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Vollständige Version anzeigen : Skagerrak



Bergischer Löwe
31.05.2016, 12:03
Um 16:48 heute nachmittag vor genau 100 Jahren, eröffneten die deutschen Schlachtkreuzer SMS "Derfflinger", SMS "Von der Tann" und SMS "Seydlitz" das Feuer mit ihren Seezielgeschützen auf die britische Grand Fleet in der westlichen Meerenge zwischen Dänemark und Norwegen. Binnen der nächsten 60 Minuten sanken bzw. detonierten die britischen Schlachtkreuzer HMS "Indefatigable" und HMS "Queen Mary" (siehe Bild).

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Ein ähnliches Schicksal erlitt die HMS "Lion", die nur durch Flutung der Munitionsräume unter Turm Q gerettet werden konnte. Ebenso agierten die Kommandanten der durch die herbeieilenden Superdreadnoughts unter Admiral Evan-Thomas schwer getroffenen deutschen Schlachtkreuzer. Die "Derfflinger" hatte binnen Minuten so viel Wasser im Rumpf, daß die Bugsektion absackte und Schrauben wie Ruder aus dem Wasser ragten. Konnte durch Trimmung aber teilweise ausgeglichen werden. Noch schlimmer erwischte es die SMS "Seydlitz". Hier ein Foto aus den frühen Junitagen 16 in der Werft in W`haven:

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Sie konnte zeitweise nur noch rückwärts fahren, da ansonsten der Bug vollständig untergeschnitten wäre.

Als dann Lord Jellicoe mit seiner Hauptstreitmacht ankam, durfte er zusehen wie seine beiden Panzerkreuzer "Warrior" und "Defense", die ihrerseits den weidwund geschossenen Leichten Kreuzer SMS "Wiesbaden" (das Schiff Gorch Focks) erledigen wollten, in die Schusslinie der Schlachtkreuzer SMS "Lützow" und SMS "Moltke" gerieten und durch konzentriertes Feuer der deutschen 30,5 cm SK in Stücke gerissen wurden. Als sich dann noch das Ruder des schwer gepanzerten und bewaffneten Schlachtschiffes HMS "Warspite" verklemmte und sie nur noch im Kreis fahren konnte, veranstalteten die deutschen Schlachtschiffe wie die SMS "Thüringen" oder die SMS "Nassau" ein regelrechtes Scheibenschießen. Die HMS "Warspite" blieb aber schwimmend, konnte sogar noch fast 700 Überlebende der "Warrior" aufpicken und entkam schwerstbeschädigt in der der aufkommenden Dunkelheit.

Im Zuge dieses Hauptgefechtes geriet Admiral Hoods Flaggschiff, der Schlachtkreuzer HMS "Invincible" in Feuerreichweite der SMS "Lützow" und anderer Schlachtkreuzer. Schon die erste Salve saß deckend und mit der dritten Salve der "Lützow", direkt in die Hauptmunitionskammern der vorderen SA, detonierte die "Invincible" in einem riesigen rot-grün-blauen Feuerball, wurde in zwei Teile gerissen und sank:

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Die "Lützow" erlitt ebenfalls schwerste Schäden und musste, nur noch rückwärts fahrend und mit den Aufbauten teils unter Wasser, aufgegeben werden. Der Kreuzer SMS "Strassburg" musste die Schleppleine kappen, da die Briten immer näher kamen. Admiral Hipper stieg auf die SMS "Moltke" um.

Im Nachtgefecht auf dem Rückzug der Hochseeflotte kam es dann noch zu mehreren verwirrenden Situationen, da sie die Wege der Flotten mehrfach kreuzten wobei der britische Panzerkreuzer HMS "Black Prince" versehentlich Anschluss an die abgeblendeten deutschen Schiffe suchte und von der SMS "Thüringen" versenkt wurde. Die SMS "Pommern" rammte dann noch den kleinen Kreuzer SMS "Elbing", der von der Besatzung aufgegeben wurde. Und die arme "Wiesbaden" sank schließlich noch. Ein einziger Überlebender. Zum Schluss versenkten die Linienschiffe SMS "Rheinland" und SMS "Westfalen" drei britische Zerstörer und das alte Linienschiff SMS "Pommern" beim Bergungsversuch der schwimmenden Besatzung der gerammten "Elbing" auf eine Mine und sank augenblicklich. Über 800 Tote.

Ich möchte nicht auf die taktischen Finessen Scheers, die Fehler Jellicoes oder die Folgen eingehen sondern an diesem Tag an ALLE Toten dieser größten konventionellen See - Schlacht der Menschheitsgeschichte erinnern. Mögen sie alle in Frieden ruhen.

autochthon
31.05.2016, 12:14
Es ist lange her. Aus und vorbei.

Kreuzbube
31.05.2016, 12:21
Ein sinnloser Schlagabtausch...aus Prestige-Gründen. "Deutschland`s Zukunft liegt auf dem Wasser!". Heute leider im Eimer.:)

luis_m
31.05.2016, 12:27
Wer seine toten Soldaten nicht ehrt, ist die Zukunft nicht wert.

Bergischer Löwe
31.05.2016, 13:31
Skagerrak steht für vorzügliche Seemannschaft, noch nicht vollständig beherrschte Technik, unbändigen Willen und Opferbereitschaft. Auf beiden Seiten. Und so werden diese Schlacht und ihre Beteiligten auf ewig in der Erinnerung eingebrannt sein. Und:

Exoriare aliquis ultor ex ossibus nostris.

Für die Nichtlateiner: Entstehen möge ein Rächer aus unseren Gebeinen. Virgil.

Bergischer Löwe
31.05.2016, 13:40
Ein sinnloser Schlagabtausch...aus Prestige-Gründen. "Deutschland`s Zukunft liegt auf dem Wasser!". Heute leider im Eimer.:)

So sinnlos wie heute gerne fälschlich dargestellt, war die Schlacht nicht. Die deutsche Hochseeflotte wollte nichts Geringeres als aus der Nordsee ausbrechen, um den Nachschub der Briten im Atlantik zu stören. Und die Grand Fleet wollte nichts Geringes als die Hochseeflotte vernichtend schlagen. Beides ist nicht gelungen.

Leseratte
31.05.2016, 14:55
Der Feind erkannte die Bedeutung der Schlacht an.



Erst am Abend des 2. Juni, nach Vertagung des Unterhauses, gab die britische Admiralität zögernd ihre erste Meldung über die Schlacht, die einen niederdrückenden Eindruck in der britischen Öffentlichkeit hervorgerufen haben soll. "In der langen und glorreichen Geschichte der britischen Marine ist nichts verzeichnet, was sich mit dieser Tragödie auch nur einigermaßen vergleichen ließe", urteilt Lord Sydenham of Combe. Der Skagerraktag wurde und wird in Großbritannien nicht gefeiert; die deutsche Marine feierte ihn alljährlich "als den größten Ruhmestag ihrer Geschichte". Die Leistung des deutschen Flottenchefs Admiral Scheer war nach der Äußerung des britische Seekriegshistorikers Corbett "Ruhmes genug, um ihn den großen Flottenführern aller Zeiten ebenbürtig zur Seite zu stellen". Der britische Admiral Beatty schrieb später über die Skagerrakschlacht: "Einer der traurigsten Tage meines Lebens."


http://www.deutsche-schutzgebiete.de/seeschlacht_skagerrak.htm

Muninn
31.05.2016, 15:27
https://cernunninsel.files.wordpress.com/2014/06/next-time-we-fight-its-side-by-side.jpg

Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht wieder gelingt, die Völker Europa gegen einander zu hetzten.

Kreuzbube
31.05.2016, 17:45
So sinnlos wie heute gerne fälschlich dargestellt, war die Schlacht nicht. Die deutsche Hochseeflotte wollte nichts Geringeres als aus der Nordsee ausbrechen, um den Nachschub der Briten im Atlantik zu stören. Und die Grand Fleet wollte nichts Geringes als die Hochseeflotte vernichtend schlagen. Beides ist nicht gelungen.

Die Schlacht steht symbolisch für das, was Kant einmal über alle Kriege sagte: Eine riesige Verschwendung!

Bergischer Löwe
01.06.2016, 07:46
https://cernunninsel.files.wordpress.com/2014/06/next-time-we-fight-its-side-by-side.jpg

Bleibt nur zu hoffen, dass es nicht wieder gelingt, die Völker Europa gegen einander zu hetzten.

Das hoffe ich auch. Wobei ich hier allerdings eher an die germanisch-stämmigen Völker Europas denke. Der Rest ist uns eh unrettbar feindlich gesonnen.

Jodlerkönig
01.06.2016, 07:51
Das hoffe ich auch. Wobei ich hier allerdings eher an die germanisch-stämmigen Völker Europas denke. Der Rest ist uns eh unrettbar feindlich gesonnen.daran hat aber merkel und die welcome-klatscher einen gewichtigen anteil daran,.

Bergischer Löwe
01.06.2016, 07:56
Die Schlacht steht symbolisch für das, was Kant einmal über alle Kriege sagte: Eine riesige Verschwendung!

Eigentlich nicht lieber Kreuzbube. Ist so wie mit der Polizei - sie ist eh da, kostet eh Geld - also kann sie auch eingesetzt werden. So verhielt es sich auch mit den beiden Flotten. Skagerrak war der Kumulierungspunkt und gleichzeitig eine Zeitenwende. Die britische Seemacht ging zu Ende und verlor ihre Weltgeltung an die USA. Just nach Skagerrak legten die USA das größte Schlachtschiffbauprogramm der Geschichte auf. Nicht ohne Grund....hatten sie doch bemerkt, daß die Briten schlagbar waren. Man musste nur genug investieren und Japan im Auge behalten.....

Deutschland hingegen musste einsehen, daß der Abgesang Englands als Weltmacht auch für die "verspätete Nation" nichts Gutes im Sinne von Weltmachtbestrebungen rund um den Globus bedeuten konnte. Folglich richtete sich Hitler nach Osten aus. Dorthin, wo Soldaten notfalls auch zu Fuß gehen konnten............

Skagerrak beendete die deutschen Hochseeambitionen schlagartig. Die drei Panzerkreuzer, zwei Schlachtkreuzer und zwei Schlachtschiffe, die Hitler noch bauen bzw. fertigstellen ließ waren nur Nervennahrung für die alten Herren am Kieler Tirpitzufer. Ein junger ehemaliger U-Boot Kommandant namens Dönitz war schon Ende der 1930er Jahre dabei den alten "Kaiserlichen Überwasserfahrern" und seinem Intimfeind Raeder an der Spitze den Schwefel zu reiben.....

Bergischer Löwe
01.06.2016, 08:02
daran hat aber merkel und die welcome-klatscher einen gewichtigen anteil daran,.

Ich denke, das sitzt viel tiefer als ein vorübergehendes Phänomen wie Merkel. Unsere romanischen "Freunde" im Westen prägt eine vielhundertjährige Feindschaft zu Deutschland. Genährt von ständigem Neid, Angst und Borniertheit. Unsere slawischen "Freunde" im Osten hat man entweder im Staub vor seinen Füßen oder am Hals. Russland mag uns nur, wenn wir ihnen nützen.

Großbritannien geriet unter den unseligen Einfluss seiner ehemaligen Kolonie. Am 23. Juni könnte es wegweisend werden. Leider gibt es keinen dritten Weg für die Briten. Den hätte ich gerne.

Jodlerkönig
01.06.2016, 08:23
Ich denke, das sitzt viel tiefer als ein vorübergehendes Phänomen wie Merkel. Unsere romanischen "Freunde" im Westen prägt eine vielhundertjährige Feindschaft zu Deutschland. Genährt von ständigem Neid, Angst und Borniertheit. Unsere slawischen "Freunde" im Osten hat man entweder im Staub vor seinen Füßen oder am Hals. Russland mag uns nur, wenn wir ihnen nützen.

Großbritannien geriet unter den unseligen Einfluss seiner ehemaligen Kolonie. Am 23. Juni könnte es wegweisend werden. Leider gibt es keinen dritten Weg für die Briten. Den hätte ich gerne.natürlich liegt es viel tiefer. jahrhunderte dauernde kriege und feindseligkeiten sind der grund dafür. das ist da das gleiche wie mit dem konflikt russland/ukraine. sowas ist nicht in einer generation zu beseitigen,.

ich war letzte woche in tschechien, weil meine schwiegerleute die heimat nochmals sehen wollten. ich selbst hab da rüber keine familiären beziehungen früherer zeiten. aber ich war zuschauer, wie die schwiegerleute auf ihr ehem. eigentum schauten und die heutigen besitzer plötzlich herauskamen. alter, da war die luft mit spannung gefüllt....was darin endete, daß die neue hausherrin schnaubend im haus verschwand und deren mann versuchte, die situation zu retten.

mit ungarn war es ähnlich.....aber bei weitem nicht mehr so krass wie in tschechien.....aber eine andere geschichte...

das was diese leute erneut so gegen deutschland aufbringt, ist die herrische art merkels, diesen völkern flüchtlinge aufs aug zu drücken.....obwohl die das nicht wollen. sie reisst verheilende wunden ohne betäubung wieder auf.
ganz europa ist sich praktisch einig, dass man diese zuwanderung nicht möchte.......der störfaktor heisst deutschland und trägt somit auch die verantwortung...niemand anders!

Kreuzbube
01.06.2016, 09:21
Eigentlich nicht lieber Kreuzbube. Ist so wie mit der Polizei - sie ist eh da, kostet eh Geld - also kann sie auch eingesetzt werden. So verhielt es sich auch mit den beiden Flotten. Skagerrak war der Kumulierungspunkt und gleichzeitig eine Zeitenwende. Die britische Seemacht ging zu Ende und verlor ihre Weltgeltung an die USA. Just nach Skagerrak legten die USA das größte Schlachtschiffbauprogramm der Geschichte auf. Nicht ohne Grund....hatten sie doch bemerkt, daß die Briten schlagbar waren. Man musste nur genug investieren und Japan im Auge behalten.....

Deutschland hingegen musste einsehen, daß der Abgesang Englands als Weltmacht auch für die "verspätete Nation" nichts Gutes im Sinne von Weltmachtbestrebungen rund um den Globus bedeuten konnte. Folglich richtete sich Hitler nach Osten aus. Dorthin, wo Soldaten notfalls auch zu Fuß gehen konnten............

Skagerrak beendete die deutschen Hochseeambitionen schlagartig. Die drei Panzerkreuzer, zwei Schlachtkreuzer und zwei Schlachtschiffe, die Hitler noch bauen bzw. fertigstellen ließ waren nur Nervennahrung für die alten Herren am Kieler Tirpitzufer. Ein junger ehemaliger U-Boot Kommandant namens Dönitz war schon Ende der 1930er Jahre dabei den alten "Kaiserlichen Überwasserfahrern" und seinem Intimfeind Raeder an der Spitze den Schwefel zu reiben.....

Eben da liegt der Hase im Pfeffer. Mit seiner Geschichte der ewigen Zerrissenheit konnte D zu dem Zeitpunkt gar keine Weltmacht(mehr) werden. Da hätten sie mal eher aufstehen müssen.

herberger
01.06.2016, 10:21
Ein sinnloser Schlagabtausch...aus Prestige-Gründen. "Deutschland`s Zukunft liegt auf dem Wasser!". Heute leider im Eimer.:)

Strategisch war die Skagerakschlacht kein Sieg, die royal Navy hatte die deutsche Flotte abgeschlagen und die Seeblockade der Briten blieb bestehen. Die Skagerakschlacht und die Schlacht an der Marne machten Hitler im 2.Weltkrieg zu einem Feldherren "Alles oder nichts"!