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Vollständige Version anzeigen : Antizionismus ist nicht gleich Antisemitismus!



Spartacus
20.12.2005, 15:49
Hallo!

In letzter Zeit wird dem Iran antisemitische Hetze vorgeworfen, dass man so ncith stehen lassen darf.

Die Iraner, noch dessen Regierung, System und auch nicht Ahmadinedschad sind antisemitisch.

Das sollte jeder dumme Politiker und die Journalisten erst einmal raffen.

Zionismus ist nicht gleich zu setzen mit dem Judentum.

Zionismus ist gegen dem Judentum und schadet den Judentum.

Israelis können garnicht im Namen der Juden reden, da es nach jüdischer Auffassung gar keinen jüdischen Staat geben darf bis zum Rückkehr des Messias.

Israel ist also nur ein zionistischer Staat, welches von Herzl, welcher nicht religiös war, nur gewollt war, um ein Staatsgebilde zu gründen.

Nach Herzl hätte auch ein Staat in Europa oder sonstwo sein können.

Da die Israelis zumeist garnicht religiös sind und eher weltlich und einer zionistischen Ideologie verfolgen, ist doch ein Staat in Europa oder sonstwo garnicht so utopisch.

So ein Staat muss ja nicht durch Krieg oder Vertreibung entstehen, wie es Ahmadinedschad fälschlich unterschoben werden soll von gewissen Medien und Politikern.

Der Staat Israel kann sich nicth auf das Judentum und der jüdischen Religion berufen, da dies jederzeit von religiösen Rabbis widerlegt werden kann.

Siehe: www.nkusa.org

Ein gläubiger Jude im Interview mit IRIB!

http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=91205&ak=null

Quelle: http://www.memritv.org/Search.asp?ACT=S6&P1=2&P3=1#

Siehe auch:

http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1131043721479&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

http://iran-now.de/content/view/2842/26/


wa salam und shalom

Leo Navis
20.12.2005, 15:55
das Thema hatten wir gerade gestern erst im Chat - danke für den Beitrag!

:top:

Mark Mallokent
20.12.2005, 16:26
Hallo!

In letzter Zeit wird dem Iran antisemitische Hetze vorgeworfen, dass man so ncith stehen lassen darf.

Die Iraner, noch dessen Regierung, System und auch nicht Ahmadinedschad sind antisemitisch.

Das sollte jeder dumme Politiker und die Journalisten erst einmal raffen.

Zionismus ist nicht gleich zu setzen mit dem Judentum.

Zionismus ist gegen dem Judentum und schadet den Judentum.

Israelis können garnicht im Namen der Juden reden, da es nach jüdischer Auffassung gar keinen jüdischen Staat geben darf bis zum Rückkehr des Messias.

Israel ist also nur ein zionistischer Staat, welches von Herzl, welcher nicht religiös war, nur gewollt war, um ein Staatsgebilde zu gründen.

Nach Herzl hätte auch ein Staat in Europa oder sonstwo sein können.

Da die Israelis zumeist garnicht religiös sind und eher weltlich und einer zionistischen Ideologie verfolgen, ist doch ein Staat in Europa oder sonstwo garnicht so utopisch.

So ein Staat muss ja nicht durch Krieg oder Vertreibung entstehen, wie es Ahmadinedschad fälschlich unterschoben werden soll von gewissen Medien und Politikern.

Der Staat Israel kann sich nicth auf das Judentum und der jüdischen Religion berufen, da dies jederzeit von religiösen Rabbis widerlegt werden kann.

Siehe: www.nkusa.org

Ein gläubiger Jude im Interview mit IRIB!

http://switch3.castup.net/cunet/gm.asp?ClipMediaID=91205&ak=null

Quelle: http://www.memritv.org/Search.asp?ACT=S6&P1=2&P3=1#

Siehe auch:

http://www.jpost.com/servlet/Satellite?cid=1131043721479&pagename=JPost%2FJPArticle%2FShowFull

http://iran-now.de/content/view/2842/26/


wa salam und shalom
Antizionismus muß nicht gleich Antisemistismus sein. Das ist zweifellos richtig. Das ändert aber nichts daran, daß de facto der eine kaum je ohne den anderen zu finden ist :] .
Wieso nun Zionismus gegen das Judentum gerichtet ist und dem Judentum schadet, bleibt dein Geheimnis, Spartaküsschen.
Im übrigen sich die Meinungen der Juden darüber, was Judentum ist, kann und sein soll, im höchsten Maße widersprüchlich.

Spartacus
20.12.2005, 16:32
Antizionismus muß nicht gleich Antisemistismus sein. Das ist zweifellos richtig. Das ändert aber nichts daran, daß de facto der eine kaum je ohne den anderen zu finden ist :] .
Wieso nun Zionismus gegen das Judentum gerichtet ist und dem Judentum schadet, bleibt dein Geheimnis, Spartaküsschen.
Im übrigen sich die Meinungen der Juden darüber, was Judentum ist, kann und sein soll, im höchsten Maße widersprüchlich.

Rate mal, warum ich den Link www.nkusa.org gegeben habe.

Lies mal den deutschen Link dort einmal, dann weißt Du, wie ich es gemeint habe.

Gruß G_tt

Mark Mallokent
20.12.2005, 16:39
Rate mal, warum ich den Link www.nkusa.org gegeben habe.

Lies mal den deutschen Link dort einmal, dann weißt Du, wie ich es gemeint habe.

Gruß G_tt
Ich habe diesen Link gelesen. Aber ich sehe nicht, daß er meinen Ausführungen widerspricht. Daß manche orthodoxe Juden Gegner des Staates Israel sind, weiß ich auch. Aber das ändert nichts daran, daß sie lediglich eine kleine Minderheit des Judentums sind.

Sauerländer
20.12.2005, 16:57
Zionismus ist in praktischer Konsequenz jüdischer Nationalismus, insofern er einen staatslegitimierenden Charakter des Judentums annimmt und diesem somit den Charakter eines VOLKES verleiht.
Wenn man beispielsweise der Meinung ist, dass das Judentum kein Volk darstellt, sondern eine Religionsgemeinschaft, kann man durchaus der Meinung sein, dass der Ansatz der Vervolklichung des Judentums und dessen Hinführung auf eine durchaus umkämpfte Religion dem Status des Judentums Schaden zufügt, insofern er die jeweiligen Juden den sie beherbergenden Nationen entfremdet und damit beidseitig Konfliktpotential schafft bzw verschlimmert.

Zum schwerwiegenden Problem wird er allerdings erst durch die prekäre Lage der heutigen Zeit, in der der Staat Israel real besteht und auf eine zionistisch grundüberzeugte Bevölkerung bauen kann, weiterhin auf Unterstützung anderer Juden in aller Welt bauen kann, die sich trotz ihrer Nichtauswanderung dorthin ausreichend mit "ihrem" Staat identifizieren, um in seinem Sinne Partei zu ergreifen.
Man muss gar keine abstrusen Verschwörungstheorien konstruieren, es reich vollkommen aus, festzuhalten, dass dieser Zwiespalt Probleme schafft.

Ein Weltzustand ohne Judenstaat und mit in ihre jeweilige Gesellschaft voll integrierten, im Zuge der Modernisierung versäkularisierten Juden (Deutschland war nahe daran, das zu erreichen, bevor es selbst massiv zur Unmöglichkeit dieses Zustandes beitrug) wäre ebenso akzeptabel wie eine Weltlage, in der Judentum sich einheitlich auf den zionistischen Standpunkt verständigt und sich als Volk auf das Territorium des Staates Israel beschränkt.
Ein Zustand jedoch, in dem in vielen Ländern Juden leben und dort bleiben, die sich nur eingeschränkt primär als Bürger ihres jeweiligen Landes verstehen, sondern vor allem als Mitglieder des stärker verbindenden Judentums, und in ihren Ländern verbleibend (möglicherweise durchaus ohne böse Absicht) zur internationalen Lobby des Staates Israel werden, ist NICHT akzeptabel.
Wohlgemerkt, dieser Zustand findet seine Ursache nur teilweise im Judentum selbst, die Erfahrung der Massenvernichtung hat da einen guten Teil zu beigetragen.

Kann der problematische Zustand behoben werden? Kann der Zustand eines staatenlosen Judentums rückerreicht werden, in dem Juden ebenso überzeugte deutsche (bzw französische, italienische, russische...) Nationalisten sein können wie Christen, Atheisten, Agnostiker, Neuheiden?
Es scheint eher zweifelhaft - und doch muss das in meinen Augen Ziel sein.
Es war ja -wie gesagt- mal der Fall.

In diesem Sinne bekenne ich mich bei entschiedener Distanzierung vom Antisemitismus zum Antizionismus.
Berechtigung gewinnt das dadurch trotzdem nicht, nur Erklärbarkeit.

Mark Mallokent
20.12.2005, 17:08
Ein Zustand jedoch, in dem in vielen Ländern Juden leben und dort bleiben, die sich nur eingeschränkt primär als Bürger ihres jeweiligen Landes verstehen, sondern vor allem als Mitglieder des stärker verbindenden Judentums, und in ihren Ländern verbleibend (möglicherweise durchaus ohne böse Absicht) zur internationalen Lobby des Staates Israel werden, ist NICHT akzeptabel.
Ich sehe nicht, was an diesem Zustand problematisch oder nicht akzeptabel sein soll. Mich stört er nicht im geringsten.

Sauerländer
20.12.2005, 17:15
Ich sehe nicht, was an diesem Zustand problematisch oder nicht akzeptabel sein soll. Mich stört er nicht im geringsten.
Er ist deshalb nicht akzeptabel, weil damit eine staatenübergreifende, vor Ort jeweils nur noch bedingt als Bestandteil des jeweiligen Volkes zu sehende Lobby entsteht, die -in Kombination mit der diesbezüglich absolut rigiden politischen Korrektheit- einem Staat massivste Einflussnahme in seinem Sinne auf die Politik anderer Staaten seiner Region gegenüber ermöglicht, ohne den Bevölkerungen vor Ort die Möglichkeit zu geben, das zu unterbinden.

Überspitzt und simplifiziert: Israel regiert in Deutschland (bzw Europa) mit, Deutschland jedoch nicht in Israel.

Das ist -abgesehen davon, dass es bei den zahlreichen Menschen ohne differenzierte Herangehensweise genau die Emotionen auslöst, die vermeintlich vermieden werden sollen und einen konstruktiven Umgang miteinander erheblich erschweren- so schlicht nicht einzusehen.

Wer Deutscher sein will, hat sich (fernab anderer, etwa ethnokultureller Erwägungen) mit Deutschland zu identifizieren, nicht mit etwas anderem. Wenn das nicht gegeben ist, hat er sich mindestens der politischen Einflussnahme zu enthalten, ganz im Sinne der athenischen Demokratie, die das Partizipationsrecht an den Athenerstatus der Eltern (und die damit einhergehende Sozialisation) knüpft.

Waldgänger
20.12.2005, 17:30
Zionismus ist in praktischer Konsequenz jüdischer Nationalismus, insofern er einen staatslegitimierenden Charakter des Judentums annimmt und diesem somit den Charakter eines VOLKES verleiht.
Wenn man beispielsweise der Meinung ist, dass das Judentum kein Volk darstellt, sondern eine Religionsgemeinschaft, kann man durchaus der Meinung sein, dass der Ansatz der Vervolklichung des Judentums und dessen Hinführung auf eine durchaus umkämpfte Religion dem Status des Judentums Schaden zufügt, insofern er die jeweiligen Juden den sie beherbergenden Nationen entfremdet und damit beidseitig Konfliktpotential schafft bzw verschlimmert.

Zum schwerwiegenden Problem wird er allerdings erst durch die prekäre Lage der heutigen Zeit, in der der Staat Israel real besteht und auf eine zionistisch grundüberzeugte Bevölkerung bauen kann, weiterhin auf Unterstützung anderer Juden in aller Welt bauen kann, die sich trotz ihrer Nichtauswanderung dorthin ausreichend mit "ihrem" Staat identifizieren, um in seinem Sinne Partei zu ergreifen.
Man muss gar keine abstrusen Verschwörungstheorien konstruieren, es reich vollkommen aus, festzuhalten, dass dieser Zwiespalt Probleme schafft.

Ein Weltzustand ohne Judenstaat und mit in ihre jeweilige Gesellschaft voll integrierten, im Zuge der Modernisierung versäkularisierten Juden (Deutschland war nahe daran, das zu erreichen, bevor es selbst massiv zur Unmöglichkeit dieses Zustandes beitrug) wäre ebenso akzeptabel wie eine Weltlage, in der Judentum sich einheitlich auf den zionistischen Standpunkt verständigt und sich als Volk auf das Territorium des Staates Israel beschränkt.
Ein Zustand jedoch, in dem in vielen Ländern Juden leben und dort bleiben, die sich nur eingeschränkt primär als Bürger ihres jeweiligen Landes verstehen, sondern vor allem als Mitglieder des stärker verbindenden Judentums, und in ihren Ländern verbleibend (möglicherweise durchaus ohne böse Absicht) zur internationalen Lobby des Staates Israel werden, ist NICHT akzeptabel.
Wohlgemerkt, dieser Zustand findet seine Ursache nur teilweise im Judentum selbst, die Erfahrung der Massenvernichtung hat da einen guten Teil zu beigetragen.

Kann der problematische Zustand behoben werden? Kann der Zustand eines staatenlosen Judentums rückerreicht werden, in dem Juden ebenso überzeugte deutsche (bzw französische, italienische, russische...) Nationalisten sein können wie Christen, Atheisten, Agnostiker, Neuheiden?
Es scheint eher zweifelhaft - und doch muss das in meinen Augen Ziel sein.
Es war ja -wie gesagt- mal der Fall.

In diesem Sinne bekenne ich mich bei entschiedener Distanzierung vom Antisemitismus zum Antizionismus.
Berechtigung gewinnt das dadurch trotzdem nicht, nur Erklärbarkeit.


Ich muss dir da widersprechen.Mein Standpunkt ist genau andersherum.Die Juden sind für mich ein Volk UND eine Religionsgemeinschaft.Durch die Partikularsierung der Juden in der Welt erhöht sich das Risiko von Pogromen eher, als wenn die "Judenheit" in einem geeinten Staat leben würde.Da ich sie also auch als Volk sehe, haben sie wie jedes andere Volk das Recht Boden zur Besiedlung zu besitzen.Wenn möglich noch in ihrer einst historischen Umgebung.Andererseits sollte Israel auch den Palästinensern erlauben einen eigenen Staat zu gründen.Jedem das Seine---das bitte nicht falsch verstehen, es ist keine Anspielung auf ein Konzentrationslager im III.Reich welches diese Überschirft hatte.

Mark Mallokent
20.12.2005, 17:59
Er ist deshalb nicht akzeptabel, weil damit eine staatenübergreifende, vor Ort jeweils nur noch bedingt als Bestandteil des jeweiligen Volkes zu sehende Lobby entsteht, die -in Kombination mit der diesbezüglich absolut rigiden politischen Korrektheit- einem Staat massivste Einflussnahme in seinem Sinne auf die Politik anderer Staaten seiner Region gegenüber ermöglicht, ohne den Bevölkerungen vor Ort die Möglichkeit zu geben, das zu unterbinden.

Überspitzt und simplifiziert: Israel regiert in Deutschland (bzw Europa) mit, Deutschland jedoch nicht in Israel.

Ich halte dies für maßlos übertrieben. Der reale Kern besteht darin, daß die Bundesregierung oftmals Israel unterstützt hat. Dazu aber bedarf es keiner Lobbyarbeit, es ist Politik in wohlerwogenem Eigeninteresse, das darin besteht, daß Demokratien sich gegenseitig unterstützen.


Das ist -abgesehen davon, dass es bei den zahlreichen Menschen ohne differenzierte Herangehensweise genau die Emotionen auslöst, die vermeintlich vermieden werden sollen und einen konstruktiven Umgang miteinander erheblich erschweren- so schlicht nicht einzusehen.

Wer Deutscher sein will, hat sich (fernab anderer, etwa ethnokultureller Erwägungen) mit Deutschland zu identifizieren, nicht mit etwas anderem. Wenn das nicht gegeben ist, hat er sich mindestens der politischen Einflussnahme zu enthalten, ganz im Sinne der athenischen Demokratie, die das Partizipationsrecht an den Athenerstatus der Eltern (und die damit einhergehende Sozialisation) knüpft.
Sowohl Nationalität als auch Religion sind nichts festes, sondern extrem wandelbar. Beides kann man wechseln. Und ich zumindest würde es mir sehr verbitten, wenn irgendjemand daherkäme und mir Vorschriften machen wollte, ob und wie ich mich mit Deutschland zu identifizieren hätte. Denn der Mensch ist zuerst Mensch und erst sekundär Bürger. Gleiches gilt für seine Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft.

Sauerländer
20.12.2005, 18:00
Ich muss dir da widersprechen.Mein Standpunkt ist genau andersherum.Die Juden sind für mich ein Volk UND eine Religionsgemeinschaft.
Dann sind sie wesentlich Volk, dass nebenbei auch durch weitgehend einheitliche Religion zusätzlich zusammengehalten wird.

Durch die Partikularsierung der Juden in der Welt erhöht sich das Risiko von Pogromen eher, als wenn die "Judenheit" in einem geeinten Staat leben würde.
Unter den gegebenen Umständen von kapitalistischer Konkurrenz und selbst gewählter Nichtintegration mag das stimmen - aber wäre es vor dem Hintergrund einer sozialistischen und zudem auch das Judentum säkularisierenden, seinen fremden Aspekt als minimierenden Ordnung zwingenderweise ebenso?
Ich wage nicht, das endgültig zu beurteilen, ich wage nur, es zu bezweifeln.

Da ich sie also auch als Volk sehe, haben sie wie jedes andere Volk das Recht Boden zur Besiedlung zu besitzen.Wenn möglich noch in ihrer einst historischen Umgebung.Andererseits sollte Israel auch den Palästinensern erlauben einen eigenen Staat zu gründen.
Wie ich schon schrieb: Auch das ist eine legitime Sichtweise, die durchaus begründbar ist. Die logische Konsequenz daraus lautet: Alle Juden nach Israel. Das beendet proisraelische Einflussnahme in den anderen Staaten, und man kann sich erstmals frei und auf Augenhöhe begegnen.
Dann wird Israel seine Politik etwas mäßigen müssen, aber ansonsten ist der Weg frei zu einem kooperativen Miteinander.

Nur verkauf einmal der jüdischen Bevölkerung Europas den Plan, sie kollektiv nach Israel überzusiedeln.

Praetorianer
20.12.2005, 18:01
Sicherlich, der Iran droht Israel mit der Vernichtung, leugnet den Holocaust, aber antisemitisch ist er überhaupt nicht!

Waldgänger
20.12.2005, 18:07
Sicherlich, der Iran droht Israel mit der Vernichtung, leugnet den Holocaust, aber antisemitisch ist er überhaupt nicht!

Was hat das damit zu tun?Natürlich sind die Herrscher im Iran Antisemiten!
Sie sind im Gegensatz zum Antizionisten gegen alles was jüdisch ist.Aber da der Hass eher religiös geprägt ist, würde ich es Antijudäismus nennen, da die Araber ja selbst der semitischen Völkergruppe angehören, wenn ich mich nicht
irre.

Praetorianer
20.12.2005, 18:13
Was hat das damit zu tun?Natürlich sind die Herrscher im Iran Antisemiten!
Sie sind im Gegensatz zum Antizionisten gegen alles was jüdisch ist.Aber da der Hass eher religiös geprägt ist, würde ich es Antijudäismus nennen, da die Araber ja selbst der semitischen Völkergruppe angehören, wenn ich mich nicht
irre.

Die Iraner sind aber Perser (zumindest die herrschende Klasse), Araber und Türken sind dort Minderheiten, oftmals ebenfalls verhasst!

Sauerländer
20.12.2005, 18:16
Ich halte dies für maßlos übertrieben. Der reale Kern besteht darin, daß die Bundesregierung oftmals Israel unterstützt hat. Dazu aber bedarf es keiner Lobbyarbeit, es ist Politik in wohlerwogenem Eigeninteresse, das darin besteht, daß Demokratien sich gegenseitig unterstützen.
Ich für meinen Teil sehe eher ein heuchlerisches, verfehltes, scheindemokratisches (wobei man parallel auch die Frage nach der Möglichkeit der Demokratie in der Massengesellschaft stellen müsste) System am Werk, dass in einer Kombination aus Profitgier und aussenpolitischer Fortführung eines -wiederum erklärbaren, aber damit noch lange nicht gerechtfertigten- Kollektivschuldkomplexes ganz im Gegensatz zum Interesse des Souveräns (welcher in Demokratien der Theorie nach das Volk ist) handelt.
Ignoranz gegenüber den politischen Verfehlungen der israelischen Regierung gepaart mit einer meinungsbildenden Intelligenzia, die jeden Ansatz von öffentlichem Unbehagen demgegenüber sofort niederprügelt - Henryk M. Broder tut sich hier immer wieder beispeilhaft hervor.
Das mag im Eigeninteresse der politökonomischen BRD-Elite sein, im Interesse des Volkes ist es nicht, und somit ist es abzulehnen.

Sowohl Nationalität als auch Religion sind nichts festes, sondern extrem wandelbar. Beides kann man wechseln. Und ich zumindest würde es mir sehr verbitten, wenn irgendjemand daherkäme und mir Vorschriften machen wollte, ob und wie ich mich mit Deutschland zu identifizieren hätte. Denn der Mensch ist zuerst Mensch und erst sekundär Bürger. Gleiches gilt für seine Zugehörigkeit zu einer Religionsgemeinschaft.
Religion kann man wechseln. Was man glaubt, glaubt man, und darauf ist man -ganz im Sinne von "Die Gedanken sind frei" nicht verpflichtend festzulegen. Wäre auch schlimm.
Demgegenüber ist jedoch die Nationalität nicht der freien Wahl unterworfen. Die kann man nicht nach Belieben wechseln. Man hat die seinige, und mit der muss man bis zu seinem Sarg leben. Für manche ist das günstig, für manche nicht (ich wünschte mir auch oft, als Schwede oder besser noch als Isländer geboren zu sein, aber was nicht ist, ist nicht, und kann nicht durch bloßen Wunsch hergestellt werden).
Der Mensch ist möglicherweise primär Mensch im menschlichen Miteinander - politisch sieht das notwendigerweise anders aus, solange wir nicht den Welteinheitsstaat haben - und möge das Schicksal verhüten, dass wir ihn je bekommen.
Natürlich kann dir niemand das Recht nehmen, dich nicht mit Deutschland bzw stattdessen mit Israel zu identifizieren. Auch das fällt unter "Die Gedanken sind frei". Sehr wohl zu legitimieren ist es allerdings, dich mit einer solchen Einstellung von der politischen Partizipation auszuschließen (vergl. Metöken in Athen),denn es steht dir ja jederzeit frei, dies in dem Gemeinwesen zu tun, mit dem Du dich identifizierst.

Mark Mallokent
20.12.2005, 19:39
Ich für meinen Teil sehe eher ein heuchlerisches, verfehltes, scheindemokratisches (wobei man parallel auch die Frage nach der Möglichkeit der Demokratie in der Massengesellschaft stellen müsste) System am Werk, dass in einer Kombination aus Profitgier und aussenpolitischer Fortführung eines -wiederum erklärbaren, aber damit noch lange nicht gerechtfertigten- Kollektivschuldkomplexes ganz im Gegensatz zum Interesse des Souveräns (welcher in Demokratien der Theorie nach das Volk ist) handelt.
Selbst wenn dem so wäre, sehe ich nicht, wieso das System hier andere Interessen als der Souverän hätte. Die Unterstützung Israels ist - aus dem genannten Grunde - im deutschen Interesse.

Ignoranz gegenüber den politischen Verfehlungen der israelischen Regierung gepaart mit einer meinungsbildenden Intelligenzia, die jeden Ansatz von öffentlichem Unbehagen demgegenüber sofort niederprügelt - Henryk M. Broder tut sich hier immer wieder beispeilhaft hervor.
Leider steht Broder da ziemlich allein da. Im übrigen finde ich die "politischen Verfehlungen" der israelischen Regierung ziemlich geringfügig, insbesondere wenn man sie mit denen von Israels Nachbarstaaten vergleicht.

Das mag im Eigeninteresse der politökonomischen BRD-Elite sein, im Interesse des Volkes ist es nicht, und somit ist es abzulehnen.
Wie gesagt, ich sehe keinen Interessenkonflikt.

Religion kann man wechseln. Was man glaubt, glaubt man, und darauf ist man -ganz im Sinne von "Die Gedanken sind frei" nicht verpflichtend festzulegen. Wäre auch schlimm.
Demgegenüber ist jedoch die Nationalität nicht der freien Wahl unterworfen. Die kann man nicht nach Belieben wechseln. Man hat die seinige, und mit der muss man bis zu seinem Sarg leben. Für manche ist das günstig, für manche nicht (ich wünschte mir auch oft, als Schwede oder besser noch als Isländer geboren zu sein, aber was nicht ist, ist nicht, und kann nicht durch bloßen Wunsch hergestellt werden).
Hier spricht der Augenschein gegen dich. Seit jeher haben Menschen ihre Nationalität gewechselt. Auch hier und heute kommt das ständig vor. Ja sogar in diesem Forum haben wir einige Beispiele. Ein bloßer "Wunsch" reicht freilich nicht, aber das heißt nicht, daß es unmöglich wäre.

Der Mensch ist möglicherweise primär Mensch im menschlichen Miteinander - politisch sieht das notwendigerweise anders aus, solange wir nicht den Welteinheitsstaat haben - und möge das Schicksal verhüten, dass wir ihn je bekommen.
Natürlich kann dir niemand das Recht nehmen, dich nicht mit Deutschland bzw stattdessen mit Israel zu identifizieren. Auch das fällt unter "Die Gedanken sind frei". Sehr wohl zu legitimieren ist es allerdings, dich mit einer solchen Einstellung von der politischen Partizipation auszuschließen (vergl. Metöken in Athen),denn es steht dir ja jederzeit frei, dies in dem Gemeinwesen zu tun, mit dem Du dich identifizierst.
Damit konzedierst du zugleich, daß ich meine Nationalität wechseln kann. Abgesehen davon, auch im alten Athen war es nichts Seltenes, daß das Bürgerrecht Personen verliehen wurde, die vorher keine athenischen Bürger gewesen waren.
Im übrigen möchte ich dir in aller Freundlichkeit raten, lieber nicht zu versuchen, mich von der "politischen Partizipation auszuschließen".

Nichtraucher
20.12.2005, 19:42
Natürlich sind "Antizionismus" und Antisemitismus nicht ein- und dasselbe: Während der Antisemit gegen "den Juden" hetzt, hetzt der "Antizionist" gegen "die Israelis". Das ist natürlich ein himmelweiter Unterschied...

Nichtraucher
20.12.2005, 19:53
Was hat das damit zu tun?Natürlich sind die Herrscher im Iran Antisemiten!
Sie sind im Gegensatz zum Antizionisten gegen alles was jüdisch ist.Aber da der Hass eher religiös geprägt ist, würde ich es Antijudäismus nennen, da die Araber ja selbst der semitischen Völkergruppe angehören, wenn ich mich nicht
irre.

Antisemitismus hat aber nichts mit Hass auf Araber zu tun. Antisemitismus bedeutet nichts weiter als Judenhass.

murmeltier
20.12.2005, 19:56
Es geht voran :

http://www.siste.no/Innenriks/politikk/article1870936.ece

Das Parlament der norwegischen Provinz Sør-Trøndelag hat den Boykott sämtlicher Waren aus Israel beschlossen. Trondheim, Hauptstadt der Provinz, ist die viertgrößte Stadt Norwegens. Torill Skjærseth von der Roten Wählervereinigung / Kommunistische Linke (RV) stellte den Antrag. Die israelische Herrschaft über die Palästinenser unterscheide sich nicht von der Apartheid Südafrikas. Sør-Trøndelags Parlament hatte seinerzeit als erstes norwegisches Legislativorgan die Apartheid verurteilt.

Crystal
20.12.2005, 20:03
Es geht voran :
Trondheim, Hauptstadt der Provinz, ist die viertgrößte Stadt Norwegens. Und vor Trondheim, der viertgrößten Stadt Norwegens, erzittert jetzt ganz Israel, oder die halbe Welt?

Nichtraucher
20.12.2005, 20:03
Es geht voran :

http://www.siste.no/Innenriks/politikk/article1870936.ece

Das Parlament der norwegischen Provinz Sør-Trøndelag hat den Boykott sämtlicher Waren aus Israel beschlossen. Trondheim, Hauptstadt der Provinz, ist die viertgrößte Stadt Norwegens. Torill Skjærseth von der Roten Wählervereinigung / Kommunistische Linke (RV) stellte den Antrag. Die israelische Herrschaft über die Palästinenser unterscheide sich nicht von der Apartheid Südafrikas. Sør-Trøndelags Parlament hatte seinerzeit als erstes norwegisches Legislativorgan die Apartheid verurteilt.

Wer hätte ernsthaft von Kommunistenschweinen erwartet, dass sie die einzige Demokratie im Nahen Osten unterstützen? Wenn ich einen solchen Schwachsinn höre (" Die israelische Herrschaft über die Palästinenser unterscheide sich nicht von der Apartheid Südafrikas") könnte ich gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte. :rolleyes:

ortensia blu
20.12.2005, 20:23
Antisemitismus hat aber nichts mit Hass auf Araber zu tun. Antisemitismus bedeutet nichts weiter als Judenhass.

Antisemitismus wird im Duden so definiert:
"Abneigung od. Feindschaft gegenüber den Juden"

Haß ist etwas anderes.

murmeltier
20.12.2005, 20:52
Wer hätte ernsthaft von Kommunistenschweinen erwartet, dass sie die einzige Demokratie im Nahen Osten unterstützen? Wenn ich einen solchen Schwachsinn höre (" Die israelische Herrschaft über die Palästinenser unterscheide sich nicht von der Apartheid Südafrikas") könnte ich gar nicht so viel fressen, wie ich kotzen könnte. :rolleyes:


Na wer den politischen Widersacher als "Schwein" bezeichnet, dem fehlen die Mittel, um sachlich eine Diskussion mit Inhalten zu füllen.

Nichtraucher
20.12.2005, 21:01
Antisemitismus wird im Duden so definiert:
"Abneigung od. Feindschaft gegenüber den Juden"

Haß ist etwas anderes.

Wir wollen hier keine Haarspalterei betreiben.


Na wer den politischen Widersacher als "Schwein" bezeichnet, dem fehlen die Mittel, um sachlich eine Diskussion mit Inhalten zu füllen.

Diese Mittel fehlen mir erfahrungsgemäß nicht. Trotzdem halte ich Judenhasser für Charakterschweine. :)

Mark Mallokent
21.12.2005, 08:34
Es geht voran :

http://www.siste.no/Innenriks/politikk/article1870936.ece

Das Parlament der norwegischen Provinz Sør-Trøndelag hat den Boykott sämtlicher Waren aus Israel beschlossen. Trondheim, Hauptstadt der Provinz, ist die viertgrößte Stadt Norwegens. Torill Skjærseth von der Roten Wählervereinigung / Kommunistische Linke (RV) stellte den Antrag. Die israelische Herrschaft über die Palästinenser unterscheide sich nicht von der Apartheid Südafrikas. Sør-Trøndelags Parlament hatte seinerzeit als erstes norwegisches Legislativorgan die Apartheid verurteilt.
Die Norweger waren schon immer Quislinge.

Biskra
21.12.2005, 21:32
Die Iraner, noch dessen Regierung, System und auch nicht Ahmadinedschad sind antisemitisch.

Ne, schon klar. Hitler war dann nach deiner Logik auch kein Antisemit, sondern Zionist, richtig?