommen hatte, sodass man die Passivität gar nicht mehr merkte). Der Inder sagt also nicht 'Er öffnete die Tür mit einem Schlüssel', sondern umgekehrt 'Von ihm (oder durch ihn) wurde die Tür mit einem Schlüssel geöffnet'. Es gibt allerdings auch noch eine andere Ergativdefinition, wenn man etwa in der Linguistik sagt, ein Satz wie THE DOOR OPENS 'die Tür geht auf' sei ergativisch: die Tür öffnet sich von selbst, da ist kein Täter, sondern es passiert etwas am Objekt, der Tür. Das -ne 'von (seiten)' kommt wahrscheinlich vom altindischen karne 'am Ohr, an der Schläfe > an der Seite, am Profil', dem Lokativfall (Wofall) von karna(h) 'Ohr'. Das Endungs-E entspricht genau dem russischen Präpositiv-E von V MOSKVÉ 'in Moskau' - beide aus idg. *-oi, wobei strenggenommen eigentlich nur das *i den Lokativ signalisiert, also praktisch 'in, an, auf, bei usw.' bedeutet haben muss (genau wie das demonstrative *i 'dies, hier' wie in *oinos = unus = ein, also sicher ursprünglich dasselbe war); karna(h) 'Ohr, Schläfenpartie' meinte ursprünglich das coupierte (beschnittene) Ohr, denn im Indogermanischen ist *kr- 'schneid-' (woher u.a. dt. KuRz und sCHeRen).

Zyankali
13.11.2016, 05:08
hääää ?


*barbaren modus off*


ps: merkst du nicht, das du alles viel komplizierter machst, als es eigentlich ist ?

dr-esperanto
13.11.2016, 05:33
CABI 'Schlüssel' aus dem portugiesischen CHAVE (damals zur Zeit Vasco da Gamas noch TSCHAWI gesprochen, vgl. die brasilianische Aussprache SCHAWI, während man in Portugal selber ja seit etwa 200 Jahren SCHAWE (SCHAWÖ) mit dem Murmel-E von LiebE sagt). Lat. clavis (woher unser KLAVIER aus clavarium 'Schlüsselbrett, keyboard'; span. llave, frz. clef, ital. chiave, rumän. cheie), vgl. claudere 'schließen', woher Klausel (clausula 'Einschließung > Einschiebsel')

-SE 'mit; Instrumentalendung' aus altind. sama(m) 'zuSAMMen mit, in Einheit mit' (idg. *somo(m), vgl. russ. sam 'selbst', engl. same 'dasselbe', da man beim Zusammensein ein und dasselbe Gesamt bildet). Wurzel idg. *sm- 'ein-'

DARVÂZA 'Tür, Tor' aus dem Persischen mal wieder: DAR = TÜR/TOR + BÂZ 'offen' = altind. ap-ânca(h) 'auf dem Rücken liegend, mit offenem (d.h. ungeschütztem) Bauch daliegend', eigentlich 'ent-krümmt' (d.h. nicht mehr in Kauerhaltung), idg. *apo-*ank- 'ab-+bieg-/beug-' (vgl. ANGEL u. lat. angulus 'Winkel')

KHOL-Â 'ge-öffne-t': das Partizipialzeichen -Â 'ge...t' aus idg. *-okos (Sanskr. -akah) = dt. -ig '-artig, -lich, -(o)id' = lat. -icus. KHOL 'öffn-' ist wahrscheinlich dravidischer Herkunft. Vor den Ariern war Indien ja von den Draviden erobert worden, deren Sprachen noch heute in Südindien (vor allem von den Tamilen: t(r)amil = d(r)avid!) gesprochen werden. Schon im Sanskrit stammt sehr viel Wortmaterial aus dem dravidischen Substrat.

dr-esperanto
13.11.2016, 05:36
hääää ?


*barbaren modus off*


ps: merkst du nicht, das du alles viel komplizierter machst, als es eigentlich ist ?


Dabei erkläre ich doch schon so, dass auch noch der letzte Penner mitkommt!

Zyankali
13.11.2016, 05:45
hmmm, weiss nich, da steckt ein haufen regeln drin....


viel zu viele regeln, imho, als das eine freie sprachentfaltung überhaupt noch möglich wäre...




sprache kann man nicht in regeln fassen, ist meine meinung...

Rumpelstilz
13.11.2016, 06:04
hmmm, weiss nich, da steckt ein haufen regeln drin....


viel zu viele regeln, imho, als das eine freie sprachentfaltung überhaupt noch möglich wäre...




sprache kann man nicht in regeln fassen, ist meine meinung...
Flektierende Sprachen haben nun einmal eine Menge Regeln. Wieso kann man eine Sprache nicht in Regeln fassen, wenn die indogermanische Sprachenfamilie schon seit Tausenden von Jahren existiert?

dr-esperanto
13.11.2016, 06:14
Also Indogermanistik ist eine strenge Wissenschaft (und war im deutschen Kaiserreich die Zierde der deutschen Universität), da wird jedes Geschwurbel vermieden. Die Lautgesetze sind wie Algebra in der Mathematik - man kann genau vorhersagen, welcher Laut welchem anderen Laut in einer anderen Sprache entsprechen muss.
Alles, was ich hier schreibe, hat Hand und Fuß und ist meistens auch bewiesen. Wenn nicht, schreibe ich "wahrscheinlich, wohl" usw.

dr-esperanto
14.11.2016, 05:26
Zur Entspannung heute mal ein ALBANISCHER Satz:

KËTÚ ËSHTË NJË PUNËTÓR
'Hier ist ein Arbeiter'


KËTÚ 'hier' (das Ë wie in LËTZEBUERJËSCH, also wie das Murmel-Ë in LiebË): aus einem nachindogermanischen regionalen *kwo-*tu 'dies-hier' (vgl. lat. QUO 'wo?' und Sanskr. tu 'jetzt, in diesem (Moment)', poln. tu 'hier, dieser Ort' aus idg. *tow/*tou, auch idg. tu 'du', was eigentlicher 'dieser' bedeutet)

ËSHTË 'ist' (auf dem ersten Ë betont): natürlich wie dt. ist aus idg. *(h1)esti 'ist' von der Wurzel *h1s-/sh1- 'sitz-, sei-, weil-'; -ti zeigt die 3. Person an, ist also ursprüngl. identisch mit dem obigen *tu 'dies-', ursprüngl. 'dieser > er, jener'

NJË 'ein' aus idg. *oinios, also einer Erweiterung des bekannten *oinos 'einer, unus'

PUN-ËTÓR 'Arbeit-er' mit -ËTÓR < lat. -itore(m) '-er' abgeleitet von alban. púnë 'Arbeit'; dieses aus einem nachindogermanischen *(s)pânios 'AnSPANNung, Mühe', wie unser SPANN- von der Wurzel *(s)pn- 'druck-, zieh, SPANN-'; von der Erweiterung *pn-kṷ- ‚(gesPANNte) Faust, FÜNF‘ wie in griech. penta- = lat. quinque (statt *pinque) und dt. Finger ‚„Fäustling“: Faust- bzw. Handglied‘

dr-esperanto
15.11.2016, 05:25
Nest = lat. nidus < idg. *ni-*sdos 'NIEder-SiTZ', Wurzel *sd- 'sit, sitz-, setz-'
Analog der AST aus idg. *(h1)o-*sdos 'An-Satz'

Da verwundert nicht mehr, dass die Perser für 'Nest' â-shyâneh sagen, was vom indogermanischen *(h1)ô-*sedenokos her ja ebenfalls 'Hin-Sitz' bedeutet!

dr-esperanto
15.11.2016, 05:48
BENGALISCHER Satz des Tages

BÂSH-TÂ DSCHALDI DSCHAE
'Der Bus fährt schnell'


BÂSH 'Bus' aus dem englischen BUS

TÂ 'der' wieder der bestimmte Artikel aus Sanskr. (eka-)vrt '(ein)fach' > unbestimmter Artikel EIN > bestimmter Artikel DER

DSCHALD-I 'Geschwindig-keit' aus dem Persischen. Persische Endung -î '-keit, -heit, -tum' aus idg. *-îkos. DSCHALD 'geschwind, schnell' selber ist arabisch, wo es 'stark, fest' bedeutet (semitische Wurzel *gl- 'dreh-, rund, massig, massiv, kolossal', die in ähnlicher Verwendung ja auch im Indogermanischen auftritt, beispielsweise in GLobus und KLumpen)

DSCHAE 'gehT, fährT' aus einem altindischen Typus *yâ-eti, wobei die Endung *-eti (altind. -ati) zu unserem -t für die dritte Person führt; yâ- 'geh-' wie lat. i(re) 'geh(en)' (frz. j'irai 'ich werde gehen') aus idg. *(h1)i-

dr-esperanto
16.11.2016, 03:43
Heute wieder ein Originalspruch des Buddha (also in PALI):

NA DSCHATÂHI, NA GOTTENA, NA DSCHACCÂ HOTI BRÂHMANO
'Nicht durch Haarflechten, nicht durch die Familie, nicht durch die Kaste wird man Brahmane'
YAM-HI SACCAM-TSCHA DHAMMO-TSCHA, SO SUCÎ, SO-TSCHA BRÂHMANO!
'(sondern) wer sowohl wahr als auch gerecht ist, der ist rein und der ist ein Brahmane!'



NA 'nicht' wieder vom indogermanischen *ne

DSCHATÂHI 'durch/mit Haarflechten (der Brahmanen)'. Die DSCHATÂ ist in Indien ein Zeichen der Trauer, daher der Askese und auch Kennzeichen der Brahmanenpriester. Das Wort kommt aus der Sprache der dravidischen Ureinwohner und bedeutet wohl schlicht 'Schopf, Haarbündel' > 'Faser, JUTE' (Lautgebärde TSCHATT! ähnlich wie unser ZACK! oder das türkische TSCHOK! kurze, abrupte Bewegungen, daher auch Schnitte kennzeichnend: abgezuptes Haarbündel). Endung -HI wieder aus altind. -BHI(H) 'engl. BY, durch, mit', also genau lat. -BUS (aus *-BÜS < *-bhi-s mit Plural-S) des Instrumentals entsprechend (womit? wodurch geschieht etwas?); dt. BEI = engl. BY aus *bhi

GOTT-ENA 'durch die Familie': eigentlich 'durch den KUHstall' > '(Zucht-)Stall' > 'Herkunft, Familie', Sanskr. gotra(m), also idg. *gwow-tro(m) 'KUH-Instrument', 'Rinder-Gerät/Vorrichtung'. Daher auch der persisch-muslimische Vorname Dschochar/Dschaukhar 'Edelstein, Perle' (etwa Dschohar Dudayev, der ehemalige tschetschenische Präsident), eigentlich 'edler Kuhstall > edle Rasse > ein Schatz'. -ENA 'Instrumentalendung' bedeutet also praktisch soviel wie 'durch/mit/mithilfe'.

DSCHACC-Â 'durch Kaste, durch Geburt' (C = TSCH): Instrumental auf -â 'durch/mit/mithilfe' < idg. *-oh2 von einem JACCÂ/DSCHATTSCHÂ 'die Gebürtliche' < altind. *jatyâ < nachidg. *ĝntiâ/*ĝntieh2 (vgl. lat. gens, gentis, ital. la gente 'die Leute', engl. kind 'Art, Gattung', griech. Gen)

HOTI 'wird, entsteht' aus Sanskr. bhávati = idg. *bhóueti/*bhóweti wieder mit der -eti-Endung für die dritte Person (wie in dt. wirD, entstehT), Wurzel *bhu/*bhw- > engl. to BE, lat. FUturus 'werdend, entstehend, künftig', (ego) FUi '(ich) war'

BRÂHMANO '(der) Brahmane, der Priester' mit O-Endung aus Sanskr. -ah (manchmal auch -as) < idg. -os. Interessanterweise also dieselbe Entwicklung wie bei lat. -us (aus idg. *-os) zu ital. -o bei den Maskulina

dr-esperanto
16.11.2016, 04:25
YAM-HI 'welches eben' bezieht sich auf das Neutrum SACCAM/SATTSCHAM 'Wahrheit, DAS Wahre'. Idg. *iom ein bisschen wie lat. eum 'ihn' aus idg. *eiom, Wurzel ist reines *i 'dies-; welch-'; -m zeigt im Indogermanischen zunächst nur den Akkusativ an, kann aber bei den Neutra auch in den Nominativ rutschen: man sagt ja 'das NeutrUM' < *ne-*(k)utrom 'nicht eines von beiden'. -HI 'eben, nun' aus idg. *ĝhi 'da, hier' (wie in griech. ó-chi 'nicht doch! > nein!'), verwandt mit dem gleichbedeutenden *ĝhe > slav. -zhe/-жe

SACCAM/SATTSCHAM 'Wahrheit, das Wahre' aus Sanskr. satya(m) = idg. *(h1)s-nt-io(m) 'das Sei-eND-e' (das real Existierende = die Wahrheit)

-CA/TSCHA = angehängtes 'und' wie im Latein: senatus populus-QUE romanus, also idg. *kwe 'und, dabei, dazu, weiter', eigentlich Fragewort *kw- 'welch? was noch?'

DHAMMO 'Recht, der Dharma(h/s)' aus idg. *dhermos 'das Feste' = lat. firmus 'firm, fest', Wurzel *dhr- 'halt-, fest, firm' wie in griech. thronos 'Thronsitz' aus *dhronos 'Sitzmöglichkeit, "Setzer", "Sitzer"' oder russ. derzhát' 'festhalten'

SO 'dieser' aus Sanskr. sa(h/s) = idg. *sos 'SOlcher', natürlich auch mit unserem SO verwandt (= idg. *swê), was beweist, dass urspr. sogar *swos = lat. suus 'eigener', denn die eigenen Leute sind Leute wie man selber. Wurzel also doch wohl *su/sw- 'drück-, press-, SAUg-', da das Eigene als das Naheliegende (wie ital. presso di qualcuno = frz. près de quelqu'un, an jemanden nahe herangepresst) benannt wurde! Bekannt ist ja die SCHWESTER als indogermanische *s(w)esor, die also als 'die Eigene' benannt wurde.

SUCÎ/SUTSCHÎ 'rein, sauber' aus Sanskr. SHUCIN-, idg. *ḱu-k-i-n- 'leucht-end-' von der Wurzel *ḱu-/*ḱw- 'HAUf-, dick, schwell-, zunehm- > Strahlen aussend-, leucht-', vgl. besonders griech.-lat. kyknos/cygnus > frz. cygne 'Schwan' (da gleißend weiß)

Nereus
16.11.2016, 10:47
YAM-HI 'welches eben' bezieht sich auf das Neutrum SACCAM/SATTSCHAM 'Wahrheit, DAS Wahre'. Idg. *iom ein bisschen wie lat. eum 'ihn' aus idg. *eiom, Wurzel ist reines *i 'dies-; welch-'; -m zeigt im Indogermanischen zunächst nur den Akkusativ an, kann aber bei den Neutra auch in den Nominativ rutschen: man sagt ja 'das NeutrUM' < *ne-*(k)utrom 'nicht eines von beiden'. -HI 'eben, nun' aus idg. *ĝhi 'da, hier' (wie in griech. ó-chi 'nicht doch! > nein!'), verwandt mit dem gleichbedeutenden *ĝhe > slav. -zhe/-жe .... Haste mal ne Quelle, wo Du diese freimaurerische Weltsprachenweisheit abschreibst? Kommt ODIN aus dem hebräischen von ADON (Herr)?

dr-esperanto
20.11.2016, 04:35
Oh, ich habe verschiedene Quellen und jahrelang indogermanische Sprachen studiert. Die wichtigsten Quellen sind wie gesagt das Lexikon der indogermanischen Verben, das Etymologische Wörterbuch des Deutschen von Kluge und de Vaan: Etymological Dict. of Latin.
Odin = Wotan ist natürlich ein germanisches Wort und bedeutet 'der Wütende', genaugenommen *ṷeh2tunos (was später dann *wâtunos wurde), vgl. lat. vates 'Seher, Prophet', Wurzel *ṷh2-/wh2- 'ras-, tob-' (eigentl. elementare Lautschöpfung wie später engl. WHACK! 'zack!', das dann ja für alles Gewalttätige stehen kann).
Das habräische 'Adonai (das zunächst für *'Adon-i steht, woher ja auch der griechische Adonis) enthält die Endung -i '-isch, -artig' wie in Israel-i oder arab. Muhammad-i 'der Mohammedische', die hebräische Wurzel 'dn- bedeutet 'herrsch-', sodass Adonai eigentlich 'der Herrschaft-liche, der Herr' ist. Die Wurzel 'dn- ist eine Erweiterung mit -n von der Urwurzel semit. √ˈ/ˁd- ‚breit, weit, weithin leucht-, strahl-‘ wie in Adam ‚Erdling‘ (hebr. ˈdm- ‚(leuchtend) rot, rötlich-braun‘ > braune Erde, „Staub“ wie türk. kara ‚schwarz, schwärzlich-dunkel-braun > Erde‘); ˈdn- ‚(weite) Macht(befugnis), herrsch-, langer Arm‘.

Hat mit Wotan also gar nichts zu tun, wohl aber mit dem Adonis, dem "Herrn".

dr-esperanto
20.11.2016, 04:43
Haste mal ne Quelle, wo Du diese freimaurerische Weltsprachenweisheit abschreibst? Kommt ODIN aus dem hebräischen von ADON (Herr)?

Also das letzte Buddhawort stammt aus dem Dhammapada 393 (https://en.wikipedia.org/wiki/Dhammapada). Hatte ich ganz vergessen zu erwähnen!

dr-esperanto
21.11.2016, 03:40
dt. neu = lat. novus = griech. neos = altind. navas (navah) = poln. nowy (Familiennamen Nowak, Nowotny 'Neu, Neuer')
Also indogerman. *nowos. Wurzel sind immer die ersten beiden Konsonanten, also /n/ und /w/ (der echte Indogermanist schreibt {ṷ}), also *nw-/*nṷ- 'NICK-, jede abrupte Bewegung'. Ich kann mir das nur durch ein Bedeutungsspektrum 'zappelig-, hippelig > jung, frisch, munter, vif, alert' erklären.
Ganz ähnlich die *ny-/*ni̭-Wurzel ({i̭,y} stehen für deutsches /j/), woher unser NICKEN mit k-Erweiterung.

dr-esperanto
21.11.2016, 04:49
Ähnliche Semantik ja auch bei
lat. iúvenis*) = dt. jung = altind. yuvan-, pers. dschawân; vgl. russ. yúnost' 'Jugend' und lat. Juno 'Göttin der Geburt (der JUNGEN Kinder)'
*h2 i̭-ṷ- ‚hitzig > jung‘


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*) daher frz. jeune, italien. gióvane

dr-esperanto
23.11.2016, 07:38
(Ungefähre) Gleichung:
lat. os ‚Knochen‘*) = griech. ὀστέον/ostéon ‚Knochen‘**) = altind. asthi- ‚Knochen‘***)

Idg. *h2ost- 'das Feste' von der Wurzel *h2s- ‚dick, stark, fest; vollgefressen, satt‘ wie in dt. Esche (wegen des harten Holzes), *h2s-ṷ-s- ‚fest, hart: trocken‘ wie in poln. suchy ‚trocken‘ und *h2s-ṷ-t- ‚aufschwell-, aufwall- (dick werd-)‘ wie in dt. sieden ‚kochen‘ und griech. Atmosphäre ‚Dunstkugel‘; vgl. ähnliche Lautgebärde in der semitischen √ḥs/ṣ- ‚scharf, schneid-‘ wie in Ḥasakah (Syrien) ‚Stachelgewächs, Burzeldorn‘

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*) frz. os
Ossuarium 'Beinhaus'
**)Osteoporose, wenn die Knochen porös werden
***) Für russ. kost' 'Knochen' = lat. costa 'Rippe' > Küste ("Rippen- bzw. Seitenregion eines Landes" = Rand, Kante eines Landes, da die Rippenregion des menschlichen Körpers der Seitenperspektive, der Profilaufnahme entspricht) nimmt man ein Präfix (Vorsilbe) k- an, das *ost- vorangesetzt wurde und also so etwas wie 'Knochenähnliches', 'Knöchelchen' bedeutet hätte.

dr-esperanto
23.11.2016, 08:03
Gleichung
Russ. láyu '(ich) belle'*) = altind. râyami 'belle' = alban. leh 'belle'; weiter ab lat. latro 'belle', doch vgl. la-mentum 'Gejammer'

entweder wirklich idg. *lh2- ‚(aus)stoß-, reiß-; gieß-, schütt-‘, hier spezialisiert auf das Ausstoßen der Belllaute oder ganz einfach von der allseits bekannten Lautsilbe LA(LA)! 'sing-, tön-'!

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*) daher der Name des berühmten Kosmonautenhundes Laika 'Bello' (d.i. 'bellender Hund')

dr-esperanto
24.11.2016, 05:34
ἄλφος (alphos) = pers. arz = ind. argh(a) > indones. harga 'Preis, Wert'
Aus dem Indischen auch noch thailänd. raakhaa 'Preis'
Aus dem Griechischen doch offensichtlich arab. 'alâf 'Kost' und 'alôfah 'Lohn' > türk. alafá 'Lohn, Salär, Bezahlung' > poln. lafirynda 'Prostituierte, Dirne, flatterhaftes Mädchen' (von einem pseudodeutschen *lafieren, aufbauend auf mittelpoln. lafa 'Lohn, Bezahlung'; Endung -ynda statt lat. -anda 'Gerundiv', sodass eigentlich 'die zu Bezahlende, die zu Löhnende, *die zu Lafierende'). Und natürlich russ. lafá 'Glück', eher noch 'Schwein', da lafá eher ein Kraftausdruck ist (wie soviele türkische Wörter in europäischen Sprachen)

dr-esperanto
25.11.2016, 04:27
lat. cáveo 'hüte mich, passe auf'*) = dt. schaue = poln. czuję 'höre' = griech. κοέω/koéo 'höre' = idg. *(s)k(e/o)w(h1)(e)yô(mi) 'nehme wahr'
Hierzu auch altind. kavi(h/s) ‚Schauer, Weiser‘ = pers. kay ‚König‘ und griech. Laó-koon 'Volks-schauer' ("Volkshüter")

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*) wie in lat. CAVE CANEM! 'hüt dich vor dem Hunde!' und KAUTION '(Geldsumme als Pfand und) Vorsichtsmaßnahme, Genauhinschauen'
Wurzel also *kw(h1) 'sich hinwend-, sein Augenmerk richt- auf', *kw-/ku- 'dreh-, wend-' ursprüngl. 'hohl > rund' (von der Lautgebärde KU! für hallende, tiefe Töne)

dr-esperanto
25.11.2016, 06:00
Von derselben Wurzel *kṷ- = *kw- = *ku- 'hohl > rund, dick; dreh-, wend-' noch Haut- und Lederwörter:
dt. Haut = lat. cutis = griech. σκῦτοϛ/skytos = idg. *ku(h2)tis/*skuh2tos
eigentlich '(runde und hohle/leere) Schale' (bei Obst wird die Haut auch 'Schale' genannt)

dr-esperanto
26.11.2016, 05:26
dt. reize ‚stoße > steche, stichele‘ = griech. ἐρείδω/ereídô ‚lehne an etwas, stütze mich auf etwas‘ („stoße an etwas an“) = idg, *h1reidô 'stoße', vgl. die Eris 'Göttin des Streits, der Zwietracht' (eine indogermanische *h1eris 'Stoßen, Stechen, Zumkampfreizen')

dr-esperanto
26.11.2016, 05:31
Dagegen
*h3ri(h)neti ‚wirbelt auf, regt auf, bewegt‘ = dt. rinnt ‚läuft, fließt‘ = altind. riṇâti ‚lässt rinnen, macht fließen‘ = griech. ὀρίνει/orínei ‚wirbelt, spült‘

dr-esperanto
27.11.2016, 04:40
griech. εἴρω/eirô ‚sage‘*) = russ. вру/vru ‚lüge‘**) („sage nur so daher“, vgl. врач/vratsch ‚Arzt‘ („Besprecher, Schamane (der die Wunden mit Zaubersprüchen bespricht)")

lat. verbum = dt. Wort (von *ṷer-h1-*dhh1om ‚sprech-mach-‘, später einfach *werdhom ausgesprochen; *dheh1ioh2(m) > *dhêiô(m) = dt. tue***) = russ. déyu 'tue wohin, lege, stelle' = poln. dzieję 'trage mich zu, passiere, geschehe', weiter ab, mit /k/ erweitert, lat. facio 'mache', das urspr. also auch "tue wohin" war)


____________
*) = idg. *ṷerh1iô, vgl. Rhetorik aus *ṷreh1-tor-ikeh2 (*wrê-tor-ikâ)
**) = idg. *ṷrh1oh2m(i), daraus später *wrôm(i)
Urwurzel *wr- 'dreh-, VERtere > stoß-, jede Kraftanwendung > Worte ausstoß-'
***) im mittleren Westdeutschland noch vielfach (ich) dûn, also mit erhaltenem Nasal ausgesprochen (mittelhochdt. = mhd. ich dûn, wo das /n/ aus idg. /m/)

dr-esperanto
27.11.2016, 05:34
Zum gestrigen *h3ri(h)neti ‚wirbelt auf, regt auf, bewegt‘ = dt. rinnt ‚läuft, fließt‘ = altind. riṇâti ‚lässt rinnen, macht fließen‘ = griech. ὀρίνει/orínei ‚wirbelt, spült‘
gehören noch russ. rínu 'rinne, stürze' und lat. rivus 'Fluss' (span. río, altfrz. rieu wie in André Rieu, rumän. rîu)

dr-esperanto
28.11.2016, 07:13
Quappe = poln. żaba ‚Frosch‘ = lat. bufo 'Kröte' = griech. bap(tíst)es 'Taucher'*) = idg. *gṷ(e)h2bheh2 (*gwabhâ, *gwâbhâ)
Lautexpressive Urwurzel *gṷh2- ‚KICK: stoß-, tret-, herunterdrück-‘ für kurze, zuckende, stuppsende Bewegungen, ähnliche Lautschöpfungen unser Urvorfahren spiegeln sich in den Wurzeln *gṷh2-,*gṷĝh-, semit. √gˁ- wider, die moderne Neuschöpfung engl. KICK bestätigt die Richtigkeit der Analyse.




_________________
*) vgl. Johannes Baptist(a) 'Johannes der Täufer', wonach Johannes B. Kerner

dr-esperanto
29.11.2016, 06:14
Für heute habe ich mal wieder einen ALBANISCHEN Satz vorbereitet:

KËTÓ QYTÉTE KÍSHIN DIKÚR PAZÁRE,
'Diese Städte hatten einst Basare,
SOT KÁNË KRYESÍSHT DUQÁNE
heute haben (sie) hauptsächlich Läden'


KËTÓ 'diese' aus nachindogerman. (nachidg.) *kwo-*teh2s (*kwo-*tâs)

QYTÉTE 'Städte': alban. qytét aus lat. civitate- 'Bürgerschaft, Stadt, *Zivität' (von CIVIS 'Zivilist, Bürger'), woher auch ital. città = frz. cité > engl. city, span. ciudad, portug. cidade, rumän. cetate. Pluralendung -e aus idg. *-ôs (noch älter *o-es mit -es-Endung für Plural)

KÍSHIN 'hatten' von KAM 'habe' aus idg. *kapmi (vgl. lat. capio 'fange, nehme; KAPIERE = fasse [geistig] auf'); -ÍSHIN aus nachidg. *(h1)esonti '(sie) waren' (vgl. lat. erant '(sie) waren' aus nachidg. *(h1)esânti)

DIKÚR 'einst, früher' eigentlich alban. di kur '(ich) weiß wann' = nachidg. *dhihyom*) *ku-r (r-Erweiterung von *kw-, der Wurzel für Fragewörter, die im Englischen zu WH- werden und im Latein zu QU-, im Griechischen zu P- und T-)

PAZÁRE 'Basare, Märkte' aus dem Türkischen. Plural-e wieder aus idg. *-ôs < *o- + Pluralendung -es




_______________
*) *dhi̭-h- ‚FIxieren, ins Auge fassen, sehen, erkennen‘ wie in alban. di ‚ich weiß‘, altind. dhyânam ‚Sinnen, Nachdenken, Versenkung, Meditation‘ (woher Zenbuddhismus), avest. daenâ- ‚*Einsicht, Verstehen, Erkennen: *Bekenntnis‘ > arab. dîn ‚Glaube, Bekenntnis, Konfession‘ und *dhi̭-h-gṷ- ‚heft-, befestig-‘ wie in lat. figere und fixieren

dr-esperanto
29.11.2016, 06:19
dt. (ich) habe = lat. capio 'fange' = griech. káptô (mit interessanter lautlicher Entwicklung aus *kapiô > *kapchô mit deutschem /ch/-Laut wie in iCH und dann irgendwie zu /t/)

ABER
lat. habeo 'habe' = dt. gebe 'lasse einen etwas haben' = idg. *ghbheiô !

d.h. Lautgebärde *GAB/KAP! 'schnapp-, auffang-' wie in engl. happen '(plötzlich) passieren, geschehen, eintreten'

dr-esperanto
29.11.2016, 06:51
SOT KÁNË KRYESÍSHT DUQÁNE
'heute haben (sie) hauptsächlich Läden'


SOT 'heute' aus dem nachidg. Lokativ *ḱiâ *dîtei 'an diesem Tage'; vgl. engl. he 'er, dieser' und lat. cis 'diesseits' wie in Zisjordanien 'diesseits des Jordan'; *dîtis ist genau dt. Zeit (= norddt. Tide 'Gezeiten', vgl. auch engl. time aus *dîmos, eigentlich 'Zuteilung, Zeiteinteilung' von der Wurzel *dh2i-)

KÁNË '(sie) haben' aus *kapnti (und nach janë 'sind' umgeformt < nachidg. *(h1)esnti)

KRYES-ÍSHT 'hauptsäch-lich' zunächst von KRYESÍ 'Leitung', als ob griech. *krýesi(s), dabei ist KRÝE 'Haupt, Kopf' echt albanisch (*ḱrasniâ, älter *ḱrh2snieh2, verwandt mit dt. Hirn(schale), Horn und lat. cerebrum 'Hirn', aus älterem *ceresrom); die Adverbialendung -ísht '-weise, -ment(e), -ly, -lich' aus dem Rumänischen: românesc 'rumänisch' aus lat. *romaniscus 'romanisch, nach Art der Römer', wovon das Adverb (vgl. bene 'auf gute Weise', dem Adverb von bonus) ja im Latein *romanisce war, was sich in Rumänien zu româneşte 'auf rumänische Weise, auf Rumänisch' entwickeln musste.

DUQÁNE 'Läden' aus dem Türkisch-Arabischen: arab. dukkân 'Laden', zunächst 'Ladentheke, Bank, freie Fläche zum Feilbieten der Waren', Wurzel *dk- 'TOCTOC! klopf- > ebnen, freie Fläche schaffen'

dr-esperanto
02.12.2016, 05:28
griech. στέμβω/stémbô ‚schüttele unentwegt‘ = dt. stampfe, denn
τὰ στέμφυλα / tà stémphyla ‚die ausgepressten Oliven oder Trauben‘ und ἡ σταφυλή / hê staphylê ‚die Weintraube‘
woher die Staphylokokken, was in der Übersetzung soviel bedeutet wie 'Weintraubenkerne'

Idg. *stnbh-, Doppelerweiterung mit /n/ und /bh/ der Urwurzel *st- *STEH-, fest' (vgl. *sd- 'SET, sitz-, setz-)