Vollständige Version anzeigen : Gedenktag*
Diesen Strang widme ich dem Strandwanderer.
Lange ist es her, als die deutschen Kultusminister die Deformierung der deutschen Rechtschreibung beschlossen: Vor zwanzig Jahren!
Wer, wie ich, die deutsche Sprache als Fremdsprache erlernte, mußte sich fortan an Wortbedeutungen gewöhnen, die er nicht erlernt hatte. Ob jemand etwas wohl verstanden oder wohlverstanden hatte, war nun einerlei; wie auch, ob etwas Sogenanntes groß oder klein, zusammenhängend oder getrennt („sogenannt“ oder „so genannt“) zu schreiben sei.
In den ersten deutschsprachigen Büchern, die mir mein seliger Vater zu lesen gab, erblickte ich die Buchstaben „S“, „s,“ „ſ“ und „ß“. Diese Buchstaben erschienen mir sinnvoll gedruckt zu sein. – Aber was soll’s!
Als politisch interessierte Anhängerin der direkten Demokratie nahm ich den Volksentscheid der Schleswig-Holsteiner zur Kenntnis. Denn diese lehnten die Rechtschreibreform (RSR) mehrheitlich ab! („56,4 % Zustimmung – Am 27. September 1998 stimmte eine deutliche Mehrheit der Schleswig-Holsteiner gegen die Einführung der Rechtschreibreform an den Schulen des Landes“).
Seit der RSR nehme ich mir die Freiheit, meine Beiträge nach meinem orthographischen Gutdünken zu verfassen. Als Maß der RSR halte ich den deutschen Politiker und Sozialdemokraten namens Ralf Stegner, dessen Antlitz mich zum Kotzen reizt. Dieser Wortschmächtige schreibt einmal „daß“ und ein anderes Mal „dass“, gerade so, wie es ihm beliebt.
Stegner>Ralf Stegner @Ralf_Stegner Stegner/status/729212590874841088>8. Mai
Fakt bleibt, man muss Positionen und Personal der Rechtspopulisten attackieren,weil sie gestrig,intolerant, rechtsaußen und gefährlich sind!
Stegner>Ralf Stegner @Ralf_Stegner Stegner/status/746200047142862849>2 Std.Vor 2 Stunden
In der Demokratie muss die Mehrheit akzeptiert werden. Nun muß Europa ohne die Briten im gemeinsamen sozialen Handeln gestärkt werden!
Was mich betrifft: Ich gehöre der aussterbenden Generation an, die während der Schulzeit – nebst gutem Benehmen – noch das Schönschreiben erlernte.
Gruß von Leila
* 1. Juli 1996
Moin, Leila!
Ich kann Dich leider momentan nicht "begrünen". Dein Beitrag spricht mir aus der Seele und Herr Stegner ist ein Kasper vor dem Herrn.
Beste Grüße vom Nordlicht
KuK:gp:
Und was hat das nun mit dem Strandwanderer zu tun, oder muss ich zutun schreiben?
Don Pacifico
11.07.2016, 06:19
Und was hat das nun mit dem Strandwanderer zu tun, oder muss ich zutun schreiben?
Strandwanderer setzt sich für unsere deutsche Sprache ein.
Manche nervt es, aber ich finde es gut. Wer die Gelegenheit hat, sich mal in Schulen direkt anzusehen, wie sehr Orthographie-Kenntnisse verfallen, weiß, wie wichtig das ist.
Muss leider zugeben, dass ich vor Jahren schweren Herzens auf die neue Rechtschreibung umschwenkte.
Strandwanderer setzt sich für unsere deutsche Sprache ein.
Manche nervt es, aber ich finde es gut. Wer die Gelegenheit hat, sich mal in Schulen direkt anzusehen, wie sehr Orthographie-Kenntnisse verfallen, weiß, wie wichtig das ist.
Muss leider zugeben, dass ich vor Jahren schweren Herzens auf die neue Rechtschreibung umschwenkte.
ich nicht, ich habe mich immer dagegen gewehrt. manches ist so unlogisch, daß es dem teufel graust, ich liebe mein "ß" und weigere mich konsequent, irgend ein wort mit drei gleichen buchstaben hintereinander zu schreiben. punkt.
außerdem habe ich gelesen, weiß aber nicht mehr wo, daß die zeitungen klammheimlich wieder zur "alten" schreibe zurückgekehrt sind.
das ganze diente meiner meinung nach auch sehr gut dazu, bücher neu- und umzuschreiben, nachdem die alten eingestampft wurden.
vor allem schulbücher!
grüßle s.
Strandwanderer setzt sich für unsere deutsche Sprache ein.
Manche nervt es, aber ich finde es gut. Wer die Gelegenheit hat, sich mal in Schulen direkt anzusehen, wie sehr Orthographie-Kenntnisse verfallen, weiß, wie wichtig das ist.
Muss leider zugeben, dass ich vor Jahren schweren Herzens auf die neue Rechtschreibung umschwenkte.Vielen Dank fuer Deine Erklaerung der Sache. Als Auslaenderin kann ich sowieso kein "Esszed" schreiben, sondern nur "SS" :)) = ss.
Als ich 1941 in die Schule kam, lernte ich noch die deutsche Schrift, die dann spaeter auf lateinisch umgestellt wurde. Mein Vater schrieb noch bis zum Lebensende in deutscher Schrift, oft auch gemischt.
Die deutsche Rechtschreibung ist ja nicht gerade leicht, und wie ich hier im Forum schon oft beobachtet habe, fuer viele ein Gemurkse. Besonders fuer all die Eingewanderten muss die deutsche Sprache mit ihren vier Faellen, den Umlauten, der Nennform mit zu und der Gross- und Kleinschreibung eine echte Strapaze sein.
Dank dieses Forums habe ich mir mein Deutsch einigermassen erhalten, obwohl ich so gut wie gar nicht deutsch rede!
Vielen Dank fuer Deine Erklaerung der Sache. Als Auslaenderin kann ich sowieso kein "Esszed" schreiben, sondern nur "SS" :)) = ss.
Als ich 1941 in die Schule kam, lernte ich noch die deutsche Schrift, die dann spaeter auf lateinisch umgestellt wurde. Mein Vater schrieb noch bis zum Lebensende in deutscher Schrift, oft auch gemischt.
Die deutsche Rechtschreibung ist ja nicht gerade leicht, und wie ich hier im Forum schon oft beobachtet habe, fuer viele ein Gemurkse. Besonders fuer all die Eingewanderten muss die deutsche Sprache mit ihren vier Faellen, den Umlauten, der Nennform mit zu und der Gross- und Kleinschreibung eine echte Strapaze sein.
Dank dieses Forums habe ich mir mein Deutsch einigermassen erhalten, obwohl ich so gut wie gar nicht deutsch rede!
An der korrekten Schreibweise der Deutschen Sprache erkennt man den wahren Deutschen. Nicht viele sog. "Zugewanderte" beherrschen die Sprache auch nur im Entferntesten. Deshalb ist "gutes Deutsch" hierzulande inzwischen von der Politik auch zur Nebensache erklärt worden. Ein Baustein dazu war die sog. RSR.
Ich bin zwar erst 1946 eingeschult worden, aber wir lernten neben der Hauptschrift "Lateinisch" tatsächlich noch Sütterlin. Ich kann diese alte deutsche Schrift auch heute noch schreiben und habe mir hin und wieder den Spaß gemacht, handgeschriebene Briefe an irgendwelche Behörden in Sütterlin zu verfassen.
>>> https://www.google.de/search?q=s%C3%BCtterlinschrift&client=firefox-b&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjD5aj_6u7NAhUFWhoKHcSdD1UQsAQIMA&biw=1906&bih=946
An der korrekten Schreibweise der Deutschen Sprache erkennt man den wahren Deutschen. Nicht viele sog. "Zugewanderte" beherrschen die Sprache auch nur im Entferntesten. Deshalb ist "gutes Deutsch" hierzulande inzwischen von der Politik auch zur Nebensache erklärt worden. Ein Baustein dazu war die sog. RSR.
Ich bin zwar erst 1946 eingeschult worden, aber wir lernten neben der Hauptschrift "Lateinisch" tatsächlich noch Sütterlin. Ich kann diese alte deutsche Schrift auch heute noch schreiben und habe mir hin und wieder den Spaß gemacht, handgeschriebene Briefe an irgendwelche Behörden in Sütterlin zu verfassen.
>>> https://www.google.de/search?q=s%C3%BCtterlinschrift&client=firefox-b&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjD5aj_6u7NAhUFWhoKHcSdD1UQsAQIMA&biw=1906&bih=946In Deinem Link sieht man ja das ganze ABC. Man koennte sagen, das war eine Kunstschrift mit all den Schnoerkeln, aber e, n und m gerade und steif wie ein Wachmann!
Wir hatten ja auch entsprechende Schreibhefte dafuer, mit Ober- und Unterlinien.
Lang ist's her, lieber Rumpel.
Strandwanderer setzt sich für unsere deutsche Sprache ein.
Manche nervt es, aber ich finde es gut.
Wer die Gelegenheit hat, sich mal in Schulen direkt anzusehen, wie sehr Orthographie-Kenntnisse verfallen, weiß, wie wichtig das ist.
Muss leider zugeben, dass ich vor Jahren schweren Herzens auf die neue Rechtschreibung umschwenkte.
Diese Gelegenheit hatte ich vor ca. 15 Jahren.
So konnte ich, nach vorausgegangener Beobachtung, einen Freund überzeugen, sein Kind nicht nur von der Schule zu nehmen, sondern gleich in die andere Stadtseite umzuziehen.
Bestmann
12.07.2016, 23:33
In Deinem Link sieht man ja das ganze ABC. Man koennte sagen, das war eine Kunstschrift mit all den Schnoerkeln, aber e, n und m gerade und steif wie ein Wachmann!
Wir hatten ja auch entsprechende Schreibhefte dafuer, mit Ober- und Unterlinien.
Lang ist's her, lieber Rumpel.
Ich habe einige Briefe und Tagebücher in dieser herrlichen Schrift ,nur lesen kann ich sie nicht mehr .
Hast Du die Musik ausprobiert ?
Ich war einfach so begeistert ,das ich unbedingt -------- na ja Du kennst das sicher .
Gruß und einen guten Tag für Dich .
Ich habe einige Briefe und Tagebücher in dieser herrlichen Schrift ,nur lesen kann ich sie nicht mehr .
Hast Du die Musik ausprobiert ?
Ich war einfach so begeistert ,das ich unbedingt -------- na ja Du kennst das sicher .
Gruß und einen guten Tag für Dich .Ja, vorhin und habe Dir geantwortet per PW.
Schlaf gut und traeume suess...
https://www.youtube.com/watch?v=cJJoBqpxvWs
Bestmann
13.07.2016, 07:36
Ja, vorhin und habe Dir geantwortet per PW.
Schlaf gut und traeume suess...
https://www.youtube.com/watch?v=cJJoBqpxvWs
Hallo C-Dur ,ich habe mich sehr gefreut über diese Musik ,meine Empfindungen zu Tönen sind sehr
ausgeprägt ,und es jagt mir immer eine Gänsehaut auf die Arme .
Gruß und danke .
Strandwanderer setzt sich für unsere deutsche Sprache ein.
Manche nervt es, aber ich finde es gut. Wer die Gelegenheit hat, sich mal in Schulen direkt anzusehen, wie sehr Orthographie-Kenntnisse verfallen, weiß, wie wichtig das ist.
Muss leider zugeben, dass ich vor Jahren schweren Herzens auf die neue Rechtschreibung umschwenkte.Für Wissenschaftler und Goethe-Versteher mag das noch wichtig sein. Ansonsten ist die deutsche Sprache ein aussterbendes Überbleibsel einer vergangenen Zeit. Im Übrigen auch der lateinischen Sprache unterlegen, was Reichhaltigkeit der Grammatik und Logik angeht. Um heutige "deutsche" Publikationen zu lesen, benötigt man Englisch und Rücksicht auf eine intuitive Sprachgestaltung durch Schreiberlinge.
FranzKonz
13.07.2016, 08:18
...
Muss leider zugeben, dass ich vor Jahren schweren Herzens auf die neue Rechtschreibung umschwenkte.
Meine anarchistische Ader erlaubt mir, den Schwenk zu ignorieren, meine Faulheit verhindert, dass ich mich nicht ganz allmählich ohne bewusstes Zutun, an die Schlechtschreibung anpasse.
Meine anarchistische Ader erlaubt mir, den Schwenk zu ignorieren, meine Faulheit verhindert, dass ich mich nicht ganz allmählich ohne bewusstes Zutun, an die Schlechtschreibung anpasse.
Seit der RSR verlor ich die mir mühsam angeeignete Fähigkeit und Sicherheit sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben deutschsprachiger Texte; und seit ihr fällt mir das Lesen und Schreiben deutschsprachiger Texte schwer.
„Zahlreiche Widersprüche.“ (http://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/rechtschreibreform-zahlreiche-widersprueche-1353725.html) – Aber lassen wir das!
Was mir im Verlauf meines Lebens aufgefallen ist: Die allmählich veränderte Sprechweise der Deutschen.
„Da halte ich nichts von.“
„Da kann ich nichts für.“
„Da weiß ich nichts gegen.“
Ja, die Sprache verändert sich. – Sie sollte jedoch nicht mutwillig verändert werden!
Heute noch verehre und bedauere ich den ehemaligen niedersächsischen Ministerpräsidenten Christian Wulff, den nachmaligen deutschen Bundespräsidenten. Über ihn stand in der FAZ vom 29.6.2004 folgendes zu lesen:
„Der niedersächsische Ministerpräsident Christian Wulff (CDU) hat sich dafür ausgesprochen, die Ministerpräsidentenkonferenz mit der Rechtschreibreform zu befassen. Die Zuständigkeit der Kultusministerkonferenz für die neue Rechtschreibung müsse beendet werden, forderte Wulff im Gespräch mit dieser Zeitung. Die Rechtschreibreform sei abwegig und gescheitert. Sie habe der Beliebigkeit Tür und Tor geöffnet. Das dürfe sich eine Sprache jedoch nicht leisten, wenn sie sich im internationalen Vergleich behaupten müsse. Deutschland gerate zunehmend in einen Zustand der ‚Sprachverhunzung‘.“ – Quelle! (http://www.faz.net/aktuell/politik/bildung-wulff-die-rechtschreibreform-ist-gescheitert-1160318.html)
Bedauerlicherweise hatte er damals schon kein Rückgrat. Denn er hätte die sogenannte Kultusministerkonferenz mit einem Machtwort auflösen können!
„Wulff lenkt ein im KMK-Streit
Kurz vor Beginn der Tagung der Kultusministerkonferenz hat der niedersächsische Ministerpräsident Bedingungen genannt, unter denen sein Land Mitglied in dem Gremium bleiben würde.“ – Quelle! (http://www.faz.net/aktuell/politik/kultusministerkonferenz-wulff-lenkt-ein-im-kmk-streit-1192118.html)
Wer aber hätte den Mut gehabt, sich gegen die allmächtigen Verblöder und Verdummer des deutschen Volkes – die Bertelsmänner (http://www.politikforen.net/showthread.php?171000-Wenn-die-Bertelsm%C3%A4nner-%E2%80%A6) – aufzulehnen?
Wer Klicken mag, der klicke hierauf! (https://de.wikipedia.org/wiki/Bibliographisches_Institut_%26_F._A._Brockhaus#Ber eiche)
FranzKonz
15.07.2016, 15:57
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Was mir im Verlauf meines Lebens aufgefallen ist: Die allmählich veränderte Sprechweise der Deutschen.
„Da halte ich nichts von.“
„Da kann ich nichts für.“
„Da weiß ich nichts gegen.“
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Das könnten durchaus regionale Eigenarten sein, wobei eigentlich auch die Aussagen unterschiedlich sind. Bei uns würde man sagen: "Davon halte ich nichts". Ohne jetzt auf Regeln verweisen zu können, halte ich das auch für die richtige Form, der zweite Satz sagt aus, "Ich bin unschuldig" und im dritten Fall sagte ich einfach "Kein Einwand" und meinte damit das Gegenteil dessen, was der erste Satz sagt.
Vieles Gedruckte und Geschriebene erscheint mir seit der reformierten Rechtschreibreform rätselhaft und unverständlich. In der Zeitung namens Merkur (http://www.merkur.de/politik/papst-spricht-mutter-teresa-heilig-zr-6717245.html) habe ich soeben die folgende Zeile gelesen: „Papst hat Mutter Teresa heilig gesprochen.“* – Meinem Verständnis der deutschen (gedruckten und geschriebenen) Sprache nach hätte ich die beiden Wörter „heilig“ und „gesprochen“ zusammengeschrieben.
In diesem Zusammenhang bitte ich den gelehrten Gärtner und den Strandwanderer um Aufklärung, Trost und Zuspruch!
* Zum Beweis ein Bild:
In diesem Zusammenhang bitte ich den gelehrten Gärtner und den Strandwanderer um Aufklärung, Trost und Zuspruch!
Nimm mich bitte freundlicherweise als Juniorpartner in die illustre Runde des Grammar Nazis auf.
Selbstverständlich muß "Heiligsprechen" in einem Wort geschrieben werden, auch wenn laut mehrfach verhunztem Duden die zitierte Schreibweise zulässig sein soll. Das kann man mit dem aktuellen deutschen Grenzregime vergleichen, demzufolge zur Einreise gültige Papiere (Ausweis, Paß, ggf. Visum) erforderlich sind, man alternativ aber auch mit exotischem Aussehen plus Samsung Galaxy das Land der Ex-Dichter und Ex-Denker penetrieren kann.
Nimm mich bitte freundlicherweise als Juniorpartner in die illustre Runde des Grammar Nazis auf.
Selbstverständlich muß "Heiligsprechen" in einem Wort geschrieben werden, auch wenn laut mehrfach verhunztem Duden die zitierte Schreibweise zulässig sein soll. Das kann man mit dem aktuellen deutschen Grenzregime vergleichen, demzufolge zur Einreise gültige Papiere (Ausweis, Paß, ggf. Visum) erforderlich sind, man alternativ aber auch mit exotischem Aussehen plus Samsung Galaxy das Land der Ex-Dichter und Ex-Denker penetrieren kann.
"eindringen" paßt besser! So etwas will Grammarnazi sein!:dru:
[…]
Lieber wtf,
ich bin kein „Grammar Nazi“.
Die erste Fremdsprache, die ich erlernte, war Schweizerdeutsch, genauer: den Dialekt der Innerschwyzer, und noch genauer: den Dialekt der Bewohner des Kantons Schwyz. Das Hoch- oder Schriftdeutsche erlernte ich später in Deutschland. – Aber genug davon.
Nie und nimmer würde ich jemanden, der „dass“ anstatt „daß“ schreibt, verächtlichmachen!
Was ich beim Lesen der Überschrift: „Papst hat Mutter Teresa heilig gesprochen“ dachte, war dies: „Nun sind auch erzkatholischen und stockkonservativen Macher der Zeitung namens „Merkur“ reformiert!
Gruß von Leila
Lieber wtf,
ich bin kein „Grammar Nazi“.
Wie auch immer...es ist Ausdruck von Kultur und Bildung, wenn jemand auf korrektes Schriftdeutsch achtet. Das ehrt Dich sehr.
Der böse Mensch
06.09.2016, 08:14
Was mich betrifft: Ich gehöre der aussterbenden Generation an, die während der Schulzeit – nebst gutem Benehmen – noch das Schönschreiben erlernte.
Gruß von Leila
* 1. Juli 1996
Lass dir aus berufenem Munde sagen: Was heute nachwächst, was heute so zur Schule geht, das ist oft das Gegenteil dessen, für das Du oder ich stehen mögen.
Da wächst eine Generation von Leisetretern und "antirechten" Denunzianten heran, die selbst in der 10. Klasse Realschule oder Gesamtschule über ein "Wissen" verfügen, das vor 50 Jahren etwa Grundschüler der 4.Klasse schon hatten.
Affenpriester
06.09.2016, 09:15
Meine anarchistische Ader erlaubt mir, den Schwenk zu ignorieren, meine Faulheit verhindert, dass ich mich nicht ganz allmählich ohne bewusstes Zutun, an die Schlechtschreibung anpasse.
Meinem Ehrgeiz steht auch immer meine Faulheit als Korrektiv entgegen. Ausgleich ist wichtig im Leben. Ich bin zu ehrgeizig, um faul zu sein aber faul genug für Ehrgeiz.
Aber die "ss" Regelung ist im Großen und Ganzen okay. Das "ß" ist ja noch immer in Gebrauch.
Klopperhorst
06.09.2016, 09:21
...
Was ich beim Lesen der Überschrift: „Papst hat Mutter Teresa heilig gesprochen“ dachte, war dies: „Nun sind auch erzkatholischen und stockkonservativen Macher der Zeitung namens „Merkur“ reformiert!
...
Hauptsache man versteht den Sinn.
Wenn man sich mal Bücher vor 1800 durchliest, kommt einem die Sprache urkomisch vor. Das heißt, vor Duden und der Rechtschreibbewegung gab es dynamische Schriftsprache.
Die Leute waren deswegen nicht dümmer.
---
Kreuzbube
06.09.2016, 09:26
Hauptsache man versteht den Sinn.
Wenn man sich mal Bücher vor 1800 durchliest, kommt einem die Sprache urkomisch vor. Das heißt, vor Duden und der Rechtschreibbewegung gab es dynamische Schriftsprache.
Die Leute waren deswegen nicht dümmer.
---
Jede Zeit hat eben ihre Sprache...und Schrift. Läßt auch Rückschlüsse über das Denken der jeweiligen Epoche zu.
Klopperhorst
06.09.2016, 09:28
Jede Zeit hat eben ihre Sprache...und Schrift. Läßt auch Rückschlüsse über das Denken der jeweiligen Epoche zu.
Institutionen zur Rechtschreibkontrolle und Weiterentwicklung brauchen wir jedenfalls nicht.
Evolution lässt sich nicht planen.
---
Kreuzbube
06.09.2016, 09:35
Institutionen zur Rechtschreibkontrolle und Weiterentwicklung brauchen wir jedenfalls nicht.
Evolution lässt sich nicht planen.
---
Später wird wieder Wert Bildung gelegt. Die Zeit der Verblödung ist dann vorbei!:)
Sturmlaterne
10.09.2016, 21:36
An der korrekten Schreibweise der Deutschen Sprache erkennt man den wahren Deutschen. Nicht viele sog. "Zugewanderte" beherrschen die Sprache auch nur im Entferntesten. Deshalb ist "gutes Deutsch" hierzulande inzwischen von der Politik auch zur Nebensache erklärt worden. Ein Baustein dazu war die sog. RSR.
Ich bin zwar erst 1946 eingeschult worden, aber wir lernten neben der Hauptschrift "Lateinisch" tatsächlich noch Sütterlin. Ich kann diese alte deutsche Schrift auch heute noch schreiben und habe mir hin und wieder den Spaß gemacht, handgeschriebene Briefe an irgendwelche Behörden in Sütterlin zu verfassen.
>>> https://www.google.de/search?q=s%C3%BCtterlinschrift&client=firefox-b&tbm=isch&tbo=u&source=univ&sa=X&ved=0ahUKEwjD5aj_6u7NAhUFWhoKHcSdD1UQsAQIMA&biw=1906&bih=946
In der Tat.
Ich kann mich noch an Argumentationen für die "Reform" erinnern, dass Ausländer Probleme damit hätten.
Jede "kulturelle Besonderheit" von außen wird bei uns allgemein hysterisch gehätschelt und gepriesen.
Aber unsere eigenen, durch Jahrhunderte gewachsenen Werte und Grundlagen - kippt man auf den Müll...
:fuck::fuck::fuck:
„Warum Rechtschreibung wie Mathematik ist“, erklärte Inge Fuhr dort (http://www.rp-online.de/nrw/staedte/neuss/warum-rechtschreibung-wie-mathematik-ist-aid-1.6255371) wie folgt:
Bärbel Broer: „Ist die deutsche Rechtschreibung so schwierig, dass* wir schon eine Elternschule dafür benötigen?“
Inge Fuhr: „Sie ist im Gegenteil sehr konstant und ‚logisch‘ aufgebaut – vergleichbar mit Mathe. Leider ist ihre Systematik sowohl den Erwachsenen als auch der Schülerschaft weitgehend unbekannt, da sie ihnen nie vermittelt wurde.“
Wie man sich selbst ein Armutszeugnis ausstellt: Also betrachte ich Inge Fuhrs Aussagen zur Rechtschreibung und Mathematik.
* Den seit sechshundert Jahren in deutschsprachigen Schriften gebräuchlichen Buchstaben „ß“ vermisse ich in den reformierten modernen Schriften schmerzlich.
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