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Vollständige Version anzeigen : Lohngefüge und Einwanderung



FranzKonz
01.06.2016, 18:39
Nein! ...

Doch:


Für die Zukunft sollten derartige Tarifabschlüsse jedoch vermieden werden. Angesichts nahezu erreichter Vollbeschäftigung und eines sogar drohenden Arbeitskräftemangels plante die Bundesregierung, durch die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und dadurch gleichzeitig auf künftige Lohnforderungen dämpfend einzuwirken.
http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/1000/k/k1955k/kap1_1/para2_7.html;jsessionid=65776226BB4F493E2A66F53931 3F8539?highlight=true&search=Zorin%20siehe%20Sorin&stemming=false&field=all

Chronos
01.06.2016, 18:54
Doch:
Das betraf ausschließlich die Gastarbeiter aus europäischen Staaten, allen voran Italien.

Dabei ging es auch im Hinblick auf die geplante EWG als Vorläufer der EU darum, speziell Italien, Spanien, Griechenland und Portugal entgegen zu kommen und deren Bemühungen bei der Reduzierung ihrer Aussenhandelsdefizite zu unterstützen, weil man davon ausging, dass diese Gastarbeiter einen Teil ihrer Löhne aus Deutschland in ihre Heimatländer schicken würden.

Das hatte aber alles noch nichts mit den Gastarbeitern aus der Türkei zu tun. Dort standen ganz andere Interessen dahinter - beispielsweise der USA, die Militärbasen in der Türkei errichten und zu diesem Zweck den Türken einen Gefallen erweisen wollten.

Aber auch das wäre noch kein Problem geworden, denn es war vereinbart worden, dass die Türken in einem rotierenden Verfahren nach zwei Jahren wieder in ihre Heimat zurückkehren.

Erst die dann durch Brandt erzwungene Abschaffung dieses Rotationsprinzip und die Freigabe der Familienzusammenführung hat dann Millionen Türken in die BRD geschwemmt.

FranzKonz
02.06.2016, 01:16
Das betraf ausschließlich die Gastarbeiter aus europäischen Staaten, allen voran Italien. ...

Nein, mein LIeber, da ging es ausschließlich um die gleiche Lohndrückerei, die wir heute erleben.

Und die ganze unheilige Allianz zerrt am gleichen Strick und setzt sich dazu noch ein moralisches Hütchen auf.

Ließ die Notiz vollständig und vergleiche sie mit den Sprüchen über "Facharbeitermangel" in der Presse.

Chronos
02.06.2016, 06:17
Nein, mein LIeber, da ging es ausschließlich um die gleiche Lohndrückerei, die wir heute erleben.

Und die ganze unheilige Allianz zerrt am gleichen Strick und setzt sich dazu noch ein moralisches Hütchen auf.

Ließ die Notiz vollständig und vergleiche sie mit den Sprüchen über "Facharbeitermangel" in der Presse.
Wir sind zwar ziemlich OT und daher nur ganz kurz, um Deine falsche Darstellung richtig zu stellen.

Du wirst mir jetzt doch nicht ernsthaft erklären wollen, was ich seinerzeit als Zeitzeuge und Praktikant in einem großen Industriebetrieb für Feinmechanik, Elektromechanik und Elektronik mit 5.000 Mitarbeitern hautnah miterlebt habe?
Was da in den Bundestagsprotokollen steht, ist nur die halbe Wahrheit, denn die knackigen Entscheidungen fielen sowieso hinter verschlossenen Türen.

Ja, es stimmt, man brauchte Arbeitskräfte, weil sich - wie in unserem Betrieb - immer weniger deutsche Frauen für einen Arbeitsplatz bewarben. Woran das lag, wäre eine getrennte Diskussion wert.

Also bekam man Mitarbeiterinnen aus Südeuropa, die man aus vielen Gründen nach Deutschland angeworben hatte. So weit, so gut.

Nun aber zu Deinem Argument mit der angeblichen Lohndrückerei - und da hat Dir ganz offenbar Deine leicht rötliche Hintergrundfärbung einen Streich gespielt.
An allen unseren Montagebändern mit sehr hohem Frauenanteil wie auch in den anderen Betriebsabteilungen wie Stanzerei, Galvanik, Lackiererei, Gehäusebau usw. gab es keine Arbeitsplätze, deren Löhne nach Nationalitäten gestaffelt waren.
Nein, es gab die Lohngruppen für alle. Da wurden die Tätigkeiten von REFA-Fachleuten nach MTM aufgedröselt und bezahlt, ungeachtet der Herkunft der Mitarbeiter. Da wurden auch Plätze getauscht, um allen das gleiche Arbeitspensum zuzuteilen. Da war es völlig wurscht, ob am Arbeitsplatz Nr. 28 eine deutsche, italienische, spanische oder griechische Arbeitskraft saß.

Was dann später mit den von den Bäumen geschüttelten Türken und Türkinnen abging, denen man erst einmal in aufwendigen Sonderschulungen auf Kosten des Betriebes die deutsche Fabrikdisziplin sowie die Grundlagen des Lesens, Schreibens und Rechnens beibringen musste, schildere ich ein andermal an geeigneterer Stelle.

FranzKonz
02.06.2016, 10:33
Wir sind zwar ziemlich OT und daher nur ganz kurz, um Deine falsche Darstellung richtig zu stellen.

Das wird Dir nicht gelingen, denn diese Darstellung ist korrekt und belegt.


...
Nun aber zu Deinem Argument mit der angeblichen Lohndrückerei - und da hat Dir ganz offenbar Deine leicht rötliche Hintergrundfärbung einen Streich gespielt.
An allen unseren Montagebändern mit sehr hohem Frauenanteil wie auch in den anderen Betriebsabteilungen wie Stanzerei, Galvanik, Lackiererei, Gehäusebau usw. gab es keine Arbeitsplätze, deren Löhne nach Nationalitäten gestaffelt waren.
Nein, es gab die Lohngruppen für alle. ...

Das bezweifle ich gar nicht. Nur sind die Lohngruppen vom Arbeitsmarkt abhängig. Dass ein Überangebot zum Preisverfall führt, sollte Dir bekannt sein.

Und genau deshalb behaupte ich mit Fug und Recht, dass der Import von Arbeitskräften von Anfang an zur Lohndrückerei geplant war.

Gestern habe ich mir die Maischberger angetan, weil ich Meuthen hören wollte. Hätte ich mir schenken können, denn er kam kaum zu Wort.

Aber eine Randinformation, die in den Mittelpunkt gerückt wurde, war recht interessant. Die Süddeutsche titelt dazu "Gesucht: "Ein Muckimann, der Bäume fällen kann"


Seine Beteuerung, Deutschland böte arbeitswilligen Einwanderern alle Möglichkeiten, "wie sogar die OECD bestätigt", widerlegte die NDR-Journalistin Nicola von Hollander glaubhaft mit eigenen Erfahrungen. Monatelang habe sie vergeblich versucht, einen Kosovo-Albaner für die Bewirtschaftung ihrer Familiengüter in Schleswig-Holstein einzustellen. Denn "es ist unmöglich, deutsche Helfer zu finden ... Da war ein Muckimann gesucht, der Bäume fällen kann." Doch damit sei sie an der deutschen Bürokratie gescheitert und in das "Absurdistan des deutschen Föderalismus" geraten.

Warum fand die Frau keinen Deutschen? Vermutlich weil sie für die gesuchte Qualifikation nicht zahlen wollte. Der Muckimann sollte nämlich nicht nur Bäume fällen, sondern auch landwirtschaftliche Maschinen bedienen und warten. Da sagt sich eben so mancher, dass er für die paar Kröten lieber zu Hause bleibt oder Stütze kassiert und ein bisschen schwarz arbeitet.

Das Lohnniveau für derartige Jobs ist dank des Überangebots an ausländischen Importarbeitern so hundsmiserabel schlecht, dass ich eine solche Einstellung durchaus verstehe.

Chronos
02.06.2016, 13:16
(Vollzitat #377)


Nein, Deine Darstellung stimmt nicht. Und zwar aus folgenden von mir selbst miterlebten Gründen:

- Als in der ersten Hälfte der Sechziger hier das Wirtschaftswunder tobte und man kaum noch Arbeitskräfte fand, war man froh über jede Hand, die man für einfache und einfachste Tätigkeiten anheuern konnte.
In dieser Situation dachte noch kein Mensch an irgendwelche Lohndrückereien. Das mag vielleicht irgendwann später eine gewisse Rolle gespielt haben, aber zu den Zeiten der ersten Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Griechenland und Portugal ganz sicher nicht;

- Mein damaliger Praktikumsbetrieb stellte den Arbeitskräften aus Südeuropa sogar Wohnungen zu extrem niedrigen Gebühren zur Verfügung (Miete konnte man diese lachhaft niedrigen Unkostenbeteiligungen wirklich nicht mehr nennen);

- Mein Praktikumsbetrieb gründete einen für die arbeitenden Mütter kostenlos zu benutzenden Kinderhort, um den Müttern einen zusätzlichen Anreiz zu geben, in unserem Betrieb zu arbeiten;

- Für die ausländischen Mitarbeiter wurden auf Firmenkosten während der Arbeitszeit kostenlose Kurse in Deutsch angeboten.
Für die später hinzukommenden Türken wurden sogar sogenannte "Lehr-Bänder" eingerichtet, an denen die Leute ohne jeden Nutzen für die tatsächliche Produktion an die Arbeit an den getakteten Produktionsbändern gewöhnt wurden;

- Im Betriebsrat gab es eigene Ansprechpersonen in den verschiedenen Sprachen für all jene Arbeitnehmer, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren und sich Rat oder Erläuterungen holen wollten.

All diese Entgegenkommen spendet man nicht, wenn man Lohndrückerei beabsichtigt.

Und was uns das alles wegen versäumter Automatisierung letztlich gekostet hat, will ich jetzt gar nicht weiter aufdröseln.

OneDownOne2Go
02.06.2016, 14:13
Auf Anregung von Franz Konz jetzt als eigenständiges Thema.

Chronos
02.06.2016, 14:32
Danke an Mod OneDownOne2Go für die Neueröffnung eines Strangs und nachträgliche Entschuldigung meinerseits für das OT.

Eine kleine Bitte hätte ich noch: Der in meinem Beitrag #6 genannte Bezug auf FranzKonzens Beitrag mit der früheren Nummerierung #377 stimmt jetzt logischerweise nicht mehr. Könne man bitte diese Beitragsnummer jetzt auf #5 abändern, damit der Zusammenhang gewahrt bleibt?

Danke im voraus.

FranzKonz
02.06.2016, 14:35
Auf Anregung von Franz Konz jetzt als eigenständiges Thema.

Vielen Dank. Ich hoffe, Du hattest nicht zu viel Arbeit damit.

FranzKonz
02.06.2016, 14:53
Nein, Deine Darstellung stimmt nicht. Und zwar aus folgenden von mir selbst miterlebten Gründen:

Ich will gar nicht an Deinen Erlebnissen zweifeln. Aber Du betrachtest die Angelegenheit aus der Sicht Deines Betriebs. Ich schaue von der Seite der Tarifparteien darauf. Wobei auch noch die (möglicherweise durchaus berechtigte) Inflationsangst der Bundesregierung, besonders Ludwig Erhards, eine erhebliche Rolle spielte.

Das Kabinettsprotokoll zeigt überdeutlich, welches Ziel Erhard verfolgte.


- Als in der ersten Hälfte der Sechziger hier das Wirtschaftswunder tobte und man kaum noch Arbeitskräfte fand, war man froh über jede Hand, die man für einfache und einfachste Tätigkeiten anheuern konnte.
In dieser Situation dachte noch kein Mensch an irgendwelche Lohndrückereien. Das mag vielleicht irgendwann später eine gewisse Rolle gespielt haben, aber zu den Zeiten der ersten Gastarbeiter aus Italien, Spanien, Griechenland und Portugal ganz sicher nicht;

Du kannst doch nicht ernsthaft leugnen, was schwarz auf weiß vor Dir liegt. Aber womöglich hast Du Dir den Link nicht genauer angesehen.


Eine unmittelbarere Gefährdung des Preisniveaus ging von den laufenden Tarifverhandlungen des Frühjahrs 1955 aus. Im Bergbau forderten die Arbeitnehmer eine Lohnerhöhung von 12% und ließen keinen Zweifel an ihrer Bereitschaft, für ihre Forderungen auch zu streiken 164.Unter Vermittlung Erhards und Storchs konnte zwar ein Arbeitskampf verhindert werden, nicht aber ein Tarifabschluß mit einer 9,5%igen Lohnsteigerung 165. Da diese Steigerung über der Produktivitätszuwachsrate des Bergbaus lag, drohte nun eine Erhöhung der Kohlepreise, die wiederum Preissteigerungen in nahezu allen Bereichen nach sich ziehen mußte; insbesondere der Brotpreis war unmittelbar betroffen. Da Erhard eine Preisstützung durch Subventionen entschieden ablehnte, beschloß die Bundesregierung, die auf dem Kohlepreis lastende Bergarbeiterwohnungsbau-Abgabe von 10% zum 1. Juli 1955 wegfallen zu lassen bzw. bis zu einer entsprechenden gesetzlichen Regelung zu stunden und den Kohlepreis so zu entlasten. Der Bergarbeiterwohnungsbau sollte durch eine zusätzliche Bundesanleihe finanziert werden 166.Für die Zukunft sollten derartige Tarifabschlüsse jedoch vermieden werden. Angesichts nahezu erreichter Vollbeschäftigung und eines sogar drohenden Arbeitskräftemangels plante die Bundesregierung, durch die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und dadurch gleichzeitig auf künftige Lohnforderungen dämpfend einzuwirken. Bundesarbeitsminister Storch ließ sich überzeugen, seine Zurückhaltung in dieser Frage aufzugeben und den Abschluß eines entsprechenden Abkommens mit Italien zu fördern, das am 20. Dezember 1955 abgeschlossen wurde 167.
http://www.bundesarchiv.de/cocoon/barch/1000/k/k1955k/kap1_1/para2_7.html;jsessionid=65776226BB4F493E2A66F53931 3F8539?highlight=true&search=Zorin%20siehe%20Sorin&stemming=false&field=all



- Mein damaliger Praktikumsbetrieb stellte den Arbeitskräften aus Südeuropa sogar Wohnungen zu extrem niedrigen Gebühren zur Verfügung (Miete konnte man diese lachhaft niedrigen Unkostenbeteiligungen wirklich nicht mehr nennen);

- Mein Praktikumsbetrieb gründete einen für die arbeitenden Mütter kostenlos zu benutzenden Kinderhort, um den Müttern einen zusätzlichen Anreiz zu geben, in unserem Betrieb zu arbeiten;

- Für die ausländischen Mitarbeiter wurden auf Firmenkosten während der Arbeitszeit kostenlose Kurse in Deutsch angeboten.
Für die später hinzukommenden Türken wurden sogar sogenannte "Lehr-Bänder" eingerichtet, an denen die Leute ohne jeden Nutzen für die tatsächliche Produktion an die Arbeit an den getakteten Produktionsbändern gewöhnt wurden;

- Im Betriebsrat gab es eigene Ansprechpersonen in den verschiedenen Sprachen für all jene Arbeitnehmer, die der deutschen Sprache nicht mächtig waren und sich Rat oder Erläuterungen holen wollten.

All diese Entgegenkommen spendet man nicht, wenn man Lohndrückerei beabsichtigt.

Gerade dann. Man sieht das Entgegenkommen als Investition in geringere Lohnkosten.

Mit viel Geld hätte man vermutlich auch deutsche Hausfrauen aus ihrer Küche locken können. Aber das wollte keiner ausgeben.

Wobei wir an dieser Stelle wieder bei der betrieblichen Sicht sind. Für Lohnverhandlungen der Tarifparteien ist die Verfügbarkeit der Italienerinnen die entscheidende Komponente. Wenn der Arbeitgeber sagen kann: "Ihr seid zu teuer, ich hole lieber mehr Italienerinnen" ist der Gewerkschaft das Druckmittel genommen.


Und was uns das alles wegen versäumter Automatisierung letztlich gekostet hat, will ich jetzt gar nicht weiter aufdröseln.

Auch ein interessanter Aspekt. Um die Beschäftigung zu erhalten, muss das Wirtschaftswachstum proportional zur Produktivitätssteigerung verlaufen. Bei Vollbeschäftigung und daraus resultierendem hohem Lohnniveau darf die Produktivitätssteigerung gern ein wenig höher ausfallen.

Chronos
02.06.2016, 15:16
(Vollzitat #10)


Ohne nun auf alle von Dir angeschnittenen Punkte einzugehen, weil die Betrachtungswinkel bei diesem komplexen Thema doch ziemlich weit auseinander klaffen und die Beweislage dünn ist (wir werden wohl nie erfahren, was da hinter den Kulissen mit den federführenden IHK gesprochen und initiiert wurde), nur eine kurze Zwischenfrage:

Wenn man wirklich Lohndrückerei betrieben hat, weshalb hat dann diese Lohndrückerei in den vielen heute verschwundenen Industriebranchen wie Elektro, Elektronik, Optik und Kameras, Leder, Textil, Uhren usw. nicht verhindert, dass diese Branchen letztlich doch von den Ostasiaten totkonkurriert wurden?

Oder anders formuliert: Hat man die Löhne eventuell nicht genügend gedrückt, wenn man dann doch nicht gegen die ostasiatische Weltmarkt-Konkurrenz überleben konnte?

Hätte noch stärkere Lohndrückerei eventuell das Sterben dieser vielen Industriezweige verhindert oder zumindest wesentlich länger hinaus gezögert (ich spiele mal den Advocatus Diaboli)?

Als Ergänzung zitiere ich den Spruch eines Gewerkschafts- und Betriebsratshäuptlings, den ich in den späten Siebzigern auf die ewigen Forderungen nach deftigen Lohnerhöhungen samt ständiger Streikdrohungen ansprach: "Wir werden jetzt die Belastbarkeit der deutschen Wirtschaft testen!"

Test durchgeführt. Ergebnis: Proband hat den Test nicht überstanden.

FranzKonz
02.06.2016, 15:53
Ohne nun auf alle von Dir angeschnittenen Punkte einzugehen, weil die Betrachtungswinkel bei diesem komplexen Thema doch ziemlich weit auseinander klaffen und die Beweislage dünn ist (wir werden wohl nie erfahren, was da hinter den Kulissen mit den federführenden IHK gesprochen und initiiert wurde), nur eine kurze Zwischenfrage:

Wenn man wirklich Lohndrückerei betrieben hat, weshalb hat dann diese Lohndrückerei in den vielen heute verschwundenen Industriebranchen wie Elektro, Elektronik, Optik und Kameras, Leder, Textil, Uhren usw. nicht verhindert, dass diese Branchen letztlich doch von den Ostasiaten totkonkurriert wurden?

Oder anders formuliert: Hat man die Löhne eventuell nicht genügend gedrückt, wenn man dann doch nicht gegen die ostasiatische Weltmarkt-Konkurrenz überleben konnte?

Hätte noch stärkere Lohndrückerei eventuell das Sterben dieser vielen Industriezweige verhindert oder zumindest wesentlich länger hinaus gezögert (ich spiele mal den Advocatus Diaboli)?

Dazu müsste ich jetzt raten. ;)

Bezüglich Braune Ware (als Rundfunkgeräte, Fernseher) waren bei uns viele, aber relativ kleine Unternehmen zu Gange. Und die saßen zum Teil sehr auf dem hohen Ross. Gerade im Bereich hochwertiger Stereoanlangen haben unsere Hersteller ganz einfach gepennt. Schon in den Siebzigern haben die Japaner deutlich bessere Anlagen geliefert, und zwar vor allem auch im hochpreisigen Bereich. Den Krieg um die Videorekordersysteme mussten sie fast verlieren, weil sie kaum auf den Weltmarkt gingen. Da fertigten die Japaner von Beginn an deutlich größere Stückzahlen, und sie waren deutlich früher mit zwei ausgereiften Systemen am Markt.

Bezüglich der Fernsehgeräte hat uns der PAL-Standard noch eine Weile geschützt, aber auch das war Ende der 80er vorbei, und die Innovationen auf dem Gebiet kamen aus Japan.

Ähnlich sah es mit Kameras aus. Die Löhne spielten da möglicherweise eine geringere Rolle, obwohl traditionell das Lohnniveau beklagt wurde. Aber Rollei fertigte schon sehr früh in Singapur und hat dennoch nicht überlebt. Schön, ich liebte meine kleine Rollei 35, aber schau Dir an, wie lange die ohne nennenswerte Innovation gebaut wurde!

Die kleine Minox lief recht gut, war sehr viel moderner, aber von lausiger Qualität. Und auch die wurde von 1974 bis 2002 ohne nennenswerte Innovation gebaut.


Als Ergänzung zitiere ich den Spruch eines Gewerkschafts- und Betriebsratshäuptlings, den ich in den späten Siebzigern auf die ewigen Forderungen nach deftigen Lohnerhöhungen samt ständiger Streikdrohungen ansprach: "Wir werden jetzt die Belastbarkeit der deutschen Wirtschaft testen!"

Test durchgeführt. Ergebnis: Proband hat den Test nicht überstanden.

Hat er nicht?

Hmm. Wir haben zwar etliche Branchen ganz verloren. Dennoch ist die Zahl der Beschäftigten insgesamt eher gestiegen als gesunken.

http://www.dgb.de/themen/++co++7b5b7678-47c2-11e3-8794-00188b4dc422

Nun aber mal eine fast schon philosophische Frage dazu: Was hat Otto Normalverbraucher davon?

Wäre es nicht klüger, mehr auf Innovation und Produktivität zu setzen, als auf Zuwanderung?

Die wirklich erfolgreichen Firmen, die ich kenne, sind in ihrem Segment relativ groß und bei Innovationen immer vorne dabei. Da stehen die neuesten Automaten, da werden ständig neue Produkte entwickelt oder bestehende weiterentwickelt. Und da gibt es in aller Regel kaum Niedriglöhner. Die holen sich eher die Besten.

Nächste philosophische Frage: Müssen wir wirklich Wachstum haben? Sollten wir uns bei unserer schrumpfenden Bevölkerung und den enormen Exportüberschüssen nicht viel mehr auf unsere Kernkompetenzen besinnen?

Chronos
06.06.2016, 10:32
(Vollzitat)


Hallo FranzKonz,

ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema noch etwas schreiben soll, denn es ist so gut wie unmöglich, das Nichtvorhandensein von etwas beweisen zu können, das nicht existiert (in diesem Fall Deine Behauptung, man habe die Gastarbeiter überwiegend deswegen nach Deutschland geholt, um das Lohnniveau zu drücken).

Meine praktischen Erfahrungen zu jener Zeit lassen diesen Schluss nicht zu. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, höchstens noch das Argument, dass die Tariflöhne bis in die späten Siebziger sukzessive anstiegen, in allen Fällen sogar deutlich über die ständig verkündeten Inflationsraten hinaus.

Hätte Lohndrückerei durch die Gastarbeiter stattgefunden, hätten die Löhne doch sinken müssen, anstatt ständig nur zu steigen.

Hiermit werfe ich das Handtuch.

black_swan
06.06.2016, 10:38
_Die Personen die sich für Zuwanderung stark machen, sind weder sozial noch links und missbrauchen diese Worte nur wie einst die SED das Wort Sozialismus pervertiert hat... Nein es geht den Arbeitgebern und Konzernen um zwei Dinge: A BILLIGE Arbeitskräfte B: Personal schnell ersetzbar da überangebot an Arbeitslosen C abschaffung des Sozialstaates und damit die Grundlage - von Angst um Existenz zu schaffen um somit den Lohn und Arbeitsdruck erhöhen zu können....

cornjung
06.06.2016, 10:39
Doch:

_Nein es geht den Arbeitgebern und Konzernen um zwei Dinge: A BILLIGE Arbeitskräfte B: Personal schnell ersetzbar

Hallo FranzKonz,ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema noch etwas schreiben soll...
Wie soll jemand mit hohen Löhnen, und damit hohen Herstellungskosten in Deutschland, gegen die mit niedrigen Lohnkosten, und damit niedrigen Preisen, hergestellte Billig-Produkte konkurrieren ??? Sprich, wurde nicht jeder inländische Produktions- betrieb geradezu genötigt , seine Produktion ins kostengünstige Ausland zu verlagern ? Um so mehr nicht mehr " Made in Germoney " gilt, sondern " Geiz ist geil ".

black_swan
06.06.2016, 10:46
Erkläre doch bitte mal, wie du mit hohen Löhnen, und damit hohen Herstellungskosten in Deutschland, gegen die mit niedrigen Lohnkosten, und damit niedrigen Preisen hergestellte Produkte konkurrieren kannst. Sprich, warum nicht jeder Produktions- betrieb gerdezu genötigt wurde, seine Produktion ins Ausland zu verlagern. Um so mehr nicht mehr " Made in Germoney " gilt, sondern " Geiz ist geil ".

Teufelskreislauf:

Der Hauptfehler war der dass man mit der Einführung des Euros - sämtliche Einkünfte halbiert hat...muss ich jetzt aber nicht erklären....dann kam die Zunahme der Leiharbeit und die Beschäftigung wurde in Fragen der Lohnzahlung geringer ausgezahlt. Die Folge ist wer weniger Einkommen hat - sieht zu wo man Geld sparen muss; Beispiel früher in den 90er Jahren hatte ich kein Problem damit manchmal für ein T-Shirt 60 DM zu bezahlen, meistens habe ich aber so um die 15 DM bezahlt (bei Markent-shirts sei zu bezweifeln ob der Preis der Belegschaft oder nicht den Firmenboss weil man Markennamen bezahlt zugute kommt).

Mit dem Euro wie gesagt spart man - dann kam die Scheiss ÖKO Steuer und dann kam der Ausverkauf staatlicher Wohnungen an US investoren z.b GSW Berlin an die Deutsche Wohnen - getan und verraten durch Sozialdemokraten und LINKSPARTEI !!!!!!!!!!!!!!!

SEITDEM TRAUE ICH WEDER LINKE SOZIALDEMOKRATEN NOCH AFD ODER EINER ANDEREN PARTEI - in meinen Augen alles Halunken und Verbrecher !!!! ICH GLAUBE NIEMANDEM MEHR ETWAS !!!!!!!!!!!!

Folge: steigen die Lebenshaltungskosten und sinken die Einkünfte - spart man wo man kann, und so gesehen hat man den Teufelskreislauf ins Leben gerollt - natürlich gibt es auch charakterlose Personen die auch in wirtschaftlich guten Zeiten - Geiz ist Geil machen.

Deswegen sollte man das Wärhungs und Finanzsystem umändern und vor allem mehr Geld für Belegschaft und weniger für den Konzernboss aufteilen..

FranzKonz
06.06.2016, 11:01
Hallo FranzKonz,

ich habe lange überlegt, ob ich zu diesem Thema noch etwas schreiben soll, denn es ist so gut wie unmöglich, das Nichtvorhandensein von etwas beweisen zu können, das nicht existiert (in diesem Fall Deine Behauptung, man habe die Gastarbeiter überwiegend deswegen nach Deutschland geholt, um das Lohnniveau zu drücken).

Das ist nun einfach nicht wahr, wie das Kabinettsprotokoll eindeutig dokumentiert.


Meine praktischen Erfahrungen zu jener Zeit lassen diesen Schluss nicht zu. Mehr kann ich dazu nicht schreiben, höchstens noch das Argument, dass die Tariflöhne bis in die späten Siebziger sukzessive anstiegen, in allen Fällen sogar deutlich über die ständig verkündeten Inflationsraten hinaus.

Hätte Lohndrückerei durch die Gastarbeiter stattgefunden, hätten die Löhne doch sinken müssen, anstatt ständig nur zu steigen.

Hiermit werfe ich das Handtuch.

Sehr schade.

Politikqualle
06.06.2016, 11:09
Doch:
.. bezüglich :


Für die Zukunft sollten derartige Tarifabschlüsse jedoch vermieden werden. Angesichts nahezu erreichter Vollbeschäftigung und eines sogar drohenden Arbeitskräftemangels plante die Bundesregierung, durch die Anwerbung ausländischer Arbeitskräfte dem Arbeitskräftemangel zu begegnen und dadurch gleichzeitig auf künftige Lohnforderungen dämpfend einzuwirken.


.. die Arbeitgeber haben ein großes Interesse daran , möglichst billige Arbeitskräfte zu bekommen , die ständigen Streiks und Forderungen nach mehr Lohn und Gehälter gehen denen so was von auf den Sack > lol ...
also viele Flüchtlinge und damit spottbillige Arbeitskräfte , denn ich glaube , daß der Mindestlohn auch bei den Flüchtlingen gekippt wird ... man schau sich doch nur die Fleischfabriken in Norddeutschland an , da werden "scheinselbständige" Arbeitnehmer aus Osteuropa mit Bussen angekarrt ... die wohnen dann auch noch in betriebseigenen Unterkünften und die Mieten sind überhöht .... so wird man es mit den Millionen Flüchtlinge dann auch machen ...

opppa
06.06.2016, 11:43
Wir vergessen hier gerne, wenn wir über das Strangthema diskutieren, daß da auch noch das Lohnniveau, die Lebenshaltungskosten und der Lebensstandard der Länder berücksichtigt werden muß!

Viele der Asylanten, die hier ankommen wurden nach meiner Ansicht dadurch angezogen, daß hier schon die Hartz-IV-Leistungen - geschweige denn eine Arbeit für Mindestlohn - weit mehr einbringen, als der Lohn, den diese Asylanten in der Heimat jemals für ehrliche Arbeit erwerben können.

:hmm:

Chronos
06.06.2016, 12:01
.. bezüglich :



.. die Arbeitgeber haben ein großes Interesse daran , möglichst billige Arbeitskräfte zu bekommen , die ständigen Streiks und Forderungen nach mehr Lohn und Gehälter gehen denen so was von auf den Sack > lol ...
also viele Flüchtlinge und damit spottbillige Arbeitskräfte , denn ich glaube , daß der Mindestlohn auch bei den Flüchtlingen gekippt wird ... man schau sich doch nur die Fleischfabriken in Norddeutschland an , da werden "scheinselbständige" Arbeitnehmer aus Osteuropa mit Bussen angekarrt ... die wohnen dann auch noch in betriebseigenen Unterkünften und die Mieten sind überhöht .... so wird man es mit den Millionen Flüchtlinge dann auch machen ...
In einer überhitzten Konjunktur "dämpfend" auf die Lohnentwicklung einwirken zu wollen, ist meilenweit von einer Lohndrückerei entfernt.

Damals waren Forderungen seitens der Gewerkschaften in Höhe von 7....8....9 % durchaus an der Tagesordnung. Diese damaligen wahnwitzigen Forderungen dämpfen zu wollen, war im Hinblick auf die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft (die nach dem Krieg und dem Wiederaufbau gerade wieder Tritt gefasst hatte) auf den Exportmärkten durchaus angebracht.

FranzKonz
06.06.2016, 12:41
In einer überhitzten Konjunktur "dämpfend" auf die Lohnentwicklung einwirken zu wollen, ist meilenweit von einer Lohndrückerei entfernt.

Eine Million Flüchtlinge aufzunehmen ist meilenweit von Umvolkung entfernt. Das macht nicht mal 1 % der Bevölkerung aus.

Merkste was? Das ist Politsprech, wörtliche Betäubung.


Damals waren Forderungen seitens der Gewerkschaften in Höhe von 7....8....9 % durchaus an der Tagesordnung. Diese damaligen wahnwitzigen Forderungen dämpfen zu wollen, war im Hinblick auf die Gefährdung der Wettbewerbsfähigkeit der deutschen Wirtschaft (die nach dem Krieg und dem Wiederaufbau gerade wieder Tritt gefasst hatte) auf den Exportmärkten durchaus angebracht.

Das will ich gar nicht unbedingt bestreiten. Dennoch ist Lohndrückerei, oder wenn Dir der Ausdruck lieber ist, die "Dämpfung der Lohnentwicklung", ein starkes und nachvollziehbares Motiv für die kontinuierliche Förderung der Zuwanderung.

Deshalb darf und muß die Frage gestellt werden, in welchem Maße dieses Motiv die Einwanderungspolitik in Deutschland und Europa bestimmt hat und weiterhin bestimmt. Zumal Deutschland seit Jahrzehnten nahezu kontinuierlich Exportüberschüsse erwirtschaftet muss auch die Notwendigkeit einer "Dämpfung der Lohnentwicklung" kritisch betrachtet werden. Wem kommen denn die Ergebnisse dieser Exportüberschüsse tatsächlich zu Gute?

Schön, da mag wieder meine linke Seele durchscheinen, aber ich habe den Eindruck, dass der real arbeitende, zur Wertschöpfung beitragende Teil der Bevölkerung, erheblich zu kurz kommt.

brausepaul
06.06.2016, 12:50
Die ersten Türken wurden sicher nicht zum Lohndrücken geholt, die hat man einfach gebraucht. Die Lohndrückerei fing an mit dem Boom der Leiharbeitsbuden und Einführung von Hartz4. Mach den Job oder wir streichen Dir die Kohle. Das Volk wird systematisch verarmt. Jemand mit einem gut bezahlten Job, Eigenheim, 2 Autos, Frau zu Hause weil er genug verdient -> Bude dicht, keine Chance mehr auf dem Arbeitsmarkt in SEINEM Beruf... -> Arbeitslosengeld -> Hartz und dann geht es ans Eingemachte, Erspartes, Eigenheim. Und wieso geht die Olle nicht arbeiten fragt das Amt? Hier hast Du Putzjob! ER, über 40, zu alt für eine Umschulung, wird auch in einem "Anlernjob" landen und es gibt reichlich Taxifahrer, Sicherheitspersonal usw die mal richtig gute Jobs hatten.

Dazu kommt, dass auch große Firmen Arbeitskräfte auslagern an "Fremdfirmen". Dieser Betriebsteil wird geschlossen, Du kannst aber beim neuen Chef für 5 Euro weniger weiterarbeiten... Es werden Subunternehmer beauftragt, das Krankheitsrisiko wird ausgelagert und Urlaub muß auch nicht mehr gezahlt werden. So einfach ist das. Unbefristete Arbeitsverträge? Das geht deutlich zurück, erstmal nur Jahresverträge die dann wieder um ein Jahr verlängert werden. Zickt der AN rum, läuft der Vertrag aus und gut ist. Lohnerhöhung? Friss oder stirb, sei froh das wir Deinen Vertrag verlängern...

Beispiel Berliner Verkehrsbetriebe, öff. Dienst, alle verdienen das gleiche? Nö! Da wird ne Tochter gegründet, Berlin Transport und die Leute bekommen dort für den gleichen Job weniger Geld.

Viele Jobs sind mittlerweile im Niedriglohnsektor ausgelagert und genau DA knallt der Flüchtling rein, in die Anlernjobs... nicht sofort, hapert noch an der Sprache. In 1-2 Jahren geht da die Post ab...

Politikqualle
06.06.2016, 12:56
Wir vergessen hier gerne, wenn wir über das Strangthema diskutieren, daß da auch noch das Lohnniveau, die Lebenshaltungskosten und der Lebensstandard der Länder berücksichtigt werden muß!

Viele der Asylanten, die hier ankommen wurden nach meiner Ansicht dadurch angezogen, daß hier schon die Hartz-IV-Leistungen - geschweige denn eine Arbeit für Mindestlohn - weit mehr einbringen, als der Lohn, den diese Asylanten in der Heimat jemals für ehrliche Arbeit erwerben können. :hmm: .. da gebe ich dir absolut Recht ...

Politikqualle
06.06.2016, 12:58
Eine Million Flüchtlinge aufzunehmen ist meilenweit von Umvolkung entfernt. Das macht nicht mal 1 % der Bevölkerung aus. Merkste was? Das ist Politsprech, wörtliche Betäubung. . .. nur aus einer Million Flüchtlinge und den zusätzlichen Migranten werden in 10 Jahren 20 Millionen ....

FranzKonz
06.06.2016, 13:08
.. nur aus einer Million Flüchtlinge und den zusätzlichen Migranten werden in 10 Jahren 20 Millionen ....

Ja. Und aus dem fehlenden Prozent bei den jährlichen Tarifrunden wurde mit der Zeit unterm Strich ein Lohnverzicht.

Beides ist nach meiner Sicht für die heimische Bevölkerung ein entscheidender Nachteil. Das Lohndumping kann sogar für den Mangel an eigenem Nachwuchs mitverantwortlich sein.

Politikqualle
06.06.2016, 13:13
Das Lohndumping kann sogar für den Mangel an eigenem Nachwuchs mitverantwortlich sein. .. nicht kann , sondern mit Sicherheit , denn schau dir den Anstieg des Wohlstandes in Deutschland mal an ... je weniger Kinder um so größer der Wohlstand der Familien ... statistisch kostet ein Kind den Eltern ca. 150.ooo Euronen

FranzKonz
06.06.2016, 13:13
... Zickt der AN rum, läuft der Vertrag aus und gut ist. Lohnerhöhung? Friss oder stirb, sei froh das wir Deinen Vertrag verlängern...
...

Kein Problem, solange genug "human resources" für kleines Geld importiert werden können.

Das Schönste daran ist, dass die Kosten für den Import, die Sprachkurse, die Integrationskurse, die Berufsschule, ... auf die Gesellschaft umgelegt werden können.

brausepaul
06.06.2016, 13:13
Beides ist nach meiner Sicht für die heimische Bevölkerung ein entscheidender Nachteil. Das Lohndumping kann sogar für den Mangel an eigenem Nachwuchs mitverantwortlich sein.

Natürlich, Kinder kosten Geld und wenn der Billigjob grad zum eigenen Überleben reicht und Du nicht weißt ob Du den Job in 2 Jahren auch noch hast... Der Alte verdient so wenig, dass SIE auch arbeiten muß. Dazu kommt die Emanzipierung, Frauen in die Chefetagen, keine Zeit mehr für Kinderkriegen. Natürlich gibt es typische Hartz4-Weiber die Werfen ohne Ende und sich dann ausruhen, das ist aber nicht die Masse und mit den Kindern kannst Du später auch keinen Blumentopf gewinnen...

FranzKonz
06.06.2016, 13:14
.. nicht kann , sondern mit Sicherheit , denn schau dir den Anstieg des Wohlstandes in Deutschland mal an ... je weniger Kinder um so größer der Wohlstand der Familien ... statistisch kostet ein Kind den Eltern ca. 150.ooo Euronen

Tja, und ich Depp hab gleich zwei groß gezogen.

Politikqualle
06.06.2016, 13:14
Das Schönste daran ist, dass die Kosten für den Import, die Sprachkurse, die Integrationskurse, die Berufsschule, ... auf die Gesellschaft umgelegt werden können. .. wenn dann der Asylantrag genehmigt ist dann greift HARZ IV und dann kosten uns die Flüchtlinge ca. 400 Milliarden

Politikqualle
06.06.2016, 13:16
Tja, und ich Depp hab gleich zwei groß gezogen. .. Gratulation , die Rente ist zum Teil gesichert und hast du mal die gesamten Kosten für die beiden addiert ?

FranzKonz
06.06.2016, 13:18
.. wenn dann der Asylantrag genehmigt ist dann greift HARZ IV und dann kosten uns die Flüchtlinge ca. 400 Milliarden

Wobei die Frage zu stellen ist: Wer ist "uns".

FranzKonz
06.06.2016, 13:21
.. Gratulation , die Rente ist zum Teil gesichert und hast du mal die gesamten Kosten für die beiden addiert ?

Wessen Rente?

Bei der Rechung kriegt der, der Kinder großgezogen hat, nur einen Bruchteil wieder. Denn meine beiden sollen ja auch kinderlose Rentner alimentieren.

Politikqualle
06.06.2016, 13:21
Wobei die Frage zu stellen ist: Wer ist "uns". .. dem steuerlichen Haushalt , so besser ? wobei aber zu bemerken ist , daß dieses Geld der deutschen Wirtschaft wieder zugeführt wird , also nicht weg ist .... es fehlt nur dem Finanzminister in der Kasse ..

Politikqualle
06.06.2016, 13:23
Wessen Rente? Bei der Rechung kriegt der, der Kinder großgezogen hat, nur einen Bruchteil wieder. Denn meine beiden sollen ja auch kinderlose Rentner alimentieren. .. also ein guter Vorschlag der A f D wenn diese in ihrem Programm vordert , daß Rentner ohne Kinder weniger Geld bekommen als Rentner die Kinder groß gezogen haben ...

Valdyn
06.06.2016, 13:24
Kinderlose sind in einer anderen Steuerklasse und zahlen mehr. Ist euch schon klar, oder?

hamburger
06.06.2016, 13:30
Ja. Und aus dem fehlenden Prozent bei den jährlichen Tarifrunden wurde mit der Zeit unterm Strich ein Lohnverzicht.

Beides ist nach meiner Sicht für die heimische Bevölkerung ein entscheidender Nachteil. Das Lohndumping kann sogar für den Mangel an eigenem Nachwuchs mitverantwortlich sein.

Die EU war der erste Schritt zur Senkung der Löhne in Deutschland. Arbeit wird ausgelagert oder an importierte Europäer vergeben. Das dadurch da Lohnniveau drastisch gesunken ist sollte jedem klar sein.
Die Globalisierung hat weitere Arbeitsplätze verschwinden und damit überflüssig gewordene Arbeitnehmer auf dem kaum mehr vorhandenen Arbeitsmarkt transferiert. Den unteren Lohngruppen hat das ebenfalls extrem geschadet.
Der jetzige Import von Merkels Alphabeten wird die Situation weiter verschärfen.
Eine Umvolkung wird tatsächlich in der ARD schon propagiert...das Thema...was ist ein Deutscher...ist dort schon beantwortet worden...:D
Faszinierend ist immer wieder die Dummheit vieler Deutscher, die aufgrund ihrer niedrigen Bildung nicht einmal die Konsequenzen daraus begreifen können, hier im Forum der Skorpion, dessen Beiträge von erheblichen Defiziten zeugen.
Die one World Illusionisten werden eines Tages feststellen, ohne Kopf lebt man weniger.

cornjung
06.06.2016, 13:30
Eine Million Flüchtlinge aufzunehmen ist meilenweit von Umvolkung entfernt. Das macht nicht mal 1 % der Bevölkerung aus. Merkste was?
Ja, ich merke was. Es waren keine " eine " Million, sondern fast 2 Millionen, es waren keine Flüchtlinge, sondern mittellose Neger, Musel und Zigeuner- Habenichtse, und wir haben sie nicht aufgenommen, sondern angelockt.

Chronos
06.06.2016, 13:33
.. also ein guter Vorschlag der A f D wenn diese in ihrem Programm vordert , daß Rentner ohne Kinder weniger Geld bekommen als Rentner die Kinder groß gezogen haben ...
Das ist genau dieser sozialistische Gleichmacherei-Wahnsinn, der unser Land langsam aber zuverlässig gegen die Wand krachen lässt.

Wenn schon etwas umgestellt werden müsste, dann diese bescheuerte Umlagefinanzierung auf eine kapitalgedeckte Rente, in der jeder das bekommt, was er im Prinzip erarbeitet hat.

brausepaul
06.06.2016, 13:35
Kinderlose sind in einer anderen Steuerklasse und zahlen mehr. Ist euch schon klar, oder?

Das betrifft NUR Alleinerziehende die weniger zahlen. Mit Partner hast Du schon wieder die Arschkarte...

Politikqualle
06.06.2016, 13:36
in der jeder das bekommt, was er im Prinzip erarbeitet hat. .. also Resultat , Flüchtlinge bekommen dann nix ... das bitte erklär mal der Claudia Roth oder anderen Bündnis/Grüne Leute ...

Murmillo
06.06.2016, 13:38
Kinderlose sind in einer anderen Steuerklasse und zahlen mehr. Ist euch schon klar, oder?
Ausser die Steuerklasse 2 ( Alleinerziehende) nimmt keine Steuerklasse Bezug auf die Kinder !

FranzKonz
06.06.2016, 14:04
Kinderlose sind in einer anderen Steuerklasse und zahlen mehr. Ist euch schon klar, oder?

Ich bezweifle stark, dass die Kosten für Kinder durch Steuervorteile auch nur annähernd aufgewogen werden. Schon gar nicht bei den kleineren Einkommen.

FranzKonz
06.06.2016, 14:08
.. dem steuerlichen Haushalt , so besser ? wobei aber zu bemerken ist , daß dieses Geld der deutschen Wirtschaft wieder zugeführt wird , also nicht weg ist .... es fehlt nur dem Finanzminister in der Kasse ..

Der deutschen Wirtschaft ist wieder so ein dehnbarer Begriff. Den Quandts, Schäfflers, Ottos, Oetkers, ... trifft wahrscheinlich eher den Kern der Sache.

Dr Mittendrin
06.06.2016, 14:09
Das ist genau dieser sozialistische Gleichmacherei-Wahnsinn, der unser Land langsam aber zuverlässig gegen die Wand krachen lässt.

Wenn schon etwas umgestellt werden müsste, dann diese bescheuerte Umlagefinanzierung auf eine kapitalgedeckte Rente, in der jeder das bekommt, was er im Prinzip erarbeitet hat.

Ich sehe eine Gleichmacherei dort wo Kinderlose gleiche Renten bekommen wie Rentner mit Kindern.

Rentner mit Kindern hatten Rentenzahlungen plus die Sozialleistung Kinder zu finanzieren, die dann auch noch herhalten Kinderlosen ( und eigenen Eltern ) Renten zu zahlen.

Ohne jetzt eine kapitalgedeckte Rente zu kritisieren, aber diese Umlage ist ein voller Rohkrepierer.

Dr Mittendrin
06.06.2016, 14:12
Kinderlose sind in einer anderen Steuerklasse und zahlen mehr. Ist euch schon klar, oder?

Du hast wohl keine Kinder ?

Meine Exfrau ist ausgefallen 18...20 Jahre mitzuverdienen. Das hebt keine Steuervorteile auf.

Chronos
06.06.2016, 14:14
Ich sehe eine Gleichmacherei dort wo Kinderlose gleiche Renten bekommen wie Rentner mit Kindern.

Rentner mit Kindern hatten Rentenzahlungen plus die Sozialleistung Kinder zu finanzieren, die dann auch noch herhalten Kinderlosen ( und eigenen Eltern ) Renten zu zahlen.

Ohne jetzt eine kapitalgedeckte Rente zu kritisieren, aber diese Umlage ist ein voller Rohkrepierer.
Natürlich ist das Umlageverfahren ungerecht und teilweise auch unsozial.

Deshalb plädiere ich doch schon seit Jahrzehnten für die kapitalgedeckte Rente, die ich selbst in Asien praktisch erlebt und in die ich eine Zeit lang eingezahlt habe (und bei Beendigung der Zeit samt Erträgen wieder zurück erhalten habe).

FranzKonz
06.06.2016, 14:15
Das ist genau dieser sozialistische Gleichmacherei-Wahnsinn, der unser Land langsam aber zuverlässig gegen die Wand krachen lässt.

Das solltest Du vielleicht ein wenig genauer ausführen.


Wenn schon etwas umgestellt werden müsste, dann diese bescheuerte Umlagefinanzierung auf eine kapitalgedeckte Rente, in der jeder das bekommt, was er im Prinzip erarbeitet hat.

Das mit der Kapitaldeckung kann eine böse Sache sein. GM-Rentner könnten Dir da sicherlich mehr darüber erzählen, und in der Politik von FED und EZB der letzten Jahre schmilzt die Kapitaldecke wie Butter in der Sonne.

Die Umlagefinanzierung kommt der Realität näher. Das Brot, das der Rentner heute essen will, konnte er nicht vor Jahrzehnten zurücklegen, dafür musste im letzten Jahr ein Bauer säen und ernten und gestern ein Bäcker backen.

Nicht dass ich jetzt die Umlage als Ideal anpreisen möchte, aber die Verteufelung der Umlage zu Gunsten von Kapital ist auch nicht das Gelbe vom Ei.

Dr Mittendrin
06.06.2016, 14:20
Ich will gar nicht an Deinen Erlebnissen zweifeln. Aber Du betrachtest die Angelegenheit aus der Sicht Deines Betriebs. Ich schaue von der Seite der Tarifparteien darauf. Wobei auch noch die (möglicherweise durchaus berechtigte) Inflationsangst der Bundesregierung, besonders Ludwig Erhards, eine erhebliche Rolle spielte.

Das Kabinettsprotokoll zeigt überdeutlich, welches Ziel Erhard verfolgte.



Du kannst doch nicht ernsthaft leugnen, was schwarz auf weiß vor Dir liegt. Aber womöglich hast Du Dir den Link nicht genauer angesehen.





Gerade dann. Man sieht das Entgegenkommen als Investition in geringere Lohnkosten.

Mit viel Geld hätte man vermutlich auch deutsche Hausfrauen aus ihrer Küche locken können. Aber das wollte keiner ausgeben.

Wobei wir an dieser Stelle wieder bei der betrieblichen Sicht sind. Für Lohnverhandlungen der Tarifparteien ist die Verfügbarkeit der Italienerinnen die entscheidende Komponente. Wenn der Arbeitgeber sagen kann: "Ihr seid zu teuer, ich hole lieber mehr Italienerinnen" ist der Gewerkschaft das Druckmittel genommen.



Auch ein interessanter Aspekt. Um die Beschäftigung zu erhalten, muss das Wirtschaftswachstum proportional zur Produktivitätssteigerung verlaufen. Bei Vollbeschäftigung und daraus resultierendem hohem Lohnniveau darf die Produktivitätssteigerung gern ein wenig höher ausfallen.

Ich gebe da mehr dir recht als Chronos.
Denn: Die Behauptung, es bekamen doch alle das gleiche, die Leute wurden ja gebraucht.
Ich entgegne, viele Länder wenn Löhne explodieren sehen kommen Sonderboni, Übertarifliche Zuwendungen etc dann versuchen die zu das zu drücken mit Fremd- oder Gastarbeitern.

Chronos
06.06.2016, 14:34
Das solltest Du vielleicht ein wenig genauer ausführen.
Der von mir benutzte Begriff von der Gleichmacherei war nicht ganz angemessen. Ungerecht wäre wohl die richtige Bezeichnung.

Ein mir bekanntes Beispiel: Ein oberer Dienstgrad in der früheren DDR-Wismut wurde nach der Wiedervereinigung direkt in die westdeutsche Bergbau-Knappschaft übernommen und bekommt heute eine Rente von über 4.000 Euro.

Das halte ich für eine ungerechte "Gleichmacherei" zu Lasten der hiesigen Bergbau-Leute und völlig unangemessen - wobei ich keinesfalls die Lösungen der Rentenanpassungen nach der Wiedervereinigung in toto für falsch erklären möchte.


Das mit der Kapitaldeckung kann eine böse Sache sein. GM-Rentner könnten Dir da sicherlich mehr darüber erzählen, und in der Politik von FED und EZB der letzten Jahre schmilzt die Kapitaldecke wie Butter in der Sonne.

Die Umlagefinanzierung kommt der Realität näher. Das Brot, das der Rentner heute essen will, konnte er nicht vor Jahrzehnten zurücklegen, dafür musste im letzten Jahr ein Bauer säen und ernten und gestern ein Bäcker backen.

Nicht dass ich jetzt die Umlage als Ideal anpreisen möchte, aber die Verteufelung der Umlage zu Gunsten von Kapital ist auch nicht das Gelbe vom Ei.
Lies Dich mal in das CPF-System von Singapur ein. Ist zwar ziemlich kompliziert mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Anteilen und den Investitionen in den lokalen Immobilienmarkt, aber die Entkopplung vom reinen volatilen Kapitalmarkt mit dessen Zinsrisiken hat schon viele Vorteile und Sicherheiten.

Der Vorteil ist, dass der Eigentümer des Kontos nur unter sehr strengen Auflagen an sein Geld kommt (dessen Anwachsen er jederzeit mitverfolgen kann) und praktisch zwangsweise in Immobilien als Altersvorsorge investieren muss, wenn er das Geld nicht liegen lassen will.

Das System setzt natürlich eine um das Wohl der Bürger besorgte Regierung voraus, die ich in der BRD allerdings nirgends erkennen kann.

Chronos
06.06.2016, 14:39
Ich gebe da mehr dir recht als Chronos.
Denn: Die Behauptung, es bekamen doch alle das gleiche, die Leute wurden ja gebraucht.
Ich entgegne, viele Länder wenn Löhne explodieren sehen kommen Sonderboni, Übertarifliche Zuwendungen etc dann versuchen die zu das zu drücken mit Fremd- oder Gastarbeitern.
Bei den seinerzeitigen, regelmäßigen Lohnerhöhungen von knapp unter 10 % war eine Bremse des Lohnanstieges zur Vermeidung einer Überhitzung volkswirtschaftlich absolut richtig.

Wenn die jährlichen Lohnanstiege deutlich über der Inflationsrate liegen, heizt man die eh schon sehr gute Konjunktur und die Preisspirale noch weiter an - mit der Folge, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit leidet.

Skorpion968
06.06.2016, 14:41
Lies Dich mal in das CPF-System von Singapur ein. Ist zwar ziemlich kompliziert mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Anteilen und den Investitionen in den lokalen Immobilienmarkt, aber die Entkopplung vom reinen volatilen Kapitalmarkt mit dessen Zinsrisiken hat schon viele Vorteile und Sicherheiten.

Der Vorteil ist, dass der Eigentümer des Kontos nur unter sehr strengen Auflagen an sein Geld kommt (dessen Anwachsen er jederzeit mitverfolgen kann) und praktisch zwangsweise in Immobilien als Altersvorsorge investieren muss, wenn er das Geld nicht liegen lassen will.

Ganz genau. Und bei der nächsten Immobilienblase fällt die Luftnummer in sich zusammen. :crazy:

Chronos
06.06.2016, 14:46
Ganz genau. Und bei der nächsten Immobilienblase fällt die Luftnummer in sich zusammen. :crazy:
War natürlich klar, dass du mit deinen abgedroschenen Plattitüden auch noch deinen abgestandenen Senf dazu geben musst.

In jenem von mir zitierten Land ist bisher noch gar nichts zusammengebrochen, weil der Immobilienmarkt strenger staatlicher Kontrolle unterliegt und ein eigenes staatliches Programm, das HDB = Housing Development Board, sehr umsichtig agiert.

Diese vom dortigen Rentensystem geförderten Immobilien unterliegen einer strikten Verkaufs- und Spekulationskontrolle.

Wenn ihr linken Spinner euch doch bloß ein bisschen besser über Fakten und Hintergründe informieren würdet, bevor ihr euren Pawlow-getriggerten Mist auskotzt.

FranzKonz
06.06.2016, 14:51
Bei den seinerzeitigen, regelmäßigen Lohnerhöhungen von knapp unter 10 % war eine Bremse des Lohnanstieges zur Vermeidung einer Überhitzung volkswirtschaftlich absolut richtig.

Wenn die jährlichen Lohnanstiege deutlich über der Inflationsrate liegen, heizt man die eh schon sehr gute Konjunktur und die Preisspirale noch weiter an - mit der Folge, dass die internationale Wettbewerbsfähigkeit leidet.

Das mag ja sein, aber um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Exportweltmeisters mache ich mir nur wenig Sorgen. Die Überfremdung hingegen missfällt mir sehr.

Außerdem missfällt mir dieser harte Eingriff des Staats in den Markt, die Subventionierung der Industriellen auf Kosten der Arbeitnehmer.

Skorpion968
06.06.2016, 14:57
War natürlich klar, dass du mit deinen abgedroschenen Plattitüden auch noch deinen abgestandenen Senf dazu geben musst.

In jenem von mir zitierten Land ist bisher noch gar nichts zusammengebrochen, weil der Immobilienmarkt strenger staatlicher Kontrolle unterliegt und ein eigenes staatliches Programm, das HDB = Housing Development Board, sehr umsichtig agiert.

Diese vom dortigen Rentensystem geförderten Immobilien unterliegen einer strikten Verkaufs- und Spekulationskontrolle.

Wenn ihr linken Spinner euch doch bloß ein bisschen besser über Fakten und Hintergründe informieren würdet, bevor ihr euren Pawlow-getriggerten Mist auskotzt.

Jaja, das haben die gierigen Spinner in den USA auch verzapft, bevor ihnen die Blase um die Ohren flog. Ich kann dieses Kapitalmarktgeschwätz nicht mehr ernst nehmen. Wenn du bei einer anwachsenden Bevölkerung eine sichere Altersversorgung über Immobilien haben willst, muss es logischerweise auch stetiges Wachstum im Immobilienmarkt geben. Und schon hast du die Voraussetzungen für die nächste Blase geschaffen.

Das einzige System, das noch nie zusammengebrochen ist, ist die umlagefinanzierte Altersversorgung.

FranzKonz
06.06.2016, 15:02
Der von mir benutzte Begriff von der Gleichmacherei war nicht ganz angemessen. Ungerecht wäre wohl die richtige Bezeichnung.

Ein mir bekanntes Beispiel: Ein oberer Dienstgrad in der früheren DDR-Wismut wurde nach der Wiedervereinigung direkt in die westdeutsche Bergbau-Knappschaft übernommen und bekommt heute eine Rente von über 4.000 Euro.

Das halte ich für eine ungerechte "Gleichmacherei" zu Lasten der hiesigen Bergbau-Leute und völlig unangemessen - wobei ich keinesfalls die Lösungen der Rentenanpassungen nach der Wiedervereinigung in toto für falsch erklären möchte.

Die Eingliederung der neuen Länder machte eine Lösung erforderlich, und die konnte per Definition eigentlich nicht wirklich gerecht sein. Weil das aber eine einmalige Geschichte ist, mache ich mir darüber ehrlich gesagt keine großen Gedanken.

Wenn Du aber die Frage schon aufwirfst: Wie hätte eine Rentenfinanzierung für die Genossen aussehen sollen, wenn wir statt einer umlagefinanzierten eine kapitalgedeckte Rente gehabt hätten?



Lies Dich mal in das CPF-System von Singapur ein. Ist zwar ziemlich kompliziert mit Arbeitgeber- und Arbeitnehmer-Anteilen und den Investitionen in den lokalen Immobilienmarkt, aber die Entkopplung vom reinen volatilen Kapitalmarkt mit dessen Zinsrisiken hat schon viele Vorteile und Sicherheiten.

Der Vorteil ist, dass der Eigentümer des Kontos nur unter sehr strengen Auflagen an sein Geld kommt (dessen Anwachsen er jederzeit mitverfolgen kann) und praktisch zwangsweise in Immobilien als Altersvorsorge investieren muss, wenn er das Geld nicht liegen lassen will.

Das System setzt natürlich eine um das Wohl der Bürger besorgte Regierung voraus, die ich in der BRD allerdings nirgends erkennen kann.

Für uns also unbrauchbar. :D

Spaß beiseite: Vermutlich wäre ein gemischtes System das Stabilste.

opppa
06.06.2016, 15:07
.. da gebe ich dir absolut Recht ...

Was sie sich in ihrer Heimat nicht vorstellen können, ist, daß die Lebenshaltungskosten so hoch sind.

Ich erinnere mich (gerne) an die erstaunten Gesichter, wenn die Leute da unten hörten, wieviel ein Brot oder eine Wohnung kostet!
(Aber das wird (aus Sicherheitsgründen) in der Werbung der Schlepper nicht erwähnt)

:D

Chronos
06.06.2016, 15:09
Das mag ja sein, aber um die internationale Wettbewerbsfähigkeit des Exportweltmeisters mache ich mir nur wenig Sorgen. Die Überfremdung hingegen missfällt mir sehr.
Damals machte man sich eben Sorgen. Die überhitzte Konjunktur durch das Wirtschaftswunder war eben ziemlich anfällig und diesen erreichten Status wollte man nicht durch übertriebene Lohnsteigerungen gefährden.

Zudem war das angedachte System eines rotierenden Austauschs der Gastarbeiter durchaus richtig. Erst Cognac-Willy und seine gelben Kumpane haben dieses System gekippt und die Schleusen für Millionen Türken geöffnet.


Außerdem missfällt mir dieser harte Eingriff des Staats in den Markt, die Subventionierung der Industriellen auf Kosten der Arbeitnehmer.
Das ist zweifellos richtig, aber hat Dir die Gier der Gewerkschaften zu jener Zeit nicht auch missfallen?

Ich darf an den Spruch eines Gewerkschaft-Fuzzis aus jenen Jahren erinnern: "Wir werden jetzt die Belastbarkeit der deutschen Wirtschaft testen."

Das Ergebnis waren ein halbes Dutzend aus Deutschland vertriebener Branchen. Darunter auch die Branche, in der ich arbeitete und ich dann meiner Branche nach Fernost nachreisen musste.

FranzKonz
06.06.2016, 15:10
Jaja, das haben die gierigen Spinner in den USA auch verzapft, bevor ihnen die Blase um die Ohren flog. Ich kann dieses Kapitalmarktgeschwätz nicht mehr ernst nehmen. Wenn du bei einer anwachsenden Bevölkerung eine sichere Altersversorgung über Immobilien haben willst, muss es logischerweise auch stetiges Wachstum im Immobilienmarkt geben. Und schon hast du die Voraussetzungen für die nächste Blase geschaffen.

Das einzige System, das noch nie zusammengebrochen ist, ist die umlagefinanzierte Altersversorgung.

Dieses besserwisserische Gekeife nervt, und der Zusammenbruch der umlagefinanzierten Altersversorgung ist in Deutschland bereits vor Jahren erfolgt. Der Zuschuss des Bundes an die Rentenversicherung macht inzwischen rund ein Viertel des Bundeshaushalts aus.

OneDownOne2Go
06.06.2016, 15:16
Skorpion ist raus, gibt genug andere Themen, die dieser dogmatische Dummschwätzer schon geschreddert hat, das muss hier nicht auch noch sein...

Chronos
06.06.2016, 15:21
Jaja, das haben die gierigen Spinner in den USA auch verzapft, bevor ihnen die Blase um die Ohren flog. Ich kann dieses Kapitalmarktgeschwätz nicht mehr ernst nehmen. Wenn du bei einer anwachsenden Bevölkerung eine sichere Altersversorgung über Immobilien haben willst, muss es logischerweise auch stetiges Wachstum im Immobilienmarkt geben. Und schon hast du die Voraussetzungen für die nächste Blase geschaffen.

Das einzige System, das noch nie zusammengebrochen ist, ist die umlagefinanzierte Altersversorgung.

Ich weiss nicht, ob du der englischen Sprache mächtig bist, aber falls doch, solltest du ganz einfach mal die folgenden Links lesen, bevor du unqualifiziert bei diesem Thema mitquakst:

https://www.cpf.gov.sg/Members/Schemes/schemes/housing/public-housing-scheme

http://www.hdb.gov.sg/cs/infoweb/residential/buying-a-flat/new/cpf-housing-grants-for-hdb-flats


Und vor allem hier die Maßnahmen der Regierung, um den Immobilienmarkt zu stabilisieren:


Additional Measures To Ensure A Stable And Sustainable Property Market

Singapore, 11 January 2013

1. The Government announced today a comprehensive package of measures to cool the residential property market. It also introduced a Seller’s Stamp Duty on industrial properties for the first time, to discourage speculative activity in the industrial market.

usw.

http://www.mas.gov.sg/news-and-publications/media-releases/2013/additional-measures-to-ensure-a-stable-and-sustainable-property-market.aspx



Es gibt dort keine Immobilienblase aus lauter Luft - wie in den USA....

FranzKonz
06.06.2016, 15:27
Damals machte man sich eben Sorgen. Die überhitzte Konjunktur durch das Wirtschaftswunder war eben ziemlich anfällig und diesen erreichten Status wollte man nicht durch übertriebene Lohnsteigerungen gefährden.

Was uns zu dem Thema "Brauchen wir Zuwanderung, und wenn ja, wie viel?" bringt.


Zudem war das angedachte System eines rotierenden Austauschs der Gastarbeiter durchaus richtig.

Es gefiel der Wirtschaft überhaupt nicht. Kaum hatte einer die nötigen Fertigkeiten und Kenntnisse, schon musste er wieder gehen.


Erst Cognac-Willy und seine gelben Kumpane haben dieses System gekippt und die Schleusen für Millionen Türken geöffnet.

Derlei Gekeife ist nicht zielführend.



Das ist zweifellos richtig, aber hat Dir die Gier der Gewerkschaften zu jener Zeit nicht auch missfallen?

Eine seltsame Sicht auf die freie Marktwirtschaft. :D

Spaß beiseite: Die Gewerkschaften konnten zweifellos ihre Macht auf Grund der Situation am Arbeitsmacht nutzen und teilweise auch mißbrauchen. Dennoch stellt sich die Frage, ob dieser staatliche Eingriff in den Arbeitsmarkt damals gerechtfertigt war und heute noch ist.


Ich darf an den Spruch eines Gewerkschaft-Fuzzis aus jenen Jahren erinnern: "Wir werden jetzt die Belastbarkeit der deutschen Wirtschaft testen."

Ist das nicht legitim?


Das Ergebnis waren ein halbes Dutzend aus Deutschland vertriebener Branchen. Darunter auch die Branche, in der ich arbeitete und ich dann meiner Branche nach Fernost nachreisen musste.

Womit wir wieder auf einer bereits gestellten Frage auflaufen: Hat Dein Betrieb, Deine Branche durch den Zustrom billiger Arbeitskräfte die notwendige Automatisierung verpennt?

Chronos
06.06.2016, 15:50
Was uns zu dem Thema "Brauchen wir Zuwanderung, und wenn ja, wie viel?" bringt.
Zu jener Zeit war die Anwerbung von südeuropäischen Gastarbeitern sicher richtig, denn der heimische Arbeitskräftemarkt war leergefegt.


Es gefiel der Wirtschaft überhaupt nicht. Kaum hatte einer die nötigen Fertigkeiten und Kenntnisse, schon musste er wieder gehen.
Die angeworbenen Leute wurden ja nur für relativ einfache Tätigkeiten eingesetzt und konnten in kurzer Zeit angelernt werden.
Schlimm wurde es erst mit den Türken und _Innen, denen man bei uns in Kursen Schreiben und Rechnen beibringen musste und sie an unproduktiven Lehr-Produktionsbändern an die Tätigkeit in Produktionsabläufen gewöhnen musste.


Derlei Gekeife ist nicht zielführend.
Dann schreibe ich es eben ganz emotionslos, aber sachlich-inhaltlich trotzdem nicht anders:

Die rotgelbe Koaltion aus SPD und FDP hat Anfang der Siebziger den Familiennachzug ermöglicht und damit erst die endgültige Zuwanderung vieler Millionen Türk_Innen getriggert.




Eine seltsame Sicht auf die freie Marktwirtschaft. :D

Spaß beiseite: Die Gewerkschaften konnten zweifellos ihre Macht auf Grund der Situation am Arbeitsmacht nutzen und teilweise auch mißbrauchen. Dennoch stellt sich die Frage, ob dieser staatliche Eingriff in den Arbeitsmarkt damals gerechtfertigt war und heute noch ist.

Ich hielt es in dieser Form für erforderlich und gerechtfertigt.


Womit wir wieder auf einer bereits gestellten Frage auflaufen: Hat Dein Betrieb, Deine Branche durch den Zustrom billiger Arbeitskräfte die notwendige Automatisierung verpennt?
Jein.

Man hat Anfang der Siebziger halbherzig damit begonnen, indem man Prüf- und Justiervorgänge mittels automatisierter Logik-Geräte verenfachte, aber das war noch sehr weit von einer eigentlichen Automatisierung entfernt.

Die erste vollautomatische Fabrik habe ich Anfang der Achtziger in Japan gesehen. In einer riesigen Halle liefen nur noch eine Handvoll Techniker herum und die weitestgehend vollautomatisch arbeitende Anlage ließ pro Tag runde 4.000 VHS-Geräte in die Kartons gleiten.

Aber auch da zeigte sich schon ein Grundproblem. Während die Japaner die Geräte so konstruiert hatten, dass man mit nur minimalen Abweichungen die Geräte überall auf der Welt verkaufen konnte (auch und gerade in den USA mit deren rigiden UL-Vorschriften), werkelte unsere Produktion noch an speziellen, spezifischen Geräte-Ausführungen für jeden Export-Markt, also PAL für Mitteleuropa, SECAM für Frankreich und assoziierte Länder, NTSC für die USA usw.

Ich bin im Moment zeitlich etwas knapp, werde aber heute Abend oder im Lauf des morgigen Tages noch etwas zu diesem Thema schreiben, falls gewünscht.

Man liest sich..... :D

FranzKonz
06.06.2016, 16:33
Zu jener Zeit war die Anwerbung von südeuropäischen Gastarbeitern sicher richtig, denn der heimische Arbeitskräftemarkt war leergefegt.


Die angeworbenen Leute wurden ja nur für relativ einfache Tätigkeiten eingesetzt und konnten in kurzer Zeit angelernt werden.
Schlimm wurde es erst mit den Türken und _Innen, denen man bei uns in Kursen Schreiben und Rechnen beibringen musste und sie an unproduktiven Lehr-Produktionsbändern an die Tätigkeit in Produktionsabläufen gewöhnen musste.


Dann schreibe ich es eben ganz emotionslos, aber sachlich-inhaltlich trotzdem nicht anders:

Die rotgelbe Koaltion aus SPD und FDP hat Anfang der Siebziger den Familiennachzug ermöglicht und damit erst die endgültige Zuwanderung vieler Millionen Türk_Innen getriggert.

Das scheint auch inhaltlich nicht richtig zu sein.


Eine zweite Phase der Einwanderung ist in der Zeit nach dem alle Vertragsländer betreffenden allgemeinen Anwerbestopp am 23. November 1973 zu sehen, in der ein verstärkter Familiennachzug erfolgte.

Bereits Ende der 1960er und Anfang der 1970er Jahre war bei türkischen genauso wie bei Gastarbeitern anderer Herkunft Familiennachzug zu beobachten. Hierdurch mehrten sich in der deutschen Diskussion die Zweifel an einer sinnvollen Kosten-Nutzen-Abwägung bezüglich der Beschäftigung ausländischer Arbeitnehmer sowie die Angst vor sozialen Konflikten.[9]

Der als Reaktion darauf zu verstehende Anwerbestopp am 23. November 1973 und die damit einhergehende Regelung, Einwanderung in die Bundesrepublik nur noch im Zusammenhang mit Eheschließung oder Familienzusammenführung zuzulassen, löst Ängste bezüglich eventuell folgender, noch strengerer Maßnahmen aus. Dies verhinderte die beabsichtigte Konsolidierung der Ausländerzahlen und führte stattdessen zu einem deutlichen Anstieg insbesondere der türkischen Wohnbevölkerung in Deutschland.

Der Migrationswissenschaftler Karl-Heinz Meier-Braun bemerkte hierzu:

„Der Anwerbestop forderte den Familiennachzug [...] geradezu heraus. Das gilt auch für eine Maßnahme aus dem Jahre 1975, als die Kindergeldsätze für ausländische Kinder, die im Heimatland geblieben waren, gekürzt wurden. Die Statistik zeigt deutlich, wie die Zahl der Zuzüge durch diese beiden Maßnahmen angestiegen ist.“[9]
Helmut Schmidt, seinerzeit Bundeskanzler, ergänzte diesbezüglich im Jahr 2009:

„Ich habe die weitere Zuwanderung von Ausländern gestoppt, ganz leise, weil ich keine Ausländerfeindlichkeit provozieren wollte. [...] Erst haben wir die Anwerbung aufgehoben, dann haben wir die Rückkehr in die Heimatländer erleichtert, so dass wir am Ende meiner Regierungszeit [1982] nur genauso viele Ausländer hatten wie am Anfang. Zu Zeiten von Helmut Kohl hat sich die Zahl später verdoppelt.“[5]

Silencer
06.06.2016, 17:23
Dieses besserwisserische Gekeife nervt, und der Zusammenbruch der umlagefinanzierten Altersversorgung ist in Deutschland bereits vor Jahren erfolgt. Der Zuschuss des Bundes an die Rentenversicherung macht inzwischen rund ein Viertel des Bundeshaushalts aus.

Der Zuschuss des Bundes an die Rentenversicherung kompensiert immer noch nicht die Ausgaben des Bundes, mit welchen die deutsche Vereinigung bezahlt worden war und immer noch wird. Darüber hinaus wurden viele Rentenversicherungsfremde Leistungen der Rentenversicherung durch den Bund aufgebrummt, um Privatkapital zu verschonen. Also hat Skorpion recht und du nicht. Ohne die Rentenversicherung der Arbeitnehmer wären eure kapitalgedeckten "Produkte" schon längst Makulatur. Vergisst man leider sehr schnell.
Umlagenfinanzierte Rentenversicherung macht die Regierung auch damit kaputt, weil sie die Zusammensetzung des hier lebenden Volkes nicht entsprechend gesteuert und gefördert hat, sondern durch falsche Zuwanderung zersetzt hat. Es wird schwer aus dieser Situation noch irgendwann raus zu kommen. Auch der Verlußt der Kontrolle über das Geld spielt hier eine große Rolle.

black_swan
06.06.2016, 17:30
flüchtlinge sollen die demokratie zerstören und sind nur mittel zum zweck für eine perverse politik !!!!!

- man möchte europa zerstören und vor allem hier die totale sklaverei einführen !!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!!

Chronos
06.06.2016, 18:46
Das scheint auch inhaltlich nicht richtig zu sein.
Genau das war das Problem der rotgelben Koalition!

Man verhängte den Anwerbestopp, versäumte aber, den zwangsläufig erfolgenden Familiennachzug ebenfalls durch geeignete Maßnahmen zu bremsen.

1973 war das Jahr des Schleusenöffnens. Anstatt das seit Jahren vor sich hin gammelnde Rotationsprinzip (dies hatten zuvor die schwarzgelben Koalitionen klar verpennt) nun endlich durchzusetzen und den Familiennachzug zu stoppen, ließ man die Dinge einfach weiterlaufen.

An den Folgen dieser Untätigkeit leiden wir heute noch - zusätzlich zu den vielen Millionen, die danach noch dazu kamen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu:


1973-1979 Anwerbestopp und Konsolidierung der Ausländerbeschäftigung

Die zweite Phase bundesdeutscher Ausländerpolitik von 1973 bis 1979 war primär durch den Zuzug von Familienangehörigen, also von Ehegatten und Kindern der zuvor angeworbenen Arbeitnehmer, geprägt. Sie zielte jedoch auf eine vorübergehende Eingliederung für die Familien ab, die sich dauerhaft niederlassen wollten. Sie erhielten auf Grundlage des Ausländergesetzes von 1965 eine Aufenthalts- bzw. Zuzugsgenehmigung.

Die Verhängung des Anwerbestopps forderte den Familiennachzug geradezu heraus: Er war die einzig noch zugelassene Form von Zuwanderung. Außerdem stellte die Bundesregierung den Migrantenfamilien, die sich dauerhaft niederließen, eine bessere Eingliederungspolitik in Aussicht. Diese zweite Phase wird als "Phase der Konsolidierung der Ausländerbeschäftigung" bezeichnet..

http://www.bpb.de/gesellschaft/migration/dossier-migration/56377/migrationspolitik-in-der-brd?p=all


Und so addierte sich ein weiteres Versäumnis der BRD-Regierungen zu den schon vorher begangenen.

Chronos
06.06.2016, 19:06
(....)

Womit wir wieder auf einer bereits gestellten Frage auflaufen: Hat Dein Betrieb, Deine Branche durch den Zustrom billiger Arbeitskräfte die notwendige Automatisierung verpennt?
Diese Frage kann unmöglich mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantwortet werden.

Es waren unzählige Gründe, die gerade in der Elektronik-Branche dazu führten, dass man im alten Trott weitermachte und die durchgreifende und konsequente Automatisierung verschlief oder zumindest erheblich verzögert und nur halbherzig anpackte.

Mal ganz abgesehen von den enormen finanziellen Kraftakten für eine durchgreifende Automatisierung waren auch die "Vorprodukte", also die Bauteile wie Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Transistoren usw. durch die Trödelei von deren Herstellern noch lange nicht für eine Automatisierung geeignet.

Während man in Japan bereits die SMD-Bauteile herstellte und die ersten großen Bestückungsautomaten beherrschte (die sogenannten "Pick 'n Place"-Panasert-Maschinen) und breit in die den Produktionen einsetzte, wo die Platinen dann wie mit Nähmaschinen vollgenagelt wurden, bestückte man hier in Deutschland noch manuell mit vielen Frauen an den Bändern.

Auch die Entwicklungsseite war bei den Japanern besser auf Automatisierung eingestimmt. Das fing mit den Platinen-Layouts an und ging über eine wesentlich verfeinerte Ätztechnik (Doppelseitig, aufgedruckte passive Bauteile usw.) bis hin zu gedruckten Flachverbindern zwischen den einzelnen Baugruppen.

Hier machte man noch auf zeitaufwendige Kabelbäume, während die Japaner bereits "Board on Board" machten.

Es würde jetzt ein halbes Buch füllen, was hinsichtlich Automatisierung bei uns so alles verpennt wurde, aber das würde jetzt den Rahmen hier sprengen.

Nur eines noch, was mich bei meinem Pendeln zwischen den beiden Welten bis tief ins Mark erschütterte:

Während bei uns in den Labors und Konstruktionsbüros die überwiegende Mehrzahl der Ingenieure, Konstrukteure und Techniker schon um 16:29 Uhr an den Stempeluhren wartete, um bloß nicht das Ende der Kernzeit um 16:30 Uhr zu verpassen und dann flugs das Treppenhaus hinunter zu eilen, musste ich in Asien so gegen 21:30 Uhr einige der lokalen Ingenieure aus der Bude hinauskomplimentieren, weil ich die Türe abschließen wollte. Die hatten sich so in ihre Projekte verbissen, dass sie beinahe den Feierabend versäumten.

Vielleicht sagt Dir dieses kleine Detail, was - unter anderem - bei uns auch noch in die falsche Richtung lief.

FranzKonz
06.06.2016, 19:53
Diese Frage kann unmöglich mit einem klaren "Ja" oder "Nein" beantwortet werden.

Es waren unzählige Gründe, die gerade in der Elektronik-Branche dazu führten, dass man im alten Trott weitermachte und die durchgreifende und konsequente Automatisierung verschlief oder zumindest erheblich verzögert und nur halbherzig anpackte.

Mal ganz abgesehen von den enormen finanziellen Kraftakten für eine durchgreifende Automatisierung waren auch die "Vorprodukte", also die Bauteile wie Widerstände, Kondensatoren, Spulen, Transistoren usw. durch die Trödelei von deren Herstellern noch lange nicht für eine Automatisierung geeignet.

Während man in Japan bereits die SMD-Bauteile herstellte und die ersten großen Bestückungsautomaten beherrschte (die sogenannten "Pick 'n Place"-Panasert-Maschinen) und breit in die den Produktionen einsetzte, wo die Platinen dann wie mit Nähmaschinen vollgenagelt wurden, bestückte man hier in Deutschland noch manuell mit vielen Frauen an den Bändern.

Auch die Entwicklungsseite war bei den Japanern besser auf Automatisierung eingestimmt. Das fing mit den Platinen-Layouts an und ging über eine wesentlich verfeinerte Ätztechnik (Doppelseitig, aufgedruckte passive Bauteile usw.) bis hin zu gedruckten Flachverbindern zwischen den einzelnen Baugruppen.

Hier machte man noch auf zeitaufwendige Kabelbäume, während die Japaner bereits "Board on Board" machten.

Es würde jetzt ein halbes Buch füllen, was hinsichtlich Automatisierung bei uns so alles verpennt wurde, aber das würde jetzt den Rahmen hier sprengen.

Bis hierhin würde ich ein klare "Ja" für verpennte Automatisierung aus Deinem Text lesen. Wobei viele relativ kleine Firmen sicher auch nicht die Finanzkraft hatten, die Umstellung zu stemmen. Ich denke da zum Beispiel an Uher, Dual, Elac, Saba und wie sie alle hießen. Die Japaner förderten schon recht früh die Konzentration auf relativ große Unternehmen.


Nur eines noch, was mich bei meinem Pendeln zwischen den beiden Welten bis tief ins Mark erschütterte:

Während bei uns in den Labors und Konstruktionsbüros die überwiegende Mehrzahl der Ingenieure, Konstrukteure und Techniker schon um 16:29 Uhr an den Stempeluhren wartete, um bloß nicht das Ende der Kernzeit um 16:30 Uhr zu verpassen und dann flugs das Treppenhaus hinunter zu eilen, musste ich in Asien so gegen 21:30 Uhr einige der lokalen Ingenieure aus der Bude hinauskomplimentieren, weil ich die Türe abschließen wollte. Die hatten sich so in ihre Projekte verbissen, dass sie beinahe den Feierabend versäumten.

Vielleicht sagt Dir dieses kleine Detail, was - unter anderem - bei uns auch noch in die falsche Richtung lief.

In dem Bereich habe ich in Deutschland die Erfahrung gemacht, dass die Kultur in verschiedenen Unternehmen völlig unterschiedlich war. Teilweise fiel wirklich um 5 der Hammer, in anderen Unternehmen wurde geschafft, bis das Ziel erreicht war. Ich kann mich an einen Fall erinnern, wo ein Projekt vor der Branchenmesse abgeschlossen sein sollte. Da habe ich mich als Externer fürchterlich über die Gezwergschaftskasper im Betriebsrat geärgert, die sich über die Überstunden aufregten. Das Ende vom Lied war, dass die Mitarbeiter um 5 zur Stechuhr gingen und mindestens bis 8 weitermachten. Die Geschäftsleitung hat das mit 14 Tagen Sonderurlaub für die betroffene Truppe honoriert.

In anderen Firmen gab es generell ein Spannungsverhältnis. Da ging in dieser Hinsicht gar nichts, weder ein Entgegenkommen von der GF, noch in die andere Richtung. Allgemein würde ich sagen, dass in eigentümergeführten Unternehmen in dieser Hinsicht regelmäßig ein besseres Verhältnis herrschte.

FranzKonz
06.06.2016, 20:15
Genau das war das Problem der rotgelben Koalition!

Man verhängte den Anwerbestopp, versäumte aber, den zwangsläufig erfolgenden Familiennachzug ebenfalls durch geeignete Maßnahmen zu bremsen.

1973 war das Jahr des Schleusenöffnens. Anstatt das seit Jahren vor sich hin gammelnde Rotationsprinzip (dies hatten zuvor die schwarzgelben Koalitionen klar verpennt) nun endlich durchzusetzen und den Familiennachzug zu stoppen, ließ man die Dinge einfach weiterlaufen.

An den Folgen dieser Untätigkeit leiden wir heute noch - zusätzlich zu den vielen Millionen, die danach noch dazu kamen.

Die Bundeszentrale für politische Bildung schreibt dazu:



Und so addierte sich ein weiteres Versäumnis der BRD-Regierungen zu den schon vorher begangenen.

Du bist wirklich ein sehr treuer schwarzer Parteigänger. ;)

Die Union hat's gut gemacht, weil sie die Leute aktiv holte, die bösen Sozis haben es schlecht gemacht, weil sie den Zuzug nicht aktiv verhinderten.

Dazu noch mal aus Wikipedia:

Helmut Schmidt, seinerzeit Bundeskanzler, ergänzte diesbezüglich im Jahr 2009:


„Ich habe die weitere Zuwanderung von Ausländern gestoppt, ganz leise, weil ich keine Ausländerfeindlichkeit provozieren wollte. [...] Erst haben wir die Anwerbung aufgehoben, dann haben wir die Rückkehr in die Heimatländer erleichtert, so dass wir am Ende meiner Regierungszeit [1982] nur genauso viele Ausländer hatten wie am Anfang. Zu Zeiten von Helmut Kohl hat sich die Zahl später verdoppelt.“[5]

FranzKonz
06.06.2016, 20:21
Der Zuschuss des Bundes an die Rentenversicherung kompensiert immer noch nicht die Ausgaben des Bundes, mit welchen die deutsche Vereinigung bezahlt worden war und immer noch wird. Darüber hinaus wurden viele Rentenversicherungsfremde Leistungen der Rentenversicherung durch den Bund aufgebrummt, um Privatkapital zu verschonen. Also hat Skorpion recht und du nicht. Ohne die Rentenversicherung der Arbeitnehmer wären eure kapitalgedeckten "Produkte" schon längst Makulatur. Vergisst man leider sehr schnell.
Umlagenfinanzierte Rentenversicherung macht die Regierung auch damit kaputt, weil sie die Zusammensetzung des hier lebenden Volkes nicht entsprechend gesteuert und gefördert hat, sondern durch falsche Zuwanderung zersetzt hat. Es wird schwer aus dieser Situation noch irgendwann raus zu kommen. Auch der Verlußt der Kontrolle über das Geld spielt hier eine große Rolle.

Der Mythos ist zwar nicht totzukriegen, aber bisher konnte ihn mir noch niemand vorrechnen.

Davon abgesehen ist die Selbstbedienungsmentalität unserer Politiker natürlich ein wesentliches Argument gegen die gesetzliche Rente, wie auch immer sie gestaltet ist.

hamburger
06.06.2016, 21:44
Der Mythos ist zwar nicht totzukriegen, aber bisher konnte ihn mir noch niemand vorrechnen.

Davon abgesehen ist die Selbstbedienungsmentalität unserer Politiker natürlich ein wesentliches Argument gegen die gesetzliche Rente, wie auch immer sie gestaltet ist.

Du solltest dir lieber mal die Zahlen ansehen. Ein Teil ist in der Teufelstabelle zu finden....auch dir kann man raten, lesen bildet:D

FranzKonz
06.06.2016, 22:20
Du solltest dir lieber mal die Zahlen ansehen. Ein Teil ist in der Teufelstabelle zu finden....auch dir kann man raten, lesen bildet:D

Blöde Sprüche brauchst Du mir nicht beizubringen, die kann ich selbst. Vorrechnen ist angesagt.

hamburger
06.06.2016, 23:14
Blöde Sprüche brauchst Du mir nicht beizubringen, die kann ich selbst. Vorrechnen ist angesagt.

Du bist doch sonst so klug

http://www.bohrwurm.net/029.Rentenklautabelle.htm

http://www.adg-ev.de/index.php/publikationen/publikationen-altersvorsorge/297-versicherungsfremde-leistungen-nach-vdrdrv-von-1957-bis-2011-teufel-tabelle

Dazu noch eine Stellungnahme der Verbrecher des Bundesverfassungsgerichts, die die Rechtsverletzung nicht ahnden wollten...und eine Beschwerde danach einfach nicht angenommen haben.
Da war der Freisler noch harmlos dagegen..
http://archiv.randzone-online.de/art/art050606.htm

Chronos
07.06.2016, 10:29
Bis hierhin würde ich ein klare "Ja" für verpennte Automatisierung aus Deinem Text lesen. Wobei viele relativ kleine Firmen sicher auch nicht die Finanzkraft hatten, die Umstellung zu stemmen. Ich denke da zum Beispiel an Uher, Dual, Elac, Saba und wie sie alle hießen. Die Japaner förderten schon recht früh die Konzentration auf relativ große Unternehmen.
Tja, und genau da liegt der Hase im Pfeffer!

Wenn wir unsere "Traum-Galerie" an Wirtschaftsministern anschaut, in der es von Flaschen wie Hausmann, Bangemann, Möllemann & Co. nur so wimmelte und deren Credo von einem Ministe Rexrodt dahingehend formuliert wurde: "Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt", was ja nichts anderes als ein politische Offenbarungseid war, braucht man sich über den Zerfall vieler einst zukunftsträchtiger Branchen nicht wundern.

Man lässt es hierzulande ja auch kalt lächelnd zu, dass ein deutsches Vorzeigeunternehmen nach dem anderen von den Chinesen oder anderen ausländischen Konzernen aufgekauft wird, wie die jüngsten Entwicklungen beispielsweise des Noch-Weltmarktführers für Flüssigbetonpumpen, der Firma Putzmeister, eindringlich beweist.

In Japan dagegen hatte das dortige Wirtschafts- und Industrieministerium MITI schnell erkannt, dass nur mittels straffer Koordination die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Industrie gewonnen werden.
Das MITI hatte beispielsweise auch die Export-Offensiven der japanischen Industrie zu einem konzertierten Kraftakt organisiert und gebündelt.

Wenn ich da nur an unsere Flachzangen von Wirtschaftsministern denke, wird mir schon schlecht....



In dem Bereich habe ich in Deutschland die Erfahrung gemacht, dass die Kultur in verschiedenen Unternehmen völlig unterschiedlich war. Teilweise fiel wirklich um 5 der Hammer, in anderen Unternehmen wurde geschafft, bis das Ziel erreicht war. Ich kann mich an einen Fall erinnern, wo ein Projekt vor der Branchenmesse abgeschlossen sein sollte. Da habe ich mich als Externer fürchterlich über die Gezwergschaftskasper im Betriebsrat geärgert, die sich über die Überstunden aufregten. Das Ende vom Lied war, dass die Mitarbeiter um 5 zur Stechuhr gingen und mindestens bis 8 weitermachten. Die Geschäftsleitung hat das mit 14 Tagen Sonderurlaub für die betroffene Truppe honoriert.

In anderen Firmen gab es generell ein Spannungsverhältnis. Da ging in dieser Hinsicht gar nichts, weder ein Entgegenkommen von der GF, noch in die andere Richtung. Allgemein würde ich sagen, dass in eigentümergeführten Unternehmen in dieser Hinsicht regelmäßig ein besseres Verhältnis herrschte.
Kein Wunder, wenn die Gewerkschaften die Leute jahrelang gegen die Unternehmer aufgehetzt haben und ihnen einhämmerten, ja bloß keinen Federstrich oder Hammerschlag mehr zu tun, als das, wozu man unbedingt verpflichtet war.

Chronos
07.06.2016, 10:48
Du bist wirklich ein sehr treuer schwarzer Parteigänger. ;)
Da liegst Du aber weit daneben!

Ich habe in meinem ganzen Leben noch nie CDU gewählt, weil ich seit Jahrzehnten keine politische Heimat hatte.

Mein Standort lag und liegt immer noch irgendwo zwischen Franz Josef Strauß, Franz Schönhuber, August Bebel und Lee Kuan Yew.

Meine letzte Hoffnung liegt jetzt auf der AfD, wobei ich bei denen ständig ein leichtes, nicht bestimmbares Unwohlsein verspüre. Ich hoffe, dass ich mich täusche.


Die Union hat's gut gemacht, weil sie die Leute aktiv holte, die bösen Sozis haben es schlecht gemacht, weil sie den Zuzug nicht aktiv verhinderten.

Dazu noch mal aus Wikipedia:

Helmut Schmidt, seinerzeit Bundeskanzler, ergänzte diesbezüglich im Jahr 2009:
Nee, so einfach wollte ich es nicht ausdrücken. Aber ich weiss, dass da hinter den Kulissen eine Menge an Einflüssen abliefen, von denen wir nur Bruchstücke mitbekommen haben.

Aber wenn Du schon Wiki zitierst, erlaube ich mir, ebenfalls mit einem Zitat aus Wiki auf die Zwänge hinzuweisen, die das Anheuern der Türken forcierte:


.... Beim Zustandekommen des Anwerbeabkommens spielten sowohl wirtschafts-, innen-, als auch außenpolitische Motive eine Rolle.
Hä?

Uuuups, halt, Kommando zurück!

Jetzt bin ich geplättet, aber sowas von!

Vor kurzer Zeit stand in der betreffenden Wiki-Seite noch ein langer Absatz über den Druck der Amis, aus geostrategischen Gründen Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland holen zu müssen. An diese Beschreibung erinnere ich mich noch sehr genau - fast auf den Wortlaut.

Aber wie durch Zauberhand wurde die betreffende Passage aus der Wiki-Seite entfernt. Würde mich nicht wundern, wenn da jemand.......äääähhhh...... die Gedanken sind frei (dachte ich zumindest noch vor ein paar Jahren....).

Lassen wir es damit bewenden. In wenigen Jahren wird es offizielle BRD-Staatsdoktrin sein, dass die BRD die Türken nur deswegen nach Deutschland geholt habe, um hier die Löhne zu drücken.

Sollen eben alle, die diesen Schwindel glauben, damit glücklich werden. Meinetwegen. Mir langsam wurscht.

FranzKonz
07.06.2016, 11:10
Tja, und genau da liegt der Hase im Pfeffer!

Wenn wir unsere "Traum-Galerie" an Wirtschaftsministern anschaut, in der es von Flaschen wie Hausmann, Bangemann, Möllemann & Co. nur so wimmelte und deren Credo von einem Ministe Rexrodt dahingehend formuliert wurde: "Wirtschaft findet in der Wirtschaft statt", was ja nichts anderes als ein politische Offenbarungseid war, braucht man sich über den Zerfall vieler einst zukunftsträchtiger Branchen nicht wundern.

Man lässt es hierzulande ja auch kalt lächelnd zu, dass ein deutsches Vorzeigeunternehmen nach dem anderen von den Chinesen oder anderen ausländischen Konzernen aufgekauft wird, wie die jüngsten Entwicklungen beispielsweise des Noch-Weltmarktführers für Flüssigbetonpumpen, der Firma Putzmeister, eindringlich beweist.

In Japan dagegen hatte das dortige Wirtschafts- und Industrieministerium MITI schnell erkannt, dass nur mittels straffer Koordination die Wettbewerbsfähigkeit der japanischen Industrie gewonnen werden.
Das MITI hatte beispielsweise auch die Export-Offensiven der japanischen Industrie zu einem konzertierten Kraftakt organisiert und gebündelt.

Wenn ich da nur an unsere Flachzangen von Wirtschaftsministern denke, wird mir schon schlecht.....

Die Schuld allein den Wirtschaftsministern zuzuweisen, scheint mir zu kurz gegriffen. Es fehlt offensichtlich auch den Unternehmern an Weitblick. Letztere wehren sich vehement gegen jede Einmischung der Politik, sind aber auch selbst nicht in der Lage, passende Fusionen zu Stande zu bringen. Wenn Putzmeister nun an China geht, liegt das unter anderem eben auch an Liebherr und Wacker, weniger an Gabriel.

Davon abgesehen, würde eine Politik, die auf Konzentration setzt, den Mittelstand endgültig zerstören.


Kein Wunder, wenn die Gewerkschaften die Leute jahrelang gegen die Unternehmer aufgehetzt haben und ihnen einhämmerten, ja bloß keinen Federstrich oder Hammerschlag mehr zu tun, als das, wozu man unbedingt verpflichtet war.

Die Politik der Arbeitgeberverbände ging ebenfalls nur auf Konfrontation, kaum auf Miteinander. Das könnte eine Henne-Ei-Diskussion werden.

Wenn ich die verschiedenen Unternehmenskulturen betrachte, die ich im Lauf meines Berufslebens erlebte, kann ich die Schuld weniger bei den jeweiligen Interessenverbänden sehen, als vielmehr bei den Pappnasen innerhalb der Unternehmen. Wo Geschäftsleitung und Betriebsrat aufeinander zugehen, klappt es, wo sie auf Konfrontation gehen, kommt die Mentalität zum Tragen, die Du beschrieben hast.

FranzKonz
07.06.2016, 11:15
Du bist doch sonst so klug

http://www.bohrwurm.net/029.Rentenklautabelle.htm

http://www.adg-ev.de/index.php/publikationen/publikationen-altersvorsorge/297-versicherungsfremde-leistungen-nach-vdrdrv-von-1957-bis-2011-teufel-tabelle

Dazu noch eine Stellungnahme der Verbrecher des Bundesverfassungsgerichts, die die Rechtsverletzung nicht ahnden wollten...und eine Beschwerde danach einfach nicht angenommen haben.
Da war der Freisler noch harmlos dagegen..
http://archiv.randzone-online.de/art/art050606.htm

Die Tabelle kannte ich tatsächlich nicht, aber eine wirklich gesicherte Erkenntnis kommt da auch nicht raus.

Aber gehen wir mal davon aus, dass sie richtig ist, dann nehmen die versicherungsfremden Leistungen ab, während die Bundeszuschüsse zunehmen. Letztendlich kommt es dann zu dem Punkt, an dem die Geschichte ausgeglichen ist, wenn wir nicht inzwischen schon drüber sind, wie es der Bund der Steuerzahler behauptet.

FranzKonz
07.06.2016, 11:39
... dass da hinter den Kulissen eine Menge an Einflüssen abliefen, von denen wir nur Bruchstücke mitbekommen haben.

Ganz sicher. Ich halte es lediglich für dumm, alle Schuld an der Misere den pöööhsen Sozis in die Schuhe zu schieben. Da spielten auf jeden Fall handfeste wirtschaftliche Interessen mit. Und wo ein wirtschaftliches Interesse ist, spielt es nach meiner Erfahrung die entscheidende Rolle. Aus Nächstenliebe handelt kein Sozi, und das Merkel mit Sicherheit auch nicht.


Aber wenn Du schon Wiki zitierst, erlaube ich mir, ebenfalls mit einem Zitat aus Wiki auf die Zwänge hinzuweisen, die das Anheuern der Türken forcierte:


Hä?

Uuuups, halt, Kommando zurück!

Jetzt bin ich geplättet, aber sowas von!

Vor kurzer Zeit stand in der betreffenden Wiki-Seite noch ein langer Absatz über den Druck der Amis, aus geostrategischen Gründen Gastarbeiter aus der Türkei nach Deutschland holen zu müssen. An diese Beschreibung erinnere ich mich noch sehr genau - fast auf den Wortlaut.

Aber wie durch Zauberhand wurde die betreffende Passage aus der Wiki-Seite entfernt. Würde mich nicht wundern, wenn da jemand.......äääähhhh...... die Gedanken sind frei (dachte ich zumindest noch vor ein paar Jahren....).

Lassen wir es damit bewenden. In wenigen Jahren wird es offizielle BRD-Staatsdoktrin sein, dass die BRD die Türken nur deswegen nach Deutschland geholt habe, um hier die Löhne zu drücken.

Sollen eben alle, die diesen Schwindel glauben, damit glücklich werden. Meinetwegen. Mir langsam wurscht.

Dass die Amis an allen möglichen Schrauben drehen, um die Kosten für ihre geopolitischen Spielchen auf andere abzuwälzen, ist für mich so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch bezüglich der künftigen offiziellen Staatsdoktrin stimme ich Dir unumwunden zu. Nur werden wir das nie gerichtsfest belegen können.

Nun habe ich das zum Anlass genommen nochmal nachzuschauen. Man lese und staune: Schon die Regierung Erhard hat 1964 das Rotationsprinzip aufgehoben und den Familiennachzug zugelassen. Hier lagst Du also definitiv falsch: Es war nicht Brand, sondern Erhard, nicht die Roten, sondern die Schwarzen.


Besonders die deutsche Wirtschaft sprach sich dagegen aus, einmal angelernte Arbeitskräfte nach zwei Jahren bereits wieder gehen zu lassen. In einer Neufassung des Abkommens am 19. Mai 1964 wurde das Rotationsprinzip deshalb außer Kraft gesetzt und auch das Verbot des Familiennachzugs aufgehoben.
https://de.wikipedia.org/wiki/Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bundesrepublik_Deutsc hland_und_der_T%C3%BCrkei

Die Version mit dem außenpolitischen Druck durch die USA ist noch vorhanden:


Aufgrund des außenpolitischen Drucks der USA, welche nach der geostrategisch motivierten Aufnahme der Türkei in die Nato dieses Land ökonomisch stabilisieren wollte, übernahm das bundesdeutsche Außenministerium – anstelle des ursprünglich zuständigen Arbeitsministeriums – die Verhandlungsführung mit der Türkischen Republik. Bei Abschluss des Abkommens standen die außenpolitischen Ziele der Nato sowie die innenpolitischen und wirtschaftlichen Ziele der Türkei im Vordergrund. Insbesondere erhoffte sich die Türkei einen Rückgang der hohen türkischen Arbeitslosenzahlen, welche durch ein dauerhaft über dem Wirtschaftswachstum liegendes Bevölkerungswachstum verursacht waren.
https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bunde srepublik_Deutschland_und_der_T%C3%BCrkei&oldid=118167846

So ganz nebenbei liegt hier übrigens auch die wesentliche "Fluchtursache" heutiger Migrationsbewegungen offen zu Tage, und zwar im letzten Satz:

Hohe Arbeitslosenzahlen, welche durch ein dauerhaft über dem Wirtschaftswachstum liegendes Bevölkerungswachstum verursacht waren.

Chronos
07.06.2016, 11:49
Ganz sicher. Ich halte es lediglich für dumm, alle Schuld an der Misere den pöööhsen Sozis in die Schuhe zu schieben. Da spielten auf jeden Fall handfeste wirtschaftliche Interessen mit. Und wo ein wirtschaftliches Interesse ist, spielt es nach meiner Erfahrung die entscheidende Rolle. Aus Nächstenliebe handelt kein Sozi, und das Merkel mit Sicherheit auch nicht.
Dies tue ich ganz sicher nicht!

Ich denke, dass beide Seiten - Schwarz und Rot - mehr oder weniger beide den Zwängen unterlagen, die da im Hintergrund aufgebaut worden waren. Ich denke dabei auch an die Zwänge, die vor der europäischen Verschmelzung mit der Vorstufe EWG gegen Deutschland aufgebaut worden waren.



Dass die Amis an allen möglichen Schrauben drehen, um die Kosten für ihre geopolitischen Spielchen auf andere abzuwälzen, ist für mich so sicher wie das Amen in der Kirche. Auch bezüglich der künftigen offiziellen Staatsdoktrin stimme ich Dir unumwunden zu. Nur werden wir das nie gerichtsfest belegen können.
Wir können als gesichert annehmen, dass die Amis besonders skrupellos waren, wenn es um ihre strategischen Schachspiele ging, aber - wie von Dir richtigerweise beschrieben - stehen wir hinsichtlich der Beweislage mit leeren Händen da und die Kabinette Adenauer und Erhard könnten wir aus biologischen Gründen nicht mehr befragen.


Nun habe ich das zum Anlass genommen nochmal nachzuschauen. Man lese und staune: Schon die Regierung Erhard hat 1964 das Rotationsprinzip aufgehoben und den Familiennachzug zugelassen. Hier lagst Du also definitiv falsch: Es war nicht Brand, sondern Erhard, nicht die Roten, sondern die Schwarzen.
Ich stimme Dir doch vorbehaltlos zu, dass beide Seiten Dreck am Stecken hatten. Welche Seite nun wieviel Dreck am Stecken hatte, wäre müssig zu diskutieren.


https://de.wikipedia.org/wiki/Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bundesrepublik_Deutsc hland_und_der_T%C3%BCrkei

Die Version mit dem außenpolitischen Druck durch die USA ist noch vorhanden:


https://de.wikipedia.org/w/index.php?title=Anwerbeabkommen_zwischen_der_Bunde srepublik_Deutschland_und_der_T%C3%BCrkei&oldid=118167846
Uuups, da habe ich wohl auf den falschen Wiki-Seiten gesucht. Kann ja mal passieren, wenn man den Titel der Seite bzw. den Link nicht gespeichert hat.

Aber schön, dass wenigstens der massive Druck der Amis noch nicht aus Wiki heraus gelöscht worden ist. Wenigstens etwas Positives in diesen verlogenen Zeiten.

FranzKonz
07.06.2016, 11:57
...
Ich stimme Dir doch vorbehaltlos zu, dass beide Seiten Dreck am Stecken hatten. Welche Seite nun wieviel Dreck am Stecken hatte, wäre müssig zu diskutieren.

Schön, damit herrscht über den historischen Part weitestgehend Übereinstimmung.


Uuups, da habe ich wohl auf den falschen Wiki-Seiten gesucht. Kann ja mal passieren, wenn man den Titel der Seite bzw. den Link nicht gespeichert hat.

Aber schön, dass wenigstens der massive Druck der Amis noch nicht aus Wiki heraus gelöscht worden ist. Wenigstens etwas Positives in diesen verlogenen Zeiten.

Aufpassen: Ich habe Dir eine alte Seite aus der Versionsgeschichte eingestellt. Die Seite ist nicht mehr aktuell. Das Änderungsdatum steht drüber.

Chronos
07.06.2016, 12:02
(....)

Aufpassen: Ich habe Dir eine alte Seite aus der Versionsgeschichte eingestellt. Die Seite ist nicht mehr aktuell. Das Änderungsdatum steht drüber.
Das habe ich echt übersehen bzw. ich habe auch nicht tiefer gesucht.

Hehehehe, da hat also doch irgendein transatlantischer Stinkefinger die Ami-Sauerei aus dem Artikel entfernt. Und wenn man nicht explizit wie Du in der Historie der Seite buddelt, findet man es nicht mehr.

Schweinepack, elendes.

FranzKonz
07.06.2016, 12:25
Das habe ich echt übersehen bzw. ich habe auch nicht tiefer gesucht.

Hehehehe, da hat also doch irgendein transatlantischer Stinkefinger die Ami-Sauerei aus dem Artikel entfernt. Und wenn man nicht explizit wie Du in der Historie der Seite buddelt, findet man es nicht mehr.

Schweinepack, elendes.

Eben. Wir brauchen viel mehr Revisionisten. :D

Aber zurück zum eigentlichen Thema. Ich denke, dass neben dem historischen Verlauf inzwischen auch die wirtschaftlichen Gründe für eine Zuwanderung deutlicher geworden sind. Wirtschaftliche Vorteile dürften vor allem die Unternehmer haben, aber auch die Profiteure der "Asylindustrie" hierzulande.

Da Deutschland ohnehin zu den Exportweltmeistern gehört, stelle ich mir die Frage, ob Otto Normalverbraucher auch nur irgendeinen Vorteil davon hat. Ich sehe, sofern er nicht gerade bei der Asylindustrie beschäftigt ist, keinen Vorteil.

opppa
10.06.2016, 09:22
Die Politik der Arbeitgeberverbände ging ebenfalls nur auf Konfrontation, kaum auf Miteinander. Das könnte eine Henne-Ei-Diskussion werden.

Wenn ich die verschiedenen Unternehmenskulturen betrachte, die ich im Lauf meines Berufslebens erlebte, kann ich die Schuld weniger bei den jeweiligen Interessenverbänden sehen, als vielmehr bei den Pappnasen innerhalb der Unternehmen. Wo Geschäftsleitung und Betriebsrat aufeinander zugehen, klappt es, wo sie auf Konfrontation gehen, kommt die Mentalität zum Tragen, die Du beschrieben hast.

Inzwischen ist man doch schon so weit, daß man sich traut, vorzuschlagen, 1,--€-Jobber dadurch zu ersetzen, daß man die Asylbewerber für € 0,80 je Stunde arbeiten lässt.

Das macht es doch endlich so richtig rentabel!

:fizeig:

Jay
13.06.2016, 12:56
http://www.ulmen.de/vg_ulmen/Verwaltung%20&%20B%C3%BCrgerservice/Vulkanecho/Vulkanecho%202016/727_23_16_Ulmen.pdf (S. 33)
In der Kindertagesstätte der Stadt Cochem ist die Stelle eines/einer staatlich anerkannten Erziehers/-in als interkulturelle Fachkraft ab sofort neu zu besetzen
Bewerbungen von Migrantinnen/Migranten [...] werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt

FranzKonz
13.06.2016, 15:21
http://www.ulmen.de/vg_ulmen/Verwaltung%20&%20B%C3%BCrgerservice/Vulkanecho/Vulkanecho%202016/727_23_16_Ulmen.pdf (S. 33)
In der Kindertagesstätte der Stadt Cochem ist die Stelle eines/einer staatlich anerkannten Erziehers/-in als interkulturelle Fachkraft ab sofort neu zu besetzen
Bewerbungen von Migrantinnen/Migranten [...] werden bei gleicher Eignung und Befähigung bevorzugt berücksichtigt

Nennt man das nicht gemeinhin "Diskriminierung"?