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Vollständige Version anzeigen : Verlassene Eltern - Wenn Kinder den Kontakt abbrechen



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Politikqualle
15.08.2016, 09:36
Es ist eigentlich ein Problem vieler Eltern, .. eigentlich ein viel zu komplexes Thema , denn jedes Kind ist verschieden , die Eltern auch und dann auch noch die Umgebung und dann auch noch usw. usw. .. man kann nix verallgemeinern ..

Tutsi
15.08.2016, 09:37
.. eigentlich ein viel zu komplexes Thema , denn jedes Kind ist verschieden , die Eltern auch und dann auch noch die Umgebung und dann auch noch usw. usw. .. man kann nix verallgemeinern ..

Sollten wir auch sonst nicht - auch in anderen Themenbereichen.

Politikqualle
15.08.2016, 09:43
Sollten wir auch sonst nicht - auch in anderen Themenbereichen. .. richtig .. also komm von deinem Gedanken runter , es gäbe da einen Gott der alles erschaffen hat , wenn du gestern im Fernsehen die Sendereihe LeschKosmos gesehen hast , weißt du wie alles entstanden ist .. :crazy:

Schopenhauer
15.08.2016, 09:50
Es ist eigentlich ein Problem vieler Eltern, daß die Außenwelt ja nur gut von dem eigenen Kind denkt - und deshalb möchten sie selbst nicht als Eltern gesehen werden, die mit dem Kind nicht fertig werden. Da genügt schon die Kritik der Nachbarin und schon biste dran :-)

Das ist das Problem der Eltern. Die Außendarstellung ist ihnen wichtig. So nach dem Motto: Was sollen die Leute bloß denken... (So war meine Mutter gar nicht. Das hat sie nie interessiert, denn dafür war sie zu unabhängig von anderer Leute "Meinung".)

Tutsi
15.08.2016, 09:53
Das ist das Problem der Eltern. Die Außendarstellung ist ihnen wichtig. So nach dem Motto: Was sollen die Leute bloß denken... (So war meine Mutter gar nicht. Das hat sie nie interessiert, denn dafür war sie zu unabhängig von anderer Leute "Meinung".)

Leider meine Eltern und Großeltern nicht. Und ich sehe, daß wir in diesem Punkt nicht allein waren - es gibt auch heute noch Menschen, denen die Meinung der Leute wichtig ist.

Ja nicht anecken - ist das Motto. :-)

Tutsi
15.08.2016, 09:56
.. richtig .. also komm von deinem Gedanken runter , es gäbe da einen Gott der alles erschaffen hat , wenn du gestern im Fernsehen die Sendereihe LeschKosmos gesehen hast , weißt du wie alles entstanden ist .. :crazy:

Nein, komme ich nicht - weil Du nur von den materiellen Punkten ausgehst - und Lesch hat viele Ideen (ist ja belesen), die ich auch in der von mir bevorzugter Literatur erkenne.

Weil, würde ich Deinen Gedanken folgen, alles nur noch kreiselt und von nichts angetrieben wird und das geht auch wissenschaftlich nicht.
Weil Du dann keine Antworten hast auf all die Fragen, die die Menschen sich stellen -

und

das ist mir zuwenig.

Denn damit verurteilst Du alles und kannst Dich auf nichts stützen - und wie klein wir sind und wovon wir abhängig sind, das kannst Du in dieser Größe nicht erklären.

Finde ich.

Affenpriester
15.08.2016, 11:09
Ich liebe meine Mutter. Daher zermürbt es mich einfach so, warum sie so ist. Natürlich ist es kein Zustand das ich ein Bogen um sie mache. Doch es ist mein Schutz vor weiteren (aus ihrer Sicht) gerechtfertigten und lieblosen Attacken.

Da stellt sich eine Frage. Was ist besser?

Fall 1 - Rabenmutter
Du lernst, dich auf dich selbst zu verlassen, wirst eher selbständig und wirst bei ihrem Tod keinen emotionalen Zusammenbruch (Entzug) erleiden müssen.

Fall 2 - Liebe Mutti
Du erfährst Liebe und Vertrauen, dich auch mal auf andere zu verlassen und wirst dafür totunglücklich sein, stirbt sie dir einfach weg.

Das Interessante ist, im ersten Fall wünscht man sich, man wäre zweiter Fall, solange sie lebt. Im Fall zwei sagt man sich erst nach ihrem Tod, als Heimkind hätte man das nicht ertragen müssen.

Objektiv kann man die Welt nicht sehen, da objektiv alles ausgeglichen ist. Irgendwo im Nachteil steckt der Vorteil, der ihm widerspricht. Den musste nur finden, wenn es soweit ist ... wenn es soweit ist!

Schopenhauer
15.08.2016, 11:42
Da stellt sich eine Frage. Was ist besser?

Fall 1 - Rabenmutter
Du lernst, dich auf dich selbst zu verlassen, wirst eher selbständig und wirst bei ihrem Tod keinen emotionalen Zusammenbruch (Entzug) erleiden müssen.

Fall 2 - Liebe Mutti
Du erfährst Liebe und Vertrauen, dich auch mal auf andere zu verlassen und wirst dafür totunglücklich sein, stirbt sie dir einfach weg.

Das Interessante ist, im ersten Fall wünscht man sich, man wäre zweiter Fall, solange sie lebt. Im Fall zwei sagt man sich erst nach ihrem Tod, als Heimkind hätte man das nicht ertragen müssen.

Objektiv kann man die Welt nicht sehen, da objektiv alles ausgeglichen ist. Irgendwo im Nachteil steckt der Vorteil, der ihm widerspricht. Den musste nur finden, wenn es soweit ist ... wenn es soweit ist!

Dazu fällt mir etwas ein:
Als ich ungefähr 14 war, hatte ich Gewissensbisse, weil ich meine Mutter nicht "lieben" (wie auch immer man das jetzt definiert) konnte. (Ich hatte schon vorher sehr viel dazu gelesen: Erich Fromm u.sw.)
Da fiel mir ein Psychiater ein, den ich mal kennengelernt hatte. Im Wartezimmer hatte er ein Aquarium stehen, wo ich erst eine Weile warten musste. Danach holte er mich in sein Praxiszimmer. Ich erzählte ihm von meinem schlechten Gewissen. (Ich habe erst mal auf seine Reaktion gewartet-ihn beobachtet, versteht sich.). Ich erzählte ihm von meinem schlechten Gewissen und der Behandlung meiner Person durch meine Mutter. Er äußerte sich dahingehend, daß, wenn einen jemand so behandelt, man kein schlechtes Gewissen haben müsse. Ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr. Ich weiß nur, daß ich ihm ewig dankbar sein werde.

Dornröschen
15.08.2016, 11:53
Ich bin ein Ich-Mensch, was ich erst spät erkannt habe. Zwei Schwestern von mir sind Du-Menschen, die niemals so leben könnten wie ich. Für sie ist eine Ehe wichtig und das alles harmonisch läuft. Ich mag keine Scheinharmonien, wo ich mich selbst nicht leben kann.

Ebenfalls habe ich mir irgendwann geschwören, mich schlägt kein Mann mehr, mir sagt keiner was ich zuu tun oder zu lassen habe oder was ich sagen soll.

Wenn mich ein Krimineller angreifen würde körperlich und ich hätte eine Schußwaffe, ich würde Gebrauch davon machen, ohne mit der Wimper zu zucken.

Ich setze Grenzen, meine Schwestern nicht. Manchmal hätte ich das auch gerne. Wenn ich dann aber mal da war, bin ich froh, wenn ich wieder zu hHause bin und tun lassen kann was ich will.

In Partnerschaften treffe ich Vereinbarungen, wie das läuft. Ich lasse dem anderen seine Freiheit, wenn er es benutzt mich zu betrügen, fliegt er auf der Stelle raus. Ich behalte immer meine Wohnung. Er muß sich an der Arbeit beteiligen, da wird abgesprochen, wer was machen möchte.

So gesehen hat mir mein Elternhaus die Herausforderung gegeben zu lernen die Verantwortung für mich selbst zu übernehmen und mich selbst zu schützen.

Hätte nicht gedacht, daß ich das mal so gut hinbekomme.Weil eigentlich wollte ich was ganz anderes, scheint aus einem alten Leben noch gewesen zu sein.

Meine Schwestern haben es auch nie ganz geschafft, sich aus dem Elternhaus zu lösen. Bis zum Schluß glomm noch die Hoffnung Liebe zu erfahren.

Xenes
15.08.2016, 11:56
Da stellt sich eine Frage. Was ist besser?

Fall 1 - Rabenmutter
Du lernst, dich auf dich selbst zu verlassen, wirst eher selbständig und wirst bei ihrem Tod keinen emotionalen Zusammenbruch (Entzug) erleiden müssen.

Fall 2 - Liebe Mutti
Du erfährst Liebe und Vertrauen, dich auch mal auf andere zu verlassen und wirst dafür totunglücklich sein, stirbt sie dir einfach weg.

Das Interessante ist, im ersten Fall wünscht man sich, man wäre zweiter Fall, solange sie lebt. Im Fall zwei sagt man sich erst nach ihrem Tod, als Heimkind hätte man das nicht ertragen müssen.

Objektiv kann man die Welt nicht sehen, da objektiv alles ausgeglichen ist. Irgendwo im Nachteil steckt der Vorteil, der ihm widerspricht. Den musste nur finden, wenn es soweit ist ... wenn es soweit ist!

Wenn die Mutter ihren Kindern genügend Selbstvertrauen und Verlässlichkeit mit ins Leben gibt, dann fällt den Kindern die Trennung von der Mutter, z. B. durch deren Tod, meist leichter als jenen, die vernachlässigt wurden und immer um Liebe betteln mussten.

Affenpriester
15.08.2016, 12:03
Dazu fällt mir etwas ein:
Als ich ungefähr 14 war, hatte ich Gewissensbisse, weil ich meine Mutter nicht "lieben" (wie auch immer man das jetzt definiert) konnte. (Ich hatte schon vorher sehr viel dazu gelesen: Erich Fromm u.sw.)
Da fiel mir ein Psychiater ein, den ich mal kennengelernt hatte. Im Wartezimmer hatte er ein Aquarium stehen, wo ich erst eine Weile warten musste. Danach holte er mich in sein Praxiszimmer. Ich erzählte ihm von meinem schlechten Gewissen. (Ich habe erst mal auf seine Reaktion gewartet-ihn beobachtet, versteht sich.). Ich erzählte ihm von meinem schlechten Gewissen und der Behandlung meiner Person durch meine Mutter. Er äußerte sich dahingehend, daß, wenn einen jemand so behandelt, man kein schlechtes Gewissen haben müsse. Ich weiß den genauen Wortlaut nicht mehr. Ich weiß nur, daß ich ihm ewig dankbar sein werde.

Wobei das Gewissen ja quasi eine Leine ist, oder eine Art Fortsatz wie am Wirbel oder der Blinddarm. Das hatte mal eine Funktion, zb. bei kleinen Kindern (verstehen lernen, usw.), aber bei erwachsenen und denkenden Menschen nutzlos. Wer denkt, der fühlt nicht. Du weißt vorher, ob etwas "richtig" oder "falsch" ist, du entscheidest und musst hinterher nicht vom Gefühl konditioniert werden. Gewissen, Moral und so Hirngespinste sind nur Schubser des Unterbewusstseins, da das Bewusstsein zu träumen scheint. Wer bewusst etwas "Schlechtes" tut, wird nicht gemaßregelt, er hat erkannt, bevor er tut. Gewissen ist nicht erforderlich. Empathie ist dasselbe ... ich erkenne, wenn jemand leidet, ich muss mich nicht blind in den hineinfühlen ... . Wer kein Gewissen hat, der hat zwar kein gutes Gewissen, aber auch kein schlechtes. Der ist frei sozusagen. Wer immer nur seinem Gewissen folgt, ist verloren.

Schopenhauer
15.08.2016, 12:15
Wobei das Gewissen ja quasi eine Leine ist, oder eine Art Fortsatz wie am Wirbel oder der Blinddarm. Das hatte mal eine Funktion, zb. bei kleinen Kindern (verstehen lernen, usw.), aber bei erwachsenen und denkenden Menschen nutzlos. Wer denkt, der fühlt nicht. Du weißt vorher, ob etwas "richtig" oder "falsch" ist, du entscheidest und musst hinterher nicht vom Gefühl konditioniert werden. Gewissen, Moral und so Hirngespinste sind nur Schubser des Unterbewusstseins, da das Bewusstsein zu träumen scheint. Wer bewusst etwas "Schlechtes" tut, wird nicht gemaßregelt, er hat erkannt, bevor er tut. Gewissen ist nicht erforderlich. Empathie ist dasselbe ... ich erkenne, wenn jemand leidet, ich muss mich nicht blind in den hineinfühlen ... . Wer kein Gewissen hat, der hat zwar kein gutes Gewissen, aber auch kein schlechtes. Der ist frei sozusagen. Wer immer nur seinem Gewissen folgt, ist verloren.

Vollinhaltlich gebe ich Dir Recht. Wobei ich Gewissen-also heute-als "Gewusstes" nehme, insofern läuft Denken und Fühlen bei mir zusammen. Schwer auszudrücken, was ich meine, ich denke Du verstehst. Das ist vollkommen unabhängig von z.B. Freuds Über-ich. Es läuft unmittelbar ab, auch was bei mir die Empathie betrifft. Es trifft einfach auf und ich nehme es wahr. In gewisser Weise habe ich bei mir kein Unterbewusstsein entdecken können. Soll heißen: Ich weiß immer genau was ich tue und warum, weswegen und weshalb. Was genau meinst Du mit Unterbewusstsein?

Affenpriester
15.08.2016, 12:39
Vollinhaltlich gebe ich Dir Recht. Wobei ich Gewissen-also heute-als "Gewusstes" nehme, insofern läuft Denken und Fühlen bei mir zusammen. Schwer auszudrücken, was ich meine, ich denke Du verstehst. Das ist vollkommen unabhängig von z.B. Freuds Über-ich. Es läuft unmittelbar ab, auch was bei mir die Empathie betrifft. Es trifft einfach auf und ich nehme es wahr. In gewisser Weise habe ich bei mir kein Unterbewusstsein entdecken können. Soll heißen: Ich weiß immer genau was ich tue und warum, weswegen und weshalb. Was genau meinst Du mit Unterbewusstsein?

Das Unterbewusstsein ist quasi wie das Gen im Körper der Architekt. Das Gen bestimmt, wo was zu wachsen hat, wie der Körper "designt" wird. Es ist der Programmcode ... das Unterbewusstsein regelt deinen "Geist" ... es gibt Signale und du folgst oder nicht. Folgst du ihm treu, läuft alles vorherbestimmt ab. Eine Art Matrix, dort wird entschieden, wie du dich fühlst, worauf du Lust hast oder wen man mag.
Du entscheidest nichts, du bewegst nichts, im Grunde ist alle Freiheit nichts weiter als Illusion.

Schopenhauer
15.08.2016, 12:48
Das Unterbewusstsein ist quasi wie das Gen im Körper der Architekt. Das Gen bestimmt, wo was zu wachsen hat, wie der Körper "designt" wird. Es ist der Programmcode ... das Unterbewusstsein regelt deinen "Geist" ... es gibt Signale und du folgst oder nicht. Folgst du ihm treu, läuft alles vorherbestimmt ab. Eine Art Matrix, dort wird entschieden, wie du dich fühlst, worauf du Lust hast oder wen man mag.
Du entscheidest nichts, du bewegst nichts, im Grunde ist alle Freiheit nichts weiter als Illusion.

"Freiheit an sich" ist sowieso eine Illusion. (Ich wurde ja nicht müde es immer zu wiederholen). Die "Gene an sich" sind eh die Architektur, quasi der Bauplan. Ein bisschen kann man an der "Matrix" drehen, z.B. wenn man sich gewissen Sachen nicht aussetzt oder auch nicht zulässt. Du weißt, was ich meine?

Affenpriester
15.08.2016, 12:54
"Freiheit an sich" ist sowieso eine Illusion. (Ich wurde ja nicht müde es immer zu wiederholen). Die "Gene an sich" sind eh die Architektur, quasi der Bauplan. Ein bisschen kann man an der "Matrix" drehen, z.B. wenn man sich gewissen Sachen nicht aussetzt oder auch nicht zulässt. Du weißt, was ich meine?

Man kann sich gegen etwas entscheiden, nie dafür. Ist wie mit jedem System ... Hingabe ist Schicksal und Widersetzung alles, was die Welt vorantreibt.
Widerstand ist Leben ... so sehe ich das.

Praetorianer
15.08.2016, 14:06
Ich weiss gar nicht, wieso man sich pauschal auf Schuldsuche machen kann. Es gibt Leute, die andere schlecht behandeln. Die waren alle mal Kinder und viele von denen sind dann auch später Eltern. In so einer Beziehung ist vieles schief gelaufen, da gibt es alle Spielarten, die Eltern können "schuld" sein, die Kinder können "schuld" sein und das meiste dürfte wohl in der Grauzone dazwischen liegen, in der es zwei Parteien für einen großen Krach braucht.

Zero
15.08.2016, 15:09
Und nun sprichst du nicht mehr mit deinen Eltern und hast gänzlich den Kontakt abgebrochen?

Doch, keine Sorge. Ich bin am Anfang etwas auf Abstand gegangen aber inzwischen haben wir ein normales Verhältnis.

Kunigunde
15.08.2016, 22:39
Ja, das habe ich mir schon gedacht. ;)
Hast Du denn einen Ausweg? Zum Beispiel eine Grenze setzen bezüglich der "lieblosen Attacken"? (Manchmal funktioniert das, zumindest bei Menschen die einem wichtig sind).
Nein, ich habe keinen Ausweg. Ich habe viel probiert. Sogar damit, dass ich mir eingeredet habe, das sie das darf, da sie meine Mutter ist. Kein Kontakt war für mich der allerletzte Weg und sie hat alles dafür getan das ich diesen Weg einschlagen musste....leider.

Kunigunde
15.08.2016, 22:43
Da stellt sich eine Frage. Was ist besser?

Fall 1 - Rabenmutter
Du lernst, dich auf dich selbst zu verlassen, wirst eher selbständig und wirst bei ihrem Tod keinen emotionalen Zusammenbruch (Entzug) erleiden müssen.

Fall 2 - Liebe Mutti
Du erfährst Liebe und Vertrauen, dich auch mal auf andere zu verlassen und wirst dafür totunglücklich sein, stirbt sie dir einfach weg.

Das Interessante ist, im ersten Fall wünscht man sich, man wäre zweiter Fall, solange sie lebt. Im Fall zwei sagt man sich erst nach ihrem Tod, als Heimkind hätte man das nicht ertragen müssen.

Objektiv kann man die Welt nicht sehen, da objektiv alles ausgeglichen ist. Irgendwo im Nachteil steckt der Vorteil, der ihm widerspricht. Den musste nur finden, wenn es soweit ist ... wenn es soweit ist!
An dem was du schreibst ist schon was wahres dran.

Kunigunde
15.08.2016, 23:08
Hat sich eigentlich schon mal jemand zu dem Phänomen geäußert, dass die Großeltern oftmals mit den Enkeln viel liebevoller umgehen als mit ihren eigenen Kindern? Das war bei uns der Fall, was meiner Mutter besonders auffiel, obwohl sie in dem Fall nicht direkt betroffen war, da Schwiegertochter. Ihr schien es scheinheilig, dass sie mit uns Enkeln viel besser umgingen als mit unserem Vater. Aber dafür konnten wir ja nichts. Für mich sieht es so aus, als "müssten" Eltern ihren erlittenen Frust irgendwie loswerden. Und wenn sie das geschafft haben, können sie so tun, als hätten sie eine weiße Weste. Aber immer noch besser, als wenn sie ihren Frust nie völlig abwerfen können, oder er sich chronisch festgefressen hat. Mein Vater ließ nicht mehr so viel Frust an mir aus, wie er erleiden musste, und bei meinem Sohn muss ich mich nur gelegentlich zurückhalten. Er selbst wird völlig von einer wie auch immer gearteten "Erblast" befreit sein.
Ich habe eine tolle Oma die ich über alles liebe. Ich bin bis zum 7. Lebensjahr bei ihr aufgewachsen und es war eine wunderschöne Kindheit bis dahin. Selbst sie hat versucht mit meiner Mutter und ihrem Mann zu reden. Wie sie dazu kommen mich so zu behandeln. Sie hat sogar meine Mutter gefragt, was diese getan hätte, wenn sie sich ihr gegenüber so verhalten hätte? Von meiner Mutter kam nur ein Schulterzucken. Auch meinen Stiefvater ist sie mal mit dem Regenschirm losgegegangen. Als dieser mal wieder, in ihrem beisein, unberechtigter Weise auf mir rumhackte. Sie verwöhnte mich nicht. Ich durfte bei ihr eben Dinge die ich zuhause nicht durfte, aber sie konnte auch streng sein. Meine Oma hat die Balance zwischen emotional und materiell beherscht. Im Gegensatz zu meiner Mutter die hatte nichts emotionales sondern war nur materiell eingestellt.

Meine Ex-Schwiemu hat immer ihren Haushalt und alles fertig gemacht und hat sich dann meinen Sohn geholt. Dadurch hatte sie natürlich mega Zeit für ihn. Wenn dann aber das Abenbrot anstand hat sie ihn wieder zurück zu mir geschickt, dann hatte sie keine Zeit mehr für ihn. Auf so eine ich-hab-dann-mal-zeit-für-mein-Enkel-Oma kann man dann auch verzichten.

Kunigunde
15.08.2016, 23:11
Es ist eigentlich ein Problem vieler Eltern, daß die Außenwelt ja nur gut von dem eigenen Kind denkt - und deshalb möchten sie selbst nicht als Eltern gesehen werden, die mit dem Kind nicht fertig werden. Da genügt schon die Kritik der Nachbarin und schon biste dran :-)
Dem kann ich nur zustimmen :dg:

Kunigunde
15.08.2016, 23:18
Das ist das Problem der Eltern. Die Außendarstellung ist ihnen wichtig. So nach dem Motto: Was sollen die Leute bloß denken... (So war meine Mutter gar nicht. Das hat sie nie interessiert, denn dafür war sie zu unabhängig von anderer Leute "Meinung".)
Das war und ist meinen Eltern heute noch wichtig.
Seobst meine Erkrankung (schon seit Kindheit) wurde unter den Teppich gekehrt, damit die bloß nichts die Nachbarn mitbekommen. Als mich mein Ex rausgeschmissen hat, bekam ich auf der Silberhochzeit meiner Eltern Redeverbot meinen Verwandten gegenüber. Vor ca. 10 Jahren war ich 9 Moinate im Krankenhaus. Dies wurde allen gegenüber verschwiegen und man muss nicht denken, dass meine Mutter mich auch nur einemal besucht hätte.
Das Ansehen meiner Eltern bei Außenstehenden stand immer über allem.

Schopenhauer
15.08.2016, 23:37
Das war und ist meinen Eltern heute noch wichtig.
Seobst meine Erkrankung (schon seit Kindheit) wurde unter den Teppich gekehrt, damit die bloß nichts die Nachbarn mitbekommen. Als mich mein Ex rausgeschmissen hat, bekam ich auf der Silberhochzeit meiner Eltern Redeverbot meinen Verwandten gegenüber. Vor ca. 10 Jahren war ich 9 Moinate im Krankenhaus. Dies wurde allen gegenüber verschwiegen und man muss nicht denken, dass meine Mutter mich auch nur einemal besucht hätte.
Das Ansehen meiner Eltern bei Außenstehenden stand immer über allem.

Ich bin entsetzt. Das Ansehen war ihnen sooo wichtig, daß Du nicht reden durftest darüber. Das ist für mich unfassbar. Deine Krankheit wurde verschwiegen? Und sie kam nicht ins Krankenhaus? Kunigunde, mir fehlen da die Worte für und ich weiß nicht (im Moment), was ich dazu schreiben soll. Das tut mir leid für Dich. (Ich kann mir vorstellen, daß es nicht einfach ist darüber zu schreiben bzw. reden.)

Kunigunde
16.08.2016, 00:06
Ich bin entsetzt. Das Ansehen war ihnen sooo wichtig, daß Du nicht reden durftest darüber. Das ist für mich unfassbar. Deine Krankheit wurde verschwiegen? Und sie kam nicht ins Krankenhaus? Kunigunde, mir fehlen da die Worte für und ich weiß nicht (im Moment), was ich dazu schreiben soll. Das tut mir leid für Dich. (Ich kann mir vorstellen, daß es nicht einfach ist darüber zu schreiben bzw. reden.)
Ja, das sitzt tief...mehr als tief.
Doch auch das habe ich alles über mich ergehen lassen ohne etwas dazu zu sagen. Bin selber zu meiner Mutter ins Krankenhaus (14 Tage). Jeden Tag bin ich hingefahren um sie zu besuchen. Selbst als meine Stiefvater mit einem Herzinfakt ins Krankenhaus kam fuhr ich sofort hin. Begrüßt wurde ich von ihm mit dem Worten (nicht an mich gerichtet sondern an meine Mutter).....wat will die denn hier?
Trotzdem hab ich sie jeden Tag zu ihm ins Krankenhaus gefahren.
Als ich nach 9 Monaten dann aus dem Krankenhaus kam, war ich mental so gestärkt, dass ich das erste Mal "aufmuckte".

KuK
16.08.2016, 00:53
Nach 1945 konnten deutsche Eltern nur noch rein materielle Wertvorstellungen vermitteln. Schule, Lehre, Beruf, Bausparvertrag, Karriere, Haus, Auto, Urlaub.

Kein wirklicher Bezug mehr zu Gottesglaube, Vorfahren, Familie, Volkstum, Volksmusik, etc. liess die Kinder von den Eltern entfremden.

Kinder und Eltern bekamen dadurch ein Verhältnis zueinander, welches eher vergleichbar ist mit dem des Haustiers und seines Halters.
Die Kinder sehen in den Eltern nicht mehr sich selbst und umgekehrt. Der genetische Aspekt der Familienbande wird ja auch von oben herab geleugnet.


Richtig. Obwohl wir alle vom Zeitgeist geprägt sind, das Sein unser Bewusstsein bestimmt, vollkommene Sklaven, Tiermenschen sind wir doch nicht.

Der erste Fehler ist es nur Einzelkinder in die Welt zu setzen, der nächste die Erziehung der Schule und den Medien zu überlassen und sich dann zu wundern, wie entfremdet man ist, das die Kinder so sind...

Eines der Hauptprobleme sehe ich in den erweiterten Einflußnahmen der sog. "Bildungseinrichtungen". Die Doppelberufstätigkeit der Eltern zur Erfüllung von Konsumwünschen erfordert die Unterbringung der Kinder in Ganztageseinrichtungen, wo sie ganztägig von Linksdrallern mit allem möglichen und unmöglichen Einstellungen und Bereitschaften gefüttert werden.

Das fängt manchmal schon in der Hauptprägephase im Kindergarten an. Die Niedriglohnpolitik der Regierungen der letzten 25 Jahre machte das auch für viele Familien leider unverzichtbar.

Dann wird die Indoktrination der Insubordination an den Grund- und Hauptschulen fortgesetzt und bei geschätzt 90% linkem Lehrkörperanteil den Kindern vermittelt. Anschließend setzt sich diese Teufelei an den Real-, besonders den Gesamtschulen und Gymnasien fort.

Wenn die Kinder ihre - mittlerweile sehr mangelhafte - Schulausbildung beendet haben, dürften den Eltern ihre Kinder nur noch an 1-2 h /Tag zu einer vernunftbegabten Beeinflussung zur Verfügung gestanden haben.

Dann folgt das Studium bei zumeist absolut linken Lehrstühlen, die fernab jeglicher Realität den Studenten ein Weltbild vermitteln wollen, welches von der Wirklichkeit so entfernt ist wie der Pluto von der Erde. Die realitätsbezogenen Eltern empfinden dadurch eine grausame Entfremdung ihrer Kinder vom originären Leben und seinen Bedürfnissen. Diese Entwicklung ist offensichtlich gewollt und führt m.E. zu schlimmen Diskrepanzen zwischen Ansprüchen der Kinder und Einsichten der Eltern.

Leider war diese Entwicklung hier im Hause absolut parallel. Die Kinder entgleiten einer Beratungsmöglichkeit durch die Eltern und eine Familienspaltung ist vorprogrammiert.

Rikimer
16.08.2016, 01:34
[/B]Eines der Hauptprobleme sehe ich in den erweiterten Einflußnahmen der sog. "Bildungseinrichtungen". Die Doppelberufstätigkeit der Eltern zur Erfüllung von Konsumwünschen erfordert die Unterbringung der Kinder in Ganztageseinrichtungen, wo sie ganztägig von Linksdrallern mit allem möglichen und unmöglichen Einstellungen und Bereitschaften gefüttert werden.

Das fängt manchmal schon in der Hauptprägephase im Kindergarten an. Die Niedriglohnpolitik der Regierungen der letzten 25 Jahre machte das auch für viele Familien leider unverzichtbar.

Dann wird die Indoktrination der Insubordination an den Grund- und Hauptschulen fortgesetzt und bei geschätzt 90% linkem Lehrkörperanteil den Kindern vermittelt. Anschließend setzt sich diese Teufelei an den Real-, besonders den Gesamtschulen und Gymnasien fort.

Wenn die Kinder ihre - mittlerweile sehr mangelhafte - Schulausbildung beendet haben, dürften den Eltern ihre Kinder nur noch an 1-2 h /Tag zu einer vernunftbegabten Beeinflussung zur Verfügung gestanden haben.

Dann folgt das Studium bei zumeist absolut linken Lehrstühlen, die fernab jeglicher Realität den Studenten ein Weltbild vermitteln wollen, welches von der Wirklichkeit so entfernt ist wie der Pluto von der Erde. Die realitätsbezogenen Eltern empfinden dadurch eine grausame Entfremdung ihrer Kinder vom originären Leben und seinen Bedürfnissen. Diese Entwicklung ist offensichtlich gewollt und führt m.E. zu schlimmen Diskrepanzen zwischen Ansprüchen der Kinder und Einsichten der Eltern.

Leider war diese Entwicklung hier im Hause absolut parallel. Die Kinder entgleiten einer Beratungsmöglichkeit durch die Eltern und eine Familienspaltung ist vorprogrammiert.

Ich stimme dir da absolut zu.

http://pact.yolasite.com/resources/schools20.png

Rikimer
16.08.2016, 01:39
Ich weiss gar nicht, wieso man sich pauschal auf Schuldsuche machen kann. Es gibt Leute, die andere schlecht behandeln. Die waren alle mal Kinder und viele von denen sind dann auch später Eltern. In so einer Beziehung ist vieles schief gelaufen, da gibt es alle Spielarten, die Eltern können "schuld" sein, die Kinder können "schuld" sein und das meiste dürfte wohl in der Grauzone dazwischen liegen, in der es zwei Parteien für einen großen Krach braucht.

Eltern sind im kosmischen Maßstab am Ende doch nur kleine Kinder, wie wir auch. Wir wissen nichts und tappen blind und taub umher, ohne wirklich was zu lernen.

Herr B.
16.08.2016, 03:33
Eltern sind im kosmischen Maßstab am Ende doch nur kleine Kinder, wie wir auch. Wir wissen nichts und tappen blind und taub umher, ohne wirklich was zu lernen.
Hohes Alter und Kindheit sind eigentlich im Großen und Ganzen dasselbe, bzw. miteinander eng verbunden.

Schopenhauer
16.08.2016, 06:22
Ja, das sitzt tief...mehr als tief.
Doch auch das habe ich alles über mich ergehen lassen ohne etwas dazu zu sagen. Bin selber zu meiner Mutter ins Krankenhaus (14 Tage). Jeden Tag bin ich hingefahren um sie zu besuchen. Selbst als meine Stiefvater mit einem Herzinfakt ins Krankenhaus kam fuhr ich sofort hin. Begrüßt wurde ich von ihm mit dem Worten (nicht an mich gerichtet sondern an meine Mutter).....wat will die denn hier?
Trotzdem hab ich sie jeden Tag zu ihm ins Krankenhaus gefahren.
Als ich nach 9 Monaten dann aus dem Krankenhaus kam, war ich mental so gestärkt, dass ich das erste Mal "aufmuckte".

Da hast Du eine ganze Menge auf Dich genommen. (Bei dem Spruch von Deinem Stiefvater hätte-wäre ich Du gewesen-er sich erst mal anschnallen können.)
Als Du das erste Mal aufmucktest...Wie war das für Dich? Wie hat sie reagiert? (Meine Mutter hat schon früh eine volle Breitseite bei eventuellen Frechheiten, Grenzüberschreitungen und sonstigem von mir bekommen...Ich kann mich erinnern, wie sie eine abfällige Bemerkung machte über die Bücher, die ich las oder andere Dinge. Da kam dann von mir eine mehr als angemessene Reaktion.)

schlaufix
16.08.2016, 06:27
Gibt es auch noch Kinder die eine schöne Kindheit hatten? Bislang habe ich den Eindruck das Mißhandlungen durch die Eltern an der Tagesordnung liegen.

Schopenhauer
16.08.2016, 06:35
Gibt es auch noch Kinder die eine schöne Kindheit hatten? Bislang habe ich den Eindruck das Mißhandlungen durch die Eltern an der Tagesordnung liegen.

Ich hatte eine schöne Kindheit, abgesehen von dem Desaster mit meiner Mutter, was ich nicht unter den Teppich kehre, da es zu meinem Leben dazu gehört. Ich hatte einen Vater der mich über alles liebte. Zwei Omas, einen Bruder und viele Verwandte und auch Nachbarinnen und Nachbarn, denen ich sehr zugetan war. Ich kann mich abgesehen von vorgenanntem überhaupt nicht beklagen. Ich bin auf dem Land aufgewachsen mit vielen Tieren. Und hatte viele Menschen, denen ich vertrauen konnte. Und sie hatten das Vertrauen und meine Zuneigung (und manche meine Liebe), weil sie es wert waren. :)

schlaufix
16.08.2016, 06:47
Meine Fragestellung war so nicht Richtig. Besser wäre gewesen: Gibt es auch noch Kinder die nichts an den Eltern auszusetzen haben?

Schopenhauer
16.08.2016, 06:51
Meine Fragestellung war so nicht Richtig. Besser wäre gewesen: Gibt es auch noch Kinder die nichts an den Eltern auszusetzen haben?

OK. Gibt es viele Eltern, die ihre Kinder aufrichtig und echt lieben? Ich kann das auch andersrum, denn das ist der "Schlüssel". ( Die Voraussetzung ist natürlich: Liebesfähigkeit).

Leberecht
16.08.2016, 06:57
Gibt es auch noch Kinder die eine schöne Kindheit hatten? Bislang habe ich den Eindruck das Mißhandlungen durch die Eltern an der Tagesordnung liegen.
Nach meiner Erfahrung ist das ein falscher Eindruck. Ich bin ein Kriegs-/Nachkriegskind und kenne alle Miseren jener Zeit: Dauerhunger, einziges Getränk Wasser, beengte, winterkalte Wohnung, weder eigenes Zimmer noch Spielzeug (unser Fußball war ein faustgroßes, lädiertes Stoffknäuel), miserable Kleidung, Holzschuhe (im Sommer barfuß) etc. Bei Klassentreffen wird all dies immer ausführlich aufgekocht. Trotzdem sind sich alle einig: Keiner möchte seine Kindheit mit der der heutiger Kinder tauschen.

Pillefiz
16.08.2016, 07:12
Meine Fragestellung war so nicht Richtig. Besser wäre gewesen: Gibt es auch noch Kinder die nichts an den Eltern auszusetzen haben?

wohl wenige. Weil Eltern nicht perfekt und fehlerlos sind, so wie die Kinder... *hust*

Schopenhauer
16.08.2016, 07:39
Ne, so sehe ich das nicht.
Wer weiß schon, was bei jedem einzelnen in den ersten beiden Lebensjahrzehnten im Elternhaus vorgefallen ist.
Ich verurteile niemanden, der den Kontakt zu seinen Eltern abbricht....die werden schon ihre Gründe haben.

Gute Einstellung. :)

(Wäre ja auch übergriffig sich in die Dinge einzumischen, die man überhaupt nicht beurteilen kann (liegt in der Natur der Sache an sich.) Und zudem wäre es anmaßend für andere zu bestimmen, wie sie zu fühlen und zu denken haben).

Xenes
16.08.2016, 09:36
OK. Gibt es viele Eltern, die ihre Kinder aufrichtig und echt lieben? Ich kann das auch andersrum, denn das ist der "Schlüssel". ( Die Voraussetzung ist natürlich: Liebesfähigkeit).

Heute ist das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern auf jeden Fall viel besser als früher. Weil Schlagen von Kindern (auch der "Klaps") gesetzlich verboten ist (seit 2001), gibt es nur noch wenige Eltern, die diese Gesetze nicht beachten. Kinder werden heute meist gewaltfrei erzogen, im Gegensatz zu früher, vor Erlass des Gesetzes, als Schlagen von Kindern die Regel war.

Liebe ist mit dem Schlagen von Kindern unvereinbar.
Entscheidend ist auch wohl, dass Kinder heute gut geplant und fast immer erwünscht sind, also beste Voraussetzungen für ein gutes liebevolles Verhältnis zu den Eltern. Und für die nächsten Generationen sieht es noch besser aus, weil Eltern, die selbst nicht misshandelt wurden, ihre Kinder so gut wie immer ebenfalls gewaltfrei erziehen.

Tutsi
16.08.2016, 09:47
Dem kann ich nur zustimmen :dg:

Das ist aber ein Merkmal, nicht nur von uns Deutschen. Im Japan, überhaupt im asiatischen Raum ist das "Gesicht wahren" eine Etikette, die keiner wagt, zu durchbrechen.

Schopenhauer
16.08.2016, 09:47
Heute ist das Verhältnis zwischen Eltern und ihren Kindern auf jeden Fall viel besser als früher. Weil Schlagen von Kindern (auch der "Klaps") gesetzlich verboten ist (seit 2001), gibt es nur noch wenige Eltern, die diese Gesetze nicht beachten. Kinder werden heute meist gewaltfrei erzogen, im Gegensatz zu früher, als Schlagen von Kindern die Regel war.

Liebe ist mit dem Schlagen von Kindern unvereinbar.
Entscheidend ist auch wohl, dass Kinder heute gut geplant und fast immer erwünscht sind, also beste Voraussetzungen für ein gutes liebevolles Verhältnis zu den Eltern.


Psychische Gewalt und Machtmißbrauch auch. Ändert aber nichts daran, daß eben gerade die Liebesfähigkeit die Voraussetzung ist. Da ändern auch Gesetze nichts dran, die ich für so etwas überhaupt nicht brauche.
Ich habe vier Kinder (drei Erwachsene und einen minderjährigen Sohn). Und vier Enkelkinder. Mal so zur Info. :);)

Schopenhauer
16.08.2016, 09:52
Das ist aber ein Merkmal, nicht nur von uns Deutschen. Im Japan, überhaupt im asiatischen Raum ist das "Gesicht wahren" eine Etikette, die keiner wagt, zu durchbrechen.

Das hat mit Deutsch oder nicht auch gar nichts zu tun. ;)

Tutsi
16.08.2016, 09:55
Das hat mit Deutsch oder nicht auch gar nichts zu tun. ;)

Ich finde doch: es ist eine Gesellschaftetikette, die nicht nur bei uns Mode ist oder war und wie auch immer.

Das ja nur nichts die Nachbarn erfahren, sie könnten ja sonstwas von einem denken und das schädigt das Ansehen - ist ein internationaler Aspekt.

Meiner Ansicht nach.

Schopenhauer
16.08.2016, 09:58
Ich finde doch: es ist eine Gesellschaftetikette, die nicht nur bei uns Mode ist oder war und wie auch immer.

Das ja nur nichts die Nachbarn erfahren, sie könnten ja sonstwas von einem denken und das schädigt das Ansehen - ist ein internationaler Aspekt.

Meiner Ansicht nach.

Gut. Ok. Du findest das. Ich bleibe dabei, daß das eine ganz andere Ursache hat. Kann ich so stehen lassen...;)

Tutsi
16.08.2016, 09:59
Gut. Ok. Du findest das. Ich bleibe dabei, daß das eine ganz andere Ursache hat. Kann ich so stehen lassen...;)

:-) Wir müssen so einiges stehen lassen :-)

Bin erst mal weg. :-)

Kunigunde
16.08.2016, 10:25
Da hast Du eine ganze Menge auf Dich genommen. (Bei dem Spruch von Deinem Stiefvater hätte-wäre ich Du gewesen-er sich erst mal anschnallen können.)
Als Du das erste Mal aufmucktest...Wie war das für Dich? Wie hat sie reagiert? (Meine Mutter hat schon früh eine volle Breitseite bei eventuellen Frechheiten, Grenzüberschreitungen und sonstigem von mir bekommen...Ich kann mich erinnern, wie sie eine abfällige Bemerkung machte über die Bücher, die ich las oder andere Dinge. Da kam dann von mir eine mehr als angemessene Reaktion.)

Orange
Beklemmend! Mich plagte und plagt heute noch das schlechte Gewissen.
Sie ist meine Mutter!

Grün
Vollkommenes Unverständnis.....ich will ihr was böses.

Schopenhauer
16.08.2016, 10:44
Orange
Beklemmend! Mich plagte und plagt heute noch das schlechte Gewissen.
Sie ist meine Mutter!

Grün
Vollkommenes Unverständnis.....ich will ihr was böses.

Orange:Ich kann das verstehen. :)
Ich habe anders gehandelt. (Ich habe das weiter oben beschrieben).

Grün: Du willst ihr was böses, weil Du sagtest, was Du denkst und fühlst? (In Deinen Worten: aufmuckte)

Kunigunde
16.08.2016, 10:57
wohl wenige. Weil Eltern nicht perfekt und fehlerlos sind, so wie die Kinder... *hust*
Pass auf das du dich beim husten nicht verschluckst.

Keiner der hier Schreibenden und einen Bogen um seine Eltern macht, hat irgendwo davon geredet das er fehlerfrei ist. Denn darum geht es hier auch gar nicht.
Es geht hier um Empfindungen und Emotionen. Die nur derjenige wiedergeben kann, der sich je in so eine Situation befunden hat.
Für Aussenstehende ist es immer einfach zu urteilen weil sie die direkten Hintergründe gar nicht kennen.
Zu dem wird immer nur dem elterlichen Teil gehör geschenkt. Deshalb ja auch dein Strangthema oder hast du schon mal ein Gespräch mit dem Sohn geführt um eventuelle wirkliche Hintergründe zu erfragen?

Ich selbst, bin unter Garantie nicht fehlerfrei. Doch die Fehler beziehen sich auf mein Leben und nicht auf dem Ungang mit meinen Eltern.
Rückblickend kann ich von mir sagen, dass ich ein sehr artiges Kind war. Selbst im Teenageralter hab ich nicht aufgemuckt. Wenn ich da so mein Freundenskreis damals rückblickend Revue passieren lasse. Dann haben die Eltern in meinem Freundeskreis immer gesagt....so eine Tochter wie dich hätten wir auch gerne. Kein Ärger mit der Polizei, keine Besäufnisse, keine wilden Partys, gute Schulnoten und immer pünktlich zuhause. Bitte, Danke und Entschuldigung kannte ich damals schon und habe sie auch angewendet. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich ein sehr höfliches Kind/Teenager sei und sehr hilfsbereit. Wenn so etwas an meine Eltern, dann von anderen Eltern rangetragen wurde, strahlten sie vor Verzückung über "ihr" gut erzogenenes Kind. Dabei hatten sie damit gar nichts zu tun. Meine Oma hat mich erzogen.
Ich hätte mich z.B. nie getraut die Hand gegen meine Mutter zu erheben (eher wäre mir der Hand abgefault) oder sie zu beschimpfen. Was zu meiner Teenagerzeit sehr modern war und man hat sich damit auch noch gerühmt.
Sowas konnte ich nie nachvollziehen und hatte dafür auch nie Verständnis....bis heute.

Kunigunde
16.08.2016, 11:05
Orange:Ich kann das verstehen. :)
Ich habe anders gehandelt. (Ich habe das weiter oben beschrieben).

Grün: Du willst ihr was böses, weil Du sagtest, was Du denkst und fühlst? (In Deinen Worten: aufmuckte)
Ja, weil für sie alle Emotionen über materielle Dinge ausgedrückt werden. Materielle Dinge sind für sie das Non Plus Ultra. Der Standart an dem man sich mißt um zu zeigen wer man ist und wo man steht.
Deshalb hat es mir an materiellen Dingen auch nie gefehlt. Nein, meine Mutter gehört nicht zu denen die den Krieg oder die Nachkriegszeit erlebt haben. Sie ist die Generation nach diesen.

batumi
16.08.2016, 12:41
Ein schwieriges Thema. Sehen wir mal von den Trennungen durch Gewalt ab, ist es wohl ein schleichender Vorgang. Es beginnt mit kleineren Verletzungen (seelisch nicht körperlich) des Kindes. Die Eltern sehen das als solches gar nicht so, da es so nicht gedacht war, das Kind hat nicht gerlernt sich hier zu melden.

Konflikte werden nicht mehr offen ausgetragen. Es wird viel unter den Teppich gekehrt, man schreit seine Eltern nicht an, man sagt ihnen nicht, dass sie falsch liegen mit diesem oder jenem, Kleinigkeiten Tag für Tag, unter den Teppich damit Tag für Tag, Woche für Woche, Monat für Monat, Jahr für Jahr und irgendwann dann ... geht es nicht mehr.

Manchmal ist es besser sich umzudrehen und zu gehen, sein eigenen Leben zu leben. Die alten Konflikte können nicht mehr gelöst werden, die Verletzungen sind zu tief, es geht nicht mehr um Schuld oder so etwas, man schließt mit dem Thema ab. Meist ist in diesen Fällen es nicht möglich, dass man gemeinsam mit den alten Dingen abschließt und gemeinsam was Neues anfängt. Die Angst vor erneuter Enttäuschung ist einfach zu groß.

Wenn so etwas in einer größeren Familie passiert, dann wendet sich das Kind meist auch von der kompletten Familie ab, da diese ja - naturbedingt - die Sachen wieder ins Lot bringen wollen, die Wahrheiten der anderen will keiner hören, jeder hat für sich ein Bild der Situation gezimmert und hält unbeirrt dran fest.

Ich denke, dass in solchen Fällen auf allen Seiten nicht gelernt wurde Konflikten zu begegnen und sie zu bereinigen.

batumi
16.08.2016, 13:32
Pass auf das du dich beim husten nicht verschluckst.

Keiner der hier Schreibenden und einen Bogen um seine Eltern macht, hat irgendwo davon geredet das er fehlerfrei ist. Denn darum geht es hier auch gar nicht.
Es geht hier um Empfindungen und Emotionen. Die nur derjenige wiedergeben kann, der sich je in so eine Situation befunden hat.
Für Aussenstehende ist es immer einfach zu urteilen weil sie die direkten Hintergründe gar nicht kennen.
...

So sieht es aus, und der Außenstehende was wird er dann machen? In der Regel ist er gezwungen Stellung zu beziehen, für die eine oder andere Seite ... wenn Kinder sich von den Eltern trennen ist der Graben meist schon so tief und so breit, dass er nicht mehr überwunden werden kann.

Die Eltern sind sich keiner Schuld bewusst, die Kinder ebensowenig. Irgendwo auf dem gemeinsamen Lebensweg ... früh schon ... ist der Grundstein für die Trennung gelegt worden und dann wurde beiderseits kontinuierlich an der Aushebung des Grabens gearbeitet, still und leise bis er fertig war.

Schopenhauer
16.08.2016, 13:51
Ja, weil für sie alle Emotionen über materielle Dinge ausgedrückt werden. Materielle Dinge sind für sie das Non Plus Ultra. Der Standart an dem man sich mißt um zu zeigen wer man ist und wo man steht.
Deshalb hat es mir an materiellen Dingen auch nie gefehlt. Nein, meine Mutter gehört nicht zu denen die den Krieg oder die Nachkriegszeit erlebt haben. Sie ist die Generation nach diesen.

Ohje. Ja, sowas kenne ich.
(Meine Mutter war so nicht-generell meine Verwandten und mein Umfeld als Kind nicht. Als Erwachsene habe ich das oft beobachten können. Ist gar nicht mein Ding, eine solche Lebensweise. So nach dem Motto: Hast du was, dann bist du was...).

Kunigunde
16.08.2016, 13:57
So sieht es aus, und der Außenstehende was wird er dann machen? In der Regel ist er gezwungen Stellung zu beziehen, für die eine oder andere Seite ... wenn Kinder sich von den Eltern trennen ist der Graben meist schon so tief und so breit, dass er nicht mehr überwunden werden kann.

Die Eltern sind sich keiner Schuld bewusst, die Kinder ebensowenig. Irgendwo auf dem gemeinsamen Lebensweg ... früh schon ... ist der Grundstein für die Trennung gelegt worden und dann wurde beiderseits kontinuierlich an der Aushebung des Grabens gearbeitet, still und leise bis er fertig war.
Ja, leider ist der Graben unüberwindbar geworden.

schlaufix
16.08.2016, 18:33
Nach meiner Erfahrung ist das ein falscher Eindruck. Ich bin ein Kriegs-/Nachkriegskind und kenne alle Miseren jener Zeit: Dauerhunger, einziges Getränk Wasser, beengte, winterkalte Wohnung, weder eigenes Zimmer noch Spielzeug (unser Fußball war ein faustgroßes, lädiertes Stoffknäuel), miserable Kleidung, Holzschuhe (im Sommer barfuß) etc. Bei Klassentreffen wird all dies immer ausführlich aufgekocht. Trotzdem sind sich alle einig: Keiner möchte seine Kindheit mit der der heutiger Kinder tauschen.

Von mir gefettet.

Da sind wir einer Meinung.

schlaufix
16.08.2016, 18:41
wohl wenige. Weil Eltern nicht perfekt und fehlerlos sind, so wie die Kinder... *hust*

Da fehlt wohl oft auch der nötige Respekt vor seinen Erzeugern. Viele wissen nicht wie es ist Holz zu sägen, Brikett zu stapeln oder im Garten zu helfen. Wird darum gebeten ( verlangen kann man es ja nicht mehr ) ist das ein Grund für die "schlechte Kindheit".

Pillefiz
16.08.2016, 19:15
Da fehlt wohl oft auch der nötige Respekt vor seinen Erzeugern. Viele wissen nicht wie es ist Holz zu sägen, Brikett zu stapeln oder im Garten zu helfen. Wird darum gebeten ( verlangen kann man es ja nicht mehr ) ist das ein Grund für die "schlechte Kindheit".

das trifft wohl eher auf die jüngere Generation zu

Pillefiz
16.08.2016, 19:32
Pass auf das du dich beim husten nicht verschluckst.

Keiner der hier Schreibenden und einen Bogen um seine Eltern macht, hat irgendwo davon geredet das er fehlerfrei ist. Denn darum geht es hier auch gar nicht.
Es geht hier um Empfindungen und Emotionen. Die nur derjenige wiedergeben kann, der sich je in so eine Situation befunden hat.
Für Aussenstehende ist es immer einfach zu urteilen weil sie die direkten Hintergründe gar nicht kennen.
Zu dem wird immer nur dem elterlichen Teil gehör geschenkt. Deshalb ja auch dein Strangthema oder hast du schon mal ein Gespräch mit dem Sohn geführt um eventuelle wirkliche Hintergründe zu erfragen?

Ich selbst, bin unter Garantie nicht fehlerfrei. Doch die Fehler beziehen sich auf mein Leben und nicht auf dem Ungang mit meinen Eltern.
Rückblickend kann ich von mir sagen, dass ich ein sehr artiges Kind war. Selbst im Teenageralter hab ich nicht aufgemuckt. Wenn ich da so mein Freundenskreis damals rückblickend Revue passieren lasse. Dann haben die Eltern in meinem Freundeskreis immer gesagt....so eine Tochter wie dich hätten wir auch gerne. Kein Ärger mit der Polizei, keine Besäufnisse, keine wilden Partys, gute Schulnoten und immer pünktlich zuhause. Bitte, Danke und Entschuldigung kannte ich damals schon und habe sie auch angewendet. Mir wurde immer wieder gesagt, dass ich ein sehr höfliches Kind/Teenager sei und sehr hilfsbereit. Wenn so etwas an meine Eltern, dann von anderen Eltern rangetragen wurde, strahlten sie vor Verzückung über "ihr" gut erzogenenes Kind. Dabei hatten sie damit gar nichts zu tun. Meine Oma hat mich erzogen.
Ich hätte mich z.B. nie getraut die Hand gegen meine Mutter zu erheben (eher wäre mir der Hand abgefault) oder sie zu beschimpfen. Was zu meiner Teenagerzeit sehr modern war und man hat sich damit auch noch gerühmt.
Sowas konnte ich nie nachvollziehen und hatte dafür auch nie Verständnis....bis heute.

ganz im Ernst: es war nicht meine Absicht, alte Narben aufzureissen, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Den Strang hätte ich nicht eröffnet, wenn ich auch nur geahnt hätte, wie viele Menschen es betrifft. Ich bin von der Hoffnung ausgegangen, das sich evtl 1-2 Eltern melden und erzählen, wie sie mit der Trennung umgegangen sind. Ob sie endgültig war, ob man evtl auf einer anderen Ebene wieder zusammen gefunden hat. Dass besonders die ältere Generation schon diesen Schritt gemacht hat, davon bin ich nicht ausgegangen. Für mich war das ein Phänomen der Neuzeit, der verwöhnten Jugendlichen.
Jeder hatte für seine Trennung Gründe, die ich sicher nicht beurteilen möchte. Niemand wird es sich leicht gemacht haben, denke ich.


hast du schon mal ein Gespräch mit dem Sohn geführt um eventuelle wirkliche Hintergründe zu erfragen?

Ja, habe ich. Der wirkliche Grund bei ihm ist Zorn auf seine Eltern. Er wurde von seiner Frau verlassen und darf sein Kind nur alle 2 Wochenenden haben. Seine Mutter hat ein freundschaftliches Verhältnis zu seiner Ex-Schwiegermutter, und das auch nach der Trennung beibehalten. Ebenso den Kontakt mit seiner Exfrau und ihrem Enkelkind.
Der junge Mann steht nun auf dem Standpunkt, die Mutter müsse zu ihm halten. Wenn er die Leute doof findet, muss sie das auch tun, schliesslich ist er der Sohn. Die Eltern haben ihm erklärt, sie mischen sich in die Differenzen nicht ein. Nur weil das Ehepaar nicht mehr miteinander klar kommt, muss man nicht der Umgang mit dem Enkelkind abbrechen. Sie werden zu Geburtstag ect eingeladen und gehen auch gern hin. Es wird weder Stellung bezogen, noch Partei ergriffen, die Eltern wollen sich seine Eheprobleme nicht zu eigen machen.
Das mit dem Auto war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte

batumi
16.08.2016, 20:50
#305 von Pillefiz (gutes Thema übrigens, Extralob)


Ja, habe ich. Der wirkliche Grund bei ihm ist Zorn auf seine Eltern. Er wurde von seiner Frau verlassen und darf sein Kind nur alle 2 Wochenenden haben. Seine Mutter hat ein freundschaftliches Verhältnis zu seiner Ex-Schwiegermutter, und das auch nach der Trennung beibehalten. Ebenso den Kontakt mit seiner Exfrau und ihrem Enkelkind.
Der junge Mann steht nun auf dem Standpunkt, die Mutter müsse zu ihm halten. Wenn er die Leute doof findet, muss sie das auch tun, schliesslich ist er der Sohn. Die Eltern haben ihm erklärt, sie mischen sich in die Differenzen nicht ein. Nur weil das Ehepaar nicht mehr miteinander klar kommt, muss man nicht der Umgang mit dem Enkelkind abbrechen. Sie werden zu Geburtstag ect eingeladen und gehen auch gern hin. Es wird weder Stellung bezogen, noch Partei ergriffen, die Eltern wollen sich seine Eheprobleme nicht zu eigen machen.
Das mit dem Auto war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte

Tja das ist das Dilemma. Und ich kann den Sohn durchaus verstehen. Die Ehe scheitert (egal aus welchen Gründen, sind immer zwei beteiligt), dann wird das Kind nur noch alle 14 Tage zugeführt (wo man doch die Jahre vorher immer Vater sein konnte, durfte, musste). - Mal nebenbei ich versteh nicht, warum Väter ihre Kinder nur alle 14 Tage am WE sehen dürfen - Und dann interessiert es die eigenen Eltern nicht, weil die ihr eigenes Ding drehen wollen mit der Ex-Frau, den Ex-Schwiegereltern und dann haben sie noch das 14-Tage-WE-Kind. Ehrlich, ich vestehe den Mann sehr sehr gut.

Wie nobel, wir mischen uns nicht in eure Differenzen ... hört sich für ihn an wie: Interessiert uns einen Scheiß wie es dir dabei geht Sohn, uns interessiert nur, dass wir weiterhin mit deiner Ex und deren Sippschaft HeitaTeita machen können.

Schon mal in diese Richtung gedacht?

Sicherlich soll man sich raushalten, aber man sollte auch sein eigenes Kind unterstützen, ermutigen, aufbauen.

Und warum in aller Welt dürfen Väter nach solchen Trennungen die Kinder auf einmal nur noch alle 14 Tage am WE sehen, das werde ich mein Leben nicht verstehen.

Leberecht
16.08.2016, 21:16
Es wird viel unter den Teppich gekehrt, man schreit seine Eltern nicht an, man sagt ihnen nicht, dass sie falsch liegen ...
Wäre das besser gewesen? Bei uns Dreien kam niemand auch nur im entferntesten auf solche Idee. Im Gegenteil, das Wort der Eltern war unanfechtbar. Sie sind uns noch heute Vorbild und wir ihnen dankbar.

batumi
16.08.2016, 21:18
Wäre das besser gewesen? Bei uns Dreien kam niemand auch nur im entferntesten auf solche Idee. Im Gegenteil, das Wort der Eltern war unanfechtbar. Sie sind uns noch heute Vorbild und wir ihnen dankbar.

Manchmal ist es besser, dass man seine Not herausschreit. Sei froh, dass du dankbar sein kannst, es gibt so viele, die es nicht können (und nein ich bin meinen Eltern auch dankbar, und freue mich, dass sie - wenn auch hochbetagt - noch leben und guter Dinge sind). Man kann das eigene Leben nicht mit denen von anderen vergleichen, weil es einfach zu viele Unterschiede gibt.

Leberecht
16.08.2016, 21:27
Man kann das eigene Leben nicht mit denen von anderen vergleichen, weil es einfach zu viele Unterschiede gibt.
Wohl wahr, aber noch lange kein Vermächtnis, seine Eltern anschreien zu dürfen.

Pillefiz
16.08.2016, 21:32
#305 von Pillefiz (gutes Thema übrigens, Extralob)



Tja das ist das Dilemma. Und ich kann den Sohn durchaus verstehen. Die Ehe scheitert (egal aus welchen Gründen, sind immer zwei beteiligt), dann wird das Kind nur noch alle 14 Tage zugeführt (wo man doch die Jahre vorher immer Vater sein konnte, durfte, musste). - Mal nebenbei ich versteh nicht, warum Väter ihre Kinder nur alle 14 Tage am WE sehen dürfen - Und dann interessiert es die eigenen Eltern nicht, weil die ihr eigenes Ding drehen wollen mit der Ex-Frau, den Ex-Schwiegereltern und dann haben sie noch das 14-Tage-WE-Kind. Ehrlich, ich vestehe den Mann sehr sehr gut.

Wie nobel, wir mischen uns nicht in eure Differenzen ... hört sich für ihn an wie: Interessiert uns einen Scheiß wie es dir dabei geht Sohn, uns interessiert nur, dass wir weiterhin mit deiner Ex und deren Sippschaft HeitaTeita machen können.

Schon mal in diese Richtung gedacht?

Sicherlich soll man sich raushalten, aber man sollte auch sein eigenes Kind unterstützen, ermutigen, aufbauen.

Und warum in aller Welt dürfen Väter nach solchen Trennungen die Kinder auf einmal nur noch alle 14 Tage am WE sehen, das werde ich mein Leben nicht verstehen.

ich verstehe beide Seiten und finde, es reicht nicht zu einem völligen Bruch mit den Eltern. Das könnte man auch irgendwie anders klären, ist aber nur meine persönliche Meinung. Und der Sohn wird ja nicht fallen gelassen oder hat zuhause keinen Ansprechpartner oder keine moralische Unterstützung. Es geht beides. Nur kann der Sohn nicht trennen, dass die Eltern weder dafür können, dass seine Ehe gescheitert ist, noch dass er Krieg mit seiner Ex hat.
Müssen die Eltern sich da reinziehen lassen? Dürfen sie nicht einfach weiter Großeltern sein?

Heinrich_Kraemer
16.08.2016, 22:26
Halte ich jetzt für so ungewöhnlich nicht. Bekannte von mir haben drei Töchter, mit denen allen sie seit Jahren keinen Kontakt mehr haben.

Naja ich kanns irgendwie verstehen.

Selber halte ich auch eher Distanz zu meinen Alten.

batumi
16.08.2016, 22:27
ich verstehe beide Seiten und finde, es reicht nicht zu einem völligen Bruch mit den Eltern.

Doch und als das neue Auto da war, und die Anerkennung fehlte, war das der Tropfen - für den Sohn - der das Fass hat überlaufen lassen. Wir wissen ja nicht wie viele kleine Tröpfchen da schon reingelaufen sind im Laufe der Zeit.


Das könnte man auch irgendwie anders klären, ist aber nur meine persönliche Meinung.

Gewiss, gewiss ... wenn es nur das gewesen wäre, aber glaube mir, das war nur die Spitze des Eisbergs, alle Parteien haben über lange Zeit hinweg am Graben gearbeitet, jeder für sich.




Und der Sohn wird ja nicht fallen gelassen oder hat zuhause keinen Ansprechpartner oder keine moralische Unterstützung.

Ganz offensichtlich sieht der Sohn das anders, ich kann das nachvollziehen.


Es geht beides.

Nein, es geht nicht beides.


Nur kann der Sohn nicht trennen, dass die Eltern weder dafür können, dass seine Ehe gescheitert ist, noch dass er Krieg mit seiner Ex hat.

Oh doch, er kann das sehr gut trennen, ich glaube, dass seine Eltern das nicht trennen können. Sie sind extrem gefühlskalt, wenn man so liest wie sie sich verhalten. Er macht sie ja nicht für das Scheitern der Ehe verantwortlich, er versteht wahrscheinlich nicht, dass sie ihm nicht beistehen. Warum in aller Welt darf er das Kind nur alle 14 Tage am WE sehen? Es gibt kein Gesetz das verbietet, dass ein Elternteil die Kinder öfter sieht, und siehe da ist die Macht der Frau, über das Kind, und über die eigenen Eltern, ist doch klar, dass er sich da zurück zieht. Ich stell mir grad mal vor, dass meine Eltern zu meinem Ex auf einen Plausch und Käffchen sind, während ich mich verzweifelt bemühe das Kind öfter zu sehen, und den entfachten Krieg in Grenzen zu halten (meist sind die Frauen die Kriegstreiber, das weiß ich aus Berufserfahrung). du würdest es toll finden? Ich nicht!




Müssen die Eltern sich da reinziehen lassen? Dürfen sie nicht einfach weiter Großeltern sein?

In erster Linie sind sie Eltern und sollten sich auch dementsprechend verhalten! Natürlich können und sollen sie weiterhin Großeltern sein, sie haben dafür ihr eigenes Kind verraten (so sieht es der Sohn) und ihnen war es das wert, also sollen sie nicht jammern und sich an ihrem Enkelkind erfreuen, evtl. sind sie ja bessere Großeltern als Eltern.

Heinrich_Kraemer
16.08.2016, 22:34
Doch und als das neue Auto da war, und die Anerkennung fehlte, war das der Tropfen - für den Sohn - der das Fass hat überlaufen lassen. Wir wissen ja nicht wie viele kleine Tröpfchen da schon reingelaufen sind im Laufe der Zeit.


Gewiss, gewiss ... wenn es nur das gewesen wäre, aber glaube mir, das war nur die Spitze des Eisbergs, alle Parteien haben über lange Zeit hinweg am Graben gearbeitet, jeder für sich.





Ganz offensichtlich sieht der Sohn das anders, ich kann das nachvollziehen.



Nein, es geht nicht beides.



Oh doch, er kann das sehr gut trennen, ich glaube, dass seine Eltern das nicht trennen können. Sie sind extrem gefühlskalt, wenn man so liest wie sie sich verhalten. Er macht sie ja nicht für das Scheitern der Ehe verantwortlich, er versteht wahrscheinlich nicht, dass sie ihm nicht beistehen. Warum in aller Welt darf er das Kind nur alle 14 Tage am WE sehen? Es gibt kein Gesetz das verbietet, dass ein Elternteil die Kinder öfter sieht, und siehe da ist die Macht der Frau, über das Kind, und über die eigenen Eltern, ist doch klar, dass er sich da zurück zieht. Ich stell mir grad mal vor, dass meine Eltern zu meinem Ex auf einen Plausch und Käffchen sind, während ich mich verzweifelt bemühe das Kind öfter zu sehen, und den entfachten Krieg in Grenzen zu halten (meist sind die Frauen die Kriegstreiber, das weiß ich aus Berufserfahrung). du würdest es toll finden? Ich nicht!





In erster Linie sind sie Eltern und sollten sich auch dementsprechend verhalten! Natürlich können und sollen sie weiterhin Großeltern sein, sie haben dafür ihr eigenes Kind verraten (so sieht es der Sohn) und ihnen war es das wert, also sollen sie nicht jammern und sich an ihrem Enkelkind erfreuen, evtl. sind sie ja bessere Großeltern als Eltern.

Absolut. Wie asozial ist das denn, dem eigenen Sohn hier noch in den Rücken zu fallen?! Vielleicht wird sich hinterrrücks dann noch über dessen Dumheit, Versagen usw. ausgelassen.

Da ist auf die sog. "Familie" wirklich ge***issen, aus der Sicht des Sohns. Dann vielleicht, was ja oft der Fall ist, noch ständige Bevormundungsversuche wie bei einem kleinen Kind, Dauerkritik usw.

Affenpriester
16.08.2016, 23:48
Orange
Beklemmend! Mich plagte und plagt heute noch das schlechte Gewissen.
Sie ist meine Mutter!

Grün
Vollkommenes Unverständnis.....ich will ihr was böses.

Ich hab meiner Mutter mal, als kleiner Knopf, gesagt, sie sei nie für mich da und hätte mich nicht lieb. Ich sagte das nicht einmal, weil ich so dachte ... ich wollte ihr einfach nur weh tun. Meine Mutter war aber knallhart, sie schickte mich eiskalt aufs Zimmer und weinte, als ich drüben war. Aber anstatt mich über den Erfolg zu freuen, weinte ich mit ihr, still für mich. Vielleicht wollte ich mir nur selbst weh tun.

Rikimer
17.08.2016, 00:32
Gibt es auch noch Kinder die eine schöne Kindheit hatten? Bislang habe ich den Eindruck das Mißhandlungen durch die Eltern an der Tagesordnung liegen.

Staat, Eltern, Gemeinschaft, System.

Irgendjemand schafft es schon ein Subjekt irreparabel zu zerstören.

Rikimer
17.08.2016, 00:33
Ich hab meiner Mutter mal, als kleiner Knopf, gesagt, sie sei nie für mich da und hätte mich nicht lieb. Ich sagte das nicht einmal, weil ich so dachte ... ich wollte ihr einfach nur weh tun. Meine Mutter war aber knallhart, sie schickte mich eiskalt aufs Zimmer und weinte, als ich drüben war. Aber anstatt mich über den Erfolg zu freuen, weinte ich mit ihr, still für mich. Vielleicht wollte ich mir nur selbst weh tun.

Was hat dich letztendlich zerstört?

Affenpriester
17.08.2016, 00:40
Was hat dich letztendlich zerstört?

Der Arzt meint, es sei eine schizophrene Psychose gewesen. Ich behaupte, der hat nicht mehr alle Schwalben im Nest.

Zyankali
17.08.2016, 00:41
Meine Mutter...

frei zitiert aus dune:

prinzessin irulans gesammelte werke: das schlimmste war die erkenntnis, das meine eltern auch nur menschen sind...

Rikimer
17.08.2016, 00:59
Nach meiner Erfahrung ist das ein falscher Eindruck. Ich bin ein Kriegs-/Nachkriegskind und kenne alle Miseren jener Zeit: Dauerhunger, einziges Getränk Wasser, beengte, winterkalte Wohnung, weder eigenes Zimmer noch Spielzeug (unser Fußball war ein faustgroßes, lädiertes Stoffknäuel), miserable Kleidung, Holzschuhe (im Sommer barfuß) etc. Bei Klassentreffen wird all dies immer ausführlich aufgekocht. Trotzdem sind sich alle einig: Keiner möchte seine Kindheit mit der der heutiger Kinder tauschen.

Ihr hattet den Geist- und Seelenterror noch nicht, mit dem die Menschen von Kleinstkinderalter an bombardiert und terrorisiert werden durch Medien, vor allem das Fernsehen, den Schulen und Universitäten, wo es nicht mehr um Bildung, sondern der Schaffung des Neuen Menschen, des Tiermenschentums geht, an welcher der Mitmensch als Zombielemming fleissig mitwirkt.

Rikimer
17.08.2016, 01:02
Der Arzt meint, es sei eine schizophrene Psychose gewesen. Ich behaupte, der hat nicht mehr alle Schwalben im Nest.

Wie kommt er dazu dies zu behaupten?

Affenpriester
17.08.2016, 01:12
Wie kommt er dazu dies zu behaupten?

Der kennt sich da wohl aus, weil er ein Diplom hat oder sowas. Psychodoktoren haben ihre Schubladen, wie alle anderen Menschen. Is so.
Egal, ich bin fröhlich und keiner versteht, warum.

Kunigunde
17.08.2016, 11:00
ganz im Ernst: es war nicht meine Absicht, alte Narben aufzureissen, und dafür möchte ich mich entschuldigen. Den Strang hätte ich nicht eröffnet, wenn ich auch nur geahnt hätte, wie viele Menschen es betrifft. Ich bin von der Hoffnung ausgegangen, das sich evtl 1-2 Eltern melden und erzählen, wie sie mit der Trennung umgegangen sind. Ob sie endgültig war, ob man evtl auf einer anderen Ebene wieder zusammen gefunden hat. Dass besonders die ältere Generation schon diesen Schritt gemacht hat, davon bin ich nicht ausgegangen. Für mich war das ein Phänomen der Neuzeit, der verwöhnten Jugendlichen.
Jeder hatte für seine Trennung Gründe, die ich sicher nicht beurteilen möchte. Niemand wird es sich leicht gemacht haben, denke ich.
Tja, manchmal sollte man nicht denken was alles so bei einer einfachen Frage rauskommt.
Doch da so ein Thema immer unter den Teppich gekehrt wird, ist man dann über die Antworten sehr erstaunt.
Allerdings liegt bei mir der Fall auch so, dass ich keinen Kontakt zu meinem Sohn habe. Das geht aber nicht von mir aus, sondern von ihm. Er hat etwas gemacht, was man mit einer Mutter nicht macht und hat jetzt Schiss in'ne Buchse mir unter dir Augen zu treten. Weil er weiß das ich ihn in Stücke reißen werde sollte er mir gegenüber stehen. Nein, er hat sich nicht strafbar gemacht, ist kein Alkoholiker und auch kein Drogenjunkie.
Mehr möchte ich dazu auch nicht sagen, weil die Geschichte so unglaublich ist das mir das nur die Menschen glauben, die es mit mir miterlebt haben.



Ja, habe ich. Der wirkliche Grund bei ihm ist Zorn auf seine Eltern. Er wurde von seiner Frau verlassen und darf sein Kind nur alle 2 Wochenenden haben. Seine Mutter hat ein freundschaftliches Verhältnis zu seiner Ex-Schwiegermutter, und das auch nach der Trennung beibehalten. Ebenso den Kontakt mit seiner Exfrau und ihrem Enkelkind.
Der junge Mann steht nun auf dem Standpunkt, die Mutter müsse zu ihm halten. Wenn er die Leute doof findet, muss sie das auch tun, schliesslich ist er der Sohn. Die Eltern haben ihm erklärt, sie mischen sich in die Differenzen nicht ein. Nur weil das Ehepaar nicht mehr miteinander klar kommt, muss man nicht der Umgang mit dem Enkelkind abbrechen. Sie werden zu Geburtstag ect eingeladen und gehen auch gern hin. Es wird weder Stellung bezogen, noch Partei ergriffen, die Eltern wollen sich seine Eheprobleme nicht zu eigen machen.
Das mit dem Auto war der berühmte Tropfen, der das Fass zum Überlaufen brachte
batumi hat das in seinem Beitrag (#306) sehr gut zusammengefasst und dem stimme ich zu.

Kunigunde
17.08.2016, 11:05
Ich hab meiner Mutter mal, als kleiner Knopf, gesagt, sie sei nie für mich da und hätte mich nicht lieb. Ich sagte das nicht einmal, weil ich so dachte ... ich wollte ihr einfach nur weh tun. Meine Mutter war aber knallhart, sie schickte mich eiskalt aufs Zimmer und weinte, als ich drüben war. Aber anstatt mich über den Erfolg zu freuen, weinte ich mit ihr, still für mich. Vielleicht wollte ich mir nur selbst weh tun.
Ich nehme an, sie konnte nicht aus ihrer Haut und war mit der Situation vollkommen überfordert. Vorstellen kann ich mir auch nicht, dass du dir selbst damit weh tun wolltest. Vielleicht hast du mit einer anderen Reaktion gerechnet und warst darüber erschrocken was du für Gefühle bei ihr ausgelöst hast.

Affenpriester
17.08.2016, 11:12
Ich nehme an, sie konnte nicht aus ihrer Haut und war mit der Situation vollkommen überfordert. Vorstellen kann ich mir auch nicht, dass du dir selbst damit weh tun wolltest. Vielleicht hast du mit einer anderen Reaktion gerechnet und warst darüber erschrocken was du für Gefühle bei ihr ausgelöst hast.

Nee, ich red mir da nix schön. Ich wollte es ihr heimzahlen, weil ich irgendwas nicht bekommen habe oder sowas. Am nächsten Tag sprach sie mit mir und sie versuchte, da noch mehr für mich da zu sein. Sie war halt zu der Zeit in der Schulung und nur am Wochenende da. Sie konnte gar nichts dafür.

Kunigunde
17.08.2016, 11:20
Nee, ich red mir da nix schön. Ich wollte es ihr heimzahlen, weil ich irgendwas nicht bekommen habe oder sowas. Am nächsten Tag sprach sie mit mir und sie versuchte, da noch mehr für mich da zu sein. Sie war halt zu der Zeit in der Schulung und nur am Wochenende da. Sie konnte gar nichts dafür.
Das hat nichts mit schönreden zu tun. Das war mein Endruck von deinem Geschriebenen...mehr nicht.

Heinrich_Kraemer
17.08.2016, 11:25
Maßgeblich für solche Situationen halte ich allerdings den Sozialstaat und zwar bei Eltern und Kindern. Weil die Leute nichtmehr aufeinander angewiesen sind, Hartz4, Alleinerziehendenrundumversorgung, bei den Alten dann die Rente usw.

Als kleinste soziale Einheit hat eine Familie selbstverständlich zusammenzuhalten, weil sie aufeinander angewiesen sind. Sind die Alten dann mal wirklich alt, sind ihre Kinder für sie zuständig, dann würde sich wohl auch solche Eltern mal vorher überlegt, wie mit diesen umzugehen, auf der anderen Seite, paßt den Bälgern irgendwas nicht gibts mit 18 schon eine eigene Hartzwohnung und Sozialstaatsschotter.

Und dies läßt sich schön im Gegensatz zu den südeuropäischen Gesellschaften zeigen, in welche die Familie alles gilt. In den nördrlichen Sozialstaaten dann diese sozialistischen Sozialstaatsverwahrlosungen und Asozialität.

Pillefiz
17.08.2016, 22:27
Da stellt sich als nächstes die Frage: kann es jede Mutter treffen, dass ihr Kind sich lossagt? Wie muss eine Mutter sein, damit das nicht passiert? Kann man überhaupt so eine Mutter sein?

MorganLeFay
18.08.2016, 00:11
Durch einen Fall in meinem Umfeld bin auf das Thema aufmerksam geworden, das mir bis dahin unbekannt war. Es scheint ein Tabuthema zu sein, weil es mit Schuld und Versagen zu tun hat? Trotzdem ist das Netz voll davon, es kommt wohl öfter vor, als man denkt. Deshalb erspare ich mir Links. Betroffene kennen sie, Interessierte finden sie.

Es geht nicht um berechtigte Kontaktabbrüche wegen Gewalt ect, sondern um die Fälle, die aus heiterem Himmel und anscheinend völlig grundlos passieren. Der Anlass, aus dem das Kind sich von den Eltern trennt, ist nichtig und könnte leicht durch ein Gespräch geklärt werden.

Mich würde interessieren, wie beide Seiten damit umgehen, wenn absolute Funkstille herrscht. Was machen Eltern, die plötzlich kein Kind mehr haben? Was fühlen Kinder, die sich von ihren Eltern losgesagt haben? Warum verhärten sich Fronten derart, dass anscheinend kein anderer Ausweg bleibt? Und wie kann man wieder zueinander finden?

So, ich antworte, ohne das Thema gelesen zu haben.

Die Familie meines Vaters konnte meine Mutter nicht leiden. Komplett nicht, keine Verhandlungsbasis.

Das fuehrte zu ein, zwei komischen Situationen.

Erstens, dass ich mit etwa 12 das Telefon abnahm ("Name...?") und eine (wahrgenommen) unfreundliche Stimme am anderen sagte, sie wolle mit Uwe reden, basta. Mein unbekannter Opa vaeterlicherseits war gestorben, und seine Frau wollte ueber das Erbe sprechen. Mein Vater, der zu dem Zeitpunkt ueber diese 12 Jahre null Kontakt hatte, schlug pauschal das Erbe aus. Gut fuer ihn, waren mehrere tausend Euro Schulden.

Der andere Moment war, als ich ins Studentenwohnheim in HH ging und nur drei Zimmer weiter ein Maedchen mit meinem Nachnamen wohnte. Mein Vater hatte zwei Brueder, und sie kam aus der Gegend. Kleine Welt, war tatsaechlich meine Cousine. Die Probleme unserer Vaeter waren uns ziemlich egal. Aus dem Augen verloren haben wir uns trotzdem.


..........




Aber der Kontakt zu meinem eigenen Vater schlaeft ein bisschen ein, seit er eine neue Freundin hat. Weiss ich, wo er ist? Nein.
Nervt es mich, wenn er was fragt, was ich schon dreimal beantwortet habe? Total?

Wir sind diesbezueglich in einer Sackgasse momentan, und ich habe keine Ahnung, wie wir da rauskommen.

Ernsthaft nicht. Und damit umgehen kann ich auch nicht.

Kunigunde
18.08.2016, 01:40
Da stellt sich als nächstes die Frage: kann es jede Mutter treffen, dass ihr Kind sich lossagt?
Ja.


Wie muss eine Mutter sein, damit das nicht passiert?
Das kann man so pauschal nicht sagen. Kommt auf Situationen, Charaktere und den Umgang miteinander an.



Kann man überhaupt so eine Mutter sein?
Keine Ahnung. Doch es gibt Millionen von Müttern die wohl anscheinend alles richtig gemacht haben.

Schopenhauer
18.08.2016, 07:55
Ja.


Das kann man so pauschal nicht sagen. Kommt auf Situationen, Charaktere und den Umgang miteinander an.



Keine Ahnung. Doch es gibt Millionen von Müttern die wohl anscheinend alles richtig gemacht haben.

Es kann jedes Elternteil betreffen. Wie Du schreibst liegt es u.a. an dem Umgang.
Als meine Tochter sich entschloss in Indien zu arbeiten und zu leben rief sie mich an. Ich lebe mehrere hundert Kilometer von meinen erwachsenen Kindern entfernt. Ich kenne meine Tochter und weiß das sie gerne reist und sich gerne fremde Länder anschaut. In ihrem Studium hatte sie stets mehrere Jobs, unter anderem Sprachreisen. Ich war nicht gerade erbaut davon, da ich um die Situation (gerade für Frauen) in Indien weiß. Ich sagte ihr, daß ich sie lebend wiedersehen möchte und das ich es für sehr gefährlich halte. Unter anderem wies ich darauf hin, daß das selbstverständlich ihre Entscheidung ist (ich habe ab einem gewissen Alter meinen Kindern nicht reingeredet in ihre Angelegenheit, sofern ich sie als "reif" für manche eigenen Entscheidungen einschätzte), insofern verstehe ich nicht, daß Eltern sogar ihren erwachsenen Kindern reinreden. Ich ging so damit um (da ich ihr nicht reinreden wollte), daß ich sie bat auf sich aufzupassen und genug Skepsis an den Tag zu legen (Busse, Züge-überhaupt Männeransammlungen). Ich vertraue auf ihr Beurteilungsvermögen hinsichtlich des Gefahrenpotentials. Als kleines Kind und Jugendliche legte sie (zumindest in relevanten Bereichen genügend ) Skepsis an den Tag, um nicht in umögliche Situationen zu geraten. Auch bei Entscheidungen meiner anderen Kinder verstehe ich erst mal ihre Position und rede ihnen nicht rein. Als sie Kinder waren, musste ich das selbstverständlich manchmal, aber ich habe ihnen nie Vorschriften gemacht, sondern immer versucht mir aus ihren Augen die Welt anzusehen. Manchmal habe ich je nach Abschätzung der Lage und Situation sie auch machen lassen und hinterher, als sie bei manchen Sachen scheiterten (war für mich absehbar, der Schaden war aber gering), kamen sie bei mir an und sagten: Hätte ich mal bloß auf dich gehört (also das was ich dazu zu sagen hatte, ernst genommen), dann wäre mir das erspart geblieben. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen und manchmal fallen sie dabei auch hin. Sie stehen auch wieder auf.

Kunigunde
18.08.2016, 09:47
Es kann jedes Elternteil betreffen. Wie Du schreibst liegt es u.a. an dem Umgang.
Als meine Tochter sich entschloss in Indien zu arbeiten und zu leben rief sie mich an. Ich lebe mehrere hundert Kilometer von meinen erwachsenen Kindern entfernt. Ich kenne meine Tochter und weiß das sie gerne reist und sich gerne fremde Länder anschaut. In ihrem Studium hatte sie stets mehrere Jobs, unter anderem Sprachreisen. Ich war nicht gerade erbaut davon, da ich um die Situation (gerade für Frauen) in Indien weiß. Ich sagte ihr, daß ich sie lebend wiedersehen möchte und das ich es für sehr gefährlich halte. Unter anderem wies ich darauf hin, daß das selbstverständlich ihre Entscheidung ist (ich habe ab einem gewissen Alter meinen Kindern nicht reingeredet in ihre Angelegenheit, sofern ich sie als "reif" für manche eigenen Entscheidungen einschätzte), insofern verstehe ich nicht, daß Eltern sogar ihren erwachsenen Kindern reinreden. Ich ging so damit um (da ich ihr nicht reinreden wollte), daß ich sie bat auf sich aufzupassen und genug Skepsis an den Tag zu legen (Busse, Züge-überhaupt Männeransammlungen). Ich vertraue auf ihr Beurteilungsvermögen hinsichtlich des Gefahrenpotentials. Als kleines Kind und Jugendliche legte sie (zumindest in relevanten Bereichen genügend ) Skepsis an den Tag, um nicht in umögliche Situationen zu geraten. Auch bei Entscheidungen meiner anderen Kinder verstehe ich erst mal ihre Position und rede ihnen nicht rein. Als sie Kinder waren, musste ich das selbstverständlich manchmal, aber ich habe ihnen nie Vorschriften gemacht, sondern immer versucht mir aus ihren Augen die Welt anzusehen. Manchmal habe ich je nach Abschätzung der Lage und Situation sie auch machen lassen und hinterher, als sie bei manchen Sachen scheiterten (war für mich absehbar, der Schaden war aber gering), kamen sie bei mir an und sagten: Hätte ich mal bloß auf dich gehört (also das was ich dazu zu sagen hatte, ernst genommen), dann wäre mir das erspart geblieben. Sie müssen ihre eigenen Erfahrungen machen und manchmal fallen sie dabei auch hin. Sie stehen auch wieder auf.
Danke :) dem kann ich mich nur anschließen. Bei meinem Sohn habe ich es genauso gemacht.

Schopenhauer
18.08.2016, 09:49
Danke :) dem kann ich mich nur anschließen. Bei meinem Sohn habe ich es genauso gemacht.

:gib5:

batumi
18.08.2016, 10:20
Da stellt sich als nächstes die Frage: kann es jede Mutter treffen, dass ihr Kind sich lossagt? Wie muss eine Mutter sein, damit das nicht passiert? Kann man überhaupt so eine Mutter sein?

Es werden ja nicht nur Mütter verlassen, sondern auch Väter, ganzen Familien wird der Rücken gekehrt, damit man frei nach vorne blicken kann. Ich denke nicht, dass das mit "wie muss man sein, damit sowas passiet" zu tun hat. Ich gehe davon aus, dass es eine Entwicklung ist, die unbemerkt anfängt und sich forlaufend schleichend ernährt, bis der Abstand unüberbrückbar ist. Das ist nicht "ein" Vorfall und dann dreht sich das Kind weg, es sind viele Vorfälle, kleine, scheinbar unbedeutende Dinge, die mit der Zeit an Gewicht zunehmen.

Es ist übrigens interessant, dass misshandelte Kinder eher bereit sind zu vergeben, als Kinder auf die das nicht zutrifft. Es geht durch alle Gesellschaftsschichten, hat also keine monetären Gründe, ich denke man hat einfach verlernt mit Konflikten umzugehen und sie aus der Welt zu schaffen. Oft wird ein Konflikt von einer der beiden Seiten als solcher gar nicht erkannt. Na ja, so seh ich das eben.

Pillefiz
18.08.2016, 11:37
brain freeze ist raus

Xenes
18.08.2016, 11:44
Und dies läßt sich schön im Gegensatz zu den südeuropäischen Gesellschaften zeigen, in welche die Familie alles gilt. In den nördrlichen Sozialstaaten dann diese sozialistischen Sozialstaatsverwahrlosungen und Asozialität.

Die (Groß)-Familie, Sippe, der Clan bzw. der Stamm sind die natürlichen Beziehungsgefüge des Menschen, seit Jahrtausenden. Und die funktionieren in einem sehr großen Teil der Welt immer noch hervorragend. Nur in den vom Sozialismus/Kommunismus verseuchten Ländern wie Deutschland sind diese wichtigen und dem Individuum Halt gebenden sozialen Gefüge in Gefahr.
In Deutschland sind die familiären Beziehungen im internationalen Vergleich besonders schwach ausgeprägt.

Kommunismus/Sozialimus legen alles darauf an, diese sozialen Gefüge zu zerstören und den Menschen einem unnatürlichen Zwangskollektivismus zu unterwerfen, natürlich unter Kontrolle und zum Nutzen einer diktatorischen Cliquenherrschaft. Wie die untergegangenen kommunistischen Regime zeigen, ist das widerliche linke Menschenexperiment aber in jeder Hinsicht gescheitert.

Schopenhauer
18.08.2016, 12:06
Die (Groß)-Familie, Sippe, der Clan bzw. der Stamm sind die natürlichen Beziehungsgefüge des Menschen, seit Jahrtausenden. Und die funktionieren in einem sehr großen Teil der Welt immer noch hervorragend. Nur in den vom Sozialismus/Kommunismus verseuchten Ländern wie Deutschland sind diese wichtigen und dem Individuum Halt gebenden sozialen Gefüge in Gefahr.
In Deutschland sind die familiären Beziehungen im internationalen Vergleich besonders schwach ausgeprägt.

Kommunismus/Sozialimus legen alles darauf an, diese sozialen Gefüge zu zerstören und den Menschen einem unnatürlichen Zwangskollektivismus zu unterwerfen, natürlich unter Kontrolle und zum Nutzen einer diktatorischen Cliquenherrschaft. Wie die untergegangenen kommunistischen Regime zeigen, ist das widerliche linke Menschenexperiment aber in jeder Hinsicht gescheitert.

Das geht bei der Zerschlagung der Bindung zwischen Mann und Frau los...und letztendlich zu den Kindern, denn da wollen sie ran, mit ihrem ganzen Kram...

Schopenhauer
18.08.2016, 12:22
Man kann sich gegen etwas entscheiden, nie dafür. Ist wie mit jedem System ... Hingabe ist Schicksal und Widersetzung alles, was die Welt vorantreibt.
Widerstand ist Leben ... so sehe ich das.

Das sehe ich genau so. :)

Xenes
18.08.2016, 20:17
Das geht bei der Zerschlagung der Bindung zwischen Mann und Frau los...und letztendlich zu den Kindern, denn da wollen sie ran, mit ihrem ganzen Kram...

Alle gehen durch die linke Gehirnwäsche der deutschen Schulen: perverser Leistungsdruck, unnatürlicher Zwangskollektivismus (durch die weltweit einmalige Schulpflicht), erbarmungslose Konkurrenz, Schwächere werden lächerlich gemacht.