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Vollständige Version anzeigen : 450 Euro-Job



Spekulatius
18.06.2015, 20:46
Lohnt sich ein 450 Euro-Job noch in Zeiten des Mindestlohns?

Ich würde sagen, eher problematisch in Betracht dessen, dass man nur max. 52,94 Std monatlich beschäftigt werden kann. Das bedeutet bei 22 bzw. 23 Arbeitstagen im Monat eine tägliche Beschäftigung von etwa 2,4 Stunden pro Tag und 12 Stunden in der Woche.

Rumburak
18.06.2015, 20:55
Merkwürdige Frage.

Spekulatius
18.06.2015, 21:01
Warum?

Rumburak
18.06.2015, 21:04
Warum?

Früher 450 Euro und jetzt 450 Euro. Was soll daran jetzt nachteilig sein, wo man doch dabei sogar mehr Freizeit hat?

Spekulatius
18.06.2015, 21:13
Früher 450 Euro und jetzt 450 Euro. Was soll daran jetzt nachteilig sein, wo man doch dabei sogar mehr Freizeit hat?

Ich finde, der 450 Euro-Job hat an Attraktivität seitens des Arbeitgebers verloren, da er seine Beschäftigten nicht mehr so lange wie früher beschäftigen kann.

Für den Arbeitnehmer ist es natürlich, so wie sie darauf angespielt haben, positiv.

Ich denke halt, dass die 450 Euro-Jobs in einigen Jahren politisch infrage gestellt werden könnten, sowie es 2013 schon mal von Grünen im Wahlkampf geschehen war.

Hay
18.06.2015, 21:26
Lohnt sich ein 450 Euro-Job noch in Zeiten des Mindestlohns?

Ich würde sagen, eher problematisch in Betracht dessen, dass man nur max. 52,94 Std monatlich beschäftigt werden kann. Das bedeutet bei 22 bzw. 23 Arbeitstagen im Monat eine tägliche Beschäftigung von etwa 2,4 Stunden pro Tag und 12 Stunden in der Woche.

Warum soll sich ein solcher Job nicht lohnen? Manche Familie hält sich mit einem solchen Zusatzjob über Wasser, mancher Geringverdiener kann sich auf diese Weise noch ein Zubrot verschaffen. Dieser Verdienst ist schließlich steuerfrei und sozialabgabenbefreit, zumindest, wenn man freiwillig auf die Renteneinzahlungen auf diesen Verdienst verzichtet.

Mal ein Rechenbeispiel: Eine zuverdienende Ehefrau müßte, um 450,-- Euro im Monat auf Steuerklasse V netto verdienen zu können, die doppelte Arbeitsleistung an den Tag legen. Mit Kindern kaum noch machbar und vor allem nicht rentabel.

konfutse
19.06.2015, 10:51
Ist doch egal wie es sich nennt: Ob Minijob (bis 450 Euro), Midijob (bis 800 Euro) oder einfach nur Job - Arbeitsverhältnisse von fast Null Lohn bis unbegrenzt nach oben wird es immer geben. Der Vorteil des Minijobs besteht für AG im geringeren Verwaltungsaufwand und das hat sich mit der Erhöhung auf 450 Euro nicht geändert.

Wer sagt eigentlich, dass man bei einem Minijob 5 Tage die Woche beschäftigt ist und dabei 450 Euro Lohn bekommt? Das ist eine völlig falsche Annahme. Viele arbeiten in Minijobs nur tageweise und unregelmäßig und bekommen dafür auch nicht die Höchstgrenze gezahlt.

Spekulatius
19.06.2015, 13:56
Folgende Überlegung: Der Mindestlohn könnte in den nächsten Jahren bis auf 10 Euro steigen.Das würde die Konsequenz nach sich ziehen, dass man den Minijobber für 45 Stunden beschäftigen kann.

Meiner Meinung nach wird der in den kommenden Jahren steigende Mindestlohn in immer verstärkenden Maße dazu führen, dass die Arbeitgeber in immer stärker Maße über die mögliche monatliche Stundenzahl beschäftigen wird, da die Attraktivität, einen Minijobber zu beschäftigen nachlässt. Dieser Aspekt ist unseren politisch Verantwortlichen und Wirtschaftsverbänden bzw. Arbeitgebern natürlich bewusst, da dass System durch die Einführung des Mindestlohnes eindeutiger geworden ist. Daher befürchte ich, dass es verstärkt zu einer Beschäftigung mit illegalem Touch kommen wird. Das bedeutet, dass der Minijobber über die Arbeitszeit, die durch den Mindestlohn monatlich möglich ist, arbeiten muss damit er seinen Job behalten kann. Das bedeutet de facto: Ausbeutung des 450 Euro Jobbers.

Stärkere linksorientierte Politik (massiver steigender Mindestlohn) führt dazu, das rechts (Wirtschaftsverbände) dies für ihre Zwecke im Falle des 450 Euro-Jobbers nutzen.

Ruepel
19.06.2015, 15:29
Lohnt sich ein 450 Euro-Job noch in Zeiten des Mindestlohns?

Ich würde sagen, eher problematisch in Betracht dessen, dass man nur max. 52,94 Std monatlich beschäftigt werden kann. Das bedeutet bei 22 bzw. 23 Arbeitstagen im Monat eine tägliche Beschäftigung von etwa 2,4 Stunden pro Tag und 12 Stunden in der Woche.

Wenn du sechs davon hast,ja!

Hay
19.06.2015, 15:46
Folgende Überlegung: Der Mindestlohn könnte in den nächsten Jahren bis auf 10 Euro steigen.Das würde die Konsequenz nach sich ziehen, dass man den Minijobber für 45 Stunden beschäftigen kann.

Meiner Meinung nach wird der in den kommenden Jahren steigende Mindestlohn in immer verstärkenden Maße dazu führen, dass die Arbeitgeber in immer stärker Maße über die mögliche monatliche Stundenzahl beschäftigen wird, da die Attraktivität, einen Minijobber zu beschäftigen nachlässt. Dieser Aspekt ist unseren politisch Verantwortlichen und Wirtschaftsverbänden bzw. Arbeitgebern natürlich bewusst, da dass System durch die Einführung des Mindestlohnes eindeutiger geworden ist. Daher befürchte ich, dass es verstärkt zu einer Beschäftigung mit illegalem Touch kommen wird. Das bedeutet, dass der Minijobber über die Arbeitszeit, die durch den Mindestlohn monatlich möglich ist, arbeiten muss damit er seinen Job behalten kann. Das bedeutet de facto: Ausbeutung des 450 Euro Jobbers.

Stärkere linksorientierte Politik (massiver steigender Mindestlohn) führt dazu, das rechts (Wirtschaftsverbände) dies für ihre Zwecke im Falle des 450 Euro-Jobbers nutzen.

Bist du ein regierungsnahe Person, die eruiert, wie die Stimmung im Volke ist? 450,-- Euro Jobs sind grundsätzlich steuer- und abgabenfrei. Sie lohnen sich also auf jeden Fall.

Sollte eine erwerbstätige Person neben ihrer Vollzeittätigkeit noch einen weiteren Zuverdienst anstreben, wäre der auf Steuerklasse VI zu versteuern und Sozialabgaben würden fällig. Dazu noch die Progression. Derjenige müßte ganz stark aufpassen, daß sein Zuverdienst nicht ein klares Minus beduetet.

Sollte eine Hausfrau und Mutter neben ihrer Kindererziehung noch einen Job anstreben wollen, in dem sie in möglichst geringer Zeit ein wenig Geld dazuverdienen kann oder muß, so ist ein 450,-- Euro Job genau richtig. Im anderen Fall müßte sie ihren Zuverdienst nämlich auf Steuerklasse V versteuern und Sozialabgaben abführen. Sie müßte dann, um 450,-- Euro netto zu verdienen (bei angenommenen 10,-- Euro die Stunde) ca. 700 Euro im Monat verdienen, macht damit 70 Stunden im Monat. Verdient sie per Minijob, muß sie bei gleichem Stundenlohn aber nur 45 Stunden im Monat arbeiten. Klarer Vorteil, oder?


Würde sie aber nach wie vor nur 45 Stunden im Monat arbeiten und damit 450,-- Euro verdienen, diese brutto auf Steuerklasse V versteuern und Abgaben zahlen, hätte sie nur ein wenig mehr als 300,-- Euro.

Apropos: Jemand, der neben seinem Job noch einen Nebenverdienst anstrebt und diesen, weil es keine Möglichkeit des steuerfreien Zuverdienstes gibt, auf Steuerklasse VI versteuern müssen (die Progression, die ihn Kopf und Kragen kosten kann, habe ich natürlich nicht berücksichtigt), behielte er von den angenommenen 450,-- Euro noch weniger als die Ehefrau mit Nebenverdienst. Es blieben genau 300,-- Euro übrig. Bei der Jahressteuerrechnung kann es natürlich zu einer Nachbesteuerung durch die Progression kommen. Je mehr er nebenbei verdient, desto ungünstiger die Gesamtrechnung.

Noch eine Personengruppe, die das starke Nachsehen hätte, fielen die 450,--Euro-Jobs weg: Die Rentner. Immer mehr Rentner sind inzwischen durch die sinkenden Renten, die steigende Besteuerung und die Abgaben auf die Rente, wie auch durch die Besteuerung der Betriebsrenten darauf angewiesen, weiter zu arbeiten. Die müßten, obwohl die Kräfte schwinden, dann noch ordentlich ranklotzen, um netto einen Verdienst zu erzielen, der dem Netto eines 450,-- Euro Jobs entspricht. Nicht zu vergessen, daß viele Rentner gar nicht mehr als 450,-- Euro verdienen dürfen, ob nun brutto oder netto.

Übrigens, lieber Spekulatius, verdienen viele Minijobber 10,-- Euro die Stunde, manche sogar 20,-- Euro. Ob dadurch die Attraktivität für die Arbeitgeber nachläßt, mußt du schon diesen überlassen. Die Marktwirtschaft wird es regeln. Wenn es der Sozialismus regelt, geht es auf jeden Fall immer daneben. Dann wird niemand reicher - außer den Genossen und ihren Freunden natürlich - aber viele ärmer.

Hay
19.06.2015, 15:50
Ist doch egal wie es sich nennt: Ob Minijob (bis 450 Euro), Midijob (bis 800 Euro) oder einfach nur Job - Arbeitsverhältnisse von fast Null Lohn bis unbegrenzt nach oben wird es immer geben. Der Vorteil des Minijobs besteht für AG im geringeren Verwaltungsaufwand und das hat sich mit der Erhöhung auf 450 Euro nicht geändert.

Wer sagt eigentlich, dass man bei einem Minijob 5 Tage die Woche beschäftigt ist und dabei 450 Euro Lohn bekommt? Das ist eine völlig falsche Annahme. Viele arbeiten in Minijobs nur tageweise und unregelmäßig und bekommen dafür auch nicht die Höchstgrenze gezahlt.


Richtig. Es sind ein paar Stunden die Woche und genau das macht die Jobs so interessant für dazuverdienende Ehefrauen und Mütter, für Arbeitnehmer, die einen Nebenjob suchen und für Rentner, die sich ihre Rente aufbessern müssen.

Spekulatius
19.06.2015, 16:09
Bist du ein regierungsnahe Person, die eruiert, wie die Stimmung im Volke ist?

Nein, mir war lediglich aufgefallen, wie eventuelles künftiges linksorientiertes Regierungsbündnis von den Arbeitgebern ausgenutzt werden könnte.

Hay
19.06.2015, 17:19
Nein, mir war lediglich aufgefallen, wie eventuelles künftiges linksorientiertes Regierungsbündnis von den Arbeitgebern ausgenutzt werden könnte.

Da man die Arbeitnehmer, die Rentner und die Familien durch die Steuer- und Abgabenpolitik, durch die Preiserhöhungen, die sinkenden Löhne, die abgesenkten Renten, ebenfalls mit erhöhter Abgabenlast, an den Rand ihrer Leistungsfähigkeit gebracht hat, sind diese 450,-- Euro Jobs ein kleiner Ausweg, um etwas dazuzuverdienen, wo es früher nicht nötig war und um den Steuerabschlägen und den immer weiter steigenden Sozialabgaben zu entgehen. Gäbe es die 450,-- Euro Jobs nicht, sähe es in weiten Teilen der Bevölkerung ziemlich düster aus.

hthor
19.06.2015, 17:24
Ich finde, der 450 Euro-Job hat an Attraktivität seitens des Arbeitgebers verloren, da er seine Beschäftigten nicht mehr so lange wie früher beschäftigen kann.

Für den Arbeitnehmer ist es natürlich, so wie sie darauf angespielt haben, positiv.

Ich denke halt, dass die 450 Euro-Jobs in einigen Jahren politisch infrage gestellt werden könnten, sowie es 2013 schon mal von Grünen im Wahlkampf geschehen war.

Für gewisse Nebenjobs ist es immer noch interessant auch für Arbeitgeber 450 Euro Jobber zu beschäftigen, sei es eine Reinigungskraft, Haushaltshilfe, Bürohilfe ec.
Ich denke schon, das es sich auch für Arbeitnehmer lohnt, allerdings sicherlich nicht bei einem Stundensatz von 5 Euro.

konfutse
20.06.2015, 18:38
Richtig. Es sind ein paar Stunden die Woche und genau das macht die Jobs so interessant für dazuverdienende Ehefrauen und Mütter, für Arbeitnehmer, die einen Nebenjob suchen und für Rentner, die sich ihre Rente aufbessern müssen.
Das auch, aber für so manchen ist es die einzige Möglichkeit der bezahlten Arbeit und diejenigen wollen wenigstens die 450 Euro ausreizen.

Hay
20.06.2015, 19:22
Das auch, aber für so manchen ist es die einzige Möglichkeit der bezahlten Arbeit und diejenigen wollen wenigstens die 450 Euro ausreizen.

Es gibt in der derzeitigen Lage keinen Grund, die 450,-- Euro Jobs abzuschaffen. Die Folgen würden den Regierenden sonst um die Ohren fliegen, zuviele Menschen aus vielen gesellschaftlichen Schichten sind derzeit auf diese Jobs angewiesen.

Andreas63
21.06.2015, 09:29
Wenn du sechs davon hast,ja!
Du bist aber bescheiden :))