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Vollständige Version anzeigen : Moral und Predigt derselben als Tugend?



Flüchtling
10.10.2015, 15:34
"Eine Tugend ist eine Denk- und Verhaltensweise auf moralisch hohem Niveau", heißt es in einem HPF-Strang in einem Fremdbeitrag.

Mir stellte sich gleich die Frage, ob "moralisch" zu sein
überhaupt erstrebenswert ist, vor allem mit der Vorgabe "auf moralisch
hohem Niveau".

Z.B. Uli Hoeneß moralapostelte doch auf vermeintlich "hohem Niveau", sodass gleichermaßen FCB-Fans wie auch Hochrangige Politiker wie auch Ottonormalbürger wie auch Richter hochbeeindruckt waren.


Ist es eine Tugend, hochmoralisch mit Zeigefingern herumzufuchteln, aufzeigend, was "Moral" sei, und in welcher Höhe die Meßlatte (selbstverständlich beim Moral Predigenden :D ) hinge?

-jmw-
10.10.2015, 18:53
Nun, es besteht doch ein Unterschied zwischen "moralisch sein" und "herummoralisieren", nicht wahr? Jenes ist grundsätzlich gut, dieses nur in kleinen Dosen, aber auch unvermeidlich.

An dieser Stelle sei mal darauf hingewiesen, dass "der Westen" die erste Zivilisation ist, die keine "heiligen Männer" (und Frauen) kennt - und erschreckenderweise auch noch stolz drauf ist.

Affenpriester
10.10.2015, 19:10
Ich sehe die Moral als Tugend der Boshaftigkeit an.
Moralisch zu argumentieren ist schwach, so zu handeln stark. Da muss man erstmal definieren, was Moral angerichtet hat und was sie bedeuten soll.
Der Mensch scheitert an seiner Unvollkommenheit eben durch das Bestreben, moralisch zu sein. Moral steht für so etwas wie ideale Vollkommenheit im Anstand ... ultimativ. Das kann nur nach hinten losgehen. Es gibt keine allgemeingültigen Werte ... also kann man nicht irgendwelche als ethisch bezeichnen oder hochmoralisch, ohne gleichzeitig Schaden anzurichten.

Catholicus Romanus
10.10.2015, 19:17
Nun, es besteht doch ein Unterschied zwischen "moralisch sein" und "herummoralisieren", nicht wahr? Jenes ist grundsätzlich gut, dieses nur in kleinen Dosen, aber auch unvermeidlich.

An dieser Stelle sei mal darauf hingewiesen, dass "der Westen" die erste Zivilisation ist, die keine "heiligen Männer" (und Frauen) kennt - und erschreckenderweise auch noch stolz drauf ist.

Die Heiligen des Westens sind Menschen wie die Pussy-Riot-Weiber, die versuchen, Werte zu zersetzen und die eigene Unmoral in fremde Kulturen einzuschleusen. Solche Menschen sind die Aushängeschilder, die Maskottchen des Westens. Traurig und peinlich, aber wahr.

-jmw-
10.10.2015, 19:24
Und eben drum muss und wird die G'schicht auch abgewickelt werden. Fragt sich nur, ob wir das tun oder andere.


Die Heiligen des Westens sind Menschen wie die Pussy-Riot-Weiber, die versuchen, Werte zu zersetzen und die eigene Unmoral in fremde Kulturen einzuschleusen. Solche Menschen sind die Aushängeschilder, die Maskottchen des Westens. Traurig und peinlich, aber wahr.

Catholicus Romanus
10.10.2015, 19:26
Ich sehe die Moral als Tugend der Boshaftigkeit an.
Moralisch zu argumentieren ist schwach, so zu handeln stark. Da muss man erstmal definieren, was Moral angerichtet hat und was sie bedeuten soll.
Der Mensch scheitert an seiner Unvollkommenheit eben durch das Bestreben, moralisch zu sein. Moral steht für so etwas wie ideale Vollkommenheit im Anstand ... ultimativ. Das kann nur nach hinten losgehen. Es gibt keine allgemeingültigen Werte ... also kann man nicht irgendwelche als ethisch bezeichnen oder hochmoralisch, ohne gleichzeitig Schaden anzurichten.

Du hast auch mal bessere Beiträge geschrieben.

Affenpriester
10.10.2015, 19:34
Du hast auch mal bessere Beiträge geschrieben.

Auch nur eine Bewertung von irgendwo.
Das Leben ist ein Auf und Ab. Das Ab macht mehr Spaß ... is so.
Das was du als moralisch empfindest, empfinde ich als unmoralisch, was du als unmoralisch empfindest ... was mich bestätigt.
Wer hat recht?

Catholicus Romanus
10.10.2015, 20:08
Auch nur eine Bewertung von irgendwo.
Das Leben ist ein Auf und Ab. Das Ab macht mehr Spaß ... is so.
Das was du als moralisch empfindest, empfinde ich als unmoralisch, was du als unmoralisch empfindest ... was mich bestätigt.
Wer hat recht?

Ich sage mal so: Nicht alles, was die Kirche sagt, stimmt mit meiner persönlichen Sichtweise überein, aber da ich an ein absolutes Wertesystem glaube und mir nicht anmaße, es selbst zu bestimmen, ordne ich meine Sichtweise der Sichtweise der Kirche unter.

Ne aber wirklich, deine Beiträge haben etwas an Qualität verloren, seitdem du den Exzentriker gibst. Am Anfang war das ja amüsant, aber mittlerweile fehlt mir doch etwas der alte Affenpriester.

Affenpriester
10.10.2015, 20:15
Ich sage mal so: Nicht alles, was die Kirche sagt, stimmt mit meiner persönlichen Sichtweise überein, aber da ich an ein absolutes Wertesystem glaube und mir nicht anmaße, es selbst zu bestimmen, ordne ich meine Sichtweise der Sichtweise der Kirche unter.

Ne aber wirklich, deine Beiträge haben etwas an Qualität verloren, seitdem du den Exzentriker gibst. Am Anfang war das ja amüsant, aber mittlerweile fehlt mir doch etwas der alte Affenpriester.

Ich habe meine Werte abgelegt ... zumindest die Anmaßung, sie als die besseren anzusehen. Kein Wahrheitsanspruch mehr, das ist alles. Da nehm ich auch in Kauf, dass meine Beiträge an Qualität verlieren.

Catholicus Romanus
10.10.2015, 20:18
Ich habe meine Werte abgelegt ... zumindest die Anmaßung, sie als die besseren anzusehen. Kein Wahrheitsanspruch mehr, das ist alles. Da nehm ich auch in Kauf, dass meine Beiträge an Qualität verlieren.

Das klingt ja in der Theorie ganz edel, aber was ist mit der Praxis? Denkst du wirklich, dass die Lebensqualität in einer Gesellschaft steigt, die jegliche Werte hinter sich lässt?

Edit: Aber im Endeffekt scheinen wir recht ähnliche Sichtweisen zu diesem Thema zu haben, nur dass du dein persönliches Wertesystem dem Nichts unterordnest, während ich meines einem externen unterordne.

Affenpriester
10.10.2015, 20:36
Das klingt ja in der Theorie ganz edel, aber was ist mit der Praxis? Denkst du wirklich, dass die Lebensqualität in einer Gesellschaft steigt, die jegliche Werte hinter sich lässt?

Edit: Aber im Endeffekt scheinen wir recht ähnliche Sichtweisen zu diesem Thema zu haben, nur dass du dein persönliches Wertesystem dem Nichts unterordnest, während ich meines einem externen unterordne.

Wenn dein externes nicht existiert, tun wir sogar dasselbe, irre ... oder?
Ich weiß nicht, ob ich richtig liege ... ich fahre so aber ganz gut. Man muss ja Werte nicht abgelegt lassen ... aber über seinen Schatten springen.
Wenn das was ich als richtig erachte womöglich gar nicht richtig ist, ist es dann richtig, anderen diese Werte zu diktieren oder sie zu verurteilen wenn sie es nicht tun, nur weil ich nicht irren möchte?
Irren ist menschlich ... ich will kein Mensch sein, ich will etwas anderes. Ich will Mitspracherecht von Gott ... ich trete ihm anmaßend entgegen und zeige ihm, wo er irrte. Ich bin auch nicht frei von Fehlern und Irrtümern ... ich bin eben nicht edel oder nobel ... ich bin nur ein Mensch. Und das ist es, was einen innerlich zerrissen hat ... die Einsicht, nicht besser zu sein. Die ist m.M.n. erster Schritt. Seine eigene Schuld erkennen ... das predigte Jesus, er nahm sie für uns alle auf, weil niemand sein eigenes Kreuz tragen wollte. Jeder zeigte mit dem Finger immer auf den anderen. Der erhobene Finger ... der sich dann auf irgendeinen armen Judas herabsenkt.

Dornröschen
17.10.2015, 12:10
Um die Welt zu verändern, fängt man zuerst bei sich selbst an.

Letztendlich muß jeder seine Taten mit seinem Gewissen, falls er denn eins hat, vereinbaren.

Ich habe mich an den Spruch gehalten, tue anderen nicht das an, was du nicht möchtest, daß man es dir antut.

Damit kann ich leben.