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Vollständige Version anzeigen : Die deutsche Sprache im Wandel der Zeit......



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Don
30.01.2016, 08:07
Ein Juwel, auf der Achse gefunden

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kuehn_und_ahnungslos_die_gruene_kampagne_fuer_leic hte_sprache

Auszug Antonia Hofreiter, promovierter deutscher Sprachkünstler

Mein Name ist Toni Hofreiter. Ich bin ein Politiker von den Grünen. Viele Leute haben bei den letzten Wahlen die Grünen und mich gewählt. Deshalb sitze ich jetzt im Deutschen Bundestag. Im Bundestag bin ich der Vorsitzender von allen Grünen Abgeordneten. Dort werden wichtige Entscheidungen getroffen.

Bruddler
30.01.2016, 08:11
Ein Juwel, auf der Achse gefunden

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kuehn_und_ahnungslos_die_gruene_kampagne_fuer_leic hte_sprache

Auszug Antonia Hofreiter, promovierter deutscher Sprachkünstler

Mein Name ist "Kai-Rüdiger" und ich bin gegen die Nazis und für die Umwelt und so...

http://www.politikforen.net/attachment.php?attachmentid=49995&d=1434871750

Holdus
30.01.2016, 08:25
Könnte mir vorstellen, dass es sich hierbei um die "Leichte Sprache" handelt (1),



1: Leichte Sprache ist eine speziell geregelte sprachliche Ausdrucksweise des Deutschen, die auf besonders leichte Verständlichkeit abzielt. Das Regelwerk wird von dem seit 2006 bestehenden Netzwerk Leichte Sprache (Verein seit 2013)[1] herausgegeben. Es umfasst neben Sprachregeln auch Rechtschreibregeln sowie Empfehlungen zu Typografie und Mediengebrauch.[2] Die Leichte Sprache soll Menschen, die aus unterschiedlichen Gründen über eine geringe Kompetenz in der deutschen Sprache verfügen, das Verstehen von Texten erleichtern. Sie dient damit auch der Barrierefreiheit.
https://de.wikipedia.org/wiki/Leichte_Sprache

Stanley_Beamish
30.01.2016, 08:26
Vermeiden Sie Redewendungen und bildliche Sprache. Ein Ausdruck wie Rabeneltern sei zu vermeiden, weil man ihn wortwörtlich interpretieren könnte.

:umkipp:

Mr. BIG
30.01.2016, 08:44
"MACHT SINN" - HAT keinen Sinn!

Was, zum Teufel, ist denn bloß
Mit der deutschen Sprache los?
Ist es wirklich ein Gewinn,
dieses denglische " macht Sinn"?

"It makes sense" wird übersetzt
SINNLOS wörtlich nachgeschwätzt,
Dabei steht doch bitte fest,
Dass sich "Sinn" nicht "machen" läßt!

Auch "macht Sinn" entspricht
Unserer deutschen Sprache nicht,
weil es nämlich, wenn´s beliebt
Dafür bessre Wörter gibt.

Alle steh´n im Duden drin:
"Sinnvoll", "sinnlos", "ohne Sinn",
"Sinngemäß" und "sinnentleert"...
(Schlagt mal nach, ´s wär´ nicht verkehrt.)

Manches Lehnwort trifft exakt,
Was man meint, jedoch vertrackt
Wird es, wenn man "macht Sinn" liebt,
WEIL DAS KEINEN SINN ERGIBT.


(Manfred Koch)


(PS: Den verehrungswürdigen Mods gewidmet)

kotzfisch
30.01.2016, 09:01
Ein Juwel, auf der Achse gefunden

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kuehn_und_ahnungslos_die_gruene_kampagne_fuer_leic hte_sprache

Auszug Antonia Hofreiter, promovierter deutscher Sprachkünstler

Das perfide ist, dass Behinderte aller Art plus Migranten in diese Inklusionsbemühungen einbezogen sind und es letztendlich um die Absenkung aller
Standards geht und in Zukunft jeder ein nicht nur "migranten" sondern behindertenfeindlicher Nazi ist, der sich dagegen äußert.Toll.
So macht man Inklusionspolitik, die letztendlich der PC korrekten Asylbetrügervergottung dient.

Coriolanus
13.08.2017, 00:51
Spahn von Englisch sprechenden Kellnern in Berlin genervt

„Auf so eine Schnapsidee käme in Paris sicher niemand“: CDU-Politiker Jens Spahn plädiert für „kulturelle Sicherheit“. Dass in manchen Restaurants die Bedienung kein Deutsch spricht – für ihn ein Unding.

https://www.welt.de/politik/deutschland/article167613056/Spahn-von-Englisch-sprechenden-Kellnern-in-Berlin-genervt.html

Aktuelle Schlagzeilen vom Onlineportal der Welt. In den Kommentaren heißt es:


ehg:
Entspricht auch meiner Meinung. Ein Staat braucht eine Amts- und Verkehrssprache, mit der sich alle BürgerInnen ! (auf einem gewissen Standard) verständigen können, im Sinne des gesellschaftlichen Zusammenhaltes.

Und letztlich (darf ich es sagen?) gehört die heimische Sprache zur Kultur. Zuwanderer, die sie nicht beherrschen, können zum Beispiel viele Medien nicht nutzen und dürften primär Medien der Heimat konsumieren, was mir nicht behagt.


Wenn's ums Deutsche geht, plädiere ich dafür, überflüssige und regelwidrige Zischlaute in Form von s-Anhängseln endlich wegzulassen, und sollte es jemals wieder zu einer Rechtschreibreform kommen, wär's eine gute Idee, sich für eine Amt- und Verkehrsprache starkzumachen.


Die Sprache ist ein logischer Organismus, der sich seine Glieder nach so geistigen Gesetzen zubildet und einverleibt als der leibliche sich die seinigen nach zusammengesetztern; aber wie dieser treibt auch er zuweilen regellose Überbeine, sechs Finger und Gliederschwämme aus dem Regelleibe heraus, nur daß wir hier als freiere Geister das Ausschneiden und das Verwelkenlassen der Aus- und Fehlwüchse ganz in unserer Gewalt und Willkür haben.

An der deutschen Sprache – für welche wir Schreiber sämtlich, da sie uns in Europa als der einzige Mond der griechischen Sonne nachglänzt, dem Himmel nicht genug danken können, deren weite Freiheit wir aber gerade durch eine undankbar faule Schrankenlosigkeit mißbrauchen und verunstalten – an ihr sollten wir die europäische Seltenheit, daß einem Vielworte durch bloßes Versetzen der Wortglieder, wie einer Zahlreihe, neue Bedeutungen zu erteilen sind, als eine grammatische Buchstabenrechnung wärmer schätzen und heiliger bewahren. Ich wähle aus der Nähe das Drilling-Wort Mondscheinlust. Dieses gibt durch ein Wörter-Anagramm immer einen neuen Sinn in sechs neuen Wortbildungen: Mondscheinlust, Lustmondschein, Scheinmondlust (durch sogenannte Transparents), Lustscheinmond, Scheinlustmond, Mondlustschein. Mischt der geduldige Leser die Quadrupelalliance eines vierwörtlichen Worts, z. B. Maulbeerbaumfrucht, so erhält er nach der mathematischen Kombinierregel (das Urwort mit eingeschlossen) vierundzwanzig Wörter; und versetzt er gar, sooft als es mathematisch möglich ist, wie südliche Staaten ihre Diener, ein fünf Mann hohes Wort, wie z. B. Haushofmeisteramtsachen oder Regenbogenhauteiterbeule, so gewinnt er hundertundzwanzig gute und elende Wörter, womit ich jedoch das Morgenblatt nicht schmücken will.

Ich komme nun auf die beiden Hauptzwecke, weswegen ich die mühsamen Studien des ganzen Aufsatzes und die Briefe an eine vornehme Dame gemacht. Der eine betrifft die Wege, diese scheinbare Neuerung einzuführen und der Sprache einzuimpfen, nicht als einen Krankheitstoff, sondern als einen alten gesunden Zweig.

Mein andrer Hauptzweck ist, so bald wie möglich so gut widerlegt zu werden, daß ich nicht ein Wort mehr sagen kann.
Das Erste, die Einführung der richtigen Doppelwörter, haben Schriftsteller zwar weniger gegen das Volk – aus dessen vielkehligem Munde schwer die Wörter Wirtshaus, Kriegskasse, Staatsrat werden zu nehmen sein –, aber wohl gegen Schriftsteller selber in der Gewalt; und sind diese bekehrt, so wird die kleine s-Stürmerei auch bald die lesenden Sprechklassen ergreifen.

Wurde denn die alte Unrechtschreibung Undt, Strasse, Sammpt, Lannd anders als bloß durch schreibende, nicht sprechende Gültigkeiten (Autoritäten) verdrungen und ausgeschnitten? Freilich galt es dort Ausrottung nur geschriebener Mitlauter, hier aber ausgesprochener; allein wenn sogar die ausgesprochenen Selblauter der ältesten deutschen Sprache, die herrlichen o und u und a und au, sich in Mitlauter und höchstens in dünne e, ö, ä, äu verloren haben, so wird wohl doch ein elender schlangenstummer Zischlauter wie das s, nach der Verjagung der Könige, abzusetzen sein durch ein oder ein Paar tausend Schreiber, die sich dazu vereinigen unter Wolke's Fahne. Freilich bloß das Publikum entscheidet und sagt bei diesen Trauungen, wie in England der Küster bei menschlichen, das Amen, ja es befiehlt, wo es zu gehorchen scheint, wie der Feldmarschall Suwarow seinen Untergeordneten gehorsam war, wenn sie ihm etwas im Namen des Feldmarschalls befahlen.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/16

Wenn man wenigstens die schlimmsten und auffälligsten Mutationen ausmerzen könnte, wie beispielsweise bei allen Wörtern, die sich mit dem Wort 'Volk' verbinden, wäre der deutschen Sprache und dem Ohr ein Gefallen getan, denn dann spräche man zukünftig sanft und wohlklingend von einem Volkverräter, und der 'Volxverräter' wäre Geschichte.


Volk kann so wenig als Vieh eine Mehrzahl haben, und daher klingt Volksbuch und Volkslied wie Viehshirte, so Volksversammlung wie Viehsherde; denn Völker ist nicht der Plural des abstrakten Worts Volk, sondern des bestimmten; deshalb kann man sagen: das Volk ist unter allen Völkern sich gleich.

Heifüsch
13.08.2017, 01:30
Diese "Leichte Sprache" ist nur ein weiterer Schritt in Richtung Infantilisierung der Massen. Andere Maßnahmen dieser Art sind die gezielte Islamisierung und die versuchte Rückgängigmachung des säkularen Staates, die Aufnahme hunderttausender Analphabeten, die Zwangsinklusion stark Lernbehinderter, der Genderwahn und (falls es noch keinem aufgefallen ist) die Besetzung von Moderator_Innen-Posten durch speziell geschulte Sprecher_Innen, deren antrainierte kindliche Sprechweise eher zur Sendung mit der Maus oder zu den Teletubbies passen würde als zu den eigentlich durchweg anspruchsvollen Themen etwa des DLF. Zudem soll den Nachrichtenrezipienten das Selberdenken ausgetrieben werden durch eine Einheitspresse mit eigenen Regeln der Selbstzensur, um die entmündigte Leserschaft nicht zu überfordern. Stichwort Kodex des Deutschen Presserats, Ziffer 12...

Coriolanus
13.08.2017, 01:37
Diese "Leichte Sprache" ist nur ein weiterer Schritt in Richtung Infantilisierung der Massen. Andere Maßnahmen dieser Art sind die gezielte Islamisierung und die versuchte Rückgängigmachung des säkularen Staates, die Aufnahme hunderttausender Analphabeten, die Zwangsinklusion stark Lernbehinderter, der Genderwahn und (falls es noch keinem aufgefallen ist) die Besetzung von Moderator_Innen-Posten durch speziell geschulte Sprecher_Innen, deren antrainierte kindliche Sprechweise eher zur Sendung mit der Maus oder zu den Teletubbies passen würde als zu den eigentlich durchweg anspruchsvollen Themen etwa des DLF. Zudem soll den Nachrichtenrezipienten das Selberdenken ausgetrieben werden durch eine Einheitspresse mit eigenen Regeln der Selbstzensur, um die entmündigte Leserschaft nicht zu überfordern. Stichwort Kodex des Deutschen Presserats, Ziffer 12...

Musst mal darauf achten, wie wahllos sich im Deutschen die Wörter verheiraten, wobei ich die fett markiert habe, die in meinen Ohren zischelnd falsch klingen, da man sie unnötigerweise mit einem s-Auswuchs verbunden hat, oder enden ließ.

Heifüsch
13.08.2017, 01:48
Musst mal darauf achten, wie wahllos sich im Deutschen die Wörter verheiraten, wobei ich die fett markiert habe, die in meinen Ohren zischelnd falsch klingen, da man sie unnötigerweise mit einem s-Auswuchs verbunden hat, oder enden ließ.

Ach was, das Zischeln ist uns immanent. Doch vielleicht hab´ich was verpennt...?

Ich könnte mich viel mehr darüber aufregen, daß es heutzutage nicht nur real keine echten Journalisten mehr zu geben scheint, sondern daß sich diejenigen, die sich als solche ausgeben, selbst als "Dschornalisten" bezeichnen. Bisher konnte mir noch keiner eine Antwort darauf geben, wieso das so ist...>%´(

Coriolanus
13.08.2017, 01:50
Eine Rückgängigmachung, verkraftet das deutsche Ohr, kommt es aber zum Rückgängigmachungsbescheid, schreit's schon wieder nach seinem geliebten Zischeln.

Coriolanus
13.08.2017, 01:51
Ach was, das Zischeln ist uns immanent. Doch vielleicht hab´ich was verpennt...?[...]

Ich denke wir alle haben etwas verpennt, weil wir nicht auf die Ratschläge, gottlob nicht "Ratsschläge", von Jean Paul gehört haben.

Querulator
13.08.2017, 01:58
Eine Rückgängigmachung, verkraftet das deutsche Ohr, kommt es aber zum Rückgängigmachungsbescheid, schreit's schon wieder nach seinem geliebten Zischeln.
Es wäre schon viel gewonnen, die Reform aus diesem Jahrhundert zu glätten. Darin gibt es neben wenigen Verbesserungen ausgesprochene Hirnrissigkeiten und Verwässerungen, welche das Verständnis der Gesetzmäßigkeiten der Wortbildung beeinträchtigen.

Coriolanus
13.08.2017, 02:01
Nur ein Bestimmwort ließen die guten alten Deutschen in allen Trauungen mit Grundwörtern stehen, wie es stand, ohne ein e abzuschneiden oder ein Napoleon-n pluraliter einzurücken – und gerade ein Wort, das aus zwei e's hintereinander besteht (denn was will das h sagen?) –: es ist das Wort Ehe, das eigentlich Bund bedeutet. Nur noch eine größere grammatische Galanterie gibt es in unserer Sprache, das Wort Brautpaar, das den Bräutigam ganz in die Braut auflöst und verschmelzt.

http://www.beobachter-online.de/resources/mediadb/2013/11/21/36917_web.jpg

Coriolanus
13.08.2017, 02:03
Es wäre schon viel gewonnen, die Reform aus diesem Jahrhundert zu glätten. Darin gibt es neben wenigen Verbesserungen ausgesprochene Hirnrissigkeiten und Verwässerungen, welche das Verständnis der Gesetzmäßigkeiten der Wortbildung beeinträchtigen. Bloß gut, daß niemand auf die Idee kam, von 'Hirnsrissigkeit' zu sprechen. Soll mir jetzt niemand sagen, das wäre unlogisch, denn wie so oft in der deutschen Sprache, wäre dann einfach der Genitiv-s angehangen, eben die Rissigkeit des Hirns.

Coriolanus
13.08.2017, 02:06
Ein Hirnsverbrannter, oder ein Hirnsloser, das wäre, hätte es der Zufall nicht abschlägig beschieden, in der deutschen Sprache ebenso vorstellbar, wie Kindskopf oder Rindswurst.

Schwabenpower
13.08.2017, 02:19
Ein Hirnsverbrannter, oder ein Hirnsloser, das wäre, hätte es der Zufall nicht abschlägig beschieden, in der deutschen Sprache ebenso vorstellbar, wie Kindskopf oder Rindswurst.
Kopf des Kindes, Wurst des Rindes (eigentlich vom Rind). Aber eben nicht Verbrannter des Hirns bzw. Gelöster des Hirns.

Siehste :D

Coriolanus
13.08.2017, 02:23
Kopf des Kindes, Wurst des Rindes (eigentlich vom Rind). Aber eben nicht Verbrannter des Hirns bzw. Gelöster des Hirns.

Siehste :D

Schon klar, Du wirst aber sehr schnell feststellen, wie oft das Genitiv-s verwendet wird, wo es gar keinen Sinn macht, wie zum Beispiel beim Heizungsmonteur. ;)

Und darauf will ich hinaus.

Coriolanus
13.08.2017, 02:26
Wie Wolf Schneider sinngemäß schrieb, der Apfelsaft besteht aus Äpfeln, der Hustensaft aber gewiss nicht aus Husten. Man kann sich also auch, was den Sinn hinter den Wortehen angeht, nie auf eine Regel verlassen, die Allgemeingültig wäre. Daß in der deutschen Sprache eine Willkür herrscht, wohin das Auge reicht, ist ein Umstand, an dem man nicht vorbeikommt.

Coriolanus
13.08.2017, 02:48
Meinen Versuch, der Sprache einen Übellaut, Überfluß und Verstoß zugleich zu ersparen, haben schon einige vor mir gemacht. In Köppens beiden neuen Werken – worin kein Poltergeist des neuern Philosophierens, sondern ein Astralgeist des alten erscheint und regiert –, in der »Politik nach platonischen Grundsätzen« und in der »Rechtslehre«, haben einige Chöre Mißklänge oder Zischlaute verstummen müssen. In Schillers gesammelten Werken ist überall »Religionempfindung, Wahrheitgefühl, Landschaftmalerei, Einbildungkraft« zu finden. Auch Klopstock soll, wie mein geliebter Heinrich Voß mir sagte, für die Trauformeln der Doppelwörter eine bessere Agende haben setzen wollen. Hätt' ers doch getan und uns ein halbes Zisch- und Fehljahrhundert erspart!

Jean Pauls grammatische Untersuchung der Doppelwörter sollte man unbedingt gelesen haben.

Coriolanus
13.08.2017, 03:05
Die Stangen eines Gerüsts, verarbeitet der Gerüstbauer, die Rohre einer Heizung, verarbeitet der Heizungsmonteur.

Warum heißt's nicht Gerüstsbauer und Heizungmonteur?

Coriolanus
13.08.2017, 03:11
Heizung ist sprachlich gesehen sowieso heikel, weil durch das Z in der Mitte in der Mehrzahl ein unschönes Hei-zungen entsteht. Daher verbietet sich hier der Heizungenmonteur von allein.

Coriolanus
13.08.2017, 03:17
Wer immer an unserer Sprache gewerkelt hat, muß ein Schafskopf gewesen sein, sonst müsste auch vom Löwskopf statt Löwenkopf, oder umgekehrt und angenehmer klingend, vom 'Schafkopf' die Rede sein. Oder hat man den armen Tieren den Zischlaut nur deshalb verpasst, damit die Bayern weiter Schafkopf spielen können?

Coriolanus
13.08.2017, 03:31
Zeitungen verkauft der Zeitungshändler zischelnd, wohingegen der Tabakhändler den in Zigarren oder Zigaretten gerollten Tabak ohne ein S an den Mann bringt. Wieso das so ist, wissen wahrscheinlich nicht einmal die Abgeordneten des Bund-es-tag-es, noch sonst irgendein Vertreter des deutschen Staat-es.

Früher war im deutschen Bund, aus dem zum Leidwesen von Jean Paul nicht der Bundtag hervorgegangen ist, in der Mehrzahl des Tabak noch von 'Tabacken' die Rede. Zugegeben, da war der für die deutsche Sprache zuständige Sachverwalter gnädig, und hat der Welt ein nahezu unverdauliches Wort erspart, das an Schlacken, oder gar kacken erinnert.

Coriolanus
13.08.2017, 03:56
Wenn es nur die Zischlaute wären, wäre alles halb so wild. Je mehr man sich allerdings mit der deutschen Sprache beschäftigt, umso mehr werden einem die Ungereimtheiten auffallen.

Bringt jemand ein Kind um, dann ist das sicher eine der schlimmsten Taten, die sich ein Mensch vorstellen kann. Aber deswegen ist derjenige noch kein Kindermörder, und es wäre Aufgabe des Staates, durch Bemühungen der 'Sicherungverwahrung' oder halt eben Sicherungsverwahrung, dafür zu sorgen, daß derjenige nicht die Gelegenheit erhält, weitere Kinder zu töten, sodaß aus ihm kein Gelegenheitsmörder ( Serienkiller ) wird.

Den Kindmörder, oder die Kindmörderin gibt es aber in der deutschen Sprache nicht, womoglich deshalb, weil man jemandem der ein Kind abmurkst, ohne weiteres zutraut, selbiges mit anderen Halbwüchsigen zu tun? Wir werden es nie erfahren, und sollten uns glücklich schätzen, daß in solchen empörenswerten Fällen nicht von 'Kindsmörder' oder 'Kindsmörderin' die Rede ist, wie beim zuvor hier erwähnten 'Kindskopf'.

Spätestens an diesem Beispiel aber zeigt sich die Regelwidrigkeit, denn der Kindsmörder, wäre der Mörder des Kind-es, womit das S korrekt im Genitiv stehen würde, was es aber rätselhafterweise gerade nicht tut.

Coriolanus
13.08.2017, 04:27
Im Englischen, wo Wortehen seltener sind, und fast immer auf ein Anhängsel verzichtet wird, nennt sich der Kindermörder sehr richtig 'child killer', ein Heizungsmonteur ist ein 'Heating engineer'

Wer nun glaubt, das alles sei nicht von Bedeutung, sollte sich folgende Aussage von Jean Paul bitte gründlich im Hinblick auf die Umvolkung, bzw. die große Aufgabe der "Integration", durch den Kopf gehen lassen:


So werden demnach, um die meisten Beispiele in einem zusammen zu geben, dem Worte Krone die Bestimmwörter Baum, Kaiser, König, Fürst, Mann, Frau, Herz, Friede, Schlange, Schule, Liebe sämtlich anders verändert angefügt und nur die beiden ersten unverändert gelassen: Baum- und Kaiserkrone; dann Königs-, Fürsten-, Männer-, Frauen-, Herzens-, Schlangen-, Schul- und Liebes-krone.

Aber, Himmel, können wahre Kronenvereine und Verträge auf verschiedenere Weisen geschlossen werden als diese Wortvereine? Wenn man inzwischen bei einer solchen außerordentlichen Mannigfaltigkeit von Leittönen, womit ein Bestimmwort ins Grundwort übergeht und übertönt, bei den Sprachlehrern nach der Regel, welche den jedesmaligen bestimmten Leitton festsetzt, die Frage tut, so haben sie in ihren Büchern (wie z. B. Adelung) gar nicht an die Frage gedacht, sondern nur bloß die einzelnen Beispiele des Gebrauchs aufgeführt, es aber völlig uns und – was noch jämmerlicher ist – dem Ausländer überlassen, durch Sprachübung die dreißigtausend Doppelwörter unserer Sprache unter die verschiedenen Fahnen ihrer Regimenter richtig einzureiben.

Coriolanus
13.08.2017, 05:06
Obwohl Jean Paul die Worte Verschwörung und Theorie im Alltag-s-gebrauch geläufig waren, konnte er kaum ahnen, daß der sogenannte Verschwörung-s-theoretiker einst in Deutschland ein Dorn im Auge der Staat-s-macht sein wird.

Coriolanus
13.08.2017, 05:21
Das Meerwasser, das Wasser des Meeres, akzeptiert keinen Meerspiegel, sondern verlangt nach einem Meeresspiegel.

Coriolanus
13.08.2017, 05:31
Der Zwang, schmückt sich als Bestimmwort bei einer Worthochzeit immer mit einem zischelnden, durchaus fragwürdigen S, sonst müssten wir keine Zwangsgebühren abführen, allerhöchstens Zwanggebühren, die zwar den Geldbeutel nicht minder belasten, so dennoch Ohr und Auge schonen würden.

Coriolanus
13.08.2017, 05:57
Bei der Sprach-e zum Beispiel, wie folglich beim sprech-en, und sehr wahrscheinlich bei ähnlich klingenden Wörtern, schnitten die Schöpfer der deutschen Sprache regelmäßig die Endungen ab, statt an eine etwaige Mehrzahl oder den Genitiv zu denken.

So kommt's, daß jeder Arzt eine Sprechstunde anbietet, während man die Zeit im Wartezimmer mit Sprachtraining totschlagen könnte.

Stanley_Beamish
13.08.2017, 06:12
Wer immer an unserer Sprache gewerkelt hat, muß ein Schafskopf gewesen sein, sonst müsste auch vom Löwskopf statt Löwenkopf, oder umgekehrt und angenehmer klingend, vom 'Schafkopf' die Rede sein. Oder hat man den armen Tieren den Zischlaut nur deshalb verpasst, damit die Bayern weiter Schafkopf spielen können?

Das hat wohl was mit der Bildung des Genitivs zu tun. Der Kopf des Schafes (Neutrum) oder Schafs, aber der Kopf des Löwen (Maskulinum) und nicht des Löws.

Coriolanus
13.08.2017, 06:37
Sprache: Warum Deutsch kein Singsang ist

Ob eine Sprache vielfältige Tonhöhen-Wechsel umfasst, hängt auch von Klima ab

Warum ist die deutsche Sprache eher eintönig und unmelodiös, Chinesisch aber ein wahrer Singsang? Und warum häufen sich Sprachen mit extremen Tonmodulationen in bestimmten Gegenden der Erde? Das haben Forscher nun überprüft und dabei Interessantes entdeckt: Demnach entwickelten sich die Tonsprachen überall dort, wo es warm und feucht war, weil dieses Klima die Stimmbänder quasi "ölt".

http://www.scinexx.de/wissen-aktuell-18478-2015-01-22.html

Herzallerliebst, wenn Forscher sich daran machen, die deutsche Sprache mit Yoruba, das zu den Niger-Kongo-Sprachen gehört, oder mit Igbo, einem Idiom der Nigerianer zu vergleichen.


"Wenn in Deutschland ein feuchter Regenwald wachsen würde, hätte sich Deutsch vielleicht auch zur Tonsprache entwickelt"

Mag sein. Vielleicht hätte man dann aber auch so manche Sprachfehler aus dem Deutschen entfernt, um Übellaute auszurotten und zu vermeiden, daß häßliche Sprachschöpfungen wie 'Netzwerkdurchsetzungsgesetz' eine wilde Ehe führen, und man sich, während man beispielsweise ein Werksgelände verlässt, fragen könnte, warum der zischelnde s-Auswuchs ausgerechnet bei Wörtern, die wie das Substantivum Endung auf ung enden, so dringend benötigt wird.

Coriolanus
13.08.2017, 06:57
Das hat wohl was mit der Bildung des Genitivs zu tun. Der Kopf des Schafes (Neutrum) oder Schafs, aber der Kopf des Löwen (Maskulinum) und nicht des Löws.

Gut erkannt, nur leider lässt sich daraus eben keine Regelmäßigkeit ableiten, da das Übel, aus dem später die Unregelmäßigkeiten hervorgehen, an der Wurzel zu finden ist.

Der Löwe, der Esel. Der Löwenkopf, der Eselskopf. In beiden Fällen wird das Bestimmwort, was für verwandte europäische Sprachen unüblich ist, als Genitiv gedacht, dabei würden 'Löwekopf' und 'Eselkopf' weder vom Klang her eine Zumtung darstellen, indes die Konstruktion der Sprache erheblich vereinfachen.

Coriolanus
13.08.2017, 07:07
Löwe, Löwenkopf oder wie es in Englisch heißt Lion und Lionhead. Die Schlange und der Schlangenbiß, sind in der englischen Sprache 'Snake' und 'Snakebite'.

Es wird also nichts im Genitiv oder in der Mehrzahl gedacht, nichts zischelnd und überflussigerweise hinzugefügt, sondern die Wörter vollziehen ihre Ehe ganz natürlich, wie bei uns der Brautkranz.

Coriolanus
13.08.2017, 07:24
Die Beitragsbemessungsgrenze, ein Unwort, das man jedem Bundesdeutschen dreimal täglich vor den Latz knallen sollte. Es zeigt aber schön auf, wo es hinführt, wenn dem Gezischel kein Einhalt geboten wird, es ufert aus und ätzt sich überall fest.

Beitragbemessungsgrenze würde mein Ohr ja noch ertragen, aber irgendwo hört's auf.

Affenpriester
13.08.2017, 07:44
Primitives Deutsch für primitive Menschen ... jeder Politiker sucht sich halt die ihm entsprechende Zielgruppe. Meine Aufsätze in der fünften Klasse waren vielleicht inhaltlich desolat, aber selbst schlicht besser formuliert.

Stanley_Beamish
13.08.2017, 07:46
Die Beitragsbemessungsgrenze, ein Unwort, das man jedem Bundesdeutschen dreimal täglich vor den Latz knallen sollte. Es zeigt aber schön auf, wo es hinführt, wenn dem Gezischel kein Einhalt geboten wird, es ufert aus und ätzt sich überall fest.

Beitragbemessungsgrenze würde mein Ohr ja noch ertragen, aber irgendwo hört's auf.

Aber Vermögensteuer und Einkommensteuer. Diesmal ohne "s".

dr-esperanto
13.08.2017, 07:49
Sehr beliebt ist ja das Suffixoid -ANLAGE: eine Schranke kann natürlich im Beamtendeutsch nicht einfach SCHRANKE heißen, mit der Kombination SCHRANKENANLAGE klingt das doch gleich viel seriöser, technizistischer und respekteinflößender! Neulich ging ich an einer Treppe vorbei, die gerade rapariert wird, und auch dort heißt es dann selbstverständlich: TREPPENANLAGE AUSSER BETRIEB!
Aber selbst Handwerker wollen heute möglichst professionell wirken und schreiben etwa auf ihr Auto BEDACHUNGEN ALLER ART, dabei sind es eigentlich nur verschiedene Dächer in verschiedenen Größen. Aach, ich wusste es: auch hier gibt es schon die BEDACHUNGSANLAGEN: http://www.dachdecker-oh.de/index.php/79-firmenprofil?start=4

Coriolanus
13.08.2017, 07:57
Arbeitslosenversicherung, Sozialversicherungsbeiträge, Versicherungspflichtgrenze, Pflegestärkungsgesetz, Jahresentgeltgrenze, Sonderkündigungsrecht, Einkommensgrenzen, Beitragszahler, Sozialversicherungsausweis, Beitrittsfristen.

Die deutsche Sprache hat sich zu einem Dschungel entwickelt, indem es aller Orten zischt und zischelt, genau davor hat Jean Paul die Deutschen gewarnt, und sich abgemüht, ihnen die Unlogik dieser oftmals unnötigen Anhängsel aufzuzeigen.

Eridani
13.08.2017, 08:02
Ein Juwel, auf der Achse gefunden

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kuehn_und_ahnungslos_die_gruene_kampagne_fuer_leic hte_sprache

Auszug Antonia Hofreiter, promovierter deutscher Sprachkünstler



Welche Gruppe bleibt dann noch? Aha, Menschen mit Migrationshintergrund. Hier sind wir beim kritischen Punkt angelangt. Ich vermute schwer, dass es ausschließlich um letztere Gruppe geht, und dass die anderen Zielgruppen aus einem leicht durchschaubaren politischen Kalkül vorgeschoben sind. Der Trick funktioniert so: Man tut zunächst alle die genannten Gruppen trotz ihrer Heterogenität in einen Topf und macht dann für die im Topf Gelandeten Politik, - konkret sogenannte „Inklusions“politik.

Die Taubstummen, Blinden, Körperbehinderten und Älteren unter uns, die normalerweise sehr gut mit dem normalen Deutsch zurecht kommen, sind jetzt mit im Boot. Dieser Umstand bewirkt schlagartig eine Immunisierung gegen jegliche Kritik des Unterfangens. Wer nämlich kann es sich schon leisten, gegen Behinderte zu sein? Gewiss nur ein Unmensch der schlimmsten Sorte.



http://www.achgut.com/artikel/kuehn_und_ahnungslos_die_gruene_kampagne_fuer_leic hte_sprache

Absolut TOP - Nach WORD konvertiert und in den Langzeitspeicher kopiert!
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Meine priv.Meinung: In welchen Staaten außerhalb Deutschlands wird noch so viel Mist gebaut und sich an den Abfall angepasst, der illegal ins Land kommt, um sich hier auf unsere Kosten durchzufressen?

Indem man vordergründig die Sprache immer mehr vereinfacht (So wie auch die Schulstandards seit Jahren gedrückt werden, um auf Türkenniveau zu kommen), hilft man zwar den Afrikanern & Co., - lässt aber gleichzeitig auch das eigene Volk mit verblöden.

Hier arbeiten Grüne und die NWO-Gangster Hand in Hand zusammen, um eine neue, globale Mischrasse zu schaffen; zu blöd, um politische Zusammenhänge zu erkennen - aber schlau genug, um zu Hungerlöhnen zu schuften, von denen man nicht leben kann.....

Coriolanus
13.08.2017, 08:09
Ich hätte besser einen neuen Strang aufgemacht, wie mir scheint. Daß es sich beim Text von Anton Hofreiter um die sogenannte "Leichte Sprache" handelt, geht aus dem dritten oder vierten Beitrag hervor.

Coriolanus
13.08.2017, 08:17
Ist die deutsche Sprache etwa ein hoffnungsloser Fall?

Schwabenpower korrigierte mich zu recht, jedem Deutschen würde das Wort 'Hirnsloser' falsch erscheinen. Warum aber stört man sich nicht am Hoffnungslosen?

Coriolanus
13.08.2017, 09:12
Die Beobachtung ist von Jean Paul. Nicht selten nehmen Wörter, die als Pärchen noch den Zischlaut zwischen sich verschmähen, ihn doch an, wenn sich ein drittes Wort hinzugesellt.

So bildet man zum Beispiel förmlich aus Macht und Phantasie die Machtphantasie, aber wenn man diesem Wort das All davor stellt, wird daraus eine Allmachtsphantasie.

Querulator
13.08.2017, 09:26
Bloß gut, daß niemand auf die Idee kam, von 'Hirnsrissigkeit' zu sprechen. Soll mir jetzt niemand sagen, das wäre unlogisch, denn wie so oft in der deutschen Sprache, wäre dann einfach der Genitiv-s angehangen, eben die Rissigkeit des Hirns.
Das Genitiv-S - bis in die Siebziger sprach man noch von "Genetiv" - an sich wäre nicht schlimm, aber eine Regel, in welche zusammengesetzten Wörter man es einsetzt, kenne ich nicht. Hörte ich aber "Schweinbraten" klänge das falsch für mich. Und ob "Schweinsbraten" oder "Schweinebraten" ist mir nicht so wichtig. Hauptsache, er schmeckt gut. Und ich habe lieber Kartoffelknödel dazu als Semmelknödel. Schlimm finde ich, dass das Plural-S vom Englischen her immer mehr um sich greift, obwohl das gar keine englische oder überhaupt germanische Sache ist sondern in den vergangenen 1000 Jahren von westromanischen Sprachen ins Englische eingeschleppt wurde. Und als I-Tüpfelchen kommt dazu noch der Deppenapostroph. Der schleicht sich auch in andere Sprachen ein, und ich like ihn überhaupt nicht.

Nicht, dass es mir dabei, wie hier einige mutmaßen mögen, um das Germanische ginge, aber wenn ein Substantiv germanischen Ursprungs ist, dann kann man es doch auch so behandeln.

Querulator
13.08.2017, 09:32
Schon klar, Du wirst aber sehr schnell feststellen, wie oft das Genitiv-s verwendet wird, wo es gar keinen Sinn macht, wie zum Beispiel beim Heizungsmonteur. ;)

Und darauf will ich hinaus.
Eigentlich macht gar nichts Sinn, zumindest im Deutschen.

Entweder hat es Sinn oder es ergibt welchen. "Machen" lassen ihn die Engländer, häufig vergeblich.

mick31
13.08.2017, 09:34
Arbeitslosenversicherung, Sozialversicherungsbeiträge, Versicherungspflichtgrenze, Pflegestärkungsgesetz, Jahresentgeltgrenze, Sonderkündigungsrecht, Einkommensgrenzen, Beitragszahler, Sozialversicherungsausweis, Beitrittsfristen.

Die deutsche Sprache hat sich zu einem Dschungel entwickelt, indem es aller Orten zischt und zischelt, genau davor hat Jean Paul die Deutschen gewarnt, und sich abgemüht, ihnen die Unlogik dieser oftmals unnötigen Anhängsel aufzuzeigen.

Auf euer Scheiß Preußenhochdeutsch ist eh geschissen diese Kunstsprache hat meine Heimat zersetzt, überall Deppen die nur Hochdeutsch bzw. Mischung aus Kanak Sprak und Hochdeutsch reden ekelhaft.

Und Schuld sind die Scheiß Preußenweiber die in den 60er und 70 er Jahren im Gefolge ihrer Ehemänner die bei Siemens, Bosch etc gearbeitet haben gekommen sind.
Diese hässlichen Weiber zu dumm zum schminken, unfähig mit high heels zu gehen und Kurzhaarfrisur haben sich als Lehrerin in unsere Schulen gehockt und den Kindern den Dialekt aberzogen und ihnen das Hottverfluchte Hochdeutsch eingetrichtert.

Querulator
13.08.2017, 10:08
Herzallerliebst, wenn Forscher sich daran machen, die deutsche Sprache mit Yoruba, das zu den Niger-Kongo-Sprachen gehört, oder mit Igbo, einem Idiom der Nigerianer zu vergleichen.



Mag sein. Vielleicht hätte man dann aber auch so manche Sprachfehler aus dem Deutschen entfernt, um Übellaute auszurotten und zu vermeiden, daß häßliche Sprachschöpfungen wie 'Netzwerkdurchsetzungsgesetz' eine wilde Ehe führen, und man sich, während man beispielsweise ein Werksgelände verlässt, fragen könnte, warum der zischelnde s-Auswuchs ausgerechnet bei Wörtern, die wie das Substantivum Endung auf ung enden, so dringend benötigt wird.
In 'Netzwerkdurchsetzungsgesetz' führen Wörter keine wilde Ehe. Dieser Ausdruck ist mit 'Gangbang' zu vergleichen. So eine Kreation in Umlauf zu bringen, sollte strafbar sein.

Heifüsch
13.08.2017, 10:41
Das Meerwasser, das Wasser des Meeres, akzeptiert keinen Meerspiegel, sondern verlangt nach einem Meeresspiegel.

Aber Meerschweinchen akzeptiert´s. Mit Meeresschweinchen darf man ihm jedenfalls nicht kommen... >&´)

Heifüsch
13.08.2017, 10:44
Auf euer Scheiß Preußenhochdeutsch ist eh geschissen diese Kunstsprache hat meine Heimat zersetzt, überall Deppen die nur Hochdeutsch bzw. Mischung aus Kanak Sprak und Hochdeutsch reden ekelhaft.

Und Schuld sind die Scheiß Preußenweiber die in den 60er und 70 er Jahren im Gefolge ihrer Ehemänner die bei Siemens, Bosch etc gearbeitet haben gekommen sind.
Diese hässlichen Weiber zu dumm zum schminken, unfähig mit high heels zu gehen und Kurzhaarfrisur haben sich als Lehrerin in unsere Schulen gehockt und den Kindern den Dialekt aberzogen und ihnen das Hottverfluchte Hochdeutsch eingetrichtert.

Welch aufschlußreiches Beispiel des deutschen Sprachwandels! Sowas zu posten hätte sich vor 50 Jahren noch keiner getraut. >ß´)

mick31
13.08.2017, 11:09
Welch aufschlußreiches Beispiel des deutschen Sprachwandels! Sowas zu posten hätte sich vor 50 Jahren noch keiner getraut. >ß´)

Was passt dir Kasper an der Wahrheit nicht?

Schwabenpower
13.08.2017, 12:56
Schon klar, Du wirst aber sehr schnell feststellen, wie oft das Genitiv-s verwendet wird, wo es gar keinen Sinn macht, wie zum Beispiel beim Heizungsmonteur. ;)

Und darauf will ich hinaus.
Monteur der Heizung, Genitiv :D

Nee, ich weiß schon, was Du meinst. So wie LKWs, wobei es hier nicht falscher Genitiv, sondern falsche Mehrzahl ist

Was Du meinst, wäre Dachsdecker statt Dachdecker. Obwohl er ja auch Decke des Daches ist

Tryllhase
13.08.2017, 13:17
In 'Netzwerkdurchsetzungsgesetz' führen Wörter keine wilde Ehe. Dieser Ausdruck ist mit 'Gangbang' zu vergleichen. So eine Kreation in Umlauf zu bringen, sollte strafbar sein.
Auf die Betonung kommt es an. Schrift ohne Sprache ist unbrauchbar. Die letzte Rechtschreibreform hat da den größten Schaden angerichtet. Und beim NDSG könnte man entweder NetzwerkDURCHsetzungsgesetz oder NetzwerkdurchSetzungsgesetz sagen. Beides bleibt Unsinn.

Querulator
13.08.2017, 15:15
Auf die Betonung kommt es an. Schrift ohne Sprache ist unbrauchbar. Die letzte Rechtschreibreform hat da den größten Schaden angerichtet. Und beim NDSG könnte man entweder NetzwerkDURCHsetzungsgesetz oder NetzwerkdurchSetzungsgesetz sagen. Beides bleibt Unsinn.
Ah, der Maaslose möchte sich gern gegen Durchsetzung durchsetzen.

Ja, die Reform in diesem Jahrhundert war katastrophal in ihrer Wirkung.

Bisher war die deutsche Sprache in einigen Dingen unnötig kompliziert aber noch durchblickbar. Durch die Reform setzen sich gewisse Details über die Logik hinweg. Nur ein Beispiel:

Plötzlich schreibt man: "Ich bin es Leid," obwohl das kleingeschriebene "leid" im Wörterbuch als Adverb ausgewiesen wird.

Begründung: Man fragt: "Ich bin es was?"

Schreibt man infolge dessen auch: "Ich bin es Gewohnt," oder: "Ich bin es Überdrüssig."?

Coriolanus
13.08.2017, 17:04
Das Genitiv-S - bis in die Siebziger sprach man noch von "Genetiv" - an sich wäre nicht schlimm, aber eine Regel, in welche zusammengesetzten Wörter man es einsetzt, kenne ich nicht. Hörte ich aber "Schweinbraten" klänge das falsch für mich. Und ob "Schweinsbraten" oder "Schweinebraten" ist mir nicht so wichtig.

Das arme Schwein kann man da nur sagen. Vermählt sich das Wort Sau übrigens, zum Beispiel mit dem Magen, lässt man Anhängsel und Verbindungslaute weg und niemand stört sich daran, niemand käme auf die Idee vom Säuemagen zu sprechen.

Tadellos verzichtet darauf, den letzten Buchstaben des Tadels mit sich herumzuschleppen. Geht es dagegen um die Arbeit, muss es zischeln, sobald sich jemand nähert, und sei es die Frau Arbeitsministerin, die mit großem Arbeitseinsatz darauf achtet, daß die Arbeitslosenzahlen nicht zu hoch erscheinen.

Schwabenpower
13.08.2017, 17:06
Das arme Schwein kann man da nur sagen. Vermählt sich das Wort Sau übrigens, zum Beispiel mit dem Magen, lässt man Anhängsel und Verbindungslaute weg und niemand stört sich daran, niemand käme auf die Idee vom Säuemagen zu sprechen.

Tadellos verzichtet darauf, den letzten Buchstaben des Tadels mit sich herumzuschleppen. Geht es dagegen um die Arbeit, muss es zischeln, sobald sich jemand nähert, und sei es die Frau Arbeitsministerin, die mit großem Arbeitseinsatz darauf achtet, daß die Arbeitslosenzahlen nicht zu hoch erscheinen.
Ich bin des Arbeitens müde, sozusagen arbeitsmüde ;)

Coriolanus
13.08.2017, 17:13
Monteur der Heizung, Genitiv :D

Warum nicht. Aber im Gegensatz zum Land, wo des Landes Politiker Landespolitik betreiben, trägt das Wort Heizung im Genitiv kein Anhängsel, womit dieses folglich auch bei allen Wortehen eine Missgeburt ist, wie zum Beispiel Heizungsanlage, Heizungsbauer, Heizungsentlüftung, usw.

Politikqualle
13.08.2017, 17:15
Monteur der Heizung, Genitiv :D .. Stift de la Blei , das ist französisch .... ich seh` zu oft "Die Sendung mit der Maus" ..

Coriolanus
13.08.2017, 17:47
Ich bin des Arbeitens müde, sozusagen arbeitsmüde ;)

Nett, aber Frau Nahles führt nicht das Ministerium des Arbeitens, sondern das Ministerium der Arbeit, woraus folgert, daß Arbeitsministerium schlichtweg falsch ist und dazu kommt, daß Arbeitministerium, Arbeitloser, Arbeitagentur etc. eindeutig besser klingt.

Arthas
13.08.2017, 17:53
Ich arbeite übrigens seit einigen Jahren an einer reformierten deutschen Schriftsprache. Hier ein Beispieltext dazu:

http://fs5.directupload.net/images/170813/2z26ebrz.png

Coriolanus
13.08.2017, 18:06
Den Fund denkt sich der Deutsche, im Gegensatz zum Bund, so gut wie nie im Genitiv, wenn er sich daran macht, zwei Wörter zu vermählen.

Sonst müsste schon lange und folgerichtig von Fundessachen, Fundesbüro, Fundeslager oder Fundesstück die Rede sein.

Coriolanus
13.08.2017, 18:17
Der sogenannte Schutzsuchende, kann sich weder zu einer Lands- noch zu einer Landesplage entwickeln, da man die Plage mit dem Land vermählte, ohne etwas hinzuzudichten.

Demnach sind Schutzsuchende eine Landplage, die die Landespolitiker des Landtags, und Bundespolitiker aus dem Bundestag, eingeschleppt haben.

Schwabenpower
13.08.2017, 18:18
Den Fund denkt sich der Deutsche, im Gegensatz zum Bund, so gut wie nie im Genitiv, wenn er sich daran macht, zwei Wörter zu vermählen.

Sonst müsste schon lange und folgerichtig von Fundessachen, Fundesbüro, Fundeslager oder Fundesstück die Rede sein.
Wie beim Grunds tück :D

Coriolanus
13.08.2017, 18:33
Nichts könnte falscher sein, als den Rat bei Wortehen ins Genitiv, geschweige denn in die Mehrzahl zu setzen. Dennoch sagt man im Hochdeutschen Ratspräsident, Ratsvorsitzende, Ratsverordnung, Ratsbeschlüsse.

Nun kann dies der Unterscheidung dienen, damit klar ist, daß beim Ratgeber, dem Ratschlag oder dem Ratlosen etwas anderes gemeint ist. Die Frage ist, wozu es das braucht. Der Rat ist sich in seinem Ursprungswort gleich, nimmt aber mit anderen Wörtern verheiratet eine andere Bedeutung ein.

Um diese andere Bedeutung anzuzeigen, behilft man sich einmal mit einem Zusatzlaut, was in einer tonalen Sprache nicht der Fall wäre?

Coriolanus
13.08.2017, 19:06
Das Wasser zeigt wie das Volk eine unüberschaubare Menge an, hat es aber nicht nötig, sich bei der Hochzeit mit anderen Wörtern mit Zusatzlauten zu verzieren, im Gegensatz zum Volk, das geradezu danach schreit.

So ist denn zum Glück auch nicht vom Wassersball, Wasserskopf, der Wassersstrasse oder dem Wasserspark die Rede, leider aber vom 'Volxball', 'Volxpark' usw.

Coriolanus
13.08.2017, 19:23
Not und Stand ergeben einen Notstand. Erlässt man dazu ein Gesetz, ergibt sich das Notstandsgesetz. Was bitteschön hat dieses verflixte, zischelnde s dort auf einmal zu suchen und würde Notstandgesetz nicht soviel besser klingen?

Schwabenpower
13.08.2017, 19:30
Not und Stand ergeben einen Notstand. Erlässt man dazu ein Gesetz, ergibt sich das Notstandsgesetz. Was bitteschön hat dieses verflixte, zischelnde s dort auf einmal zu suchen und würde Notstandgesetz nicht soviel besser klingen?
Das heißt ja auch so. Notstandgesetz.

kotzfisch
13.08.2017, 19:33
Schon klar, Du wirst aber sehr schnell feststellen, wie oft das Genitiv-s verwendet wird, wo es gar keinen Sinn macht, wie zum Beispiel beim Heizungsmonteur. ;)

Und darauf will ich hinaus.

Das ist ein Fugen S, kein Genitiv S.
Mann.Oder eher: Blödmann.

kotzfisch
13.08.2017, 19:34
Das heißt ja auch so. Notstandgesetz.

Fugen S. Notstandsgesetz.Aber: Verbandkasten.Aber: Verbandsplatz.

Schwabenpower
13.08.2017, 19:35
Fugen S. Notstandsgesetz.Aber: Verbandkasten.Aber: Verbandsplatz.
Aber erst seit einiger Zeit. Früher hieß es noch Notstandgesetz, teilweise auch Notstand - Gesetz geschrieben

Coriolanus
13.08.2017, 19:35
Das heißt ja auch so. Notstandgesetz.

Du täuschst Dich und beantwortest die eigentliche Frage nicht. Schade, ich würde wirklich darum bitten, sich die Zeit zu nehmen und Jean Pauls Streitschrift über die Doppelwörter gründlich zu lesen. Sie ist auch überaus unterhaltsam, besseres Deutsch wird man nirgendwo finden.


Deutsche Notstandsgesetze

Die Notstandsgesetze wurden am 30. Mai 1968, in der Zeit der ersten Großen Koalition, vom Deutschen Bundestag erlassen. Dies wurde von massiven Protesten der so genannten außerparlamentarischen Opposition („APO“) begleitet. Die Notstandsgesetze änderten das Grundgesetz zum 17. Mal und fügten eine Notstandsverfassung[1] ein, welche die Handlungsfähigkeit des Staates in Krisensituationen (Naturkatastrophe, Aufstand, Krieg) sichern soll.

https://de.wikipedia.org/wiki/Deutsche_Notstandsgesetze

Schwabenpower
13.08.2017, 19:37
Du täuchst Dich und beantwortest die eigentliche Frage nicht. Schade, ich würde wirklich darum bitten, sich die Zeit zu nehmen und Jean Pauls Streitschrift über die Doppelwörter gründlich zu lesen. Sie ist auch überaus unterhaltsam, besseres Deutsch wird man nirgendwo finden.
1968 hieß es noch Notstandgesetz.

Da inzwischen auch Handy im Deutschen (!) Duden steht, ist dieser genau so als Quelle ausgeschlossen wie Wikipedia

Rumpelstilz
13.08.2017, 19:40
Fugen S. Notstandsgesetz.Aber: Verbandkasten.Aber: Verbandsplatz.
Ich habe immer Verbandskasten gesagt und tue es heute noch ...

Ich habe mich nie eingehend damit beschäftigt und weiss nur, dass dieses "Fugen-S" im Süden Deutschlands häufiger verwendet wird als im Norden.

Coriolanus
13.08.2017, 19:49
Das ist ein Fugen S, kein Genitiv S.
Mann.Oder eher: Blödmann. Lies erst einmal den ganzen Strang, und verschaff Dir einen Überblick. Denn selbst wenn dieser Zischlaut ein sogenanntes "Fugen S" sein soll, wirst Du dafür keine Regelmäßigkeit vorweisen können.

Coriolanus
13.08.2017, 19:52
1968 hieß es noch Notstandgesetz.[...]

Kann durchaus sein, wobei Jean Paul ja eine Regelmäßigkeit aufzeigen wollte, indem er vorführte wie aus Nachttraum unlogischerweise der Sommernachtstraum wird.

mick31
13.08.2017, 19:54
Ihr mit eurem Geschwätz um die Kunstsprache Hochdeutsch die uns von kurzbeinigen, Fettärschigen, ungeschminkten linksgrünen Preußenweibern in der Schule eingetrichtert worden ist nervt.

Ich spreche nie Hochdeutsch und wenn mich ein Peußen oder Fischkopfdepp nicht versteht wiederhole ich das ganze in fränkisch, nur lauter.

Heifüsch
13.08.2017, 19:54
Heute früh auf DLF: "Garnisonskirche Potsdam"! Dabei heißt sie "Garnisonkirche", wie jeder weiß... >x´(

Coriolanus
13.08.2017, 19:56
Fugen S. Notstandsgesetz.Aber: Verbandkasten.Aber: Verbandsplatz.

Mag für uns alles noch nachvollziehbar sein, bin nur gespannt, wie man diese hochkomplizierte deutsche Sprache den Negerhorden beibringen will, die sich aus dem tiefen Süden in Scharen auf den Weg ins gelobte Land machen.

Coriolanus
13.08.2017, 19:58
Heute früh auf DLF: "Garnisonskirche Potsdam"! Dabei heißt sie "Garnisonkirche", wie jeder weiß... >x´( Wie man sieht, der Deutsche liebt dieses zischeln. Sollte dort bestimmt auch als "Fugen S" tönen. :D

Coriolanus
13.08.2017, 20:01
Ihr mit eurem Geschwätz um die Kunstsprache Hochdeutsch die uns von kurzbeinigen, Fettärschigen, ungeschminkten linksgrünen Preußenweibern in der Schule eingetrichtert worden ist nervt.

Ich spreche nie Hochdeutsch und wenn mich ein Peußen oder Fischkopfdepp nicht versteht wiederhole ich das ganze in fränkisch, nur lauter. Dann solltest Du so vielleicht die Konsequenz aufbringen, auf das Hochdeutsche auch in der Schriftsprache zu verzichten. In meinen Ohren sprichst Du selbst Hochdeutsch.

Rumpelstilz
13.08.2017, 20:02
Heute früh auf DLF: "Garnisonskirche Potsdam"! Dabei heißt sie "Garnisonkirche", wie jeder weiß... >x´(
Ich glaube, das ist regional bedingt. Ich habe bisher auch immer "Grarnisonskirche" gesagt und wohl auch immer unbewusst gelesen.

Erst, wo ich Deinen Beitrag gelesen habe und das auf Wikipedia verifiziert habe (nichts für ungut, Kamerad ...), ist mir bewusst geworden, dass es tatsächlich "Garnisonkirche" heisst. Für mich ist das aber eine unnatürliche Aussprache. Klingt für mich irgendwie gestelzt oder sogar falsch. Deswegen habe ich wohl unbewusst auch beim Lesen immer ein "S" eingefügt.

Das Gleiche mit Notstandsgesetzen usw. Kenne das gar nicht ohne "S" in der Mitte.

Frontferkel
13.08.2017, 20:09
Heute früh auf DLF: "Garnisonskirche Potsdam"! Dabei heißt sie "Garnisonkirche", wie jeder weiß... >x´(
:top:

Querulator
13.08.2017, 20:12
Nichts könnte falscher sein, als den Rat bei Wortehen ins Genitiv, geschweige denn in die Mehrzahl zu setzen. Dennoch sagt man im Hochdeutschen Ratspräsident, Ratsvorsitzende, Ratsverordnung, Ratsbeschlüsse.

...
Dennoch plädiere ich dafür, dem Genitiv männliches Geschlecht zuzugestehen.

Frontferkel
13.08.2017, 20:13
Wie man sieht, der Deutsche liebt dieses zischeln. Sollte dort bestimmt auch als "Fugen S" tönen. :D
Du spinnst wohl . So quatschen nur ungebildete Moderatoren .

Die Garnisonkirche bleibt nun einmal die Garnisonkirche und ein Ami ein Ami , in der Mz. dann Amis.

kotzfisch
13.08.2017, 20:14
Mag für uns alles noch nachvollziehbar sein, bin nur gespannt, wie man diese hochkomplizierte deutsche Sprache den Negerhorden beibringen will, die sich aus dem tiefen Süden in Scharen auf den Weg ins gelobte Land machen.

Da bin ich nicht gespannt, denn das wird und kann nicht geschehen. Die Halbaffen werden niemals funktionales Deutsch lernen können.
Bitte entschuldige den "Blödmann" - rausgerutscht!

Querulator
13.08.2017, 20:14
:top:
In Wien gibt es eine "Garnisongasse", nicht weit von der Uni.

Coriolanus
13.08.2017, 20:17
Die Backe muss für eine Backpfeife herhalten, was allerdings nicht folgerichtig zu einer Backrötung führt, sondern zu einer Backenrötung. Backpfeife klingt im Grunde wie Backmittel, Backwaren oder Backsteine. Wie soll ein Ausländer, der nicht gerade die hellste Torte auf der Kerze ist, und bisher womöglich Analphabet, die Sprachwillkür im Deutschen jemals begreifen?

Coriolanus
13.08.2017, 20:25
Da bin ich nicht gespannt, denn das wird und kann nicht geschehen. Die Halbaffen werden niemals funktionales Deutsch lernen können. Und genau deshalb wird man die deutsche Sprache, genau wie das deutsche Volk, schlicht und ergreifend aufgeben. Dazu erschien erst die Tage eine Bestätigung von ganz oben:



Gemeinsamer Brief an Merkel
Abgeordnete fordern Stärkung der deutschen Sprache

BERLIN. Drei Bundestagsabgeordnete von CDU, CSU und SPD haben sich für eine Stärkung der deutschen Sprache ausgesprochen. Sie fordern in einem Schreiben an Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU), die Bundesregierung solle darauf hinwirken, daß Deutsch auf EU-Ebene häufiger verwendet wird, berichtet die Süddeutsche Zeitung.

Auch als Wissenschaftssprache solle Deutsch gestärkt werden, verlangen Gunther Krichbaum (CDU), Axel Schäfer (SPD) und Bundestagsvizepräsident Johannes Singhammer (CSU). Nach ihren Vorstellungen soll Deutsch als gleichberechtigte Arbeitssprache in den Organen der EU werden. Daneben wollen die drei Abgeordneten aber auch, daß Forschungsergebnisse, die mit Bundesgeldern gefördert werden, immer auch auf deutsch veröffentlicht werden müssen. Tagungen in Deutschland, sollen nur noch dann mit öffentlichen Geldern unterstützt werden, wenn Deutsch mindestens eine der Konferenzsprachen ist.[...]

Laut dem Bericht der SZ hat Kanzleramtsminister Peter Altmaier den drei Abgeordneten ausweichend geantwortet. Danach setze sich die Bundesregierung seit Jahren dafür ein, daß Deutsch innerhalb der EU angemessen berücksichtigt werde. Zum Beispiel, indem wichtige beratungsrelevante Dokumente auch in deutscher Sprache vorliegen müssen. Auch teile die Bundesregierung die Ansicht, daß die Sprache das wichtigste Instrument für eine gelungene Integration sei.

Zur Forderung, Deutsch als Wissenschaftssprache zu stärken, schreibt Altmaier: „Ein in Forschung und Wissenschaft starkes Land wie Deutschland profitiert von einem intensiven internationalen Austausch.“ Durch die Internationalisierung genössen deutsche Forschungs- und Bildungseinrichtungen im Ausland ein hohes Ansehen. Die Regierung unterstütze deshalb die Internationalisierung. Wo es möglich sei, bekenne man sich aber auch „zum Erhalt des Deutschen als Wissenschaftssprache“.

https://jungefreiheit.de/politik/deutschland/2017/abgeordnete-fordern-staerkung-der-deutschen-sprache/

Der Haken an der Sache ist, daß man bei Bedarf natürlich immer darauf verweisen kann, daß der Erhalt des Deutschen als "Wissenschaftssprache" nicht möglich ist.


Bitte entschuldige den "Blödmann" - rausgerutscht!

Schon gut.

Coriolanus
13.08.2017, 20:34
Beim Wort Arbeitssprache ergeben weder ein "Fugen-S", noch Genitiv- oder Plural-s auf die Arbeit bezogen Sinn. Es sei denn, jemand wollte behaupten, es sei von der Sprache des Arbeitens die Rede. Da die Arbeit aber, wie schon demonstriert, in den meisten Fällen hintenraus zischeln will, muss der Hörer des Deutschen bei diesem Wort überflüssigerweise eine doppeltes s, also ss, über sich ergehen lassen. Bei dem ein oder anderen Antifaschisten dürfte das böse Assoziationen wecken.

Rumpelstilz
13.08.2017, 20:41
Die Backe muss für eine Backpfeife herhalten, was allerdings nicht folgerichtig zu einer Backrötung führt, sondern zu einer Backenrötung. Backpfeife klingt im Grunde wie Backmittel, Backwaren oder Backsteine. Wie soll ein Ausländer, der nicht gerade die hellste Torte auf der Kerze ist, und bisher womöglich Analphabet, die Sprachwillkür im Deutschen jemals begreifen?
Das gibt es aber im Englischen und Spanischen auch. Das Französische lese ich ich immer nur. Da habe ich keine Erfahrung.

Im Englischen schon einmal diese willkürliche Aussprache von Wörtern mit gleicher Schreibweise. Z.B. "gi-..." oder "y" und "i".

Im Spanischen, zumindest im peruanischen Spanisch, heissen "Mond" und "Glasscheibe/Glasfenster" beidesmal "luna". Also wenn jemand durch ein geschlossenes Fenster auf den Mond zeigt und von "luna" spricht, ist das auch doppeldeutig.
:D

Oder dieser grammatikalische Sexismus im Spanischen. In einer Fernsehshow war einmal eine Gruppe von etwa zwanzig Frauen und der Moderator sprach von "invitadas" (= Eingeladene, also Gäste). Dann kam im letzten Moment noch ein Mann auf die Bühne gesprungen und er verbesserte sich zu "invitados".

Denn im Spanischen gilt die weibliche Form nur, wenn es sich um eine rein weibliche Gruppe handelt. Ist auch nur ein Mann unter einer Million von Frauen, werden alle Mitglieder dieser Gruppe mit der männlichen Form bezeichnet.

Coriolanus
13.08.2017, 20:48
Unter Verwaltungssprache wird einerseits die Amtssprache verstanden, die gesetzlich oder üblicherweise in Ämtern und Verwaltungen eines Landes oder Gebietes gesprochen und – noch mehr – geschrieben wird (zum Beispiel ist Französisch die Verwaltungssprache in Frankreich). Mitunter, etwa in einem Vielvölkerstaat, kann wahlweise eine von mehreren Verwaltungssprachen angewandt werden.

Zum anderen bezeichnet Verwaltungssprache (umgangssprachlich auch Beamtendeutsch oder Amtsdeutsch) eine sehr förmliche Ausdrucksweise, wie sie häufig im Schriftverkehr von Behörden, Parlamenten und Verwaltungen (etwa im Justizwesen, bei Bahn und Post),[1] aber auch in vielen Privatunternehmen üblich ist. Der Duden nutzt hierfür den Ausdruck Papierdeutsch. Der Artikel beschäftigt sich mit dieser Bedeutung des Begriffs.

https://de.wikipedia.org/wiki/Verwaltungssprache

Bildersprache, Fremdsprache, Hochsprache, Aussprache, Lautsprache, Musiksprache, Tiersprache, Menschensprache oder Haßsprache, allerorten wird die Sprache ohne Fugen-, Genitiv- oder Plural-s vermählt, nur wenn es amtlich wird, zischt es plötzlich unnötig und mutiert doppelt, wie bei der Verkehrssprache.

Coriolanus
13.08.2017, 21:00
Dennoch plädiere ich dafür, dem Genitiv männliches Geschlecht zuzugestehen. Einverstanden, und bitte um Nachsicht, da ich nicht vorgebe ein Sprachmeister für das Deutsche zu sein. Dort wo ich falsch liege, lasse ich mich gern korrigieren.

Coriolanus
13.08.2017, 22:07
Donnersberg, Donnergott, Donnerwetter, Donnerstag, Donnerskirchen, Donnermaschine, Donnersdorf, Donnersmarck, Donnerschlag, Donnerbart. Wie man es dreht und wendet, der Donner kann sich im Deutschen nicht so recht entscheiden, wie er mit anderen Wörtern seine Ehe vollziehen soll.

Heifüsch
13.08.2017, 22:10
Wie man sieht, der Deutsche liebt dieses zischeln. Sollte dort bestimmt auch als "Fugen S" tönen. :D

Sei mir bitte nicht böse, aber besonders überzeugend kommen mir deine Argumente nicht vor. Möglicherweise hast du ja ne Zischelallergie oder hörst ein Zischeln, wo Anderen überhaupt nichts Ungewöhnliches auffällt? Jedenfalls stehst du mit deiner S-Phobie oder wie ich das nennen soll ziemlich alleine da, was aber nicht heißt, daß ich dich deswegen nicht bedaure. Tatsächlich hatte ich besagte Garnisonkirche auch lange mit dem inkriminierten "s" gesprochen, bevor mir mein Fauxpas bewusst wurde. Weil sich das nämlich flüssiger aussprechen lässt, wie vieles Andere auch:

Essensausgabe, Manneszucht, Frühlingserwachen, Kriegseintritt, Liebesversprechen, Weihnachtsmann oder auch Zeitungsente. Wie willst du denn all diese Begriffe "entessen", ohne einen Volksaufstand zu riskieren? Respektive "Volkaufstand", wie auch immer... "Volkwagen" Aaahhhh...! >%´(

Coriolanus
13.08.2017, 22:24
Werktreue, Werksinn, Werksgelände, Werksverkauf, Werktag, Werkstatt, Werksleitung, Werksarzt, Werkzeug, Werkbank, Werkspflege, Werksplan, Werkmittel, Werkplanung, Werksplaner, oder kurz gesagt, immer dann, wenn von einem Werk im Sinne einer Fabrik die Rede ist, entschied man sich dazu, Doppelwörter, mit Werk als Bestimmwort, in den Genitiv zu denken, oder halt, wie Kotzfisch bemerkte, ein "Fugen S" hinzuzufügen.

Coriolanus
13.08.2017, 22:29
Sei mir bitte nicht böse, aber besonders überzeugend kommen mir deine Argumente nicht vor.

Entschuldige bitte, aber es hat seine Gründe, wenn Menschen hier leben, die nach 20 oder 30 Jahren noch kein vernünftiges Deutsch sprechen, geschweige denn schreiben können, und die Ursache lässt sich auch in unserer Sprache finden. Meinetwegen soll man all die zischelnden Mutationen und Auswüchse im Hochdeutschen beibehalten.

Wir sind dabei aber wohl alle einer Meinung, daß das die "Integration" in Deutschland noch zusätzlich erschwert, wohingegen in den USA oder England das Englische viel leichter zu lernen wäre.

Schwabenpower
13.08.2017, 22:34
Entschuldige bitte, aber es hat seine Gründe, wenn Menschen hier leben, die nach 20 oder 30 Jahren noch kein vernünftiges Deutsch sprechen, geschweige denn schreiben können, und die Ursache lässt sich auch in unserer Sprache finden. Meinetwegen soll man all die zischelnden Mutationen und Auswüchse im Hochdeutschen beibehalten.

Wir sind dabei aber wohl alle einer Meinung, daß das die "Integration" in Deutschland noch zusätzlich erschwert, wohingegen in den USA oder England das Englische viel leichter zu lernen wäre.
Eben. Jetzt denk mal darüber nach, warum Hochqualifizierte nicht hier hin kommen, der Abschaum aber schon.

Diesen Abwehrmechanismus hat unsere bzw. die amerikanische Regierung seit 1945 pervertiert

Heifüsch
13.08.2017, 22:47
Entschuldige bitte, aber es hat seine Gründe, wenn Menschen hier leben, die nach 20 oder 30 Jahren noch kein vernünftiges Deutsch sprechen, geschweige denn schreiben können, und die Ursache lässt sich auch in unserer Sprache finden. Meinetwegen soll man all die zischelnden Mutationen und Auswüchse im Hochdeutschen beibehalten.

Wir sind dabei aber wohl alle einer Meinung, daß das die "Integration" in Deutschland noch zusätzlich erschwert, wohingegen in den USA oder England das Englische viel leichter zu lernen wäre.

Deutsche Sprache schwere Sprache, so ist das nun mal. Und dieses "Fugen-S" wird dabei wohl zu den eher niederen Hürden gehören, die für Nichtdeutsche zu überwinden sind.

Mir scheint also, du hast dich da irgendwie festgefressen, wobei du ja selbst eine Reihe von Beispielen anführst, die deutlich belegen, warum einmal ein "s" eingefügt ist und dann wieder nicht. Aus Gründen der Aussprechbarkeit überwiegend und dann eben auch, weil unsere Sprache natürlich gewachsen ist und man sich immer im Einzelfall entscheiden musste, welcher Wortschöpfung man den Vorzug gab. Zudem musste man auch die ganzen Dialekte einigermaßen unter einen Hut bringen, die alleine schon eine Vielzahl unterschiedlicher Sprechweisen aufwiesen, so daß wir froh sein sollten, daß neben dem Hochdeutschen nicht auch noch das Bayerische, Schwäbische und Plattdeutsche zu den offiziellen Amtssprachen gehört. Oder die Kanaksprak in NRW und Kreuzberg-Neukölln... >8´)

Coriolanus
13.08.2017, 22:58
Besonders den Ausländern, die sich in unsere verwickelte Sprache hineinwagen wollen, ist jetzo vielleicht das ganze Dickicht der Doppelwörter so gelichtet und ausgehauen, daß ein Lehrling, sobald er nur erträglich deutsch zu deklinieren weiß, in den lichten Gängen der Sammwörter kaum mehr abweichen oder im Kompaß-Sinne deklinieren wird. Mich dünkt, in den jetzigen Zeiten allseitiger Völkerberührungen gewinnt von Außen ein Volk mehr durch Erleichterung seiner Sprache als durch Erschwerung derselben mit Ausnahmen; nur sonst mußten die Städte sich voll krummer Gassen bauen, um den Feinden den Kampf darin sauerer zu machen.

[...]

Zum Glück kann Frankfurt durch das Gewicht seines Beispiels leicht neben größern alten Tatfehlern auch diesen Sprachfehler ausreuten, indem die Bundestagsversammlung ja schon durch den bloßen häufigen Gebrauch ihres Namens Bundtagversammlung das Ohr dem richtigern Sprachgebrauch zugewöhnen muß. So setz' ich überhaupt, Verehrteste, auf denselben Bundtag meine Hoffnung, daß er durch seine Sprech-Muster, da sie in alle Zeitungen kommen, es vermögen werde, den holperigen eckigen Geschäft- und Kanzleistil abzuschaffen und wie Briten und Franzosen einen runden einfachen einzuführen, der bisher in Geschäften so selten war als auf der Post ein runder Brief oder in den österreichischen Erblanden unter Joseph dem II. ein Honig- oder Pfefferkuchen.

[...]

Gerade das männliche Genitiv-s, das bisher nur wenigen männlichen Bestimmwörtern sich anzuhäkeln wagte, hängt sich ganz dreist hinter allen weiblichen Bestimmwörtern an, welche Endsylben von heit, keit, ung, schuft, haftigkeit, schaftlichkeit oder gar das fremde ion haben; und so begleitet es denn die Wahrheits- und Wahrhaftigkeitsliebe, Wissenschaftsliebe und Wissenschaftlichkeitsliebe und Ordnungs- und Populationsliebe.
Warum sollen nun gerade diese an sich nicht weichen weiblichen Nachsylben durch das männliche s zu Amazonen werden und heiz, keiz, afz, unx, onz klingen, indes die sanften auf ei (Tändelei), in (Königin), is (Begräbnis), el (Nadel) dieses rauhe Bart-s von sich abwehren? Gibt dieses letzte nicht schon ein Recht, solche bärtige Sylben rein und glatt zu scheren?

[...]

Das S in Königsberg ist, wie das nämliche in Karlsbad, Petersburg, nur das unentbehrliche Genitiv-S der Eigennamen, die keinen bestimmten Artikel vertragen. – Am wenigsten sollte mein Präsident Königsberg bloß durch das S von Königreich – oder ebenso Kaiserslautern von Kaisergroschen – für unterschieden erklären, weil jenes S anzeige, daß es nur ein Königsberg und ein Kaiserslautern gegenüber den S-losen König- und Kaiserreichen gebe. Aber gibt es denn nicht nach meinem neunten Briefe (Königreich ausgenommen) bloß Königszepter, Königsgeld, Königskrone u.s.w.? Und schlägt nicht Kaiser (nach meinem sechsten Klassenbriefe von er im Plural) das Zeugefall-S in Zusammensetzungen aus, so daß folglich Königsmantel und Kaisermantel gar nicht durch den Sinn sich unterscheiden wollen?

[...]

Ferner will Herr Grimm »Blutstropfe« und »Blutsverwandte« gegen meine dritte Klassenregel einwerfen; indes jener ist ohnehin neben Blutsturz, -sauger, -fluß etc. regelwidrig; aber auch Blutsverwandte sind durch keine Ausrede auszunehmen, welche nicht ebenfalls gegen Blutschänder und Bluträcher gälte.

[...]

Was nun gar das letzte Beispiel betrifft, so frag' ich: gibt es denn nirgends ein Mittel, die ungs, diese Sprach-Unken, die auf jedem Blatte nisten und schreien, und deren in der großtönenden Römersprache nur zwei oder drei sitzen und desto mehr auffallen – deunx, quincunx und septunx –, aus unserer Sprache herauszutreiben? Allerdings; man führe nur die alten ursprünglichen Wohlklänge wieder in unser Deutsch zurück, aus welchem sie, gleich den Hugenotten, gegen das Ende des 17ten Jahrhunderts durch diese Franz-Umlaute verdrungen worden. Noch haben wir in Beziehungen der körperlichen Zeitwörter die schönern Formen behalten und sagen: Ziehseil statt Ziehungsseil, Hörrohr, Riech-, Schmeck-, Tastsinn, Bindwort, Merkwort, Brennholz, Backhering, Trinkgeld, Fühlfaden, Leuchtkugel, Brennpunkt, Drehorgel, Tretrad, Traurede, Fallbrücke, Steigbügel, Schwimmschule; sogar das verkürzte Rechen- und Zeichenschule statt Rechnungs- und Zeichnungsschule.

[...]

Es ist Pflicht, unsere auf knarrenden und kreischenden Mitlautern daherziehende Sprache wenigstens von dem Genitiv-s, als einem fünften Knarrad am Wagen, zu befreien und die Musik der Selblauter nach Vermögen vom Mitlautergekreische zu entfernen.

[...]

Gesetzt, die Bemühung des Verfassers, dieses falsche s durch den Petalismus seiner Blätter deutschen Landes zu verweisen, würde durch keine Stimmenmehrheit belohnt und unterstützt: so hält er doch seine Mühe für keine vergebliche, da er in die Wildnis von 30 000 Bestimmwörtern zwölf leichte Gänge gezogen, auf welchen sich sogar der Ausländer, sobald er seinen deutschen Plural eingelernt hat, zurechtfinden kann bei allen Zusammensetzungen. Sollte dem Verfasser Beifall und Nachfolge entgehen: so behält er doch den Anspruch, das bedeutendste Stück einer deutschen Sprachlehre geliefert zu haben, auf deren Ausarbeitung die baierische Regierung vor einigen Jahren einen noch uneroberten Preis von 200 Karolin gesetzt, für welchen der künftige Gewinner und Gekrönte ihm einige schriftliche Erkenntlichkeit schuldig sein wird.

[...]

Wolke hat bewiesen, daß Griechen und Römer und Goten und Slaven und Altdeutsche nicht den Genitiv zum Bindmittel der Doppelwörter gebraucht. [Fußnote]
Unsere leibliche Geschwistersprache, die sich außer Landes in die Franzosen hineingeheiratet, die englische, will in ihren Wörterehen selten oder gar nicht von einem Genitiv-s hören, das sie sonst den Eigennamen so seltsam anhängt, und die nächste Tochtersprache ihrer Muttersprache, die holländische, hat Zusammensetzungen wie diese: Vorsten-slaap-kamer-deur-hoeder (Fürstenschlafkammertürhüter). Aber wozu weitere Beweise! Gerade meine volkreichsten Klassen schließen das S bei ihren Verbindungen aus, und die übrigen wenigen lassen nur ein n, en und er zu, die 12te oder Judasklasse allein ausgenommen, welche weiblichen Wörtern den Judasbart eines Zeugefall-s anhängt.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/4

An mehreren Stellen verweist Jean Paul ausdrücklich auf die englische und französische Sprache, indem er Quervergleiche zieht.

Coriolanus
14.08.2017, 00:52
Und warum ist im Deutschen von der Rechtsprechung im Rechtsstaat die Rede? Wieder so eine auffällige Unregelmäßigkeit, wo es genauso verquer Rechtssprechung und Rechtstaat heißen könnte. Am besten wäre es bei Gott, man würde solche s-Auswüchse radikal ausmerzen. Meinetwegen kann man ja, wie Jean Paul meinte, das heilige Sanctus-S aus der Völkerfamilie des heiligen römischen Reichs behalten, aber viele andere Zischlaute könnten aus unserer Sprache ausgeschieden werden wie Unrat.

Coriolanus
14.08.2017, 06:59
Essensausgabe, Manneszucht, Frühlingserwachen, Kriegseintritt, Liebesversprechen, Weihnachtsmann oder auch Zeitungsente. Wie willst denn all diese Begriffe "entessen", ...

Essenausgabe, Mannzucht, Frühlingerwachen, Kriegeintritt, Liebeversprechen, Weihnachtenmann und Zeitungente. Normal, so wie in anderen Sprachen die Wörterehen auch ohne Zusatzlaut gebildet werden.

Coriolanus
14.08.2017, 07:21
Es müsste, wenn vom Apfelsaft die Rede ist, um eine Regel herzustellen, auch vom Banane-, Birne-, Orange- oder Aprikosesaft die Rede sein, stattdessen wird eine Art "crypto-pluraliter" gebildet, den Begriff erdachte Jean Paul, wonach man eigentlich auch vom Äpfelsaft sprechen müsste. Beim Sirup, der aus Erdbeeren oder Johannisbeeren erzeugt wird, kehrt man wieder zur Einzahl zurück, so als ob man aus einer Erdbeere eine Menge Erdbeersirup gewinnen könnte.

Als Land der Dichter und Denker war Deutschland einst bekannt, und man ahnt, daß sich dies auch auf die Fähigkeit der Deutschen zurückführen lässt, die eigene Sprache zuzudichten. Dabei entstand ein Biotop, der uns Deutsche Landesverrat und Volksverrat sagen lässt, wo vom Landverrat und Volkverrat die Rede sein sollte.

cajadeahorros
14.08.2017, 07:36
Es müsste, wenn vom Apfelsaft die Rede ist, um eine Regel herzustellen, auch vom Banane-, Birne-, Orange- oder Aprikosesaft die Rede sein, stattdessen wird eine Art "crypto-pluraliter" gebildet, den Begriff erdachte Jean Paul, wonach man eigentlich auch vom Äpfelsaft sprechen müsste. Beim Sirup, der aus Erdbeeren oder Johannisbeeren erzeugt wird, kehrt man wieder zur Einzahl zurück, so als ob man aus einer Erdbeere eine Menge Erdbeersirup gewinnen könnte.

Als Land der Dichter und Denker war Deutschland einst bekannt, und man ahnt, daß sich dies auch auf die Fähigkeit der Deutschen zurückführen lässt, die eigene Sprache zuzudichten. Dabei entstand ein Biotop, der uns Deutsche Landesverrat und Volksverrat sagen lässt, wo vom Landverrat und Volkverrat die Rede sein sollte.

In Frankfurt hat man noch Sprachverstand:


https://www.dieweinstrasse.de/shop/media/images/possmann-apfelwein-medium.jpg

Bolle
14.08.2017, 07:51
Ein Juwel, auf der Achse gefunden

http://www.achgut.com/dadgdx/index.php/dadgd/article/kuehn_und_ahnungslos_die_gruene_kampagne_fuer_leic hte_sprache

Auszug Antonia Hofreiter, promovierter deutscher Sprachkünstler

http://cdn04.trixum.de/upload2/153800/153711/4/45170064c21aea3224949c111bef4781d.jpg

Coriolanus
14.08.2017, 07:52
In Frankfurt hat man noch Sprachverstand:


https://www.dieweinstrasse.de/shop/media/images/possmann-apfelwein-medium.jpg

Bei Frankfurt hat man ebenso wie bei Frankreich vergessen, kenntlich zu machen, daß es sich um Furt und Reich eines bestimmten Franks handelt, wie etwa bei Karlsbad oder Karlsruhe.

Coriolanus
14.08.2017, 08:03
Genaugenommen müsste es Frankenreich und, falls sich Frankfurt auf die Franken bezieht, Frankenfurt heißen.

Querulator
14.08.2017, 08:15
...

Essensausgabe, Manneszucht, Frühlingserwachen, Kriegseintritt, Liebesversprechen, Weihnachtsmann oder auch Zeitungsente. Wie willst du denn all diese Begriffe "entessen", ohne einen Volksaufstand zu riskieren? Respektive "Volkaufstand", wie auch immer... "Volkwagen" Aaahhhh...! >%´(Donnerswetter!

Was ist der Unterschied zwischen einem Schafkopf und einem Schafskopf?

Ersteren hat ein Tier. Letzterer ist ein Mensch.

Wenn im Chemieunterricht ein Schüler "Kohlenhydrate" statt "Kohlehydrate" sagte, erregte er damit bei unserem Lehrer Unmut. Heute gilt tatsächlich "Kohlenhydrate" als richtig. Erwähne ich das, findet sich meistens ein Klugbeißerlein, das mir erklärt, die neue Version sei richtiger, denn die Bezeichnung leite sich ja von Kohlenstoff ab, nicht von Kohle. Aber warum heißt der nicht "Kohlestoff, wo er sich doch von "Kohle" ableitet, hä?

Antwort an alle Klugbeißerlein: Aus chemischer Sicht treffen beide Bezeichnungen nicht zu. Der Fehler liegt im "Hydrat". Aber als man sie bzw. die englische mit dem "n" drin prägte, kannte man sich mit chemischen Bindungen noch nicht so aus. Aber die Engländer und andere Völker machten aus dem lateinischen "carbo" die Form "carbon". Das ist der wahre Grund.

LOL
14.08.2017, 08:16
Genaugenommen müsste es Frankenreich und, falls sich Frankfurt auf die Franken bezieht, Frankenfurt heißen.

Da kürzt man schon mal an. Hamburg hätte sonst ja auch Hammaburg heissen müssen...

Coriolanus
14.08.2017, 08:18
Der Sprachliebhaber ist in Deutschland ein Rechtloser, dem der Rechtsstaat mit seiner Rechtsprechung solange das Rechtsempfinden verletzt, bis man die rechtlosen Urteile als rechtskräftig akzeptiert.

Querulator
14.08.2017, 08:19
Genaugenommen müsste es Frankenreich und, falls sich Frankfurt auf die Franken bezieht, Frankenfurt heißen.
"Frankenreich" ist bereits vergeben. Und in "Fron kreisch" selbst verwendet man für die Mehrzahl ein "S".

Querulator
14.08.2017, 08:20
Da kürzt man schon mal an. Hamburg hätte sonst ja auch Hammaburg heissen müssen...
Stell dir den Familiennamen "Habichtsburger" statt "Habsburger" vor!

Coriolanus
14.08.2017, 08:20
Da kürzt man schon mal an. Hamburg hätte sonst ja auch Hammaburg heissen müssen...

Schon klar, wir müssen hier nicht das Pferd von hinten aufzäumen. Es sind doch aber schöne Beispiele für den Wandel der deutschen Sprache.

Klopperhorst
14.08.2017, 08:36
...

Da inzwischen auch Handy im Deutschen (!) Duden steht, ist dieser genau so als Quelle ausgeschlossen wie Wikipedia

"Handy" ist aber am Aussterben, seit es Smartphones gibt.

---

Coriolanus
14.08.2017, 08:37
Bei einem Streit unter Nachbarn, könnte man schön vom Nachbarnstreit sprechen. Was aber geschieht? Auf einmal kommt die fette und schwitzende Nachbarschaft ins Spiel und tönt zischelnd 'Nachbarschaftsstreit!'.

LOL
14.08.2017, 08:40
"Handy" ist aber am Aussterben, seit es Smartphones gibt.

---

Wer hat diesen Begriff "Handy" eigentlich erfunden?

Heifüsch
14.08.2017, 08:41
Essenausgabe, Mannzucht, Frühlingerwachen, Kriegeintritt, Liebeversprechen, Weihnachtenmann und Zeitungente. Normal, so wie in anderen Sprachen die Wörterehen auch ohne Zusatzlaut gebildet werden.

Ich werde eine Strangsperre für dich beantragen! :D >ß´)

Querulator
14.08.2017, 08:43
Der Sprachliebhaber ist in Deutschland ein Rechtloser, dem der Rechtsstaat mit seiner Rechtsprechung solange das Rechtsempfinden verletzt, bis man die rechtlosen Urteile als rechtskräftig akzeptiert.
Pst, ganz leise! Die deutsche Sprache fiel einer Verschwörung zum Opfer. Schon im 19. Jhdt., als Deutsch, Französisch und Englisch als Wissenschaftssprachen galten und wissenschaftliche Werke von Bedeutung in all diese Sprachen übersetzt wurden, kam bei den Schneckenfressern und den Inselaffen eine Abneigung gegen die Deutschen und ihre Sprache auf, weil die in der Wissenschaft immer mehr Bedeutung erlangten, wirtschaftlich zu immer stärkerer Konkurrenz wurden und ihre Sprache besonders den Engländern zu schaffen machte. Die Franzosen hatten ohnehin für alle Sprachen außer der ihren nur Geringschätzung übrig. Als das Deutsche Reich den sogenannten ersten Weltkrieg beenden wollte, weil er allen Beteiligten nur Elend eintrug, wurde es zum Verlierer erklärt und daher zu einem der Verursacher. Und weil die Deutschen so ein böses Volk waren, anerkannte man Deutsch nicht mehr als Wissenschaftssprache, womit Menschen mit deutscher Muttersprache immer weniger wissenschaftliche Literatur in ihrer Sprache zur Verfügung stand. In der Folge musste sich Deutschland wie auch andere Völker immer mehr an das vergleichsweise verkümmerte Angelsächsisch anpassen.

PS: Das habt Ihr aber jetzt nicht von mir erfahren!

LOL
14.08.2017, 08:44
Ich werde eine Strangsperre für dich beantragen! :D >ß´)

Du meinst: Strangssperre... :D

Heifüsch
14.08.2017, 08:49
Wer hat diesen Begriff "Handy" eigentlich erfunden?

W.C. Handy war´s jedenfalls nicht. Der erfand auch nicht das WC, sondern den Saint Louis Blues. >8´)

Widder58
14.08.2017, 08:49
Du meinst: Strangssperre... :D

Strängesperre? Stromsperre? Zustromsperre? Maulsperre?

Querulator
14.08.2017, 08:50
Entschuldige bitte, aber es hat seine Gründe, wenn Menschen hier leben, die nach 20 oder 30 Jahren noch kein vernünftiges Deutsch sprechen, geschweige denn schreiben können, und die Ursache lässt sich auch in unserer Sprache finden. Meinetwegen soll man all die zischelnden Mutationen und Auswüchse im Hochdeutschen beibehalten.

Wir sind dabei aber wohl alle einer Meinung, daß das die "Integration" in Deutschland noch zusätzlich erschwert, wohingegen in den USA oder England das Englische viel leichter zu lernen wäre.
Was maßt du dir an, das abgehalfterte Angelsächsische mit dem Deutschen auf eine Stufe zu stellen?

Wem Deutsch zu schwierig ist, selbst wenn er in Deutschland aufwuchs, hat eben nicht das Zeug zum Deutschen.
:hmm: Hm! Da dürfte man heutzutage aber auch viele, die schon länger hier leben, nicht als Deutsche anerkennen.

Querulator
14.08.2017, 08:54
An mehreren Stellen verweist Jean Paul ausdrücklich auf die englische und französische Sprache, indem er Quervergleiche zieht.
Englisch und Französisch sind keine Sprachen sondern Sprachfehler.

Affenpriester
14.08.2017, 08:58
Sprachen sind lediglich Mittel zum Zweck.

LOL
14.08.2017, 08:59
Englisch und Französisch sind keine Sprachen sondern Sprachfehler.

Stimmt. Solche deutschen Genialitäten, wie zB. "Handy", findest du bei denen nicht... :D

Klopperhorst
14.08.2017, 09:00
Wer hat diesen Begriff "Handy" eigentlich erfunden?

Ich schätze die Telekom.

---

Coriolanus
14.08.2017, 09:01
Mit dem Zeitmesser mißt man die Zeit, mit dem Brotmesser aber nicht das Brot. Wollte jemand ein Brot vermessen, beispielsweise um eine Bezugsgröße zu haben, bräuchte er folglich ein anderes Werkzeug, also ein Brotmessgerät.

Bolle
14.08.2017, 09:08
Stimmt. Solche deutschen Genialitäten, wie zB. "Handy", findest du bei denen nicht... :D

Nee dafür Cellphone oder Mobile!

Kater
14.08.2017, 09:13
Den "Showmaster" haben sie auch nicht.

LOL
14.08.2017, 09:18
Nee dafür Cellphone oder Mobile!
Im Deutschen heisst es ja auch Mobiltelefonie, aber das Gerät nennt man Handy...!?

Bolle
14.08.2017, 09:25
Im Deutschen heisst es ja auch Mobiltelefonie, aber das Gerät nennt man Handy...!?

Mobiltelefonspiel oder Handygame?

Coriolanus
14.08.2017, 09:38
Die Dreckspolitiker werden nur noch von den Drecksbankern übertroffen

Drecksäue, Dreckschweine, Dreckspatzen, Dreckhaufen, Dreckspolitiker? Da stimmt doch was nicht!

Querulator
14.08.2017, 10:07
Im Deutschen heisst es ja auch Mobiltelefonie, aber das Gerät nennt man Handy...!?
Vorauseilender Gehorsam - aber missglückt. "Wellness" wiederum übernahmen die Anglosachsen von den Deutschen, wie es scheint. Genaugenommen haben sie ja die wesentliche Struktur ihrer Sprache von deutschen Zuwanderern übernommen und in 1100 Jahren verkommen lassen. Und zuletzt übernahmen die noch ihr Königshaus aus Deutschland.

Coriolanus
14.08.2017, 10:27
Le-bens-geschichte, Le-bens-ver-sicherung, Le-bens-mittel.

Bei Gott, ich wünschte man könnte diese bens aus unserer Sprache austreiben, die haben dort nichts zu suchen. Warum man nicht von einem Lebenmittel, einer Lebengeschichte, oder einer Lebenversicherung sprechen möchte, geht mir nicht in den Kopf.

Es sagt doch auch, zum Glück, niemand Dosensfutter oder Bodensreiniger.

Coriolanus
14.08.2017, 10:39
Beim Lebenslauf oder Lebensabend ergibt der Genitiv durchaus Sinn, gleichwohl würden Lebenlauf und Lebenabend das Gleiche bedeuten.

Kein Mensch würde auf die Idee kommen, von einem Rasenspfleger, Rasensmäher, Rasensdüngemittel zu sprechen, aber mit Lebensweisheiten hat niemand ein Problem.

Querulator
14.08.2017, 10:45
Als ob die deutsche Sprache da die schlimmste wäre...

http://i68.tinypic.com/jqj8mo.jpg


https://www.youtube.com/watch?v=1BXKsQ2nbno

Es geht aber noch schlimmer:

http://i67.tinypic.com/2le6lih.jpg


https://www.youtube.com/watch?v=FQwvQITYhE0

Querulator
14.08.2017, 10:48
Sprachen sind lediglich Mittel zum Zweck.
Das dachte ich auch lange. Lassen wir es dabei und ergründen wir, wieviel(e) Zweck(e) Sprachen haben können!

Affenpriester
14.08.2017, 11:07
Das dachte ich auch lange. Lassen wir es dabei und ergründen wir, wieviel(e) Zweck(e) Sprachen haben können!

Ich liebe die bildhafte Sprache, die, streng genommen, keinen sinnvollen Zweck erfüllt.
Ist im Grunde wie mit Kunst.

Coriolanus
14.08.2017, 12:02
Bordstein, Bordtasche, Bordtoilette, Bordfotograf, Mordsfreunde, Mordsgaudi, Mordshunger, Mordsstimmung.

Mundraub, Mundart, Mundöffnung, Mundwasser, Bundesliga, Bundesstaat, Bundesrat, Bundespolizei.

Marktplatz, Markttag, Marktangebot, Amtsblatt, Amtszeit, Amtsmissbrauch.

Fundsache, Bundessache, Lebensraum, Regenschirm, Glücksritter, Glückwunsch, Blutstropfen, Blutstrom, Geburtstag, Geduldsfaden, Gesangsverein, Geheimbund, Getreideanbau.

Hosenträger, Hosenscheißer, Hosenanzug, Rocktasche, Rockträger, Rockhose. Haltestelle, Haltlosigkeit, Haltepunkt, Haltbarkeit, Halteinsel, Anhaltspunkt.

Wegweiser, Wegesrand, Wegelagerer, Wegbereiter.

Wandelfähigkeit, Wandelvorgang, Handelsbilanz, Handelsbeziehungen.

Ich könnte das endlos fortführen, und muss gestehen, diese Unordnung in der deutschen Sprache - man könnte meinen, es sei eine Bombe eingeschlagen - ist für mich schwer zu ertragen.

Schwabenpower
14.08.2017, 12:10
Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsüb ertragungsverordnung
Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübe rtragungsgesetz
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft

Affenpriester
14.08.2017, 13:10
Le-bens-geschichte, Le-bens-ver-sicherung, Le-bens-mittel.

Bei Gott, ich wünschte man könnte diese bens aus unserer Sprache austreiben, die haben dort nichts zu suchen. Warum man nicht von einem Lebenmittel, einer Lebengeschichte, oder einer Lebenversicherung sprechen möchte, geht mir nicht in den Kopf.

Es sagt doch auch, zum Glück, niemand Dosensfutter oder Bodensreiniger.

Das Tückische des Lebens ist dessen Endung.
Der Lauf des Lebens halt. Ist schon alles ganz richtig so. Das Futter aus den Dosen bleibt Dosenfutter, sonst nix.

Coriolanus
14.08.2017, 13:31
[...]Ist schon alles ganz richtig so.[...]

Sicher?


Das Bestimmwort – oder auch die Beifüge, wie es der vortreffliche Spate in seiner »Lehrschrift von der hochdeutschen Sprachkunst« nennt – ist eigentlich ein verstärktes oder ein verstärkendes Adjektiv, das sich mit dem Grundworte zu einem Worte verschmelzt und daher die gewöhnlichen Trenn- und Regierzeichen zwischen zwei Wörtern ablegt und dadurch das allgemeine Grundwort zu einer eingeschränkten Bedeutung bestimmt; z. B. es gibt viele abendliche Sterne, oder auch Sterne des Abends, aber der Abendstern ist ein besonderer und bestimmter; so wird aus großem Handel und großem Kreuze Großhandel und Großkreuz durch Einschränkung. Das bittere Salz wird ein bestimmtes Salz, wenn das Adjektiv-Trennzeichen wegfällt und so Bittersalz sich bildet; Ehre wirft sein Nominativ-e weg und bildet Ehrliche; andere Substantive geben die Pluralzeichen auf, z. B. in Fußbad; Zeitwörter das Infinitiv-en, z. B. fühlen in Fühlhorn. Daher gibt es wohl in der ganzen deutschen Sprachlehre keinen vielfachern Irrtum, meine Verehrteste, als den, das Bestimmwort im Verhältnis des Genitivs zum Grundworte zu denken.

Denn erstlich tritt das Bestimmwort, wenn es ein Substantivum ist, aus jedem Beugefall an sein Grundwort, z. B. Mannweib, Zwergbaum (Nominat.) – göttergleich, ehrwidrig, Geldarmer (Dativ) – wahrheit-, ehrliebend (Akkusat.) – Berggipfel (Genitiv). – Zweitens gattet jede Wörterklasse sich mit einem Grundwort: Adverbien, z. B. Jetztwelt; Ausrufungen, z. B. Achgeschrei; Adjektive, z. B. Sauerhonig; so wie sogar Adjektive sich mit ihres Gleichen, z. B. bittersüß. – Drittens hab' ichs schon vorgeführt, wie die Bestimmwörter gerade ihre Eigentümlichkeiten und Trennzeichen fallen lassen, um mit ihren heiratenden Grundwörtern ein Leib und eine Seele zu werden. – Viertens könnt' ich noch anführen, daß daher die Genitiv-es und -s, die den Bestimmwörtern als Auswüchse anhangen, nicht bloß überflüssig, sondern oft sogar regelwidrig stehen, z. B. gesundheits-, ordnungswidrig, standesgemäß, wo offenbar der Dativ, oder wahrheitsliebend, wo der Akkusativ sein mußte.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/4

der Karl
14.08.2017, 13:39
Und es geht noch wirklich härter:


https://www.youtube.com/watch?v=58485iFaX98

Circopolitico
14.08.2017, 13:41
Le-bens-geschichte, Le-bens-ver-sicherung, Le-bens-mittel.

Bei Gott, ich wünschte man könnte diese bens aus unserer Sprache austreiben, die haben dort nichts zu suchen. Warum man nicht von einem Lebenmittel, einer Lebengeschichte, oder einer Lebenversicherung sprechen möchte, geht mir nicht in den Kopf.

Es sagt doch auch, zum Glück, niemand Dosensfutter oder Bodensreiniger.

Ist doch logisch.
Lebensmittel = das Mittel des Lebens = wessen Mittel
Lebensversicherung = die Versicherung des Lebens = wessen Versicherung
Lebensgeschichte = Die Geschichte des Lebens oder eines Lebens - wessen Geschixhte

Dosenfutter = das Futter aus der Dose
Bodenreiniger = der Reiniger für den Boden

Coriolanus
14.08.2017, 13:46
Ist doch logisch.
Lebensmittel = das Mittel des Lebens = wessen Mittel
Lebensversicherung = die Versicherung des Lebens = wessen Versicherung
Lebensgeschichte = Die Geschichte des Lebens oder eines Lebens - wessen Geschixhte

Dosenfutter = das Futter aus der Dose
Bodenreiniger = der Reiniger für den Boden

Wenn mit der Versicherung des Lebens die Lebensversicherung gemeint ist, so könnte genauso gut, bzw. falsch, vom Reiniger des Bodens, folglich des Bodensreinigers die Rede sein.

Statt hier reinzuspringen, und von Logik und Richtigkeit zu faseln, wäre es besser, zunächst einmal Jean Pauls grammatische Untersuchung der Doppelwörter zu lesen. Wer mir danach die Logik in der deutschen Sprache noch immer aufzeigen kann, hat von mir den höchsten Respekt zu erwarten.

Coriolanus
14.08.2017, 14:02
Nehmen wir die Wörter Reise und Riese, einmal weiblich, einmal männlich. Wie ich bereits ausführte, neigen gerade die weiblichen Bestimmwörter dazu, sich mit Auswüchsen, oder meinetwegen mit Schmuck zu belasten, wie bei den Wortfamilien, die auf heit, keit, ung, und dem uns fremden ion enden. Bei Reise und Riese ist es genau umgekehrt. Die Reise vermählt sich ganz natürlich ungeschminkt, zum Beispiel mit dem Veranstalter, dem Bus, oder mit der Tasche.

Der Riese hingegen will sich bei der Hochzeit noch größer machen als er ist, so daß ein Riesenaufwand entsteht, oder ein Riesenrad. Bei diesen Wörtern bildet sich der von Jean Paul beschriebene "crypto-pluraliter", da hier, offenbar wie bei der Sonnencreme, ein Wohllaut-N eingesetzt wurde, wie beim Hasenfuß, der nicht die Mehrzahl anzeigen will, sondern nur als Zusatzlaut gedacht ist. Das s und es wird sehr ähnlich verwendet, und es ist eine Ausrede, auf den Genitiv zu verweisen, vor allem weil dies eine deutschsprachige Eigenart ist, die man in verwandten Sprachen nicht vorfinden wird.

Circopolitico
14.08.2017, 14:07
Wenn mit der Versicherung des Lebens die Lebensversicherung gemeint ist, so könnte genauso gut, bzw. falsch, vom Reiniger des Bodens, folglich des Bodensreinigers die Rede sein.

Statt hier reinzuspringen, und von Logik und Richtigkeit zu faseln, wäre es besser, zunächst einmal Jean Pauls grammatische Untersuchung der Doppelwörter zu lesen. Wer mir danach die Logik in der deutschen Sprache noch immer aufzeigen kann, hat von mir den höchsten Respekt zu erwarten.

Kenne ich nicht. Aber ich finde das Buch "Der Dativ ist dem Genitiv sein Tod" von Bastian Sick sehr gut erklärt, bezüglich der Logik.

Und wegen Bodenreiniger. Für mich ergibt "wessen Reiniger" kein Sinn. Denn das hieße ja dann, dass der Boden den Reiniger selbst produziert. Aber es ist ja ein Reiniger der für den Boden verwendet wird. Daher muss man fragen "der Reiniger für wen oder was"..."für den Boden"

Coriolanus
14.08.2017, 14:21
Das Bad, das Badezimmer, die Badekappe, der Bademeister. Das Rad, das Radventil, der Radlenker, der Radfahrer. Fällt eucht nix auf? Irgendwo irgendwann saßen Leute, die sich über unsere Sprache Gedanken gemacht haben, Jean Paul war gewiss nicht der einzige. Da dürfte man registriert haben, daß Räderventil, Räderlenker wohl etwas sperrig klingen würde, und weil sich keine Regel herstellen lässt, entschloss man sich dazu, mit beiden Wörtern bei Vermählungen das Beste draus zu machen.

Was mir nicht in den Kopf geht, warum man nicht auf Jean Paul gehört hat, und sich anderswo ebenfalls um einen richtigen Sprachgebrauch bemüht hat. Seit über 200 Jahren erscheinen in diesen Landen Drucksachen, und man hätte genügend Zeit gehabt, die deutsche Sprache zu glätten und dem Volk einige Übel- und Zischlaute austreiben zu können.

Nun denn stellt sich aber die Frage, ob es für Dorfkneipe überhaupt noch eine Regel gibt, oder ob man nicht schon in einigen Orten Dorfskneipe, oder Dorfsstraße sagt. Naheliegend wäre es, wenn selbst ein intelligenter Forist wie Rumpelstilz einräumt, noch nie darauf geachtet zu haben, ob es Verband- oder Verbandskasten heißt.

Coriolanus
14.08.2017, 14:29
[...]Für mich ergibt "wessen Reiniger" kein Sinn.[...]

Schon gut, obwohl ich massenhaft Fallbeispiele vorführen könnte, wo das Sinn ergeben würde.

Aber bei "wessen Armut", wie beim Armutszeugnis, daß man der Bundesregierung ausstellen könnte, da ergibt der Genitiv so richtig viel Sinn. Und das ist nicht einmal die Spitze des Eisbergs. Eisbergsalat verzichtet wie Eisbergmodell oder Eisbergschmelze auf einen Genitiv, obwohl man ihn hier sogar konkret zuordnen könnte, nicht wie beim Staatsmann, sondern so, wie man das bei Sankt Petersburg komponierte.

Circopolitico
14.08.2017, 14:38
Schon gut, obwohl ich massenhaft Fallbeispiele vorführen könnte, wo das Sinn ergeben würde.

Aber bei "wessen Armut", wie beim Armutszeugnis, daß man der Bundesregierung ausstellen könnte, da ergibt der Genitiv so richtig viel Sinn. Und das ist nicht einmal die Spitze des Eisbergs. Eisbergsalat verzichtet wie Eisbergmodell oder Eisbergschmelze auf einen Genitiv, obwohl man ihn hier sogar konkret zuordnen könnte, nicht wie beim Staatsmann, sondern so, wie man das bei Sankt Petersburg komponierte.

Ja stimmt, bei Eisbergmodell ist das wirklich komisch ...

Coriolanus
14.08.2017, 14:55
Ja stimmt, bei Eisbergmodell ist das wirklich komisch ... Des Dorfes Kneipe ist im richtigen Hochdeutsch die Dorfkneipe. Das Dorf, welches Volk und Vieh beheimatet, heiratet traditonell und standgemäß, verzichtet auf Auswüchse und lässt sich auch nichts wegschneiden. Das Volk hingegen gibt sich mit seinem Status nicht zufrieden, und ja, der Genitiv ergibt Sinn, wenn vom Volkssturm die Rede ist, obwohl es sich in meinen Ohren wie Volxsturm anhört.

Man müsste dann aber, um eine Logik und Regelmäßigkeit herzustellen, beispielsweise auch von der Viehesweide oder Viehsweide sprechen, was selbstredend und hoffentlich niemand tut.

Coriolanus
14.08.2017, 15:00
Der Kohl früher mit seiner leicht nuschelnden und tiefbrummenden Stimme: 'Bundeskanzler der Bundesrepublik Deutschland'. Kann sich noch jemand erinnern, wie sich das bei dem Alten anhörte?

Bei mir kräuseln sich da heute noch die Fußnägel auf. Dabei hätte er es viel einfacher haben können, als Bundkanzler der Bundrepublik Deutschland.

Coriolanus
14.08.2017, 15:18
Der Bart bleibt immer hart, und da er selbst ein Auswuchs ist, hält er es wohl auch nicht für nötig, sich noch ein Bart-s anzuhängen. Wobei, meine lieben Freunde der deutschen Sprache, wessen Bart, wenn von Bartsstoppeln die Rede ist, ließe sich zweifellos als Genitiv zuordnen, wie auch Bartspflege. Die Belege, die ich hier en detail und mit Nachweisen des beliebtesten deutschen Dichters seiner Zeit geliefert habe, lassen keinen Zweifel darüber aufkommen, daß unsere Sprache, genau wie unser Land, ein Saustall ist und ausgemistet gehört.

Coriolanus
14.08.2017, 15:38
Was noch hinzu kommt, und bereits von Jean Paul befürchtet wurde, ist daß die ausgeschmückten Weiberwörter, mit den von mir bereits erwähnten Endungen, mittlerweile übermäßig häufig den verkürzten Wortschöpfungen den Gar aus machen, wie indem Beipiel mit dem Nachbarnstreit, wo man ganz offiziell - man male sich aus, es gab eine gleichlautende Fernsehserie - und ungeniert von Nachbarschaftsstreit spricht.

Derlei Wortkompositionen könnte man tausendfach finden, würde man sich erst auf die rechte Suche machen. Mir ist, seit ich Jean Paul las, zum Beispiel nicht mehr ganz klar, wieso aus Gesetz, Vollzug und Beamter verkompliziert ein Gesetzesvollzugsbeamter werden soll, wo es für alle Menschen soviel schöner und einfacher Gesetzvollzugbeamter lauten könnte.

Coriolanus
14.08.2017, 15:47
Ein Beamter ist eine von einem Dienstherrn in ein öffentlich-rechtliches Dienst- und Treueverhältnis berufene Person. Das Dienstverhältnis wird durch den Gesetzgeber gestaltet, es ist auf Lebenszeit angelegt und in Form der sogenannten „hergebrachten Grundsätze“ mit besonderen Pflichten und Rechten verbunden.

Dienstherrn. Dienstbeginn, Diensthabende, Dienstleistung, Dienstleitung, Dienstaufsichtsbehörde. Nie und nirgends dient sich der Dienst einem Genitiv-, oder "Fugen-s" an. Dienstsdauervorschrift wäre aber eigentlich zulässig, wo den Deutschen der Genitiv doch sonst so enorm wichtig ist. Klingt hier nicht so schön, wie beim Bund-es-land, oder was?

Gesetzgeber weicht auch wieder von der Norm ab, wie ich gerade eben im letzen Beitrag anschaulich machen konnte.

Coriolanus
14.08.2017, 16:16
Aufsichtsbehörde ist ein schwerer Sündenfall, und man sollte gleich alle Wörter untersuchen, die mit Aufsicht gebildet werden, einem fenininem Substantiv, das offenbar für Wörterehen auserkoren wurde. Aufsichtsrat, Aufsichtsstelle, Aufsichtsschein, Aufsichtspflicht. Da freut sich das deutsche Ohr, auf daß es so richtig schön zischelt, sobald von der Aufsicht die Rede ist.

Es war mir ein leichtes, nachzuweisen, daß der Genitiv keineswegs die Regel darstellt und im Allgemeinen keine Regelmäßigkeit, sondern Willkür in der deutschen Sprache herrscht, man könnte ganz eindeutig Parallelen zum Zustand des deutschen Staates ziehen.

Bei Aufsicht spricht niemand vom Genitiv, und folglich bleibt hier nur noch der sehr elegante Notbehelf, den der Besitzer der verstorbenen Politikarena mir wie einen Knüppel zwischen die Beine warf, als er vom sogenannten Fugen-S sprach. Nun war das aber kein Beinbruch, schon gar kein Beinebruch, denn leider konnte der gute Mann auch dafür keine Gesetzesmäßigkeit, oder Gesetzmäßigkeit vorweisen. Daher stellt sich doch wohl die Frage, ob es tatsächlich eine so radikale Maßnahme wäre, den zischelnden Schlangenlaut, gleich wie ein Gärtner das Unkraut jätet, auszuradieren und zukünftig von Aufsichtbehörde, Aufsichtvorstand und Aufsichtpflicht zu sprechen?

Coriolanus
14.08.2017, 16:46
Der Schlag haut jedem Schlangenlaut, der sich hintenrum anschleimen will, auf die Schnauze und bleibt standhaft wie ein Mann. Obwohl beim Schlag der Genitiv sehr wohl denkbar wäre, beispielsweise bei der Wirkung eines Schlages, von dem man sich in seinem ganzen Leben nie wieder erholt, verschmäht er Zusatzlaute, da sonst logischerweise zwingend von Schlageswirkung, Schlageshärte und Schlagesgefühl die Rede sein müsste, wie vom Bundestag. Weder bei schlagartig, noch Schlagzeilen, noch schlagfertig, noch Schlagwörter, noch Schlaganfall wird irgendwo im Genitiv gedacht, oder ein Fugen-S benötigt.

Der Bund ist, wie schon zur Genüge dargestellt, nicht sehr wehrhaft, und muss sich daher immer und überall ein wenig aufplustern, als ob er dadurch mehr Bedeutung erlangen könnte. Daß der Deutsche dennoch von Bundmutter, Bundmaß, Bundersatz oder Bundweite sprechen kann, ohne rot zu werden, ist mir ein Rätsel.

Coriolanus
14.08.2017, 17:12
Wer den Bundestag gegen den Bundtag verteidigen und somit behaupten will, daß es nötig sei, den Bund einer Hose anders zu betrachten als den Bund, der möge mir doch bitte die Frage beantworten, warum er bei Wörtern wie Zeitmesser, Brotmesser, oder aber Tonsetzer, Tonschöpfer, Tonvase, Tonfiguren nicht nach einer genauen Differenzierung verlangt, obwohl sich hier Wörterehen ohne Zusatz oder Abkürzung vollziehen, bei denen völlig unterschiedliche Dinge gemeint sind, wie bei Tag und Nacht.

Coriolanus
14.08.2017, 17:35
Die Bundesebene (auch Bund genannt) ist in Deutschland die oberste Ebene in der Hierarchie des Staatsmodells des Bundesstaates. In der Politik- und Rechtswissenschaft liegt dem Modell die Idee eines föderativ organisierten politischen Systems der staatlichen Ebene zugrunde: Die einzelnen Bundesländer besitzen zwar eine eigene Landesregierung, Verwaltung und Gerichtsbarkeit, ihre Kompetenzen leiten sich jedoch vom Bund ab, dem die Kompetenz-Kompetenz[1] zugestanden wird. Die deutschen Länder sind mangels Unabhängigkeit nach außen keine (souveränen) Staaten im Sinne des Völkerrechts,[2] sondern mit eigenständiger staatlicher Hoheitsmacht[3] ausgestattete Gliederungseinheiten des Bundesstaates, der Völkerrechtssubjekt ist.


https://upload.wikimedia.org/wikipedia/commons/thumb/0/0b/Administrative_Gliederung_Deutschlands.svg/500px-Administrative_Gliederung_Deutschlands.svg.png

https://de.wikipedia.org/wiki/Bundesebene_(Deutschland)

Die Bundesebene, damit kommen sich die Deutschen, die fürwahr Idioten sind, bestimmt ganz toll vor, als wäre es ein gar schlimmes Verbrechen, nicht soviel zu zischeln, und von Bundebene zu sprechen.

So sähe dieser Text bereinigt aus, wobei ich dem Völkerrecht seinen S-Auswuchs dranließ, da es davon ja nur dieses eine bestimmte gibt. Daß es ohnehin nicht zum Tragen kommt und von den Demokraten geradezu mit Füßen getreten wird, steht nochmal auf einem anderen Blatt Papier.

*Die Bundebene (auch Bund genannt) ist in Deutschland die oberste Ebene in der Hierarchie des Staatsmodells des Bundstaates. In der Politik- und Rechtwissenschaft liegt dem Modell die Idee eines föderativ organisierten politischen Systems der staatlichen Ebene zugrunde: Die einzelnen Bundländer besitzen zwar eine eigene Landregierung, Verwaltung und Gerichtbarkeit, ihre Kompetenzen leiten sich jedoch vom Bund ab, dem die Kompetenz-Kompetenz[1] zugestanden wird. Die deutschen Länder sind mangels Unabhängigkeit nach außen keine (souveränen) Staaten im Sinne des Völkerrechts,[2] sondern mit eigenständiger staatlicher Hoheitmacht[3] ausgestattete Gliederungeinheiten des Bundstaates, der Völkerrechtssubjekt ist.*

Don
14.08.2017, 18:47
http://cdn04.trixum.de/upload2/153800/153711/4/45170064c21aea3224949c111bef4781d.jpg

Du erzählst mir jetzt aber nicht, daß man mit derart konfusem Scheiß lesen und schreiben lernen soll?

Schwabenpower
14.08.2017, 18:59
Du erzählst mir jetzt aber nicht, daß man mit derart konfusem Scheiß lesen und schreiben lernen soll?
Isch hahbä dass auch so kelänt

Coriolanus
14.08.2017, 19:17
Daß der Landespolitiker den Landtag anerkennt, wo er doch - sofern er kein Blindgänger ist - bemerken muß, daß seine Gesinnungsgenossen auf Bundesebene im Bundestag sitzen, sollte einen zumindest zum Nachdenken anregen, selbst wenn man die zahlreichen Argumente Jean Pauls, der ein Meister des Deutschen war, alle Beiseite wischen will.

Don
14.08.2017, 19:18
Isch hahbä dass auch so kelänt

Du lügst. :D

Don
14.08.2017, 19:20
Die Bundesebene, damit kommen sich die Deutschen, die fürwahr Idioten sind, bestimmt ganz toll vor, als wäre es ein gar schlimmes Verbrechen, nicht soviel zu zischeln, und von Bundebene zu sprechen.

So sähe dieser Text bereinigt aus, wobei ich dem Völkerrecht seinen S-Auswuchs dranließ, da es davon ja nur dieses eine bestimmte gibt. Daß es ohnehin nicht zum Tragen kommt und von den Demokraten geradezu mit Füßen getreten wird, steht nochmal auf einem anderen Blatt Papier.

*Die Bundebene (auch Bund genannt) ist in Deutschland die oberste Ebene in der Hierarchie des Staatsmodells des Bundstaates. In der Politik- und Rechtwissenschaft liegt dem Modell die Idee eines föderativ organisierten politischen Systems der staatlichen Ebene zugrunde: Die einzelnen Bundländer besitzen zwar eine eigene Landregierung, Verwaltung und Gerichtbarkeit, ihre Kompetenzen leiten sich jedoch vom Bund ab, dem die Kompetenz-Kompetenz[1] zugestanden wird. Die deutschen Länder sind mangels Unabhängigkeit nach außen keine (souveränen) Staaten im Sinne des Völkerrechts,[2] sondern mit eigenständiger staatlicher Hoheitmacht[3] ausgestattete Gliederungeinheiten des Bundstaates, der Völkerrechtssubjekt ist.*

Lohnt nicht, denn wir sind weder ein Bund- noch ein Bundesstaat.

Coriolanus
14.08.2017, 19:29
Martin Luther: Tischreden. Weimarer Ausgabe, Kap. 70: „Ich habe keine gewisse, sonderliche, eigene Sprache im deutschen, sondern brauche der gemeinen deutschen Sprache, dass mich beide, Ober- und Niederländer, verstehen mögen. Ich rede nach der sächsischen Kanzlei, welcher nachfolgen alle Fürsten und Könige in Deutschland. […] Darum ist sie auch die gemeinste deutsche Sprache. Kaiser Maximilian und Kurfürst Friedrich, Herzog von Sachsen, haben im ganzen römischen Reiche die deutschen Sprachen also in eine gewisse Sprache gezogen.“

https://de.wikipedia.org/wiki/S%C3%A4chsische_Kanzleisprache

Coriolanus
14.08.2017, 19:40
Der Schlag haut jedem Schlangenlaut, der sich hintenrum anschleimen will, auf die Schnauze und bleibt standhaft wie ein Mann.[...]

Selbst hier gibt es Ausnahmen. Man braucht nur einen Vorschlag zu machen, schon gibt der Schlag nach, um darauffolgend das Grundwort zu übertönen. So ergeben sich wie von Zauberhand Schlagworte wie Vorschlagswesen, Vorschlagsliste, Vorschlagsrecht.

Coriolanus
14.08.2017, 19:59
Aus Haß gegen die deutschen ungs oder unx hab' ich in meinem Dezemberbriefe ohne Not lateinische Kenntnisse sehen lassen und beigebracht, wie die Römer nur dreimal dergleichen in deunx, quincunx, septunx besaßen. Dafür wurd' ich zur Strafe von einem trefflichen Sprachgelehrten gefragt, warum ich nicht an die vielen unculus (z. B. in ranunculus), an die vielen cunque und an ungo, pungo und folglich an unxit und unctio gedacht. Aber ich antworte: darum nicht, weil alle diese nicht klingen wie unx.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/25

Querulator
14.08.2017, 20:05
...

Ich könnte das endlos fortführen, und muss gestehen, diese Unordnung in der deutschen Sprache - man könnte meinen, es sei eine Bombe eingeschlagen - ist für mich schwer zu ertragen.
Nimm's nicht so tragisch!

Da du ohnehin in absehbarer Zeit Türkisch lernen musst, kannst du das ja gleich vorwegnehmen.

Im Türkischen gibt es zwar eine Mehrzahlendung ("-lar" oder "-ler"), aber die darf man sich sparen, wenn darurch keine Unklarheit aufkommt. Und die Genitivendung "-si" hängt nicht am Bestimmungswort sondern am Grundwort, z. B.: kızkulesi – Mädchenturm (kız – Mädchen | kule – Turm), çamaşır makinesi – Waschmaschine (çamaşır – Wäche, Waschtag | makina – Maschine).

Querulator
14.08.2017, 20:11
Du erzählst mir jetzt aber nicht, daß man mit derart konfusem Scheiß lesen und schreiben lernen soll?
Man hofft es, aber sie lernen es immer weniger.

Coriolanus
14.08.2017, 20:18
Grundstücksverkehrsgenehmigungszuständigkeitsüb ertragungsverordnung
Rindfleischetikettierungsüberwachungsaufgabenübe rtragungsgesetz
Verkehrsinfrastrukturfinanzierungsgesellschaft

Wir sollten uns glücklich schätzen, schaffen wir es doch, soviele unx in ein Wort zu verpacken, wie die Römer in ihrer ganzen Sprache.

Verkehrswegeplanungsbeschleunigungsgesetz ist auch nicht von schlechten Eltern.

Coriolanus
14.08.2017, 20:37
Wenn die Alten alle Wörter mit einerlei Buchstaben schrieben, entweder mit lauter großen oder lauter kleinen – sogar oft alle aneinander geleimt – ohne Punkte und Kommata – und ganze Werke, z. B. die Bibel, ohne Kapitel, ohne Verse, ja wie die Hebräer ohne Selblauter –: so können die Neuern nicht genug scheiden und beziffern; unter allen aber keine so sehr als wir Deutschen. Andere, die Franzosen, Engländer, Italiener, sind weit mäßiger mit Anfangbuchstaben, so wie in Kommaten und mit gesperrten Drucken; aber wir bleiben ewig ein Zeichenmacher- und Zeichendeutervolk – der Haupt- und Patrizierbuchstaben bei den kleinsten Substantiven, der Kommata bei den kürzesten Viertelsätzen, der Schwabacher Schriften (in einem Satze haben wir oft so viele gesperrte Drucke als in einem Brunnensaale gesperrte Sitze) und der Fragzeichen und der Ausrufzeichen (wir pflanzen bei Gelegenheit drei von beiden zugleich hinter und zwischen einander), dergleichen und der Gedankenstriche werden wir scheidekünstlerischen Leute nie satt, sondern hätten lieber noch mehr. Denn wir sind eben, Madame, überall ein gebornes Paßschreibervolk, ein Wappenvolk, ein Titularvolk, das von den Erbbegräbnissen und niedrigen Poststuben an ewig betitelt und bezeichnet bis zu den Eß- und Tanzsälen hinauf, wo jeder dasitzt und mit dem Adreßkalender in der Hand die vergleichende Anatomie aller Ansässigen liest!

http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/27

Coriolanus
14.08.2017, 20:55
Boygroup ins Deutsche übersetzt ergibt Jungegruppe. Dieses Wort würden die wenigsten deutschen Ohren dulden, zudem ist es ein Widerspruch in sich, da ein Junge keine Gruppe bilden kann und der Plural beinahe zwingend erforderlich wäre.

Querulator
14.08.2017, 21:38
Boygroup ins Deutsche übersetzt ergibt Jungegruppe. Dieses Wort würden die wenigsten deutschen Ohren dulden, zudem ist es ein Widerspruch in sich, da ein Junge keine Gruppe bilden kann und der Plural beinahe zwingend erforderlich wäre.
An den Briten kannst du dich da nicht orientieren. Die können mit ihrem vermurksten Sächsisch gar nicht, was wir mit Neuhochdeutsch zusammenbringen. Sie reden zwar noch von Dativ und Akkusativ und transitiven und intransitiven Verben, aber das sieht man den Substantiven nicht an, weil sie nur mit "s" und dem doofen Apostroph herumdoktern und damit im Singular und Plural Nominativ und Genitiv zusammenbringen, aber sogar sie selber bringen es schon durcheinander und machen Deppenapostrophe. Und jetzt kommt's - wahrscheinlich ging es jenseits des Atlantiks los:

Ich lernte in der Schule noch, gewisse englische Wörter hätten in der Mehrzahl kein "S" hintendran: the rich, the poor, the blind, ... - alles bezogen auf Menschen mit den jeweiligen Eigenschaften. Und was liest man heute? Heute findet man an all diese Wörter im Plural das typische englische "S" angehängt, das gar nicht von den Engländern kommt sondern von den Franzosen und den Spaniern.

Und woher kommt das?

Das "S" blieb aus, weil diese Wörter keine Substantiva waren sondern Adjektiva, Eigenschaftswörter, die nun mal als solche im Englischen unverändert bleiben, ob man es mit einem bloody fool zu tun hat oder mit tausenden bloody fools.

Coriolanus
15.08.2017, 07:15
Liebesdrama, Liebesbriefe, Liebesleben, Liebesfilm.

Macht man sich erst einmal die Mühe, bei diesen Wörtern die Sinnhaftigkeit des s-Auswuches zu hinterfragen, klingt es fortan grundfalsch in den Ohren.

Hier wird, wie bei einer Regelswidrigkeit, einfach ein Zischlaut beigemengt, wie man es bei Seelessorger machen könnte, der dafür sorgt, daß im Endeffekt von einer Liebeslebensuntersuchung gesprochen werden könnte, für die folglich Liebeslebensuntersuchungskosten entstehen würden, statt Liebelebenuntersuchungkosten.

Coriolanus
15.08.2017, 07:34
Ganzen Wortvereinen könnte man den Gnadenstoß versetzen, denn es will mir selbst milde gestimmt nicht in den Kopf, warum jeder Verein auf sein Vereinshaus besteht, statt sich mit einem Vereinhaus zufrieden zu geben.

Die Vereinshausordnung besagt laut dem dritten Paragrafen der Vereinshausordnungsvorschrift, daß es nicht gestattet ist, das Unkraut aus den Gärten zu entfernen.

Da würde jeder deutsche Kleingärtner die Krise bekommen, aber wage es nur einer, die Schere bei seiner Sprache anzusetzen.

Coriolanus
15.08.2017, 07:52
Letzten Endes sprechen die Deutschen irgendwann beim letzten Spiel einer Fußballweltmeisterschaft vom Endesspiel. Dann sind alle glücklich und zufrieden wie ein Goldesstück.

Coriolanus
15.08.2017, 08:54
Bei einer Wörterehe von Farbe und Tupfer, könnte, nicht als Plural gedacht, sondern als Wohllaut-N, genauso gut Farbentupfer entstehen, wie beim Bär und seinem Fell das Bärenfell erwächst. Denn was will das "en" uns sagen, wenn von einem Bärenfell die Rede ist? Soll der Genitiv angezeigt werden? Bitte, den könnte man dem Tupfer der Farbe gerade genauso gut hinten anhängen.

Coriolanus
15.08.2017, 08:55
Bei einer Wörterehe von Farbe und Tupfer, könnte, nicht als Plural gedacht, sondern als Wohllaut-N, genauso gut Farbentupfer entstehen, wie beim Bär und seinem Fell das Bärenfell erwächst. Denn was will das "en" uns sagen, wenn vom Fell des Bären die Rede ist? Soll der Genitiv angezeigt werden? Warum aber verlangt das Fell einen, während der Tupfer dankend verzichtet?

Coriolanus
15.08.2017, 09:07
Liebe und Fell bilden der Regel nach gemeinsam ein Liebesfell. Nett, oder?

Coriolanus
15.08.2017, 09:22
Wer Bettesvorleger anstößig findet, der sollte bitte auch vermeiden, von einem Gottesanbeter zu sprechen, und zwar selbst dann, wenn es sich um einen Bückbeter handelt, der den Raum in dem er seine Gebete gen Mekka sendet, Gebetsraum nennt.

Coriolanus
15.08.2017, 10:28
Bei der Silbenendung ig besaßen die deutschen Sprachschöpfer immerhin genügend Feingefühl, um kein X daraus zu machen. Sonst müsste nämlich von der Fertigspizza, vom Logiksfehler oder richtig derb, vom Honigstopf, oder wieder wie früher vom Königsreich gesprochen werden.

Bei der Endung ück dagegen war ihnen alles egal und man findet das X bereits am Frühstückstisch oder sogar im Frühstücksei, wie diese chemischen Zusatzstoffe - nicht Zusatzesstoffe - die derzeit für Skandalmeldungen sorgen. Skandalgeschichten sind offenbar keine Geschichten des Skandals, sonst wäre von Skandalsgeschichten die Rede.

Man kann es sich als Deutscher nun bequem machen, die Willkür und Unordnung in der deutschen Sprache ignorieren, und zu dem Schluß kommen, daß es egal ist, ob man im einen Fall vom Blendschutz, und im anderen von der Schutzblende spricht.

Das würde allerdings nur beweisen, wie gleichgültig dem Deutschen alles ist, sogar sein wichtigstes Kulturgut behandelt er sorglos und nachlässig. So wie ein Penner, dessen ungepflegte Fingernägel den Dreck von den letzten Sauftouren unter der Haut sammeln.

Coriolanus
15.08.2017, 10:48
Nur der Kanton Zürich hat eine gesetzlich vorgeschriebene Erdbebenversicherung - als Teil der Gebäudeversicherung.

Na sowas. Da ist also einmal, nämlich bei der Versicherung des Lebens, von Lebensversicherung die Rede. Und bei der Versicherung des Erdbebens, spricht man dummerweise von Erdbebenversicherung.

Klar, man versichert sich gegen Erdbeben, aber nicht gegen das Leben. Dennoch entsteht auch hier wieder eine hübsche Unregelmäßigkeit, die klar aufzeigt, wie unordentlich die deutsche Sprache daherkommt.

Coriolanus
15.08.2017, 11:38
Beim Land, erst recht beim Stand, sind s-Auswüchse ebenso unnötig und unschön, wie sie es bei Wand und Hand wären.

Das Problem ist freilich, daß man bei Hand und Wand schon vorab nicht wagte, diese Wörter im Genitiv zu verändern, und die Mehrzahl nicht nur wegen dem unschönen Klang ausscheidet.

Beim Band, was wohl von Bund kommt, war jemand keck, sodaß es normal ist, von des Bandes Ende zu sprechen, wenn die Rolle leer ist. Dennoch heißt es Bandende, Bandrolle, Bandsalat etc.

Nur noch eine Sache, sozusagen ein sachdienlicher Hinweis: Wer darauf besteht, von einer Geisteshaltung zu sprechen, der sollte sich wenigstens einmal überlegen, welche Kopfhaltung dabei einzunehmen ist, nicht daß er sich am Ende noch das Genick verrenkt.

Coriolanus
15.08.2017, 11:58
Kopfestuch wäre nur folgerichtig, wenn von Tagesgeld die Rede ist.

Und wenn jemand Tagesgeldkontonutzungsgebühren berappen muss, so könnte er seinem geplagten Ohr mit Taggeldkontonutzunggebühren wenigstens ein paar zischelnde Schlangenlaute ersparen.

Coriolanus
15.08.2017, 12:35
FUNDSTÜCK DER WOCHE

Flüchtlings-Dolmetscher: „Mehrheit aller Flüchtlinge macht bei Asylantrag falsche Angaben“

Soviele Fehler in einer Überschrift, und ein Beleg dafür, wie sehr der deutsche Blätterwald unter ungepflegtem Wildwuchs leidet.

Zunächst einmal gibt es keinen Grund, Flüchtling und Dolmetscher bei einer Wörterehe durch einen Bindestrich, der wie so manches überflüssige s oder n nur als Zusatszeichen erscheint, auf Distanz zu halten.

Bedingt dadurch, daß man dem Flüchtling der Regel nach ein s anfügen muß, wie bei allen Wortsilben die auf ling enden, entstehen hier praktisch gleich zwei zusätzliche Zeichen an einem Wort, wo man doch einfach Flüchtlingdolmetscher, wie Simultandolmetscher, schreiben könnte.

Der zweite Satz ist ebenfalls ein Widerspruch in sich, es müsste zwingend von Asylanträgen die Rede sein, damit der Mehrheit aller Rechnung getragen wird.

Heifüsch
15.08.2017, 12:43
Darf ich dir die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für zum Retten von der deutschen Sprache e.V. antragen? >&´)

Übrigens: "Charlottesville"! Jetzt fangen die auch schon damit an! >x´(

Coriolanus
15.08.2017, 13:33
Wenn der Präsident eines Landes der Landespräsident ist, muß auch der Stiel eines Besens ein Besensstiel sein, und der Bruch eines Arms oder Beins folglich ein Arms- oder Beinsbruch.

Coriolanus
15.08.2017, 13:36
Darf ich dir die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für zum Retten von der deutschen Sprache e.V. antragen? >&´)

Übrigens: "Charlottesville"! Jetzt fangen die auch schon damit an! >x´(

Eine Ehrenmitgliedschaft nehme ich gerne an, sofern kein Mitgliedsausweis verlangt wird.

Heifüsch
15.08.2017, 13:42
Eine Ehrenmitgliedschaft nehme ich gerne an, sofern kein Mitgliedsausweis verlangt wird.

Wo denkst du hin? Mitgliedsschaften dieser gehobenen Kategorie bedürfen doch keines Gliednachweises, weder mit noch ohne... >ß´)

Coriolanus
15.08.2017, 13:59
Ich kann durchaus verstehen, wenn jemand der Meinung ist, daß sich Bärfell doof anhört, und daher Bärenfell besser passt.

Bloß warum akzeptiert man es dann, daß von einem Glatzkopf gesprochen wird, wo doch Glatzenkopf, wie Katzenkopf, den Z-Klang mildern könnte?

Coriolanus
15.08.2017, 14:21
Das Landhaus besteht nicht aus Land, es ist aber das Haus des Landes, auf dem es steht und müsste daher Landeshaus heißen.

Wenn nicht, ist es regelwidrig, von einem Bootshaus oder Vereinshaus zu sprechen.

Bootsmann, Bootssteuer, Bootsarsch, alles falsch, dieser zischelnde und siffende Umsatzlaut gehört da weg, genau wie beim Schiff, wo von Schiffstaufe, Schiffsbesatzung, Schiffstau, Schiffsseil [ sic! ], Schiffssegel und Schiffssteuerrad gebrabbelt wird.

Wer das ablehnt, und auf der anderen Seite nicht bereit ist Fischsfang, Fischssterben, Fischsköpfe, Fischsarsch zu sagen, sollte immerhin zur Kenntnis nehmen, daß er sich einer völlig unlogischen Sprache bedient.

Querulator
15.08.2017, 14:25
Darf ich dir die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für zum Retten von der deutschen Sprache e.V. antragen? >&´)

Übrigens: "Charlottesville"! Jetzt fangen die auch schon damit an! >x´(
Meinst du von oder vor der deutschen Sprache?

FranzKonz
15.08.2017, 14:25
...
Wer das ablehnt, und auf der anderen Seite nicht bereit ist Fischsfang, Fischssterben, Fischsköpfe, Fischsarsch zu sagen, sollte immerhin zur Kenntnis nehmen, daß er sich einer völlig unlogischen Sprache bedient.

Die Schönheit unserer Sprache braucht keine Logik. Jeder Versuch, diese gewachsene Sprache in ein logisches Korsett zu zwingen, führt zu einer Verschlimmbesserung. Man denke nur an die Schlechtschreibreform.

Schwabenpower
15.08.2017, 14:26
Darf ich dir die Ehrenmitgliedschaft der Gesellschaft für zum Retten von der deutschen Sprache e.V. antragen? >&´)

Übrigens: "Charlottesville"! Jetzt fangen die auch schon damit an! >x´(
Landsberg am Lech war aber schon vorher

Heifüsch
15.08.2017, 14:40
Das Landhaus besteht nicht aus Land, es ist aber das Haus des Landes, auf dem es steht und müsste daher Landeshaus heißen.

Wenn nicht, ist es regelwidrig, von einem Bootshaus oder Vereinshaus zu sprechen.

Bootsmann, Bootssteuer, Bootsarsch, alles falsch, dieser zischelnde und siffende Umsatzlaut gehört da weg, genau wie beim Schiff, wo von Schiffstaufe, Schiffsbesatzung, Schiffsseil [ sic! ], Schiffssegel und Schiffssteuerrad gebrabbelt wird.

Wer das ablehnt, und auf der anderen Seite nicht bereit ist Fischsfang, Fischssterben, Fischsköpfe, Fischsarsch zu sagen, sollte immerhin zur Kenntnis nehmen, daß er sich einer völlig unlogischen Sprache bedient.

Es gibt keine "Schiffsseile", denn sobald ein Seil an Bord gebracht wird, verwandelt es sich automatisch in ein "Tau". >8´)

Aber Sprache entwickelt sich nun mal anarchisch und chaotisch und wird immer erst im Nachhinein in grammatikalische Regeln gepresst. Wobei dann eben immer wieder Kompromisse gemacht wurden, auch weil gewisse Dinge den Altvorderen nicht in dem Maße zuwider waren, wie sie es dir Zischelallergiker heute sind. Das Zischen einer Dampfmaschine beispielsweise empfand man früher als ungemein fortschrittlich und zischelte deswegen vielleicht erst recht, um nicht als altmodisch zu gelten. Oder wechseln wir einmal in den Bereich der Mathematik, wo man sich mit den widerspenstigen Primzahlen herumärgern muß. Einfach abschaffen kann man die jedenfalls nicht und ist also gezwungen, mit ihnen klarkommen... >%´)

Heifüsch
15.08.2017, 14:42
Meinst du von oder vor der deutschen Sprache?

Das bleibt hier bewusst offen. >$´)

Heifüsch
15.08.2017, 14:47
Landsberg am Lech war aber schon vorher

Das ist aber böses Deutsch und giltet deshalb nicht. Apostate hatte uns das Englische ja als vorbildlich empfohlen, deswegen habe ich ihm das zischelnde Charlottesville hingeknallt, um ihn ein wenig zu ärgern. >ß´)=

Coriolanus
15.08.2017, 14:47
Die Schönheit unserer Sprache braucht keine Logik. Jeder Versuch, diese gewachsene Sprache in ein logisches Korsett zu zwingen, führt zu einer Verschlimmbesserung. Man denke nur an die Schlechtschreibreform. Die Schönheit? Unsere Sprache wurde regelrecht entstellt! Überall haben sich inx (Flüchtlinxsheim), unx (Haltunxsnote), das z (Arbeitzlos), die ions (Selektionsvorteil) und vieles mehr eingeschlichen, wo Doppelwörter zwanghaft, gegen jede Regel, und zuweilen sogar ohne Sinn mit Zusatzlauten versehen werden, die, außer daß es in unserer Sprache übermäßig viel zischelt und zischt, keinerlei Nutzen bringen, dafür aber die Sprachbeherrschung für alle, und vor allem jene die nicht so lange hier leben, erschweren und zudem eine Regelmäßigkeit behindern.

Zum wiederholten Male bitte ich darum, Jean Pauls grammatische Untersuchung der Doppelwörter wenigstens einmal grob zu überfliegen. Wer dann immer noch der Meinung ist, unsere Sprache sei so in Ordnung, und nicht mit wenigen Kunstgriffen zu verschönern, der soll meinetwegen zukünftig auch von Grundsteuer und Bundestag quatschen.

Sollten Dir überflüssige Zischlaute nicht störend vorkommen, so wie bei Nutzungsgebüren, wo genauso gut von Nutzunggebühren gesprochen werden könnte, dann reden wir sowieso aneinander vorbei. Mir geht es hier vor allem um häßliche Mutationen und sinnbefreite Auswüchse in unserer Sprache, die auf jedem Blatte wie Unkraut neben den Blumen aus dem Boden schießen.

Schwabenpower
15.08.2017, 14:52
Das ist aber böses Deutsch und giltet deshalb nicht. Apostate hatte uns das Englische ja als vorbildlich empfohlen, deswegen habe ich ihm das zischelnde Charlottesville hingeknallt, um ihn ein wenig zu ärgern. >ß´)=
OK, überzeugt. Huntersville muß dann auch umbenannt werden. Außerdem muß es ab jetzt Konstantins Opel heißen

Querulator
15.08.2017, 14:55
...

Zum wiederholten Male bitte ich darum, Jean Pauls grammatische Untersuchung der Doppelwörter wenigstens einmal grob zu überfliegen. Wer dann immer noch der Meinung ist, unsere Sprache sei so in Ordnung, und nicht mit wenigen Kunstgriffen zu verschönern, der soll meinetwegen zukünftig auch von Grundsteuer und Bundestag quatschen.

...
Lieber nicht! Sonst droht uns womöglich eine neuerliche Reform, und was uns die bescherte, möchte ich gar nicht wissen.

Coriolanus
15.08.2017, 15:10
Nun habe ich hier anhand von unzähligen Beispielen dargestellt, wie sehr das deutsche Ohr nach Rats-, Landes-, oder Bundesverordnungen verlangt, statt nach einer Ratverordnung, Landverordnung oder Bundverordnung zu fragen.

Selbstredend verlangt der Deutsche auch beim Reich nach seinem Krummzeh, wie beim Reichstag. Dieses Sanctus-S, das aus den Zeiten des Heiligen Römischen Reiches Deutscher Nation stammt, beabsichtigte sogar Jean Paul zu verschonen, wobei es mir - von diesem Reich will in diesem demokratischen Affenstaat sowieso keiner mehr was wissen - gleichgültig ist, und genauso aus unserem Sprachgebrach verschwinden könnte, wie die anderen Zischlaute, die als Anhängsel oder Auswüchse fungieren.

FranzKonz
15.08.2017, 15:32
...
Zum wiederholten Male bitte ich darum, Jean Pauls ...

Ein Oberfrangge, der seinen Namen ins Französische ummodelte, kann gar nicht qualifiziert sein.

Coriolanus
15.08.2017, 15:39
Lieber nicht! Sonst droht uns womöglich eine neuerliche Reform, und was uns die bescherte, möchte ich gar nicht wissen.

Scheren ist das Stichwort, denn es ginge darum unsere Sprache zu glätten. Vielleicht ist es nur eine fixe Idee. Bei Johann Christoph Adelung, auf den sich Jean Paul stellenweise bezieht, war es so:



Adelungs wohl bedeutendstes Werk ist sein Grammatisch-kritisches Wörterbuch der Hochdeutschen Mundart (1774–1786, 2. Aufl. 1793–1801), die für ihn im engeren Sinne die Meißner Kanzleisprache ist, die bevorzugt wird. Wesentlich ist aber auch der Untertitel: mit beständiger Vergleichung der übrigen Mundarten, besonders aber der oberdeutschen, wodurch sein Werk die bis dahin umfangreichste synchrone Bestandsaufnahme der deutschen Sprache bietet. Die den Lemmata hinzugefügten vergleichenden Synonyme sind oft relativ ausführlich kommentiert, und er geht auch auf die unterschiedlichen Bedeutungen in den Sprachgebieten ein. Es gibt recht viele orthographiebedingte Verweisartikel. Was Adelung als hochdeutsche Mundart im heutigen Wortsinne betrachtet, wird nicht zum Lemma, es gibt aber viele fach- bzw. sondersprachliche Lemmata (20–30 % in der ersten Auflage). Oft teilt er seine Ansichten zur Orthographie mit, manche Lemmata zu Buchstabengruppen scheinen vor allem deshalb aufgenommen worden zu sein. Im Laufe der Zeit wird Adelung skeptischer gegenüber den Rechtschreibreformen, und schließlich bekämpft er in der Vorrede zur zweiten Auflage seine eigene frühere Haltung und schreibt Wörter teilweise anders (beispielsweise häufig -iren statt -ieren bei Verben).

https://de.wikipedia.org/wiki/Johann_Christoph_Adelung

Im 18. und 19. Jahrhundert, war die deutsche Sprache noch unfassbar dynamisch, und man hat aufrichtig darum gestritten, wie es richtig zu heißen hat. Jean Paul sprach vom Gefecht, wenn er sich auf die Argumente eines Gegners einließ. Er selbst hat kinderleichte Anweisungen gegeben, wie die deutsche Sprache einerseits leichter gestaltet werden kann, des weiteren eine Regel besteht und nicht zuletzt durch das Ausscheiden der von mir vielfach beklagten Zischlaute, die Sprache für alle zu verschönern wäre. Offenbar waren die Gegner mächtiger, denn seine Vorschläge lagen offen auf dem Tisch, und wurden überall in den ehrwürdigen Universitäten des deutschen Bundes diskutiert.

Wenn man doch zumindest die schlimmsten Sünden vermieden hätte, in dem man den weiblichen Endsilben wie -heits -keits -ungs und -ions ihren "Schmuck" weggeschnippelt hätte, wäre schon viel gewonnen gewesen, bedenkt man wieviele Doppel- und Dreifachwörter unsere Sprache damit in den letzten 200 Jahren noch zusätzlich bereichert haben.

Vor Wortkompositionen wie Verteidigungsminister hat Jean Paul ausdrücklich gewarnt.

Querulator
15.08.2017, 15:50
...

Vor Wortkompositionen wie Verteidigungsminister hat Jean Paul ausdrücklich gewarnt.
"Verteidigungminister" klingt einfach nicht richtig. "Verteidigungsminister" übrigens auch nicht, denn damals nannte man sie noch "Kriegsminister".

Coriolanus
15.08.2017, 15:58
Besonders interessant für uns, sind die Stellen, wo sich Johann Paul Friedrich Richter, der Kanonikus, auf den Ausländer bezieht:


So werden demnach, um die meisten Beispiele in einem zusammen zu geben, dem Worte Krone die Bestimmwörter Baum, Kaiser, König, Fürst, Mann, Frau, Herz, Friede, Schlange, Schule, Liebe sämtlich anders verändert angefügt und nur die beiden ersten unverändert gelassen: Baum- und Kaiserkrone; dann Königs-, Fürsten-, Männer-, Frauen-, Herzens-, Schlangen-, Schul- und Liebes-krone.

Aber, Himmel, können wahre Kronenvereine und Verträge auf verschiedenere Weisen geschlossen werden als diese Wortvereine?

Wenn man inzwischen bei einer solchen außerordentlichen Mannigfaltigkeit von Leittönen [...]bei den Sprachlehrern nach der Regel, die Frage tut, so haben sie in ihren Büchern (wie z. B. Adelung) gar nicht an die Frage gedacht, sondern nur bloß die einzelnen Beispiele des Gebrauchs aufgeführt, es aber völlig uns und – was noch jämmerlicher ist – dem Ausländer überlassen, durch Sprachübung die dreißigtausend Doppelwörter unserer Sprache unter die verschiedenen Fahnen ihrer Regimenter richtig einzureiben.

http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/3

torun
15.08.2017, 15:59
Es gibt keine "Schiffsseile", denn sobald ein Seil an Bord gebracht wird, verwandelt es sich automatisch in ein "Tau". >8´)

Aber Sprache entwickelt sich nun mal anarchisch und chaotisch und wird immer erst im Nachhinein in grammatikalische Regeln gepresst. Wobei dann eben immer wieder Kompromisse gemacht wurden, auch weil gewisse Dinge den Altvorderen nicht in dem Maße zuwider waren, wie sie es dir Zischelallergiker heute sind. Das Zischen einer Dampfmaschine beispielsweise empfand man früher als ungemein fortschrittlich und zischelte deswegen vielleicht erst recht, um nicht als altmodisch zu gelten. Oder wechseln wir einmal in den Bereich der Mathematik, wo man sich mit den widerspenstigen Primzahlen herumärgern muß. Einfach abschaffen kann man die jedenfalls nicht und ist also gezwungen, mit ihnen klarkommen... >%´)

Zischelallergiker, der war gut. In Polen bekaeme er sehr wahrscheinlich einen anaphylaktischen Schock.

Coriolanus
15.08.2017, 16:06
"Verteidigungminister" klingt einfach nicht richtig.

Ginge es den Deutschen um den Klang, wären viele Wortpaare nicht denkbar, ich sage nur Hasssrede. Dem Klang nach, und gerade wo der Deutsche doch im Zweifel so gerne auf den blöden Genitiv zurückgreift, wäre hier Hassesrede angebracht, auch mit ß geschrieben.

Für mich klingt Handball ganz natürlich, oder auch Werkbank. Daher klingt es für mich auch nicht schräg, sondern normal, wenn die Verteidigung und der Minister sich zum Verteidigungminister vermählen.

Es ist traditionell und schmucklos, erfüllt aber seinen Zweck. Und spätestens wenn es um Verteidigungssicherheitsausschuß geht, sollte auch der, der neben einer Kobra gemütlich schlafen könnte, einsehen, daß Verteidigungsicherheitausschuß eine andere Wortqualität aufweist.

Querulator
15.08.2017, 16:17
Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänskajüt enschlüsselloch

Coriolanus
15.08.2017, 16:21
Seine Beratungen sind oft von hoher Brisanz, deshalb tagt der Verteidigungsausschuss hinter verschlossenen Türen.

https://www.bundestag.de/verteidigung

*Eine wesentliche Aufgabe des Verteidigungsausschusses besteht in der parlamentarischen Kontrolle des Bundesministeriums der Verteidigung und seines nachgeordneten Bereiches.*

Ich stelle mir gerade vor, wie dieser Satz bei dem Pfälzer, und ehemaligen Bundeskanzler Helmut Kohl geklungen hätte und wer da noch von "Schönheit der Sprache" schwadroniert, bei dem sprechen aller Wahrscheinlichkeit nach dann auch Pearl Jam und AC/DC für die "Schönheit der Musik".

'Eine wesentliche Aufgabe des Verteidigungausschußes besteht in der parlamentarischen Kontrolle des Bundministeriums der Verteidigung und seines nachgeordneten Bereiches.'

So könnte der Satz lauten, hielte man sich die Regeln von Jean Paul.

Heifüsch
15.08.2017, 16:22
Ginge es den Deutschen um den Klang, wären viele Wortpaare nicht denkbar, ich sage nur Hasssrede. Dem Klang nach, und gerade wo der Deutsche doch im Zweifel so gerne auf den blöden Genitiv zurückgreift, wäre hier Hassesrede angebracht, auch mit ß geschrieben.

Für mich klingt Handball ganz natürlich, oder auch Werkbank. Daher klingt es für mich auch nicht schräg, sondern normal, wenn die Verteidigung und der Minister sich zum Verteidigungminister vermählen.

Es ist traditionell und schmucklos, erfüllt aber seinen Zweck. Und spätestens wenn es um Verteidigungssicherheitsausschuß geht, sollte auch der, der neben einer Kobra gemütlich schlafen könnte, einsehen, daß Verteidigungsicherheitausschuß eine andere Wortqualität aufweist.

Irgendwie komme ich mir hier vor wie bei "Vorsicht Kamera". Ist das alles tatsächlich dein Ernst oder willst du uns nur auf die Schippe nehmen? Und falls du es ernst meinst, kannst du mir dann irgendeinen Mitstreiter nennen, dem das "Zischeln" ähnlich gräuslich erscheint wie dir? Keinen längst zu Staub zerfallenen Jean Paul bitte, sondern einen leibhaftigen Leidensgenossen, ich bin gespannt! >8´)

Coriolanus
15.08.2017, 16:27
Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänskajüt enschlüsselloch

Was bezeichnend ist, hier spricht man von Schifffahrt, statt von Schiffsfahrt, was unsere Sprache sich extra freihält, um es - bitte genau aufpassen - von einer Schifffahrt zu unterscheiden.

Coriolanus
15.08.2017, 16:34
Irgendwie komme ich mir hier vor wie bei "Vorsicht Kamera". Ist das alles tatsächlich dein Ernst oder willst du uns nur auf die Schippe nehmen? Und falls du es ernst meinst, kannst du mir dann irgendeinen Mitstreiter nennen, dem das "Zischeln" ähnlich gräuslich erscheint wie dir? Ja und Nein.

Coriolanus
15.08.2017, 16:42
Der Spr-ung, der nichts mit einer Vergewaltig-ung zu tun hat, liegt wie kaum anders zu erwarten mit allen denkbaren Anhängseln auf Kreuz, auf daß niemand Sprungshaftigkeit sagen möge, oder gar Sprungsweite.

Indes, es wären nur - auf die Schnelle - zwei weitere unx, von denen die Römer laut Jean Paul in ihrer ganzen Sprache nur drei besaßen.

Coriolanus
15.08.2017, 16:52
Vergewaltiger, Opfer, Vergewaltigeropfer. Aber nein, es gibt ja die Vergewaltigung!!! Also auf ans Werk, lasst uns von Vergewaltigungsopfer, Vergewaltigungsprozeß, Vergewaltigungstrauma, Vergewaltigungsprozeßkostenabrechnungsverfahren, Vergewaltigungskomplize, Vergewaltigungsstatistik, Vergewaltigungssrate und Vergewaltigungswunsch und sogar von Vergewaltigungswelle sprechen.

Nachdem man sich diese wunderschönen Wörter, die mir eher gabrielfettsaumäßig vorkommen, auf der Zunge zergehen ließ, stellt man sich dann bitte vor, welche angenehm und natürlich klingenden Wörter sich mit dem Vergewaltiger bilden würden, der zwangsläufig immer bei einer Vergewaltigung der Täter ist!

Coriolanus
15.08.2017, 17:06
Es ist irre, wenn man einmal von zwanglos spricht und einmal von zwangsläufig, wenn dann müsste man, wie bei der Arbeit, wo's doch auch kein Problem ist arbeitslos zu sein, zwangslos sein. Das man dann aber auch von zwangsläufig sprechen will, wo man sich selbst noch eben den logischen Zischlaut verboten hat, setzt dem ganzen die Krone auf.

In diesem Land ist sehr viel kaputt gegangen und Jean Paul hat es gesagt, was uns am meisten fehlt, ist Zeit, weil wir von allen Seiten beritten werden. Die Deutschen haben sich lange keine Zeit mehr genommen, nicht unter den Wilhelms, nicht in der Weimarer Republik, schon gar nicht unter Hitler und leider auch nicht unter den nachfolgenden Bund-eskanzlern der Bund-esrepublik Deutschland.

Nun hat, wie gesagt, Jean Paul vor gut 200 Jahren konkrete Anweisungen gegeben, wie unsere Sprache zu pflegen ist und im Gegensatz zu vielen Schwachköpfen, dachte er dabei zukunftorientiert.

Coriolanus
15.08.2017, 17:35
Vergewaltiger, Opfer, Vergewaltigeropfer.[...]

Die Bemerkung, es müsse wennschon Vergewaltigersopfer heißen, da man schließlich auch von einem Todesopfer spricht, nähme ich zum Anlaß für die Frage, ob dann zukünftig auch Lotesblei, Lotesdepot, Lotesfußpunkt statt Lotblei, Lotdepot, und Lotfußpunkt gesagt werden muss?

Gerade das Lot, als es, hätte es doch wohl verdient im Genitiv gedacht zu werden. Warum geschieht es nicht, wo es doch sonst, wie beim Bund, so eminent wichtig erscheint?

Coriolanus
15.08.2017, 18:01
»Ew. Wohlgeboren!
nehme ich mir die Freiheit, Ihrer öffentlichen Auffoderung zu Folge in Bezug auf Ihre Ansicht über das verbindende S in deutschen zusammengesetzten Wörtern Bemerkungen mitzuteilen, wie sie mir während einiger Gespräche über den Gegenstand, zu denen Ihre geistreichen Briefe über denselben im M. Bl. veranlaßten, entstanden sind. Ich schicke sie Ihnen selber zu, weil ich mit Freuden eine Gelegenheit ergreife, nach langer Zeit einen frühern freundlichen Verkehr durch schriftliche Mitteilungen zwischen uns zu erneuern, und weil ich wünsche, daß meine Bemerkungen, einfach und anspruchlos wie sie sind, vor allem Ihrem Urteil sich unterwerfen sollen. Finden Sie bei Ihrer umfassenden Kenntnis des Gegenstands, daß andere schon gesagt haben, was ich, mehr in den Grammatiken der alten Sprachen umhergetrieben als in der einheimischen zu Hause, Ihnen vorlege, oder daß es in Ihren eigenen Beobachtungen seine Widerlegung antrifft, so bleibt natürlich die ganze Sache auf sich beruhend. Stimmen Sie aber dahin, daß die hier angegebne Ansicht über das Verbindende S die von Ihnen verteidigte aufhebt, so steht Ihnen frei, von diesem Papier jeden Ihnen beliebigen Gebrauch zu machen.


http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/22

Coriolanus
15.08.2017, 18:35
Halses- und Beinesbruch wünsche ich euch allen, insofern weiter darauf bestanden wird, mit der deutschen Sprache schlimmsten Schind-sluder zu treiben, da man faul, bequem und geschicht-svergessen jede Wortschöpfung nachquatscht, die ausgerechnet diese hund-sgemeine Bund-esrepublik Deutschland ausspeit.

Sing Sing
15.08.2017, 18:40
Donaudampfschifffahrtsgesellschaftskapitänskajüt enschlüsselloch
Und Adam erkannte sein Weib Schmuddelgerda und sie ward schwanger.:fizeig:

Coriolanus
15.08.2017, 18:48
Im Grund braucht es nur die richtige Geisthaltung und den gesunden Menschverstand. Aber dem Deutschen, der Endsilben so gerne mit seinem s verlängert, wäre es gewiss lieber, von Menschensverstand zu sprechen, wie bei dem Ausruf Menschenskinder.

Coriolanus
15.08.2017, 19:03
Eine Vertrauengrundeslage wäre theoretisch genauso denkbar wie Vertrauensgrundlage. Das Problem mit der deutschen Sprache ist, daß wenn man sich intensiv mit ihr beschäftigt, schon sehr bald kein System mehr zu erkennen ist, und wie Jean Paul bereits vor 200 Jahren beklagte, können die Sprachlehrer darauf salopp gesagt nur antworten, daß es schon so oder so stimmt.

Es stimmt aber weder so noch so, was nichts mit den Rechtschreibreformen der Jetztzeit zu tun hat, da die Ursache ganz woanders liegt und weit tiefer reicht.

Coriolanus
15.08.2017, 19:18
Früher, als das Wort geboren wurde, war bestimmt martialisch und rau von Ursach die Rede. Wie bei sovielen Wörtern, dürfte sich das e erst im Laufe der Zeit, zuerst einmal, dann zweimal, dann viermal, nach dem nächsten Sippentreffen schon über 20 mal verbreitet haben, und irgendwann sagt die ganze Gemeinde, dann später sogar alle Deutschen, hochdeutsch wohlgemerkt, Ursache.

In meiner Jugendzeit fiel es mir im Urlaub, zum Leidwesen meiner Eltern, immer kinderleicht, die Akzente meiner neuen Freunde anzunehmen, ich war diesbezüglich schon immer sehr anpassungsfreudig. Das ging innerhalb weniger Tage und meine Eltern hat es zu Tisch tierisch genervt, da sie solche Klänge von ihrem Sohn nicht gewohnt waren. Jedenfalls wäre es mir im Traum nicht eingefallen, meinen einheimischen Dialekt gegen andere und wohlklingendere Aussprachen zu verteidigen.

War ich dann zu Hause, hat es auch wiederrum nur einige Tage gedauert, dann war der Spuk vorbei und ich sprach wieder so, wie mir der Schnabel gewachsen ist.

Reflektiert gesehen, dürften die Gründe, warum mich Jean Pauls Sprachlehre so anspricht, also bei mir selbst zu suchen sein, und ich kann verstehen, wenn dies vielen abgedreht erscheint.

Coriolanus
15.08.2017, 20:08
Der Schönheit der deutschen Sprache verdanken wir Wollschwein und Wollust, dazu noch Wollknäuel.

Niemand scherte sich darum, daß dabei einmal der Wolle ein e wegrasiert wurde, und dem Wollen sogar das en. Sich die Mühe zu machen, diese kahlrasierten Wörter zur Unterscheidung mit S-Verbindungen auszustatten, wie bei Schiffsfahrt und Schifffahrt, kam weiterhin niemand in den Sinn.

Für derlei Firlefanz wird man in der deutschen Sprache eine Systematik finden, ohne daß sich daraus eine feste Regel ableiten ließe.

Cruithne
15.08.2017, 20:15
Verdammt, warum sehe ich diesen Strang erst so spät?

Ehrlich gesagt verstehe ich dein Problem nicht, Apostate. Nur weil die Komposita-Bildung im Deutschen nicht konsistent ist und das Fugen-S deinem Sinn für sprachliche Ästhetik widerspricht, werten diese Tatsachen das Deutsche als Sprache weder auf noch ab.

Letztendlich sind doch alle Sprachen voller Unregelmäßigkeiten. Warum sagt man z.B: "mit dir" und "ohne dich" statt "ohne dir" und "mit dich"? Warum sagt man "ich lebe - ich lebte - ich habe gelebt", aber "ich komme - ich kam - ich bin gekommen" statt "ich komme - ich kommte - ich habe gekommt"... Das wäre doch viel logischer, oder nicht?

Coriolanus
15.08.2017, 20:21
Verdammt, warum sehe ich diesen Strang erst so spät?

Ehrlich gesagt verstehe ich dein Problem nicht, Apostate. Nur weil die Komposita-Bildung im Deutschen nicht konsistent ist und das Fugen-S deinem Sinn für sprachliche Ästhetik widerspricht, werten diese Tatsachen das Deutsche als Sprache weder auf noch ab. [...]

Darum geht es auch nicht. Außerdem geht es hier nicht um mein Problem, sondern um ein Anliegen von Jean Paul.

Gut denn, Jean Paul wurde ja bloß zu der Zeit mehrfach zum Lieblingsdichter der Deutschen ausgerufen, als Deutschland als Land der Dichter und Denker bekannt war, und mir ist durchaus klar, daß für die heutigen Deutschen, die eigentlich nichts können, außer die Fresse aufzureißen und inkonsistente Zischtöne am laufenden Band auszuspucken, das vernichtende Urteil dieses Mannes über unsere Sprache wertlos ist.

Cruithne
15.08.2017, 20:23
Darum geht es auch nicht. Außerdem geht es hier nicht um mein Problem, sondern um ein Anliegen von Jean Paul.

Gut denn, Jean Paul wurde ja bloß zu der Zeit mehrfach zum Lieblingsdichter der Deutschen ausgerufen, als Deutschland als Land der Dichter und Denker bekannt war, und mir ist durchaus klar, daß für die heutigen Deutschen, die eigentlich nichts können, außer die Fresse aufzureißen und inkonsistente Zischtöne am laufenden Band auszuspucken.

Was hast du gegen Zischlaute? Nicht nur das Deutsche ist voll davon, schau dir mal die russische oder die chinesische Sprache zum Vergleich an. Da sind die Deutschen ja noch harmlos dagegen.

Cruithne
15.08.2017, 20:40
Im Übrigen finde ich gerade die Kompositabildung im Deutschen sehr elegant. In anderen Sprachen muss man entweder Präpositional-Attribute anfügen, um ein Nomen zu spezifizieren, oder komplizierte Adjektive von Nomen ableiten.

Nehmen wir mal das Wort "Geburtstagsfeier". OK, wir haben ein Fugen-S, aber insgesamt besteht das Wort aus nur 16 Buchstaben und 5 Silben.

Vergleichen wir mal mit anderen Sprachen:

birthday party (Englisch, 4 Silben, 14 Zeichen)
fiesta de cumpleaños (Spanisch, 7 Silben, 20 Zeichen)
fête d'anniversaire (Französisch, 5 Silben, 19 Zeichen)
impreza urodzinowa (Polnisch, 8 Silben, 18 Zeichen)

Insgesamt sieht man an diesem Beispiel, dass Deutsch nicht immer unnötig kompliziert ist. In der spansichen und französischen Sprache braucht man eine Präpositionalphrase, um das Nomen näher zu bestimmen. Für Leute, die gerne analytisch denken, ist das nicht unbedingt schlecht, aber mit Blick auf die Länge des Ausdrucks muss man feststellen, dass "Geburtstagsfeier" irgendwie die effizientere Lösung zu sein scheint.

Polnisch wiederum leitet von dem Wort "urodziny" (Geburtstag) ein Adjektiv ab ("urodzinowy"), dass nicht nur noch eine ganze Silbe länger als das Ursprungswort ist, sondern auch noch in Kasus, Numerus und Genus an das Bezugswort angeglichen werden muss.

Anderes Beispiel:

Deutsch: Schreibtischlampe
Englisch: desk lamp
Französisch: lampe du bureau
Spanisch: lámpara de escritorio
Polnisch: lampa na biurko

Insgesamt sieht das Deutsche auch beim zweiten Beispiel ein bisschen behäbiger als das Englische aus, da wir das Wort für Schreibtisch aus zwei Elementen zusammensetzen müssen, während es in der englschen Sprache ein eigenes kurzes Wort dafür gibt, das aus nur 4 Buchstaben besteht.
Allerdings brauchen wir im Deutschen wenigstens nur EIN Wort dafür, während die Franzosen unbeholfen "Lampe von Büro", die Spanier "Lampe von Schreibtisch" und die Polen "Lampe auf Schreibtisch" sagen müssen.

Coriolanus
15.08.2017, 20:48
Was hast du gegen Zischlaute? Nicht nur das Deutsche ist voll davon, schau dir mal die russische oder die chinesische Sprache zum Vergleich an. Da sind die Deutschen ja noch harmlos dagegen. Da wo sie notwendig sind, wie beim Abendessen, habe ich keine Einwände vorzubringen. Da wo sie vollkommen sinnlos sind, wie beim Geschäftsmann, empfinde ich sie als störend, da eine natürliche Wortverbindung behindert zur Welt kommt und mit einem Auswuchs versehen wird, der nicht begründet und oder als Regel ausgegeben werden kann.

Wie andere Völker ihre Sprachen pflegen, ist mir gleich. Es ist auch nicht unser Bier, ob da draußen unter Gottes weiter Sonne Völker existieren, die in der Lage sind, noch mehr s-Buchstaben zu verwenden wie wir.

Einmal mehr das Grundproblem:


Wahrlich, wer in Grimms Meister-Grammatik – diesem deutschen Sprachheroum – es lesen muß, wie unsere Sprache die reiche Klang-Singstimme ihrer Jugend durch die Jahre eingebüßt und sie nun, gleich einer alten Frau, da kreischt und pfeift, wo sie früher sang: der möchte weinen über einen Verlust auf ewig. Denn er muß in Grimm lesen, wie z. B. unsere Deklination Tag sonst in Taga, Tago, Tagum umgebogen wurde; unsere andere Hirt sonst in Hirti, Hirta, Hirto, Hirtum; und wie eine andere auf a, u, o, ono, om und wieder eine auf eo, eon, eono ausklang oder ein Adjektiv auf emo, u, an, ero, iu, era, eru, o. Ja man muß – denn an die oft griechischtönenden Beugungen der vorigen Zeitwörter darf man gar nicht denken – von Grimm noch erfahren, [Fußnote] wie Ort- und Flußnamen z. B. in Hessen und Thüringen sonst geklungen gegen jetzo; z. B. Phiopha lautet heut zu Tage Pfiefe – Fanaha jetzt Venne – Passaha jetzt Besse – Thiatmelli jetzt Ditmold – Mursenaha jetzt Morschen – Miminunga jetzt Meinungen – Slutiza jetzt Schlitz – Butinesbah jetzt Butzbach.

– Aber ich muß die Grimmsche Grammatik bei Seite legen, um mit der Gelassenheit eines grammatischen Vorredners die jetzige Sprache anzuhören und anzusehen, bei ihrer S-Krätze von Außen und dem E-Gries von Innen, welche beide Samstag- oder Schabbes-Buchstaben an die Stelle der vollen Sonntagbuchstaben sich jüdelnd eingelispelt. Allerdings hat sie seitdem an Reichtum gewonnen, wie sie an Weichheit des Klangs verloren, wie ein Mensch zugleich reicher und härter wird. Neben ihre hellen Silbersaiten sind viele kostbare, aber dumpfe Goldsaiten aufgezogen.


Was ist zu tun? Wenigstens gewöhne man, da kein Echo des vorigen Wohlklangs aufzuwecken ist, ihr so viel Übellaute ab, als man kann. Ich werde, hoff' ich für meine langwierige Mühe doch zwei Kränze aufzusetzen bekommen – denn an den dritten und größten, durch zwölf Briefe hindurch Recht zu behalten und Recht einzuführen, zumal über die ungs, keits, ions, ist gar nicht zu denken –; aber der erste Kranz kann sein, daß das Näherbringen der Natur der Doppelwörter tausend Schreiber an einige Auslese im Gebrauchen alter, falscher Zusammensetzungen und an einige Behutsamkeit im Erschaffen ähnlicher neuer erinnert, wie z. B. leider Eidsgenossenschaft ist; denn bei so vielen alten Ausnahmen von der Regel sind neue desto sündiger, gleichsam ein Auswuchs aus dem Auswuchs, oder kleinste Staaten eines Staats im Staate. In der Tat wär' es endlich gut, Ohr und Zeit und Recht zu schonen. Mein zweiter Kranz ist der, den ich mir selber zum Teil im Morgenblatte geflochten, daß ich durch meine zwölf Fächer der Sammwörter vielleicht der Sprache, besonders für künftige Forscher und für Fremde, ein größeres Geschenk gemacht, als Herr Grimm anerkennen will, dessen deutsche Deklinationen doch meinen Klassen unbewußt sich nähern. Hat man nur einmal Regel und Klasse, hat man nur eine Kirche gebauet, so findet sich der Kirchhof von selber.


http://gutenberg.spiegel.de/buch/uber-die-deutschen-doppelworter-3213/2

kotzfisch
15.08.2017, 20:49
Grün!

Querulator
15.08.2017, 20:50
Eine Vertrauengrundeslage wäre theoretisch genauso denkbar wie Vertrauensgrundlage. ...
Die Grundlage gab es schon fertig, als das Vertrauen dazukam.

Cruithne
15.08.2017, 20:52
Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Die deutsche Sprache ist alles andere als perfekt, aber die Sache mit dem Fugen-S scheint noch eines der kleinsten Probleme der deutschen Grammatik zu sein.

Was mich viel mehr am Deutschen stört, ist z.B. die Tatsache, dass es keine klaren Regeln gibt, wann man das Perfekt und wann man das Präteritum benutzt. Oder warum so viele Formen des Konjunktivs formengleich mit den Formen des Indikativs Präsens bzw. des Indikativs Präteritum sind. Oder dass es im Deutschen keine morphologische Kategorie gibt, mit der wir den Aspekt ausdrücken können (z.B. "I was reading" vs. "I read"), sodass wir uns mit Adverbien und Nebensätzen behelfen müssen, um zeitliche Abläufe präzise wiederzugeben.

Querulator
15.08.2017, 20:57
...

Warum sagt man z.B: "mit dir" und "ohne dich" statt "ohne dir" und "mit dich"? ...
Wer weiß denn das noch, z. B. hier im Forum. "Mit" bekommt noch seinen Dativ, aber "oder" wird häufig mit Dativ oder Genitiv gepaart.

Klingt manchem ein Vorwort exotisch, zieht er bevorzugt den Genitiv heran. Wäre der das Angemessene, wird häufig der Dativ gewählt, weil es sonst zu geschwollen klänge. Ich versuche derlei schon zu übersehen, so gut ich kann.

Cruithne
15.08.2017, 21:02
Da wo sie notwendig sind, wie beim Abendessen, habe ich keine Einwände vorzubringen. Da wo sie vollkommen sinnlos sind, wie beim Geschäftsmann, empfinde ich sie als störend, da eine natürliche Wortverbindung behindert zur Welt kommt und mit einem Auswuchs versehen wird, der nicht begründet und oder als Regel ausgegeben werden kann.

Wie andere Völker ihre Sprachen pflegen, ist mir gleich. Es ist auch nicht unser Bier, ob da draußen unter Gottes weiter Sonne Völker existieren, die in der Lage sind, noch mehr s-Buchstaben zu verwenden wie wir.

Einmal mehr das Grundproblem:

Ich habe mir das mal durchgelesen und widerspreche diesem Herrn. Er sagt im Wesentlichen aus, dass die deutsche Sprache irgendetwas verloren habe, weil im Laufe der Zeit immer mehr Flektionsendungen verlorengehen. Aus welchem logischen Grund sollte das aber ein Problem sein? Das Englische, das als westgermanische Sprache mit dem Deutschen eng verwandt ist, hat fast alles über Bord geworfen, was das Deutsche für Ausländer so kompliziert macht: Es gibt keine wirklich komplexe Verbkonjugation, keine Fälle, kein grammatisches Geschlecht, keinen Konjunktiv, keine Verbzweitstellung im Hauptsatz, keine Endstellung im Nebensatz... und trotzdem ist das Englische heute Weltsprache.

Es gibt keinen logischen Grund, warum isolierende Sprachen wie das Englische stark flektierenden Sprachen wie dem Deutschen unterlegen sein sollten, eher im Gegenteil.

Cruithne
15.08.2017, 21:04
Wer weiß denn das noch, z. B. hier im Forum. "Mit" bekommt noch seinen Dativ, aber "oder" wird häufig mit Dativ oder Genitiv gepaart.

Klingt manchem ein Vorwort exotisch, zieht er bevorzugt den Genitiv heran. Wäre der das Angemessene, wird häufig der Dativ gewählt, weil es sonst zu geschwollen klänge. Ich versuche derlei schon zu übersehen, so gut ich kann.

Liebe Schmuddelgerda, das, was ich gepostet habe, war eine rhetorische Frage. Ich weiß, was ein Genitiv ist ;)

Cruithne
15.08.2017, 21:17
Noch eine Sache, die mir aufgefallen ist:

Apostates Idol beschreibt, dass das Deutsche fast seine gesamte Deklination der Substantive verloren habe. Leute, die irgendwas mit Sprachen studiert haben, wissen normalerweise, dass dafür Landwandelprozesse verantwortlich waren, die dazu geführt haben, dass unbetonte Vokale auf einmal gleichlauteten, sodass diese schlussendlich wegfielen.

Was mir aber auch auffällt, ist, dass es in europäischen Sprachen eine Korrelation zu geben scheint.

Latein hatte je nach Zählweise 5-7 Fälle, aber keine Artikel.
Die meisten slawischen Sprachen haben 6-7 Fälle, aber keine Artikel.
Englisch und die meisten modernen romanischen Sprachen haben sehr komplexe Systme, um zwischen bestimmten und unbestimmten Nomen zu unterscheiden, dafür aber eine Fälle.

Deutsch scheint dagegen eine Art "Übergangssprache" zu sein. Das Deutsche hat ein sehr komplexes Artikel-System, dafür aber nur noch 4 Fälle statt 6 oder 7.

Auch außerhalb Europas sind mir übrigens keine Sprachen bekannt, in denen ein komplexes Kasussystem gut mit einem komplexen Artikelsystem harmoniert. Die meisten Sprachen "entscheiden" sich entweder dafür, viele Fälle zu haben, oder viele Artikel.

Coriolanus
15.08.2017, 21:36
Ich möchte auch nicht falsch verstanden werden. Dann wäre es gut, immer ein Beispiel zur Anschaung zu geben, und nicht einfach nur im Fachjargon zu verweilen.


Was mich viel mehr am Deutschen stört, ist z.B. die Tatsache, dass es keine klaren Regeln gibt, wann man das Perfekt und wann man das Präteritum benutzt. Oder warum so viele Formen des Konjunktivs formengleich mit den Formen des Indikativs Präsens bzw. des Indikativs Präteritum sind. Oder dass es im Deutschen keine morphologische Kategorie gibt, mit der wir den Aspekt ausdrücken können (z.B. "I was reading" vs. "I read"), Ich war lesen und ich lese heißt das bei uns, und es ergibt den gleichen Sinn wie in der englischen Sprache.


Ich habe mir das mal durchgelesen und widerspreche diesem Herrn.

Du musst der neue Kanonikus der deutschen Sprache sein.


Er sagt im Wesentlichen aus, dass die deutsche Sprache irgendetwas verloren habe, weil im Laufe der Zeit immer mehr Flektionsendungen verlorengehen. Aus welchem logischen Grund sollte das aber ein Problem sein? Das Englische, das als westgermanische Sprache mit dem Deutschen eng verwandt ist, hat fast alles über Bord geworfen, was das Deutsche für Ausländer so kompliziert macht: Es gibt keine wirklich komplexe Verbkonjugation, keine Fälle, kein grammatisches Geschlecht, keinen Konjunktiv, keine Verbzweitstellung im Hauptsatz, keine Endstellung im Nebensatz... und trotzdem ist das Englische heute Weltsprache.


Anstatt nur einen Absatz zu lesen, und wie ein Schuljunge nachzufragen, hätte ich mir die Zeit genommen, seine Briefe in Ruhe zu lesen. Daß Du Dir selbst widesprichst - denn er hat ja auch nur verlangt, einiges von Bord zu werfen und nicht alles mit an Bord zu nehmen - in dem Du den Werdegang der englischen Sprache kurzgefasst hast, zeigt doch nur auf, warum die relativ leicht, und die deutsche Sprache sehr schwierig zu beherrschen ist.

Du kannst Jean Paul widersprechen, aber widerlegt hast Du ihn nicht einmal im Ansatz.


I
Nehmen wir mal das Wort "Geburtstagsfeier".

Warum nicht Geburtagfeier?


Deutsch: Schreibtischlampe


Warum nicht Schreibtischslampe?


Apostates Idol beschreibt, dass das Deutsche fast seine gesamte Deklination der Substantive verloren habe. Leute, die irgendwas mit Sprachen studiert haben, wissen normalerweise, dass dafür Landwandelprozesse verantwortlich waren, die dazu geführt haben, dass unbetonte Vokale auf einmal gleichlauteten, sodass diese schlussendlich wegfielen.


200 Jahre später wissen sie das, er selbst hat den Sprachwandel förmlich miterlebt. Das dürfte der Grund, sein, warum er ihn zu beschreiben versuchte. Und was ist an seiner Beschreibung konkret falsch?

Cruithne
15.08.2017, 21:48
Dann wäre es gut, immer ein Beispiel zur Anschaung zu geben, und nicht einfach nur im Fachjargon zu verweilen.

Ich war lesen und ich lese heißt das bei uns, und es ergibt den gleichen Sinn wie in der englischen Sprache.


Es gibt schon noch Unterschiede. "I was reading" ist in der englischen Sprache vollkommen grammatikalisiert und nicht an irgendeine stilistische Ebene festgebunden. "Ich war lesen" ist dagegen umgangssprachlich. Ein zweiter Unterschied ist, dass "I read" und "I was reading" im Englischen Alternativformen sind. Entweder ist "I read" korrekt - oder "I was reading". Im Deutschen kann man "ich war lesen" dagegen immer durch "Ich las." ersetzen, ohne dass der Satz ungrammatisch wird. "Ich war lesen" benutzt man nur, wenn man die Progressivität besonders hervorheben will. "I was reading" MUSS dagegen immer benutzt werden, wenn die Handlung progressiv ist.



Dann musst der neue Kanonikus der deutschen Sprache sein.


Nein, aber ich habe einen Wissensvorsprung von 200 Jahren. Nehmen wir als Beispiel mal Isaac Newton, der zweifellos ein sehr intelligenter Mensch war. Trotzdem weiß ich mehr über Astrophysik als er, obwohl ich in Physik immer eine 4 in der Schule hatte, weil er z.B. von Einstein noch nichts wusste und ich schon.


Anstatt nur einen Absatz zu lesen, und wie ein Schuljunge nachzufragen, hätte ich mir die Zeit genommen, seine Briefe in Ruhe zu lesen. Daß Du Dir selbst widesprichst - denn er hat ja auch nur verlangt, einiges von Bord zu werfen und nicht alles mit an Bord zu nehmen - in dem Du den Werdegang der englischen Sprache kurzgefasst hast, zeigst Du doch nur auf, warum die relativ leicht, und die deutsche Sprache sehr schwierig zu beherrschen ist.



Du kannst Jean Paul widersprechen, aber widerlegt hast Du ihn nicht einmal im Ansatz.


Wie soll man eine subjektive Meinung denn bitte widerlegen? Er findet, dass die deutsche Sprache den Bach runtergeht, weil sie nicht mehr so stark flektiert wird wie früher. Was eine stark flektierende Sprache allerdings besser macht als eine isolierende Sprache, hat er nicht erklärt. Er war nur deshalb der Meinung, dass ein Wegfall von Endungen schlecht sei, weil damals Latein und Griechisch total en vogue waren.



Warum nicht Geburtagfeier?
Warum nicht Schreibtischslampe?


Warum nicht "ich bin gekommt"? Warum nicht "ich gebte" statt "ich gab"? Sprachen waren noch nie logisch und die englische Sprache ist es auch nicht.



200 Jahre später wissen sie das, er selbst hat den Sprachwandel förmlich miterlebt. Das dürfte der Grund, sein, warum er das beschrieb. Und was genau ist an seiner Beschreibung konkret falsch?

Seine Beschreibung des Sprachwandels ist nicht falsch. Nur seine Bewertung ist fragwürdig, weil er davon ausging, dass die Veränderungen alle schlecht seien, ohne dies plausibel zu begründen.

Worin liegt denn das Problem, wenn wir hin und wieder ein "s" bei Komposita einfügen? Erschwert das "s" das Verständnis? Nein, wir als Muttersprachler haben mit dem "s" kein Problem. Wir wissen, wann wir es benutzen müssen und wann nicht. Das "s" ist nur ein Problem für Nicht-Muttersprachler, die die deutsche Sprache lernen müssen, aber bei weitem nicht das größte Problem.

Coriolanus
15.08.2017, 22:00
Es gibt schon noch Unterschiede. "I was reading" ist in der englischen Sprache vollkommen grammatikalisiert und nicht an irgendeine stilistische Ebene festgebunden. "Ich war lesen" ist dagegen umgangssprachlich. Ein zweiter Unterschied ist, dass "I read" und "I was reading" im Englischen Alternativformen sind. Entweder ist "I read" korrekt - oder "I was reading". Im Deutschen kann man "ich war lesen" dagegen immer durch "Ich las." ersetzen, ohne dass der Satz ungrammatisch wird. "Ich war lesen" benutzt man nur, wenn man die Progressivität besonders hervorheben will.

Im meinem ganzen Leben habe ich noch nie gesagt, ich war lesen. Ich wollte damit im Grunde nur vorführen was geht, und wie im englischen könnte man diese Worte auch hochamtlich und mit Etiketten versehen in den Duden aufnehmen.


Nein, aber ich habe einen Wissensvorsprung von 200 Jahren.


Ich habe die Regel gefunden, nach welcher sich die verschiedenen Klassen der Bestimmwörter an die Grundwörter knüpfen und mit einer Überzahl von Stimmen das Genitiv-es verwerfen.


Die Regel ist: Der Nominativ des Bestimmwortes im Plural entscheidet die Art der Verknüpfung mit dem Grundworte.

Cruithne
15.08.2017, 22:00
Außerdem ist das Quatsch. "Ich war Lesen" bedeutet nicht "I was reading", zumindest nicht dort, wo ich herkomme. "Ich war Lesen." hört sich für mich so an, als ob jemand sich dafür entschuldigte, etwas Wichtigeres nicht getan zu haben. Auch "Ich bin arbeiten." bedeutet nicht, dass ich unbedingt jetzt gerade arbeite (vielleicht mache ich ja gerade Pause), sondern dass ich nicht hier bin, weil ich in der Arbeit bin. Wenn ich Progressivität im Deutschen ausdrücken will, muss ich entweder ein Adverb benutzen ("Ich las gerade.") oder "am" ("Ich war am lesen.), wobei das noch nicht in der Standardsprache angekommen ist, sondern absolut umgangssprachlich ist.

Cruithne
15.08.2017, 22:05
Im meinem ganzen Leben habe ich noch nie gesagt, ich war lesen. Ich wollte damit im Grunde nur vorführen was geht, und wie im englischen könnte man diese Worte auch hochamtlich und mit Etiketten versehen in den Duden aufnehmen.

Du hast eine völlig falsche Vorstellung davon, was Sprache eigentlich ist. Du glaubst, dass das, was im Duden steht, richtig ist, und alles andere falsch. Sagen dir die Begriffe "Präskriptivismus" und "Deskriptivismus" etwas? Für mich ist nicht das wichtig, was in dicken Wälzern steht, sondern was der Konsens der Mehrheit ist. Wenn im Duden beispielsweise "der Paprika" steht (ich habe nicht nachgesehen), 99% aller Deutschen aber "die Paprika" sagen, dann liegen nicht 99% aller Deutschen falsch, sondern der Duden. (Das ist jetzt nur ein Beispiel. Ich habe jetzt natürlich keine statistischen Daten erhoben, wie viel % aller Deutschen "der" bzw. "die" sagen. ;) )

Schwabenpower
15.08.2017, 22:05
Ich habe mir das mal durchgelesen und widerspreche diesem Herrn. Er sagt im Wesentlichen aus, dass die deutsche Sprache irgendetwas verloren habe, weil im Laufe der Zeit immer mehr Flektionsendungen verlorengehen. Aus welchem logischen Grund sollte das aber ein Problem sein? Das Englische, das als westgermanische Sprache mit dem Deutschen eng verwandt ist, hat fast alles über Bord geworfen, was das Deutsche für Ausländer so kompliziert macht: Es gibt keine wirklich komplexe Verbkonjugation, keine Fälle, kein grammatisches Geschlecht, keinen Konjunktiv, keine Verbzweitstellung im Hauptsatz, keine Endstellung im Nebensatz... und trotzdem ist das Englische heute Weltsprache.

Es gibt keinen logischen Grund, warum isolierende Sprachen wie das Englische stark flektierenden Sprachen wie dem Deutschen unterlegen sein sollten, eher im Gegenteil.
(fett von mir)
Nicht trotzdem, sondern deswegen. Es ist schlichtweg einfacher

Coriolanus
15.08.2017, 22:13
Seine Beschreibung des Sprachwandels ist nicht falsch. Nur seine Bewertung ist fragwürdig, weil er davon ausging, dass die Veränderungen alle schlecht seien, ohne dies plausibel zu begründen.

Fang bitte nicht auf so eine miese Tour an, denn das hat er sehr wohl, er sagte, daß unsere Sprache kreischt und pfeift, wo sie früher eine Sing-Klangstimme war, führte die Grimm-Grammatik als Beispiel an, sodaß jeder sich ein Urteil bilden kann und wenn ein Sprachmeister wie Jean Paul dabei letztlich einen Verlust auf ewig beklagte, dann hat er diese Worte nicht unbedacht verwendet.

Überhaupt hat der Mann nicht einfach drauflos geschrieben, wie unsereins das heute tut, da er eben Sprachlehrer und Lieblingsdichter der Deutschen war. Dann kommst Du daher, und behauptest einen Wissensvorsprung zu haben, ohne jemals bedacht zu haben, warum bei diesem Wortpaar unbedingt ein s als Wortschmuck mitausgeschrieben gehört.


Worin liegt denn das Problem, wenn wir hin und wieder ein "s" bei Komposita einfügen? Erschwert das "s" das Verständnis? Nein, wir als Muttersprachler haben mit dem "s" kein Problem. Wir wissen, wann wir es benutzen müssen und wann nicht. Das "s" ist nur ein Problem für Nicht-Muttersprachler, die die deutsche Sprache lernen müssen, aber bei weitem nicht das größte Problem.

Auch dazu Jean Paul:


Besonders den Ausländern, die sich in unsere verwickelte Sprache hineinwagen wollen, ist jetzo vielleicht das ganze Dickicht der Doppelwörter so gelichtet und ausgehauen, daß ein Lehrling, sobald er nur erträglich deutsch zu deklinieren weiß, in den lichten Gängen der Sammwörter kaum mehr abweichen oder im Kompaß-Sinne deklinieren wird. Mich dünkt, in den jetzigen Zeiten allseitiger Völkerberührungen gewinnt von Außen ein Volk mehr durch Erleichterung seiner Sprache als durch Erschwerung derselben mit Ausnahmen; nur sonst mußten die Städte sich voll krummer Gassen bauen, um den Feinden den Kampf darin sauerer zu machen.

Und noch was, selbst Schiller ließ sich offenbar von Paul überzeugen, oder übernahm die richtigere Schreibweise in seinen Büchern:



Meinen Versuch, der Sprache einen Übellaut, Überfluß und Verstoß zugleich zu ersparen, haben schon einige vor mir gemacht. In Köppens beiden neuen Werken – worin kein Poltergeist des neuern Philosophierens, sondern ein Astralgeist des alten erscheint und regiert –, in der »Politik nach platonischen Grundsätzen« und in der »Rechtslehre«, haben einige Chöre Mißklänge oder Zischlaute verstummen müssen. In Schillers gesammelten Werken ist überall »Religionempfindung, Wahrheitgefühl, Landschaftmalerei, Einbildungkraft« zu finden. Auch Klopstock soll, wie mein geliebter Heinrich Voß mir sagte, für die Trauformeln der Doppelwörter eine bessere Agende haben setzen wollen. Hätt' ers doch getan und uns ein halbes Zisch- und Fehljahrhundert erspart!

Querulator
16.08.2017, 01:59
Ginge es den Deutschen um den Klang, wären viele Wortpaare nicht denkbar, ich sage nur Hasssrede. Dem Klang nach, und gerade wo der Deutsche doch im Zweifel so gerne auf den blöden Genitiv zurückgreift, wäre hier Hassesrede angebracht, auch mit ß geschrieben.

Für mich klingt Handball ganz natürlich, oder auch Werkbank. Daher klingt es für mich auch nicht schräg, sondern normal, wenn die Verteidigung und der Minister sich zum Verteidigungminister vermählen.

...
Du gehst hier wie wahrscheinlich auch Jean Paul von einer rationalen Ebene aus. Du siehst für etwas keine Begründung und keinen Vorteil aber unter Umständen eine Erschwernis. Dennoch sind diese zusammengesetzten Wörter entstanden, wie sie eben sind. Ihren Schöpfern erschienen sie so richtig und ihren Anwendern nicht falsch. Und dann kommt jemand und fragt: "Warum ist das so?" Über Karl Valentins Forderung nach "Semmelnknödeln" schmunzelte man zwar, kam ihr aber nicht nach.

Und jetzt kommt meine Wendigkeit und meint: "Ich weiß es nicht, aber mir erscheint es auch nicht falsch." Ich hätte vielleicht weniger Wortungetüme geschaffen, aber die Komposita, die wir heute kennen, wahrscheinlich ebenso, wie sie sind. Vielleicht sprachen die Erfinder oder die Bevölkerung diese Wörter einfach so aus, worauf man dann ihre Schreibung so festlegte. "Phonetische Orthografie" nennt man das im Gegensatz zu "historischer Orthografie", welche die ursprüngliche Schreibweise beibehält, auch wenn sich die Aussprache schon geändert hat. Die findet man besonders im Englischen. Im Portugiesischen etwa schreibt man den Dinosaurier "dinossauro", und das ist nicht das einzige Beispiel für eine Abweichung vom griechischen oder lateinischen Original. Durch die Betonung des Zwielautes "au" verharrt die Stimme etwas länger auf dem "s", das man daraufhin verdoppelte.

Querulator
16.08.2017, 02:17
Liebe Schmuddelgerda, das, was ich gepostet habe, war eine rhetorische Frage. Ich weiß, was ein Genitiv ist ;)
Ich weiß doch, dass du das weißt, aber als ich deine Frage las, brach es aus mir hervor weil da endlich jemand mein Leiden zu verstehen scheint. Und heute nennen sie das Ding auch noch "Genitiv" statt "Genetiv" wie zu meiner Schulzeit.


Es gibt keinen logischen Grund, warum isolierende Sprachen wie das Englische stark flektierenden Sprachen wie dem Deutschen unterlegen sein sollten, eher im Gegenteil.
Diese Aussage würde ich nicht verallgemeinern. Sie trifft bestimmt für Smalltalk zu, den ich aber nicht zum Maßstab erklären möchte. Zur Beschreibung komplexer, etwa wissenschaftlicher Sachverhalte genügen Merkmale wie isolierend und flektierend allein nicht zur Beurteilung. Germanische Sprachen, die von der Flexion weiter abgerückt sind wie das Niederländische und das Englische helfen sich mit Präpositionen und Adverbien ganz gut aus, nicht zu vergleichen mit Chinesisch und Vietnamesisch, den Musterbeispielen isolierender Sprachen. Diese stellen höhere Anforderungen an den Zuhörer, weil ein Text mitunter Exaktheit vermissen lässt, wo Plausibilität dem Verständnis dient.

Ein deutscher Text stellt höhere Anforderungen an den Sprecher oder Schreiber. Das kann das Zuhören stark erleichtern, sofern der Zuhörer gut genug Deutsch versteht. Und die Interpunktion kann letzte Zweifel beseitigen wie in den folgenden Beispielen:

Es ist schwierig, für Männer eine Lösung zu finden. — Es ist schwierig für Männer, eine Lösung zu finden.
Sie hat den schönsten Mund weit und breit. — Sie hat den schönsten Mund, weit und breit.
Er will sie nicht. — Er will, sie nicht.

Dass Englisch auf der Welt so weit verbreitet ist, liegt nicht nur an der Sprache, die auch weniger hellen Köpfen vermittelbar ist. Dahinter steht auch viel militärische Überzeugungsarbeit.

Die deutsche Kompositabildung, die Apostate – oder dem Apostaten – so sehr missfällt, muss man wohl auswendig lernen, wenn man nicht das Gespür für die Fugenbehandlung hat. In den meisten Fällen würde ich es so machen, wie es tatsächlich ist, wenn ich es auch nicht begründen kann. Ich käme nicht auf die Idee, etwa den DAU (Dümmster Anzunehmender User) als "Forumdummerchen" zu bezeichnen. Da fehlte mir einfach das "S". Dennoch sind deine fremdsprachigen Beispiele zwar häufig länger aber übersichtlicher als im Deutschen. Und was die Zischlaute betrifft: Warum wurde wohl für slawische Sprachen eigens die kyrillische Schrift erfunden, die aus griechischen Zeichen ergänzt durch Zischlaute besteht?

kotzfisch
16.08.2017, 18:59
Abgekackt. Gerade war die Diskussion noch auf hohem Niveau ud dann das...

kotzfisch
16.08.2017, 19:26
Das, mein Lieber, musst Du schon mir überlassen, wie ich auf wen reagiere.

Es kann doch, nachdem ich diesen Strang geradezu mit Zitaten, Beispielen, Hinweisen, Erläuterungen und weiterführenden Angaben über die Paul'sche Sprachlehre zugekleistert habe, in Zeiten des Internet, nicht meine Aufgabe sein, dann noch Fragen zu beantworten, die sich von selbst erklärten, würde man sich nur eine Viertelstunde Zeit nehmen, um die grammatische Untersuchung der deutschen Doppelwörter von Jean Paul zu lesen. Wenn mich das interessierte, die Verlinkungen findet man häufig, dann hätte ich zunächst einmal die Schnauze gehalten, statt ein mehrfaches Zeugnis dafür abzulegen, daß ich es nicht nötig habe, mich mit einem Mann zu beschäftigen, den Herder und Weiland förderten und der von Arno Schmidt so sehr geschätzt wurde:

Diese Art der Reaktion sei Dir unbenommen, jedoch mußt Du uns auch unsere Reaktion darauf überlassen.
und: Cruithne hat recht- J.Paul starb bißchen früh- ein wenig Sprachentwicklung mag da schon ins Land gegangen sein.

kotzfisch
16.08.2017, 19:29
Das Fugen-s steht im Allgemeinen

- bei Zusammensetzungen mit Wörtern auf -tum, -ling, -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht, -ung
Altertumsforschung, Frühlingserwachen, Kommunionsfest, Realitätsverlust, Einheitsfeier, Heiterkeitsanfall, Eigenschaftswort, Ansichtskarte, Erinnerungsvermögen


- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -en endet (substantivierter Infinitiv)

Essensreste, Lebensfreude, Leidensweg, Redensart, Schlafenszeit, Sehenswürdigkeit, Sterbenswörtchen, Wissenslücke, und daher auch Schadensersatz, aber: Schadenfreude
Das Fugen-s steht im Allgemeinen nicht

- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil weiblich ist und nicht auf -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht, -ung oder einen Zischlaut endet

Weltkugel, Nachtzug, Fruchtsaft, Kammerdiener, Lageplan, Redezeit, Musikzimmer, Naturschutz, Schurwolle

Ausnahmen (u.a.): Armut, Hilfe, Liebe, Geschichte, Weihnacht
- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -er endet

Anglerlatein, Bäckermütze, Bohnerwachs, Feierabend, Folterknecht, Jägerschnitzel, Kellertür, Metzgerladen, Peterwagen, Räuberhauptmann, Ritterburg, Steuererklärung, Zigeunerjunge

Ausnahmen: Hungersnot, Henkersmahlzeit, Jägersmann, Petersberg und ähnliche altertümliche Begriffe

- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -el endet

Hagelschauer, Hebelgesetz, Kabeltrommel, Kegelklub, Mandelaugen, Nebelhorn, Paddelboot, Pendeluhr, Wendeltreppe

Ausnahmen: Engel (z.B. Engelsgesicht), Himmel (z.B. Himmelstor), Esel (z.B. Eselsohr)
- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -en endet und kein substantiviertes Verb ist

Bodensatz, Ebenbild, Gartentor, Nebenstraße, Ladenpassage, Rasenfläche, Wagenachse
- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil mit einem Zischlaut endet (-sch, -s, -ss, -ß, -st, -tz, -z)

Waschsalon, Preisliste, Hasskappe, Grußkarte, Lastwagen, Sitzkissen, Putzmittel, Herzkammer
Schwankender Gebrauch des Fugen-s

- bei Zusammensetzungen mit -steuer, -straße

Einkommen[s]steuer, Vermögen[s]steuer, Bahnhof[s]straße, Frieden[s]straße
- bei Zusammensetzungen mit einem Partizip als zweitem Bestandteil

verfassung[s]gebend, richtung[s]weisend, krieg[s]führend, staat[s]erhaltend

c S.Sick 2004

Coriolanus
16.08.2017, 19:38
Das Fugen-s steht im Allgemeinen

- bei Zusammensetzungen mit Wörtern auf -tum, -ling, -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht, -ung
Altertumsforschung, Frühlingserwachen, Kommunionsfest, Realitätsverlust, Einheitsfeier, Heiterkeitsanfall, Eigenschaftswort, Ansichtskarte, Erinnerungsvermögen


- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -en endet (substantivierter Infinitiv)

Essensreste, Lebensfreude, Leidensweg, Redensart, Schlafenszeit, Sehenswürdigkeit, Sterbenswörtchen, Wissenslücke, und daher auch Schadensersatz, aber: Schadenfreude
Das Fugen-s steht im Allgemeinen nicht

- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil weiblich ist und nicht auf -ion, -tät, -heit, -keit, -schaft, -sicht, -ung oder einen Zischlaut endet

Weltkugel, Nachtzug, Fruchtsaft, Kammerdiener, Lageplan, Redezeit, Musikzimmer, Naturschutz, Schurwolle

Ausnahmen (u.a.): Armut, Hilfe, Liebe, Geschichte, Weihnacht
- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -er endet

Anglerlatein, Bäckermütze, Bohnerwachs, Feierabend, Folterknecht, Jägerschnitzel, Kellertür, Metzgerladen, Peterwagen, Räuberhauptmann, Ritterburg, Steuererklärung, Zigeunerjunge

Ausnahmen: Hungersnot, Henkersmahlzeit, Jägersmann, Petersberg und ähnliche altertümliche Begriffe

- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -el endet

Hagelschauer, Hebelgesetz, Kabeltrommel, Kegelklub, Mandelaugen, Nebelhorn, Paddelboot, Pendeluhr, Wendeltreppe

Ausnahmen: Engel (z.B. Engelsgesicht), Himmel (z.B. Himmelstor), Esel (z.B. Eselsohr)
- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil auf -en endet und kein substantiviertes Verb ist

Bodensatz, Ebenbild, Gartentor, Nebenstraße, Ladenpassage, Rasenfläche, Wagenachse
- bei Zusammensetzungen, deren erster Bestandteil mit einem Zischlaut endet (-sch, -s, -ss, -ß, -st, -tz, -z)

Waschsalon, Preisliste, Hasskappe, Grußkarte, Lastwagen, Sitzkissen, Putzmittel, Herzkammer
Schwankender Gebrauch des Fugen-s

- bei Zusammensetzungen mit -steuer, -straße

Einkommen[s]steuer, Vermögen[s]steuer, Bahnhof[s]straße, Frieden[s]straße
- bei Zusammensetzungen mit einem Partizip als zweitem Bestandteil

verfassung[s]gebend, richtung[s]weisend, krieg[s]führend, staat[s]erhaltend

c S.Sick 2004

Wie gesagt, es gibt keine feste Regel. Man muß "es" nicht immer wieder betonen.

kotzfisch
16.08.2017, 19:41
Wie gesagt, es gibt keine feste Regel. Man muß "es" nicht immer wieder betonen.

Die "Regeln" hat Sick groß nachgezeichnet.Ist daran irgend etwas falsch?
Wir haben ja verstanden, dass Du Jean Paul sehr verehrst.In Ordnung?
Und weiter? Dann bitte um Aufklärung.

Querulator
16.08.2017, 19:44
Das, mein Lieber, musst Du schon mir überlassen, wie ich auf wen reagiere.

Es kann doch, nachdem ich diesen Strang geradezu mit Zitaten, Beispielen, Hinweisen, Erläuterungen und weiterführenden Angaben über die Paul'sche Sprachlehre zugekleistert habe, in Zeiten des Internet, nicht meine Aufgabe sein, dann noch Fragen zu beantworten, die sich von selbst erklärten, würde man sich nur eine Viertelstunde Zeit nehmen, um die grammatische Untersuchung der deutschen Doppelwörter von Jean Paul zu lesen. Wenn mich das interessierte, die Verlinkungen findet man häufig, dann hätte ich zunächst einmal die Schnauze gehalten, statt ein mehrfaches Zeugnis dafür abzulegen, daß ich es nicht nötig habe, mich mit einem Mann zu beschäftigen, den Herder und Weiland förderten und der von Arno Schmidt so sehr geschätzt wurde:
Was ich von deiner Reaktion halte, darfst du wiederum mir überlassen.

Bis jetzt fanden wir keine Regel für die Behandlung von zusammengesetzten Substantiven. Dass dir diese Regellosigkeit nicht gefällt wie schon einem gewissen Jean Paul, haben wir alle bemerkt, auch ohne so viele Beispiele. Mit deiner Beurteilung Cruithnes als Person disqualifizierst du dich aber meines Erachtens. Ich habe zwar nicht Linguistik oder Ähnliches studiert, bin aber diesbezüglich nicht ganz unbedarft.

Coriolanus
16.08.2017, 19:50
Die "Regeln" hat Sick groß nachgezeichnet.Ist daran irgend etwas falsch?

Nein, aber verweist mehrmals auf Ausnahmen, und er hat sie nicht alle aufgeführt. Dann stellt sich die Frage, ob er diese willkürlichen Festlegungen denn überhaupt als Regel deklarieren wollte.

Außerdem wäre es doch nicht zuviel verlangt, eine Quelle mitzuliefern und kopierte Texte als Zitat auszuweisen?

Coriolanus
16.08.2017, 19:56
Was ich von deiner Reaktion halte, darfst du wiederum mir überlassen.[...]

Dein ständiges Reagieren kennt man ja. Schöner wäre es, die Leute mal von Dir aus an Deinem Wissen teilhaben zu lassen, statt immer auf eine Art Extra-Aufforderung zu warten.

Aber was soll's. Die deutsche Sprache wird, dank des Migration(s)druck(s) und ihrer Schwierigkeit sowieso aufgegeben, was - ich hatte Altmaier zitiert - beschlossene Sache zu sein scheint.