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Vollständige Version anzeigen : Lieber Unternehmer . . .



Der Gerechte
29.11.2005, 17:46
Sehr geehrter deutscher Unternehmer !
In großer Sorge um das Wohl und die Zukunft Deutschlands appelieren wir heute an Sie !
Nehmen Sie endlich Ihre patriotische Verantwortung wahr .
Zieren Sie sich nicht länger und machen Sie von den beschlossenen Steuererleichterungen für deutsche Unternehmen Gebrauch . Sie brauchen wirklich keine
falsche Zurückhaltung üben . Das deutsche Volk hat schon zu allen Zeiten gerne Opfer
für Sie gebracht und bringt sie auch weiterhin - selbstverständlich ohne Erwartung irgendeiner Gegenleistung .
Wir sind ein freies Land . Niemand braucht sich in Deutschland für seinen Reichtum und sein Vermögen zu schämen .Die Bundeskanzlerin bittet Sie daher inständig : Greifen Sie zu und bedienen sie sich . Nichts würde die Bundesregierung mehr erfreuen , Unternehmer und Wirtschaftsverbände glücklich zu machen . Dafür wurden wir schließlich gewählt .
Beiliegend erhalten Sie von uns auch Ihre persönliche "Steuer-Retour-Card", die es Ihnen ab sofort ermöglicht , in unserem Land ohne Steuern einzukaufen .

Für das Wohl Deutschlands !

Die Bundesregierung

Jodlerkönig
29.11.2005, 17:51
Sehr geehrter deutscher Unternehmer !
In großer Sorge um das Wohl und die Zukunft Deutschlands appelieren wir heute an Sie !
Nehmen Sie endlich Ihre patriotische Verantwortung wahr .
Zieren Sie sich nicht länger und machen Sie von den beschlossenen Steuererleichterungen für deutsche Unternehmen Gebrauch . Sie brauchen wirklich keine
falsche Zurückhaltung üben . Das deutsche Volk hat schon zu allen Zeiten gerne Opfer
für Sie gebracht und bringt sie auch weiterhin - selbstverständlich ohne Erwartung irgendeiner Gegenleistung .
Wir sind ein freies Land . Niemand braucht sich in Deutschland für seinen Reichtum und sein Vermögen zu schämen .Die Bundeskanzlerin bittet Sie daher inständig : Greifen Sie zu und bedienen sie sich . Nichts würde die Bundesregierung mehr erfreuen , Unternehmer und Wirtschaftsverbände glücklich zu machen . Dafür wurden wir schließlich gewählt .
Beiliegend erhalten Sie von uns auch Ihre persönliche "Steuer-Retour-Card", die es Ihnen ab sofort ermöglicht , in unserem Land ohne Steuern einzukaufen .

Für das Wohl Deutschlands !

Die Bundesregierung


damit meinst du wohl nicht klein und kleinstunternehmen! wenn doch....hast du relativ wenig einblick!

malnachdenken
29.11.2005, 17:51
und nun?

die unternehmen haben erkannt, dass es weltweit besser funktioniert, als lokal gebunden. das schmeckt vielen "nationalen" nicht, ist aber nunmal so. willkommen in der gegenwart.

Kenshin-Himura
29.11.2005, 17:55
Wir sind ein freies Land . Niemand braucht sich in Deutschland für seinen Reichtum und sein Vermögen zu schämen .

Leider doch. Daher geht ja auch alles den Bach runter.

WALDSCHRAT
29.11.2005, 18:05
Solange ich eine Mark/Euro bei irgendeinem Modell besser verzinst bekomme, als vor den Deutschen Steuern und den Gewerkschaften, weiß ich, was ich tue.

:)

Henning

WALDSCHRAT
29.11.2005, 18:11
Nachschlag auch hier:

Wieso sollte ich auf eine bessere Eigenkapitalrendite verzichten, weil mir Merkel -vorher Schröder- zusagten, ein besserer Deutscher zu sein? Für wen denn eigentlich???

Guckt Euch doch mal um, wer in Gelsenkirchen und Duisburg haust?

Für DIESE "Deutschen" gibt es vom mir keinen einzigen Cent mehr!!!

Henning

malnachdenken
29.11.2005, 18:13
Guckt Euch doch mal um, wer in Gelsenkirchen und Duisburg haust?
wer haust denn da?



Für DIESE "Deutschen" gibt es vom mir keinen einzigen Cent mehr!!!


und wie machst du das? auswandern?

WALDSCHRAT
29.11.2005, 18:35
Nun, z. Zt. lebe ich noch unterhalb von SL und komme für meine Familie finanziell noch auf.

Die "Türkenquote" ist hier noch überschaubar, und ich sehe, was das Amt mit meinen eingezahlten Euronen veranstaltet. Sollte es so bleiben, bleibe ich Anwohner des Ortes. So nicht, werde ich mit meiner Familie wegziehen. Wahrscheinlich in die Schweiz!

Gruß

Henning

JosephBlücher
29.11.2005, 19:38
Nun, z. Zt. lebe ich noch unterhalb von SL und komme für meine Familie finanziell noch auf.

Die "Türkenquote" ist hier noch überschaubar, und ich sehe, was das Amt mit meinen eingezahlten Euronen veranstaltet. Sollte es so bleiben, bleibe ich Anwohner des Ortes. So nicht, werde ich mit meiner Familie wegziehen. Wahrscheinlich in die Schweiz!

Gruß

Henning
Wenn die dich überhaupt haben wollen! :))

Don
29.11.2005, 20:32
Welch Gegackere! :rolleyes:

Jede Firma wird gegründet und betrieben mit dem Zweck, Profit ( welch böses, böses Wort, bäh) zu erwirtschaften.
Stimmt a) die Idee und die Umsetzung, b) lassen sich Produkte, Leistungen etc. absetzen, wird der Unternehmer oder das Unternehmen ( für die Linksrandständigen: ist NICHT immer identisch) reinvestieren und Arbeitsplätze oder mehr Arbeitsplätze schaffen (Arbeitsplätze bedingen IMMER Investitionen, das Schaffen derselben funktioniert ohne Profit nicht)
Also an die Appelierer, in ganz simplen Worten: in wirtschaftlichen Belangen weniger Staat und mehr Freiheit.
Hingegen habe ich andere gesellschaftliche Bereiche im Sinn, welchen mehr staatliche Autorität nicht eben abträglich wäre.

Crystal
29.11.2005, 20:42
Jeder ist für das verantwortlich, was er tut.

Das ist grundsätzlich richtig, mit Ausnahme Deutschlands!
In Deutschland sind grundsätzlich immer die "anderen" für "alles" verantwortlich.
Wer diese "anderen" sind, oder sein sollen, darüber streitet man sich in Deutschland schon seit Jahrzehnten! Und das Ergebnis dürfte auch einem jeden Deutschen inzwischen bekannt sein.

Anstatt sich mit der Zukunft zu beschäftigen, betreibt man in Deutschland viel lieber Vergangenheitsbewältigung.

malnachdenken
30.11.2005, 07:02
[b]Jeder ist für das verantwortlich, was er tut.

Das ist grundsätzlich richtig, mit Ausnahme Deutschlands!
In Deutschland sind grundsätzlich immer die "anderen" für "alles" verantwortlich.
Wer diese "anderen" sind, oder sein sollen, darüber streitet man sich in Deutschland schon seit Jahrzehnten! Und das Ergebnis dürfte auch einem jeden Deutschen inzwischen bekannt sein.

Anstatt sich mit der Zukunft zu beschäftigen, betreibt man in Deutschland viel lieber Vergangenheitsbewältigung.


kann ich nur zustimmen. einerseits wird gejammert, dass niemand wirklich selbst entscheiden darf, andererseits soll aber bitte jmd da sein, der den deutschen die entscheidungen abnimmt. ist schon lustig...

wtf
30.11.2005, 08:15
Wer unternehmerisches Risiko auf sich nimmt, tut das aus einem einzigen Grund: Um Gewinn zu erwirtschaften.

Jedem Weltverbesserer und Attac-Trottel steht es frei, es selbst einmal zu versuchen, wobei es natürlich viel bequemer ist, nach dem Staat als fürsorglichen Übervater zu schreien, nach der 35Stundenwoche mit vollem Lohnausgleich, nach Zuschlag für Nachtarbeit, guten Stuhlgang etc.pp.

Wo immer sich der Staat bei Unternehmern einmischt, zerstört er die Grundlage der Wirtschaft und produziert Arbeitslosigkeit und Armut, wo immer er sich heraushält (bei Schaffung gewisser Rahmenbedingungen), prosperiert Wirtschaft und damit das Staatsgebilde.

Die einfache Wahrheit mögen viele Politiker nicht hören, weil das Wahlvieh lieber die Mär vom umsorgenden Staat hört, aber der Staat ist superpleite und kann: NICHTS.

wtf, Unternehmer, selbständig.

curious
30.11.2005, 08:35
Ich bin Unternehmer und habe 15 Arbeitsplätze geschaffen, gutbezahlte dazu. Ist nicht viel, aber immerhin.

Ein Ziel bei unserem Jahresabschluss ist es stets, denn Gewinn buchhalterisch so weit runterzuschrauben, dass keine Gewinnsteuer entrichtet werden muss. Wieso sollte mein Unternehmen überhaupt Gewinnsteuern zahlen? Der Staat kann froh sein, dass die Arbeitnehmer bei mir gut verdienen und Einkommenssteuer abliefern, das Unternehmen Sozialversicherungsbeiträge und Mehrwertsteuer entrichtet und sicherstellt, dass die Arbeitslosenkasse 15 Mäuler weniger stopfen muss.

Diese Klein- und Kleinstunternehmen (meist Dienstleistungsbranche) stellen das Rückgrat jeder westlichen Wirtschaft. Der Staat soll verdammt nochmal uns Unternehmern die Füsse küssen und uns hofieren, wo es nur geht. Eine Gewinnsteuer ist die Nadel im Fleisch jeden Unternehmers - wegen des Gewinns machen wir es schliesslich: stecken unser ganzes Geld in den Betrieb, verzichten auf Ferien, schieben 80h-Wochen und schrecken aufgrund von Existenzängsten in vielen Nächten aus dem Schlaf auf.

Diese Hetze gegen Unternehmer von Individuen, die noch nie in ihrem Leben Verantwortung übernehmen mussten, sondern auf ihrem 9 to 5 Arbeitsplatz über den unerträglichen Leistungsdruck und die Abzockermentalität klagen (wenn sie überhaupt arbeiten), ist zum Kotzen.

Und aufgepasst: Unternehmer nicht gleich Manager, nicht dass wieder Esser oder Ackermann ins Feld geführt werden.

malnachdenken
30.11.2005, 08:36
vielleicht sind ja auch eher die großen unternehmen a la "global player" gemeint?

curious
30.11.2005, 08:41
vielleicht sind ja auch eher die großen unternehmen a la "global player" gemeint?

Wo liegt der Unterschied? Im Prinzip ist das von mir gesagte auch bei Grossunternehmen gültig. Jedoch werden Grossunternehmen bzgl. ihrer wirtschaftlichen Bedeutung massiv überschätzt. Wirtschaftspolitik muss in erster Linie auf die 90% der Unternehmungen ausgerichtet werden, die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen. Dort liegt das Wachstums- und Arbeitspotential.

Ausserdem war mein Post auch allgemein an alle Wirtschaftsfeinde in diesem Forum gerichtet.

malnachdenken
30.11.2005, 08:45
Wo liegt der Unterschied? Im Prinzip ist das von mir gesagte auch bei Grossunternehmen gültig.
klar, jedoch muss man sich fragen, ob es sinn macht, wenn ein groß(!)unternehmen fragwürdige vorgehen bezüglich gewinnmaximierungen macht. als beispiel seien firmen genannt, die trotz schwarzer zahlen und stabilem wachstum zusätzlich leute entlassen. die motive sind klar, jedoch mMn schwer vermittelbar.





Jedoch werden Grossunternehmen bzgl. ihrer wirtschaftlichen Bedeutung massiv überschätzt. Wirtschaftspolitik muss in erster Linie auf die 90% der Unternehmungen ausgerichtet werden, die weniger als 250 Mitarbeiter beschäftigen. Dort liegt das Wachstums- und Arbeitspotential.
das ist klar, dass der mittelstand die meisten arbeitsplätze stellt. jedoch kommt es auch darauf an, wie es die leute aufnehmen (durch medien und presse etc)




Ausserdem war mein Post auch allgemein an alle Wirtschaftsfeinde in diesem Forum gerichtet.

wer denn?

curious
30.11.2005, 08:50
wer denn?

Na, da muss man sich doch nur die Threadersteller/Poster in Wirtschaft/Finanzen aber auch bei Gesellschaft oder Innenpolitik anschauen - die meisten Threads sind tendenziell sozialistisch. Wobei ich "sozialistisch" als "das Leistungsprinzip ablehnend" verstehe.

Dich habe ich nicht gemeint. Gegen eine kritische Haltung, wenn fachlich fundiert, ist nichts einzuwenden.

malnachdenken
30.11.2005, 09:24
Na, da muss man sich doch nur die Threadersteller/Poster in Wirtschaft/Finanzen aber auch bei Gesellschaft oder Innenpolitik anschauen - die meisten Threads sind tendenziell sozialistisch. Wobei ich "sozialistisch" als "das Leistungsprinzip ablehnend" verstehe.

Dich habe ich nicht gemeint. Gegen eine kritische Haltung, wenn fachlich fundiert, ist nichts einzuwenden.

kann man schon den eindruck haben.

ich finde aber, dass eine grundversorgung weltweit nicht ganz falsch wäre. sei es auch nur die bedingungen für den wettbewerb weltweit durchzusetzen.

zitronenclan
30.11.2005, 09:29
vielleicht sind ja auch eher die großen unternehmen a la "global player" gemeint?
Ja und den meisten gings doch ganz gut hier.
Gute Absatzmärkte, da die Arbeiter für gute Arbeit auch gutes Geld einforderten und größten Teils auch bekamen.
Klein- und Mittelständischen- Betriebe sehe ich auch als Opfer der global player..
Noch funzt es ja für die "global player", nur ewig wird diese Rechnung nicht aufgehen.
Denn wenn immer mehr Menschen immer weniger kaufen können, wird Massenproduktion zunehmend unrentabeler werden und das viel geliebte und gepriesene Wachstum vorbei sein.
Apropo Wachstum! Warum eigentlich?Kann es da nicht endlich mal einen Status quo geben?
Möchte hier mal an die Worte des Amerikanischen Unternehmers Henry Ford erinnern, der damals in weiser Voraussicht sagte:"Autos kaufen keine Autos."
H.Ford erkannte als einer der ersten,wenn nicht sogar als allererster Unternehmer etwas, das anderen Unternehmern undenkbar erschien.
Nur günstig/billigst zu produzieren bringt nicht genügend Käufer sondern,nur wenn man den Arbeitern auch gutes Geld verdienen läßt, funzt auch der Verkauf ordentlich.Das funktionierte auch Jahrzehnte lang ganz gut....
Bis dann die Groß-Unternehmer- Konzerne meinten "das EI des Columbus" gefunden zu haben..Andere mußten aus wettbewerbsgründen nachziehen,schon um des blanken Überlebenswillen.Die Firma Steilman (Bekleidungsbrache) war z.B eine der letzten (manche/r in den neuen Ländern wirds wissen) die in Deutschland fertigten und schrammte deshalb Haarscharf an der Pleite vorbei.
Fazit:Als arbeitender Mensch kann man eigentlich nur gegen die globalisierung sein, :( da sie ein ökologisches ungleichgewicht ist/bringt.

WALDSCHRAT
30.11.2005, 09:36
...
Anstatt sich mit der Zukunft zu beschäftigen, betreibt man in Deutschland viel lieber Vergangenheitsbewältigung.




Spitzenmäßig formuliert!!!

"Chapeau!!!"

Gruß

Henning

curious
30.11.2005, 09:44
Ja und den meisten gings doch ganz gut hier.
Gute Absatzmärkte, da die Arbeiter für gute Arbeit auch gutes Geld einforderten und größten Teils auch bekamen.
Klein- und Mittelständischen- Betriebe sehe ich auch als Opfer der global player..
Noch funzt es ja für die "global player", nur ewig wird diese Rechnung nicht aufgehen.
Denn wenn immer mehr Menschen immer weniger kaufen können, wird Massenproduktion zunehmend unrentabeler werden und das viel geliebte und gepriesene Wachstum vorbei sein.
Apropo Wachstum! Warum eigentlich?Kann es da nicht endlich mal einen Status quo geben?
Wenn die Wirtschaft nicht mit der Produktivität schritt hält, wächst die Arbeitslosigkeit. Ausserdem: Wieso wird nicht erkannt, dass die Industrie bzw. "Massenproduktion" überschätzt wird? Exportweltmeister ist gut und recht, aber 2/3 der Wirtschaftsleistung wird von Dienstleistungen erbracht, die sich logischerweise nicht exportieren lassen. Also mal halblang, Deutschland kann funktionieren, auch wenn die Industriebetriebe in andere Länder verlagert werden. Wachstum und Arbeitsplätze werden primär vom Supermarkt in der Vorstadt, das Anwaltsbüro, die Versicherungsagentur und das Restaurant an der Ecke geschaffen. Nur mag das leider nicht so glamurös klingen wie Siemens, SAP und BMW, deswegen wird es wohl auch so verkannt.


Möchte hier mal an die Worte des Amerikanischen Unternehmers Henry Ford erinnern, der damals in weiser Voraussicht sagte:"Autos kaufen keine Autos."
H.Ford erkannte als einer der ersten,wenn nicht sogar als allererster Unternehmer etwas, das anderen Unternehmern undenkbar erschien.
Nur günstig/billigst zu produzieren bringt nicht genügend Käufer sondern,nur wenn man den Arbeitern auch gutes Geld verdienen läßt, funzt auch der Verkauf ordentlich.Das funktionierte auch Jahrzehnte lang ganz gut....
Bis dann die Groß-Unternehmer- Konzerne meinten "das EI des Columbus" gefunden zu haben..Andere mußten aus wettbewerbsgründen nachziehen,schon um des blanken Überlebenswillen.Die Firma Steilman (Bekleidungsbrache) war z.B eine der letzten (manche/r in den neuen Ländern wirds wissen) die in Deutschland fertigten und schrammte deshalb Haarscharf an der Pleite vorbei.
Fazit:Als arbeitender Mensch kann man eigentlich nur gegen die globalisierung sein, :( da sie ein ökologisches ungleichgewicht ist/bringt.
Man kann nicht "gegen die Globalisierung sein". Das ist etwa wie zu sagen:"Ich bin aus ökologischen Gründen gegen Erdbeben. Da muss der Staat eingreifen."

zitronenclan
30.11.2005, 09:47
Nachtrag:Waren und sind es doch gerade die "global player" die unsere guten Werte ins Gegenteil verkehrt haben nämlich:Arbeite ordentlich,nutze deinen Arbeitgeber nicht durch Beispielsweise grundloses "Krankfeiern" bis zum Anschlag aus und und ...
Das alles hilft und bringt nichts mehr,wenn die Arbeitweg ist.

zitronenclan
30.11.2005, 09:54
Wenn die Wirtschaft nicht mit der Produktivität schritt hält, wächst die Arbeitslosigkeit. Ausserdem: Wieso wird nicht erkannt, dass die Industrie bzw. "Massenproduktion" überschätzt wird? Exportweltmeister ist gut und recht, aber 2/3 der Wirtschaftsleistung wird von Dienstleistungen erbracht, die sich logischerweise nicht exportieren lassen. Also mal halblang, Deutschland kann funktionieren, auch wenn die Industriebetriebe in andere Länder verlagert werden. Wachstum und Arbeitsplätze werden primär vom Supermarkt in der Vorstadt, das Anwaltsbüro, die Versicherungsagentur und das Restaurant an der Ecke geschaffen. Nur mag das leider nicht so glamurös klingen wie Siemens, SAP und BMW, deswegen wird es wohl auch so verkannt.


Man kann nicht "gegen die Globalisierung sein". Das ist etwa wie zu sagen:"Ich bin aus ökologischen Gründen gegen Erdbeben. Da muss der Staat eingreifen."
Erdbeben ist doch eine Naturkatastrophe.Globalisierung kommt von Großunternehmerhand.
Aber ich verstehe was Du meinst.
Bloß das kann doch auch nicht der Weisheit letzter Schluß sein.
Muß jetzt leider weg.Lese aber nach.

malnachdenken
30.11.2005, 09:56
Nachtrag:Waren und sind es doch gerade die "global player" die unsere guten Werte ins Gegenteil verkehrt haben nämlich:Arbeite ordentlich,nutze deinen Arbeitgeber nicht durch Beispielsweise grundloses "Krankfeiern" bis zum Anschlag aus und und ...
Das alles hilft und bringt nichts mehr,wenn die Arbeitweg ist.


man muss das dann globaler betrachten. sich neu orientieren und arbeit, die hier zu teuer ist halt auslagern. warum sollten denn bereiche wie kohleabbau oder landwirtschaft gefördert werden, wenn es woanders billiger ist? dafür kann der dienstleistungssektor oder soziale sektor gefördert werden. denn diese arbeit ist schwer auszulagern. auch forschung und wissenschaft sind DIE bereiche, die die zukunft in D. bestimmen werden.

curious
30.11.2005, 10:07
Erdbeben ist doch eine Naturkatastrophe.Globalisierung kommt von Großunternehmerhand.
Aber ich verstehe was Du meinst.

Die Globalisierung ist ebenso unaufhaltsam wie ein Erdbeben, ein Naturgesetz sozusagen. Man kann sie schlecht finden, was aber keine Rolle spielt.

zitronenclan
30.11.2005, 11:55
man muss das dann globaler betrachten. sich neu orientieren und arbeit, die hier zu teuer ist halt auslagern. warum sollten denn bereiche wie kohleabbau oder landwirtschaft gefördert werden, wenn es woanders billiger ist? dafür kann der dienstleistungssektor oder soziale sektor gefördert werden. denn diese arbeit ist schwer auszulagern. auch forschung und wissenschaft sind DIE bereiche, die die zukunft in D. bestimmen werden.
Da hast Du recht.
Was mich auf den Osten und auch den Bildungsbereich bringt.
Was meist Du,hätte man das Geld das man in die neuen Länder gepumpt hat nicht sinnvoller verwenden sollen/können? Z.B. die flächendeckenden Kinderkrippen/gärten erst mal staatlich weiter fördern und erhalten sollen?Desweiteren sollte in der ganzen BRD mehr Geld in Bildung investiert werden.
Die Anforderungen im Beruf steigen doch von Jahr zu Jahr und die Schulische Ausbildung hinkt hinterher.
Bildung war doch immer ein Stück Kapital in Deutschland und die anderen Länder schlafen auch nicht, sondern investieren immer mehr in Bildung weil es sich einfach mittelfristig für ALLE auszahlt und was bringt.

malnachdenken
30.11.2005, 11:59
Da hast Du recht.
Was mich auf den Osten und auch den Bildungsbereich bringt.
Was meist Du,hätte man das Geld das man in die neuen Länder gepumpt hat nicht sinnvoller verwenden sollen/können? Z.B. die flächendeckenden Kinderkrippen/gärten erst mal staatlich weiter fördern und erhalten sollen?Desweiteren sollte in der ganzen BRD mehr Geld in Bildung investiert werden.
Die Anforderungen im Beruf steigen doch von Jahr zu Jahr und die Schulische Ausbildung hinkt hinterher.
Bildung war doch immer ein Stück Kapital in Deutschland und die anderen Länder schlafen auch nicht, sondern investieren immer mehr in Bildung weil es sich einfach mittelfristig für ALLE auszahlt und was bringt.

Bildung ist in der tat DER schlüssel für die zukunft.

die neuen bundesländer hätte man anders fördern müssen bzw. die vorhandenen strukturen berücksichtigen müssen.
man hat den fehler gemacht einzig nach westlichem vorbild aufzubauen.
wie das endet, sieht man ja, in dem man das rad neu erfindet (ganztagsbetreuung? seltsam, in der ddr war das gang und gäbe). vom sozialen bereich und von der bildungspolitik hätte man vieles behalten können bzw. ausbauen müssen.

aber der westen wusst es ja damals besser :rolleyes:

zitronenclan
30.11.2005, 12:11
Die Globalisierung ist ebenso unaufhaltsam wie ein Erdbeben, ein Naturgesetz sozusagen. Man kann sie schlecht finden, was aber keine Rolle spielt.
Ich sage es trotzdem:Wenn die Großunternehmer so frei sind und globalisierung gut finden,dann nehme ich mir auch die Freiheit heraus zu sagen:Für einige wenige mag es ja gut sein, für die Mehrheit im Lande aber nicht.Und darum erlaube ich mir dagegen zu sein.Denn was haben die Arbeitslosen davon, die vor sich hin darben?
Das gerade die welche... immer noch niedrigere Löhne fordern und keine sozialen Einschnitte groß genug sein können, halte ich gelinde gesagt für eine frech- und unverschämtheit von den Großkopferten.
Anderseits sieht der Staat aber auch noch fast tatenlos zuwie sich E-on & co. immer mehr auf unsere Kosten bereichert.
Hier sollte Schluß sein mit der Unternehmerischen Freiheit, für die ich aber ansonsten bin,denn ich war auch schon immerhin ca. mein halbes Leben selbständig aber nicht nur deshalb.

malnachdenken
30.11.2005, 12:15
Ich sage es trotzdem:Wenn die Großunternehmer so frei sind und globalisierung gut finden,dann nehme ich mir auch die Freiheit heraus zu sagen:Für einige wenige mag es ja gut sein, für die Mehrheit im Lande aber nicht.Und darum erlaube ich mir dagegen zu sein.Denn was haben die Arbeitslosen davon, die vor sich hin darben?
Das gerade die welche... immer noch niedrigere Löhne fordern und keine sozialen Einschnitte groß genug sein können, halte ich gelinde gesagt für eine frech- und unverschämtheit von den Großkopferten.
Anderseits sieht der Staat aber auch noch fast tatenlos zuwie sich E-on & co. immer mehr auf unsere Kosten bereichert.
Hier sollte Schluß sein mit der Unternehmerischen Freiheit, für die ich aber ansonsten bin,denn ich war auch schon immerhin ca. mein halbes Leben selbständig aber nicht nur deshalb.


willst du die unternehmen zwingen hier zu bleiben? wie soll das aussehen? verstaatlichen?
btw: die firmen bringen mitunter auch mehr wohlstand in die anderen länder. ist doch auch was schönes :)

zitronenclan
30.11.2005, 12:24
Bildung ist in der tat DER schlüssel für die zukunft.

die neuen bundesländer hätte man anders fördern müssen bzw. die vorhandenen strukturen berücksichtigen müssen.
man hat den fehler gemacht einzig nach westlichem vorbild aufzubauen.
wie das endet, sieht man ja, in dem man das rad neu erfindet (ganztagsbetreuung? seltsam, in der ddr war das gang und gäbe). vom sozialen bereich und von der bildungspolitik hätte man vieles behalten können bzw. ausbauen müssen.

aber der westen wusst es ja damals besser :rolleyes:
Genau das meine ch auch, das Bildung in der Tat DER Schlüssel für die Zukunft ist.
Ich finde es einfach sehr traurig,das momentan soviele Talente in Deutschland ungenutzt bleiben und gute Arbeitskraft brach liegt.
Es gab mal eine Zeit und ich rede jetzt nicht vom dritten Reich, da war man der Meinung "die Deutschen" können (fast) alles.
Und gerade auch aus dem Osten kamen viele unserer Dichter, Denker und Wissenschaftler.
Aber wie gesagt...

zitronenclan
30.11.2005, 12:26
#31 schnell ein i nachschicke

Don
01.12.2005, 22:11
@Crystal: thanks, das ist eine der Kernaussagen dieses Satzes.

Ich bin grade zu faul, um andere Zitate einzeln rauszusuchen nach 2/4 Barolo...deshalb als Schrotschuss:
Abgesehen davon, daß ich zu meinen Worten stehe bleibt das Thema extrem komplex.
Nur um mich nicht zu überdehnen beschränke ich folgendes aber einfach auf Deutschland.

Die Forderung nach mehr oder besserer Bildung ist korrekt, was aber nicht zwangsläufig bedeutet, daß dies einfach mit mehr Geld zu erreichen wäre.
Meineserachtens ist es vielmehr erforderlich einem nicht geringen Teil der Schüler wieder beizubringen, daß sie in der Schule ( und auch danach) gefälligst zu lernen (von mir aus auch pauken, büffeln, etc.) haben, einhergehend mit einem Mindestmaß an Respekt vor der Schule und ihren Lehrern.
Einem ebenso nicht geringen Teil der Eltern ist beizubringen, daß sie genau für dieses Verhalten ihrer Sprösslinge verantwortlich sind, und auch dafür zur Verantwortung gezogen werden können.
Den Lehrern ( besser denen die es werden wollen) ist beizubringen, daß nicht jeder, der "mal gerne mit Menschen umgehen möchte", Lehrer werden sollte, sondern daß dazu nebst fachlcher Qualifikation eben auch die Fähigkeit zur Menschenführung und ein Mindestmaß an persönlicher Autorität gehört.
( zugegeben, da haperte es zu meiner Schulzeit auch schon)

Erwachsenenbildung ist ein zunehmend wichtiges Thema, da könnte ein wenig mehr Attraktivität durch entsprechende Rahmenbedingungen nicht schaden.
Aber auch das wird nur die eh schon interessiertere Bevölkerung erreichen.
Für die drop outs der Mittagstalkshows und vergleichbare Kreise fällt mir echt überhaupt nichts ein.

hey, guckst Du, drittes 1/4 Rotspon, besser demnächst weiter..
:prost: