PDA

Vollständige Version anzeigen : Das Bildungssystem - Rückfall in die 50'-Jahre - NRW-Rüttgers



SAMURAI
15.12.2005, 07:54
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,390388,00.html

SCHULWAHL

NRW hebelt den Elternwillen aus

Von Carola Padtberg

Nach der Grundschule kommt das große Sortieren: hier Gymnasium, dort Haupt- und Realschulen. Über die richtige weiterführende Schule sollen in Nordrhein-Westfalen fortan die Lehrer entscheiden - notfalls gegen den Willen der Eltern.

CDU-Politiker Sommer, Rüttgers: "Kinder quälen sich jahrelang"
Dagegen will die Ministerin nun angehen und künftig durch verbindliche Grundschul-Gutachten "die Kinder vor ihren Eltern schützen". Diese Empfehlungen sollen den Übergang der Schüler auf weiterführende Schulen bestimmen und den Willen der Eltern aushebeln.

Am Anfang, so plant es die Landesregierung, sollen Beratungsgespräche stehen. Sind sich Lehrer und Eltern uneins über die richtige Schule, kommt es zu einem dreitägigen Probeunterricht, bei dem ein Lehrer der bisherigen Grundschule sowie ein Lehrer der weiterführenden Schule das Kind prüfen. Danach sollen die Lehrer entscheiden, ob das Kind zum Beispiel für das Gymnasium geeignet ist - und im Konfliktfall können sie die Eltern übergehen.

In der Vorlage zur Novellierung des Schulrechts heißt es dazu wörtlich, dass der "Elternwille dann nicht maßgeblich (ist), wenn nach einer pädagogischen Prognose die fehlende Eignung eines Kindes für die gewünschte Schulform offenkundig ist".

Diese Regelung soll freilich nur dann greifen, wenn die Lehrer ein Kind für nicht gut genug befinden. Soll im Umkehrfall aber etwa die intelligente Tochter einer türkischen Putzfrau auf die Hauptschule geschickt werden, obwohl ihre Noten locker fürs Gymnasium reichen, dürfen die Eltern dies weiterhin nach eigenem Ermessen bestimmen. auszug spiegel.de
.................................................. .................................................. ....
Das Bildungssystem wird in die alten Strukturen zurückgedreht.

Es ist doch so gewesen: Deutschland sollte eine Bildungsnation werden. Durchgängigkeit der Schulsysteme erreicht werden. Der Früh/Spätentwicklung von Kindern Rechnung getragen werden.

Jetzt soll neben einer Studiengebühr auch noch die Schulwahl liquidiert werden. Von einer Durchgängigkeit der Schulsysteme kann keine Rede mehr sein.

Es ist der Schritt zu Privatschulen, wie in den USA.

Es ist der Schritt, nur gut Betuchte, haben alle Möglichkeiten offen.

Herr Rüttgers, mit Verlaub: "Sie haben den Arsch offen" !
:rolleyes:

lupus_maximus
15.12.2005, 08:08
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,390388,00.html

SCHULWAHL

NRW hebelt den Elternwillen aus

Von Carola Padtberg

Nach der Grundschule kommt das große Sortieren: hier Gymnasium, dort Haupt- und Realschulen. Über die richtige weiterführende Schule sollen in Nordrhein-Westfalen fortan die Lehrer entscheiden - notfalls gegen den Willen der Eltern.

CDU-Politiker Sommer, Rüttgers: "Kinder quälen sich jahrelang"
Dagegen will die Ministerin nun angehen und künftig durch verbindliche Grundschul-Gutachten "die Kinder vor ihren Eltern schützen". Diese Empfehlungen sollen den Übergang der Schüler auf weiterführende Schulen bestimmen und den Willen der Eltern aushebeln.

Am Anfang, so plant es die Landesregierung, sollen Beratungsgespräche stehen. Sind sich Lehrer und Eltern uneins über die richtige Schule, kommt es zu einem dreitägigen Probeunterricht, bei dem ein Lehrer der bisherigen Grundschule sowie ein Lehrer der weiterführenden Schule das Kind prüfen. Danach sollen die Lehrer entscheiden, ob das Kind zum Beispiel für das Gymnasium geeignet ist - und im Konfliktfall können sie die Eltern übergehen.

In der Vorlage zur Novellierung des Schulrechts heißt es dazu wörtlich, dass der "Elternwille dann nicht maßgeblich (ist), wenn nach einer pädagogischen Prognose die fehlende Eignung eines Kindes für die gewünschte Schulform offenkundig ist".

Diese Regelung soll freilich nur dann greifen, wenn die Lehrer ein Kind für nicht gut genug befinden. Soll im Umkehrfall aber etwa die intelligente Tochter einer türkischen Putzfrau auf die Hauptschule geschickt werden, obwohl ihre Noten locker fürs Gymnasium reichen, dürfen die Eltern dies weiterhin nach eigenem Ermessen bestimmen. auszug spiegel.de
.................................................. .................................................. ....
Das Bildungssystem wird in die alten Strukturen zurückgedreht.

Es ist doch so gewesen: Deutschland sollte eine Bildungsnation werden. Durchgängigkeit der Schulsysteme erreicht werden. Der Früh/Spätentwicklung von Kindern Rechnung getragen werden.

Jetzt soll neben einer Studiengebühr auch noch die Schulwahl liquidiert werden. Von einer Durchgängigkeit der Schulsysteme kann keine Rede mehr sein.

Es ist der Schritt zu Privatschulen, wie in den USA.

Es ist der Schritt, nur gut Betuchte, haben alle Möglichkeiten offen.

Herr Rüttgers, mit Verlaub: "Sie haben den Arsch offen" !
:rolleyes:
Das Problem ist ein ganz anderes!
Da sollen Leerer, die selbst in der 68er Schwachsinnsideologie gefangen sind, über die Zukunft eines Kindes entscheiden.

Die Schulen waren jedenfalls in den 60er-Jahren mit ihren Ansichten und den Möglichkeiten, den Kindern etwas beizubringen, sehr viel besser.

Jetzt wird nur langsam der ganze Schwachsinn, wie antiautoritäre Erziehung der 68er, auf die ursprünglichen Erfolge in der Bildung auf den Stand von 1960 zurückgeführt.
Glaubt mir, wir waren einfach besser in der Bildung!

SAMURAI
15.12.2005, 08:28
Das Problem ist ein ganz anderes!
Da sollen Leerer, die selbst in der 68er Schwachsinnsideologie gefangen sind, über die Zukunft eines Kindes entscheiden.

Die Schulen waren jedenfalls in den 60er-Jahren mit ihren Ansichten und den Möglichkeiten, den Kindern etwas beizubringen, sehr viel besser.

Jetzt wird nur langsam der ganze Schwachsinn, wie antiautoritäre Erziehung der 68er, auf die ursprünglichen Erfolge in der Bildung auf den Stand von 1960 zurückgeführt.
Glaubt mir, wir waren einfach besser in der Bildung!

Es ist natürlich auch einiges besser geworden. College-Stufe

Aber die College-Stufe ist mit dem G8 in Bayern wieder eingedampft worden.

Aber der antiautoritäre Mist , gehört auf den Müll. :]

Megaman
15.12.2005, 08:53
http://www.spiegel.de/unispiegel/schule/0,1518,390388,00.html
Nach der Grundschule kommt das große Sortieren: hier Gymnasium, dort Haupt- und Realschulen. Über die richtige weiterführende Schule sollen in Nordrhein-Westfalen fortan die Lehrer entscheiden - notfalls gegen den Willen der Eltern. Ein absoluter Schwachsinn. Dadurch wird der Wilkür durch die Lehrer Tür und Tor geöffnet. Es ist allseits bekannt, dass viele Noten nach Sympathie vergeben werden können, ausser der Mathematik. Die Kinder werden zu stark abhängig von der Einbildung der Lehrerschaft fähig zu sein über Menschen urteilen zu können. Ich hoffe, dass die Privatschulen weiter an Boden gewinnen werden damit für die Kinder eine Alternative besteht wenn ihnen der Zutritt ins Gymnasium verwehrt wird. Ich bin gegen die Lehrerdiktatur.

Schlumpf
15.12.2005, 09:10
So ein dümmliches Rumgejammere.
Das 3 geteilte Schulsystem liefert deutschlandweit die besten Resultate. Man brauch sich nur die PISA Studie anzuschauen.
Das die Lehrer mitentscheiden sollen welche Schulart dem Schüler am Besten dient ist doch auch gut.

Sollen Schüler entgegen ihrer Fähigkeiten jahrelang durchs Gymnasium geschleppt werden nur um dann durch das Abitur zu fallen?
Ist es nicht besser begabte Schüler aufs Gymnasium zu schicken als die Kinder von Eltern die es sich leisten können, dass ihre Nachkommen statt 13 Jahre auch 16 für ihre Schulausbildung brauchen?

Megaman
15.12.2005, 09:22
Sollen Schüler entgegen ihrer Fähigkeiten jahrelang durchs Gymnasium geschleppt werden nur um dann durch das Abitur zu fallen? Ich kann solche Aussagen einfach nicht ausstehen. Die bergen so viel Arroganz in sich. Sieh doch Schlumpf, niemand kann in die Zukunft schauen, somit kann niemand im vorneherein sagen ob er das Abitur nicht schafft oder eben doch durchkommt. Indem man aber den Kindern schon von Anfang an die Möglichkeit nimmt dies zu versuchen, nimmt man einen Entscheid vorneweg der gar noch nicht endgültig gefällt werden kann. Deswegen bin ich gegen die Lehrerdiktatur.

Mauser98K
15.12.2005, 10:38
Warum nicht?

Viele Kinder scheitern auf den Gymnasien.

Warum muß jeder Hinz und Kunz das Abitur machen um später irgend einen Blödsinn
( Ökotrophologie oder Theaterwissenschaften ) zu studieren und das Studium schließlich abzubrechen?

Es wäre doch besser, die Haupt- und Realschulen qualitativ auf zu werten, damit auch diese Abschlüsse wieder den Weg ins Berufsleben ermöglichen.
Auch Facharbeiter, vom Elektroniker bis zur Friseuse, werden gebraucht.

SAMURAI
15.12.2005, 10:54
Ein absoluter Schwachsinn. Dadurch wird der Wilkür durch die Lehrer Tür und Tor geöffnet. Es ist allseits bekannt, dass viele Noten nach Sympathie vergeben werden können, ausser der Mathematik. Die Kinder werden zu stark abhängig von der Einbildung der Lehrerschaft fähig zu sein über Menschen urteilen zu können. Ich hoffe, dass die Privatschulen weiter an Boden gewinnen werden damit für die Kinder eine Alternative besteht wenn ihnen der Zutritt ins Gymnasium verwehrt wird. Ich bin gegen die Lehrerdiktatur.

Vollkommen richtig !

Lehrer üben tatsächlich eine Art Diktatur aus.

Sind nicht auch unter den Lehrern eine grosse Anzahl vollkommen unfähiger Typen, die ich Scheisse schaufeln lassen würde ! ?(

Schlumpf
15.12.2005, 10:54
Ich kann solche Aussagen einfach nicht ausstehen. Die bergen so viel Arroganz in sich. Sieh doch Schlumpf, niemand kann in die Zukunft schauen, somit kann niemand im vorneherein sagen ob er das Abitur nicht schafft oder eben doch durchkommt. Indem man aber den Kindern schon von Anfang an die Möglichkeit nimmt dies zu versuchen, nimmt man einen Entscheid vorneweg der gar noch nicht endgültig gefällt werden kann. Deswegen bin ich gegen die Lehrerdiktatur.

Niemand nimmt irgenwem irgendwelche Möglichkeiten.
Es gibt massenhaft Wege sein Abitur auf anderem als dem regulären Weg zu machen.
Schonmal was von FOS oder BOS gehört?
Schulen, die man besucht um dann ein Fachabitur
zu haben mit dem man and Fachhochschulen studieren kann.

Ich arbeite nebenbei als Nachhilfelehrer und ich kann Dir sagen, dass viele Schüler an der Schule an der sie wegen der Ideen ihrer Eltern sind total überfordert werden.

Zudem können die restlichen 80% der Schüler einer Klasse an einer weiterführenden Schule auch Nichts dafür, dass ungeeignete Schüler das Lernniveau der Klasse drücken, Verzögerungen hervorrufen und so den planmäßigen Fortgang des Unterrichts erschweren.

Mauser98K
15.12.2005, 11:24
Und das ist auch gut so. Denn die Intelligenz eines Kindes hängt nicht vom Willen der Eltern ab. Kinder ohne entsprechende Intelligenz haben auf einem Gymnasium nichts verloren.

Intelligenz ist nicht allein eine Voraussetzung.
Leistungsbereitschaft und Disziplin auch.

Gärtner
15.12.2005, 11:43
Was ich an der Geschichte wirklich erstaunlich finde: daß dieses sozialistische Zwangsgesetz ausgerechnet von einer konservativen Regierung ersonnen wurde.

Mauser98K
15.12.2005, 11:46
Auch diese Faktoren hängen nicht vom Elternwillen ab.

Das wollte ich damit sagen.

malnachdenken
15.12.2005, 11:53
Was bitte ist an einem Gesetz zur Elitenförderung sozialistisch?


ist dMn nicht alles aus der ddr gleich sozialistisch?

Gärtner
15.12.2005, 11:59
Was bitte ist an einem Gesetz zur Elitenförderung sozialistisch?
An Eliteförderung? Nichts.

Aber das der Elternwille hier in einer zentrale Frage der Erziehung von Staats wegen eingeengt wird, kenne ich eigentlich nur aus der sozialistischen Welt des "fürsorgenden" Staates.

Das einfachste Kriterium für den weiteren Schulweg bzw. den Verbleib in einer bestimmten Schulform sind die Noten. Dazu braucht man nu wirklich kein neues Gesetz.

Robroy
15.12.2005, 16:32
Was ich an der Geschichte wirklich erstaunlich finde: daß dieses sozialistische Zwangsgesetz ausgerechnet von einer konservativen Regierung ersonnen wurde.In unserem seit jeher schwarz regierten Baden Württemberg gibt es ebenfalls quasi-bindende Empfehlungen (auch ich habe dieser seinerzeit entgegengezittert, lang ist's her), in Bayern glaube ich auch - Regelungen dieser Art dürften für die Union durchaus typisch sein.


Das einfachste Kriterium für den weiteren Schulweg bzw. den Verbleib in einer bestimmten Schulform sind die Noten. Dazu braucht man nu wirklich kein neues Gesetz.Wie ich den von Samurai eingestellten Artikel verstehe, war das maßgebliche Kriterium in NRW bislang der Willen der Eltern, nun dürften die schulischen Leistungen eine größere Rolle spielen (wie in BW auch) - ich sehe das als durchaus vernünftigen Schritt.

SAMURAI
15.12.2005, 16:38
An Eliteförderung? Nichts.

Aber das der Elternwille hier in einer zentrale Frage der Erziehung von Staats wegen eingeengt wird, kenne ich eigentlich nur aus der sozialistischen Welt des "fürsorgenden" Staates.

Das einfachste Kriterium für den weiteren Schulweg bzw. den Verbleib in einer bestimmten Schulform sind die Noten. Dazu braucht man nu wirklich kein neues Gesetz.

An diesem Gesetz ist nichts fürsorglich, nicht mal sozialistisch gedacht.

Es ist dumm, ohne Zukunftsförderung.

Es ist nicht mal ein Elitengesetz.

Wenn es um den Weg der Schulzukunft geht, da darf die Türkenmama plötzlich entscheiden. Nach oben ist der Weg aber zu. Hoffentlich versteht der Lehrer die türkische Sprache.

Dumm, dumm, dumm ........................ Rüttgers
?(

Klopperhorst
15.12.2005, 17:04
Man sollte die Schüler entscheiden lassen können, ob sie zur Schule gehen wollen oder nicht.

SAMURAI
15.12.2005, 19:07
Man sollte die Schüler entscheiden lassen können, ob sie zur Schule gehen wollen oder nicht.

Tolle Idee ! Würde da noch jemand kommen.

Ich würde sagen: Guter Sparvorschlag, Schulen einsparen, Lehrer einsparen - mangels Schüler.

Denken ist Glückssache ! ?(

Der Gerechte
15.12.2005, 19:16
Es ist richtig , dass die Lehrer entscheiden , wer auf das Gymnasium geht und wer nicht .
Die Eltern haben doch meist gar keine Ahnung , ob ihr Sprössling dumm ist oder nicht .
Meist verlangen doch die Eltern sowieso , dass die Schule ihnen am Besten die Erziehung abnimmt , weil sie selbst nicht in der Lage dazu sind (aus welchen Gründen auch immer).

Prediger
15.12.2005, 19:18
An Eliteförderung? Nichts.

Aber das der Elternwille hier in einer zentrale Frage der Erziehung von Staats wegen eingeengt wird, kenne ich eigentlich nur aus der sozialistischen Welt des "fürsorgenden" Staates.

Das einfachste Kriterium für den weiteren Schulweg bzw. den Verbleib in einer bestimmten Schulform sind die Noten. Dazu braucht man nu wirklich kein neues Gesetz.
Du hast es nicht gerafft.

Das Problem war ja, daß die Eltern seit der Schulreform in den Siebzigern auch entgegen einer auf den Noten basierenden Grundschulempfehlung die Möglichkeit bekommen haben, über den Rechtsweg ihr Kind auf eine höhere als die empfohlene Schule zu klagen.

Genau dagegen geht m.E. das "neue" Gesetz an.

Es führt damit in diesem Bereich den vor besagter Schulreform geltenden Status Quo wieder ein.

Nämlich den, den du auch haben willst: "Allein auf den Noten basierend."

Gruß vom Prediger

ortensia blu
15.12.2005, 19:18
An diesem Gesetz ist nichts fürsorglich, nicht mal sozialistisch gedacht.

Es ist dumm, ohne Zukunftsförderung.

Es ist nicht mal ein Elitengesetz.

Wenn es um den Weg der Schulzukunft geht, da darf die Türkenmama plötzlich entscheiden. Nach oben ist der Weg aber zu. Hoffentlich versteht der Lehrer die türkische Sprache.

Dumm, dumm, dumm ........................ Rüttgers
?(

Lehrer haben das Recht und die Pflicht, Schüler zu bilden und ihre Fähigkeiten zu beurteilen. Aufgrund der Leistungen und der Arbeitshaltung, können sie in der Regel sehr gut einschätzen, für welche Schullaufbahn ein Schüler geeignet ist oder nicht.
Sollten Eltern anderer Auffassung sein, und meinen, daß ihr Kind, trotz schlechter Leistungen (und trotz miserabler Arbeitshaltung: Faulheit, Schlamperei, Unaufmerksamkeit, Begriffsstuzigkeit, udglm.) eine höhere Schulart besuchen kann, dann sollte die aufnehmende Schule darüber entscheiden, ob dies möglich ist. Eine Aufnahmeprüfung für all diejenigen, die keine Empfehlung des Lehrers haben, wäre angebracht.

Wenn sich Eltern weigern, ein begabtes Kind nicht in eine weiterführende Schule zu schicken, müssen Gespräche mit den Eltern geführt werden. Die Schule muß ihnen klarmachen, wie wichtig die Schulbildung für das weitere Leben ihres Kindes ist, wenn sie das nicht wissen.
Sollten sie dennoch auf ihren Willen bestehen, so ist das ihre Angelegenheit- auch dann, wenn ihre Entscheidung kurzsichtig und falsch ist.

Gärtner
16.12.2005, 09:38
Du hast es nicht gerafft.
Hier demonstrierst auf erheiternde Weise den Unterschied zwischen Bildung und Einbildung.


Das Problem war ja, daß die Eltern seit der Schulreform in den Siebzigern auch entgegen einer auf den Noten basierenden Grundschulempfehlung die Möglichkeit bekommen haben, über den Rechtsweg ihr Kind auf eine höhere als die empfohlene Schule zu klagen.

Genau dagegen geht m.E. das "neue" Gesetz an.

Es führt damit in diesem Bereich den vor besagter Schulreform geltenden Status Quo wieder ein.

Nämlich den, den du auch haben willst: "Allein auf den Noten basierend."
Ich halte allerdings nach wie vor die Aushebelung des Elternwillens an dieser zentralen Stelle für bedenklich. Das Gesetz stellt Eltern unter den Generalverdacht der Unfähigkeit, die richtige Entscheidung zum Wohl ihrer Kinder zu treffen. Und das ist die sattsam bekannte dirigistische Haltung, wie sie insbesondere aus sozialistischen Systemen wohlvertraut ist.

Zur Frage der Qualität der Lehrerentscheidung empfehle ich besonders die Lektüre dieses Artikels:



Von Lehrern oft falsch beurteilt

Experte: 40 Prozent der Grundschüler werden über- oder unterschätzt

„Ich halte das für keine gute Absicht.“ Ernst Rösner warnt vor den Plänen der NRW-Landesregierung, die Empfehlung für die weiterführenden Schulen künftig allein in die Hände der Grundschullehrer zu legen. Der Bildungsexperte vom Institut für Schulentwicklungsforschung der Universität Dortmund sagt auch, warum: „Schon heute sind 40 Prozent der Empfehlungen suboptimal.“ Das heißt: Die Kinder werden von den Grundschullehrern in ihren Potenzialen entweder über- oder unterschätzt. Angesichts dieser Größenordnung, so Rösner, müsse man sich durchaus überlegen, ob man die Korrekturmöglichkeit, die den Eltern jetzt noch offen steht, abschneiden möchte. (...)
Außerdem plädiert der Bildungsforscher für eine engere Verzahnung von Grund- und weiterführenden Schulen. „Schließlich kennen die Lehrer die Schulen, für die sie die Kinder empfehlen, in den meisten Fällen gar nicht.“ (...)
Ganzer Artikel (http://www.ksta.de/html/artikel/1132657956324.shtml)

SAMURAI
16.12.2005, 12:10
Es ist richtig , dass die Lehrer entscheiden , wer auf das Gymnasium geht und wer nicht .
Die Eltern haben doch meist gar keine Ahnung , ob ihr Sprössling dumm ist oder nicht .
Meist verlangen doch die Eltern sowieso , dass die Schule ihnen am Besten die Erziehung abnimmt , weil sie selbst nicht in der Lage dazu sind (aus welchen Gründen auch immer).

Die Eltern haben doch meist gar keine Ahnung , ob ihr Sprössling dumm ist oder nicht .

Von welchem Land sprichst DU ?

ortensia blu
16.12.2005, 15:10
Eine absolut richtige Einschätzung eines Schülers ist niemand möglich. Daß es zu Über- oder Unterschätzung kommt, dürfte niemand überraschen.

Darüber, wie groß diese Abweichung sein soll, wird nichts gesagt.

Kein Lehrer, der eine Empfehlung gibt, kann die weitere Entwicklung des Schülers ganz genau voraussagen. Die Leistungsfähigkeit eines Schülers schätzt er in der Regel richtig ein. Schüler können unterschätzt werden, wenn sie mit Problemen zu kämpfen haben, die sie psychisch nicht verkraften, die aber im häuslichen Bereich liegen. Selten werden sie überschätzt. Wenn sie dennoch im Gymnasium nicht zurechtkommen, muß das nicht an ihren Voraussetzungen liegen, die sie mitbringen liegen.

Ehrgeizigen Eltern, die ihr Kind auf Biegen und Brechen ins Gymnasium schicken wollen, obwohl das Kind die Voraussetzungen dafür nicht mitbringt, sollte ein Riegel vorgeschoben werden.

Realschulen und Gymnasien haben ihre Anforderungen senken müssen, um die Schüler zu halten, die eigentlich dort nichts zu suchen haben. Darunter leiden die wirklich begabten und lernwilligen Schüler.