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Vollständige Version anzeigen : Das Schulsystem: zweigliedrig oder weiter 3 Schulzweige?



Rockatansky
22.06.2015, 22:10
Sollte das Schulsystem lieber zweigliedrig (wie in anderen Länder) und alle bis zur zehnten Klasse mitschleppen
oder weiterhin dreigliedrig (mit Hauptschule als niedrigsten Schulzweig) sein?

Umfrage kommt.

Bieleboh
22.06.2015, 22:13
Die Hauptschule stirbt. Zweigliedrig läuft auch schon lange, in Thüringen und Sachsen z. B.

Rockatansky
22.06.2015, 22:13
also Hauptanteil bis 10 Klasse, obere Teil Gymnasium ist gemeint.

Freiheitsbote
22.06.2015, 23:04
Es sollte dreigliedrig sein, aber für jede Schule sollte es ein Schwerpunkt geben:
Die Hauptschule für Kinder, die später einen handwerklichen Beruf erlernen.
Das Gymnasium für Kinder, die später studieren und einen entsprechenden Beruf erlernen.
Und die Realschule für Kinder, die später einen sonstigen Beruf erlernen.

Rockatansky
22.06.2015, 23:09
@Fb

na, dann sei doch nicht zu feige abzustimmen, wenn du alles so behalten wiillst !

Deutschmann
22.06.2015, 23:11
Es sollte komplett reformiert werden.
Gesamtschule für alle bis zur 7. Klasse. Dann ein weiterführendes Jahr mit der Entscheidung für technische oder kaufmännische Berufe. Ab der 9. Klasse Fachbereich "Technik" oder "Kaufmann". Wer nicht will .. ab in Hilfsarbeiterjobs oder Sozialhilfe.

Gärtner
22.06.2015, 23:14
Da das Abitur demnächst eh verschenkt wird, ist es wurscht, ob die Hauptschule überlebt. Die Aussagekraft von Schulabschlüssen hinsichtlich tatsächlich erbrachter Leistungen ist im ständigen Schwinden begriffen.

Freiheitsbote
22.06.2015, 23:17
@Fb
na, dann sei doch nicht zu feige abzustimmen, wenn du alles so behalten wiillst !

Dann müsste ich "weiter Sonderfall 9-10-13 Klasse" ankreuzen.
Das passt aber nicht ganz, da ich dafür bin, dass Haupt- und Realschule 10 Jahre und das Gymnasium 12 Jahre gehen.
Und ich bin dafür, dass auf jeder Schule der Unterricht auf die späteren Berufe ausgerichtet wird.

Rockatansky
22.06.2015, 23:18
wäre an sich dafür - alle bis mind. Klasse 10
wie überall auf der Welt

in Biologie sollte jeder den Stoff der 9. und 10. Klasse mit vermittelt bekommen um überhaupt Evolution einigermaßen begriffen zu haben / etwas davon gehört zu haben.
Islam und sonstige Irrlehren (Kreationismus... ) sollten keine Rolle spielen dürfen, die dem Stoff entgegen stehen!

Rockatansky
22.06.2015, 23:20
Dann müsste ich "weiter Sonderfall 9-10-13 Klasse" ankreuzen.




Mach das.
Eine Hauptschule ist nur bis Klasse 9!
Nicht bis 10! Dann wäre es alles Realschule.

Rockatansky
22.06.2015, 23:48
Es sollte komplett reformiert werden.
Gesamtschule für alle bis zur 7. Klasse. Dann ein weiterführendes Jahr mit der Entscheidung für technische oder kaufmännische Berufe. Ab der 9. Klasse Fachbereich "Technik" oder "Kaufmann". Wer nicht will .. ab in Hilfsarbeiterjobs oder Sozialhilfe.

Ja, nicht mehr Realschule oder Hauptschule, sondern bis zehnte Klasse Fachrichtung Technik oder Kaufmann. Das klingt schon vernünftig. Wer die nicht abschließt, kann das später nachholen oder das andere ...
Abitur für Leute die studieren wollen.

Xarrion
22.06.2015, 23:53
Da das Abitur demnächst eh verschenkt wird, ist es wurscht, ob die Hauptschule überlebt. Die Aussagekraft von Schulabschlüssen hinsichtlich tatsächlich erbrachter Leistungen ist im ständigen Schwinden begriffen.

Ein trauriges, aber leider zutreffendes Resumée.

Rikimer
23.06.2015, 01:00
Kastensystem.

Eins fuer Afrikaner und Muslime.

Das andere fuer den Rest.

-jmw-
23.06.2015, 08:10
Das dreigliederige Schulwesen stammt aus einer Zeit, als dem gewerblichen und technischen Mittelstand der einfache Volksschulabschluss nicht mehr ausreichte und die Realschule entstand, in der Realien unterricht wurden, also gehobenes praixorientiertes Wissen.
Die Technisierung und Verwissenschaftlichung der Entwicklungs-, Herstellungs- und Verteilungsprozesse hat seit dem nicht geendet, sie setzt sich fort und beschleunigt sich.
Daraus ergibt sich ein auch weiter steigender Bedarf an Facharbeitern nicht nur mittleren, sondern auch hohen und höchsten wissenschaftlich-technischen Niveaus.

Darum sollte das Schulwesen vier- bzw. fünfgliedrig sein.

1. Berufspraktisch, Abschluss entspricht Hauptschullabschluss,
2. berufsbildend, Abschluss entspricht Mittlerer Reife,
3. allgemeinbildend, Abschluss entspricht Fachhochschulreife und
4. akademisch, Abschluss entspricht Abitur vor der Öffnung des Gymnasiums für Kevins und Mandys.
5. ergänzend die Sonder- bzw. Förderschule.

Betriebswirte, Ingenieure, z.T. auch Naturwissenschaftler, Lehrkräfte für die Schularten 1-3 und 5 u.a. Berufe sollten an Fachhochschulen und Berufsakademien ausgebildet werden.
Die Akademieschulen bzw. der Zugang zur (zur Wissenschaft zurückgeführten) Universität wäre auf höchstens 10 Prozent eines Jahrgangs zu beschränken.

Valdyn
23.06.2015, 09:17
Es sollte dreigliedrig sein, aber für jede Schule sollte es ein Schwerpunkt geben:
Die Hauptschule für Kinder, die später einen handwerklichen Beruf erlernen.
Das Gymnasium für Kinder, die später studieren und einen entsprechenden Beruf erlernen.
Und die Realschule für Kinder, die später einen sonstigen Beruf erlernen.

Ahhhh ja. Und du glaubst, die Kinder wissen am Ende der 4. Klasse schon, was sie für einen Beruf ergreifen wollen? Oder entscheiden das dann die Eltern oder gar die Grundschullehrer?

Das grundsätzliche Konzept der Gesamtschule ist schon nicht so verkehrt.

Freiheitsbote
23.06.2015, 09:20
Ahhhh ja. Und du glaubst, die Kinder wissen am Ende der 4. Klasse schon, was sie für einen Beruf ergreifen wollen? Oder entscheiden das dann die Eltern oder gar die Grundschullehrer?

Die Grundschule sollte dazu dasein, festzustellen, welche Begabungen die Kinder haben.

Valdyn
23.06.2015, 09:23
Die Grundschule sollte dazu dasein, festzustellen, welche Begabungen die Kinder haben.

Das ist Quatsch. Kinder entwickeln sich. Man kann vielleicht bei den extrem guten und extrem schlechten Schülern eindeutige Prognosen treffen. Aber es gibt eben auch durchschnittliche Akademiker und durchschnittliche Handwerker. Bei dem Durchschnitt läßt sich nicht in 4 Grundschuljahren zuverlässig vorhersagen, wohin sich ein Kind entwickeln wird und welche Interessen es später hat.

Erika
23.06.2015, 09:33
Bis im Jahr 1964 war das Schulsystem in Deutschland zweigliedrig, man ging gemeinsam zur Volksschule und dann ging es nach der 10.Klasse in die Berufsausbildung oder weitere 3 Jahre auf das Gymnasium.

Die Reform des Bildungswesesns und deren perverse Idee kam aus Bayern, - sogar die US Alliierten haben diese Bildundspolitik kritisiert ..damal stört es keinen - weil es in der Bevölkerung kaum Zuwanderung gab und Vollbeschäftigung herschte.- so machte sich kein Mensch damals Gedanken darüber, welche Folgen ein selektives Schulssystem haben würde. Bayern wollte auch damit eine hohe Zahl an Beamtenstellen schaffen ( deren Pensionierung kommt uns in Kürze teuer zu stehen).

So konnte ein minderbegabter Mensch es schaffen ein Lehrer auf der Hauptschule zu werden und den Genuss der Ferien , gute Beamtenbesoldung und Pension zu bekommen.

Mit den ersten Privatisierungen in den späten 70er Jahren sowie der zunehmenden Zuwanderung in den späten 80er Jahren und der Veränderungen in der Wirtschaft nach 1989, kamen die ersten Probleme auf...deren Etnwicklung bis heute zu sehen ist, Hauptschule = Hartz IV Karriere...Realschule = prekäre befristete Beschäftigung....die Folge, die bürgerliche Schicht schickt mit Gewalt die Kinder auf die höhere Schule oder auf private Schulen , es entstand ein privater neuer Bildungsmarkt....- Damit aber nicht alle trotz Abitur ein Studium an der Universittät anstreben können wurde auch ende der 90er Jahre das NC (Numerus Clausus) erschaffen..damit eine reiche Oberschicht unter sich bleibt und es kaum Konkurenz gibt....darin sieht man mit welcher Verachtung uns die Eliten entgegen stehen, - Fachkräftemangel an Mediziner wird nicht mit besseren Arbeitsbedingungen und Studiervorraussetzungen geholfen, NEIN man sucht nach Zuwanderern aus Osteuropa und Indien, während viele Mediziner in Deutschland sich in der Schweiz und Norwegen nach gut bezahlten Stellen umschauen.

So sind Sie unsere Eliten !

Freiheitsbote
23.06.2015, 09:33
Das ist Quatsch. Kinder entwickeln sich. Man kann vielleicht bei den extrem guten und extrem schlechten Schülern eindeutige Prognosen treffen. Aber es gibt eben auch durchschnittliche Akademiker und durchschnittliche Handwerker. Bei dem Durchschnitt läßt sich nicht in 4 Grundschuljahren zuverlässig vorhersagen, wohin sich ein Kind entwickeln wird und welche Interessen es später hat.

Eine gewisse Grundtendenz lässt sich in vier Jahren durchaus feststellen.
Darauf müsste man dann auch mehr achten, um es entsprechend fördern zu können.

Chelsea
23.06.2015, 09:43
10 Jahre alle zusammen in einem Schulsystem mit Einteilung nach unterschiedlichen Stärken/Ansprüchen. Und auch mit der Möglichkeit, dass diejenigen, die akademisch schwächer sind schon die Möglichkeit haben sich über Kurse handwerklich oder technisch auszuprobieren und zu orientieren.
Dann ein weiteres 11. Jahr (akademisch und praktisch) für die, die heute einen Realschulabschluss machen. Und 2,5 - 3 weitere Jahre für Abiturienten (zwei akademische Jahre und dann eine Art Collegejahr zur weiteren Orientierung hinsichtlich des Studiums oder aber ein Auslandsschuljahr/Collegejahr).
So was in der Art fände ich gut.
Also: das aktuelle System komplett revolutionieren und auf Bedürfnisse der Schüler und Perpektiven im Berufsleben/Studium anpassen.

Pillefiz
23.06.2015, 09:48
10 Jahre alle zusammen in einem Schulsystem mit Einteilung nach unterschiedlichen Stärken/Ansprüchen. Und auch mit der Möglichkeit, dass diejenigen, die akademisch schwächer sind schon die Möglichkeit haben sich über Kurse handwerklich oder technisch auszuprobieren und zu orientieren.
Dann ein weiteres 11. Jahr (akademisch und praktisch) für die, die heute einen Realschulabschluss machen. Und 2,5 - 3 weitere Jahre für Abiturienten (zwei akademische Jahre und dann eine Art Collegejahr zur weiteren Orientierung hinsichtlich des Studiums oder aber ein Auslandsschuljahr/Collegejahr).
So was in der Art fände ich gut.
Also: das aktuelle System komplett revolutionieren und auf Bedürfnisse der Schüler und Perpektiven im Berufsleben/Studium anpassen.

dann sind die mit 21 Jahren erst mit der Schule fertig. Wann sollen die denn mal Geld verdienen?

DeRu
23.06.2015, 09:58
Ob jetzt ein zwei- oder dreigliedriges Schulsystem vorherrscht, ist meines Erachtens nach nicht entscheidend. Am Ende hängt es davon ab, ob man den Schülern tatsächliches Wissen und Können angeeignet hat. Dafür braucht man gute Lehrkräfte, welche auch tatsächlich über breit gefächerte Kompetenzen verfügen und Schüler ehrlich benoten. Dazu ein vernünftiger Lehrplan.
Und das Abi ist sowieso nichts wert (habe meines letztes Jahr gemacht), da dort beschissen wird, wo und wie es nur geht. Ich könnte dazu Bücher verfassen. :D

Chelsea
23.06.2015, 10:00
dann sind die mit 21 Jahren erst mit der Schule fertig. Wann sollen die denn mal Geld verdienen?
Nein. Nach 13 Jahren spätestens.
10 Jahre
10 Jahre + 1 oder
10 Jahre + 2,5 - 3 (= 13 Jahre - wie es bis vor G8 üblich war)

Sie sind dann 18-19 sofern sie Abitur machen. Dann Uni 3-6 Jahre und dann starten sie mit Mitte 20 ins Berufsleben. Finde ich früh genug. Die arbeiten dann noch so lange...

Pillefiz
23.06.2015, 10:11
Nein. Nach 13 Jahren spätestens.
10 Jahre
10 Jahre + 1 oder
10 Jahre + 2,5 - 3 (= 13 Jahre - wie es bis vor G8 üblich war)

Sie sind dann 18-19 sofern sie Abitur machen. Dann Uni 3-6 Jahre und dann starten sie mit Mitte 20 ins Berufsleben. Finde ich früh genug. Die arbeiten dann noch so lange...

13 Jahre Schule, mit 7 gestartet, evtl eine "Ehrenrunde" gedreht = Abitur mit 21. Bei 6 Jahren Uni sind sie fast 30, bis die auf eigenen Beinen stehen

Chelsea
23.06.2015, 10:37
13 Jahre Schule, mit 7 gestartet, evtl eine "Ehrenrunde" gedreht = Abitur mit 21. Bei 6 Jahren Uni sind sie fast 30, bis die auf eigenen Beinen stehen

Du legst also die zugrunde, die schon 7 bei Einschulung sind, sitzenbleiben und sehr lange studieren. Okay. Die gibt es auch, so wie es auch die typisch ewig Studierenden gibt, die auch mit 35 noch nicht fertig sind und nicht wissen, was danach kommen soll.
Aber ich denke, locker die Hälfte der Kinder sind bei Einschulung 6. Die meisten drehen keine Ehrenrunde. Und wenn die dann gleich nach dem Abi an die Uni gehen, haben die mit 22/23 Jahren ihren Bachelor in der Tasche und starten dann ins Berufsleben oder sie setzen den Master obendrauf und haben ihren ersten Job mit ca. 25.
Das Äquivalent zu den Hauptschülern würde mit 16/17 auf den Arbeitsmarkt kommen, die nächsten mit 17/18.
Passt für mich.
Wenn ein gewisser Prozentsatz davon dann 1-2 Jahre älter ist, finde ich das nicht schlimm.
Wichtig ist, dass sie was drauf haben, wenn sie anfangen zu arbeiten und dass sie für den Arbeitsmarkt brauchbar sind. Dürfte im Sinne aller Beteiligten sein

Schlummifix
23.06.2015, 10:49
Es gibt wichtigere Dinge.
Als jemand, der ein extrem gutes Abi gemacht hat, erlaube ich mir dazu eine Meinung.

Ein Beispiel, Thomas Alva Edison flog von der Schule, weil er als zu dumm galt. Bekam dann Privatunterricht von seiner Mutter.
Mag zwar eine Ausnahme sein, aber ich halte vieles, was an der Schule gelehrt wird, für Unsinn oder minderwertig.
Die Schule bringt auch keine Genies hervor, sondern nur Massenware.
Wer möchte, dass seine Kinder wirklich herausragend lernen, muss anders an die Sache herangehen.

Chelsea
23.06.2015, 10:57
Es gibt wichtigere Dinge.
Als jemand, der ein extrem gutes Abi gemacht hat, erlaube ich mir dazu eine Meinung.

Ein Beispiel, Thomas Alva Edison flog von der Schule, weil er als zu dumm galt. Bekam dann Privatunterricht von seiner Mutter.
Mag zwar eine Ausnahme sein, aber ich halte vieles, was an der Schule gelehrt wird, für Unsinn oder minderwertig.
Die Schule bringt auch keine Genies hervor, sondern nur Massenware.
Wer möchte, dass seine Kinder wirklich herausragend lernen, muss anders an die Sache herangehen.

Die Schule soll nicht Herausragendes lehren sondern den Schülern einen Grundstock an Bildung mitgeben, der sie befähigt, darauf ihre weiter Ausbildung und ihren beruflichen Werdegang aufzubauen.
Wer Herausragendes lernen will, kann sich abseits der Schule in seinem Interessensgebiet selbst weiterbilden oder sich dafür einen privaten Tutor nehmen

Pillefiz
23.06.2015, 11:04
Die Schule soll nicht Herausragendes lehren sondern den Schülern einen Grundstock an Bildung mitgeben, der sie befähigt, darauf ihre weiter Ausbildung und ihren beruflichen Werdegang aufzubauen.
Wer Herausragendes lernen will, kann sich abseits der Schule in seinem Interessensgebiet selbst weiterbilden oder sich dafür einen privaten Tutor nehmen

warum eigentlich? Nach meiner Ansicht sind 10 Jahre Grundstock einfach zu viel, es wird zu viel gelehrt, was niemand mehr braucht. Wer Bäcker werden will, muss sich nicht mit Integralrechnung rumschlagen

Valdyn
23.06.2015, 11:07
warum eigentlich? Nach meiner Ansicht sind 10 Jahre Grundstock einfach zu viel, es wird zu viel gelehrt, was niemand mehr braucht. Wer Bäcker werden will, muss sich nicht mit Integralrechnung rumschlagen

Man weiß eben vorher nicht, was gebraucht werden kann und was nicht. Und die Kinder wissen das am allerwenigsten. Man könnte konsequenterweise so ganze Fächer in Frage stellen. Wozu braucht ein Einzelhandelskaufmann Biologie, Physik, Chemie, Sport....eigentlich muß der doch nur halbwegs gut seine Muttersprache sprechen und rechnen können...

Und das was er dafür braucht lernt er vielleicht in 2 Jahren. Also kann er mit 14 im Laden stehen. Auch wenn er das gar nicht will weil er auch gar nicht weiß was er will weil er nie etwas kennengelernt hat. Zurück zu den Wurzeln also.

Und darüber hinaus sollte Schule meiner Ansicht nach auch trotzdem noch allgemeinbilden. Selbst wenn es nicht gebraucht wird.

Pillefiz
23.06.2015, 11:10
Man weiß eben vorher nicht, was gebraucht werden kann und was nicht. Und die Kinder wissen das am allerwenigsten. Man könnte konsequenterweise so ganze Fächer in Frage stellen. Wozu braucht ein Einzelhandelskaufmann Biologie, Physik, Chemie, Sport....eigentlich muß der doch nur halbwegs gut seine Muttersprache sprechen und rechnen können...

eben, mehr als Grundkenntnisse braucht niemand, bei dem es nur zum Verkäufer reicht. Ich wäre mehr für Gruppen, in denen die Kinder nach ihren Talenten gefördert und unterrichtet werden, meinetwegen nach der 6. Klasse

Valdyn
23.06.2015, 11:12
eben, mehr als Grundkenntnisse braucht niemand, bei dem es nur zum Verkäufer reicht. Ich wäre mehr für Gruppen, in denen die Kinder nach ihren Talenten gefördert und unterrichtet werden, meinetwegen nach der 6. Klasse

Das ist nicht mein Menschenbild.

Menschen entwickeln sich. Kinder am allerstärksten. Niemand kann sagen, was aus ihnen mal wird. Und die Kinder selber schon gar nicht.

Chelsea
23.06.2015, 11:15
warum eigentlich? Nach meiner Ansicht sind 10 Jahre Grundstock einfach zu viel, es wird zu viel gelehrt, was niemand mehr braucht. Wer Bäcker werden will, muss sich nicht mit Integralrechnung rumschlagen

Der Lehrplan sollte in der Tat mal entstaubt und auf Praxisrelevanz getestet werden.
Im Großen und Ganzen wird es schon so sein, dass man in diesen Jahren ein Grundgerüst über Bereiche Biologie, Geographie, Geschichte, Sozialkunde, Physik, Chemie, Englisch, Französisch... mitbekommt. Auch dass man in Deutsch gewisse Lektüre durchnimmt, finde ich gut.
Aber gerade in Mathe verstehe ich auch nicht, warum es oft so praxisfremd zugeht. Mit der höheren Mathemathik sollten sich die Unis in entsprechenden Studiengängen befassen. In der Schule sollte man zusehen, dass die Schüler lernen zu rechnen. Grundrechenarten, Dreisatz, Prozentrechnen beherrschen und in der Lage sind die Maße eines Raumes zu berechnen .... also alles Dinge, die man im Alltag auch tatsächlich braucht. Ich war nie gut in Mathe aber ich kann durchaus alles was ich so brauche im Leben ausrechnen. Wenn ich manchmal aber junge Leute sehe, die einfachstes Kopfrechnen nicht beherrschen und die einen ansehen wie ein Fragezeichen wenn man ihnen sagt, sie sollen 15% von einer Summe abziehen .... dann denke ich, da läuft was falsch im Unterricht.

Pillefiz
23.06.2015, 11:15
Das ist nicht mein Menschenbild.

Menschen entwickeln sich. Kinder am allerstärksten. Niemand kann sagen, was aus ihnen mal wird. Und die Kinder selber schon gar nicht.

man könnte sie damit in der Entwicklung unterstützen und ihnen bei der Berufsfindung helfen. So wie es jetzt läuft, wissen die mit 20 noch nicht, was sie mal werden wollen

Chelsea
23.06.2015, 11:20
Das ist nicht mein Menschenbild.

Menschen entwickeln sich. Kinder am allerstärksten. Niemand kann sagen, was aus ihnen mal wird. Und die Kinder selber schon gar nicht.

Ja, sehe ich auch so. Ich fände es gut, wenn Schulen - so wie in anderen Ländern - mehr praxisrelevante Kurse anbieten würden, so dass die Kinder sich ausprobieren und Talente erkennen können. Aber das sollte zusätzlich zum normalen Unterricht angeboten werden. In erster Linie gilt es, allen Schülern ein Grundgerüst von Wissen und Bildung mitzugeben auf den weiteren Weg.
Und vertiefen kann man seine Talente und Interessen dann in seiner Freizeit oder aber im Rahmen einer Ausbildung oder eines Studiums.

Von diesen experimentellen Schulen, die auf dieses Grundgerüst mehr und mehr verzichten, halte ich daher nichts.
"Singen und Klatschen" kann man auch zu Hause üben oder im nicht verpflichtenden Nachmittagskurs.

Chelsea
23.06.2015, 11:23
man könnte sie damit in der Entwicklung unterstützen und ihnen bei der Berufsfindung helfen. So wie es jetzt läuft, wissen die mit 20 noch nicht, was sie mal werden wollen

Sie werden dann immerhin eine grobe Richtung haben und daraufhin studieren oder eine Lehre machen. Und falls sie merken, dass das nicht passt, können sie sich immer noch umorientieren. Ich bin auch nicht bei dem geblieben, was ich mit 19 begonnen habe.

Valdyn
23.06.2015, 11:25
Der Lehrplan sollte in der Tat mal entstaubt und auf Praxisrelevanz getestet werden.
Im Großen und Ganzen wird es schon so sein, dass man in diesen Jahren ein Grundgerüst über Bereiche Biologie, Geographie, Geschichte, Sozialkunde, Physik, Chemie, Englisch, Französisch... mitbekommt. Auch dass man in Deutsch gewisse Lektüre durchnimmt, finde ich gut.
Aber gerade in Mathe verstehe ich auch nicht, warum es oft so praxisfremd zugeht. Mit der höheren Mathemathik sollten sich die Unis in entsprechenden Studiengängen befassen. In der Schule sollte man zusehen, dass die Schüler lernen zu rechnen. Grundrechenarten, Dreisatz, Prozentrechnen beherrschen und in der Lage sind die Maße eines Raumes zu berechnen .... also alles Dinge, die man im Alltag auch tatsächlich braucht. Ich war nie gut in Mathe aber ich kann durchaus alles was ich so brauche im Leben ausrechnen. Wenn ich manchmal aber junge Leute sehe, die mit einfachstes Kopfrechnen nicht beherrschen und die einen ansehen wie ein Fragezeichen wenn man ihnen sagt, sie sollen 15% von einer Summe abziehen .... dann denke ich, da läuft was falsch im Unterricht.

Im Studium ist dafür meistens keine Zeit und wird nur kurz angerissen oder man kann das in extra Kursen nachholen. Aber Leute, die da die Grundkenntnisse der sog. höheren Mathematik nicht draufhaben, haben es ungleich schwerer in den entsprechenden naturwissenschaftlichen Fächern. Man kommt in den regulären Fächern dann nämlich schlicht nicht mit weil man das ohne Kenntnisse nicht nachvollziehen kann.

Chelsea
23.06.2015, 11:46
Im Studium ist dafür meistens keine Zeit und wird nur kurz angerissen oder man kann das in extra Kursen nachholen. Aber Leute, die da die Grundkenntnisse der sog. höheren Mathematik nicht draufhaben, haben es ungleich schwerer in den entsprechenden naturwissenschaftlichen Fächern. Man kommt in den regulären Fächern dann nämlich schlicht nicht mit weil man das ohne Kenntnisse nicht nachvollziehen kann.
Wer nach der 10. Klasse seinen Leistungskurs auf Mathematik legt, wird ja entsprechend vorbereitet werden auf höhere Mathematik.
Aber erst mal bringen Pi und Wurzeln und Integralrechnen nichts, wenn die Kids nicht mal flott im Kopf 3,24 von 24,67 abziehen können oder einen Dreisatz zustande bringen. Das elementare muss sitzen bevor man sich in die Höhen aufschwingt.

Lilly
23.06.2015, 11:50
Da das Abitur demnächst eh verschenkt wird, ist es wurscht, ob die Hauptschule überlebt. Die Aussagekraft von Schulabschlüssen hinsichtlich tatsächlich erbrachter Leistungen ist im ständigen Schwinden begriffen.

Genau so ist es. Nicht mehr lange und das Abiturzeugnis wird gleich mit in die Schultüte gelegt. Fragt sich nur, was so ein Abschluss in Zukunft noch für einen Wert hat. Es sind ja viele heutige Abiturienten schon zum Fremschämen, beispielsweise was die Rechtschreibung, aber auch was die Allgemeinbildung angeht.

Ich bin für die Beibehaltung des dreistufigen Schulsystems, allerdings der Schulwechsel für alle erst nach der 6. Klasse, das Gymnasium dafür wieder neunstufig.

Chelsea
23.06.2015, 12:06
Ich bin für die Beibehaltung des dreistufigen Schulsystems, allerdings der Schulwechsel für alle erst nach der 6. Klasse, das Gymnasium dafür wieder neunstufig.

Fände ich auch besser als die aktuelle Version

Mr. BIG
23.06.2015, 12:11
Genau so ist es. Nicht mehr lange und das Abiturzeugnis wird gleich mit in die Schultüte gelegt. Fragt sich nur, was so ein Abschluss in Zukunft noch für einen Wert hat. Es sind ja viele heutige Abiturienten schon zum Fremschämen, beispielsweise was die Rechtschreibung, aber auch was die Allgemeinbildung angeht.

Ich bin für die Beibehaltung des dreistufigen Schulsystems, allerdings der Schulwechsel für alle erst nach der 6. Klasse, das Gymnasium dafür wieder neunstufig.

Mitunter schreibt Lilly auch Gescheites.:auro:

Andreas63
23.06.2015, 20:30
Genau so ist es. Nicht mehr lange und das Abiturzeugnis wird gleich mit in die Schultüte gelegt. Fragt sich nur, was so ein Abschluss in Zukunft noch für einen Wert hat. Es sind ja viele heutige Abiturienten schon zum Fremschämen, beispielsweise was die Rechtschreibung, aber auch was die Allgemeinbildung angeht.

Ich bin für die Beibehaltung des dreistufigen Schulsystems, allerdings der Schulwechsel für alle erst nach der 6. Klasse, das Gymnasium dafür wieder neunstufig.
Ja, so wäre das in Ordnung. Eine Gesamtschule wird niemanden gerecht, da entgegen aller sozialistischen Theorien die Menschen eben nicht gleich sind.

-jmw-
24.06.2015, 17:50
Letztlich soll und muss das eh der Markt entscheiden.

opppa
25.06.2015, 07:55
Letztlich soll und muss das eh der Markt entscheiden.

Der Markt entscheidet da gar nix!

Alle Eltern versuchen, ihre Brut bei der höchstmöglichen Schule unterzubringen, und die (politisch festgesetzten) Kapazitäten der Schulen begrenzen die Aufnahmezahlen von Gymnasien und Gesamtschulen.

Der Bodensatz (von wenigen Ausnahmen abgesehen) findet sich dann an der Hauptschule wieder (und muß türkisch und/oder arabisch lernen) und muß sich der kulturverbessernden Übermacht ergeben.

:kk:

Und wenn es nach der Schule darum geht, eine Lehrstelle zu ergattern, bleibt eben alles, was keinen höheren Abschluß hat, auf der Strecke.

:fuck:

-jmw-
25.06.2015, 08:00
In einem nichtmarktlichen Schulsystem entscheidet also der Markt nicht? Famose Erkenntnis! :)


Der Markt entscheidet da gar nix!

Alle Eltern versuchen, ihre Brut bei der höchstmöglichen Schule unterzubringen, und die (politisch festgesetzten) Kapazitäten der Schulen begrenzen die Aufnahmezahlen von Gymnasien und Gesamtschulen.

Der Bodensatz (von wenigen Ausnahmen abgesehen) findet sich dann an der Hauptschule wieder (und muß türkisch und/oder arabisch lernen) und muß sich der kulturverbessernden Übermacht ergeben.

:kk:

Und wenn es nach der Schule darum geht, eine Lehrstelle zu ergattern, bleibt eben alles, was keinen höheren Abschluß hat, auf der Strecke.

:fuck: