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ernesto, die katze
04.12.2005, 05:30
mitte bis ende des monats märz dieses jahres, besuchte ich, zusammen mit familienmitgliedern und einigen bekannten, eines der länder, welches mich nicht nur aufgrund der stellung des tabaks und des rauchens innerhalb der gesellschaft, sondern auch wegen der interessanten und wechselhaften geschichte und der vermeintlichen aktuellen zustände, im positivsten aller sinne reizte : cuba.

wir alle kennen und lieben die bilder, die jeder tabakfreund mit cuba verbindet - cigarrenrauchende alte auf den straßen, ein cigarrerauchender staatschef, ein cigarrenrauchender nationalheld....cigarren, cigarren, cigarren - und ja, diese so klischeehaft - scheinenden bilder sind allzu falsch nicht, denn in der tat trifft man draußen und überall, fröhliche kubanische menschen, mit wundervoll duftenden cigarren in ihren mündern oder händen.

was hierbei erstaunlich ist, so meine beobachtung, die keinerlei anspruch auf allgemeine richtigkeit erhebt, ist die tatsache, dass ein cubaner für den gesamt - konsum seines heißgeliebten rauchmittels einige stunden zu benötigen scheint und höchstoft die nicht - brennende cigarre durch die gegend schleppt, was mir persönlich - es sei erklärend gesagt, dass ich kein " großer " cigarrenraucher bin - eher fremd ist.

aber um ganz ehrlich zu sein, mich interessierten die cigarren - auch aufgrund der teuren preise für " legale " cigarren - kaum bis gar nicht und mein einkauf beschränkte sich auf einige, wenige nicht vollständig legal - verkaufte exemplare mit denen ich jedoch absolut zufrieden war, was nicht verwunderlich ist, da ich kaum einen vergleich habe...die cigaretten jedoch, freilich preiswert [ man zahlt zwischen ca. 40 - 90 euro - cents für eine schachtel ], gewannen meine aufmerksamkeit schon direkt nach der ankunft in la habana - auch weil ich meinen drehtabak während der anreise dummerweise in meinen sachen verloren und bis heute nicht wiedergefunden habe -, und kaum hatte ich mir die erste packung " hollywood ", so der passende name, gekauft, gewann diese marke schlagartig einen neuen freund und, wenn auch temporär befristeten, aktiven konsumenten.

den gesamten urlaub - wir blieben leider lediglich knappe zwei wochen dort - rauchte ich hollywoods und verzichtete auf großartige experimente, variierte lediglich zwischen den roten [ bevorzugt ], blauen [ irgendwie charakterlos, fragt mich nicht, weshalb ich ausgerecht auf diesen begriff komme ] und grünen [, aller wahrscheinlichkeit nach waren meine geschmacksnerven am arsch, aber ich fand, dass sie nach pfefferminz schmeckten ] hollywoods, probierte lediglich ab und an günstigere produkte [ die hollywoods kosten ca. 90 cents ], deren namen ich bis auf eine vergessen habe; " popular ", und mir ist dieser name nur präsent, weil ich die gekaufte schachtel ob des geschmacks bis heute noch nicht aufgeraucht habe, und sie mit nunmehr fünf noch existenten cigaretten in meinem zimmer herumfliegt; diese cigaretten schmiss ich nachher entweder weg oder schenkte sie dankbaren cubanern, da sie ungenießbar stark [ nebenbei : ich rauche nicht selten roth händle!!! ] und tendenziell eklig nach cigarillos schmeckten, was mich vermuten ließ, dass es sich auch um eben diese handelt, als ich jedoch einheimische beobachtete, die diese auf lunge rauchten, war ich ein kleines bisschen verwirrt und behaupte jetzt abschließend einfach mal, dass es cigaretten waren und sind - so wenig sie auch mit dem zu tun haben, was ich mir unter einer cigarette vorstelle.

" do you want cheap cohibas? ", " do you want some cocaine? ", " do you want marihuana? "; anfänglich war ich etwas irritiert, da mir als nicht sehr kontaktfreudigem und eher verschlossenem westler, diese karibische mischung aus offenheit, geldnot und freundlichkeit -- ja! --, doch sehr fremd war und bis zum ende des urlaubs blieb sie es wohl auch, dann jedoch war sie nicht mehr irritierend, sondern längst gewohnheit und in gut neunundneinzig prozent aller fälle, war die antwort auf die fragen, so verlockend die angebote auch waren, " no, thank you ", was jedoch keinesfalls einen abbruch der freundlichkeiten bedeutete -- mehrmals passierte es, dass man sich mit einem netten drogen- und cigarrendealer anschließend freundschaftlich unterhielt; ansonsten kamen gespräche mit der cubanischen bevölkerung auch jenseits von verkaufsgesprächen permanent zu stande und mit der zeit verlor selbst ich teile meiner mir eigenen verschlossenheit...

...und ja, ich habe - vor allem bei den ersten anfragen - darüber nachgedacht, ob es nicht interessant wäre das " cubanische " gras mal zu probieren, und es wäre sicherlich interessant gewesen - wie ein marihuana - konsum ja meist interessant ist -, aber da ich nicht wusste wie die cubanische polizei möglicherweise im falle eines ertappens reagieren würde, und ich es auch nicht unbedingt anhand persönlicher erfahrungen wissen wollte, verneinte ich jegliche anfrage in diese richtung strikt!

cigarren kaufte sich mein bruder dann einige - er ist nichtraucher - und verkaufte diese in europa gewinnbringend...ich beschränkte mich, wie bereits angedeutet, auf vielleicht fünf bis zehn, verschenkte davon wiederum einen teil, und genoß das war mir übrig blieb ohne jeglichen anflug von trauer darüber, dass die cigarren - mitbringsel meinerseits doch eher spärlich ausfielen.

unzufrieden war ich jedoch mit der pfeifentabakversorgung...das klingt jetzt vielleicht, ach was, es klingt sicher arrogant -- ich fliege als verwöhnter westler in ein bitterarmes land und beschwere mich über die mangelnde versorgung mit gütern --, aber in dieser hinsicht habe ich mir mehr erhofft. meine pfeifen nahm ich zwar nicht mit, da ich mir dort eine kaufen wollte, was ich auch tat - eine hübsche, gut riechende pfeife, deren rauchbarkeit sie mir jedoch bis heute nicht glaubhaft nachweisen konnte -, aber meine auf den kauf folgende schätzungsweise dreistündige suche in la habana nach einem geschäft, mit pfeifentabak im sortiment, blieb jedoch erfolglos - besonders blöd war die ganze sache, weil ich während der suche einen mann mit pfeife sah, der allerdings mein englisch nicht verstand, oder schlichtweg keines sprach -...die logische konsequenz war die, dass ich - nachdem ich zuhause ankam, es war so ein, zwei uhr - direkt meine lieblingspfeife holte, sie stopfte und zu rauchen begann...ein komisches ende, ich komme aus cuba zurück und das erste, was ich tue, ist das rauchen von einheimischem tabak....komisch, aber zugleich charakterisch für meine tabakreise durch dieses wundervolle land!

twoxego
07.01.2006, 15:47
viel spass und ich beneide dich.

wollte da auch mal hin mit einladung und so.
ging leider nicht (bin " zoni ").