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Vollständige Version anzeigen : Titel editiert: "Ehrenmord"-Prozess in der Türkei



Windspiel
20.12.2005, 20:03
"Ehrenmord"-Prozess in der Türkei
Gericht verurteilt 17-Jährigen - und lässt ihn frei

Türkische Flaggen (Foto: AP) Großansicht des Bildes [Bildunterschrift: Türkei: Mildes Urteil gegen 17-Jährigen, der seine Schwester getötet hat]
Äußerste Milde hat ein Gericht in einem "Ehrenmord"-Prozess in der türkischen Stadt Diyarbakir walten lassen. Der 17-jährige Angeklagte, der seine ältere Schwester erdrosselt hatte, wurde zu einer Freiheitsstrafe von sechs Jahren und acht Monaten verurteilt - und freigelassen. Dabei stellte das Gericht in Rechnung, dass der Jugendliche aus dem Südosten des Landes drei Jahre in Untersuchungshaft verbracht hatte. Die unkenntlich gemachte Leiche war in einem Müllcontainer gefunden worden. "Ihr hättet ihm noch eine Medaille geben sollen", empörte sich die Zeitung "Hürriyet".

Der seit dem Verbrechen flüchtige Vater des Mädchens wurde in Abwesenheit zu 20 Jahren Haft verurteilt. Er soll die Beine der 18-Jährigen festgehalten haben, als ihr Bruder sie mit einem Kabel erdrosselte. Ihr "Vergehen" bestand darin, dass sie sich angeblich freizügig kleidete, mit Männern ausging und damit die "Ehre der Familie" beschmutzt haben soll.
Quelle:
http://www.tagesschau.de/
*******

Das Urteil spiegelt ein weiteres Mal die Reife wieder, welche für einen EU-Beitritt notwendig ist.

WS

Geronimo
20.12.2005, 20:24
"Ihr hättet ihm noch eine Medaille geben sollen", empörte sich die Zeitung "Hürriyet".

Ob "Hürriyet" sich wirklich empört? Vielleicht meinen die das Ernst mit der Medaille?

SAMURAI
21.12.2005, 06:02
Das ist ja fast so wie bei uns.

wtf
21.12.2005, 13:21
Widerlich.

Baxter
21.12.2005, 13:39
Etwas wirklich neues wäre, Täter zum Tod verurteilt und gehängt.

Alles beim alten in der neuen Türkei.


mfg
Baxter

LuckyLuke
21.12.2005, 13:51
Mich widert allein die Bezeichnung als "Ehren"-Mord an, selbst wenn sie in Anführungszeichen gesetzt wurde.
Sowas ist schlichter Mord, hat mit Ehre nichts zu schaffen und ist als solcher zu bestrafen.

hardstyler911
21.12.2005, 13:58
Lucky the Löscher ;-))

Ok, hier meine Meinung zum Thema:

Ich sehe es genauso wie Du, Mord ist Mord und da gibt es für mich keinerlei Auslegungssache nach "Ehrenmord" oder ähnliches. Ich kann in Deutschland auch nicht meine Frau umbringen, wenn sie mich betrogen hat und anschließend auf mildernde Umstände wegen der Ehre plädieren.

Wenn ich solche Beiträge lese, wird mir allerdings ganz schlecht, wenn ich an den geplanten EU Beitritt der Türkei denke. Das soll doch ein laizistischer Staat sein, indem Politik (also auch Gesetzt denke ich) streng von der Religion getrennt wird? In solchen Fällen macht aber die Türkei gerne eine Ausnahme beim Strafmaß....tolle Demokratie die die da haben, muß ich schon sagen :rolleyes:

Liegnitz
21.12.2005, 14:30
Die Türkei ist einfach untragbar für einen eventuellen EU-Beitritt. Bestätigt sich immer wieder.

sparty2
21.12.2005, 17:30
Wenn ich solche Beiträge lese, wird mir allerdings ganz schlecht, wenn ich an den geplanten EU Beitritt der Türkei denke. Das soll doch ein laizistischer Staat sein, indem Politik (also auch Gesetzt denke ich) streng von der Religion getrennt wird? In solchen Fällen macht aber die Türkei gerne eine Ausnahme beim Strafmaß....tolle Demokratie die die da haben, muß ich schon sagen :rolleyes:
Nun, ich würde sagen, Augen auf in "Europa"... :O
Solche Urteile sind in Spanien ebenfalls an der Tagesordnung. Männer die ihre Frauen aus Eifersucht oder verletzter "Ehre" umbringen oder schwer verletzen (pro Woche werden in Spanien durschnittlich drei Frauen von ihren Männern ermordet) werden von der Justiz fast durchgängig nur milde bestraft.
Erst kürzlich urteilte eine Richterin (sic!) eine Frau die Vergewalitigt wurde sei daran mit schuld da sie Jeans (sic!) getragen habe... 8o
Deutschland ist nicht stellvertretend für "Europa", es ist nur ein Teil davon... :ja:

sparty2

P.S.: In der Türkei heissen solche Fälle nicht "Ehren"- sondern "Sitten"-Mord.

Wahrheitssucher
22.12.2005, 07:36
Nun, ich würde sagen, Augen auf in "Europa"... :O
Solche Urteile sind in Spanien ebenfalls an der Tagesordnung. Männer die ihre Frauen aus Eifersucht oder verletzter "Ehre" umbringen oder schwer verletzen (pro Woche werden in Spanien durschnittlich drei Frauen von ihren Männern ermordet) werden von der Justiz fast durchgängig nur milde bestraft.
Erst kürzlich urteilte eine Richterin (sic!) eine Frau die Vergewalitigt wurde sei daran mit schuld da sie Jeans (sic!) getragen habe... 8o
Deutschland ist nicht stellvertretend für "Europa", es ist nur ein Teil davon... :ja:

sparty2

P.S.: In der Türkei heissen solche Fälle nicht "Ehren"- sondern "Sitten"-Mord.
Hallo Sparty2,

hast du eine Quelle für die spanischen Urteile?

Würde mich sehr interessieren!

Aber denke immer daran:
Islamfeinde wollen so etwas nicht sehen und lesen!

Gruß,

Wahrheitssucher

Libero
22.12.2005, 08:02
Es kann durchaus Ehrenmorde geben, wenn ein Pädophiler meine Tochter vergewaltigt und ich ihn umbringe ist es durchaus ein ehrenwerter Mord. Morde an Familienangehörige sind allerdings niemals ehrenhaft, egal unter welchen Umständen sie geschehen.

Jodlerkönig
22.12.2005, 08:29
Hallo Sparty2,

hast du eine Quelle für die spanischen Urteile?

Würde mich sehr interessieren!

Aber denke immer daran:
Islamfeinde wollen so etwas nicht sehen und lesen!

Gruß,

Wahrheitssucher

wieso, rechtfertigen verbrechen in spanien, verbrechen des islams?

Wahrheitssucher
22.12.2005, 09:53
wieso, rechtfertigen verbrechen in spanien, verbrechen des islams?
Du pauschalisierst!

Es handelt sich um Verbrechen in diversen Ländern, hier die Türkei und - wie es den Anschein hat - auch Spanien!

Ein solches Verbrechen ist NIE gutzuheißen, egal welche Nation oder Religion!

Gruß,

Wahrheitssucher

wtf
22.12.2005, 10:27
Es kann durchaus Ehrenmorde geben, wenn ein Pädophiler meine Tochter vergewaltigt und ich ihn umbringe ist es durchaus ein ehrenwerter Mord.

Das würde ich eher unter Abfallbeseitigung einordnen.

sparty2
22.12.2005, 12:50
Hallo Sparty2,

hast du eine Quelle für die spanischen Urteile?

Würde mich sehr interessieren!

Aber klar doch...

Willkommen in "Europa"...



In Spanien ist die Gewalt gegen Frauen ein Problem

Auch Spanien kommt schlecht bei AI weg. Kritisiert wird steigende Zahl von Frauen, die von ihren Partner ermordet werden. Auch das vergangene Jahr wartete erneut mit einem traurigen Rekord auf. Nach offiziellen Angaben - Frauenorganisationen geben höhere Zahlen an -, wurden 70 Frauen von ihrem Lebenspartner oder Ex-Partner umgebracht. Das ist erneut ein Anstieg um mehr als 50 Prozent. Schon im Jahr zuvor war mit 52 Opfern ein Höchststand registriert worden. Seit die konservative Volkspartei 1997 an die Macht kam, haben Frauen in Spanien nicht mehr viel zu lachen. Seither steigt die Zahl der ermordeten und misshandelten Frauen jährlich an. So kritisiert (6) ai, der Oberste Gerichtshof habe sich geweigert, den Staat für den Schutz von Frauen im familiären Umfeld verantwortlich zu machen.

An der fatalen Situation in Spanien hat auch nichts geändert, dass die PP, nach langer Blockade, im letzten Sommer plötzlich doch noch die "Verordnung zum Schutz der Opfer häuslicher Gewalt" wegen der dramatischen Entwicklung verabschiedet hat. Böse Zungen behaupten, das habe nur mit der Wiederholung der Wahlen in der Region Madrid zu tun gehabt. Im ersten Wahlgang war in der bevölkerungsreichsten Region den Konservativen die Mehrheit abhanden gekommen. Bis zum Ende des Jahres haben 8.000 Frauen Polizeischutz vor den prügelnden Partner beantragt, wie es die Verordnung seit August ermöglicht. In mehr als 6.000 Fällen wurde der Schutz gewährt, keine der geschützten Frauen wurde bisher ermordet.

Man fragt sich, wie der Anstieg ohne die Verordnung ausgefallen wäre. Das Kontrollorgan für die Justiz, der Generalrat für Justizgewalt (CGPJ), stellte in einer Untersuchung fest: Frauen, die ihre Peiniger anzeigen, gehen ein hohes Risiko ein. 2002 seien 17 Frauen ermordet worden, die zuvor Anzeige erstattet hatten. Der CGPJ machte aber auch die Gerichte und die Staatsanwalten verantwortlich. Denn 2002 seien nur in 7,6 Prozent der Fälle präventive Maßnahmen getroffen worden, um weitere Misshandlungen oder gar die Ermordung nach einer Anzeige zu unterbinden.

Da wieder einmal Wahlen sind, hat sich die Volkspartei erneut etwas einfallen lassen, um die strukturellen Probleme wenigstens zu verkleistern. So hat das Kabinett am vergangenen Freitag noch ad hoc beschlossen, ein Zentralregister über Gewalttäter häuslicher Gewalt aufzubauen, um die Täter besser zu erfassen. Ob der Beschluss nach dem 14. März umgesetzt wird, wird sich zeigen.

Gezeigt hat sich indes schon, dass derlei Verordnungen die Denkstruktur der Machos nicht ändern. Wenn Miriam Tey weiter Frauenbeauftragte bleiben kann, obwohl sie in ihrer Freizeit Bücher mit so deutlichen Titeln wie "Alles Nutten" verlegen (7) kann, ist vieles gesagt. Dessen Autor ist bekennender (8) "Frauenfeind" und ruft unter dem Deckmantel künstlerische Freiheit quasi zu Vergewaltigungen und Kindesmissbrauch auf. So muss man sich nicht wundern, wenn eine Meinungsumfrage ergab (9): 21 Prozent der Männer und 9 Prozent der Frauen im spanischen Staat glauben, misshandelte Frauen beenden die Beziehung zum Peiniger nicht, weil "ihnen die Misshandlungen gefallen, sie dumm sind oder etwas dafür erhalten".

Dass in Spanien vieles nicht mit rechten Dingen zugeht, hat selbst das US-amerikanische State Department erkannt. In dem kürzlich veröffentlichten Jahresbericht zur Lage der Menschenrechte heißt (10) es: "Die Gewalt gegen Frauen, besonders die häusliche Gewalt, ist weiter ein Problem." In den gleichen diplomatisch Tönen wird auch der Frauen und Kinderhandel für die Prostitution kritisiert, gegen die praktisch nichts unternommen wird. Selbst die ungleichen Lohnverhältnisse fallen der Behörde auf, wobei sie dabei von "diskriminierenden Löhnen" spricht.
[/b]

(Quelle (http://www.telepolis.de/r4/artikel/16/16910/1.html))

Bericht von Amnesty International, Spanien 2004 (http://www2.amnesty.de/__C1256A380047FD78.nsf/0/177E0EF42774ACD1C1256E9E0040DB44?Open&Highlight=2,spanien):


Vorwürfe über Folterungen
(...)
Ausbleibende Maßnahmen zur Verhütung von Folterungen
(...)
Rücksichtsloser Schusswaffengebrauch
(...)
Fälle von »Verschwindenlassen«
(...)
Gewalt gegen Frauen

Nach offiziellen Angaben sind im Berichtszeitraum 98 Frauen in Folge geschlechtsspezifischer Gewalt ums Leben gekommen. 72 der Opfer wurden von ihren Partnern, zehn von sonstigen Familienangehörigen und 16 im Zuge anderer unmittelbar gegen Frauen gerichteter Gewaltakte getötet, darunter Vergewaltigung oder Frauenhandel zu Prostitutionszwecken. Obwohl die richterlichen Vollmachten zur Beschleunigung der Beschwerdeverfahren und Erhöhung des Strafmaßes erweitert wurden, legten einige Gerichte weiterhin einen Besorgnis erregenden Mangel an Sorgfalt in Bezug auf die Opfer an den Tag.

Im September leitete der Generalrichterrat (Consejo General del Poder Judicial) eine Untersuchung der Vorgehensweise eines Richters aus Barcelona ein, dem vorgeworfen wurde, 13 Versuche von Ana María Fabregas, gegen ihren Ehemann wegen Gewaltanwendung Klage einzureichen, ignoriert zu haben. Die Frau war im Juni auf der Schwelle ihres Hauses mit einem Hammer erschlagen worden.




(...)
Auch die 37jährige Alicia Arístregui wurde ein Opfer „familiärer Gewalt“: Nachdem sie 14 Jahre lang von ihrem Ehemann geschlagen und missbraucht worden war, hatte sie ihn im Januar 2002 verlassen und in einer staatlichen Zufluchtstelle Schutz gesucht. Daraufhin verfolgte er sie mit Drohungen und missachtete wiederholt die gerichtliche Anordnung, die ihm verbot, sich ihr zu nähern. Alicia und ihre Familie baten die Behörden mehrfach um Schutz – doch ihre Hilferufe wurden schlicht ignoriert. Bis ihr Mann seine Drohungen wahr machte: Er lauerte Alicia, die gerade ihre Kinder zum Schulbus gebracht hatte, auf und erstach sie.

(...)

In Spanien versagen die Gerichte in vielen Fällen, wenn sie Beschwerden von Frauen über Drohungen oder Übergriffe durch ihre Partner nicht ernst nehmen oder keine Unterlassungs-aufforderung gegenüber den Tätern erheben – manchmal mit tödlichen Folgen. Darüber hinaus gibt es wenig staatlich geförderte Notfallzentren und Frauenhäuser, die zudem relativ ungleichmäßig über das Land verteilt sind und hauptsächlich von Nicht-Regierungsorganisationen geleitet werden.
(...)

(Quelle (http://www.amnesty.at/vaw/cont/laender/spanien/))



Wahre Gleichheit ist nicht vorgesehen

Im Frauenreferat der spanischen Regierung - einer Einrichtung, die erst 1983 unter Felipe Gonzalez ins Leben gerufen wurde - erhält man dazu sehr ernüchternde Daten. Betrachtet man nebeneinander, wer in spanischen Haushalten die meiste Arbeit leistet, wer außer Haus geht und wann, wer sich um die Kinder, die Großeltern, die kranke Tante kümmert, wer das Pausenbrot schmiert, die Hausaufgaben kontrolliert und mit dem Baby zur Notaufnahme fährt, wer den unsichereren Job hat und dafür den niedrigeren Lohn erhält, wer nicht trinkt, dafür aber geschlagen, im äußersten Fall auch getötet wird, sobald ein Streit über laute Worte hinausgeht - allein 2004 verloren zweiundsiebzig Frauen durch häusliche Gewalt ihr Leben -; betrachtet man all diese Bereiche des Alltags in sämtlichen verfügbaren Erhebungen, dann wird offenbar, daß die Frauen in Spanien neben ihrer schlechter bezahlten Arbeit die Hauptlast der familiären Verantwortung tragen, aber nur Nachteile davon haben.

„Wir kommen aus einer Diktatur”, erklärt Rosa Maria Peris, die Leiterin des Frauenreferats. „Es ist noch gar nicht so lange her, da durften Frauen in Spanien kein eigenes Konto einrichten und keinen Kreditvertrag unterschreiben. Natürlich haben wir in den Jahren der Demokratie viel erreicht. Aber die Frauen, die vorher unterdrückt waren, tragen jetzt auf ihren Schultern die Bürde der spanischen Modernisierung.” Deswegen bekommen sie heute so wenige Kinder wie nirgendwo sonst in Europa. Deswegen schaffen sie es nicht, mit dem Rauchen aufzuhören, dem Symbol von Freiheit und Unabhängigkeit. Und deshalb, weil die eigenen Probleme sie überrollen, regt sich in der spanischen Gesellschaft sowenig Widerstand gegen die tausendfach betriebene Ausbeutung von Immigrantinnen aus den ärmeren Ländern der Welt. Der Sexmarkt ist die Billigkopie einer gesellschaftlichen Praxis, die keine wahre Gleichheit vorgesehen hat.

(Quelle (http://www.faz.net/s/RubCF3AEB154CE64960822FA5429A182360/Doc~EBFEE02BE1E3D46EF8BB080716E336258~ATpl~Ecommon ~Scontent.html))



Gewalt gegen Frauen

Im Jahr 2004 gab es Berichte über mehr als 60 Fälle, in denen Frauen durch familiäre Gewalt zu Tode kamen. Nach Angaben des Generalrichterrats (Consejo General de Poder Judicial) wurden in der ersten Jahreshälfte 47000 Beschwerden über Gewalt gegen Frauen registriert, 24 Prozent mehr als im gleichen Zeitraum des Vorjahrs. Dieser kontinuierliche Anstieg macht deutlich, dass es den politischen Maßnahmen gegen diese Form der Gewalt an Wirksamkeit fehlte. Probleme bereiteten im Zusammenhang mit Fällen von Gewalt gegen Frauen unter anderem die rechtliche Vertretung der Opfer und unzureichende ärztliche Gutachten. Im Juli prüfte der UN-Ausschuss für die Beseitigung der Diskriminierung der Frau den fünften periodischen Bericht Spaniens und forderte die spanische Regierung auf, ihre Bemühungen zur Unterbindung familiärer Gewalt, der Diskriminierung von Migrantinnen und des Frauenhandels zu verstärken.

(Quelle (http://www2.amnesty.de/internet/deall.nsf/0/9805b63704d221cec1257026004f9117?OpenDocument))



Gestützt wird diese gesellschaftliche Situation durch Praxis und Gewohnheit: Männer, die ihre Frauen als Objekte betrachten, als Ding be- und misshandeln erhalten den Machismo. Nach Lorente ist eine solche männliche, dominante und auch gewaltbereite Haltung weit verbreitet. Dabei geht es vor allem um Kontrolle, ein ausgepägtes hierarchisches Bewusstsein, dem sich die Frau unterzuordnen habe und in dem die Durchsetzung dieser partriarchalen Ordnung auch vor Gewaltanwendung nicht zurückschreckt. Das Ziel, das Lorente dahinter ausmacht, ist die Angst vor einem Machtverlust des Mannes, "die Kontrolle muss in den Händen des Mannes bleiben."

Mord wird in Kauf genommen

Im Ergebnis sei es daher nichts ungewöhnliches, dass Männer ihre Frauen in der Öffentlichkeit, auf der Strasse töteten und danach zur Polizei gingen und sich selbst anzeigten. Selbst Mord wird, Miguel Lorente zufolge, ganz bewusst in Kauf genommen, als etwas, "das so kommen musste". Denn der Mann will nicht als jemand dastehen, der nicht jederzeit in der Lage ist, seine Frau zu kontrollieren. Mann-Sein bedeute in einer solchen Gesellschaft im Extremfall, dass er sich auch das Recht herausnimmt, die eigene Frau zu töten, falls diese nicht mehr genau das macht, was er will. Mord wird so zur äußersten Form der Kontrolle.

(Quelle (http://www.3sat.de/3sat.php?http://www.3sat.de/kulturzeit/themen/51424/))

und es wird noch besser...
Auch Tiere haben nichts zu lachen...



Spanien ist besonders grausam zu den Stieren. Außer den "üblichen" tödlichen Stierkämpfen (ausführliche Informationen darüber von Maria Ebenenauer in einer Einzelarbeit zusammengestellt) gibt es hier verschiedene Fiestas, bei denen Stiere auf verabscheuenswürdigste Weise zu Tode gequält werden. Es würde unmöglich sein, eine Liste der Städte und der Adressen der Städte, in denen Stierkämpfe ausgetragen werden, darzustellen. Es würde weit einfacher sein, die Städte aufzulisten, die sich an dieser Barbarei nicht beteiligen.

In einigen Orten jagt man die Rinder ins Meer (z.B. Denia - mehr hierüber auf der "Bous al Mar"-Seite); versucht, sie in einem Brunnen zu ertränken; lässt sie ein "Schaumbad" nehmen. Vergewaltigt sie mit Stöcken; rennt mit Einkaufswagen gegen sie; überfährt sie wieder und wieder mit alten Autos oder Traktoren. Mehr Ungeheuerlichkeiten finden Sie noch bei anti-corrida.

Hier ist eine Auflistung der schlimmsten Szenarien und Orte, wie man es sich kaum vorstellen kann. Doch dies ist leider Realität.

(Quelle (http://www.tierlobby.de/stierkampf/spanien.htm))

sparty2

Jolly Joker
22.12.2005, 13:33
Solche Urteile sind in Spanien ebenfalls an der Tagesordnung. Männer die ihre Frauen aus Eifersucht oder verletzter "Ehre" umbringen oder schwer verletzen.

Ja, auch in England. In England und Spanien gibt es eben auch Türken ...

Anti-Zionist
23.12.2005, 08:00
Ob "Hürriyet" sich wirklich empört? Vielleicht meinen die das Ernst mit der Medaille?
So war es wohl gemeint.

Holsatia
23.12.2005, 08:48
Es kann durchaus Ehrenmorde geben, wenn ein Pädophiler meine Tochter vergewaltigt und ich ihn umbringe ist es durchaus ein ehrenwerter Mord. Morde an Familienangehörige sind allerdings niemals ehrenhaft, egal unter welchen Umständen sie geschehen.

Esseidenn es war ein Familienmitglied, das die Schandtat verübt hat. Also Selbstjustiz ist eigentlich nicht richtig, aber in so einem Fall doch verständlich.

Grundsätzlich gehört die Türkei aber zum Orient und hat in der EU nichts zusuchen. Was habätten wir überhaupt für Vorteile von einer Türkei in der EU?

Werner Fink
23.12.2005, 09:03
Es gibt auch die sogenannte "scheidung auf sizilianisch"... ob das ein Grund ist, das christentum für unvereinbar mit den Werten Europas anzusehen?

Oder ist einfach Mord Mord, egal was für ausreden der täter hat?

Wahrheitssucher
23.12.2005, 12:18
Ja, auch in England. In England und Spanien gibt es eben auch Türken ...
HAHAHA!

Ich musste eben die Füsse hochheben, so flach war dieses Argument!

Wenn das alles ist, was du dazu zu sagen hast, sind dir wohl die Argumente ausgegangen...

Gruß,

Wahrheitssucher