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Vollständige Version anzeigen : Formiert sich gerade eine RAF 4.0, droht uns neuer linker Terror?



Gawen
28.03.2016, 20:28
Angesichts des Erstarkens der politischen Rechten scheint die radikale Linke zu neuem Terror bereit.

Die RAF hat wieder mal Spuren hinterlassen. Das alte Kommando „Katharina Hammerschmidt“, verantwortlich für das großangelegte Bombenattentat auf die damals im Bau befindliche JVA Weiterstadt, hat in Norddeutschland unter Verwendung alter RAF Waffen mehrere Überfälle begangen. In Thüringen drohte eine RAF 4.0 mit 40 Morden.

Müssen wir zukünftig mit massivem Bombenterror gegen rechts rechnen, zusätzlich zu islamistischem Terror?


"Mehr als 30 Menschen starben bei RAF-Anschlägen

Schnell werden alte Ängste wach. Mehr als 30 Menschen starben zwischen 1972 und 1993 bei Anschlägen der RAF. Stefan Aust, Autor des Standardwerks „Der Baader-Meinhof-Komplex“, sagte dazu: „Es war ein zentraler Angriff auf das moralische und sicherheitspolitische Selbstbewusstsein dieses Landes.“ 1998 gab die RAF ihre Auflösung bekannt. 18 Jahre später werden DNA-Spuren von drei Schlüsselfiguren der „dritten Generation“ der RAF bei den zwei Überfällen in Norddeutschland gefunden.

Polizei hat keine Hinweise auf Terror

Die Staatsanwaltschaft ist sich zwar relativ sicher: „Hinweise auf einen terroristischen Hintergrund der Tat vom 06.06.2015 gibt es bislang nicht. Vielmehr ist davon auszugehen, dass die Tat allein der Finanzierung des Lebens im Untergrund dienen sollte.“ So heißt es nach dem missglückten Überfall in Stuhr bei Bremen. Und auch bei dem ebenfalls fehlgeschlagenen Angriff in Wolfsburg am 28. Dezember gebe es „keine Hinweise für einen terroristischen Hintergrund.“


Die Schilderung des Tathergangs bei Bremen lässt zunächst ein eher dilettantisches Vorgehen der Kriminellen vermuten. „Die Täter waren maskiert. Auf der Bekleidung zumindest eines der Täter stand auf dem Rücken "POIZEI" (Polizei ohne L).“ Allerdings sind die drei Untergetauchten und mutmaßlichen Angreifer alles andere als Amateure.

Sie sollen nach Erkenntnissen der Bundesanwaltschaft 1993 als Kommando „Katharina Hammerschmidt“ einen Sprengstoffanschlag auf die im Bau befindliche Justizvollzugsanstalt im hessischen Weiterstadt verübt haben. Gesamtschaden: 123 Millionen D-Mark. Das war fünf Jahre bevor die RAF 1998 offiziell ihre Auflösung bekannt gab. 1999 dann soll das Trio einen Geldtransport in Duisburg-Rheinhausen überfallen haben. Die Beute: rund eine Million D-Mark.

Berichte über unentdeckte Waffendepots

„Der Schoß ist fruchtbar noch, aus dem das kroch.“ Ist der Satz, den Bert Brecht über das ideologische Erbe der Nazis schrieb, auch für die RAF zutreffend? Mehr oder weniger ernstzunehmende Hinweise auf eine Wiederkehr des Linksterrorismus in Deutschland hat es immer wieder gegeben. Schon 2001 gab es Berichte, wonach RAF-Aktivisten die Logistik der alten Roten Armee Fraktion nutzten, vor allem unentdeckte Waffendepots.

Zu der neuen Gruppe, so berichtete damals der „Spiegel“, gehörten auch Daniela Klette und Ernst Volker Staub, also zwei der drei 14 Jahre später wieder aufgetauchten RAF-Veteranen. Schon damals war von einer „Vierten Generation der RAF“ die Rede. Aber die Befürchtungen einer neuen Welle des Linksterrorismus bestätigten sich nicht.

Anonyme Gruppe nannte sich "RAF 4.0"

Im November 2015 berichtete dann die „Ostthüringer Zeitung“ von einer anonymen Gruppe namens „RAF 4.0“, die insgesamt 40 Morde an zehn Richtern, zehn Staatsanwälten, zehn Polizisten und zehn Politikern angekündigt habe. Als Motiv wurde das Staatsversagen bei den Ermittlungen gegen die rechte NSU-Terrorzelle genannt. Schon hieß es in diversen Medien: „Die RAF ist wieder da.“ Immerhin wäre in der Reaktion auf den NSU-Terror und die Ermittlungsfehler ein plausibles Motiv erkennbar.

Fachleute sind sich in der Bewertung der jüngsten Nachrichten uneins. Des Terrorexperte Butz Peters hält Sorgen vor einer neuen Welle der politischen Gewalt von links für unbegründet. „Also, dass jetzt eine vierte Generation losmarschieren will, glaube ich nicht“, sagte Peters der dpa. Der Dresdener Rechtsanwalt geht davon aus, dass es dem Trio in erster Linie um seine Altersvorsorge ging.

Sicherheitsexperte: "Die alte Idee lebt fort"

Das sieht der Sicherheitsexperte Wolfgang Petri anders. „Es geht nicht nur um die reine Geldversorgung. Die alte Idee lebt fort.“ Petri, der selbst 16 Jahre als Kriminalpolizist gearbeitet hat, verweist auf die brachiale Gewalt der Überfälle, die brutale Kommandoaktion: „Der modus operandi trägt eindeutig die Handschrift von Profis.“"

http://www.tz.de/welt/raf-terroristen-sind-zurueck-wollen-geld-oder-mehr-zr-6047609.html

Nationalix
29.03.2016, 05:57
Eine 4.0 würde ja voraussetzen, dass es eine 3.0 gegeben hätte. Die Morde an Herrhausen, Rohwedder und einigen anderen hat man bequem dieser ominösen 3.0 in die Schuhe geschoben. Dass diese Morde aber nie ernsthaft aufgeklärt wurden, zeigt doch nur, dass die 3.0 eine staatliche Erfindung war.

Davon mal abgesehen, würde eine neue 4.0 auf die Urheber im Staatsapparat zurückfallen. Denn dieser hat diese Strukturen mit reichlichen Geldmitteln ("Kampf gegen Rechts") erst geschaffen.

Affenpriester
29.03.2016, 06:22
Eine 4.0 würde ja voraussetzen, dass es eine 3.0 gegeben hätte. Die Morde an Herrhausen, Rohwedder und einigen anderen hat man bequem dieser ominösen 3.0 in die Schuhe geschoben. Dass diese Morde aber nie ernsthaft aufgeklärt wurden, zeigt doch nur, dass die 3.0 eine staatliche Erfindung war.Davon mal abgesehen, würde eine neue 4.0 auf die Urheber im Staatsapparat zurückfallen. Denn dieser hat diese Strukturen mit reichlichen Geldmitteln ("Kampf gegen Rechts") erst geschaffen.Dort sitzen doch heute die ehemaligen Mitglieder und Unterstützer, so wie in den Parlamenten. Passt schon.

Flüchtling
29.03.2016, 06:34
[...] Die Schilderung des Tathergangs bei Bremen lässt zunächst ein eher dilettantisches Vorgehen der Kriminellen vermuten. „Die Täter waren maskiert. Auf der Bekleidung zumindest eines der Täter stand auf dem Rücken "POIZEI" (Polizei ohne L).“ [...]
Er wollte halt nicht der "Amtsanmaßung" schuldig werden. :haha:

KuK
29.03.2016, 06:56
Und ein ehemaliger RAF-Terrorist und mindestens 9-facher Mörder ohne Reuebekenntnis namens Christian Klar ist bei einem Linken-Bundestagsmitglied Diether Dehm im Büro beschäftigt und verlangt einen Bundestagsausweis!

Ab ins Boot-Camp! - Alle Beide!

Man schaue sich die beiden Lebensentwürfe an... :kotz:

Reilinger
29.03.2016, 07:25
Auch das ist mir mittlerweile gleichgültig. Ein stinkender Kadaver wie die BRD lockt nun mal Aasfresser aus jeder Ecke an.

marion
29.03.2016, 07:32
Eine 4.0 würde ja voraussetzen, dass es eine 3.0 gegeben hätte. Die Morde an Herrhausen, Rohwedder und einigen anderen hat man bequem dieser ominösen 3.0 in die Schuhe geschoben. Dass diese Morde aber nie ernsthaft aufgeklärt wurden, zeigt doch nur, dass die 3.0 eine staatliche Erfindung war.

Davon mal abgesehen, würde eine neue 4.0 auf die Urheber im Staatsapparat zurückfallen. Denn dieser hat diese Strukturen mit reichlichen Geldmitteln ("Kampf gegen Rechts") erst geschaffen.

das diese beiden drauf und dran waren, den Raubzug der westlichen Übernehmer zu bremsen oder zu verhindern, kann man sich ausmalen wo die Auftraggeber sitzen. So wurde z. Bsp. im Übernahmevertrag auf Druck von K&S festgelegt, das die weltmarktfähige Kaligrube von Bischoferode geschlossen werden muss!!!!!!

Leseratte
29.03.2016, 08:08
Eine 4.0 würde ja voraussetzen, dass es eine 3.0 gegeben hätte. Die Morde an Herrhausen, Rohwedder und einigen anderen hat man bequem dieser ominösen 3.0 in die Schuhe geschoben. Dass diese Morde aber nie ernsthaft aufgeklärt wurden, zeigt doch nur, dass die 3.0 eine staatliche Erfindung war.

Davon mal abgesehen, würde eine neue 4.0 auf die Urheber im Staatsapparat zurückfallen. Denn dieser hat diese Strukturen mit reichlichen Geldmitteln ("Kampf gegen Rechts") erst geschaffen.

Zu Herrhausen und Rohwedder:



Er schlägt 1987 bei der Jahrestagung von Weltbank und IWF vor, über einen Schuldenerlaß für besonders verschuldete Länder der Dritten Welt nachzudenken. Britische, japanische und US-Banker wie auch die deutsche Konkurrenz sind entsetzt. Die Deutsche Bank wäre für den Fall des Schuldenerlasses weitgehend abgesichert, für die Banken der USA wäre es der Ruin. "Nimm den nächsten Hubschrauber und verlasse Washington, du wirst hier abgeschossen", schildert er selbst später sein Empfinden nach seiner Rede.

Er äußert 1989 die Absicht, zwecks Einflußnahme auf die neu entstehenden osteuropäischen Staaten, eine 'Europäische Entwicklungsbank' zu gründen, gerät damit in Konkurrenz zur US-Wirtschaft.

Er bringt am 27. November 1989 die Übernahme der britischen Investmentbank Morgan Grenfell zum Abschluß (Kaufpreis: 2,7 Milliarden DM), dringt damit in das internationale Investmentgeschäft ein, das von japanischen und vor allem von US-Banken beherrscht ist.

CIA-Direktor William Webster erklärt im September 1989: "Wirtschaftsfragen sind bereits ein Schlüsselbereich unserer Außenpolitik und unserer Aufgaben bezüglich der nationalen Sicherheit... Dazu gehören die Schulden der Dritten Welt, Handelsungleichgewichte und rasante technologische Entwicklungen."


http://www.arbeiterfotografie.com/politische-morde/index-2008-10-11-joerg-haider.html


Über die Medien wird verbreitet, die 'Rote Armee Fraktion' habe sich zu dem Attentat bekannt. Einige Tage zuvor waren Berichte veröffentlicht worden, in denen RAF und Stasi miteinander in Verbindung gebracht wurden.

Detlev Karsten Rohwedder wird 1969 Mitglied der SPD sowie Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium von Karl Schiller, bleibt auch unter den Wirtschaftsministern Schmidt, Friedrichs und Graf Lambsdorff im seinem Amt, wird 1979 stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Hoesch Werke AG, ab Februar 1979 auch Vorstandsmitglied des deutsch-niederländischen Stahlkonzerns Estel NV Hoesch-Hoogovens, 1980 Vorstandsvorsitzender der Hoesch Werke AG und stellvertretender Vorstandsvorsitzender der Estel NV.

Rohwedder wird ab Juli 1990 Verwaltungsratsvorsitzender, ab August 1990 Vorstandsvorsitzender der Treuhandanstalt, als deren Aufgabe entsprechend des am 1. Juli 1990 in Kraft tretenden Treuhandgesetzes die 'Privatisierung und Reorganisation des volkseigenen Vermögens' der ehemaligen DDR definiert wird.

Der Mord an Treuhandchef Rohwedder hat seine Wirkung. In gewisser Weise wird er zum Erfolg:

Der gegen die Bundesregierung und Bundeskanzler Kohl gerichtete Massenprotest in der ehemaligen DDR bricht schlagartig in sich zusammen. Die Gewerkschaften ziehen sich aus der Bewegung der Montagsdemonstrationen zurück. Niemand will im Schulterschluß mit RAF und Stasi auf die Straße gehen.

http://www.arbeiterfotografie.com/politische-morde/index-2008-10-11-joerg-haider.html

Sathington Willoughby
29.03.2016, 09:35
Eine 4.0 würde ja voraussetzen, dass es eine 3.0 gegeben hätte. Die Morde an Herrhausen, Rohwedder und einigen anderen hat man bequem dieser ominösen 3.0 in die Schuhe geschoben. Dass diese Morde aber nie ernsthaft aufgeklärt wurden, zeigt doch nur, dass die 3.0 eine staatliche Erfindung war.

Davon mal abgesehen, würde eine neue 4.0 auf die Urheber im Staatsapparat zurückfallen. Denn dieser hat diese Strukturen mit reichlichen Geldmitteln ("Kampf gegen Rechts") erst geschaffen.

Zudem sitzen oder saßen die unterstützer der raf 1.0 heute im bundestag wie ströbele, fischer, schily etc.

herberger
29.03.2016, 09:56
Die extreme Linke bevorzugt Terror mit einem Spaß Faktor und sind keine Art von Bader-Meinhof, es geht meistens um kokeln und Sabotage.

Jodlerkönig
29.03.2016, 09:58
die raf4.0 stellt die aktuelle bundesregierung und die gesamte bundestagsbesatzung samt opposition.

Brotzeit
29.03.2016, 10:45
Und ein ehemaliger RAF-Terrorist und mindestens 9-facher Mörder ohne Reuebekenntnis namens Christian Klar ist bei einem Linken-Bundestagsmitglied Diether Dehm im Büro beschäftigt und verlangt einen Bundestagsausweis!

Ab ins Boot-Camp! - Alle Beide!

Man schaue sich die beiden Lebensentwürfe an... :kotz:

Das , was ich über die Zwei denke , darf ich in diesem angeblich demokratischen und freien Recht Staat mit freier Meinunagsäusserung nicht öffentlich sagen. Doch wo ich die Balken, Nägel und an das andere Material aus Hanf herbekomme , weiss ich heute schon .....

Francetic
29.03.2016, 11:32
Eine 4.0 würde ja voraussetzen, dass es eine 3.0 gegeben hätte. Die Morde an Herrhausen, Rohwedder und einigen anderen hat man bequem dieser ominösen 3.0 in die Schuhe geschoben. Dass diese Morde aber nie ernsthaft aufgeklärt wurden, zeigt doch nur, dass die 3.0 eine staatliche Erfindung war.

Davon mal abgesehen, würde eine neue 4.0 auf die Urheber im Staatsapparat zurückfallen. Denn dieser hat diese Strukturen mit reichlichen Geldmitteln ("Kampf gegen Rechts") erst geschaffen.

Herrhausen wollte der "3.Welt" einen Grossteil der Schulden erlassen.

Und ausgerechnet die linke RAF die am liebsten jedes negerkind adoptieren würde soll den umgelegt haben ?

(google klugscheisser modus an)----> Cui bono?

wenn man(n) die frage beantworten kann weiss man(n) wers war.

Ja gut gibt ja immer noch leuts die glauben, das barschel damals sein Seepferdchen inner badewanne machen wollte...

Niklas87
29.03.2016, 13:34
Könnte mir vorstellen, dass sich die radikale Linke vorrübergehend mit dem radikalen Islam zusammenschließt. Ideologisch passt es zu ihrem modernen Klassenkampf. Sie setzen die Islamisten auch mit in die Gruppe der unterdrückten. Und der Feind meines Feindes ist mein Freund. Ob man ein erstarken der radikalen Linken jetzt RAF 4.0 nennen kann weiß ich nicht, das müssten sie schon offen selbst tun.

Nationalix
29.03.2016, 19:26
Zudem sitzen oder saßen die unterstützer der raf 1.0 heute im bundestag wie ströbele, fischer, schily etc.

Und der ehemalige und wirklich geläuterte RAF-Anwalt Horst Mahler verbringt seine letzten Jahre im Gefängnis.

black_swan
29.03.2016, 19:28
Und ein ehemaliger RAF-Terrorist und mindestens 9-facher Mörder ohne Reuebekenntnis namens Christian Klar ist bei einem Linken-Bundestagsmitglied Diether Dehm im Büro beschäftigt und verlangt einen Bundestagsausweis!

Ab ins Boot-Camp! - Alle Beide!

Man schaue sich die beiden Lebensentwürfe an... :kotz:

Das ist Demokratie - mein Freund...:D

Gawen
30.03.2016, 11:47
Herrhausen wollte der "3.Welt" einen Grossteil der Schulden erlassen.

Und ausgerechnet die linke RAF die am liebsten jedes negerkind adoptieren würde soll den umgelegt haben ?

(google klugscheisser modus an)----> Cui bono?

wenn man(n) die frage beantworten kann weiss man(n) wers war.

Ja gut gibt ja immer noch leuts die glauben, das barschel damals sein Seepferdchen inner badewanne machen wollte...

Die dritte Generation wird nicht umsonst hinterfragt.

Lustig auch, wenn man bedenkt, wer mit einer Bombe ähnlicher Bauart getötet wurde, der Libanesische Kurzzeitpräsident Rene Moawad, kurz nach Aufstellung einer Regierung der nationalen Einheit.

Jetzt könnte man fragen wer ein Interesse an keinem Schuldenschnitt und Uneinheit im Libanon haben könnte! :D

Francetic
30.03.2016, 12:08
Die dritte Generation wird nicht umsonst hinterfragt.

Lustig auch, wenn man bedenkt, wer mit einer Bombe ähnlicher Bauart getötet wurde, der Libanesische Kurzzeitpräsident Rene Moawad, kurz nach Aufstellung einer Regierung der nationalen Einheit.

Jetzt könnte man fragen wer ein Interesse an keinem Schuldenschnitt und Uneinheit im Libanon haben könnte! :D


Wenn man hinterfragt ist man sofort "Verschwörungstheoretiker".

Zirrus
30.03.2016, 21:38
Es ist nicht anzunehmen das sich eine neue RAF formiert. Darüber hinaus sollte man nicht jeden Misst glauben, der in irgendwelchen Zeitungen steht. Ziel solcher Artikel ist es, die Zielgruppe Oma und Oper zu bedienen, damit die in ihren Erinnerungen schwelgen können und sagen dürfen: Auch ich war dabei!
Jeder gewalttätige Widerstand benötigt auch immer ein Minimum an Unterstützung aus dem Volk und eine neue RAF hätte diese Unterstützung einfach nicht mehr.
Die politische Basis der damaligen RAF war die US-amerikanische Politik in Vietnam, in Nahen Osten und in der Dritten Welt, die von führenden Personen in der deutschen Politik (vorwiegend CDU/CSU), Justiz und Industrie unterstützt wurde. Es war aber auch ein extremer Konservatismus, der nicht mehr fähig war sich in eine modernere Zeit zu transformieren und deshalb einen gewalttätigen Widerstand provozierte. Angeheizt wurde diese Widerstand dann auch noch von der Tatsache, dass die politischen Systeme weltweit äußerst empfänglich für revolutionäre sozialistische Ideen waren. Alleine in Deutschland sympathisierten zirka 8 Millionen Bürger mit den Ideen der RAF!

Das die alte „RAF“ vor ein paar Monaten in Norddeutschland noch einmal zugeschlagen hat, ist eigentlich nicht verwunderlich, ist das Leben im Untergrund doch recht teuer. Vielleicht war es ja der Versuch noch einmal die Rentenkasse etwas aufzubessern, schließlich sind Terroristen ja nicht in der Sozialversicherung!
Aber auch eine andere Technologie wird diese alten Terroristen zunehmend Schwierigkeiten machen, es ist die Elektronik. Ob Krankenkassenkarte, Kreditkarten oder Treuepunkte an diversen Verkaufskassen, alles wird elektronisch erfasst und es wird nahezu unmöglich sich den Datenströmen zu entziehen. Überall hinterlässt man Datenspuren. Das wissen natürlich auch die Ermittlungsbehörden und haben Sherlock Holmes auf die Spur dieser Datenlosen angesetzt. Der einzige Ausweg der diesen Altterroristen dann noch bleibt wäre der, dass sie einen ordentlichen Coup landen und sich irgendwo in so ein Chaoten-Land verkriechen. Dort, wo der allgegenwärtige Datenabgriff noch nicht so richtig funktioniert, weil die Einheimischen über einen IQ von 70 nicht hinweg kommen.

Wolf Fenrir
30.03.2016, 21:44
Und ein ehemaliger RAF-Terrorist und mindestens 9-facher Mörder ohne Reuebekenntnis namens Christian Klar ist bei einem Linken-Bundestagsmitglied Diether Dehm im Büro beschäftigt und verlangt einen Bundestagsausweis!

Ab ins Boot-Camp! - Alle Beide!

Man schaue sich die beiden Lebensentwürfe an... :kotz:Eine Person wie Josef Fischer konnte in einem " Staat " wie die BRD Außenminister werden.

Baummensch
31.03.2016, 11:22
Da die derzeitige Bundesregierung (und Parteienlandschaft) nur bedingt als Feindbild taugt, sehe ich wenig Ansatzpunkte für organisierten Terror im RAF-Sinne. Was die im Eingangsbeitrag erwähnten Straftaten angeht, so ist hier vermutlich eher kriminelles Handeln gescheiterter Exitenzen vor politischem Aktivismus maßgeblich.

Zirrus
31.03.2016, 20:29
Herrhausen wollte der "3.Welt" einen Grossteil der Schulden erlassen.

Und ausgerechnet die linke RAF die am liebsten jedes negerkind adoptieren würde soll den umgelegt haben ?

(google klugscheisser modus an)----> Cui bono?

wenn man(n) die frage beantworten kann weiss man(n) wers war.

Ja gut gibt ja immer noch leuts die glauben, das barschel damals sein Seepferdchen inner badewanne machen wollte...

Was Herrhausen wollte ist vollkommen egal, weil das Geld der Deutschen Bank nicht sein Geld war! Und weil es nicht sein Geld war, gab es auch nichts zu verschenken. Folglich wird er auch nicht von irgendwelchen dunklen Finanzmächten umgebracht wurden sein.

Francetic
03.04.2016, 15:33
..... Folglich wird er auch nicht von irgendwelchen dunklen Finanzmächten umgebracht wurden sein...


Das sind deine Worte.


WIRTSCHAFT Die Schnapsidee des Alfred Herrhausen Schuldenerleichterungen für die Staaten der Süd-Welt - dies war das beherrschende Thema der Berliner IWF-Tagung, dies bleibt ein heißer Konfliktstoff unter bundesdeutschen Bankern. In aller Öffentlichkeit streiten sich die Spitzen der größten Geldhäuser darüber, ob den Schuldnern aus der Dritten Welt Erlaß gewährt werden soll. *
Wolfgang Röller, der Chef der Dresdner Bank, war alarmiert. Vor dem IWF-Jahrestreffen mußte er in der Zeitung lesen, wie sich sein Kollege Alfred Herrhausen, der Sprecher der Deutschen Bank, die Lösung der weltweiten Schuldenkrise vorstellt.
Herrhausen hatte auf der Bilderberg-Konferenz, einem ebenso einflußreichen wie elitären Zirkel von Politikern und Wirtschaftsführern aus aller Welt, wahrhaft Ketzerisches vorgetragen: Der Banker empfahl, über einen Schuldennachlaß für die Dritte Welt nachzudenken.
Für Röller, nebenher Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, kam der Vorstoß Herrhausens völlig überraschend. Sicher, der Kollege von der Deutschen Bank hatte auf der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) vergangenes Jahr in Washington schon einmal ähnliches geäußert; doch nach Protesten aus dem Kollegenkreis hatte Herrhausen damals widerrufen. Seither schienen die Reihen der deutschen Banker wieder fest geschlossen.
Der Schein hat, wie sich nun herausstellte, getrogen. In seiner Ratlosigkeit suchte Röller Hilfe beim Kollegen Walter Seipp, dem Chef der Commerzbank. Telephonisch, von Bank-Hochhaus zu Bank-Hochhaus in Frankfurt, fragte Röller, wie der neuerlichen Herausforderung durch Herrhausen am besten begegnet werden könne.
Seipp, kein Mann diplomatischer Tändeleien, empfahl, den Deutsche-Bank-Sprecher "zu stellen". Er jedenfalls, so der Commerz-Banker, werden in Berlin öffentlich gegenhalten. Das Thema müsse jetzt "ein für allemal geklärt" werden.
Nichts wurde geklärt. Deutschlands Banker führten vor dem Publikum auf der Jahrestagung von Währungsfonds und Weltbank einen munteren Streit über die richtige Strategie gegenüber ihren mittellosen Schuldnern aus der Dritten Welt. Als sie wieder aus Berlin abreisten, war die bundesdeutsche Banker-Society noch zerstrittener als vorher.
Das Thema, das die Geldmanager so nachhaltig beschäftigte, war der alles beherrschende Stoff des großen IWF-Spektakels. Sechs Jahre lang schwelt die globale Schuldenkrise nun, und ein Ende ist nicht in Sicht.
Im Gegenteil: Die Beträge, die Staaten und Unternehmen in der südlichen Erdhälfte den Banken und den öffentlichen Institutionen der Industriewelt schulden, werden von Jahr zu Jahr höher.
Dafür sorgt schon die Hartnäckigkeit der Gläubiger. Sie bestehen darauf, daß zumindest Zinsen auf die Kredite bezahlt werden.
Da den Schuldnern oft die Dollar selbst für diese Überweisungen fehlen, müssen sie sich frisches Geld leihen - bei ihren alten Gläubigern.
So wandert das Geld vom Norden in den Süden und dann gleich wieder zurück in den Norden, ein perverser Kreislauf.
Alfred Herrhausen würde ihn gern unterbrechen. Und weil er in diesem Zusammenhang das Wort von "Schuldenerleichterungen" auszusprechen wagt, hat er nun die Kollegenschar gegen sich. Und wie.
Die Vorstellung, mit einem Forderungsverzicht könne den hochverschuldeten Ländern geholfen werden, sei "eine Schnapsidee", polterte Commerzbank-Seipp kurz vor Beginn des Kongresses, als seine Bank IWF-Gäste auf einer Dampferfahrt bewirtete. "Scheinbar einfache und deswegen populäre Vorschläge" zur Lösung der Schuldenkrise wie ein Forderungsverzicht führten "in eine Sackgasse".
Herrhausen, seit seiner Ernennung zum alleinigen Sprecher der Deutschen Bank noch selbstbewußter geworden, _(Auf der IWF-Tagung. )
zeigte sich von der Kollegen-Schelte unbeeindruckt. Am Montag mittag vergangener Woche, im Dachgartenrestaurant des Berliner Interconti, fand die Abrechnung mit den Widersachern statt.
Den von Seipp erhobenen Vorwurf, sich unsolidarisch verhalten zu haben, wies Herrhausen erst mal zurück. Die Deutsche Bank brauche "keine Nachhilfe in Solidarität". Solidarisches Verhalten könne ja wohl nicht bedeuten, "das Denken einzustellen".
Und damit in Zukunft jeder begreift, wo es langgehen muß, breitete Herrhausen, nun ganz der Oberlehrer des deutschen Bankgewerbes, sieben "Einsichten" aus. Die lassen nach seiner Meinung eine Schuldenerleichterung zwingend geboten erscheinen.
Für Herrhausen, der sich mit seinen Gedanken nur zu gern über die Niederungen des profanen Geldgeschäfts erhebt, "steht viel mehr auf dem Spiel als Geld und Zinsen".
Die Schuldenkrise bedrohe den Frieden und die ökonomische Wohlfahrt der gesamten Menschheit. Der Mann von der Deutschen hält es für ausgeschlossen, daß die Wirtschafts-Welt noch lange mit der Krise leben kann.
Anders auch als die meisten seiner Kollegen hält Herrhausen die angewandten Methoden der Krisen-Bewältigung für ungeeignet: "Die bisherigen Ansätze haben uns immer noch nicht der Lösung der Krise nähergebracht."
Bei deren Schuldendebakel, so Herrhausens Diagnose, handele es sich um ein andauerndes Solvenzproblem, also um eine andauernde Zahlungsunfähigkeit.
Noch nie aber sei ein Solvenzproblem in der Wirtschaft dadurch gelöst worden, daß die Schulden erhöht wurden.
Herrhausen zeichnet das Dilemma der Drittwelt-Staaten auf: Wenn die Schuldnerstaaten ihre Pflicht erfüllen, also Zinsen und Tilgungsraten zahlen, müssen sie knappe Mittel in den Schuldendienst stecken, statt sie produktiv zu investieren. Wollen sie investieren und stärker wachsen, müssen sie mit ihren Zahlungen in Rückstand kommen.
In Lateinamerika und anderswo, so klagt denn auch der Weltökonom Herrhausen, liege "ein großes Wachstumspotential brach", auf das nicht nur diese Staaten, sondern auch die Industrieländer auf Dauer nicht verzichten könnten.
Ebenso klar wie die Diagnose ist Herrhausens Therapie. Der Bankier schlägt vor, mit den Schuldnerländern einen Vergleich zu schließen wie mit einem zahlungsunfähigen Unternehmen, also auf einen Teil der Forderungen zu verzichten.
Ein solcher Vergleich, widersprechen Seipp und Röller, würde die Kreditwürdigkeit der Schuldnerländer nachhaltig beeinträchtigen. Dem kann Herrhausen "nicht folgen". Schließlich sei die Kreditwürdigkeit, so der Geldmanager, ja schon "jetzt zerstört". Wenn ein Vergleich und die dabei freiwerdenden Mittel zu mehr Wachstum und zu neuen Investitionen führten, kehre auch das Vertrauen der Banken in diese Länder zurück.
Daß ein Schuldennachlaß die Zahlungsmoral von Kreditnehmern beeinflussen könnte, darin ist sich Herrhausen mit Seipp und Röller einig. "Im Lichte weltwirtschaftlicher und weltpolitischer Entwicklungen" erscheinen diese Gefahren dem Chef der Deutschen Bank allerdings geringer als die Gefahren, die Frieden und Wohlfahrt in der Welt drohten, wenn die Schuldenlast nicht verringert wird.
So allein, wie es den Anschein hat, steht Herrhausen mit seiner Ansicht allerdings nicht. Mancher Banker denkt genauso wie der Sprecher der Deutschen Bank, hat jedoch nicht den Mut, dies öffentlich zu bekennen.
Und selbst die, die den Chef der Deutschen Bank in so schrillen Tönen tadeln, haben längst die Hoffnug aufgegeben, alles ausgeliehene Geld wiederzusehen: Im Secondhandshop für Schulden, dem sogenannten Sekundärmarkt, werden die Forderungen an die hochverschuldeten Länder mit Abschlägen von im Schnitt mehr als 50 Prozent gehandelt.
Längst praktizieren die Banker somit - wenngleich versteckt und noch in bescheidenem Umfang - das, was Herrhausen jetzt offen und geradeheraus fordert. So enthalten beispielsweise die sogenannten Debt-equity-swaps, bei denen die Banken Schulden mit einem gewissen Abschlag gegen Beteiligungskapital an Unternehmen in den Schuldnerländern tauschen, Elemente von Schuldenerlaß.
Ihre Unschuld haben die Banker mit solchen Konzessionen längst verloren. Es erscheint daher nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich den "Einsichten" des Alfred Herrhausen öffnen.
Außerhalb ihrer Branche, bei Politikern, Notenbankern oder Wirtschaftsprofessoren, werden die Stimmen, die einen Schuldennachlaß fordern, immer zahlreicher. "Die Belege für die Notwendigkeit eines Schuldenerlasses", so urteilte längst etwa der bekannte Harvard-Professor Jeffrey Sachs in einer Studie für die Weltbank, seien inzwischen "überwältigend".
Die Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen forderte unlängst die Industrieländer auf, den Schuldnerländern 30 Prozent ihrer Schulden zu erlassen. Und in einem internen Vorbereitungs-Papier zur IWF-Tagung in Berlin trat die Deutsche Bundesbank für "Elemente von Schuldenerlaß" ein.
Banker Herrhausen ist sich gewiß, daß mit ihm die neue Zeit zieht. Entsprechend locker erschien er denn auch am Dienstag vergangener Woche zu der Pressekonferenz des deutschen Bankenverbands in Berlin.
Als Präsident Röller gerade damit beginnen wollte, ein vorbereitetes Positionspapier zu verlesen, holte sich Herrhausen erst mal mit aufreizender Gelassenheit einen Kaffee von der Bar.
Unbeirrt wie einer, der sich seiner Sache ganz sicher sein kann, verteidigte er
anschließend gegenüber den neben ihm sitzenden Kollegen Röller und Seipp seinen Standpunkt.
Den ohnedies nur halbherzig getragenen Versuch Röllers, eine gemeinsame Sprachregelung für die deutschen Großbanken zu finden, parierte Herrhausen kühl: Unter Solidarität verstehe er nicht gleiches Denken, sondern gleiches Handeln.
Und dann zitierte der Mann aus Deutschlands größtem Geldhaus aus der Rede von IWF-Direktor Michel Camdessus, die dieser am Vormittag, bei der Eröffnung der Berliner Tagung, gehalten hatte: Auch private Kreditinstitute, so hatte der Franzose erläutert, müßten "vermehrt Elemente der Schuldenreduzierung in ihre Umschuldungspakete aufnehmen".
Genüßlich zitierte Herrhausen den IWF-Chef weiter mit der Aussage, er, Camdessus, habe "mit großem Interesse verfolgt, daß mehr und mehr Vertreter der Bankenwelt Verständnis für diese Argumentation zeigten".
Während Verbandspräsident Röller fortan kaum noch etwas sagte, schoß Commerzbank-Chef Seipp vor Wut das Blut in den Kopf. "Mit solchen Reden", so polterte Seitp, würden "falscse Hoffgegen wurde immer kesser. "Nur dem Hoffenden", so zitierte Herrhausen zur Entgegnung diesmal Goethe, "blüht das Unverhoffte." Da hatte der Commerzbank-Chef genug. "Das reicht jetzt", zischte er zu dem Diskussionsleiter gewandt, "machen wir Schluß."




Quelle DER SPIEGEL 40/1988 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529883.html)


Aber sicher hatt der Weihnachtsmann ihn erledigt.

Bolle
03.04.2016, 15:37
Das sind deine Worte.


WIRTSCHAFT Die Schnapsidee des Alfred Herrhausen

Während Verbandspräsident Röller fortan kaum noch etwas sagte, schoß Commerzbank-Chef Seipp vor Wut das Blut in den Kopf. "Mit solchen Reden", so polterte Seitp, würden "falscse Hoffgegen wurde immer kesser. "Nur dem Hoffenden", so zitierte Herrhausen zur Entgegnung diesmal Goethe, "blüht das Unverhoffte." Da hatte der Commerzbank-Chef genug. "Das reicht jetzt", zischte er zu dem Diskussionsleiter gewandt, "machen wir Schluß."




Quelle DER SPIEGEL 40/1988 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529883.html)


Aber sicher hatt der Weihnachtsmann ihn erledigt.



so polterte Seitp, würden "falscse Hoffgegen wurde immer kesser. "Nur dem Hoffenden", so zitierte Herrhausen zur Entgegnung diesmal Goethe, "blüht das Unverhoffte."

Kann das mal einer übersetzen? :?

Pappenheimer
03.04.2016, 16:23
Ich bin mir sicher dass sich einzelne Mitglieder der faschistische Antifa dermassen radikalisieren werden dass es sehr bald Tote geben wird. Dann heißt es allerdings von staatlicher Seite nach alter Manier “Das hat mit der (staatlich unterstützten) Antifa nichts zu tun.

Francetic
03.04.2016, 17:00
Kann das mal einer übersetzen? :?

Wende dich vertauensvoll an den Spiegel Praktikanten, der den Text abgetippt hatt.

Zirrus
04.04.2016, 19:16
Das sind deine Worte. WIRTSCHAFT Die Schnapsidee des Alfred Herrhausen Schuldenerleichterungen für die Staaten der Süd-Welt - dies war das beherrschende Thema der Berliner IWF-Tagung, dies bleibt ein heißer Konfliktstoff unter bundesdeutschen Bankern. In aller Öffentlichkeit streiten sich die Spitzen der größten Geldhäuser darüber, ob den Schuldnern aus der Dritten Welt Erlaß gewährt werden soll. * Wolfgang Röller, der Chef der Dresdner Bank, war alarmiert. Vor dem IWF-Jahrestreffen mußte er in der Zeitung lesen, wie sich sein Kollege Alfred Herrhausen, der Sprecher der Deutschen Bank, die Lösung der weltweiten Schuldenkrise vorstellt. Herrhausen hatte auf der Bilderberg-Konferenz, einem ebenso einflußreichen wie elitären Zirkel von Politikern und Wirtschaftsführern aus aller Welt, wahrhaft Ketzerisches vorgetragen: Der Banker empfahl, über einen Schuldennachlaß für die Dritte Welt nachzudenken. Für Röller, nebenher Präsident des Bundesverbands deutscher Banken, kam der Vorstoß Herrhausens völlig überraschend. Sicher, der Kollege von der Deutschen Bank hatte auf der Tagung des Internationalen Währungsfonds (IWF) vergangenes Jahr in Washington schon einmal ähnliches geäußert; doch nach Protesten aus dem Kollegenkreis hatte Herrhausen damals widerrufen. Seither schienen die Reihen der deutschen Banker wieder fest geschlossen. Der Schein hat, wie sich nun herausstellte, getrogen. In seiner Ratlosigkeit suchte Röller Hilfe beim Kollegen Walter Seipp, dem Chef der Commerzbank. Telephonisch, von Bank-Hochhaus zu Bank-Hochhaus in Frankfurt, fragte Röller, wie der neuerlichen Herausforderung durch Herrhausen am besten begegnet werden könne. Seipp, kein Mann diplomatischer Tändeleien, empfahl, den Deutsche-Bank-Sprecher "zu stellen". Er jedenfalls, so der Commerz-Banker, werden in Berlin öffentlich gegenhalten. Das Thema müsse jetzt "ein für allemal geklärt" werden. Nichts wurde geklärt. Deutschlands Banker führten vor dem Publikum auf der Jahrestagung von Währungsfonds und Weltbank einen munteren Streit über die richtige Strategie gegenüber ihren mittellosen Schuldnern aus der Dritten Welt. Als sie wieder aus Berlin abreisten, war die bundesdeutsche Banker-Society noch zerstrittener als vorher. Das Thema, das die Geldmanager so nachhaltig beschäftigte, war der alles beherrschende Stoff des großen IWF-Spektakels. Sechs Jahre lang schwelt die globale Schuldenkrise nun, und ein Ende ist nicht in Sicht. Im Gegenteil: Die Beträge, die Staaten und Unternehmen in der südlichen Erdhälfte den Banken und den öffentlichen Institutionen der Industriewelt schulden, werden von Jahr zu Jahr höher. Dafür sorgt schon die Hartnäckigkeit der Gläubiger. Sie bestehen darauf, daß zumindest Zinsen auf die Kredite bezahlt werden. Da den Schuldnern oft die Dollar selbst für diese Überweisungen fehlen, müssen sie sich frisches Geld leihen - bei ihren alten Gläubigern. So wandert das Geld vom Norden in den Süden und dann gleich wieder zurück in den Norden, ein perverser Kreislauf. Alfred Herrhausen würde ihn gern unterbrechen. Und weil er in diesem Zusammenhang das Wort von "Schuldenerleichterungen" auszusprechen wagt, hat er nun die Kollegenschar gegen sich. Und wie. Die Vorstellung, mit einem Forderungsverzicht könne den hochverschuldeten Ländern geholfen werden, sei "eine Schnapsidee", polterte Commerzbank-Seipp kurz vor Beginn des Kongresses, als seine Bank IWF-Gäste auf einer Dampferfahrt bewirtete. "Scheinbar einfache und deswegen populäre Vorschläge" zur Lösung der Schuldenkrise wie ein Forderungsverzicht führten "in eine Sackgasse". Herrhausen, seit seiner Ernennung zum alleinigen Sprecher der Deutschen Bank noch selbstbewußter geworden, _(Auf der IWF-Tagung. ) zeigte sich von der Kollegen-Schelte unbeeindruckt. Am Montag mittag vergangener Woche, im Dachgartenrestaurant des Berliner Interconti, fand die Abrechnung mit den Widersachern statt. Den von Seipp erhobenen Vorwurf, sich unsolidarisch verhalten zu haben, wies Herrhausen erst mal zurück. Die Deutsche Bank brauche "keine Nachhilfe in Solidarität". Solidarisches Verhalten könne ja wohl nicht bedeuten, "das Denken einzustellen". Und damit in Zukunft jeder begreift, wo es langgehen muß, breitete Herrhausen, nun ganz der Oberlehrer des deutschen Bankgewerbes, sieben "Einsichten" aus. Die lassen nach seiner Meinung eine Schuldenerleichterung zwingend geboten erscheinen. Für Herrhausen, der sich mit seinen Gedanken nur zu gern über die Niederungen des profanen Geldgeschäfts erhebt, "steht viel mehr auf dem Spiel als Geld und Zinsen". Die Schuldenkrise bedrohe den Frieden und die ökonomische Wohlfahrt der gesamten Menschheit. Der Mann von der Deutschen hält es für ausgeschlossen, daß die Wirtschafts-Welt noch lange mit der Krise leben kann. Anders auch als die meisten seiner Kollegen hält Herrhausen die angewandten Methoden der Krisen-Bewältigung für ungeeignet: "Die bisherigen Ansätze haben uns immer noch nicht der Lösung der Krise nähergebracht." Bei deren Schuldendebakel, so Herrhausens Diagnose, handele es sich um ein andauerndes Solvenzproblem, also um eine andauernde Zahlungsunfähigkeit. Noch nie aber sei ein Solvenzproblem in der Wirtschaft dadurch gelöst worden, daß die Schulden erhöht wurden. Herrhausen zeichnet das Dilemma der Drittwelt-Staaten auf: Wenn die Schuldnerstaaten ihre Pflicht erfüllen, also Zinsen und Tilgungsraten zahlen, müssen sie knappe Mittel in den Schuldendienst stecken, statt sie produktiv zu investieren. Wollen sie investieren und stärker wachsen, müssen sie mit ihren Zahlungen in Rückstand kommen. In Lateinamerika und anderswo, so klagt denn auch der Weltökonom Herrhausen, liege "ein großes Wachstumspotential brach", auf das nicht nur diese Staaten, sondern auch die Industrieländer auf Dauer nicht verzichten könnten. Ebenso klar wie die Diagnose ist Herrhausens Therapie. Der Bankier schlägt vor, mit den Schuldnerländern einen Vergleich zu schließen wie mit einem zahlungsunfähigen Unternehmen, also auf einen Teil der Forderungen zu verzichten. Ein solcher Vergleich, widersprechen Seipp und Röller, würde die Kreditwürdigkeit der Schuldnerländer nachhaltig beeinträchtigen. Dem kann Herrhausen "nicht folgen". Schließlich sei die Kreditwürdigkeit, so der Geldmanager, ja schon "jetzt zerstört". Wenn ein Vergleich und die dabei freiwerdenden Mittel zu mehr Wachstum und zu neuen Investitionen führten, kehre auch das Vertrauen der Banken in diese Länder zurück. Daß ein Schuldennachlaß die Zahlungsmoral von Kreditnehmern beeinflussen könnte, darin ist sich Herrhausen mit Seipp und Röller einig. "Im Lichte weltwirtschaftlicher und weltpolitischer Entwicklungen" erscheinen diese Gefahren dem Chef der Deutschen Bank allerdings geringer als die Gefahren, die Frieden und Wohlfahrt in der Welt drohten, wenn die Schuldenlast nicht verringert wird. So allein, wie es den Anschein hat, steht Herrhausen mit seiner Ansicht allerdings nicht. Mancher Banker denkt genauso wie der Sprecher der Deutschen Bank, hat jedoch nicht den Mut, dies öffentlich zu bekennen. Und selbst die, die den Chef der Deutschen Bank in so schrillen Tönen tadeln, haben längst die Hoffnug aufgegeben, alles ausgeliehene Geld wiederzusehen: Im Secondhandshop für Schulden, dem sogenannten Sekundärmarkt, werden die Forderungen an die hochverschuldeten Länder mit Abschlägen von im Schnitt mehr als 50 Prozent gehandelt. Längst praktizieren die Banker somit - wenngleich versteckt und noch in bescheidenem Umfang - das, was Herrhausen jetzt offen und geradeheraus fordert. So enthalten beispielsweise die sogenannten Debt-equity-swaps, bei denen die Banken Schulden mit einem gewissen Abschlag gegen Beteiligungskapital an Unternehmen in den Schuldnerländern tauschen, Elemente von Schuldenerlaß. Ihre Unschuld haben die Banker mit solchen Konzessionen längst verloren. Es erscheint daher nur noch eine Frage der Zeit, bis sie sich den "Einsichten" des Alfred Herrhausen öffnen. Außerhalb ihrer Branche, bei Politikern, Notenbankern oder Wirtschaftsprofessoren, werden die Stimmen, die einen Schuldennachlaß fordern, immer zahlreicher. "Die Belege für die Notwendigkeit eines Schuldenerlasses", so urteilte längst etwa der bekannte Harvard-Professor Jeffrey Sachs in einer Studie für die Weltbank, seien inzwischen "überwältigend". Die Entwicklungsorganisation der Vereinten Nationen forderte unlängst die Industrieländer auf, den Schuldnerländern 30 Prozent ihrer Schulden zu erlassen. Und in einem internen Vorbereitungs-Papier zur IWF-Tagung in Berlin trat die Deutsche Bundesbank für "Elemente von Schuldenerlaß" ein. Banker Herrhausen ist sich gewiß, daß mit ihm die neue Zeit zieht. Entsprechend locker erschien er denn auch am Dienstag vergangener Woche zu der Pressekonferenz des deutschen Bankenverbands in Berlin. Als Präsident Röller gerade damit beginnen wollte, ein vorbereitetes Positionspapier zu verlesen, holte sich Herrhausen erst mal mit aufreizender Gelassenheit einen Kaffee von der Bar. Unbeirrt wie einer, der sich seiner Sache ganz sicher sein kann, verteidigte er anschließend gegenüber den neben ihm sitzenden Kollegen Röller und Seipp seinen Standpunkt. Den ohnedies nur halbherzig getragenen Versuch Röllers, eine gemeinsame Sprachregelung für die deutschen Großbanken zu finden, parierte Herrhausen kühl: Unter Solidarität verstehe er nicht gleiches Denken, sondern gleiches Handeln. Und dann zitierte der Mann aus Deutschlands größtem Geldhaus aus der Rede von IWF-Direktor Michel Camdessus, die dieser am Vormittag, bei der Eröffnung der Berliner Tagung, gehalten hatte: Auch private Kreditinstitute, so hatte der Franzose erläutert, müßten "vermehrt Elemente der Schuldenreduzierung in ihre Umschuldungspakete aufnehmen". Genüßlich zitierte Herrhausen den IWF-Chef weiter mit der Aussage, er, Camdessus, habe "mit großem Interesse verfolgt, daß mehr und mehr Vertreter der Bankenwelt Verständnis für diese Argumentation zeigten". Während Verbandspräsident Röller fortan kaum noch etwas sagte, schoß Commerzbank-Chef Seipp vor Wut das Blut in den Kopf. "Mit solchen Reden", so polterte Seitp, würden "falscse Hoffgegen wurde immer kesser. "Nur dem Hoffenden", so zitierte Herrhausen zur Entgegnung diesmal Goethe, "blüht das Unverhoffte." Da hatte der Commerzbank-Chef genug. "Das reicht jetzt", zischte er zu dem Diskussionsleiter gewandt, "machen wir Schluß." Quelle DER SPIEGEL 40/1988 (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-13529883.html) Aber sicher hatt der Weihnachtsmann ihn erledigt. Reden kann man über alles. Aber noch einmal, dass Geld der Deutschen Bank gehört den Anlegern und nicht dem Bankvorstand! Und deshalb waren die persönlichen Beweggründe von Alfred Herrhausen auch vollkommen belanglos.