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Dornröschen
02.02.2016, 20:37
Medikamententests: Das lange Leiden nach dem Kinderheim



Von Daniela Schmidt-Langels und Otto Langels



Kinder als Versuchskaninchen: In den Sechziger- und Siebzigerjahren haben deutsche Pharma-Unternehmen und Ärzte in Kinderheimen Medikamente getestet. Unter den Folgen leiden die Betroffenen noch heute.

Zitate


Als Scheidungskind war Marion Greenaway 1972 in den Birkenhof abgeschoben worden, ein geschlossenes Mädchenheim in Hannover. Monatelang musste die 14-Jährige täglich Tabletten einnehmen, obwohl sie, wie sie heute sagt, kerngesund war: "Warum ich die kriegte, weiß ich nicht. Ich war nie krank in meinem Leben."
Nach einem Vierteljahr kam sie in die Kinder- und Jugendpsychiatrie Wunstorf bei Hannover, wo eine Ärztin mit einem EEG die Gehirnströme des Mädchens aufzeichnete. Die Prozedur wurde mehrmals wiederholt. Dann nahm die Ärztin eine schmerzhafte Lumbalpunktion vor. Dabei saugte sie mit einer Spritze Gehirnflüssigkeit aus dem Wirbelkanal ab.
Wie Marion Greenaway erging es nach Recherchen des ZDF-Magazins "Frontal 21" auch anderen Mädchen aus dem Birkenhof. Keine der Betroffenen erfuhr den Hintergrund der Untersuchung. In Wunstorf existieren keine Unterlagen mehr, in Marion Greenaways Heimakte fehlt jeder Hinweis auf eine Behandlung.
"Man hat die Heimkinder benutzt"
Die Pharmazeutin Sylvia Wagner forscht an der Universität Düsseldorf zu Medikamententests in westdeutschen Kinderheimen: "Vieles spricht dafür, dass diese Lumbalpunktionen im Rahmen von Arzneimittelstudien gemacht wurden", sagt Wagner. "Ich habe mehrfach in Dokumenten gefunden, dass Ärzte berichteten: 'Wir haben das Medikament in Tierversuchen getestet, wir müssen das jetzt am Menschen testen.' Und da hat man Heimkinder dafür benutzt."
Die Untersuchungen in Wunstorf führte eine Ärztin durch, die auch schon zehn Jahre zuvor dort an einer Studie mitgewirkt hatte. Chef der Kinder- und Jugendpsychiatrie Wunstorf war bis Anfang der Sechzigerjahre Hans Heinze, ein skrupelloser Arzt mit Nazivergangenheit (http://www.spiegel.de/spiegel/print/d-28990692.html). Während der NS-Zeit war er Gutachter des Euthanasie-Mordprogramms T4, bezeichnete unzählige Kinder als "lebensunwert" und schickte sie in den Tod. Nach 1945 konnte er seine Karriere in Wunstorf fortsetzen.

usw.


http://www.spiegel.de/gesundheit/diagnose/medikamententests-in-deutschland-das-lange-leiden-nach-dem-kinderheim-a-1075196.html



Jetzt werden Kinder ins Ausland verschleppt, weil das mehr Geld bringt. In Gerlsenkirchen waren Fälle bekannt geworden. Kinder aus Pflegefamilien, ab in den Osten. NAch dem Motto 700.- Euro zahlen und 3000.- Euro kassieren.
Von oben oder einem Anwalt keine Spur an Reaktionen.

In was für einer Welt leben wir eigentlich?